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thowi

Depotzusammenstellung und Asset-Allokation

Empfohlene Beiträge

Marcise

Mit dem EM ETF habe ich mich etwas schwer getan. Die Klassiker hier im Forum wären ja der Comstage bzw. der dbx. Leider beide nicht ausschüttend bzw. steuereinfach.

Die Konstruktion ausländischer Thesaurierer + Swap ist zwar aktuell steuereinfach, aber mein Wunsch nach Ausnutzung meines Freibetrags wird hier dann nicht erfüllt.

Der von ETFlab ist vom Fondsvolumen her eher schwach auf der Brust. Wirklich viele Alternativen gibt es hier leider nicht.

Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren und stelle den Aspekt der Ausschüttung hinten an, sofern schwerer wiegende Punkte gegen den UBS sprechen.

 

 

 

Den habe ich, ist auch mittlerweile steuerlich OK. Nicht der günstigste, aber dafür steuerlich unproblematisch.

 

LYXOR ETF MSCI EMERGING MARKETS FR0010429068

 

 

...aber SWAP und keine Ausschüttung.

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IRRer-Zins

Hallo,

 

habe den bisherigen Threadverlauf mit Interesse verfolgt.

 

Da bisher nicht nur von Kurzläufern die Rede war, würde ich mich nicht nur betreffend der Duration, sondern auch mit der weiterführenden Konvexität beschäftigen.

Diese ist bei Langläufern, gerade im momentanen Zinsumfeld mit erheblichem Änderungspotential für die Laufzeit, wichtig.

Da von einigen hier eine Mischung von Anleihen mit TG angestrebt wird, sollte man sich mit Strategien der Durationwahl des Anleihenteils auseinandersetzen.

Es gibt ja die Bullet- und die Hantelstrategie im Fixed Income Management.

Bei der Kombination von Anleihen mit Tagesgeld würde sich letztere natürlich anbieten.

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otto03

 

Es gibt ja die Bullet- und die Hantelstrategie im Fixed Income Management.

 

 

Erkläre das doch bitte 'mal - damit ich als Laie verstehe worum es geht.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Ich finde den Thread auch sehr schön und informativ, insbesondere was den Anleihenteil angeht.

 

Ich werfe mal noch die deutschen Pfandbriefe in die Runde, da diese hier noch nicht genannt wurden, wenn ich es nicht überlesen habe. Eine meiner Meinung nach brauchbare Alternative zu deutschen Staatsanleihen. In ETF Gussform von ishares (DE0002635265) und Deka (DE000ETFL359) zu bekommen.

 

Ich persönlich nutze zur Abbildung des sicheren Teils neben Tagesgeld den iShares Pfandbriefe (s.o.) und den iShares Euro Government Bond mit breiter Laufzeit (DE000A0H0785). Letzteren habt Ihr ja schon genauer betrachtet. Das etwas höhere Risiko muss man natürlich schon sehen, da hier Spanien/Italien hohe Anteile aufweisen. Ist dann halt nicht RK1, sondern RK 1,5 :) Mit der Mischung bin ich aber insgesamt zufrieden.

Ich bin ganz deiner Meinung. :)

 

Nur bei der Risikobewertung: physisch replizierende ETF mit Wertpapierleihe auf europäische Investment-Grade Staatsanleihen (inklusive Spanien und Italien mit BBB Rating und ~40 % Anteil am Index) und deutsche Pfandbriefe sind mE keine RK 1 und auch keine RK "1,5". Ich würde für diese ETF mindestens RK2 ansetzen.

 

RK1 sind mE eher kurzfristig verfügbare Einlagen mit Deckung durch sehr solide Einlagensicherung, z. B. bei deutschen Sparkassen oder Genossenschaftsbanken mit deren leistungsfähigen Sicherungseinrichtungen oder bei Lebensversicherungen mit der Protektor.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Nur bei der Risikobewertung: physisch replizierende ETF mit Wertpapierleihe auf europäische Investment-Grade Staatsanleihen (inklusive Spanien und Italien mit BBB Rating und ~40 % Anteil am Index) und deutsche Pfandbriefe sind mE keine RK 1 und auch keine RK "1,5". Ich würde für diese ETF mindestens RK2 ansetzen.

Dann haben wir eine unterschiedliche Risikowahrnehmung von deutschen Pfandbriefen .

