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indigo

ARERO-Der Weltfonds

Empfohlene Beiträge

tman
· bearbeitet von tman

Hallo in die Runde,

 

bin neu hier im Forum, wobei ich in den letzten Wochen immer mal wieder Eure interessanten Beiträge gelesen habe.

 

Ich befasse mich erst seit 1-2 Jahren mit dem Thema 'risikoreichere' Anlage (davor nur klassisch Tages- und Festgeld). Nachdem ich in dieser Zeit meine z.T. ‚kostenpflichtigen Erfahrungen‘ mit Einzelaktien gemacht habe, kam ich zu dem Schluss, dass ich viel, viel mehr wissen muss und habe ein paar Bücher gelesen. Der passive Ansatz hat mich dabei am meisten angesprochen. Ich bin dann beim Arero gelandet und habe mich im letzten Jahr entschieden, in den Arero rein zugehen und diesen auch monatlich zu besparen.

 

Der Hauptgrund war neben dem passiven Ansatz und der Asset Allokation eigentlich, dass der so schön einfach zu handhaben ist (so zumindest meine Annahme): Keine eigene ETF-Anbieter-Auswahl und Kontrolle, kein Rebalancing, geringe Kosten … Leider ist das, nach der Lektüre einige Beiträge hier, doch nicht der Fall … das Steuerproblem war mir z.B. gar nicht klar, denn ich dachte immer, die Swapen die Dividenden weg. Diese Konstruktion mit dem 3M Euribor und den Länderanleihen/Landesbankanleihen geht jedoch in eine andere Richtung. Jetzt bin ich gerade dabei meine Entscheidung zu überdenken.

 

Meinen Fragen:

 

1. Die Thesaurierung/ausschüttungsgleiche Erträge lagen 2013 bei 0,0 €

 

Siehe hier aktuell vom 8.1.2014: https://www.dws.de/a...d6-80d84e3261fd

 

Steuerlich ist das damit einfach, man muss einfach nur in das Dokument schauen, wenn 0,0 € drin steht ist man fertig mit der Steuer diesbezüglich, ansonsten müssen die Angaben in die Steuererklärung, wie im Jahr 2012 (knapp 0,50 Euro). Ist das so richtig oder habe ich da was missverstanden?

 

2. Wenn es, wie in 2013 einfacher ist mit der Steuer bedeutet das nicht auch, dass der 3M Euribor höher war als die Dividenden der Anleihen und ggf. zuzüglich den 50%igen Einnahmen aus der Wertpapierleihe? Oder habe ich hier einen Posten vergessen? Oder kann man das gar nicht gegenrechnen?

 

3. Führt Punkt 2 nicht notwendig zu einem Tracking Error zum hier sogenannten Arero-Index? Und erhielte man in den Fällen, wenn die Steuer ‚komplizierter‘ wird, dass heißt es ausschüttungsgleiche Erträge gibt einem Tracking Error zu Gunsten des Anlegers?

 

Also wenn das so wäre, könnte man sagen, ok: Es ist dann steuerlich ‚komplizierter‘, wenn mehr bei rum kommt. Das zusätzliche Risiko könnte auch eine zusätzliche Rendite sein … Oder bin ich hier auf dem Holzweg?

 

Ich freue mich über Eure Antworten!

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Dandy

Wenn Du an einer steuerlich besseren Variante interessiert bist, dann schau Dir mal die Lösung mittels Cosmos Direkt Flexible Vorsorge Invest an. Für einen Sparplan von vielleicht 200€ im Monat von den Kosten her günstig und erhebliche Steuerersparnis möglich, wenn die Entnahme erst im Alter erfolgt (vorzeitige Entnahmen sind auch möglich, dann aber voll versteuert). Details findest Du in den entsprechenden Threads.

