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cantaloupe

ETF's und Swaps

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cantaloupe

Hallo,

 

folgender Sachverhalt ist mir im Zuge der bisherigen Swap-Diskussionen eigentlich völlig entgangen:

 

Quintessenz aus dem, was ich bisher mitgenommen hatte, war ungefähr: das Emittentenrisiko für den Anleger liegt bei maximal ca. 10%, d.h. dem Anteil, den der Swap am Fondsportfolio ausmacht (weil der Swap i.d.R. gar nicht mehr als 10% betragen DARF). Geht also der Swap-Partner hops, habe ich ja immer noch >90% meines Fondsportfolios, das ja immer noch in Aktien investiert ist.

Dafür ermöglicht der Swap eine kostengünstige Fondsverwaltung

 

(aus einer mir logischen Sicht heraus könnte das dadurch geschehen, dass ich nicht jede kleine Fussel-Aktie im Index kaufen und verkaufen muss, sondern mich auf relativ wenige grosse Werte des Index beschränken kann die den Grossteil ausmachen, und den Rest durch Swaps abbilden - war jedenfalls meine naive Vorstellung).

 

Jetzt habe ich am Beispiel des Lyxor MSCI Emerging Market festgestellt (Jahresbericht 2009), dass dieser Fonds den 95%-Anteil, der in Aktien steckt, allerdings AUCH NICHT in den Aktien des Zielindexes investiert. Stattdessen sind vor allem europäische Aktien (Bayer, Siemens, eon, Telefonica, Danone,.....) im Portfolio. Zwar an sich auch eine nette Zusammenstellung, aber nicht das was ich erwartet habe und auch nicht das, in was ich eigentlich investieren wollte.

 

Mit anderen Worten: Wer sein Geld in swap-basierte ETF's steckt, der hat nicht nur einen kleinen Teil des Geldes in irgendwelchen derivaten Swaps stecken, sondern das gesamte Geld steckt in beliebigen Aktien/Anlageformen.

Wem das egal ist, solange das Ergebnis stimmt, bitteschön. Mich stört allerdings, dass ich der KAG tatsächlich mein ganzes Geld quasi zum Spielen zur Verfügung stelle, deswegen halte ich mich doch weiter an die teureren, voll replizierenden ETF's.

 

Ich schreibe diesen Post, um diesen Sachverhalt anderen bewusst zu machen, die vielleicht ähnlich wie ich bisher darüber hinweg gelesen haben. (auch wenn's für die anderen vielleicht ein alter Hut ist....)

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psteinbrech
· bearbeitet von psteinbrech

Hallo,

 

vermutlich nicht ganz frei von Eigeninteresse , aber trotzdem ganz interessant zu dem Thema:

 

db x-trackers: Funktionsweise SWAP-Basierter ETFs

 

 

Etwas in Kurzform: Der DAX ETF könnte, wenn er wollte, zu 100% Afghanische Aktien kaufen um den DAX nachzubilden .. wenn der SWAP-Partner (hier: Deutsche Bank) mitspielt

 

ABER: Die Differenz zwischen Basisportfolio und getracktem Index darf nicht mehr als +/- 10% betragen. Tritt das ein, ist Zahltag für den Fonds bzw. den Swap-Kontrahenten. Dasheißt also nicht, dass der ETF 10% des Kapitals in Finanzderivate stecken darf .. er darf maximal 10% der wertdifferenz seines Portfolios zum Basisindex über SWAPS sichern.

 

IMHO bedeutet das: Nur ein extremer Zusammenbruch des tatsächlichen Portfolios (.A) plus einem Ausfall des SWAP-Kontrahenten (.B ) bei gleichzeitiger Wertstabilität des Index (.C) führt zu einem echten Problem. (.A) und (.B ) zusammen dürften (bei einem großen SWAP-Kontrahenten) uns aber schon so nahe an den Zusammenbruch der Weltwirtschaft bringen, dass es keine Rolle mehr spielt, zumal (.C) damit sehr sehr unwahrscheinlich wäre.