Ich ordne mind. RK "1,5" dem ( ebenfalls von mir gehaltenen ) Pfandbrief-ETF von Mato zu .

Bzgl. des Government Bond Dingens von Mato teile ich aber Deine Einschätzung .

 

Meine Sparbriefkette läuft übrigens über 2,3,4 u. 5 Jahre .

Wäre die nach Deiner Lesart dann nicht mehr RK1 , weil "eher nicht kurzfristig verfügbar" ?

Verstehe die Verbindung von der RK1 zugeschriebenen Sicherheit u. kurzfristiger Verfügbarkeit nicht.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Dann haben wir eine unterschiedliche Risikowahrnehmung von deutschen Pfandbriefen ( wie im übrigen auch Sparbriefen deutscher Banken , die ja nach Deiner Lesart nicht unbedingt kurzfristig verfügbar sind ).

Ich ordne mind. RK "1,5" dem ( ebenfalls von mir gehaltenen ) Pfandbrief-ETF von Mato zu .

Berücksichtigt die Einstufung auch die Wertpapierleihe vom iShares ETF? Dann wäre der iShares ETF auf deutsche Pfandbriefe eher RK1,5, der A0H078 wäre mE RK2.

 

Zusammen mit nem Tagesgeld solider Einlagensicherung wäre das ein steuereinfacher gut durchmischter Stabilitätsanteil genau nach meinem Geschmack.

Meine Sparbriefkette läuft übrigens über 2,3,4 u. 5 Jahre .

Wäre die nach Deiner Lesart dann nicht mehr RK1 , weil "eher nicht kurzfristig verfügbar" ?

Verstehe die Verbindung von der RK1 zugeschriebenen Sicherheit u. kurzfristiger Verfügbarkeit nicht.

Zinsänderungsrisiko und kurzfristige Kapitalabzugsmöglichkeit. In der derzeitigen Zinssituation (Spekulation meinerseits) würde ich die Festgeldleiter auf maximal 3 Jahre Laufzeit ausfahren.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Jo! Das mit dem Pfandbriefteilchen von iShares würde ich so ( im Raum stehen ) lassen.:thumbsup: Vor allem scheue ich mich aber, das Thema Wertpapierleihe hier in dem Zusammenhang mit der Risikoeinstufung erneut zu beleuchten.^_^

 

Was hat aber die fehlende Kapitalabzugsmöglichkeit bei einem Sparbrief mit dessen Risikoeinstufung zu tun ?

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tyr

Was hat aber die fehlende Kapitalabzugsmöglichkeit bei einem Sparbrief mit dessen Risikoeinstufung zu tun ?

Wenig bzw. fast nichts. Wenn es richtig knallt, egal ob bei der Bank, der Finanzwirtschaft insgesamt, der Währung oder im Leben halte ich etwas von wenigstens mittelfristiger Kapitalabzugsmöglichkeit. Hätte vor 2 Jahren jemand von Festgeld bei Töchtern russischer Banken abgeraten? Vielleicht, vielleicht auch nicht.

 

Ich würde mich zudem ungern in der Niedrigzinsphase mit langlaufendem FG auf diesen Niedrigzins festnageln lassen, auch wenn das Spekulation ist.

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kleinerfisch

@Thowi

Deine Lernbereitschaft in allen Ehren, aber meinst Du nicht auch, dass Du die hier verwendete Zeit besser anders nutzen solltest?

Du willst jetzt 1.000 EUR in RK1 anlegen. Beim heutigen Zinsniveau erwartet Dich in etwa ein Zinsgewinn von 10 EUR/Jahr.

Ich behaupte, dass Du die 10 EUR spielend in der bisher verwendeten Zeit anderweitig hättest verdienen oder einsparen können, um das Geld dann beruhigt unter die Matratze zu legen. Ich behaupte sogar, dass das auch noch für die zukünftig zu verwendende Zeit und das sich langsam erhöhende Volumen gilt.

Mit rationaler Investitionsentscheidung hat das Führen dieser Diskussion jedenfalls für Dich nichts zu tun.

 

Zum zweiten entnehme ich Deinen Daten in #1, dass Du angestellt bist. Du zahlst also vermutlich in eine Rentenkasse ein, und zwar ganz andere Summen, als Du dem RK1 allokierst. Letztlich ist die DRV nichts anderes als RK1 ("Die Rente ist sicher!", weil zu viele Wähler Rentner sind), das Du damit vermutlich mehr als abgedeckt hast.