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tman

Danke für den Hinweis. Ich hatte in den den vergangen Wochen auf meiner Lesetour in diesem Forum auch die Variante Versicherungsmantel und Arero angeschaut. Das hörte sich zunächst sehr attraktiv an, aber dann ist es eben kein Sondervermögen mehr und die Cosmos Direkt kann zumindest an einigen Stellschrauben in den nächsten Jahren drehen, die die Anlage, dann zunehmend unattraktiv machen könnte, z.B. den Arero einfach aus ihrem Angebor rausnehmen und dann müsste man in die wenigen ETFs rein und hier noch zusätzliche Transaktionskosten der CD bezahlen. Das fand ich nicht so prickelnd, trotz der steuerliche Vorteile nach 12 Jahren und Mindestalter von 62.

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tman
· bearbeitet von tman

Leider gab es auf meine Fragen vor ein paar Tagen (s.o.) nur eine Reaktion, deshalb möchte ich mein Anliegen noch einmal anders und praktisch ausgerichteter formulieren. Meine zentrale Frage ist:

 

Was sollte ich / ein Arero-Anleger bei der Pflege seines Arero-Weltfonds berücksichtigen?

 

Wenn ich das in diesem Faden geschriebene rekapituliere, gibt es vor allem drei Dinge:

  1. Das Risiko der SWAPS-Konstruktion kontrollieren!
    Dies sollte sowohl hinsichtlich der SWAP-Partner als auch im Hinblick auf den Wertpapierkorb geschehen. Aktuell ist dies Risiko eher gering, zumindest ähnlich wie bei anderen Swap-Produkten. Systemrelevante Banken als Swap-Partner, Staatsanaleihen deutscher Länder und Landesbanken (letztere mit einer Laufzeit innerhalb der Gewährleistung bis 31.12.2015).
    Pflegeaufwand: 1-2 mal jährlich anhand der (Halb-)Jahresberichte.
     
  2. Steuerpflichtigkeit kontrollieren!
    In früheren Jahren war der Arero nicht steuereinfach. Nimmt man die vorläufige Aufstellung der DWS, ist das in 2013 anders, denn es gibt keine ausschüttungsgleichen Erträge! Diese Art der Kontrolle muss man meines Erachtens bei allen ausländischen Fonds machen (Schlagwort: Teilthesaurierung bei ausschüttenden ishares, Umstellung von Swappern zu replizierern bei db-xtrackers).
    Pflegeaufwand: 1x im Jahr (Anfang Mai) im Bundesanzeiger nachschauen, dann das in die Steuererklärung eintragen und Belege aufbewahren, um eine Doppelbesteuerung bei der Veräußerung zu vermeiden.
  3. "Tracking Error" kontrollieren!
    Der „DWS-Arero-Fond“ bildet quasi den „Arero-Index“ ab. Wie gut er das tut, bleibt jedoch im Gegensatz zu einem ETF der z.B. einen MSCI-Index abbildet und einen Tracking Error ausweißt, unklar. Im Rahmen dieses Fadens wurden Abbildungen zu Berechnungen des Tracking Errors dargestellt. Wie kann man das jedoch selbst ohne großen Zeit- und Rechenaufwand überprüfen?
    Mein Vorschlag: Vergleicht man die Performance von der DWS-Seite mit der des Arero-Musterportfolios bei justetf, dann erhält man zwar keinen Tracking Error, aber zumindest lässt sich sagen, ob ein selbst konstruierter Arero besser oder schlechter performen würde, als der DWS-Arero. Aktuell sieht das so aus: 2,41% DWS-Arero und 1,21% justetf-Arero (pro Jahr). Aber Vorsicht! Der DWS-Arero hat nicht wirklich viel besser performt! Durch das Forward Pricing des DWS-Arero und durch den gestrigen Absturz der Märkte am Freitag, 24.1.2014 sieht man, dass bei diesem Vergleich aufgepasst werden muss. Deshalb hier folgender Vergleich über einen Zweijahreszeitraum, der das Forward Pricing berücksichtigt:
    - DWS-Arero (25.1.2012-24.1.2014): +10,20%
    - Justetf-Arero (24.1.2012-23.1.2014): +10,29%
    Die beiden AREROs liegen fast gleich auf. In einer einjährigen Periode läge der DWS-Arero etwas vorne (2,82 zu 2,73%). Nach Berücksichtigung der Kosten für Kauf und Rebalancing, die soweit ich sehe nicht im just-Etf eingepreist sind, dürfte der DWS sogar besser performen.
    Pflegeaufwand: 1x jährlich

Ok, soweit meine Überlegungen zu einem Beauty-Pflegeset des Arero. Wobei es ja eigentlich nicht darum geht, dass der Arero hübsch aussieht, sondern insbesondere bei Punkt 1+3 sich in meinem Gesicht keine unnötigen Risikofurchen einmeißeln.

