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Leucadia National Corp

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ebdem

Auf Grund der attrakiven Kennzahlen bin ich auf Leucadia (LUK) aufmerksam geworden. Das KBV liegt aktuell bei 0,55. Der Kurs hat auch deutlich nachgegeben:

 

u2irj49w.gif

 

 

Das Konglomerat, das in einem Berkshire Hathaway-ähnlichem Stil geführt wird, besteht aus Firmen aus verschiedenen Branchen, wobei Jeffries aktuell die größte Beteiligung bildet. Hier findet ihr die Übersicht über die Beteiligungen:

 

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Die zukünftigen Potentiale von Leucadia werden in der Investors Presentation betont:

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Tiefere Analysen und Berichte finden sich auf Seeking Alpha und z.B. auf Value Walk [1] - [2] oder im Value Investors Club [1] - [2]. Sehr aufschlussreich sind auch die Presentation von 2014/2015 und die ShareholderLetters.

 

Das Problem von Leucadia ist wohl, dass sie in den letzten Jahren keine Buchwertssteigerungen hatten, obwohl sie durchaus mal erfolgreicher als Berkshire waren. Zudem ist Jeffries, die größte Beteiligung in die Verlustzone gerutscht. Hier scheint sich aber eine Besserung abzuzeichnen.

 

Die Frage, die sich mir stelt, ist ob es sich bei LUK gerade um eine sehr attraktive Einstiegsgelegenheit handelt oder ob das Unternehmen dauerhaft schlecht aufgestellt ist und eher langfristig eine Value Trap ist. Ich sehe auf Grund der guten Historie und der Anlagestrategie eher ersteres als wahrscheinlich an, bin aber nicht letztendlich überzeugt. Hat von euch jemand das Unternehmen im Blick oder eine Meinung dazu?

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ebdem

Hier noch der Newsstream von Finanznachrichten.

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ebdem

Was das Unternehmen eigentlich spannend macht, ist die überragende, historische Entwicklung. Hierzu zwei Grafiken:

 

Entwicklung von Jeffries:

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Quelle: Investors Presentation 2015

 

Entwicklung von LUK bis 2012

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Leider ist dieses rasante Wachstum in den letzten Jahren - so ziemlich genau mit dem Wechsel des Managements - ins Stocken geraten. Aktuell (2015) haben wir folgende Werte (siehe Graphik oben):

 

Common Book Value per Share (Fully Diluted) (3) $28.03

Common Tangible Book Value per Share (Fully Diluted) (3) $20.97

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ebdem

In diesen Grafiken aus dem Artikel "The New Leucadia Is No Longer Lovable" wird auch die Entwicklung der Aktie seit der Verschmelzung mit Jeffries seit 2013 aufbereitet:

 

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Wieso in dieser Grafik 83,3% Jeffries als Holdingbestandteile genannt werden, erschließt sich mir intuitiv nicht. Aber nichtsdestotrotz ist der Anteil von Jeffries groß.

 

Die Investmentfrage bleibt: Ist das gerade eine wunderbare Einstiegsgelegenheit in zwei Unternehmen mit wunderbarem Geschäftsmodell, die besser performt haben als Berkshire, und jetzt gerade einfach in einem schwierigen Fahrwasser sind? Oder ist das Unternehmen seit einigen Jahren einfach nur eine Valuetrap?

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Toni
· bearbeitet von Toni

Also wenn ich mir den Ultralangfristchart so ansehe...

 

dann weiss ich, dass diese Aktie nichts für mich ist: Es ist nach 2007 kein mehrjähriger Aufwärtstrend erkennbar.

 

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Hier noch ein Vergleich mit Church & Dwight (CHD), deren Geschäftsmodell sehr gut prognostizierbar ist, man sieht das an dem stetigen mehrjährigen Aufwärtstrend:

 

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Ohne mich mit LUK näher beschäftigt zu haben, unterstelle ich mal, dass das Geschäftsmodell nicht besonders gut prognostizierbar ist.

Man sieht es ja auch in der Tabelle von Posting #5: Net income hat sehr starke Schwankungen. Solche "Achterbahn"-Geschäfte versuche ich zu meiden...

Aktuell kann man die Aktie als Turnaround-Kandidat sehen, aber wie sagte Buffett: Turnarounds seldom turn....

