Zum Inhalt springen
nigglniggl

Kritik an ETFs (?)

Empfohlene Beiträge

nigglniggl

Hallo Forumsgemeinde,

 

ich beschäftige mich seit einigen Wochen mit dem Buch von Gerd Kommer "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs".

 

Das Konzept, die vorgeschlagene Strategie sowie Tipps zum Umsetzung leuchten in der Tat ein! Alles hat seine Vor- und Nachteile und mir ist die Beschreibung von Gerd Kommer etwas zu einseitig positiv. Letztendlich ist auch er nur einer von vielen Experten mit einer Meinung. Natürlich ist ETF nicht gleichzusetzen mit der Person Kommer, d.h. meine Frage zielt eher auf Kritik an dem Konzept ETF als Kritik an dem Buch von Kommer ab.

 

Für mich sind folgende Punkte nennenswert

- ETFs werden als passive Strategie beschrieben. "Passiv" suggeriert, dass man sich um nichts kümmern muss. Letztendlich erfordert das Rebalancing jedoch Zeit und Nerven. Vor allem das regelmäßige sich damit Auseinandersetzen erhöht die Gefahr, dass man an dem gewählten Ansatz zweifelt. Stressfreier ist es aus meiner Sicht, das Geld per Dauerauftrag an einen Fondsmanager zu geben. Das ist dann quasi das Prinzip "Aus den Augen aus dem Sinn". Natürlich kostet ein Fondsmanager Geld und das drückt die Rendite.

- Die gewählten Statistiken und Vergleiche sind für einen Laien schwer zu überprüfen. Ich bin mir sicher, dass es zu Hauf Bücher gibt, die die bessere Performance von aktiven Fonds per Statistiken "beweisen". Letztendlich gilt hier das Prinzip "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Dieser Punkt ist natürlich Buch-spezifisch und nicht allgemein ETF-gültig.

 

Bin gespannt auf eure weiteren Meinungen!!

 

Grüße!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PIBE350
· bearbeitet von PIBE350

Da ich nur 1 MSCI ACWI im Depot habe, ist es ziemlich stressfrei. :)

 

Ich würde nur aktiv investieren, wenn mir ein tatsächlicher Mehrwert (den Vergleichsindex als ETF um mindestens den Aufpreis schlagen) schriftlich garantiert werden würde. Die Manager haben schließlich auch kein Geld zu verschenken. Ihre Gebühren wollen sie immer haben, egal wie sie abschneiden. :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ramstein

  1. ETFs werden als passive Strategie beschrieben. "Passiv" suggeriert, dass man sich um nichts kümmern muss. Letztendlich erfordert das Rebalancing jedoch Zeit und Nerven. Vor allem das regelmäßige sich damit Auseinandersetzen erhöht die Gefahr, dass man an dem gewählten Ansatz zweifelt. Stressfreier ist es aus meiner Sicht, das Geld per Dauerauftrag an einen Fondsmanager zu geben. Das ist dann quasi das Prinzip "Aus den Augen aus dem Sinn". Natürlich kostet ein Fondsmanager Geld und das drückt die Rendite.
  2. Die gewählten Statistiken und Vergleiche sind für einen Laien schwer zu überprüfen. Ich bin mir sicher, dass es zu Hauf Bücher gibt, die die bessere Performance von aktiven Fonds per Statistiken "beweisen". Letztendlich gilt hier das Prinzip "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Dieser Punkt ist natürlich Buch-spezifisch und nicht allgemein ETF-gültig.

  1. Nimm einen MSCI ACWI und du hast ein mindestens genauso großes Anlageuniversum wie die Fondsmanager, bloss ohne die Kosten.
  2. Da ist es viel besser, wenn der Laie dem lieben "Bankbeamten" vertraut und sich von dem ein überteuertes minderperformendes Produkt aufschwätzen lässt, oder wie?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
calandor

- ETFs werden als passive Strategie beschrieben. "Passiv" suggeriert, dass man sich um nichts kümmern muss.