Grüße,

Peter

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Quark
· bearbeitet von Quark

Ich würde sagen, es ist tatsächlich ein alter Hut; gibt jedenfalls schon etliche Diskussionen hier.

 

Das Gute ist: Wer sich an Swaps stört, braucht sich nicht groß aufregen, sondern kann fast immer auf Replizierer ausweichen. (Bei Short oder Commodities geht's nicht, auch bei vielen TR-Indizes gehts nicht.)

 

Bloß verstehe ich die Aufregegung inzwischen (als ich erstmals davon hörte, war ich auch erstmal irritiert) nicht mehr: Denn die Praxis sieht eben anders aus, von "beliebigen" Anlagen, gar in "afghanische Aktien", oder von einem "Spielen" der KAG mit meinem Geld, kann keine Rede sein, ob Dbx, Lyxor oder Comstage, die verwenden für ihre Swap-Körbe einfach Standardwerte,bei Lyxor waren es immer EuroStoxx50-Werte, weiß nicht, ob es noch so ist - wahrscheinlich müssen diese Körbe für die KAGs v.a. liquide sein. Dort liegt also offenkundig kein außergewöhnliches Risiko, man kann das in den Jahresberichten nachlesen. Auch die berühmten DBX-Japan-Aktien waren ja Standardwerte, heute mischt DBx m.W. europäische und japanische Bluechips. Und der Rest, die 10% für den Swap, sind bei Dbx, Comstage und Source "übersichert" - also auch kein Risiko mehr. Vor dem bedeutsameren Aktienmarkt-Risiko, was passiert, wenn z.B. die Deutsche Bank hopps gehen würde, bist Du jedenfalls so oder so nicht geschützt, ob Swap oder Nicht-Swap. Aber wie auch immer: Weich einfach auf Replizierer aus...

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cantaloupe

Danke !

 

Mir geht's hier gar nicht mal so um die Sicherheit der Swaps - nur entsprechen die Swaps halt denselben Vorbehalten, die auch z.B. Zertifikaten gegenüber habe: versprochen wird mir nur die Wertentwicklung des Index. Ich will aber reale Unternehmensanteile!

Ist mir halt heute erst klargeworden, dass ich im Swap-ETF nicht "nur 90%" Unternehmensanteile, sondern gar keine (des Zielindex) kaufe....

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Ramstein

Danke !

 

Mir geht's hier gar nicht mal so um die Sicherheit der Swaps - nur entsprechen die Swaps halt denselben Vorbehalten, die auch z.B. Zertifikaten gegenüber habe: versprochen wird mir nur die Wertentwicklung des Index. Ich will aber reale Unternehmensanteile!

Ist mir halt heute erst klargeworden, dass ich im Swap-ETF nicht "nur 90%" Unternehmensanteile, sondern gar keine (des Zielindex) kaufe....

Auch bei replizierenden ETFs wirst du nie "Unternehmensanteile" oder Aktien bekommen.

 

Noch einmal wiederholt: Vorteil der SWAP-ETFs wurde in der Anlage zu Post http://www.wertpapie...73entry598873 ab Seite 138 argumentiert: geringerer Trackingerrror, bessere Performance für den Investor.

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Maikel

Ein Aspekt fehlt mir in dieser Diskussion noch: Daß es sich bei den Börsen ja um Märkte handelt, bei denen die Preise von Angebot und Nachfrage bestimmt werden.

 

Wenn ich also einen Posten einer Aktie kaufe, dann treibt im Prinzip schon meine Nachfrage den Kurs nach oben.

 

Wenn nun aber die DB für einen Europa-ETF japanische Aktien kauft, dann ist das nicht stützend für den E-Stoxx, an dessen positiver Entwicklung ich als Halter dieses ETFs ja interessiert bin, sondern für den Nikkei.

 

Die Nachfrage des Einzelanlegers hat sicherlich nur bei sehr engen Märkten eine signifikante Auswirkung, aber die Nachfragemacht der ETFs ist ja schon einiges größer.