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Big Harry

Bei den Kommentaren zu den Q4 Ergebnissen bei Seekingalpha fand ich die Kommentare ganz spannend: http://seekingalpha.com/news/3123976-leucadia-national-reports-q4-results

 

Scheinbar hat man Leucardia vor einigen Jahren in Richtung Inflation positioniert. Mit einem schwächeren USD hätte National Beef mehr exportieren können und auch die Ausrichtung von Jeffries auf den Energiesektor wäre kein Problem gewesen. Da bisher die Inflation ausgeblieben ist sind die Ergebnisse auch sehr bescheiden.

Außerdem wird bemängelt, dass man bezüglich der Investments wenig transparent ist. Das ist mir auch aufgefallen, als ich mir die Aktien vor längerer Zeit mal näher angesehen habe. In Erinnerung ist mir auch das Statement geblieben, dass man sich über Jeffries einen besseren Zugang zu neuen Deals erhoffte. Gibt es Anzeichen, dass dem so ist? (z.B. bei der FXCM Beteiligung oder so?)

 

Aber Leucardia ist ja nicht das einzige "Mini-Berkshire" mit Problemen. Bei Loews ging es die letzten Jahre auch nur sehr langsam vorwärts, aber da habe ich das Gefühl, dass die Situation gerade etwas dreht.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Danke für eure Kommentare.

 

@ Toni: Das Geschäftsmodell von Leucadia ist zyklisch. Jeffries hat sich - trotz der Dellen - relativ stabil entwickelt. Das Rindergeschäft, aber auch das Geschäft im Bereich Rohstoffe (Gold und Öl) und das Geschäft mit Planen und Holz ist natürlich nicht schwankungsfrei. Die Bereiche Öl und Gold finde ich auch aus Umweltgesichtspunkten problematisch.

Das spannende an LUK ist, dass Buffett mit ihnen in Form von Berkadia Geschäfte macht und sich auch anscheinend so geäußert hat, dass er, wenn er das braucht, gerne wieder mit ihnen Geschäfte machen würde.

 

@ Big Harry: Die Kommentare habe ich mir auch durchgelesen. Insbesondere die Kommentare von MFITZ fand ich sehr hilfreich.

Bezüglich Jeffries und der Möglichkeit zu mehr Geschäftenn durch Jeffriese habe ich jetzt keine detailierten Auswertungen vorliegen. Ich habe es so verstanden, dass man sich so postioniert hat, dass man eher in Richtung einer Investmentbank aufgestellt ist und die Chancen von Jeffries Engagement nutzen will (Bereich Merchant Banking). Wie genau die Deals jetzt aber zustande kommen und was darauf Einfluss hat, kann ich nicht genau sagen.

 

Es ist aber schon relativ krass, dass LUK gerade zu einem KBV von 0,56 gehandelt wird. Der tangible book value liegt bei 20,97 $ (Liquiditionswert). Beim aktuellen Kurs von 16 $ ist das Unternehmen nur 76% dessen Wert.

Der Kurs ist aktuell auf dem Niveau von 2008. Das Unternehmen hat aber mit National Beef und Jeffries "nur" zwei Bereiche, die Probleme machen. Ist das wirklich gerechtfertigt? Wenn nicht, könnte der aktuelle Kurs eine wirklich starke margin of safety darstellen.

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Big Harry

Für mich stellt die hohe Gewichtung von Jeffries das größte Problem dar . . . immerhin die Hälfte des Portrolios macht Jeffries aus. Würde man Jeffries um den Goodwill bereinigen sinkt der Anteil auf ca. 1/3, da sieht das ganze schon etwas angenehmer aus. Aber auch im Restportfolio macht die Finanzsparte einen großen Anteil aus. Für mich wird Leucardia erst wieder richtig interessant, wenn man weiter diversifiziert.

 

Das Investment in FXCM zeigt zumindest, dass man in der Lage ist Investitionen zu tätigen, Konkurrent Loews schafft dies zum Beispiel nicht- zumal das Investment in FXCM sogar recht gewinnbringend scheint. Vielleicht ist das ein Indiz dafür, dass sich der Kauf von Jeffries auszahlt? Jeffries dürfte außerdem bei dem Ausbau von Leucardia Asset Management hilfreich sein. In wie weit sich das Asset Management lohnt kann ich nicht einschätzen, es scheint aber für mich auf den ersten Blick kein außergewöhnliches Angebot zu sein (ich habe aber keine Ahnung). Vielleicht ist es irgendwann möglich, über Fonds Mittel für Zukäufe einzuwerben, wie dies zum Beispiel bei Brookfield geschieht.