Passiv bedeutet eigentlich nur, dass ein ETF passiv dem Index folgt.

 

Wenn Du das gleichsetzen möchtest mit "ich muss mich um nichts kümmern" - steht Dir das sicherlich frei.

Meiner Meinung nach befindest Du dich damit aber auf dem Holzpfad. Auch bei aktiven Fonds musst du das Ergebnis überwachen, die Steuererklärung machen den Unterschied zwischen thesaurierend und ausschüttend berücksichtigen, die Zusammensetzung anpassen (BIP/Maktkapitalisierung/eigenes Belieben), überwachen ob Fonds nicht mit irgendwas ähnlichem verschmolzen werden (bei ETF, ob dbx nicht am Regelwerk rumpfuscht ;)), etc. pp.

 

Als Investor bist Du nie "passiv"! (Oder bist es und fällst irgendwann aus allen Wolken...)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PIBE350
· bearbeitet von PIBE350

Wobei eine Gewichtung von 70:30 World/EM für mich eher nicht mehr passiv wäre, weil man den Vergleichsindex MSCI ACWI (aktuell zirka 90/10) schlagen möchte. Produkte passiv - Gewichtung aktiv. :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jogo08

Ich habe "den Kommer" nicht gelesen, bin aber trotzdem aus Erfahrung Fan der ETF-Strategie.

 

Das "passiv" bezieht sich nach meinem Verständnis auf die Auswahl passender marktbreiter ETFs auf Indizes. MSCI World, S&P 500, Stoxx 600 Europe, Emerging Markets um nur ein paar zu nennen. Diese in der ungefähren Aufteilung nach BIP, ergibt in der Regel ein breit diversiviziertes Depot dass man einmal im Jahr auf seine Ursprungsverteilung zurücksetzt (rebalanciert) und man hat die entsprechende Marktrendite. Wem das zu viel Arbeit macht, der kann auch auf die ACWI-Varianten mit einem Fonds zugreifen.

 

Einmal für die entsprechenden Indizes entschieden und keine Auswahl oder Suche mehr nach dem "richtigen" Fondsmanager nötig. Das nenne ich "passiv".

 

Wenn man auf aktive Fonds steht, muss man zwangsläufig auf das Näschen des jeweiligen Fondsmanagers vertrauen, liegt dieser in seiner Einschätzung des Marktes daneben, kann man schon mal erhebliche Verluste, auch in Zeiten von steigenden Börsen einfahren.

 

Die Theorie, dass der gute Fondsmanager in Zeiten von fallenden Kursen aus dem Markt aussteigt und umschichtet ist leider in vielen Fällen nur eben Theorie. Häufig wird der Ausstiegszeitpunkt und auch der Wiedereinstiegszeitpunkt verpasst.

 

Als ein exemplarisches Beispiel dazu der M&W privat:

 

post-4705-0-61560300-1428860354_thumb.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli

Wobei eine Gewichtung von 70:30 World/EM für mich eher nicht mehr passiv wäre, weil man den Vergleichsindex MSCI ACWI (aktuell zirka 90/10) schlagen möchte. Produkte passiv - Gewichtung aktiv. :)

 

Und das wird ja noch schlimmer:

 

- die Entscheidung in ETF(s) zu investieren

- Die Auswahl von ETF(s)

- Die Wahl des Brokers

- Die Entscheidung Sparplan oder Einmalanlage

 

Alles AKTIVE Entscheidungen. :w00t:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart

Hallo Forumsgemeinde,

 

ich beschäftige mich seit einigen Wochen mit dem Buch von Gerd Kommer "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs".

 

Das Konzept, die vorgeschlagene Strategie sowie Tipps zum Umsetzung leuchten in der Tat ein! Alles hat seine Vor- und Nachteile und mir ist die Beschreibung von Gerd Kommer etwas zu einseitig positiv. Letztendlich ist auch er nur einer von vielen Experten mit einer Meinung. Natürlich ist ETF nicht gleichzusetzen mit der Person Kommer, d.h. meine Frage zielt eher auf Kritik an dem Konzept ETF als Kritik an dem Buch von Kommer ab.