Etwas anderes kann allerdings gelten, wenn Du in eine berufsständische Einrichtung einzahlst.

 

Um noch was Konstruktives zu sagen: Du fragtest Dich nach der Länder- bzw. Währungszusammensetzung des MSCI EM. IShares bietet zu jedem ETF ein Excel-Sheet mit den enthaltenen Werten samt Anteil und Herkunft an. Daraus kannst Du leicht die Zusammensetzung ermitteln.

Anfang des Jahres war sie so:

 

20% China

16% Korea

12% Taiwan

10% Brasilien

7% Südafrika

6% Indien

6% Russland

5% Mexiko

4% Malaysia

13% Rest

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IRRer-Zins
· bearbeitet von IRRer-Zins

Es gibt ja die Bullet- und die Hantelstrategie im Fixed Income Management.

 

 

Erkläre das doch bitte 'mal - damit ich als Laie verstehe worum es geht.

 

Bei der Bulletstrategie investiert man den ganzen Betrag in ein Portfolio bestehend aus Positionen mit mittlerer Duration.

Bei der Hantelstrategie teilt man seine Investition in Kurz- und Langläufer, also kleine und große Duration auf.

Mit der Gewichtung kann man die Duration einstellen. Gesamtduration = Summe aus [Anteile multipliziert mit der jeweiligen Duration]

Die Vorteile der Hantelstrategie kommen vor allem bei gewölbten Zinsstrukturkurven zum Tragen.

Man erzielt zwar eine geringere Rendite als die Bulletstrategie, ist aber sicherer gegen Zinsschwankungen.

Dazu muss man jedoch die Konvexität betrachten, da man, mit 50:50 Gewichtung der Hantel, theoretisch mit beiden Strategien die gleiche Duration erreicht und somit unter Betrachtung der Duration das gleiche Risiko hätte.

Allerdings gibt es nichts umsonst. Die Kosten der Hantelstrategie sind höher und sind abhängig von der Krümmung der Zinsstrukturkurve.

 

Für die hier besprochene TG-Anleihenstrategie sollte man sich erst einmal mit dem Gesamtportfolio beschäftigen und sich für ein Modell der Risikosteuerung entscheiden. Was ist die Aufgabe in meinem Portfolio, die mit der Konstruktion abgedeckt werden soll? Welche Duration ist am besten für diese Aufgabe geeignet?

Für die Tagesgeld-Anleihen-Aufteilung würde das bedeuten, dass man tendenziell Anleihen mit hoher Duration suchen sollte oder die Gewichtung stärker auf die Anleihen verlagern sollte, wenn man eine mittlere Duration anstrebt.

Ansonsten besitzt man eine recht niedrige Duration, da Tagesgeld ja schon eine Duration von praktisch 0 besitzt, da es den Geldmarktprodukten sehr nahe kommt.

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thowi
Ich werfe mal noch die deutschen Pfandbriefe in die Runde, da diese hier noch nicht genannt wurden, wenn ich es nicht überlesen habe. Eine meiner Meinung nach brauchbare Alternative zu deutschen Staatsanleihen. In ETF Gussform von ishares (DE0002635265) und Deka (DE000ETFL359) zu bekommen.

Danke für deinen Vorschlag! Pfandbriefe... die hab ich mir jetzt noch nicht angeschaut :) Mal sehen...

 

Den habe ich, ist auch mittlerweile steuerlich OK. Nicht der günstigste, aber dafür steuerlich unproblematisch.

LYXOR ETF MSCI EMERGING MARKETS FR0010429068

...aber SWAP und keine Ausschüttung.

Ist etwas teurer als der UBS, ja. Wobei der UBS auch steuerlich unproblematisch ist. Wäre höchstens noch interessant, wenn ich einen Swapper im Depot möchte, da ich ja bisher nur Sampler bzw. Vollreplizierer habe. Daher sehe ich das mittlerweile auch als Vorteil. Grundsätzlich würd ich mich ja eher für den UBS wegen der geringeren Kosten entscheiden...

Warum hast du denn zum Lyxor statt zum UBS gegriffen?

 

 

Deine Lernbereitschaft in allen Ehren, aber meinst Du nicht auch, dass Du die hier verwendete Zeit besser anders nutzen solltest?

Du willst jetzt 1.000 EUR in RK1 anlegen. Beim heutigen Zinsniveau erwartet Dich in etwa ein Zinsgewinn von 10 EUR/Jahr.