:rolleyes:

 

Mein Frage an Euch: Sind das alle (wesentlichen) jährlichen Pflegeaufgaben für einen Arero-Anleger? Und wie findet ihr, den alternativ zum Tracking Error vorgeschlagenen Vergleich zwischen DWS-Arero und justetf-Arero?

Ich freue mich auf Rückmeldungen!

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Trommler

Vor allem Frage 2 interessiert mich auch, da ich den ARERO für einen Sparplan interessant finde.

 

Zum einen eben: Wenn keine ausschüttungsgleichen Erträge aufgeführt sind, heißt das dann auch - steuerlich nichts zu bedenken/berücksichtigen?

 

Zum anderen aber auch: Wieso wurde nichts ausgeschüttet?

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Sisyphos

Vor allem Frage 2 interessiert mich auch, da ich den ARERO für einen Sparplan interessant finde.

 

Zum einen eben: Wenn keine ausschüttungsgleichen Erträge aufgeführt sind, heißt das dann auch - steuerlich nichts zu bedenken/berücksichtigen?

 

Zum anderen aber auch: Wieso wurde nichts ausgeschüttet?

 

Der ARERO ist von der grundsätzlichen Struktur her ein ausländischer Thesaurierer, bei dem ausschüttungsgleiche Erträge anfallen. Sein Trägerportfolio besteht aus Anleihen. Das unterscheidet ihn von Swap-ETFs, die im Trägerporfolio Aktien halten und dadurch auf einfache Art und Weise ausschüttungsgleiche Erträge vermeiden können und dies in aller Regel auch tun.

 

Daher ist beim ARERO zunächst einmal von steuerpflichtigen Erträgen und all den damit verbundenen Problemen auszugehen.

 

Die Fondsgesellschaft kann aber eventuelle Kosten der Fondsverwaltung von den Zinsausschüttungen der Anleihen abziehen und dadurch die zu versteuernden Beträge reduzieren. Da der ARERO nur sehr niedrig verzinste Landesbank-Anleihen im Trägerportfolio hat, könnte die Summe der eingenommenen Zinsen geringer als die Verwaltungskosten sein, so daß de facto keine Erträge zu versteuern sind. Möglicherweise ist das in diesem Geschäftsjahr der Fall.

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tman

Sein Trägerportfolio besteht aus Anleihen. Das unterscheidet ihn von Swap-ETFs, die im Trägerporfolio Aktien halten und dadurch auf einfache Art und Weise ausschüttungsgleiche Erträge vermeiden können und dies in aller Regel auch tun.

Daher ist beim ARERO zunächst einmal von steuerpflichtigen Erträgen und all den damit verbundenen Problemen auszugehen.

Ist das wirklich so? Liegt das wirklich daran, dass im Trägerportfolio Anleihen sind? Warum können diese nicht genauso weggeswappt werden, wie bei einem Aktien-Trägerportfolio? Das ist mir nicht klar, worin sich das fundamental unterscheiden soll.

 

Im Arero-Factsheet steht gewisserweise auch das Gegenteil: "Im Gegensatz zur traditionellen Variante der Nachbildung eines Index, bei dem alle im Index vertretenen Einzeltitel gemäß ihrer Gewichtung gekauft werden, wird bei der Swap-basierten Nachbildung das Fondsvermögen in ein Basisportfolio, beispielsweise bestehend aus variabel verzinslichen Anleihen und Swaps investiert. Der aus dem Basisportfolio realisierte Zinsertrag wird dabei an den Swap-Partner geliefert, der im Gegenzug die Performance der ARERO Weltstrategie liefert." (https://www.dws.de/a...d6-80d84e3261fd).