 

Für mich sind folgende Punkte nennenswert

- ETFs werden als passive Strategie beschrieben. "Passiv" suggeriert, dass man sich um nichts kümmern muss. Letztendlich erfordert das Rebalancing jedoch Zeit und Nerven. Vor allem das regelmäßige sich damit Auseinandersetzen erhöht die Gefahr, dass man an dem gewählten Ansatz zweifelt. Stressfreier ist es aus meiner Sicht, das Geld per Dauerauftrag an einen Fondsmanager zu geben. Das ist dann quasi das Prinzip "Aus den Augen aus dem Sinn". Natürlich kostet ein Fondsmanager Geld und das drückt die Rendite.

- Die gewählten Statistiken und Vergleiche sind für einen Laien schwer zu überprüfen. Ich bin mir sicher, dass es zu Hauf Bücher gibt, die die bessere Performance von aktiven Fonds per Statistiken "beweisen". Letztendlich gilt hier das Prinzip "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Dieser Punkt ist natürlich Buch-spezifisch und nicht allgemein ETF-gültig.

 

Bin gespannt auf eure weiteren Meinungen!!

 

Grüße!

Wenn du dir sicher bist, dass es viele Bücher gibt, dann suche sie raus und nenne sie bitte.

Letztendlich bleibt dann immer noch die Frage, wie finde ich die guten oder besseren aktiven Fonds?

Stressfreier ist es eben leider nicht per Dauerauftrag Geld einen Fondsmanager zu geben. Man schaut trotzdem in sein Depot, nach dem Motto, vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Wenn man dann sieht, dass die Fonds nach einen Einbruch der Börse und anschließend steigenden Börsen, so vor sich hindümpelt, fragt man sich, was macht der Fondsmanager.

Also ich finde ETFs stressfreier. Denn ins Depot muss man nicht unbedingt schauen, man sieht im Fernsehen oder in Zeitungen, wie die großen Indizes stehen, schon weiß man, ob es gut oder schlecht läuft.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PIBE350
· bearbeitet von PIBE350

@Holgerli: Im Grundsatz (Indexfonds ggü. aktiv gemanagten Fonds) sind wir uns sicherlich einig: Schafft man es im Vorfeld, aus den vielen 1000 aktiven Fonds genau den Fondsmanager auszuwählen, der dauerhaft (bei mir bis zu 30 Jahre) die Mehrkosten wert ist? Ich bezweifel es stark. :)

 

Der Publikumsfonds schlechthin (Carmignac Patrimoine?) überzeugt mich definitiv nicht. :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mountie

Bitte nicht schon wieder die Aktiv-/Passiv-Diskussion...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
jogo08

Bitte nicht schon wieder die Aktiv-/Passiv-Diskussion...

 

Nichts für Ungut, aber der Threadname lautet wie?

 

Wenn nicht hier, wo dann?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
· bearbeitet von etherial

ETFs werden als passive Strategie beschrieben. "Passiv" suggeriert, dass man sich um nichts kümmern muss. Letztendlich erfordert das Rebalancing jedoch Zeit und Nerven. Vor allem das regelmäßige sich damit Auseinandersetzen erhöht die Gefahr, dass man an dem gewählten Ansatz zweifelt. Stressfreier ist es aus meiner Sicht, das Geld per Dauerauftrag an einen Fondsmanager zu geben. Das ist dann quasi das Prinzip "Aus den Augen aus dem Sinn". Natürlich kostet ein Fondsmanager Geld und das drückt die Rendite.