 

Gruß, Michael

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Warlock

Ich sehe das wie cantaloupe. Es ist wiedersinnig Swaps auf bis zu 10% des ETF-Volumens abzuschließen, da ein ETF ja gerade dafür steht zu 100% in dem entsprechenden Index investiert zu sein. Die Vorteile sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber mitlerweile gibt es ja einige eher ungewöhnliche ETF's auf einzelne Länder, da halte ich es schon wichtig tatsächlich investiert zu sein.

 

Nur zu 90% investiert zu sein könnte ich ja noch, aus bekannten Gründen, verstehen, aber in etwas völlig anderes zu investieren - da bin ich schon misstrauisch!

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Chemstudent

Nur zu 90% investiert zu sein könnte ich ja noch, aus bekannten Gründen, verstehen, aber in etwas völlig anderes zu investieren - da bin ich schon misstrauisch!

Warum misstrauisch? Wegen dem Risiko des Swaps? Okay, das versteh ich.

cantaloupe selbst schreibt aber, dass es ihm darum gar nicht mal so geht. Also: Warum dann?

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Ramstein

Mich stört allerdings, dass ich der KAG tatsächlich mein ganzes Geld quasi zum Spielen zur Verfügung stelle, deswegen halte ich mich doch weiter an die teureren, voll replizierenden ETF's.

Rofl. Wie das oben verlinkte Dokuments sagt,

- kaufen Repli-ETFs Aktienzertifikate, um Quellensteuer auf Dividenden zurückzugewinnen;

- verleihen sie Aktien, um Einnahmen zu erzielen;

also genau das was du nicht willst. Konsequenzen für deine Anlage: Du entscheidest.

 

BTW: Bei UCITS-konformen Swap-basierten ETFs darf das Marktkontrahentenrisiko nicht über 10% des Nettoinventarwerts des Fonds liegen; replizierende ETFs können intransparent höhere Anteile verleihen oder über Aktienzertifikate abbilden, ohne es dem dummen Anleger zu sagen.

 

 

Ich sehe das wie cantaloupe. Es ist wiedersinnig Swaps auf bis zu 10% des ETF-Volumens abzuschließen, da ein ETF ja gerade dafür steht zu 100% in dem entsprechenden Index investiert zu sein.

Aha. Wie sagt z.B. ishares: "Ein Beispiel hierfür ist der Index MSCI World: hier hält der iShares ETF etwa 700 Wertpapiere, wohingegen der Index mehr als 1800 Einzeltitel hat." Eine 100%ige Replikation ist das in meinen Augen nicht.

 

Lest ihr in jedem Falle das komplette Kleingedruckte der ETFs um festzustellen, wie sie agieren, oder verlasst ihr euch auf die Marketingsaussage "replizierend"?

 

Zusammenfassend sage ich: Es ist ein Glaubenskrieg, bei dem - wie in diesem Bereich üblich - Sachargumente gegen unterschwellige Vorurteile nicht durchdringen. Daher soll doch jeder kaufen, was ihn glücklich macht, aber nicht mit aller Gewalt versuchen die Andersgläubigen zu missionieren. thumbsup.gif

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cantaloupe
· bearbeitet von cantaloupe
Auch bei replizierenden ETFs wirst du nie "Unternehmensanteile" oder Aktien bekommen.

 

Aha. Sondern?

 

Rofl. Wie das oben verlinkte Dokuments sagt,

- kaufen Repli-ETFs Aktienzertifikate, um Quellensteuer auf Dividenden zurückzugewinnen;

- verleihen sie Aktien, um Einnahmen zu erzielen;

Das hab ich im oben verlinkten Dokument zwar so nicht gefunden, aber egal.

 

Aha. Wie sagt z.B. ishares: "Ein Beispiel hierfür ist der Index MSCI World: hier hält der iShares ETF etwa 700 Wertpapiere, wohingegen der Index mehr als 1800 Einzeltitel hat." Eine 100%ige Replikation ist das in meinen Augen nicht.

 

Lest ihr in jedem Falle das komplette Kleingedruckte der ETFs um festzustellen, wie sie agieren, oder verlasst ihr euch auf die Marketingsaussage "replizierend"?