 

Das ist quasi die klassische Erklärung eines SWAP am Beispiel von Anleihen im Basisportfolio. Insofern scheinen hier die Erträge der Anleihen auch wegzuswappt zu werden, oder? Nur woher kommen dann die ausschüttungsgleichen Erträge? Wurden diese nicht zum Jahresende weggeswappt und insofern ins neue Jahr übertragen (ähnliches Problem, wie bei manchen ausschüttenden ishares)?

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Dandy

Lese Dir nochmal die Beiträge von chemstudent durch. Der hat sich das von der Fondsgesellschaft bestätigen lassen. Der Swap besteht nicht aus dem Anleihenportfolio, welches der Arero hält, sondern aus einem festen Zinssatz, welcher dem Swappartner garantiert wird. Im Falle des Ausfalls der Anleihen kann der Arero nicht auf Auslieferung des Arero Portfolios bestehen sondern trägt das Risiko der Anleihen selbst. Im Prinzip trägt man beim Arero also ein Anleihenrisiko und nicht das vermeintliche Risiko der Mischung aus Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Man muss aber dazusagen, dass der Arero deutsche Landesbankanleihen hält und nicht irgendwelche Risikopapiere aus Bananenrepubliken. Ob das Ausfallsicherer als ein weltweit gestreutes Aktienportfolio sei aber mal dahingestellt.

 

@chemstudent: Bitte korrigiere meine Falschaussagen. So hatte ich es verstanden.

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Sisyphos
· bearbeitet von Sisyphos

Sein Trägerportfolio besteht aus Anleihen. Das unterscheidet ihn von Swap-ETFs, die im Trägerporfolio Aktien halten und dadurch auf einfache Art und Weise ausschüttungsgleiche Erträge vermeiden können und dies in aller Regel auch tun.

Daher ist beim ARERO zunächst einmal von steuerpflichtigen Erträgen und all den damit verbundenen Problemen auszugehen.

Ist das wirklich so? Liegt das wirklich daran, dass im Trägerportfolio Anleihen sind? Warum können diese nicht genauso weggeswappt werden, wie bei einem Aktien-Trägerportfolio? Das ist mir nicht klar, worin sich das fundamental unterscheiden soll.

 

 

Ja, es liegt wirklich am Trägerportfolio! Der Begriff "wegswappen" ist vermutlich etwas mißverständlich, denn der Swap-Vertrag ist nicht gleichbedeutend mit dem Fehlen ausschüttungsgleicher Erträge. So etwas kann, muß aber nicht im gleichen Vertrag geregelt werden.

 

Ich möchte das einmal am Beispiel der Comstage-ETFs erklären, da ich das dort vor einigen Jahren genauer eruiert habe. Comstage benutzt für alle Aktien-Swap-ETFs ein und dasselbe Trägerportfolio, das aus rund 30 europäischen (inzwischen vorwiegend deutschen) Blue-Chip-Aktien besteht. Über die Swap-Verträge wird mit dem Swap-Kontrahenten (hier der Commerzbank) ein Tausch der Performance dieses Aktienportfolios (inklusive der Dividenden) gegen die Performace des entsprechenden Aktienindex des ETF geschlossen. Der Swap-Vertrag ändert aber nichts daran, daß ComStage juristischer und wirtschaftlicher Eigentümer des Trägerportfolios bleibt. Damit kassiert ComStage auch eventuelle Dividenden des Trägerportfolios und müßte sie als ausschüttungsgleiche Erträge versteuern. Der Swap-Vertrag ändert daran zunächst nichts. Um die Vereinnahmung von Dividenden zu vermeiden, gibt es aber andere Mögliochkeiten: ComStage verkauft einfach eine Aktie unmittelbar vor dem Dividendentermin und kauft sie danach wieder zurück. Die Dividende wird dann als Kursgewinn vereinnahmt, da es am Dividendentermin zu einem Dividendenabschlag beim Kurs kommt. Das geschieht übrigens nicht am Markt sondern über vorher geschlossene Kauf- und Rückkaufvereinbarungen.

