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wpf.sfsm

Altersvorsorge mit ETFs für Anlagezeitraum > 30 Jahre

Empfohlene Beiträge

wpf.sfsm
· bearbeitet von wpf.sfsm

Hallo,

 

nach mühsamer Lektüre und Recherche habe ich mich dazu durchgerungen, hier meine ersten Fragen zu stellen, bevor es zu viele werden.

 

I. Angaben zu meiner Person

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

praktisch keine, da ich bisher nur mein Tagesgeldkonto zur Geldanlage benutzt habe

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

keine

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

möglichst gering

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Augenmerk liegt auf langem Anlagezeitraum (30+x Jahre), Rendite ist nicht so wichtig, Hauptsache mindestens Inflationsausgleich

 

Optionale Angaben:

1. Alter

32

 

2. Berufliche Situation

unbefristet angestellt

 

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

nein

 

4. Sonstiges

- Berufsunfähigkeitsversicherung vorhanden

- 3 Nettomonatsgehälter auf Tagesgeldkonto vorhanden

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont

30+x Jahre

 

2. Zweck der Anlage

Altersvorsorge

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Sparplan

 

4. Anlagekapital

Da Sparplan, Beginn bei 0 Euro.

 

II. Vorüberlegungen

 

Ich möchte privat fürs Alter vorsorgen. Nehmen wir an, dass ich später 1500 Euro pro Monat (inflationsbereinigt, Inflation ca. 2,5 % --> entspricht also laut http://www.zinsen-be...ionsrechner.php 3560 Euro) zur Verfügung haben möchte. Dann kann man rechnen:

 

Annahmen:

 

Anfangskapital 0 Euro

Ansparintervall monatlich überschüssig

Anspardynamik 0%

Ansparzeit 35 Jahre

Wartezeit 0 Jahre

Entnahmerate 3560 Euro

Entnahmeintervall monatlich vorschüssig

Entnahmedynamik 2,5%

Rentendauer 30 Jahre

Restkapital 0 Euro

Zinssatz 4%

Zinsperiode jährlich

Steuersatz: 27,819%

Jährlicher Steuerfreibetrag: 801 Euro

 

Demnach müsste ich monatlich ca. 1640 Euro sparen oder wenn ich bei 1000 Euro im Monat anfange, eine Spardynamik von 3,19% pro Jahr haben (d. h. im 7. Jahr wäre ich bei 1.246 Euro pro Monat, im 20. Jahr bei 1874 Euro). Bezüglich der gesetzlichen Rente bin ich vom schlimmsten Fall ausgegangen, dass ich gar nichts bekommen werde wegen der demographischen Entwicklung.

 

Mein Plan sieht folgendermaßen aus:

 

1. betriebliche Altersvorsorge: Einzahlung aus Bruttoeinkommen (nachgelagerte Besteuerung bei Auszahlung, dann in der Regel geringerer Steuersatz, aber es muss dann auch Krankenkasse+Pflegeversicherung bezahlt werden), Anlage in Investitionsfonds (mit zunehmendem Alter nimmt der Aktienanteil ab), derzeit 1,75% garantierte Mindestverzinsung, bei Wechsel des Arbeitgebers gibt es nur Kapitalwertgarantie für bisher eingezahltes Geld, bis etwas über 200 Euro pro Monat Einzahlung fallen keine Sozialversicherungsbeiträge an (gilt bei einem Bruttoeinkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze)

 

2. Als zweite Säule sind ETFs vorgesehen. Hätte gegenüber Riestersparen den Vorteil, dass ich, falls ich z. B. später mal ins Ausland gehe, ich nicht die staatlichen Zuschüsse zurückzahlen muss. Bei den ETFs wären mir wichtig:

 

- möglichst geringer Aufwand hinsichtlich Besteuerung (steuereinfach) --> Fonds mit Domizil Deutschland, damit selbst der jährliche Blick in den Bundesanzeiger nicht nötig ist

- im Moment mangels größeren Vermögens Ausnutzung des Steuerfreibetrages (daher möglichst ausschüttende Fonds nehmen)

 

III. Wie würde ich konkret vorgehen?

 

Für die ETFs scheint mir das comdirect-Depot im Moment am attraktivsten zu sein.

 

- Sparrate pro Monate: 1000 Euro

- davon betriebliche Altersvorsorge: 100 Euro (entspricht ca. 200 Euro aus Bruttoeinkommen)

- ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE) (ISIN: DE0002635307, ausschüttend, Domizil Deutschland, TER 0,20%, replizierend, ETF-Offensive: 0 Euro Orderprovision während Angebotszeitraum): 300 Euro

- ISHARES DOW JONES GLOBAL TITANS 50 (DE) (ISIN: DE0006289382, ausschüttend, Domizil Deutschland, TER 0,52%, replizierend, ETF-Offensive: 0 Euro Orderprovision während Angebotszeitraum): 200 Euro

- Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF (ISIN: DE000ETFL342, thesaurierend, Verwahrstelle ist in Deutschland --> Domizil Deutschland?, TER 0,65%, swap, zumindest Sparplan über comdirect möglich --> Orderprovision 1,50%): 100 Euro (Orderprovision 1,50 Euro

- Tagesgeld: 300 Euro

 

Das Depot ist bei mindestens zwei Trades pro Quartal kostenlos. Da die drei Fonds per monatlichem Sparplan gekauft werden, fällt keine Depotgebühr an.

 

- jährliche Gebühren: (12 * 1,50 Euro) = 18 Euro

- Nach dem Angebotszeitraum betragen die jährlichen Gebühren: 18 Euro + (12 * 4,50 Euro) + (12 * 3,00 Euro) = 108 Euro

 

Der TER enthält, wie ich gelesen habe, nicht alle Gebühren. Das müsste ich mir sicherlich noch genauer anschauen. Falls mich jemand von euch diesbzüglich bei den obigen Fonds warnen will, kann er dies gerne tun.

IV. Was habe ich mir dabei gedacht?

 

- replizierend vs. swap: Hier steht kurz was dazu, aber soweit ich das im Moment überblicke gibt es bei beiden ein Kontrahentenrisiko: S. 15f in http://www.boerse-fr...df_20140505.pdf

- Begründung der Auswahl der einzelnen Fonds

* ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE): Wird in http://www.wertpapie...615#entry862615 als steuerlich einfach bezeichnet und ist z. B. in Ramsteins Depot enthalten.

* ISHARES DOW JONES GLOBAL TITANS 50 (DE): warum nicht DEKA MSCI USA UCITS ETF wie in Ramsteins Depot: ist nicht in der ETF-Offensive enthalten, es würde also Orderprovision anfallen. Der GLOBAL TITANS enthält zumindest viele der großen US-Firmen, die auch im DEKA MSCI USA UCITS ETF sind + weitere internationale Konzerne.

* Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF: Für die Emerging Markets habe ich keine ausschüttende, steuereinfache ETFs mit Domizil Deutschland gefunden. Daher als Kompromiss Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF, der aber eine relativ hohe TER hat und für den Orderprovision anfällt. Immerhin wird mit diesem Fondes der pazifische/ostasiatische Raum erschlagen. Allerdings fehlt Japan.