Danke für deine kritischen Worte und auch den Hinweis zur Rentenkasse. Es geht mir nicht um die 10€. Ich nutze gerne auch die Möglichkeiten, meine finanzielle Bildung auszubauen. Wenn's mir um möglichst effektive Nutzung meiner Zeit ginge, hätt ich auch einfach in den ACWI IMI investieren können und noch etwas im TG/FG gelassen, fertig.

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Marcise
Den habe ich, ist auch mittlerweile steuerlich OK. Nicht der günstigste, aber dafür steuerlich unproblematisch.

LYXOR ETF MSCI EMERGING MARKETS FR0010429068

...aber SWAP und keine Ausschüttung.

Ist etwas teurer als der UBS, ja. Wobei der UBS auch steuerlich unproblematisch ist. Wäre höchstens noch interessant, wenn ich einen Swapper im Depot möchte, da ich ja bisher nur Sampler bzw. Vollreplizierer habe. Daher sehe ich das mittlerweile auch als Vorteil. Grundsätzlich würd ich mich ja eher für den UBS wegen der geringeren Kosten entscheiden...

Warum hast du denn zum Lyxor statt zum UBS gegriffen?

 

 

 

...weil er bei der FFB verfügbar ist und steuerlich unproblematisch.

 

 

 

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ramses2

...weil er bei der FFB verfügbar ist und steuerlich unproblematisch.

 

Hallo Marcise,

 

mittlerweile gibt es bei der FFB auch den ETF127 von Comstage.

Nur falls es von Interesse ist...:rolleyes:

 

Gruß

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thowi
· bearbeitet von thowi

Ich bin übrigens dem Rat in meinem ersten Thread zu den AAA-Kurzläufern gefolgt und habe begonnen, die Buchempfehlung durchzuarbeiten. Ich bin jetzt auf eine Stelle gestoßen, deren Inhalt ich so nicht erwartet hätte.

Wer das Buch hat: Seite 112, Tabelle 3.9 (bzw. Seite 102, Tabelle 3.7).

 

Dort werden verschiedene Portfolios mit verschiedenen Gewichtungen der Aktien- / Anleihen- / Rohstoffanteile mit zugehörigem Risiko und Rendite gegenübergestellt, abgedeckt durch MSCI World, REXP und Rohstoffen im Zeitraum 1987-2010.

Dabei fallen vier Portfolios besonders auf:

 

 

   Akt./Anl./Roh. 	|	Risiko    |    nom. Rendite
-----------------------|------------------|-----------------------------
1.)	47/53/0        |	15        |	7,0
2.)	63/37/0        |	20        |    7,1
3.)	80/20/0        |	25        |	7,2
4.)	95/5/0      | 		30        |	7,2

 

Man sieht also, dass zumindest in den vergangenen 23 Jahren beim Modell der Marktkapitalisierung eine maximale nominale Rendite von 7,2% zu erzielen war. Spannend ist, dass sich diese Rendite schon ab ca. 47% Aktienanteil und 53% Anleihenanteil nicht signifikant erhöht hat. Das einzige, was sich sukzessive erhöht, ist das Risiko. Demzufolge wurde das steigende Risiko ab der Gewichtung von 47/53/0 nicht nennenswert vergütet.

 

Wie steht ihr zu dieser Aussage? Wie kann das sein? Ist das in der "Ausnahmesituation" der guten Renditen der letzten Jahre begründet oder steht dies auch mit einem passiven Anlageansatz in Einklang? Inwiefern kann man diese Zahlen auch für die Zukunft annehmen? Wäre das sinnvoll und logisch, oder rein spekulativ?

 

Ich hatte meine Verteilung 80/20/0 gewählt, weil ich unterstellt hatte, dass die Rendite mit steigendem Aktienanteil (und somit steigendem Risiko) ebenfalls steigt. Das scheint aber ein Trugschluss zu sein - und auf 0,1% Rendite kann ich bei deutlich niedrigerem Risiko gut verzichten :)

 

VG, thowi

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Sapine

Zum einen ist der betrachtete Zeitraum von 23 Jahren nicht sehr lang, um daraus Schlüsse zu generalisieren. 1987 war der erste Crash an den ich mich in meinem Anlegerleben noch erinnere. Wenn Du jetzt zu Beginn des Jahres eine Einmalanlage getätigt hast, startest Du also in einem ungünstigen Moment. Anderseits hat sich die Börse 2010 gerade mal so halbwegs vom Crash von 2008 erholt aber noch nicht die alten Höchststände erreicht. Verschieb den betrachteten Zeitraum um ein Jahr und Du wirst im Aktienbereich ganz andere Ergebnisse erzielen.