 

Das KBV von Leucardia sieht natürlich sehr verlockend aus. 20% Abschlag zum Buchwert sind aber bei Beteiligungsgesellschaften die Regel, selbst wenn das Portfolio zu großen Teilen aus Börsennotierten Aktien besteht. Dementsprechend könnte ein "fairer Abschlag" durch den größeren Anteil nicht börsennotierter Beteiligungen höher ausfallen. Am KGV gemessen ist zumindest auf den ersten Blick keine Unterbewertung erkennbar. Durch die hohe Gewichtung von Jeffries reicht es natürlich, wenn dieser Bereich dreht, um das KGV deutlich besser aussehen zu lassen.

 

Dass Buffet in Leucardia gute Geschäftspartner sieht ist natürlich positiv. Ich gehe jedoch momentan eher nicht davon aus, dass man wieder gemeinsam Geschäfte macht, da Leucardia zu klein ist um Berkshire als Partner zu dienen. Wenn müsste die Initiative ggf. von Leucardia ausgehen.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Tatsächlich ist für mich der hohe Brocken Jeffries auch ein Problem - das hatte ich ja bereits schon gesagt. Man darf aber bei Leucadia und Jeffries nicht außer acht lassen, dass es bei beiden um wirklich gut gemanagte Firmen handelt. Das sage ich noch mal im Blick auf den Abschlag zum Liquidationswert, den beide haben. Eigentlich wäre hier eher eine Überbewertung gerechtfertigt. Die lange Durststrecke in den letzten Jahren drückt aber negativ auf die Bewertung. Berkshire hat beispielsweise auch ein höheres Buchwertsverhältnis als 1.

 

Leucadia kann ziemlich schnell Investitionen tätigen. Diese Fähigkeiten haben sie.

Zudem zieht in den USA gerade die Inflation in den USA gerade an. Das könnte ein gutes Szenaria für LUK sein.

 

Die 20% Abschlag sind auf den Liquidationswert. Auf den Wert mit Goodwill ist der Abschlag fast doppelt so hoch.

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Big Harry

Ich glaube, dass es nicht zielführend ist sich auf den Abschlag zum Buchwert zu fokussieren, die Gewinne müssen schließlich auch stimmen.

Das Gesamtunternehmen scheint Gewinne zu erwirtschaften, das ist schonmal gut. Wenn man optimistisch ist was die Geschäftsentwicklung von Jeffries angeht, dann hätte das durch dessen hohen Portfolioanteil auch einen dementsprechenden Einfluss auf die Gewinnentwicklung. Goldman Sachs und Morgan Stanley sind (zumindest laut finanzen.net) in etwa zum Buchwert bewertet, daher sollte die Bewertung von Jeffries ähnlich sein, wenn die Rentabilität ähnlich ist. So wie ich das verstehe müssten also überdurchschnittliche Erträge nötig sein, um die Berücksichtigung des Goodwills zu rechtfertigen. Ich würde also eher von 20% Abschlag zum Buchwert ausgehen (bzw. etwas mehr, falls der Goodwill bei National Beef gerechtfertigt ist).

Wenn es mit der Gewinnentwicklung aufwärts geht, so dürfte dies auch die Barreserven auf Holdingebene erhöhen, wodurch mehr in neue Beteiligungen investiert werden kann. Der Portfolioanteil von Jeffries sollte daher langfristig sinken. Ich würde aber eher davon ausgehen, dass man erstmal ein wenig das Finanzpolster stärkt bevor Zukäufe getätigt werden.

 

Berkshire dürfte ein KBV von über 1 haben weil dort der Anteil von Firmen, die tendentiell über Buchwert bewertet werden, höher ist.(Eisenbahnenn, Industrie) Vom KGV her gesehen ist Leucardia teurer als Berkshire.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Nette Debatte, die wir hier haben, Harry :thumbsup:

 

Das KGV finde ich gerade keine wirklich passende Vergleichszahl. Gerade sind die Gewinne von LUK ja eingebrochen. Besser wäre wohl das Shiller-KGV geeignet. Das von LUK ist 18. Das von BRK 24.