V. Weitere Fragen

 

- Vorsicht bei iShares-Fonds: Laut http://www.wertpapie...m-ishares-kauf/ kann auch ein Blick auf der iShares-Site täuschen, ob ein iShares-Fonds wirklich steuereinfach ist. Klar, allein ein "DE" in der ISIN reicht nicht aus, aber kann man sich auf die dortige Domizil-Angabe verlassen? Habe ich das richtig verstanden, dass die beiden obigen iShares-Fonds steuereinfach sind?

- 1500 Euro im Monat sind nicht viel, wenn ich im Alter noch in einer deutschen Großstadt Miete für eine Wohnung zahlen müsste. Hätte ich eine eigene abbezahlte Immobilie, wären dagegen 1500 Euro im Monat recht komfortabel. Wie aber sieht es mit parallelem Aufbau von Eigenkapital für die Anschaffung einer Immobilie in der Zukunft aus, wenn ich meinen obigen Plan umsetze? Für mich sieht das ziemlich schwierig aus. Was meint ihr?

- Statt auf Anleihen setze ich erst mal auf Tagesgeld, da angeblich die Renditen von guten Anleihen nicht besser wären. Ist das richtig und zumindest im Moment OK?

- Kirchensteuer und inländisch thesaurierende Fonds: Stimmt das, dass ich laut http://de.wikipedia....Investmentfonds für die Kirchensteuer jedes Jahr eine individuelle Veranlagung durchführen muss oder ist das obsolet, da man vor kurzem den Banken mitteilen musste, welche Religionszugehörigkeit man hat?

 

So, ich hoffe, ich habe euch damit nicht erschlagen und würde mich über eure Antworten freuen.

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Sapine

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Augenmerk liegt auf langem Anlagezeitraum (30+x Jahre), Rendite ist nicht so wichtig, Hauptsache mindestens Inflationsausgleich

 

 

 

Ich möchte privat fürs Alter vorsorgen. Nehmen wir an, dass ich später 1500 Euro pro Monat (inflationsbereinigt, Inflation ca. 2,5 % --> entspricht also laut http://www.zinsen-be...ionsrechner.php 3560 Euro) zur Verfügung haben möchte. Dann kann man rechnen:

 

Annahmen:

 

Anfangskapital 0 Euro

Ansparintervall monatlich überschüssig

Anspardynamik 0%

Ansparzeit 35 Jahre

Wartezeit 0 Jahre

Entnahmerate 3560 Euro

Entnahmeintervall monatlich vorschüssig

Entnahmedynamik 2,5%

Rentendauer 30 Jahre

Restkapital 0 Euro

Zinssatz 4%

Zinsperiode jährlich

Steuersatz: 27,819%

Jährlicher Steuerfreibetrag: 801 Euro

Fangen wir mit der Basis an, bei der ich gleich über einen vielleicht nur scheinbaren Widerspruch stolpere. Du möchtest eher risikoarm anlegen (inflationsausgleich) und rechnest mit einem Zinssatz von 4 % (vor Steuern vermute ich). Soweit passt noch alles. Ich komme da auf eine Realrendite von knapp einem halben Prozent bei Deinen Vorgaben.

 

Im weiteren stellst Du einen Sparplan vor, bei dem rund 70 % in Aktien gehen sollen. Wie hast Du die Zielrendite für das Portfolio kalkuliert? Nach meiner Schätzung sollte auf lange Sicht eine Rendite im Bereich von 5 % (vor Steuern und Inflation) durchaus wahrscheinlich und 6 % keineswegs unrealistisch sein.

 

1. betriebliche Altersvorsorge: Einzahlung aus Bruttoeinkommen (nachgelagerte Besteuerung bei Auszahlung, dann in der Regel geringerer Steuersatz, aber es muss dann auch Krankenkasse+Pflegeversicherung bezahlt werden), Anlage in Investitionsfonds (mit zunehmendem Alter nimmt der Aktienanteil ab), derzeit 1,75% garantierte Mindestverzinsung, bei Wechsel des Arbeitgebers gibt es nur Kapitalwertgarantie für bisher eingezahltes Geld, bis etwas über 200 Euro pro Monat Einzahlung fallen keine Sozialversicherungsbeiträge an (gilt bei einem Bruttoeinkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze)

Ich hoffe Dein Arbeitgeber gibt den Vorteil der gesparten Sozialversicherungsbeiträge an Dich weiter? Einige tun dies ja und dann ist das Modell Gehaltsumwandlung eher sinnvoll als bei anderen. Grundsätzlich ist eine Gehaltsumwandlung oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze nur selten sinnvoll, da die Beiträge in der Auszahlungsphase den Steuervorteil überkompensieren dürften. Ebenfalls nicht vergessen solltest Du, dass bei der Umwandlung unterhalb der Bemessungsgrenze die jeweiligen Leistungen im Versicherungsfall geringer sein werden (Arbeitslosengeld, Krankengeld, gesetzliche Rente). Ob im Alter dann tatsächlich so viel weniger Steuern zu zahlen sein werden, ist erst mal Spekulation und keineswegs sicher.

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Sapine

Bei Deiner Bedarfsermittlung bist Du von 1500 Euro nach heutigem Geldwert ausgegangen und hast die gesetzliche Rente komplett rausgelassen. Letzteres erscheint mir zu pessimistisch. Pauschal könntest Du sie zur Deckung Deiner Mietkosten ansetzen. Ob das Geld reicht ist dann eine sehr individuelle Frage. Dem einen genügen schon 1000 Euro und andere verbraten ein vielfaches davon.

 

Immobilie und Altersvorsorge gleichzeitig ist ein Thema das immer wieder kommt. Grundsätzlich muss Eigenheim nicht für jeden die optimale Lösung sein. Mittlerweile sind berufliche Ortswechsel keine Seltenheit und bei jedem Immokauf fallen ja erhebliche Nebenkosten an, die unwiderruflich verloren sind. Für 10 % der Kaufkosten, kann man auch locker einige Jahre Miete zahlen und muss sich dann nicht um Reparaturen kümmern. Wenn man tatsächlich beides machen will, ist es in der Regel am besten man konzentriert sich nacheinander auf die Themen. Also beispielsweise zuerst die Immobilie, die man möglichst schnell entschuldet. Dann bleibt in den letzten 15-20 Berufsjahren eine deutlich höhere Sparrate für den Aufbau des Altersvorsorgevermögens übrig. Natürlich muss man das immer in der jeweiligen Situation bewerten. Dabei gehen Faktoren wie Zinsen und mögliches Eigenkapital genauso in die Rechnung ein wie Überlegungen zu Ortswechsel und Bedarfsplanung an Wohnraum etc. Welchen Sinn macht es etwa in einer Hochpreisgegend ein 150 qm Haus zu kaufen, dass man tatsächlich nur in der Größe benötigt, solange eigene Kinder im Haus wohnen. Viele ziehen erst ein, wenn die Kinder bereits 10 Jahre alt sind und 10 Jahre später sind sie ausgeflogen. Dann ist es eigentlich nur totes Kapital was auch noch geputzt und gepflegt werden will.