 

Wo aber keine Dividenden anfallen sondern nur in Form von Kursgewinnen vereinnahmt werden, fallen auch keine ausschüttungsgleichen Erträge an. Derartiges "Dividenden-Stripping" (es gibt zahlreiche Varianten) ist eine sehr beliebte Übung bei Investment-Bankern und somit eine sehr preisgünstige Standardtechnik.

 

Warum funktioniert das nicht mit Anleihen? Der Trick mit dem Verkauf vor dem Ausschüttungstermin und dem unmittelbaren Rückkauf danach funktioniert leider nicht mit Anleihen, denn dort fallen bei unterjährigem Verkauf Stückzinsen an und die gelten als ausschüttungsgleiche Erträge. Der "Trick" müßte auch mit Genußscheinen möglich sein, aber ich kenne keinen ETF, der das ausnutzen würde. Temporär wäre auch der Einsatz von Null-Coupon-Anleihen möglich, aber auch hier kenne ich keinen ETF mit solchen Anleihen im Trägerportfolio.

 

 

Im Arero-Factsheet steht gewisserweise auch das Gegenteil: "Im Gegensatz zur traditionellen Variante der Nachbildung eines Index, bei dem alle im Index vertretenen Einzeltitel gemäß ihrer Gewichtung gekauft werden, wird bei der Swap-basierten Nachbildung das Fondsvermögen in ein Basisportfolio, beispielsweise bestehend aus variabel verzinslichen Anleihen und Swaps investiert. Der aus dem Basisportfolio realisierte Zinsertrag wird dabei an den Swap-Partner geliefert, der im Gegenzug die Performance der ARERO Weltstrategie liefert." (https://www.dws.de/a...d6-80d84e3261fd).

 

Das ist quasi die klassische Erklärung eines SWAP am Beispiel von Anleihen im Basisportfolio. Insofern scheinen hier die Erträge der Anleihen auch wegzuswappt zu werden, oder? Nur woher kommen dann die ausschüttungsgleichen Erträge? Wurden diese nicht zum Jahresende weggeswappt und insofern ins neue Jahr übertragen (ähnliches Problem, wie bei manchen ausschüttenden ishares)?

 

Das ist wie ich zuvor schon ausgeführt habe kein Widerspruch. Der Satz beschreibt nur allgemein den verabredeten Tausch. Das hat aber keinen Einfluß auf die Besteuerung.

 

Das erkennt man auch sehr deutlich an Renten-Swap-ETFs. Derartige Swap-ETFs weisen immer dann ausschüttungsgleiche Erträge auf, wenn das Trägerportflio Anleihen enthalten (z.B. bei db-xtrackers). Bei Comstage gibt es Renten-ETFs, die dagegen das Standard-Aktien-Portfolio der Aktien-ETFs als Trägerportfolio benutzen. Bei diesen Renten-ETFs fallen dann auch keine ausschüttiungsgleichen Erträge an und alle Zinsen sind erst bei Verkauf des ETF als Kursgewinn zu versteuern.

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tman

@Sisyphos: Besten Dank für die Erklärung!!! :thumbsup:

 

Was mir aber immer noch nicht klar ist, woher diese ausschüttungsgleiche Erträge beim Arero kommen bzw. warum diese in den Vorjahren anfielen, aber 2013 nicht?

Ich habe, dass anhand der Fondsdokumente versucht nachzuvollziehen ... leider komme ich hier nicht wirklich weiter ... Also: Beim Swap kommt es zu einem Tausch zwischen dem 3MEuribor gegen die Wertentwicklung der Arero-Strategie, wobei zusätzlich noch eine Swap-Gebühr anfällt. Wie hoch diese ist, habe ich leider nicht gefunden. Ich nehme mal an, dass diese eben in den laufenden Kosten steckt (Stand: 31.12.2013: 0,500%, handelt es sich hier um die 0,45% Kostenpauschale?).