 

Deine Überlegungen zum Buchwert kann ich verstehen. Gerade muss man aber auch sagen, dass die Bankaktien nahezu alle historisch gesehen im Bezug auf das KBV unterbewertet sind - siehe Goldman und Morgan Stanley. Der ganze Sektor ist unter Druck genkommen.

 

Ich hab meinen Kopf noch mal in den Investmentbericht der Investmentgesellschaft für langfristige Investoren gesteckt und fand das sehr hilfreich:

Der durchschnittliche Einstandskurs von TGV Truffle bei Leucadia belief auf ca. USD 23. Zum Jahresende schloss die Aktie bei ca. USD 17. Das Unternehmen war damit einer der wesentlichen Verlustbringer bei der Kursperformance von TGV Truffle in 2015. Dies rechtfertigt in meinen Augen deshalb eine eigene Überschrift, weil tatsächlich im letzten Dreivierteljahr sehr wenige neue Erkenntnisse zum Unternehmen bekannt wurden. Es wird dadurch deutlich, dass ein schwacher Kursverlauf nicht zwangsläufig ein Zeichen schlechter Unternehmensentwicklung sein muss.

Bei Leucadia handelt es sich um eine Holding-Firma, welche als größtes Investment die Investmentbank Jefferies hält. Dazu kommt ein Portfolio diverser anderer Firmen aus unterschiedlichsten Branchen, welche vom Leucadia-Management meist in komplizierten Sondersituationen erworben werden – meist wenn kein anderer Käufer agieren kann. So wurde im Januar 2015 sprichwörtlich über Nacht eine in Not geratene Onlinebank nach der plötzlichen Abwertung des Schweizer Frankens von Leucadia rekapitalisiert. Solche Transaktionen können nur wenige Investoren durchführen und ich halte das Team bei Leucadia für befähigt, systematisch in Krisensituationen Kapital sinnvoll zu investieren. Leucadia wurde von 1978 bis 2012 von zwei Unternehmern (Ian Cumming und Joseph Steinberg) geführt. In dieser Zeit ist der Buchwert je Aktie im Schnitt um 20 % pro Jahr gestiegen. Beide Herren genießen beste Reputation, welche sie vor allem durch die klare und offene Beschreibung ihrer Aktivitäten in den Geschäftsberichten erlangt haben. Als Nachfolger der beiden wurde in 2012 Richard Handler (langjähriger CEO von Leucadias größter Beteiligung Jefferies) benannt. Handler ist seit 27 Jahren bei Jefferies tätig und hat die Investmentbank als CEO durch die Finanzkrise geführt. Sowohl in seinen Taten als auch in seinen Äußerungen hebt er sich dabei von seinen Investmentbanker-Kollegen durch Integrität und Langfristigkeit ab.

Viele Investoren schrecken vor Leucadia deshalb zurück, weil die größte Beteiligung eben eine Investmentbank ist. Investmentbanken haben (meist vollkommen verdient) nicht den besten Ruf und ein wesentlicher Teil des Unternehmenswertes geht sprichwörtlich jeden Tag zum Feierabend nach Hause. Historisch gibt es jedoch einige herausstechende Ausnahmen von Investmentbanken, welche über Jahrzehnte für Ihre Kunden Wert geschaffen haben. Das aus dem Britischen kommende Konzept einer „Merchant Bank“, welche Unternehmern die Expansion finanziert und mit ihnen zusammen im Risiko steht, ist heute kaum noch anzutreffen. Grund dafür ist die extreme Regulation der großen Institute in der Finanzindustrie und die subkritische Größe vieler kleiner Beratungshäuser. Jefferies hingegen ist klein genug, um nicht als Großbank reguliert zu werden und groß genug, um dennoch weltweit operieren zu können und alle Produktsegmente anbieten zu können. Ein weiterer Charme liegt in der Kombination von Jefferies und dem langfristigen Kapital der Leucadia-Gruppe. Anders als fast alle

anderen Häuser, kann Jefferies mit seinen Kunden zusammen investieren und als Partner (statt als Gegenpartei) auftreten.