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Sapine

- Begründung der Auswahl der einzelnen Fonds

* ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE): Wird in http://www.wertpapie...615#entry862615 als steuerlich einfach bezeichnet und ist z. B. in Ramsteins Depot enthalten.

Einer meiner Lieblingsfonds. Steuereinfach, kostengünstig, marktbreit und ausschüttend

* ISHARES DOW JONES GLOBAL TITANS 50 (DE): warum nicht DEKA MSCI USA UCITS ETF wie in Ramsteins Depot: ist nicht in der ETF-Offensive enthalten, es würde also Orderprovision anfallen. Der GLOBAL TITANS enthält zumindest viele der großen US-Firmen, die auch im DEKA MSCI USA UCITS ETF sind + weitere internationale Konzerne.

Den mag ich nicht so sehr aus mehreren Gründen.

Die Konzentration auf die 50 größten Werte der Welt ist nicht wirklich eine repräsentative Abbildung der Märkte.

Die Kosten liegen mit 0,52 % ganz schön hoch und knabbern zusätzlich an der Rendite

Du hast Überschneidungen mit dem STOXX EUROPE 600 (Nestle, Novartis, Roche, HSBC, Shell, Total, BP, Sanofi, Santander, Glaxo, Siemens, BASF, Vodafone, Eni). Sollte eines dieser Unternehmen unter die Räder kommen, würde Dein Depot nennenswert leiden.

* Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF: Für die Emerging Markets habe ich keine ausschüttende, steuereinfache ETFs mit Domizil Deutschland gefunden. Daher als Kompromiss Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF, der aber eine relativ hohe TER hat und für den Orderprovision anfällt. Immerhin wird mit diesem Fondes der pazifische/ostasiatische Raum erschlagen. Allerdings fehlt Japan.

Im Vergleich zu einem comstage EM ist mir der einfach zu teuer. Rechne Dir mal den Stundenlohn aus für den jährlichen Blick in den Bundesanzeiger.

 

Nicht ausgeführt hast Du die Begründung für Tagesgeld. Hier solltest Du auch Festgeld, Sparpläne etc. einbeziehen und spätestens nach einem Zinsanstieg auch Anleihen.

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wpf.sfsm
· bearbeitet von wpf.sfsm

Hallo Sapine,

 

vielen Dank! Das geht hier ja flott mit den Antworten. :thumbsup:

 

Eines vorneweg: Obowhl ich mich schon etwas eingelesen habe, merke ich, dass die Materie komplexer ist, als ich gedacht habe und immer mehr widersprüchliche Meinungen dazu kommen. Das führt dazu, dass ich die praktische Umsetzung immer weiter hinausschiebe.

 

Was ist daher von der Idee zu halten, erst mal nur die betriebliche Altersvorsorge mit 200 Euro und den ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE) mit 300 Euro zu besparen sowie den Rest wie gehabt auf das Tagesgeldkonto zu schieben? Wenn ich mich nicht täusche, würde mich das bei comdirect aktuell gar nichts kosten und ich könnte vor allem Praxiserfahrung sammeln (und auch ein Gefühl für die Gebühren bekommen). Nach und nach könnte ich mich weiter einlesen und mein Portfolio entsprechend anpassen. Schließlich kommt es bei einem Anlagezeitraum von mehr als 30 Jahren nicht auf ein paar Monate mehr oder weniger an.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Augenmerk liegt auf langem Anlagezeitraum (30+x Jahre), Rendite ist nicht so wichtig, Hauptsache mindestens Inflationsausgleich

 

Ich möchte privat fürs Alter vorsorgen. Nehmen wir an, dass ich später 1500 Euro pro Monat (inflationsbereinigt, Inflation ca. 2,5 % --> entspricht also laut http://www.zinsen-be...ionsrechner.php 3560 Euro) zur Verfügung haben möchte. Dann kann man rechnen:

 

Annahmen:

...

Zinssatz 4%

...

Fangen wir mit der Basis an, bei der ich gleich über einen vielleicht nur scheinbaren Widerspruch stolpere. Du möchtest eher risikoarm anlegen (inflationsausgleich) und rechnest mit einem Zinssatz von 4 % (vor Steuern vermute ich). Soweit passt noch alles. Ich komme da auf eine Realrendite von knapp einem halben Prozent bei Deinen Vorgaben.

 

Im weiteren stellst Du einen Sparplan vor, bei dem rund 70 % in Aktien gehen sollen. Wie hast Du die Zielrendite für das Portfolio kalkuliert? Nach meiner Schätzung sollte auf lange Sicht eine Rendite im Bereich von 5 % (vor Steuern und Inflation) durchaus wahrscheinlich und 6 % keineswegs unrealistisch sein.

 

OK. Was ich mich hierbei frage:

 

1) Der Zins von 4% ist vermutlich wirklich vor Steuern, da man hier den Punkt Steuersatz extra auswählen kann (wenn ich mich täusche, bitte melden). Wie berechnest du die Realrendite von knapp 0,5 %? Hast du das damit gemacht?

2) Du möchtest vermutlich darauf hinaus, dass 70% in Aktien eigentlich keine konservative Strategie ist. Das Problem, dass sich mir stellt, ist, dass aktuell Anleihen, Festgeld, Tagesgeld etc. entweder nicht oder gerade noch den Inflationsausgleich schaffen. Für die Zukunft würde ich daher bei günstiger Zinsentwicklung nicht ausschließen, auch in diese Produkte (verstärkt) zu investieren. Die Zielrendite für mein obiges Portfolio habe ich übrigens nicht kalkuliert, sondern wurde mir von jemandem empfohlen als vorsichtige Abschätzung für Aktien.

 

1. betriebliche Altersvorsorge: Einzahlung aus Bruttoeinkommen (nachgelagerte Besteuerung bei Auszahlung, dann in der Regel geringerer Steuersatz, aber es muss dann auch Krankenkasse+Pflegeversicherung bezahlt werden), Anlage in Investitionsfonds (mit zunehmendem Alter nimmt der Aktienanteil ab), derzeit 1,75% garantierte Mindestverzinsung, bei Wechsel des Arbeitgebers gibt es nur Kapitalwertgarantie für bisher eingezahltes Geld, bis etwas über 200 Euro pro Monat Einzahlung fallen keine Sozialversicherungsbeiträge an (gilt bei einem Bruttoeinkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze)

Ich hoffe Dein Arbeitgeber gibt den Vorteil der gesparten Sozialversicherungsbeiträge an Dich weiter? Einige tun dies ja und dann ist das Modell Gehaltsumwandlung eher sinnvoll als bei anderen. Grundsätzlich ist eine Gehaltsumwandlung oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze nur selten sinnvoll, da die Beiträge in der Auszahlungsphase den Steuervorteil überkompensieren dürften. Ebenfalls nicht vergessen solltest Du, dass bei der Umwandlung unterhalb der Bemessungsgrenze die jeweiligen Leistungen im Versicherungsfall geringer sein werden (Arbeitslosengeld, Krankengeld, gesetzliche Rente). Ob im Alter dann tatsächlich so viel weniger Steuern zu zahlen sein werden, ist erst mal Spekulation und keineswegs sicher.