 

Wenn auf die letzten 1000 Aktien, die vielleicht nur 5 % des Index ausmachen, verzichtet wird, ist ja ok.

Für den Hinweis, dass auch bei iShares teilweise anderes drin ist, sag ich danke. Hier hab ich noch nicht näher in die Geschäftsberichte geschaut. Ich wage trotzdem schonmal zu vermuten, dass das Ausmass der Aktienleihe noch relativ gering ist gegenüber den real im Portfolio vorhandenen Aktien (die ja immerhin im Geschäftsbericht aufgeführt sind)

 

 

Zusammenfassend sage ich: Es ist ein Glaubenskrieg, bei dem - wie in diesem Bereich üblich - Sachargumente gegen unterschwellige Vorurteile nicht durchdringen. Daher soll doch jeder kaufen, was ihn glücklich macht, aber nicht mit aller Gewalt versuchen die Andersgläubigen zu missionieren. thumbsup.gif

 

Eigentlich wollte ich sachlich auf einen Sachverhalt aufmerksam machen, der MIR neu war. Im Übrigen habe ich keine Vorurteile, allenfalls Unwissen (das ich hier wenigstens teilweise versuche, abzubauen). Missionarisch hört sich in diesem Thread jemand anders an.

 

@ chemstud:

Mein Misstrauen begründet sich aus folgender Tatsache: Ich will für 100 Euro EmergingMarkets-Aktien kaufen, weil ich mein Portfolio diversifizieren will. Nun erhalte ich aus praktischen Gründen vielleicht nur für 90 Euro EM-Aktien, der Rest dient der Absicherung, ok. Aber warum soll ich meine 100 Euro irgendwo hineinstecken, wo ich irgendetwas bekomme nur keine EM-Aktien? Wo fliesst mein Geld hin, und wird durch diese Konstruktion womöglich die nächste Blase vorbereitet?

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Chemstudent

@ chemstud:

Mein Misstrauen begründet sich aus folgender Tatsache: Ich will für 100 Euro EmergingMarkets-Aktien kaufen, weil ich mein Portfolio diversifizieren will. Nun erhalte ich aus praktischen Gründen vielleicht nur für 90 Euro EM-Aktien, der Rest dient der Absicherung, ok. Aber warum soll ich meine 100 Euro irgendwo hineinstecken, wo ich irgendetwas bekomme nur keine EM-Aktien? Wo fliesst mein Geld hin, und wird durch diese Konstruktion womöglich die nächste Blase vorbereitet?

Du bekommst bei einem Swap-ETF die Eigenschaften der EM-Aktien. Völlig egal, ob der ETF dabei Schweinebäuche, Hosenträger oder die Aktien einer amerikanischen Käsefabrik kauft. Du erhältst die gleiche Rendite (etwas besser sollte sie aber schon sein), wie bei einem sampling oder full replication ETF, denn dazu verpflichtet sich der Swap-Partner.

Wer sich jetzt sagt: "Aber das Swap-Risiko (Emittentenrisiko) ist mir zu groß, deshalb will ich die nicht", dann will ich da nicht widersprechen. Das muss jeder mit sich ausmachen. Wem das Risiko aber nicht stört, für den gibt es m.E.n. keinen rationalen Grund, auf Swaps explizit zu verzichten, nur weil da im ETF keine EM-Aktien drin sind.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
Auch bei replizierenden ETFs wirst du nie "Unternehmensanteile" oder Aktien bekommen.

Aha. Sondern?

Geld natürlich. Der kleinste Wert im MSCI hat ca. 0,002%. Die Aktien müssten sonst verdammt klein zerschippelt werden, um sie auszuteilen.

 

Rofl. Wie das oben verlinkte Dokuments sagt,

- kaufen Repli-ETFs Aktienzertifikate, um Quellensteuer auf Dividenden zurückzugewinnen;

- verleihen sie Aktien, um Einnahmen zu erzielen;

Das hab ich im oben verlinkten Dokument zwar so nicht gefunden, aber egal.

Wie gesagt: Seiten 139ff.

 

Wenn auf die letzten 1000 Aktien, die vielleicht nur 5 % des Index ausmachen, verzichtet wird, ist ja ok.

ca. 20.%.