An der Börse notiert Leucadia aktuell ca. zu dem Preis, den man bei einer Liquidation des Unternehmens erzielen würde. Dass diverse Beteiligungen in der Fortführung des Geschäfts erheblichen Wert erzielen werden oder dass das Management Kapital sinnvoll allokiert, findet im Preis keinerlei Berücksichtigung. Natürlich besteht die Chance, dass ich die Situation völlig falsch bewerte – doch auf Basis meiner Einschätzung ist in den letzten Monaten vor allem eines passiert: Leucadia ist an der Börse günstiger geworden. Das kann man mit Blick auf die kurzfristige Performance schlecht finden, doch so lange meine Einschätzung über die Werthaltigkeit der Firma stimmt, sollte die Chance für uns eher größer geworden sein.

 

Auch das Value Investing- Handbuch von John Mihaljevic fand ich im Bezug auf Leucadia hilfreich. Bei ihm wurde Leucadia als sehr gutes Beispiel für eine Jockey-Aktie genannt, also ein Unternehmen, das durch sein gutes Management ein Premium verdient hat. Dabei bezieht er sich aber vor allem auf Cumming und Steinberg. Wahrscheinlich könnte aber auch Handler diesen Bonus verdient haben.

 

Die Frage ist, ob und wie berechtigt dieser Bonus langfristig gerechtfertig ist und ob wir die Managementqualität auch in Zukunft erleben. Zu Jeffries' Management gibt es

[2].

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Big Harry

Danke ebdem :)

 

Zumindest Quelle 2 weist ja eher darauf hin, dass der ganze Investmentbankingsektor Probleme hat.

Zu Jeffries habe ich mir nochmal die Slides vom Investor Day angesehen. Das liest sich dort eher so, als wäre Jeffries eine normale Investment Bank. Von dem "Merchant Bank" Ansatz habe ich nichts lesen können. Dafür betont man aber, dass man konservativ finanziert sei. Das wäre natürlich positiv.

 

In wie weit der aktuelle CEO Handler eine höhere Bewertung rechtfertigt ist offen. Wenn sich aber ein eindeutiges Bild abzeichnet dürfte das ganze bereits eingepreist sein . . . für ihn spricht seine Einsetzung durch das alte Management, die lange Verweildauer bei Jeffries und dass er bisher scheinbar keine Fehler gemacht hat.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Kann man das Unternehmen wirklich mit Berkshire Hathaway vergleichen? Berkshire Hathaway hat sich zu recht einen gewissen Aufschlag verdient, aber auch Leucadia? Wie schon erwähnt, hat hier kürzlich ein Führungswechsel stattgefunden (welcher Berkshire Hathaway allein aus demographischen Gründen ebenfalls "früher oder später" droht).

 

Des Weiteren stellt sich die Frage, ob das KBV wirklich die entscheidende Kennzahl zur Bewertung einer Aktie im allgemeinen bzw. einer Beteiligungsgesellschaft im speziellen ist? Vom KGV her und hinsichtlich der EPS überzeugt mich Leucadia jedenfalls nicht unbedingt (historische Zeitreihe).

 

Derzeit sind viele Bankaktien kurstechnisch unter Druck geraten. Für Langfristanleger sind das meist immer noch gute Einstiegsgelegenheiten gewesen. Aber Banken, insbesondere Investmentbanken, sind ja böööse und für Privatanleger überhaupt nicht geeignet. Naja, das ist ein anderes Thema.

 

Jedoch ist Leucadia ja nicht nur an Jeffries beteiligt, sondern zudem noch an weiteren Unternehmen. Allerdings steigt Leucadia bei Sanierungsfällen ein, um diese dann zu restrukturieren und anschließend wieder zu veräußern? Kapitalismuskritiker nennen sowas gerne "Heuschrecke". Jedenfalls wäre unter diesem Gesichtspunkt die (vermeintlich?) günstigere Notiertung schlichtweg damit zu begründen, dass der Markt hier ganz einfach einen entsprechenden Risiko- bzw. Sicherheitsabschlag einpreist.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

:thumbsup:

 

Hier noch ein Artikel zur Lage im Investementbanken-Sektor. Wenn man das so durchliest, kann man verstehen, dass es als Vorteil gesehen wird, dass Jeffries ist nicht so stark reguliert ist wie andere Institute. Sie müssen natürlich gut und sauber arbeiten.

Den Merchant Bank Ansatz findet man in der zweiten Grafik zum Unternehmensaufbau von LUK. Die Konstruktion von Investment- und Merchant Bank ist mir auch erst gestern so wirklich klar geworden. Das ist durchaus spannend, da Jeffries ja zum einen noch flexibel ist, da die Regulierung gering ist, aber auch zum anderen ein weltweites Netz hat, das für die Erweiterung des Merchant Bankingsektors genutzt werden kann. Langfristig kann sich das wirklich auszahlen.