 

Ja, er würde die gesparten Sozialversicherungsbeiträge in meine Altersvorsorge imvestieren. Anzumerken ist noch, dass ich vermutlich dieses oder nächstes Jahr die Beitragsbemessungsgrenze überschreiten werde. Lohnt sich dann die Gehaltsumwandlung wirklich nicht mehr? Ich dachte mir, dass die Investition von Teilen meines Bruttogehalts durch den Arbeitgeber in Investmentfonds noch ein zusätzliches unkompliziertes Standbein wäre. Was soll man statt dessen machen? Ausschließlich auf Eigenvorsorge setzen?

 

- Begründung der Auswahl der einzelnen Fonds

* ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE): Wird in http://www.wertpapie...615#entry862615 als steuerlich einfach bezeichnet und ist z. B. in Ramsteins Depot enthalten.

Einer meiner Lieblingsfonds. Steuereinfach, kostengünstig, marktbreit und ausschüttend

* ISHARES DOW JONES GLOBAL TITANS 50 (DE): warum nicht DEKA MSCI USA UCITS ETF wie in Ramsteins Depot: ist nicht in der ETF-Offensive enthalten, es würde also Orderprovision anfallen. Der GLOBAL TITANS enthält zumindest viele der großen US-Firmen, die auch im DEKA MSCI USA UCITS ETF sind + weitere internationale Konzerne.

Den mag ich nicht so sehr aus mehreren Gründen.

Die Konzentration auf die 50 größten Werte der Welt ist nicht wirklich eine repräsentative Abbildung der Märkte.

Die Kosten liegen mit 0,52 % ganz schön hoch und knabbern zusätzlich an der Rendite

Du hast Überschneidungen mit dem STOXX EUROPE 600 (Nestle, Novartis, Roche, HSBC, Shell, Total, BP, Sanofi, Santander, Glaxo, Siemens, BASF, Vodafone, Eni). Sollte eines dieser Unternehmen unter die Räder kommen, würde Dein Depot nennenswert leiden.

* Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF: Für die Emerging Markets habe ich keine ausschüttende, steuereinfache ETFs mit Domizil Deutschland gefunden. Daher als Kompromiss Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF, der aber eine relativ hohe TER hat und für den Orderprovision anfällt. Immerhin wird mit diesem Fondes der pazifische/ostasiatische Raum erschlagen. Allerdings fehlt Japan.

Im Vergleich zu einem comstage EM ist mir der einfach zu teuer. Rechne Dir mal den Stundenlohn aus für den jährlichen Blick in den Bundesanzeiger.

 

OK, verstehe. Was wären die Alternativen?

 

1) Statt ISHARES DOW JONES GLOBAL TITANS 50 (DE):

a) DEKA MSCI USA UCITS ETF wie in Ramsteins Depot: dann fällt Orderprovision an, ist aber immerhin ausschüttend, hat eine TER von nur 0,30%, ist replizierend und steuereinfach.

B) Oder doch andere? Welche?

 

2) Statt Deka MSCI Emerging Markets UCITS ETF:

a) http://www.ishares.c...cts/251380/EMMV : ist in der ETF-Offensive, aber ein irländischer Thesaurierer

B) http://www.ishares.c...cts/251857/IEEM : dito?

c) http://www.comdirect...TATION=52432566

 

Bei den comstage-ETFs wird die Steuereinfachheit durch Swapping hergestellt, oder? Vor Swapping hat mich aber ein Freund gewarnt.

 

Nicht ausgeführt hast Du die Begründung für Tagesgeld. Hier solltest Du auch Festgeld, Sparpläne etc. einbeziehen und spätestens nach einem Zinsanstieg auch Anleihen.

 

Angesichts meines aktuell geringen Vermögens scheint es so, dass die geringfügig (wenn überhaupt) höheren Zinssätze von Festgeld, Sparplänen etc. gegenüber Tagesgeld ein schwaches Argument darstellen, zusätzlich in Festgeld, Sparpläne etc. zu gehen. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

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CHX
Vor Swapping hat mich aber ein Freund gewarnt.

 

Bezüglich Swaps: Mein Link

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Sapine

Bei der Frage zum geplanten Zins ging es mir vor allem darum Deine Risikobereitschaft zu hinterfragen. Meiner Erfahrung nach ist das eine ganz wesentliche Entscheidung, die gut zu einem passen muss. Sinnvoll ist ein Aktienanteil von 70 % bei den von Dir geschilderten Eckdaten (Alter, Anlagedauer, Anlageziel) absolut, nur was nützt es wenn Du mit den entsprechenden Schwankungen im Wert des Depots nicht klar kommen solltest? Wir hatten zuletzt bei den Musterdepots eine Diskussion, wo es genau darum geht. Theorie ist das eine und der praktische Umgang damit eben nicht zwingend das gleiche. Der reale Test kommt dann, wenn die Aktien mal richtig in den Keller gehen und dann werfen manche die buy and hold Strategie über den Haufen und verkaufen womöglich genau dann, wenn man am wenigsten dafür bekommt.

 

Die Berechnung von 0,5 % geht ganz einfach. Von den 4 % rechne ich gut ein Viertel ab für die Abgeltungssteuer (ab einem gewissen Anlagebetrag spielt der Freibetrag keine nennenswerte Rolle mehr). Vom Rest dann die Inflationsrate von 2,5 % (von Dir als Annahme getroffen). Dann bleibt knapp 0,5 % übrig als Realrendite. In den ersten Jahren wird die Rendite wegen dem Sparerpauschbetrag tatsächlich höher sein.

 

Für ein breit aufgestelltes Aktiendepot sind Renditeerwartungen von 6-8(9) % realistisch, wenn man versucht von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen. Je nach Anlagezeitraum war auch mehr und natürlich auch weniger möglich. Zu langfristigen Aktienrenditen empfehle ich einen Blick auf das Renditedreieck des DAI.

Bei Tagesgeld/Festgeld kannst Du aktuell gut 1 % erzielen, in Zukunft womöglich mehr oder auch noch weniger. Langfristig war mit Renten durchaus mehr zu verdienen.

 

Wenn ich einen Korridor für die erwartete Rendite (vor Steuern und Inflation) abschätzen sollte für ein 70/30 Depot würde ich so kalkulieren:

0,7 * 6 % + 0,3 * 1 % = 4,5 % als untere Grenze

0,7 * 9 % + 0,3 * 3 % = 7,2 % als obere Grenze

Dabei kann es immer noch Abweichungen nach oben oder unten geben, weil natürlich erst einmal alles Annahmen sind, die in der Realität eintreffen können oder auch nicht. Lass die gleiche Abschätzung durch einen Pessimisten/Realisten/Optimisten machen und das Ergebnis wird ein anderes sein. Selbstverständlich hält sich jeder für einen Realisten. :D

 

Zur BAV - rechne mal selbst. In der Sparphase nimmst Du unversteuertes Einkommen, das nicht durch Sozialabgaben vermindert wird (oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze) und packst es in die BAV. Dort werden meiner Einschätzung nach eher bescheidene als rasante Wertzuwächse erwirtschaftet, da das ganze stark mit Gebühren belastet ist. In der Auszahlungsphase wirst Du die Beträge nicht nur versteuern (hoffentlich mit einem geringeren Steuersatz als zur Zeit der Berufstätigkeit) sondern es fallen zusätzlich Sozialabgaben an (KV+PV). Wie hoch die Sätze zu Deinem Renteneintritt sein werden, kann man nur raten. Ich glaube aber nicht daran, dass sie niedriger sind als heute (15,5+2,05 wenn ich nicht irre). Wenn Du überzeugt bist, dass der Steuervorteil größer ist als die zukünftigen Sozialabgaben, dann mach es. Solltest Du freilich privat krankenversichert sein, sind diese Überlegungen irrelevant, da Deine Beiträge später völlig unabhängig sind von einer Betriebsrente. Dann kann sich das ganze trotzdem noch rechnen, insbesondere dann wenn der Arbeitgeber es bezuschusst. Wenn Du hier tiefer einsteigen willst in die Überlegungen schau mal ins passende Unterforum.