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etherial

Wenn nun aber die DB für einen Europa-ETF japanische Aktien kauft, dann ist das nicht stützend für den E-Stoxx, an dessen positiver Entwicklung ich als Halter dieses ETFs ja interessiert bin, sondern für den Nikkei.

 

Das wäre ein gutes Gegenargument gegen Full-Replication. Wenn durch die Transaktionen der ETFs ein Market Impact entsteht, dann kostet die Replizierung mehr.

 

Wenn man hingegen darauf spekuliert, dass der ETF durch seine Transaktionen die bereits gehaltenen Anteile aufwertet - dem sollte gesagt werden, dass in einem effizienten Markt zwar kurzfristig der Kurs steigt (und zwar über den effizienten Wert hinaus), aber sobald jemand seinen ETF loswerden will, gibt es nur Käufer, die zum effizienten Wert (bzw. darunter) zurückkaufen.

 

Nimmt man beide Effekte zusammen, so ergibt sich, dass man zu hohen Kursen kauft und niedrigen Kursen verkauft.

 

Ein Swapper bewegt sich mit dem Index. Und der Inhalt des Swappers besteht aus liquiden Aktien, die einen minimalen Market Impact haben.

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tenderman

Wenn nun aber die DB für einen Europa-ETF japanische Aktien kauft, dann ist das nicht stützend für den E-Stoxx, an dessen positiver Entwicklung ich als Halter dieses ETFs ja interessiert bin, sondern für den Nikkei.

 

Das wäre ein gutes Gegenargument gegen Full-Replication. Wenn durch die Transaktionen der ETFs ein Market Impact entsteht, dann kostet die Replizierung mehr.

 

Wenn man hingegen darauf spekuliert, dass der ETF durch seine Transaktionen die bereits gehaltenen Anteile aufwertet - dem sollte gesagt werden, dass in einem effizienten Markt zwar kurzfristig der Kurs steigt (und zwar über den effizienten Wert hinaus), aber sobald jemand seinen ETF loswerden will, gibt es nur Käufer, die zum effizienten Wert (bzw. darunter) zurückkaufen.

 

Nimmt man beide Effekte zusammen, so ergibt sich, dass man zu hohen Kursen kauft und niedrigen Kursen verkauft.

 

Ein Swapper bewegt sich mit dem Index. Und der Inhalt des Swappers besteht aus liquiden Aktien, die einen minimalen Market Impact haben.

 

Ich glaube Maikel geht es hier um den Begriff des Investments an sich und genau das ist m.E auch der Punkt. Ich "investiere" in einen Europa-ETF, gekauft werden aber Japan-Aktien. Kurz gesagt an dem o.g. Beispiel: mit steigendem Interesse an dem geswappten Europa-ETF steigt die Nachfrage an Japan-Aktien... das ist schon etwas "schräg". Wer damit aber kein Problem hat und wem es nur um die gelieferte Performance geht, bitte schön!

 

Gruß tenderman

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etherial

Ich glaube Maikel geht es hier um den Begriff des Investments an sich und genau das ist m.E auch der Punkt. Ich "investiere" in einen Europa-ETF, gekauft werden aber Japan-Aktien. Kurz gesagt an dem o.g. Beispiel: mit steigendem Interesse an dem geswappten Europa-ETF steigt die Nachfrage an Japan-Aktien... das ist schon etwas "schräg". Wer damit aber kein Problem hat und wem es nur um die gelieferte Performance geht, bitte schön!

 

Schräg ist das schon, aber für mich als Investor ist es sogar günstiger. Der Market Impact auf den EuroStoxx bleibt gering. Wenn der Nikkei einen höheren Impact hat, ist das auch nicht mein Problem, weil der Swap die Verluste im Nikkei ausgleicht, die im Eurostoxx aber nicht.

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harryguenter

Schräg ist das schon, aber für mich als Investor ist es sogar günstiger. Der Market Impact auf den EuroStoxx bleibt gering. Wenn der Nikkei einen höheren Impact hat, ist das auch nicht mein Problem, weil der Swap die Verluste im Nikkei ausgleicht, die im Eurostoxx aber nicht.