 

Handler ist anscheinend sehr gut bezahlt, macht aber auch mal Schlagzeilen dadurch, dass er Boni ausschlägt. Er war seit 2001/2an der Spitze von Jeffries. Wenn man sich anschaut, dass sich seitdem der Umsatz von Jeffries im Bereich Investmentbanking von 100 Mio $ auf 1480 Mio $ entwickelt hat, ist das schon eine ziemlich starke Entwicklung in nur 15 Jahren.

 

Ebenso sehr stark ist die Entwicklung, die LUK seit 1978 hingelegt hat (1978 - 2012 Buchwertsteigerung von 20% im Jahr) . Die starke Entwicklung des Buchwerts kann man durchaus mit Berkshire Hathaway vergleichen (Seite 2 des Dokuments) (1965 - 2012 Buchwersteigerung von 19,7% im Jahr). Nur leider ist Steigerung bei LUK in den letzten Jahren ins Stocken geraten.

 

Ich weiß auch nicht welche Kennzahl die beste für Holdings ist. Aber Buffett und LUK arbeiten mit dem Buchwert und steuern ihr Unternehmen auch damit (man erinnere sich nur an die Aussage, dass Buffett ab einem KBV von 1,2 Berkshire Anteile kaufen wird). Von daher kann man sich schon darauf verlassen - würde ich sagen.

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Big Harry

Was die historische Rendite angeht würde ich diese nicht überbewerten und eine geringere Rendite erwarten. Ein Teil der historischen Rendite dürfte von einer im Zeitverlauf gestiegenen Bewertung des Aktienmarktes kommen und durch die früher höhere Inflation. Ich weiß nicht, welche Rendite man ab jetzt erwarten könnte . . . vielleicht die langfristige erwartete Aktienmarktrendite erhöht um den Abschlag, gegebenenfalls zuzüglich einem Bonus für das Management? Von weit über 10% würde ich aber langfristig nicht ausgehen.

Ähnliches gilt natürlich auch für Berkshire, vermutlich dort sogar noch viel größer da eine stetige Sektorrotation hin zu Branchen mit einer potentiell höheren Rendite viel schwerer ist.

 

Ich glaube auch, dass der Buchwert eine gute Kennzahl ist. Da es bei der Bewertung aber viele Spielräume gibt würde ich vorsichtig bei generellen Aussagen sein. Als Beispiel von Berkshire: Marmon vermietet Tankwagen, diese werden in eigenen Fabriken produziert. Nach US-GAAP dürfen diese nur zu den Herstellungskosten in der Bilanz stehen, also unter Marktwert. Viel schwieriger ist es dann bei immateriellen Vermögenswerten und dem Goodwill.

Bei den voll konsolidierten Töchtern könnte man vereinfacht die Buchwerte der Gesellschaft mit dem Branchen KBV multiplizieren, um eine Bewertungsgrundlage zu haben. Das unterstellt natürlich, dass die jewalige Tochter auch genauso profitabel und riskant arbeitet wie das Mittel der Branche. Es könnte aber eine Möglichkeit sein, erste Anhaltswerte zu bekommen.

Was die Nutzung des KGVs als Kennzahl angeht ist diese nur zu empfehlen, wenn der Gewinn ausreichend groß ist und nur wenige Beteiligungen börsennotiert sind. Die Unsicherheiten beim Jeffries-Gewinn haben wir ja schon thematisiert. Sollte Jeffries nicht zu alter Profitabilität zurückkehren wäre das KGV auf jeden Fall zu hoch.

