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in.Genie.ur

Lohnt ein Einstieg in Aktienindex-ETFs?

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in.Genie.ur
· bearbeitet von in.Genie.ur

Hallo,

 

ich habe mich neu angemeldet hier im Forum, lese aber schon seit einiger Zeit mit. Ich möchte mich und meinen Plan kurz vorstellen:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

 

Wir (meine Frau und ich) wurden bisher von einem Berater eines mittelgroßen Finanzdienstleisters in Sachen Versicherungen und Geldanlage beraten.

Einschlägige Versicherungen wie BU, Riester, Rürup, Pflege etc. sind also vorhanden. Beim Thema Geldanlage kam ich dann jetzt ins Grübeln, als es um 3% Ausgabeaufschläge für aktive Mischfonds ging.

Daraufhin habe ich angefangen mich zu informieren (u.a. den "Kommer" gelesen) ... und bin nun hier mit meinem Plan gelandet.

 

Bisher haben wir mittels Sparplan in einen aktiven Rentenfonds eingezahlt (CARMIGNAC SECURITE siehe Punkt 2) und ich besitze 4 Mitarbeiter-Einzelaktien (Spielgeld, das Angebot war damals unschlagbar - zahle 2 bekomme 4, noch gesperrt vom Handel bis Mitte nächsten Jahres)

Des Weiteren haben wir eine Liquiditätsreserve von 2 Nettomonatsgehältern (einen Teil Tagesgeld den Anderen im CARMIGNAC SECURITE).

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

 

Depot bei der FFB (Anlageberater ist Vermittler):

CARMIGNAC SECURITE A EUR ACC (ISIN: FR0010149120) ~8.500 € (5.000 € davon, Liquiditätsreserve und 2.500€ Sparziel 4)

 

Depot bei der comdirect:

Bertrandt AG (WKN: 523280) -> 4 Stk. , Mitarbeiteraktien -> Spielgeld (~500€)

 

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

 

2-3 Std. im Monat sollten kein Problem sein, da ich die Materie auch irgendwie interessant finde.

 

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

 

Beim vorhanden Rentenfond kam es auch schon mal zu (kleinen) Kursrückgängen. Ich habe es dank Sparplan immer so gesehen, dass wir im nächsten Monat mehr Fonds fürs Geld bekommen (quasi aus Käufersicht).

Die BERTRANDT Aktie hat auch schon etwas geschwankt jedoch habe ich es immer als Spielgeld gesehen.

Ich hoffe deshalb ein gute ertragbare Risiko/Rendite-Gewichtung gefunden zu haben (s. Punkt 8)

 

Optionale Angaben:

5. Alter

Anfang 30

 

6. Berufliche Situation

beide Angestellte

 

7. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Noch nicht

 

8. Über meine Fondsanlage/ mein Plan:

 

Wir haben 4 Sparziele, dahinter in Klammern meine festgelegte prozentuale Verteilung auf risikoarme und risikobehaftet Anlage:

Sparziel 1: 5.000 € in 3 - 5 Jahren (risikobehaftet 15%)

Sparziel 2: 30.000 € in 6 - 8 Jahren (Eigenkapital für Immobilienerwerb) (risikobehaftet 30%)

Sparziel 3: 50.000 € Aufbau über 8 - 10 Jahren und dann halten (Eiserne Reserve) (50%)

Sparziel 4: 2.500 € in 1-3 Jahren, bereits angespart (s. Punkt 2) (risikoarm 100%)

 

Nun stehen im Monat 600 € als Sparsumme zur Verfügung sowie gelegentlich Zahlungen aus z.B. Steuererstattung, Gratifikation etc.

Die 600 € möchte ich wie folgt aufteilen:

Sparziel 1: 100 € (risikobehaftet 15 €)

Sparziel 2: 250 € (risikobehaftet 75 €)

Sparziel 3: 250 € (risikobehaftet 125 €)

Sparziel 4: Umschichtung in risikoarmen Anlageteil

Das ergibt 215 von 600 € für den risikobehafteten Anlageteil (~36%)

 

In der angehänten Abbildung ist meine geplante Aufteilung nochmal veranschaulicht und etwas detailliert.

 

 

Den aktiven Rentenfonds "CARMIGNAC SECURITE" wollen wir zeitnah komplett verkaufen und das Depot bei der FFB (bei dem Anlageberater der Vermittler ist) auflösen. Von kurzlaufenden Rentenfonds erwarte ich in nächster Zukunft nicht viel Gutes und von aktiven Rentenfonds noch weniger.