 

Der zweite Punkt auf den ich Dich hinweisen will sind die Zinsen. Wenn Du historische Daten zur Zinsentwicklung anschaust, wirst Du feststellen, dass die Zinsen Ende letzten Jahrhunderts deutlich höher waren als jetzt. Das bedeutet, dass Anleihen einen deutlich höheren Beitrag zur Rendite des gemischten Depots beigetragen haben. Bis in die jüngste Zeit hinein haben Kursgewinne die Zinseinnahmen zusätzlich aufgepeppt. Dieser Effekt kann sich beim aktuellen Zinsumfeld in der nächsten Dekade nicht wiederholen.

 

Daher ist es mit der Übertragbarkeit der Vergangenheitszahlen auf die Zukunft so eine Sache.

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thowi

Okay. Also da mit Aktien grundsätzlich (!) eine höhere Rendite zu erwirtschaften ist als mit Anleihen, sollte auch die Regel "mehr Aktienanteil = mehr Rendite" gelten - nur halt nicht für die letzten 23 Jahre :)

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Mato

Ich bin ganz deiner Meinung. :)

 

Nur bei der Risikobewertung: physisch replizierende ETF mit Wertpapierleihe auf europäische Investment-Grade Staatsanleihen (inklusive Spanien und Italien mit BBB Rating und ~40 % Anteil am Index) und deutsche Pfandbriefe sind mE keine RK 1 und auch keine RK "1,5". Ich würde für diese ETF mindestens RK2 ansetzen.

 

RK1 sind mE eher kurzfristig verfügbare Einlagen mit Deckung durch sehr solide Einlagensicherung, z. B. bei deutschen Sparkassen oder Genossenschaftsbanken mit deren leistungsfähigen Sicherungseinrichtungen oder bei Lebensversicherungen mit der Protektor.

 

Ja, was die Risikoklassen anbelangt, kann man sicher diskutieren. Es kommt auch darauf an, welche Risikoklasseneinstufung man hier als Grundlage nimmt. Ich habe mich da grob am Forum orientiert und habe 3 Risikoklassen.

 

Die deutschen Pfandbriefe ordne ich doch noch recht eindeutig in RK1 ein. Da sehe ich keine Gefahr für Ausfälle und auch das Kurssenkungsrisko sollte sich in Grenzen halten.

 

Bei den europäischen Staatsanleihen kann man geteilter Meinung sein. Sicherlich hat man einen hohen Anteil von Italien und Spanien in dem ETF, aber es bleiben halt westeuropäische Staatsanleihen mit Investment Grade. Würde es hier zu Ausfällen kommen, gäbe es weitreichende Folgen. Das halte ich für nicht wahrscheinlich und wird von allen Seiten (Super-Mario / Giana-Angela) verhindert. Aufgrund der höheren Volatilität und des entsprechenden Kurssenkungsrisikos bei Zinserhöhungen würde ich aber auch sagen, eigentlich gehört das in RK2. Wie auch immer man es einstuft. Mit der Mischung fühle ich mich ganz wohl und die Euro-Staatsanleihen haben auch einen geringeren Anteil als Tagesgeld oder Pfandbrief-ETF.

 

Gruß

Mato

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chrizzy

Hallo - nach längerem Mitlesen wollte ich mich wegen der Anleihen Geschichte nochmal zu Wort melden, weiß nicht ob ich das alles richtig verstanden habe..

 

Ich beziehe mich auf den Post #49 von Schinzi, ich hoffe er wird nochmal die Zeit finden =)

 

1. Es geht mir um die Macaulay Duration. Ich habe nicht zu 100% verstanden, warum genau ich mein Geld beim Punkt x, also der Duration zu 50% zurück bekommen habe.... Bei dem angestrengten Bsp bekomme ich in 7,55 Jahren *6% ja 45,3% an Zinszahlungen des Nennwertes (aber nicht des investierten Wertes). Hier habe ich gelesen, dass der Punkt der Wage, also im Bsp die 7,55 Jahre bedeutet, dass die beiden Kurven gegenläufig verlaufen. Bedeutet das, dass hier der Zeitpunkt erreicht ist, an dem ich "Verlustfrei" aus der Anleihe aussteigen könnte, um Bspsweise in eine andere zu investieren (mit höherem Kupon)?