Dumm ist nur, dass Du nicht weißt ob irgendein ETF Anbieter in Tokio gerade auf die Idee kommt mit EuroStoxx Aktien und Swaps seinen Nikkei Index nachzubilden.

Halten wir fest:

- die Market Impacts können sich global betrachtet ausgleichen und viel schlimmer: ich weiß gerade nicht wer wo einen Impact verursacht.

- es ist immer Mist wenn nicht das drin ist, was einem der Anbieter draussen weismachen möchte.

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tenderman
· bearbeitet von tenderman

....

 

Schräg ist das schon, aber für mich als Investor ist es sogar günstiger. Der Market Impact auf den EuroStoxx bleibt gering. Wenn der Nikkei einen höheren Impact hat, ist das auch nicht mein Problem, weil der Swap die Verluste im Nikkei ausgleicht, die im Eurostoxx aber nicht.

 

Ja, aber kann das nicht irgendwann, wenn die ETF's noch mehr Marktvolumen besitzen, zu ungewollten Seiteneffekten kommen? Klar, wenn es mir aktuell nur um die Performance geht, ist das kein Problem und bringt sogar Vorteile. Wenn es aber um ein wirkliches Investment in den Markt/Index geht - sollte man das Ganze dann nicht überdenken?

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Dumm ist nur, dass Du nicht weißt ob irgendein ETF Anbieter in Tokio gerade auf die Idee kommt mit EuroStoxx-Aktien und Swaps seinen Nikkei Index nachzubilden.

Inwieweit ist das denn dumm für den EuroStoxx Swap-ETF? Der kauft doch nicht die EuroStoxx Aktien.

Für einen sampling oder full replication ETF hingegen wäre das dumm, wenn er gerade zu jenem Zeitpunkt auch EuroStoxx-Aktien kaufen will / muss.

Halten wir fest:

- die Market Impacts können sich global betrachtet ausgleichen und viel schlimmer: ich weiß gerade nicht wer wo einen Impact verursacht.

Wie gesagt: Solange du zu dem Zeitpunkt nicht das gleiche machst wie der Market Impact-Verursacher, kann dir das eigentlich egal sein.

 

Im Endeffekt ist die ganze Sache doch recht simple:

1. Trackt der Swap-ETF den Index ordentlich?

2. Halte ich das Swap-Risiko für gering und wird es durch günstige Strukturen und gute Nachbildung belohnt?

 

Wenn beide Fragen mit ja beantwortet werden können, dann ist's doch okay.

Wenn der Swap-ETF aber nicht ordentlich den Index trackt (und damit nicht das liefert, was man will) und / oder einem das Swap-Risiko zu groß ist bzw. die Entlohnung dafür zu gering, dann sollte man von ihm logischerweise Abstand nehmen.

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etherial

Halten wir fest:

- die Market Impacts können sich global betrachtet ausgleichen und viel schlimmer: ich weiß gerade nicht wer wo einen Impact verursacht.

- es ist immer Mist wenn nicht das drin ist, was einem der Anbieter draussen weismachen möchte.

 

Kannst du gerne für dich festhalten. Ich sehe das so:

- Swaps dienen zur Vermeidung von Market Impact. Man kauft immer in den Märkten nach, die gerade liquide sind und nicht in den Märkten, die der ETF formell abdeckt. Würde immer in den korrekten Märkten nachkaufen ist das Risiko eines Market-Impacts höher. Die Bank ist interessiert daran, den Impact klein zu halten, weil sie sämtliche Überrenditen (durch Impactvermeidung) einstreichen kann.

- Es ist immer Mist, wenn man nicht Rendite oder Risiko bekommt, die man wünscht. Und es ist auch Mist, wenn man ein Risiko überdramatisiert, dass man selbst nicht messen kann.

 

Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass das Swap-Risiko tatsächlich höher ist, als ich es empfinde.

 

Ja, aber kann das nicht irgendwann, wenn die ETF's noch mehr Marktvolumen besitzen, zu ungewollten Seiteneffekten kommen?