Den "sehr risikoarmen" Anlageteil werde ich vorerst mit Tagesgeld und einer Festgeldleiter aufbauen.

 

Für den risikobehafteten Teil habe ich mich für die 2 Fondsvariante vom Weltdepot entschieden.

Ich habe auch lange mit der 3 Fondsvariante (50%Welt/20% Europa/30%EM) geliebäugelt. Jedoch wäre der Europateil dann nur 43€ von der mtl. Sparrate.

 

Rebalancing sollte kein Problem sein im Sparplan.

 

Soweit mein bisher "fertiger" Plan. Ich bin gespannt auf eure Kritik soweit.

 

Nun (nach langer Vorrede) zu meinen eigentlichen Fragen:

Depotbank:

Ich finde die Angebote von Fidelity (FFB) und Fonds-Supermarkt (ebase) interessant. Ich habe aber auch schon ein Depot bei der comdirekt (s. Punkt 2).

Lohnt sich für den Start mit Sparplänen ein Depot über einen Vermittler? Die Kosten bei den Vermittlern für die meisten gängigen ETFs belaufen sich, soweit ich bis jetzt mitbekommen habe, auf nur 0,2 ~ 0,4% der Transaktionssumme (auch bei Sparplänen). Ist das richtig?

 

 

Fondsauswahl:

Bis hierher bin ich noch nicht ganz vorgedrungen. Ich weiß aber schon:

ausschüttend / thesaurierend: Ich sehe den einzigen wirklichen unterschied dass man bei Ausschüttungen frei darüber verfügen könnte. Meine Prioritäten sind kostengünstig und möglichst steuereinfach. Einen kleinen Einblick habe ich dank des "CARMIGNAC SECURITE" (s. Punkt 2) in diese Thematik ja schon bekommen.

 

Swap / Replication: ist mir egal (10%iges Kontrahentenrisiko bei den Swappern ist mir bekannt)

Mit der Auswahl schreite ich die nächsten Tage voran.

 

 

Ich freue mich über konstruktive Kritik und Anregungen.

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in.Genie.ur

Entschuldigung nochmal für das verfrühte Absenden des (fast leeren) Beitrags. Es ist nun doch ein etwas längerer Text geworden.

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Kuju

Wenn ihr euch sicher seid, dass ihr eine Immobilie erwerben wollt:

 

- warum risikobehaftete Anlagen nutzen bis zum Erwerb? (Und das zudem bei Höchstständen)

- warum nicht einfach eine Festgeldleiter zum sicheren Ansparen des EK-Teils der Finanzierung?

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in.Genie.ur
· bearbeitet von in.Genie.ur

Ich denke dass sich mit einer Aufteilung auf risikoarmen und risikobehafteten Teil in 6-8 Jahren eine höhere Rendite erziehlen lässt als nur in TG/FG. Und mit der Aufteilung 30/70 ("sicher"/Risiko) ist aus meiner Sicht das Risiko überschaubar.

Im schlimmsten Fall, dass die Rendite am Ende dann doch negativ sein sollte, besteht ja noch die Möglichkeit den Fondsanteil durch "sicheres Geld" von Sparziel 3 (Eiserne-Reserve) zu ersetzten und die Aktienfonds weiterlaufen zu lassen. Das sehe ich als Vorteil meines Plans, die Flexibilität.

Man könnte natürlich auch gleich sagen Sparziel 2 (EK Immobilienerwerb) 100% risikoarm und dafür Sparziel 3 (Eiserne-Reserve) 20/80 ("sicher"/Risiko), würde die gleichen Zahlen liefern.

 

Zum Thema Höchststand: Es geht mir hauptsächlich um einen mehrjährigen Sparplan mit (hoffentlich) Langzeitrendite.

 

An der Stelle mal gleich noch eine Frage in die Runde:

Wie würdet ihr die Eiserne-Reserve gewichten ("sicher"/Risiko) wenn sie erstmal angespart ist? Eine Liquiditäts-Reserve ist es ja nicht im eigentlichen Sinne.

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in.Genie.ur

Ich bin die letzten Tage nun doch nochmal ins Grübeln gekommen.

 

Wenn ich es jetzt genau betrachte macht der Aufbau und das Halten einer "Eisernen Reserve" parallel und gleichzeitig mit einer Immobilienfinanzierung wohl wenig Sinn. Es würde ja gegen "Grundsatz Nr.1" der Geldanlage verstoßen: "Tilge erst deine Schulden, bevor du etwas Anderes tust!".