 

Was die Swaps angeht, mag ich sie auch nicht sehr, aber Wertpapierleihe oder Optionen erhöhen auch das Risiko. Insofern tauscht man oft nur einen Pferdefuß gegen einen anderen. Das Risiko bei Swaps ist durchaus begrenzt und die Mehrrendite kompensiert es meiner Auffassung nach ausreichend. Mehr Details findest Du wenn Du der obigen Leseempfehlung folgst. Hier gilt wie bei vielen anderen Dingen auch, mach Dir eine eigene Meinung statt nur einfach die von anderen zu übernehmen.

 

Ja Ramsteins MSCI USA gefällt mir besser als der Titanen ETF. Mittlerweile gibt es noch günstigere ETFs, aber nicht unter der Vorgabe inländisch/ohne Swapper steuereinfach. Dein Pauschbetragsproblem wird sich nach ein paar Jahren ohnehin von alleine erledigen, insofern musst Du nicht zwingend auf ausschüttende Fonds setzen.

 

30 % Aktienquote ist sehr niedrig. Ich denke unter 50 % wirst Du Probleme bekommen, die langfristig erforderliche Rendite mit ausreichender Wahrscheinlichkeit zu erzielen. Der Europafonds ist sicher breit genug aufgestellt, dass man mit ihm anfangen kann, aber bei Deinen Anlagebeträgen besteht kein Hinderungsgrund, warum Du das nicht gleich vernünftig machen solltest.

0,3 * 6 % + 0,7 * 1 % = 2,5 % Das reicht zum Inflationsausgleich solange noch keine Steuern abgehen.

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Ramstein
Ja Ramsteins MSCI USA gefällt mir besser als der Titanen ETF.

Nur der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ich persönlich für Neuanlagen auf den MSCI North America umgestiegen bin.

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Sapine

Wobei der comstage allerdings swap basiert ist (und der ishares in Irland beheimatet und damit nicht steuereinfach) ist und insofern den Vorlieben des TO nicht ganz entspricht.

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wpf.sfsm

Hallo Sapine,

 

Bei der Frage zum geplanten Zins ging es mir vor allem darum Deine Risikobereitschaft zu hinterfragen. Meiner Erfahrung nach ist das eine ganz wesentliche Entscheidung, die gut zu einem passen muss. Sinnvoll ist ein Aktienanteil von 70 % bei den von Dir geschilderten Eckdaten (Alter, Anlagedauer, Anlageziel) absolut, nur was nützt es wenn Du mit den entsprechenden Schwankungen im Wert des Depots nicht klar kommen solltest? Wir hatten zuletzt bei den Musterdepots eine Diskussion, wo es genau darum geht. Theorie ist das eine und der praktische Umgang damit eben nicht zwingend das gleiche. Der reale Test kommt dann, wenn die Aktien mal richtig in den Keller gehen und dann werfen manche die buy and hold Strategie über den Haufen und verkaufen womöglich genau dann, wenn man am wenigsten dafür bekommt.

 

OK.

 

Die Berechnung von 0,5 % geht ganz einfach. Von den 4 % rechne ich gut ein Viertel ab für die Abgeltungssteuer (ab einem gewissen Anlagebetrag spielt der Freibetrag keine nennenswerte Rolle mehr). Vom Rest dann die Inflationsrate von 2,5 % (von Dir als Annahme getroffen). Dann bleibt knapp 0,5 % übrig als Realrendite. In den ersten Jahren wird die Rendite wegen dem Sparerpauschbetrag tatsächlich höher sein.

 

OK, kann das nachvollziehen. Ich hätte das so gerechnet: Ausgehend von http://www.zinsen-be...amid=956rytpnus würde ich das Guthaben zu Beginn der Entnahmezeit (1.194.006,77Euro Euro) in http://www.zinsen-be...sparrechner.php als Endkapital einsetzen und bekäme mit einer Sparrate von 1640 Euro im Monat und einer Ansparzeit von 35 Jahren mit Dynamik von 2,50% auf einen Zinssatz von 0,65%. Ist vermutich eine äquivalente Vorgehensweise?

 

Für ein breit aufgestelltes Aktiendepot sind Renditeerwartungen von 6-8(9) % realistisch, wenn man versucht von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen. Je nach Anlagezeitraum war auch mehr und natürlich auch weniger möglich. Zu langfristigen Aktienrenditen empfehle ich einen Blick auf das Renditedreieck des DAI.

Bei Tagesgeld/Festgeld kannst Du aktuell gut 1 % erzielen, in Zukunft womöglich mehr oder auch noch weniger. Langfristig war mit Renten durchaus mehr zu verdienen.

 

Wenn ich einen Korridor für die erwartete Rendite (vor Steuern und Inflation) abschätzen sollte für ein 70/30 Depot würde ich so kalkulieren:

0,7 * 6 % + 0,3 * 1 % = 4,5 % als untere Grenze

0,7 * 9 % + 0,3 * 3 % = 7,2 % als obere Grenze

Dabei kann es immer noch Abweichungen nach oben oder unten geben, weil natürlich erst einmal alles Annahmen sind, die in der Realität eintreffen können oder auch nicht. Lass die gleiche Abschätzung durch einen Pessimisten/Realisten/Optimisten machen und das Ergebnis wird ein anderes sein. Selbstverständlich hält sich jeder für einen Realisten. :D

 

OK. Falls es falsch rübergekommen ist: Von Festgeld/Anleihen würde ich nur im Moment die Finger lassen. Sollten die Zinsen steigen, müsste ich mir wieder Gedanken machen, ob ich mein Depot nicht neu ausrichte.