 

Welche denn? Bitte bedenke, dass das Prinzip des Swappings nicht darauf basiert, den japanischen Markt leer zu kaufen, sondern an den Märkten zu investieren, wo man liquide und günstig einkaufen kann. Da die Bank die Differenz zum korrekten Index ausgleichen kann, ist sie interessiert das Risiko für sich auf ein Minium zu reduzieren. Mal kurz auf dem japanischen Markt eine Blase zu erzeugen ist mit Sicherheit ein Verlustgeschäft für den Swap-Partner, und somit etwas was vermieden werden sollte. Insgesamt würde ich sagen, dass das Swapping eher für weniger Seiteneffekte sorgt, denn für mehr.

 

Das Swap-Risiko bleibt natürlich ungeachtet meiner Thesen über den Inhalt der ETFs.

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Dagobert

habe auf die Schnelle nicht gesehen ob dieser Morningstar Artikel hier (oder anderswo) bereits verlinkt wurde:

 

Wie sicher sind synthetische ETFs?

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Hier mal der Verweis auf 2 Morningstar Artikel:

 

Wie bauen ETF-Gesellschaften einen Index nach?

 

Wie sicher sind synthetische ETFs?

 

Es gibt vier Möglichkeiten einen Index nachzubilden: Die Full-Replication-Methode, den Representative-Sample-Ansatz, den Optimierungs-Ansatz und die synthetische Replikation. Alle diese Ansätze haben das Ziel, möglichst nahe an die Wertentwicklung des Index zu gelangen. Die Implementierung führt zu indirekten Kosten, aber auch zu indirekten Erträgen.

 

Sicherheitenlevels können von 90% bei Lyxor bis zu 120% bei Aktien- und Alternativfonds von db x-trackers schwanken, woraus sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine Unter- (<100%) oder Überbesicherung (>100%) ergeben kann.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle führenden ETF Anbieter in Europa synthetische ETFs anbieten. Sogar iShares, die für ihre physisch replizierenden Fonds bekannt sind, haben 19 synthetische ETFs auf ihrer Münchener Plattform. Besseres Tracking und der Zugang zu neuen Assetklassen sind unbestreitbare Vorteile, jedoch müssen Investoren die zugehörigen Kontrahentenrisiken vollkommen verstehen und für sich das Maß an Risiko festlegen, das sie bereit sind einzugehen. Dazu müssen Anleger die relevanten Prospekte der ETFs auf die ETF Methode hin prüfen. Die Angaben im Prospekt und im Internet enthalten aber in vielen Fällen nicht genügend Informationen, um Investoren in die Lage zu versetzen, gut informierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Während die meisten Anbieter uns gegenüber recht freizügig waren, was die operationellen Details ihrer Collateralregeln angeht, stellen sie diese Daten nicht auf ihren Webseiten und sonstigen Veröffentlichungen bereit. Bei den Sicherheiten sollten Anbieter sich zu völliger Transparenz verpflichten, da dies eines der wichtigsten Vorteile von ETFs überhaupt ist. Investoren sollten nicht von sich aus auf die Anbieter zukommen müssen, um einen Einblick in ihren Sicherheitenkorb zu erhalten. Die Identität der Swapkontrahenten, die Zusammensetzung des Collateralkorbes und wie oft der Swap zurückgesetzt wird sind Informationen, auf die Investoren ein Anrecht haben und die ihnen ohne weiteres zur Verfügung gestellt werden sollten. Es gibt also noch viel Raum für Verbesserung.

 

Wer weiter diskutieren will, sollte m.E. die vorher gelesen haben.

 

Nachtrag: Dagobert war schneller.

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Schinzilord

Wenn man aber wirklich an einer Wirtschaftsregion mit Eigenkapital partizipieren möchte, so bleibt einem nicht anders übrig, als direkt Aktien zu kaufen.

Dann hat man zwar den vollen Marketimpact, jedoch stehen "reale" Werte dahinter, und man hat sogar noch ein Mitspracherecht (und kassiert ein wirkliches free lunch auf der Hauptversammlung).