Wenn man viele Minderheitsbeteiligungen an börsennotierten Gesellschaften hält, so wird der Gewinn der Beteiligung oft nicht mit konsolidiert, sondern nur die Dividende in der GuV berücksichtigt. Thesaurierte Gewinne und zurückgekaufte Aktien beeinflussen die Bilanz der Holding und ihre GuV nicht. Daher hat das relativ große Portfolio von Berkshire auch nur einen recht geringen Einfluss auf den Gewinn. Bei Leucardia dürfte man dies aber vernachlässigen können, da man nur weninge Minderheitsbeteiligungen hält.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Ich hab mich noch mal genauer in LUK eingelesen. Der 2014er Shareholder Letter gibt noch mal einen guten Einblick in das Geschäfltsmodell:

Unique value opportunities tend to arise when there is some problem, uncertainty, complexity or urgency impacting a business, and a rapid and creative solution is necessary. In some cases, absent this solution, a good business will be either incredibly impaired or, in some cases, doomed. We are increasingly being recognized as one of the first groups to call in these circumstances. In 2012, we restored Knight Capital’s equity and, more recently, we invested in FXCM to replenish its regulatory capital, allowing the Company to avoid bankruptcy. Even when there isn’t a circumstance that changes the outlook of a company, but rather a new opportunity that is developing, getting “the call” is just as important. This was the reality that led to our becoming the largest shareholder of Harbinger and our investing in the Golden Queen mining project, where the ownership group in each case sought out our partnership. In all these companies, our investment became a catalyst for change and created a significant opportunity to drive long-term value for all stakeholders. We believe there are a number of factors that increase the likelihood of being the “one who gets the call.” First, you must have the expertise instantly accessible in-house to quickly understand and assess the situation. Second, you must be able to mobilize rapidly, typically in days or hours, and sometimes even in minutes. Third, you must have the reputation with many constituencies that you are trustworthy and will do what you say you will do. Fourth, it helps when you can convey with confidence that you are a long-term investor and able to add meaningful value beyond capital. Finally, you must be able to make a decision quickly and wire the funds!

 

The best way we know to increase the likelihood that we get “the call” is to have real long-term relationships with as many quality people across as many industries and specialties as is humanly possible. The combination of Leucadia and Jefferies is no doubt a big part of this equation, as management teams and Boards of Directors recognize the uniqueness and power of our combined merchant and investment banking platform.

Im Rahmen dessen wird auch noch mal die Synergie zwischen LUK und Jeffries thematisiert:

Some people ask us if it is complicated, cumbersome or distracting to have Jefferies and Leucadia under the same roof. The reality could not be further from the truth. Both platforms provide consistent, real and unique operating leverage and the activities of both companies are massively complementary. Mein LinkAside from being a very valuable long-term source of what we believe will be growing earnings, Jefferies is a tremendous resource in helping us find unique long-term investment opportunities. In a typical week, Jefferies trades many billions of dollars of securities in many different markets and provides clients with valuable liquidity. We also help clients buy and sell businesses, raise capital around the globe and restructure companies facing challenges. These are all “regular way” transactions that serve our clients’ goals. Given this trading and transaction flow, countless relationships and diverse industry expertise, a small handful of times each year, we hopefully will get “the call” that presents an opportunity distinctly for Leucadia.

Jeffries kann mit seinem globalen Netz von Bankern und Analysten also durchaus eine starke Hilfe für LUK sein, denn hier können Geschäftskontakte entstehen, die sich später auszahlen. Beispiele dafür finden sich auch im Geschäftsbericht.

 

Dabei agiert LUK heute ganz ähnlich wie LUK früher:

“We tend to be buyers of companies that are troubled or out of favor and as a result are selling substantially below the values which we believe are there. We then work at improving the acquired operations with a view to increasing cash flow and profitability. From time to time we sell parts of these operations when prices available in the market reach what we believe to be advantageous levels. While we are not perfect in executing this strategy, we are proud of our long-term track record. We are not income statement driven and do not run your Company with an undue emphasis on either quarterly or annual earnings. We believe that we are conservative in our accounting practices and policies and that our balance sheet is conservatively stated.” - Leucadia 1990 Letter
Quelle (stammt aus einer größeren Analyse)

 

@ Big Harry: Wie LUK in Zukunft performen kann, kann ich nur schwer abschätzen. Fakt ist aber, dass es auf Basis des Buchwerts mit oder ohne Goodwill mit Abschlag gehandelt wird, was es seit Jahren nicht wurde. In den Details kann ich die Bewertung "Buchwert" nicht einschätzen - hier muss ich mit den Werten arbeiten, die LUK angibt, die ich aber für realistisch halte.