 

Zur BAV - rechne mal selbst. In der Sparphase nimmst Du unversteuertes Einkommen, das nicht durch Sozialabgaben vermindert wird (oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze) und packst es in die BAV. Dort werden meiner Einschätzung nach eher bescheidene als rasante Wertzuwächse erwirtschaftet, da das ganze stark mit Gebühren belastet ist. In der Auszahlungsphase wirst Du die Beträge nicht nur versteuern (hoffentlich mit einem geringeren Steuersatz als zur Zeit der Berufstätigkeit) sondern es fallen zusätzlich Sozialabgaben an (KV+PV). Wie hoch die Sätze zu Deinem Renteneintritt sein werden, kann man nur raten. Ich glaube aber nicht daran, dass sie niedriger sind als heute (15,5+2,05 wenn ich nicht irre). Wenn Du überzeugt bist, dass der Steuervorteil größer ist als die zukünftigen Sozialabgaben, dann mach es. Solltest Du freilich privat krankenversichert sein, sind diese Überlegungen irrelevant, da Deine Beiträge später völlig unabhängig sind von einer Betriebsrente. Dann kann sich das ganze trotzdem noch rechnen, insbesondere dann wenn der Arbeitgeber es bezuschusst. Wenn Du hier tiefer einsteigen willst in die Überlegungen schau mal ins passende Unterforum.

 

Habe nochmals in die entsprechende Broschüre geschaut: Es fallen keine Depotgebühren und Ausgabeaufschläge an. Alle weiteren Kosten, Steuern, Gebühren wären durch eine etwa 1%ige Verwaltungsgebühr abgedeckt. Wobei ich mir nicht sicher bin, worauf sich die 1% beziehen. Ist das wie bei der TER, dass sich die 1% auf das aktuelle Fondsvermögen beziehen? Wenn ja, wäre das viel?

 

Was die Swaps angeht, mag ich sie auch nicht sehr, aber Wertpapierleihe oder Optionen erhöhen auch das Risiko. Insofern tauscht man oft nur einen Pferdefuß gegen einen anderen. Das Risiko bei Swaps ist durchaus begrenzt und die Mehrrendite kompensiert es meiner Auffassung nach ausreichend. Mehr Details findest Du wenn Du der obigen Leseempfehlung folgst. Hier gilt wie bei vielen anderen Dingen auch, mach Dir eine eigene Meinung statt nur einfach die von anderen zu übernehmen.

 

Müsste ich mir in Ruhe anschauen.

 

Ja Ramsteins MSCI USA gefällt mir besser als der Titanen ETF. Mittlerweile gibt es noch günstigere ETFs, aber nicht unter der Vorgabe inländisch/ohne Swapper steuereinfach. Dein Pauschbetragsproblem wird sich nach ein paar Jahren ohnehin von alleine erledigen, insofern musst Du nicht zwingend auf ausschüttende Fonds setzen.

 

30 % Aktienquote ist sehr niedrig. Ich denke unter 50 % wirst Du Probleme bekommen, die langfristig erforderliche Rendite mit ausreichender Wahrscheinlichkeit zu erzielen. Der Europafonds ist sicher breit genug aufgestellt, dass man mit ihm anfangen kann, aber bei Deinen Anlagebeträgen besteht kein Hinderungsgrund, warum Du das nicht gleich vernünftig machen solltest.

0,3 * 6 % + 0,7 * 1 % = 2,5 % Das reicht zum Inflationsausgleich solange noch keine Steuern abgehen.

 

Dann versuche ich mal, meine Optionen zusammenzufassen:

 

Variante 1:

 

betriebliche Altersvorsorge: 100 Euro (= ca. 200 Euro aus Bruttoeinkommen)

ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE): 300 Euro (ETF-Offensive: 0 Euro Orderprovision während Angebotszeitraum, danach 12*4,50 Euro = 54 Euro/Jahr Orderprovision)

Tagesgeld: 600 Euro (ggf. umschichten in Festgeld/Anleihen, sobald sinnvoll)

 

Variante 2:

 

betriebliche Altersvorsorge: 100 Euro (= ca. 200 Euro aus Bruttoeinkommen)

ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE): 300 Euro (ETF-Offensive: 0 Euro Orderprovision während Angebotszeitraum, danach 12*4,50 Euro = 54 Euro/Jahr Orderprovision)

DEKA MSCI USA UCITS ETF: 300 Euro (12*4,50 Euro = 54 Euro/Jahr Orderprovision)

Tagesgeld: 300 Euro (ggf. umschichten in Festgeld/Anleihen, sobald sinnvoll)

 

Bei Variante 2 würden damit jährliche Kosten in Höhe von 54 (während der ETF-Offensive) bzw. 108 Euro (nach der ETF-Offensive) anfallen.

 

Sowohl bei Variante 1 als auch 2 sind die ETFs inländische Ausschütter, was zumindest so lange gut ist, wie ich den Steuerfreibetrag noch nicht erreicht habe.

 

Die Fragen wären:

 

1) Was würdet ihr vorschlagen? Eventuell eine weitere Variante X?

 

2) Über die Kosten bei der Depotbank haben wir uns bisher noch unterhalten. Was meint ihr? Sind die oben angegeben Werte OK oder zu hoch, so dass ich mich lieber nach einer anderen Bank umschauen sollte?

 

3) Und wie sieht es mit folgender Frage aus?

 

Kirchensteuer und inländisch thesaurierende Fonds: Stimmt das, dass ich laut http://de.wikipedia....Investmentfonds für die Kirchensteuer jedes Jahr eine individuelle Veranlagung durchführen muss oder ist das obsolet, da man vor kurzem den Banken mitteilen musste, welche Religionszugehörigkeit man hat?

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Sapine
· bearbeitet von Sapine

1) erst mal lesen und sacken lassen. Du hast 30 Jahre Zeit für die Anlage und musst das nicht in 2 Tagen entscheiden.

 

2) Es gibt mehrere Banken mit akzeptabler Kostenstruktur, comdirect gehört dazu.

 

3) Obsolet sofern die Bank informiert ist.

 

Bezüglich der BAV ist vermutlich noch ein Versicherungsmantel involviert? Da gibt es ja ganz unterschiedliche Modelle, wie das umgesetzt wird und je nachdem entstehen Kosten und je nach Absicherung geht ja auch nicht alles Geld in die Sparrate. Aber da muss ich dann passen wenn es mehr in die vertraglichen Details geht. Ich fand jedenfalls die Unterlagen meines Arbeitgebers sehr intransparent.

 

EDITH: 3) ist doch nicht so sicher, da die Fondsgesellschaft anscheinend nur die Abgeltungsteuer incl. Soli abführt nicht aber die Kirchensteuer.

https://www.wertpapier-forum.de/topic/44433-etfs-und-kirchensteuer-was-ist-zu-beachtentun/

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Yoko

 

Habe nochmals in die entsprechende Broschüre geschaut: Es fallen keine Depotgebühren und Ausgabeaufschläge an. Alle weiteren Kosten, Steuern, Gebühren wären durch eine etwa 1%ige Verwaltungsgebühr abgedeckt. Wobei ich mir nicht sicher bin, worauf sich die 1% beziehen. Ist das wie bei der TER, dass sich die 1% auf das aktuelle Fondsvermögen beziehen? Wenn ja, wäre das viel?

Da müsstest du in deinen Vertrag schauen. Ich vermute (Achtung, vermute!), dass sich die 1% auf das Depotvermögen bezieht.

 

Den Rest kannst du dir ausrechnen: 200 Euro/Monat * 12 = 2400 Euro/Jahr

-> nach 1. Jahr: 24 Euro/Jahr (ohne Wertzuwachs)

-> nach 2. Jahren: 48 Euro/Jahr (ohne Wertzuwachs)

-> nach 3. Jahren: 72 Euro/Jahr (ohne Wertzuwachs)

 

Geht man mal von einer Wertentwicklung von 4% p.a. aus, dann würdest du nach 20 Jahren entsprechend 720 Euro/Jahr Verwaltungsgebühr zahlen.