Entscheidet man sich aus Diversifizierungsgründen dagegen, und will man direkt am Markt partizipieren, so sollte man die Überlegungen von etherial beherzigen und versuchen, mit möglichst wenig market impact seine eigenen Kurse beeinflussen.

 

Beides zusammen geht nicht.

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Archimedes

Folgende Situation:

Es war gerade ein Crash und viele Investoren/Spekulanten stehen mit Cash an der Seitenlinie.

Die ETF haben ihren Siegezug erfolgreich abgeschlossen und dominieren mit 80% den Anteil des Börsenkapitals der großen Indizes.

 

Die Investoren entscheiden sich jetzt große Milliarden Beträge in den DAX mittels ETF zu investieren.

 

Da der ETF mit japanischen Aktien geswapped ist, steigen jetzt die japanischen Aktien und der DAX bleibt unverändert.

 

Anstatt eines DAX Booms haben wir dann einen Nikkei Boom und der Investor hat 0% Rendite.

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Schinzilord

Dann werden in einem effizienten Markt genügend Marktteilnehmer die Gegenposition einnehmen und die dummen ETFs Anhänger werden gemolken werden.

Daraufhin entscheiden sich wieder so viele um, in aktive Fonds zu investieren, dass alles wieder seinen normalen Gang geht.

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter

Was mich wundert: Alle schauen auf den ETF und den direkten Swappartner und sind glücklich. Ich lese hier was von "alles sogar noch toller weil die Bank nur die aktuell liquidesten Aktienwerte kauft". Ist das wirklich so?

 

Schauen wir uns die SWAP ETFs an wie sie in der Regel konstruiert sind:

Eine ETF Tochter der Bank X legt einen SWAP ETF auf. Als SWAP Partner ist fast stets eine andere Tochter oder die Muttergesellschaft von X selbst benannt. Zusätzlich werden irgendwelche Aktien gekauft die mit dem Index nicht übereinstimmen müssen.

Halten wir fest: der Gewinn der einen Seite ist m.E. immer der Verlust der anderen Seite des SWAP Geschäfts. Ich sehe hier zumindest keine Win-Win Situation.

 

Würden Konzerntöchter sich gegenseitig, dauerhaft und wissentlich schaden?

Die Erfahrungen der letzten Finanzkrise sollte gelehrt haben: Nein, eher nicht. Die Gier der Banken ist grenzenlos und der Erfindungsreichtum noch größer - und das Alles ist auch nicht wirklich neu. Nur die Dimensionen werden immer größer.

 

Worin liegt also der Profit der Konstruktion für die Bank? Hierzu mal einige Ideen:

1. Im SWAP stecken Gebühren. Diese werden dem Fondsvermögen der ETF Anleger entnommen. Eine Begründung für die Tracking Error, da diese Gebühren nicht unter die Verwaltungsgebühren fallen?

2. Es werden nicht die liquidesten Aktien gekauft, sondern der Konzern spekuliert mit dem Geld der ETF Anleger. Bank X meint Nikkei läuft gerade besser als EuroStoxx? Gut packen wir eben Nikkeiwerte in den SWAP ETF des EuroStoxx und swappen die Überrendite weg an den SWAP Partner. Sicherlich riskant auf Kosten der Bank wenn die Rechnung nicht aufgeht. Aber Eigenhandel ist bei Banken ja durchaus üblich.

3. Der SWAP-Partner trägt das Risiko gar nicht selbst, sondern vertbrieft das Risiko weiter. Hierdurch können sich m.E. sehr wohl wieder Blasen bilden, für die am Ende womöglich der Steuerzahler wieder gradstehen darf.

 

Womöglich dürfte eine Kombination aus alledem noch am ehesten zutreffen.

 

 

Sicherlich, (Teil-)Replikation und Wertpapierausleihe sind sicherlich auch nicht das Gelbe vom Ei. Wie war das noch: kaufe nur was du verstehst?

Bei den replizierenden Fonds habe ich zumindest nach derzeitigem Kenntnisstand eine begründete Hoffnung darauf das verstehen zu können.

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