 

Du müsstest mal hören wie hier im Forum Pro Aktive Fonds argumentiert wird. Da heißt es, dass man Fondsmanager überwachen müsste, denn es kann angeblich durchaus passieren, dass ihre Strategie nicht mehr wirkt. Das Argument selbst finde ich überhaupt nicht nachvollziehbar, aus meiner Sicht kann der einzige Sinn für einen aktiven Fonds nur die von dir erwähnte Stressfreiheit sein. Die ist aber defintiv nicht gegeben: Unter 1% der aktiven Fonds es je geschafft haben ihren Benchmark (einen vergleichbaren Index) über mehr als 10 Jahre zu schlagen (ich gehe davon aus, dass es schon bei 5 Jahren unter 1% sind). Und selbst die Top-Performer wechseln alle Jahre wieder.

 

D.h. mit Rebalancing holst du vielleicht ein bischen mehr raus, aber ohne bist du nach 10 Jahren immer noch besser als 99% der aktiven Fonds. Den Carmignac Patrimoine (der hier früher einmal gerne als Non-Plus-Ultra gehandelt wurde) hätte jede beliebige Kombination aus Renten und Weltaktien geschlagen.

 

Die gewählten Statistiken und Vergleiche sind für einen Laien schwer zu überprüfen.

 

Sind sie nicht. Man kann zu Onvista gehen und die Fonds zu einem bestimmten Markt nach Performance ordnen. Je nach Markt liegen ETFs im oberen Drittel oder oberen Fünftel.

 

Ich bin mir sicher, dass es zu Hauf Bücher gibt, die die bessere Performance von aktiven Fonds per Statistiken "beweisen".

 

Mir wäre nicht ein Buch bekannt. Wenn du hier die aktiven Fondsanleger fragst, dann werden die bestätigen, dass der durschnittliche aktive Fonds schlechter als der passive ist (und das selbst wenn man die zahlreichen Fondsschließungen auf Grund von Misperformance rausrechnet). Einige trauen sich zu die Fonds auszuwählen, die in Zukunft besser sind. Die empfehlen dann aber auch den Fonds monatlich zu überwachen, weil der Erfolg des Fonds schnell vergehen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Mountie

Als Anfänger bin ich meist stiller Mitleser, aber speziell das Thema ist doch wirklich x-mal durchgekaut worden und müßig. Jetzt lässt hier auf den nächsten 20 Seiten jeder seine Meinung ab, die zu 95% pro ETF sein wird (wie meine auch), aber einen Erkenntnisgewinn hat am Ende niemand...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Was ich eigentlich aussagen wollte war: Auch wenn es eine passive Investmentstrategie ist, wird man sich sicherlich nicht um aktive Entscheidungen drücken können.

Wenn man sich um wirklich nichts kümmern will, dann sollte man die Kohle seinem "Bankberater" vor die Füße werfen. Mit allen Vor- aber auch Nachteilen, weil ab einer gewissen Entscheidungsebene (Auswahl, Kauf, Rebalancing/Entscheidung halten oder verkaufen) sieht man zwischen aktiven und passiven Fonds keinen Unterschied.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ZehWeh
· bearbeitet von ZehWeh

Selbst wenn man das Geld einem professionellen Fondsmanager gibt muss man sich dennoch drum kümmern und kontrollieren ob da alles so läuft wie es soll. "Geld investieren und frei von Sorgen" gibt es nirgendwo. Sogar ein Tagesgeldkonto will gepflegt werden !

 

Der TE hat einfach nur ein falsches Verständnis von der passiven Anlageform. Das eigentliche Problem beim passiven Anlegen wird erst in einigen Jahren kommen. Nämlich, das die ETF Betreiber in der Regel auch passiv beim Aktienstimmrecht handeln. Habe letztens erst gelesen, das gut 13% von Apple nur durch ETFs gehalten wird ! Was wenn daraus mal 40% werden und dann grundlegende Unternehmensänderungen auf dem Plan stehen ? Üben die ETF Betreiber dann ihr Stimmrecht aus oder bleiben sie passiv ? Wenn sie passiv bleiben erhalten automatisch die Leute, die normal Aktien halten, deutlich mehr Macht über ein Unternehmen !