 

2. Ich habe verstanden, dass eine Zinserhöhung dazu führt, das der Anleihekurs fällt - und umgekehrt. Wenn ich eine Staatsanleihe z.B 10 Jahre halte, ändert sich doch an der Rendite, die im Vorfeld bestimmt wurde nichts, ist das richtig ? Also angenommen die ist zu 1% anfangs verzinst, bleibt das auch so. Der NACHTEIL entsteht dadurch, dass bei einem Zinsanstieg, die Alternative (also eine andere Anleihe) mehr abwerfen würde, ich aber aufgrund des Kursverlustes nicht verlustfrei aussteigen kann, richtig ?

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IRRer-Zins

1. Es geht mir um die Macaulay Duration. Ich habe nicht zu 100% verstanden, warum genau ich mein Geld beim Punkt x, also der Duration zu 50% zurück bekommen habe.... Bei dem angestrengten Bsp bekomme ich in 7,55 Jahren *6% ja 45,3% an Zinszahlungen des Nennwertes (aber nicht des investierten Wertes). Hier habe ich gelesen, dass der Punkt der Wage, also im Bsp die 7,55 Jahre bedeutet, dass die beiden Kurven gegenläufig verlaufen. Bedeutet das, dass hier der Zeitpunkt erreicht ist, an dem ich "Verlustfrei" aus der Anleihe aussteigen könnte, um Bspsweise in eine andere zu investieren (mit höherem Kupon)?

 

2. Ich habe verstanden, dass eine Zinserhöhung dazu führt, das der Anleihekurs fällt - und umgekehrt. Wenn ich eine Staatsanleihe z.B 10 Jahre halte, ändert sich doch an der Rendite, die im Vorfeld bestimmt wurde nichts, ist das richtig ? Also angenommen die ist zu 1% anfangs verzinst, bleibt das auch so. Der NACHTEIL entsteht dadurch, dass bei einem Zinsanstieg, die Alternative (also eine andere Anleihe) mehr abwerfen würde, ich aber aufgrund des Kursverlustes nicht verlustfrei aussteigen kann, richtig ?

Zu 1.: Die Macaulay Duration stellt die durchschnittliche Bindungsdauer oder Fälligkeit dar. Sie bezieht sich aber immer auf die Barwerte der Zahlungen. Insofern hat Schinzilord mit seinen 50%, allerdings des Barwerts, recht. Zum Zeitpunkt der Duration ist die Summe der geflossenen Barwerte genau so groß, wie die Summe der Barwerte der noch ausstehenden Zahlungen. Es ist kein Zeitpunkt für verlustfreie Umschichtungen, da dieser vom Marktzinsniveau abhängt.

 

Zu 2. Das hast du richtig erkannt. Sogar deine Anleihe wirft mehr Rendite ab, wenn man sie nun kaufen würde, da ihr Handelswert gesunken ist.

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chrizzy

Also Punkt 1 habe ich immernoch nicht so richtig verstanden, evtl. Kann ja jmd noch ein Bsp bringen?!

 

Je mehr ich jedoch darüber lese, desto weniger sehr ich einen sehr großen Nutzen im aktuellen niedrigzinsumfeld. Geht man auf Nummer sicher ist die Rendite lachhaft, ansonsten baut sich da mMn eine ziemliche Blase auf ..

 

Das einzige was ich mir vorstellen kann ist der etf auf dt. Staatsanleihen aller Laufzeiten. Sollte zumindest deutlich unkomplizierter sein

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IRRer-Zins

Also Punkt 1 habe ich immernoch nicht so richtig verstanden, evtl. Kann ja jmd noch ein Bsp bringen?!

 

Je mehr ich jedoch darüber lese, desto weniger sehr ich einen sehr großen Nutzen im aktuellen niedrigzinsumfeld. Geht man auf Nummer sicher ist die Rendite lachhaft, ansonsten baut sich da mMn eine ziemliche Blase auf ..