 

 

 

 

Bei Variante 2 würden damit jährliche Kosten in Höhe von 54 (während der ETF-Offensive) bzw. 108 Euro (nach der ETF-Offensive) anfallen.

Alternativ könntest du das Geld auch auf einem Tagesgeldkonto ansparen. Für eine 3600 Euro Order würdest du 15,40 Euro bei ComDirect bezahlen. Oder da die Kosten pro Sparrate auf 4,90 Euro begrenzt sind, führst du den Sparplan nur alle 3 Monate aus mit einer Sparrate von 900 Euro. Damit zahlst du nur 18 Euro/Jahr Ordergebühr.

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wpf.sfsm

Hallo Yoko,

 

vielen Dank für deine Antwort!

 

Habe nochmals in die entsprechende Broschüre geschaut: Es fallen keine Depotgebühren und Ausgabeaufschläge an. Alle weiteren Kosten, Steuern, Gebühren wären durch eine etwa 1%ige Verwaltungsgebühr abgedeckt. Wobei ich mir nicht sicher bin, worauf sich die 1% beziehen. Ist das wie bei der TER, dass sich die 1% auf das aktuelle Fondsvermögen beziehen? Wenn ja, wäre das viel?

Da müsstest du in deinen Vertrag schauen. Ich vermute (Achtung, vermute!), dass sich die 1% auf das Depotvermögen bezieht.

 

Den Rest kannst du dir ausrechnen: 200 Euro/Monat * 12 = 2400 Euro/Jahr

-> nach 1. Jahr: 24 Euro/Jahr (ohne Wertzuwachs)

-> nach 2. Jahren: 48 Euro/Jahr (ohne Wertzuwachs)

-> nach 3. Jahren: 72 Euro/Jahr (ohne Wertzuwachs)

 

Geht man mal von einer Wertentwicklung von 4% p.a. aus, dann würdest du nach 20 Jahren entsprechend 720 Euro/Jahr Verwaltungsgebühr zahlen.

 

Vertragsunterlagen gibt es nicht, die Umwandlung erfolgt über das Intranet. Aber es gibt die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

 

 

Bei Variante 2 würden damit jährliche Kosten in Höhe von 54 (während der ETF-Offensive) bzw. 108 Euro (nach der ETF-Offensive) anfallen.

Alternativ könntest du das Geld auch auf einem Tagesgeldkonto ansparen. Für eine 3600 Euro Order würdest du 15,40 Euro bei ComDirect bezahlen. Oder da die Kosten pro Sparrate auf 4,90 Euro begrenzt sind, führst du den Sparplan nur alle 3 Monate aus mit einer Sparrate von 900 Euro. Damit zahlst du nur 18 Euro/Jahr Ordergebühr.

 

Hier stellen sich mir zwei Fragen:

 

1) Kann man anhand z. B. einer einfachen Faustregel abschätzen, ab wann es günstiger ist, statt einem monatlichen einen z. B. 3-monatigen Sparplan zu wählen? Auf der einen Seite wird behauptet, dass ein monatlicher Sparplan hinsichtlich des cost-average-Effektes günstig wäre, auf der anderen Seite sind, wie du gezeigt hast, die Gebühren bei einem monatlichen Plan höher.

2) Eine eher technische Frage: Von meinem derzeitigen Tagesgeldkonto aus kann ich nur Überweisungen auf mein Girokonto tätigen - und zwar nur von Hand. Gibt es eine Möglichkeit, so einen dreimonatigen Sparplan (Tagesgeldkonto --> Depot) zu automatisieren? Und gehen überhaupt 3-monatige Sparpläne oder nur monatliche? Sowas sieht man vermutlich leider erst dann, wenn man das Depot tatsächlich hat.

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

Vertragsunterlagen gibt es nicht, die Umwandlung erfolgt über das Intranet. Aber es gibt die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

1% pro angelegtem Euro wäre schon recht wenig. Denke es wird eher 1% vom Fondvermögen sein. Sollte gefühlt okay sein, vorallem da du ja nicht wirkliche Alternativen hast und die bAV ja so auch weiterhin attraktiv bleibt.

 

1) Kann man anhand z. B. einer einfachen Faustregel abschätzen, ab wann es günstiger ist, statt einem monatlichen einen z. B. 3-monatigen Sparplan zu wählen? Auf der einen Seite wird behauptet, dass ein monatlicher Sparplan hinsichtlich des cost-average-Effektes günstig wäre, auf der anderen Seite sind, wie du gezeigt hast, die Gebühren bei einem monatlichen Plan höher.

Den Cost-Average-Effekt halte ich für vernachlässigbar. Persönlich denke ich, dass dieser primär zum Marketing entfremdet wird als einen wirklichen Vorteil zu bringen.

 

Siehe dazu:

Gibt es den Cost Average Effect wirklich?

Dollar-cost averaging just means taking risk later

 

 

Was bei der Frage relevanter ist, ist die (potenziell) entgangene Rendite. Die beiden obigen Studien sagen auch, dass es in Vergangenheit es besser war, sofort alles zu investieren als per Sparplan es über einen Zeitraum zu stückeln.

 

Angenommen man investiert nur alle 12 Monate. Dann liegt die erste Sparrate 12 Monate ohne wirkliche Rendite rum, die zweite Sparrate 11 Monate usw. Im Durchschnitt liegen die Sparrate also 6 Monate rum ohne Renditen am Aktienmarkt zu erzielen. Bei den 200 Euro/Monat und 5% Mehr-Rendite am Aktienmarkt im Vergleich zu Tagesgeld wären dies grob 2400 Euro * 5% * 6/12 = 60 Euro entgangene Rendite. Dort also 54 Euro statt 15 Euro Ordergebühr zu zahlen wäre vorteilhaft.

 

Wie sieht es nun für einen Quartalssparplan über 200 Euro/Monat aus? Dort würde die erste Sparrate 2 Monate auf Tagesgeld rumliegen, die zweite Sparrate 1 Monat, die dritte Sparrate würde dann sofort mit den ersten beiden Investiert werden. D.h. bei der angenommenen 5% Mehr-Rendite entspräche dies grob 200*5%*(2/12 + 1/12) = 2,5 Euro entgangene Rendite.

 

Diesem steht eine Kosteneinsparung von 2*4,90 = 9,80 Euro gegenüber. Unter den gegeben Annahmen wäre es also sinnvoller, lieber einmal pro Quartal statt pro Monat zu kaufen.

 

Wo nun das genau Optimum liegt, müsstest du selbst berechnen. Aber ich denke mit einem Quartalssparplan dürftest du ganz gut fahren.

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wpf.sfsm

Hallo Yoko,

 

besten Dank!