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tyr

Aktive Fonds sind auch keine Garantie für irgendeine Art von Wahrnehmung von Aktionärsverantwortung. Das Problem ist m.E. nicht ETF-spezifisch, sondern eher Fonds-spezifisch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Holgerli

Das eigentliche Problem beim passiven Anlegen wird erst in einigen Jahren kommen. Nämlich, das die ETF Betreiber in der Regel auch passiv beim Aktienstimmrecht handeln. Habe letztens erst gelesen, das gut 13% von Apple nur durch ETFs gehalten wird ! Was wenn daraus mal 40% werden und dann grundlegende Unternehmensänderungen auf dem Plan stehen ? Üben die ETF Betreiber dann ihr Stimmrecht aus oder bleiben sie passiv ? Wenn sie passiv bleiben erhalten automatisch die Leute, die normal Aktien halten, deutlich mehr Macht über ein Unternehmen !

 

Aber exakt das Problem hast Du heute schon: In eigentlich allen der DAX30, STOXX600, DOW Jones-Unternehmen hat die Gruppe der Banken und institutionellen Anlegern schon heute die Aktienmehrheit und ob Du nun aktiv oder passiv investierst, es wird schwerse in dagegen anzukommen. Wenn Du Dir den Hauptversammlung-Thread anschaust, dann ist das Interesse selbst hier im Forum sehr gering an einer HV teilzunehmen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
millionendieb
· bearbeitet von millionendieb

@nigglniggl Kannst du mal konkret sagen wie du dir so ein aktives Depot vorstellst?

Oder wie eines der Bücher das vorschlägt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart

Als Anfänger bin ich meist stiller Mitleser, aber speziell das Thema ist doch wirklich x-mal durchgekaut worden und müßig. Jetzt lässt hier auf den nächsten 20 Seiten jeder seine Meinung ab, die zu 95% pro ETF sein wird (wie meine auch), aber einen Erkenntnisgewinn hat am Ende niemand...

 

Zitat des TE,

Bin gespannt auf eure weiteren Meinungen!!

 

Vielleicht hat der TE eben doch Erkenntnisgewinn.

Denn er will ja Meinungen hören.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
millionendieb

- ETFs werden als passive Strategie beschrieben. "Passiv" suggeriert, dass man sich um nichts kümmern muss.

 

Der Begriff passiv bedeutet für den Fonds eigentlich nur, dass in den jeweiligen Prozess (bei ETF also einen Index abbilden) zu keiner Zeit und von keinem eingegriffen wird.

Mehr nicht.

Du kannst es einmalig kaufen und nie wieder anschauen, du kannst es im Sparplan kaufen mit einem variablen stop loss kaufen.. oder mit Länder und Branchenwetten kurzfristig spekulieren. Es ist ein Anlageinstrument das du einsetzen kannst wie du willst!

 

Im Gegensatz zu einem aktiven Fonds verspricht der passive nicht regulierend einzugreifen. Wenn die Aktienkurse also um 62% einbrechen, kann der aktive Manager Gegenmaßnahmen einleiten, der passive Fonds jedoch wird die 62% voll mitnehmen.

Aus diesem Grunde spricht man oft von dem "buy and hold" Ansatz und der besagt, dass die Rendite auf die langfristige Laufzeit erreicht wird, kurzfristig aber verherrende Kurseinbrüche durchlebt werden müssen. Die Maßnahmen von aktiven Fonds sind fragwürdig, kaum aktive Fonds schlagen ihren Benchmark. Geh doch selber mal auf die Suche. Und selbst bei aktiven Fonds sollte die Haltedauer langfristig sein.

 

Wir wissen aber 100% genau was der passive Fonds macht, deswegen KANN man ihn kaufen und durchaus auch blind liegen lassen. Bei dem aktiven Fonds musst du schon schauen wie das Management er arbeitet. Es sind Menschen und können Fehler machen, besonders im Team wird die Arbeitsqualität nachlassen. Das ist nicht nur in der Finanzwelt so.