Wenn ich mir die Anleihen im Arero anschaue (ich habe mir nicht alle angeschaut), dann "erwirtschaften" diese variable Zinsen. Gefunden habe ich nur welche, die den 3MEuribor + 0,x% ausweisen. Das Basisportfolio umfasst etwa 90% des Fondsvermögens. Worauf bezieht sich nun die Verpflichtung des Swap den 3MEuribor zu liefern? Nur auf die (1) etwa 90% des Fondsvermögens, der im Basisportfolio steckt, oder (2) auf die 100% Fondsvermögen?

zu (1) Das Basisportfolio erwirtschaftet den 3MEuribor + 0,x%. Somit würde das Basisportfolio mehr Ertrag liefern, als durch den Swap abfließt (nur der 3MEuribor). Hier könnten also ausschüttungsgleiche Erträge entstehen. Aber der Swap wäre dann gewisserweise schief: Es würden von 90% des Fondsvermögen der 3MEuribor gegen 100% Arero-Strategie geliefert.

zu (2) Hier stellt sich die Frage, ob hier das Basisportfolio überhaupt den 3MEuriborfür für das Gesamtvermögen erwirtschaftet. Also: 90% * (3MEuribor + 0,x%) = 100% * 3MEuribor.

 

Wäre es auch möglich, dass die ausschüttungsgleichen Erträge das Resultat unterschiedlicher Fälligkeitsdaten sind? Der 3MEuribor ist in 2013 ziemlich stabil gewesen, in den Vorjahren waren da größere Schwankungen. Siehe hier: http://de.euribor-rates.eu/

 

Wären ausschüttungsleiche Erträge gleichzusetzten mit besseren Erträgen des Fondsvermögens (diese +0,x%)? Ist es also immer dann steuereinfach, wenn es für den Fonds schlechter gelaufen ist und steuerlich komplizierter, wenn es besser lief. Sollte man sich insofern nicht darüber freuen, dass der Arero nicht steuereinfach ist, da dahinter eine zusätzliche Rendite steckt?

 

Und was ich auch nicht verstehe ist, warum eine Bank überhaupt einen Swap 3MEuribor gegen die Arero-Strategie tauscht, auch wenn sie zusätzlich noch eine Swapgebühr erhält. Wäre das nicht ein schlechter Tausch? Nicht das es mir schlaflose Nächte kostet, dass die Banken nicht genug verdienen, aber ich wüsste schon gerne wie und was sie daran verdienen.

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Sisyphos

 

Was mir aber immer noch nicht klar ist, woher diese ausschüttungsgleiche Erträge beim Arero kommen bzw. warum diese in den Vorjahren anfielen, aber 2013 nicht?

 

 

Nochmals: für die steuerliche Betrachtung im Hinblick auf die ausschüttungsgleichen Erträge sind die Swaps bzw. Gewinne und Verluste daraus irrelevant. Entscheidend ist, was das Trägerportfolio an Zinsen und Dividenden direkt liefert. Genau das sind die Ausschüttungen, die der Fonds als Eigentümer kassiert und die als ausschüttungsgleiche Erträge zu versteuern sind. Verluste aus dem Swap können anders als Fondskosten nicht gegengerechnet werden und vermindern die zu versteuernden ausschüttungsgleichen Erträge nicht.

 

Die unterschiedlichen Erträge in den verschiedenen Jahren dürften sich einfach aus der unterschiedlichen Höhe der Zinsen in diesen Jahren ergeben. Da ich selbst den ARERO aus eben den steuerlichen Gründen nur im preiswerten Versicherungsmantel bespare und mich daher die ausgewiesenen ausschüttungsgleichen Erträge nicht zu kümmern brauchen, habe ich mir das nicht im Detail in den Fondsunterlagen angeschaut.

 

 

Wären ausschüttungsleiche Erträge gleichzusetzten mit besseren Erträgen des Fondsvermögens (diese +0,x%)? Ist es also immer dann steuereinfach, wenn es für den Fonds schlechter gelaufen ist und steuerlich komplizierter, wenn es besser lief. Sollte man sich insofern nicht darüber freuen, dass der Arero nicht steuereinfach ist, da dahinter eine zusätzliche Rendite steckt?