Die Lücke zwischen aktuellem Aktienkurs und Buchwert kann geschlossen werden, wenn insbesondere Jeffries wieder besser da steht - was auf Grund der Historie wahrscheinlich ist. Weiteres Wachstum ist möglich: Durch die gemeinsamen Struktur bieten sich für LUK und Jeffries gemeinsam gute Chancen. Man kann auf globaler Ebene reaktionsschnell Unternehmen erwerben/unterstützen und sich das, wie z.B. bei FXM gut bezahlen lassen oder später beim Verkauf verdienen. Man hat neben einer eher konservativ aufgestellten, flexibelen Investmentbank eine Reihe von realen (und auch zyklischen) Geschäften, die man teilweise von Anfang an hochziehen kann und die Erträge abwerfen. Dahinter steht ein Management, das bewiesen hat, dass es Kapital sinnvoll anlegen kann.

All das bekommt man zu einem Abschlag vom Liquidationswert. Es gibt gerade wahrlich Schlechteres.

 

Hier gerne auch noch zum Nachlesen eine Analyse von Valuewalk und eine aus dem ValueInvestorsClub.

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ebdem

Zu LUK habe ich hier auch eine interessante Debatte gefunden. Ich bin gerade noch am Lesen :thumbsup:

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Big Harry

Ich gehe auch davon aus, dass sich die Lücke zum Buchwert bei einer Besserung bei Jeffries verringert oder auch schließt. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass sich die Lücke zur Fairen Bewertung schließen wird, sondern dass ein Konglomeratsabschlag immer eingepreist werden wird.

Das mit dem Beteiligungen selber hochziehen muss nicht immer klappen. Loews betreibt dies auch und bietet einen ähnlichen historischen Track Record- trotzdem ist ihnen in den vergangenen Jahren die Puste ausgegangen und der Aktienkurs steht seit 2010 auf der Stelle.

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ebdem

Auf dem Blog des Brooklyn Investors habe ich noch mal einige Einträge zu LUK gefunden. Interessant fand ich u.a. die Grafik aus dem 2013 Report:

aaaluk+1.JPG

Wenn sich Jeffries stabilisiert, wird man (hoffentlich) zum Buchwert zurückkehren. Ich vermute, dass man sich auch zum Buchwert mit Goodwill zurückbewegt - daher schäzte ich die Sicherheitsmarge auch aktuell bei 40%.

Warhscheinlich hast du erstmal recht, dass der Konglomeratsabschlag eingepreist wird. Um besser bewertet zu werden, müssen langfristig noch mal deutlich bessere Zahlen geliefert werden.

 

In dieser Liste der Value-Superinvestoren findet man LUK übrigens auch.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Die Ergebnisse des Q1 von Leucadia sind da. Auf Jahresbasis wurde aus fast 1 Dollar Gewinn ein Verlust von 60 Cent pro Aktie.

 

Hier noch weitere Details dazu aus einen Motley Fool Artikel:

The Jefferies brokerage unit reported a first-quarter loss of $245.8 million, which represented more than the total net loss for the company as a whole. Leucadia also had to reduce the fair value of its investment in FXCM by $53.2 million. Leucadia commented that some of its Leucadia Asset Management platforms suffered a difficult investing environment, holding back the company's overall results. On the plus side, some aspects of Leucadia's results were more positive. The company said that its National Beef unit posted solid results. The Berkcadia commercial real estate agency and the Garcadia automotive-group joint venture also featured strong performance, and Leucadia cited higher share prices for its HRG investment company as helping its overall results.

 

CEO Rich Handler was realistic about the company's performance. "Leucadia's first quarter 2016 results were affected by the volatile and turbulent period in the capital markets," Handler said, "which primarily affected Jefferies and our other market-sensitive businesses." The CEO also noted that continued volatility could weigh on future results as well.

 

Yet on the whole, Leucadia is pretty optimistic about its long-term future. In Handler's words, "Benefiting from improved market conditions, the range of changes we implemented last year and in the first quarter, as well as the continuing hard work of our entire team, Jefferies' performance in March and April has improved significantly." The CEO also pointed to "a meaningful turn in the fortunes of National Beef on the back of the cattle herd rebuilding," and positive trends in key markets could make this the low point in the cycle for many of Leucadia's subsidiary businesses.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Hier hat sich jemand richtig Mühe gemacht und LUK in der Tiefen analysiert:

Leucadia is still loveable: www.seekingalpha.com/article/3971112-leucadia-still-lovable

 

Problematisch finde an LUK übrigens die Unternehmensteile u.a. im Bereich Fracking und Goldabbau. Von daher lasse ich davon die Finger.

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