 

Letztendlich erfordert das Rebalancing jedoch Zeit und Nerven.

 

Rebelancing bedeutet erst einmal nur, das sich von einer Zielstruktur wegentwickelte Portfolio auf seine Risiko-Zielstruktur zu bringen.

Auch Anleger mit aktiven Fonds die kein bewusstes und regelmäßiges Rebelancing betreiben machen es doch unbewusst.

Warum verkaufen denn Leute jetzt Dax Positionen? Weil sie "Gewinne mitnehmen möchten" und weil diese Position in ihrem Depot immer größer wird

und das Depot somit riskanter.

Das ist die Sache von dem Anleger und völlig abhänig ob man aktive, passive oder beide Fonds einsetzt.

 

Wenn du jedoch eine klare Zielstruktur für sinnvoll hälst und dir Rebalancing Zeit und Nerven kostet solltest du dir überlegen was die Alternative ist.

Denn dann kannst du im Grunde nur einen aktiven Mischfonds aussuchen dessen Anlageziele klar definiert sind und sich mit deinen heutigen und zukünftigen Anforderungen decken.

 

Vor allem das regelmäßige sich damit Auseinandersetzen erhöht die Gefahr, dass man an dem gewählten Ansatz zweifelt.

 

Auch das ist wohl nur bei dir so. In Wirklichkeit wird es doch genau anders sein. Dem aktiven Manager musst/solltest ja wirst du regelmäßig auf die Finger schauen, da du nicht weisst, was er macht. Und spätestens wenn du die weite verbreiteten Euro Stoxx Entwicklungen nicht in deinem Euro Fonds siehst wirst du doch unsicher.

 

- Die gewählten Statistiken und Vergleiche sind für einen Laien schwer zu überprüfen. Ich bin mir sicher, dass es zu Hauf Bücher gibt, die die bessere Performance von aktiven Fonds per Statistiken "beweisen". Letztendlich gilt hier das Prinzip "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Dieser Punkt ist natürlich Buch-spezifisch und nicht allgemein ETF-gültig.

 

Ich war auch ein laie und habe mich an die Suche und Vergleiche gemacht. Von welchen Büchern sprichst du denn da?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bonny
· bearbeitet von Bonny

Ich habe "den Kommer" nicht gelesen, bin aber trotzdem aus Erfahrung Fan der ETF-Strategie.

 

Das "passiv" bezieht sich nach meinem Verständnis auf die Auswahl passender marktbreiter ETFs auf Indizes. MSCI World, S&P 500, Stoxx 600 Europe, Emerging Markets um nur ein paar zu nennen. Diese in der ungefähren Aufteilung nach BIP, ergibt in der Regel ein breit diversiviziertes Depot dass man einmal im Jahr auf seine Ursprungsverteilung zurücksetzt (rebalanciert) und man hat die entsprechende Marktrendite. Wem das zu viel Arbeit macht, der kann auch auf die ACWI-Varianten mit einem Fonds zugreifen.

 

Einmal für die entsprechenden Indizes entschieden und keine Auswahl oder Suche mehr nach dem "richtigen" Fondsmanager nötig. Das nenne ich "passiv".

 

Wenn man auf aktive Fonds steht, muss man zwangsläufig auf das Näschen des jeweiligen Fondsmanagers vertrauen, liegt dieser in seiner Einschätzung des Marktes daneben, kann man schon mal erhebliche Verluste, auch in Zeiten von steigenden Börsen einfahren.

 

Die Theorie, dass der gute Fondsmanager in Zeiten von fallenden Kursen aus dem Markt aussteigt und umschichtet ist leider in vielen Fällen nur eben Theorie. Häufig wird der Ausstiegszeitpunkt und auch der Wiedereinstiegszeitpunkt verpasst.