 

 

Im Prinzip ja, aber bessere Erträge des Trägerportfolio kommen in erster Linie dem Fondskontrahenten über den Swap zu Gute. Der Fondsanleger profitiert davon nicht, da ihm über den Swap die Performance des ARERO-Index geliefert wird.

 

Vorteile für den Fondsanleger könnten sich dagegen aus der unterschiedlichen Ertragsentwicklung von Trägerportfolio und 3M-Euribor ergeben.

 

 

Und was ich auch nicht verstehe ist, warum eine Bank überhaupt einen Swap 3MEuribor gegen die Arero-Strategie tauscht, auch wenn sie zusätzlich noch eine Swapgebühr erhält. Wäre das nicht ein schlechter Tausch? Nicht das es mir schlaflose Nächte kostet, dass die Banken nicht genug verdienen, aber ich wüsste schon gerne wie und was sie daran verdienen.

 

Die Deutsche Bank geht solche Swap-Kontrakte nicht nur mit dem ARERO sondern auch mit sehr vielen anderen Kontrahenten ein. Dabei wird sie ggf. selbst auch über Absicherungsinstrumente Gegenpositionen einnehmen. Die hohe Kunst des Investmentbankings (und das ist nicht nur Zockerei!) besteht nun darin, alle Swaps zu poolen und so durch Absicherungen zu ergänzen, daß sich insgesamt für die Bank eine neutrale Position ergibt. Die Bank verdient dann völlig unabhängig von der Entwicklung des Kapitalmarkt an den Swap-Gebühren, die sie von ihren Vertragspartnern erhält.

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abseits
· bearbeitet von abseits

ARERO WeltFonds

Vergleich mit ARERO Index vom 20.10.2008 bis 07.02.2014 :

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ARERO Index :

bis 28.02.2011 (schwarz) Rohstoffanteil = DB Commodity Euro Index

ab 01.03.2011 (grau) Rohstoffanteil = DJ-UBS Commodity F3 Index

Kostenbelastung im ARERO Index : 0,50% p.a.

 

Punktwolke (hellgrün) = ARERO WeltFonds im täglichen Vergleich mit dem ARERO Index

Punktwolke (dunkelgrün) = ein Versuch, die hellgrüne Punktwolke zu glätten

 

Ich habe versucht, den ARERO Index zum ARERO WeltFonds zu berechnen.

Der ARERO Index wird als "End of Day" Index berechnet.

Das Rebalancing erfolgt "End of Day" am fünften Indextag im Februar jeden Jahres.

Gewichtung: 60% Aktien (4 TRN Indices), 25% Renten (1 TR Index), 15% Rohstoffe (1 TR Index)

 

Die ARERO WeltFonds Preise vergleichen sich am besten mit dem "End of Day" des Vortages.

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Dandy

@abseits: Danke für die aktualisierte Grafik und gleich eine Frage von mir im Anschluss: Du berücksichtigst beim Vergleich vermutlich die TER des Fonds, richtig? Vor der Umstellug des Rohstoffanteils waren ja noch zusätzliche versteckte Kosten enthalten aufgrund dieser Dachfonds ähnlichen Konstruktion. Diese hast Du auch mit einberechnet, richtig (ich gehe mal davon aus, denn der Arero hatte ja eine Überperformance zu der Zeit)?

 

Was Du berechnest ist ja der Tracking-Error. Beziehen sich die Prozentzahlen auf absolute Indexstände oder sind das Abweichungen in einem bestimmten Zeitraster, bspw. jährliche Abweichungen? Wenn Ersteres, dann hieße das, dass der Fonds bei der Umstellung des Rohstoffanteils einmalig eine stärkere Abweichung zum Index erlitten hat und seitdem diesen recht genau trackt. Anders gesagt, zieht man zum Vergleich nur einen kürzeren Zeitraum heran und beginnt sozusagen bei 0 Abweichung, dann wäre der Tracking-Error in dieser Zeit nur minimal, richtig?

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abseits

Eine "horizontale" Punktwolke bedeutet "perfektes Tracking".