 

Das einzige was ich mir vorstellen kann ist der etf auf dt. Staatsanleihen aller Laufzeiten. Sollte zumindest deutlich unkomplizierter sein

 

Du kannst dir das ganze auch wieder als Waage, wie von Schinzilord gezeigt, vorstellen. Die Zahlungsgewichte auf der Waage sind die Barwerte des Cashflows. Es ist eine zeitlich gewichtete Betrachtung! Ich denke das ist der Punkt, an dem du gerade hängst. Du kannst nicht von einer Gleichgewichtung der einzelnen Zahlungen ausgehen. Manche wiegen "schwerer" als die restlichen.

Eventuell mal ein paar Bücher zulegen, wenn du es genau wissen willst. Normalerweise ist die Duration in jedem Finanzmathematikbuch erklärt, auch inkl. der Immunisierung die du angesprochen hast.

 

Deine weitere Ausführung stimmt in der Theorie. Du könntest sogar mit Gewinn herauskommen, da die ex ante Rendite lediglich die Mindestrendite zum Zeitpunkt der Duration ist.

Allerdings kommst du durch die Kosten der Wiederanlage der Kuponzahlungen zu jeweiligem Marktzinsniveau und Steuern real nicht unbedingt ohne Verluste zum Zeitpunkt der Duration aus dem Investment hinaus. Deshalb habe ich es verneint und auf den Marktzins hingewiesen von dem es abhängt.

Zum Zeitpunkt der Duration hast du aber eine Immunisierung erreicht. Das heißt, dass du durch die Wiederanlage deiner Kupons zum Marktzinsniveau dich gegen zukünftige Schwankungen des Zinsniveaus abgesichert hast.

 

Die Duration ist je nach Investitionsstil und -strategie auch im Niedrigzinsfeld ein wichtiges Instrument.

Wie schon selbst erwähnt, wäre für dich wohl der beste Weg eine Passivanlage. Entweder sich einen ETF auf einen breiten Index mit Gleichverteilung der Laufzeiten suchen oder eine Direktanlage in einer gleichgewichteten Leiterstrategie.

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chrizzy

Vielen Dank, wie du richtig erkannt hast hat es bei mir daran gehapert, dass ich mir eine "tatsächliche" gleichgewichtig vorgestellt habe. Die Formeln habe ich schon gefunden, die Berechnung funktioniert auch, da mein anleihezeil aber bei mir sowieso nur sehr gering gesichtet ist werde ich wohl auf einen etf zurückgreifen

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M_M_M

Durch die kürzliche Senkung des Leitzinses wurde z.B. in meinem Fall (Comdirect) das Tagesgeld von 0,5% auf ganze 0,35% zurückgefahren. Man sollte den Thead weiterführen und alle Möglichkeiten ausdiskutieren, denn bis jetzt hat er viel Wissen vermittelt.

 

Auf meinen Vorschlag, das Depot mit einem "aktiven" Anleihenfonds abzusichern, welcher über alle Laufzeiten geht, wurde auch noch nicht richtig drauf eingegangen. Ich finde die Idee nicht so abwägig, zumindest haben die Fondsmanager einen Spielraum,

mehr in kurzlaufende oder mehr in Langläufer zu investieren.

 

Oder sehe ich da was falsch?

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Ramstein

Auf meinen Vorschlag, das Depot mit einem "aktiven" Anleihenfonds abzusichern, welcher über alle Laufzeiten geht, wurde auch noch nicht richtig drauf eingegangen. Ich finde die Idee nicht so abwägig, zumindest haben die Fondsmanager einen Spielraum,

mehr in kurzlaufende oder mehr in Langläufer zu investieren.

 

Oder sehe ich da was falsch?

Ich sehe es als äußerst abwegig an, von der geringen momentanen Anleihenrendite noch einen guten Anteil den Fondsmanagern in den Rachen zu werfen.

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M_M_M
· bearbeitet von M_M_M

Ich sehe es als äußerst abwegig an, von der geringen momentanen Anleihenrendite noch einen guten Anteil den Fondsmanagern in den Rachen zu werfen.

 

Ok.. "abwegig" kommt vom Weg, leider war ich am "abwiegen" der Möglichkeiten, weshalb mir der Fehler unterlief :-P

 

Zum Thema:

 

Sicher sind aktive Fonds teurer durch Ausgabeaufschlag und höheren TER. Es gibt aber auch welche mit TER von unter 1% und gering drüber und 100% Discount (also kein Aufschlag).

z.B. Raiffeisen-Euro-Rent, WKN: 926452,TER 0,58%, ausschüttend. Da kenne ich höhere TER's bei ETFs.

 

Was spricht dagegen?

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