 

2) Eine eher technische Frage: Von meinem derzeitigen Tagesgeldkonto aus kann ich nur Überweisungen auf mein Girokonto tätigen - und zwar nur von Hand. Gibt es eine Möglichkeit, so einen dreimonatigen Sparplan (Tagesgeldkonto --> Depot) zu automatisieren? Und gehen überhaupt 3-monatige Sparpläne oder nur monatliche? Sowas sieht man vermutlich leider erst dann, wenn man das Depot tatsächlich hat.

 

Weiß dazu jemand mehr?

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Sapine

Die Frage ist sehr bankspezifisch, daher ist es sinnvoll, wenn Du die comdirect angibst. Ich persönlich habe dort keine Erfahrungen, aber 3monatige Sparpläne sind fast nirgendwo ein Problem.

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wpf.sfsm

Die Frage ist sehr bankspezifisch, daher ist es sinnvoll, wenn Du die comdirect angibst. Ich persönlich habe dort keine Erfahrungen, aber 3monatige Sparpläne sind fast nirgendwo ein Problem.

 

OK, von comdirect bin ich stillschweigend ausgegangen, da ich sie mal weiter oben erwähnt habe. Aber es ist sicherlich besser, wenn ich comdirect nochmals explizit erwähne. :rolleyes:

 

Das Tagesgeldkonto habe ich aktuell bei der DiBa. Laut Google gäbe es vom DiBa-Tagesgeldkonto aus nur die Möglichkeit der Terminüberweisung (neben der normalen Überweisung) auf ein Referenzkonto (Girokonto). So wie ich das im Moment sehe, müsste ich mir einen Regeltermin im Kalender für alle drei Monate einrichten, zu dem ich von Hand vom Tagesgeldkonto auf mein Girokonto überweise. Von dort aus müsste der Übertrag auf das Depot vermutlich automatisch gehen. Übertrag von Giro- zu Tagesgeldkonto geht ohne weiteres per Dauerauftrag. Hat jemand ne bessere Lösung?

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Yoko

Das Tagesgeldkonto habe ich aktuell bei der DiBa. Laut Google gäbe es vom DiBa-Tagesgeldkonto aus nur die Möglichkeit der Terminüberweisung (neben der normalen Überweisung) auf ein Referenzkonto (Girokonto). So wie ich das im Moment sehe, müsste ich mir einen Regeltermin im Kalender für alle drei Monate einrichten, zu dem ich von Hand vom Tagesgeldkonto auf mein Girokonto überweise. Von dort aus müsste der Übertrag auf das Depot vermutlich automatisch gehen. Übertrag von Giro- zu Tagesgeldkonto geht ohne weiteres per Dauerauftrag. Hat jemand ne bessere Lösung?

Welchen Zinsatz bekommst du denn beim Tagesgeld?

 

Gehen wir mal von 1% aus.

 

Die erste Rate liegt dort 2 Monate, die zweite Rate wieder 1 Monate, die dritte wird dann mit den beiden vorherigen investiert. Zinsen auf die ersten beiden Raten wären: 200 Euro * 1% * (2/12 + 1/12) = 0,50 Euro. Bei vier Quartalen wären dies im Jahr ca. 2 Euro entgangene Rendite pro Jahr.

 

Ob man für 2 Euro diesen Aufwand betreiben möchte, müsstest du entscheiden. Mir wäre das aber nicht wert.

 

Alternativ kannst du bei der Diba ja scheinbar auch Terminüberweisungen tätigen. Dort könntest du ja einfach die zukünftigen Überweisungen anlegen, also eine in 3 Monaten, eine in 6 Monaten, eine in 9 Monaten usw.

Dann hättest du nicht den quartalsweisen Aufwand sondern müsstest dies nur einmalig machen. Aber wie gesagt, der Lohn für die Arbeit wären ca. 2 Euro / Jahr.

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wpf.sfsm

Danke Yoko für die Rechnung!

 

Ja, Zinsssatz wäre um die 1% (im Moment sogar etwas niedriger).

 

Noch eine Frage: Ich wollte ganz sicher gehen und mich nochmals informieren, was genau "steuereinfach" ist, bin aber komischerweise auf keine allgemeingültige Definition im Forum gestoßen.

 

Mein Verständnis: Die beiden Fonds ISHARES STOXX EUROPE 600 (DE) (ISIN: DE0002635307) und DEKA MSCI USA UCITS ETF (ISIN: DE000ETFL268) haben jeweils Deutschland als Domizil und sind damit steuerlich einfach. Steuerlich einfach bedeutet, dass die Depotbank alle anfallenden (deutschen) Steuern automatisch an das Finanzamt abführt, so dass ich als Anleger nichts bezüglich dieser Steuern unternehmen muss (vorausgesetzt, ich habe eine eventuelle Kirchensteuerpflicht der Depotbank mitgeteilt). Ob die Fonds ausschüttend, thesaurierend oder teilthesaurierend sind, spielt dabei bei Fonds mit Deutschland als Domizil keine Rolle. Wenn ich einen entsprechenden Freistellungsauftrag bei der Depotbank eingereicht habe, fallen bis zum entsprechend angegebenen Betrag (innerhalb der gesetzlichen Grenze) sogar keine Steuern an.

 

Liege ich damit richtig?

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Sapine

Soweit alles richtig wobei nicht jeder steuereinfache Fonds auch Inländer sein muss. Ausländischen Fonds sind dann steuereinfach, wenn keine ausschüttungsgleichen Erträge unversteuert im Fondsvermögen verbleiben, d.h. entweder schütten sie zum Geschäftsjahresende ausreichend aus, um die Steuern zu begleichen oder im Extremfall entstehen erst überhaupt keine ausschüttungsgleichen Erträge wie bei vielen Swappern. Grundsätzlich müssen alle Fonds zusätzlich steuertransparent sein weil sonst Strafsteuern drohen.

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wpf.sfsm

Soweit alles richtig wobei nicht jeder steuereinfache Fonds auch Inländer sein muss. Ausländischen Fonds sind dann steuereinfach, wenn keine ausschüttungsgleichen Erträge unversteuert im Fondsvermögen verbleiben, d.h. entweder schütten sie zum Geschäftsjahresende ausreichend aus, um die Steuern zu begleichen oder im Extremfall entstehen erst überhaupt keine ausschüttungsgleichen Erträge wie bei vielen Swappern. Grundsätzlich müssen alle Fonds zusätzlich steuertransparent sein weil sonst Strafsteuern drohen.

 

OK. Zu letzterem Satz: Woran erkenne ich, ob ein Fonds steuertransparent ist? Kann ich bei Fonds der bekannten Anbieter, wie Deka, iShares oder comstage einfach davon ausgehen, dass deren Fonds steuertransparent sind?

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Sapine

Sofern die Fondsgesellschaft sich diesbezüglich nicht erklärt, hilft ein Blick in den Bundesanzeiger. Steuertransparent bedeutet nämlich nichts anderes als dass die steuerlichen Details bis spätestens 4 Monate nach Geschäftsjahresschluss dort veröffentlicht werden. Wenn es also nicht gerade ein neu geschaffener Fonds ist, wirst Du dort fündig. Ich vermute, dass bei für Deutschland zugelassene Fonds der Gesellschaften Deka, ishares und comstage keine intransparenten dabei sind, aber wirklich wissen tue ich es nicht.

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