 

Nach der Auflegung am 20.10.2008 bis Mitte 2009 findet kein vernünftiges Tracking statt.

Erst ab Mitte 2009 bildet sich eine "horizontale" Punktwolke bis zur Indexumstellung 2011.

Danach gibt es einen kleinen Einbruch, der sich bis zum Jahresende 2011 deutlich ausweitet.

Ab Anfang 2012 bildet sich wieder eine "horizontale" Punktwolke, die bis heute andauert.

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Dandy

Alles klar, so hatte ich es auch verstanden. Danke für die Klarstellung! Mit anderen Worten: Seit zwei Jahren ist das Tracking des Fonds sehr gut und die Abweichungen davor dürften sich mit der Indexumstellung begründen lassen. Mal sehen ob es so bleibt.

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tman

@abseits. Vielen Dank für die Grafik und die Möglichkeit die Daten downloaden zu können!

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Noob1981

was kann ich denn hier sehen, nachdem ich gepostet habe? :unsure:

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wusaa
· bearbeitet von wusaa

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abseits
· bearbeitet von abseits

Das Rebalancing im Februar 2014 erfolgte zu den Werten, die ich im Beitrag #1695 angegeben hatte.

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Mein Link

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lorddoc

Morningstar hat den Arero mit einer Duplikation der Arero-Strategie durch ETFs verglichen: http://www.morningstar.de/de/news/122154/wie-effizient-ist-der-weltfonds.aspx

 

Ergebnis: Mit der ETF-Strategie ist die Rendite (inkl. Kosten) seit 2008 im Schnitt 0,5% höher bei geringerer Volatilität. Der Unterschied sei vor allem durch die höhere Management-Fee und die Swap-Kosten zu erklären.

 

Insgesamt interessant zu lesen inkl. Kommentaren vom Fond-Management.

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Dandy

Berücksichtigen die auch Steuern und Spread/Transaktionskosten? Vermutlich nicht, ist ja individuell verschieden. Die Aussage passt jedenfalls nicht zum hier im Thread dargestellten Tracking-Error der recht gering ist. In der Realität dürfte man so kaum unter die 0,5% TER jährlich gelangen kônnen.

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DrNick

Berücksichtigen die auch Steuern und Spread/Transaktionskosten? Vermutlich nicht, ist ja individuell verschieden.

 

 

Transaktionskosten wurden berücksichtigt:

 

Um der Realität nicht zu enteilen, haben wir zudem 0,20% Handelskosten pro Trade zugrunde gelegt.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Nun ja, mit Spread werden die Transaktionskosten bei kleineren Vermögen wohl eher höher liegen. Es wird auch argumentiert, dass man bei Sparplänen überhaupt keine Kosten hätte. Kann mir nicht vorstellen dass die Banken was zu verschenken hätten.

 

Langfristig lässt sich das Rebalancing wohl ohnehin nicht mehr alleine über Einzahlungen erledigen. Spätestens dann fällt auch die Steuer an.

 

Die Kosten als Gegenargument zum Arero anzuführen scheint mir wenig sinnvoll. Die sind in Realität, wenn überhaupt, marginal höher. Er hat, wie hier im Thread ja schon mehrfach angesprochen, ganz andere Probleme, nämlich die der Konstruktion. In dem Morningstar-Artikel ist davon überhaupt nicht die Rede, nur von Swaps. Die scheinen das Thema nicht ganz umrissen zu haben.

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Kaffeetasse

Rebalancing ist in der Tat das größte Problem beim nachgebauten ARERO-Portfolio.

Man muss mit 4 Komponenten rumjonglieren, hat ggf. Anteile mit 3-5 Stellen hinterm Komma usw.

Da braucht man wirklich frisches Geld oder man adjustiert nur ganz grob...

 

Einfacher ist es, wenn man grob nach otto auf z.B. 50% comstage DAX TR (ETF001) und 50% Tagesgeld setzt.

Da muss man nur entweder ein paar ETF-Anteile kaufen oder verkaufen am Rebalancing-Termin im Herbst und fertig. :)

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