 

Als ein exemplarisches Beispiel dazu der M&W privat:

 

post-4705-0-61560300-1428860354_thumb.png

 

Oder so :

http://www.onvista.de/fonds/Carmignac-Investissement-A-Fonds-FR0010148981?ID_INSTRUMENT=11680838&PERIOD=8#chart

 

http://www.onvista.de/fonds/ABERDEEN-GLOBAL-ASIAN-SMALLER-COMPANIES-A2-USD-Fonds-LU0231459107?ID_INSTRUMENT=13254911&PERIOD=7#chart

 

Die beiden habe ich nicht durch Zufall im Depot, sondern mir schon vor vielen Jahren ( ca. 8-10) gezielt ausgesucht.

Ein Buch brauchte ich dazu nicht.

 

 

 

Bonny

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart
· bearbeitet von chart

Oder so:

 

http://www.onvista.de/fonds/Carmignac-Investissement-A-Fonds-FR0010148981?ID_INSTRUMENT=11680838&PERIOD=6#chart

 

Diese Chartvergleiche bringen gar nichts.

Bist du seit 15 oder 20 Jahren in den Fonds investiert oder hast du vor 15 -20 Jahren gewusst das es in der Zukunft ein guter Fonds aus mehr als 5000 Fonds ist?

Falls ja, woher hast du es gewusst?

Wenn ich es wüsste, würde ich auch in aktive Fonds investieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
millionendieb

Ich muss sagen die Kritik an den aktiven Fonds ist hier besonders hart, vielleicht auch, weil es hier besonders viele passive Anleger gibt, die "ihren"

Stil verteidigen wollen. Zur Analyse werden Indizes verglichen, berechnet und das weit in die Verganhenheit aber wenn mal jemand einen aktiven

Fonds zeigt, dann heisst es die Vergangenheit ist egal.

Euch will ich mal sehen wie ihr als Personaler auf Zeugnisse und Lebenslauf von Bewerbern pfeifen, weil die Daten

ja alle aus der Vergangenheit sind.

Natürlich kann man Renditen nicht 1:1 in die Zukunft übertragen, aber wer in der Vergangenheit gut gearbeitet hat wird das auch in Zukunft.

Dieser Gedanke treibt mich immermal wieder auf die Suche nach einem aktiven Fonds - Tendenz jedoch fallend.

Was mich immer wieder wundert ist zum einen die extreme Korrelation zum Benchmark. Jeden Ausschlag sieht man auch in dem aktiven Fonds,

der Rentenanteil bestimmt die Stärke. Zum anderen schaue ich mir gerne Crashzeiträume an und da sehe ich kein Krisenmanagement. Wo sehe ich mal

die tollen Absicherungen mit denen auch Mr. Dax gerade wirbt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chart
· bearbeitet von chart

Nur was nützt die gute Arbeit des Fondsmanager in der Vergangenheit, wenn du nicht weißt, ob er die nächsten 10-20 Jahre den Fonds noch managt?

Pimco ist da so ein Beispiel, der Manager ging weg und die Anleger haben Geld aus dem Fonds abgezogen. Die Erfolgsgischichte war somit beendet.

Das ist besonders schön, wenn man vielleicht gerade seit 1-2 Jahren investiert war.

Carmignac ist da allerdings eine Ausnahme. Was ist aber, wenn Herr Carmignac mal in Rente geht und aufhört?

Diese Probleme und Fragen, muss man sich bei einem ETF allerdings nicht stellen.

Für Laien sind ETFs eigentlich besser geeignet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
millionendieb

Da stimme ich dir komplett zu. Das Alter und daraus resultierend die Nachfolge sehe ich bei Carmignac auch als Nachteil.

Im Grunde müsste man zu seiner regelmäßigen Kontrolle auch das Management prüfen, aber das kann man nicht.

Und selbst wenn da immer ein Name steht, so weiß man nicht wie sich das Team verändert oder wie der oder die selber tickt.

Sind ja auch nur Menschen und so skeptisch und ängstlich wie ich immer bei Piloten bin, bin ich das auch bei Managern :rolleyes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...