Dann lieber das gesamte Geld als Eigenkapital für die Finanzierung nutzen um bessere Konditionen zu bekomme (z.B. Zinsen für einen Kredit), oder? Wie seht ihr das?

 

Des Weiteren bin ich noch am Hadern ob es überhaupt Sinn macht, für ein Sparziel in 6-8 Jahren in Aktien-ETFs zu gehen mittels Sparplan. Durch den Sparplan verzögert sich ja der theoretische Anlagezeitpunkt im Vergleich zur Einmalanlage und man verschleppt damit ja auch die theoretischen Renditechancen. Das wurde hier im Forum ja auch schon gelegentlich angesprochen. Sollte man dann nicht besser bei der Empfehlung, ab wann sich ein Einstieg in Aktienfonds lohnt, nach Sparplan und Einmalanlage unterscheiden?

Hab irgendwo gelesen (evtl. Kommer): Ein einstieg in Aktienfonds lohnt sich ab mind. 5 Jahren, besser 10 Jahre.

 

Die nächste Frage die sich mir da aufdrängt: Es wird hier und da ja viel über Einstiegsszenarien (Sparplan, Einmalanlage, ...) diskutiert. Zum Thema Ausstieg / Umschichtung findet man aber fast gar nichts. Dabei ließe sich mit etwas Ungeschick und Pech quasi am letzten Tag ein Großteil der Rendite vernichten.

Wie gehen damit die erfahrenen Fondsbesitzer um?

Bei einigen Depotbanken kann man ja z.B. auch Auszahlungspläne einrichten (Pendant zum Sparplan). Ist so etwas ein geeignetes Werkzeug?

 

Und zum Schluss noch eine Frage zum Thema "Ausschöpfung Freibetrag":

Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass jemand einfach immer einen Teil seines steuerunproblematischen ETF im Laufe des Jahres verkauft und den Betrag gleich wieder in den selben ETF investiert um so den Steuerfreibetrag auszuschöpfen.

Ist das ein logisches Vorgehen mal abgesehen von den Kosten für Verkauf und Kauf? So ließe sich aus meiner Sicht dann ja am Ende jeden Jahres relativ kontrolliert der Rest des Freibetrages aufbrauchen. (Kosten/Nutzenbetrachtung vorausgesetzt).

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CHX

Die nächste Frage die sich mir da aufdrängt: Es wird hier und da ja viel über Einstiegsszenarien (Sparplan, Einmalanlage, ...) diskutiert. Zum Thema Ausstieg / Umschichtung findet man aber fast gar nichts. Dabei ließe sich mit etwas Ungeschick und Pech quasi am letzten Tag ein Großteil der Rendite vernichten.

 

Anbei ein paar Informationen zu Ausstiegsszenarien: Mein Link

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tyr

Und zum Schluss noch eine Frage zum Thema "Ausschöpfung Freibetrag":

Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass jemand einfach immer einen Teil seines steuerunproblematischen ETF im Laufe des Jahres verkauft und den Betrag gleich wieder in den selben ETF investiert um so den Steuerfreibetrag auszuschöpfen.

Ist das ein logisches Vorgehen mal abgesehen von den Kosten für Verkauf und Kauf? So ließe sich aus meiner Sicht dann ja am Ende jeden Jahres relativ kontrolliert der Rest des Freibetrages aufbrauchen. (Kosten/Nutzenbetrachtung vorausgesetzt).

Das funktioniert nur, wenn die betroffenen Anteile zum Zeitpunkt des Verkaufs einen Kursgewinn erzielt haben. Ob das in Zukunft der Fall sein wird ist Spekulation.

 

Ausschüttungen von steuereinfachen Fonds helfen dagegen auch bei anhaltend fallenden Kursen beim Ausschöpfen des Sparerpauschbetrags.

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moonraker

Wenn ich es jetzt genau betrachte macht der Aufbau und das Halten einer "Eisernen Reserve" parallel und gleichzeitig mit einer Immobilienfinanzierung wohl wenig Sinn. Es würde ja gegen "Grundsatz Nr.1" der Geldanlage verstoßen: "Tilge erst deine Schulden, bevor du etwas Anderes tust!".

Dann lieber das gesamte Geld als Eigenkapital für die Finanzierung nutzen um bessere Konditionen zu bekomme (z.B. Zinsen für einen Kredit), oder? Wie seht ihr das?

Deine Definition der "Eisernen Reserve", bzw. die vorgesehene Höhe verstehe ich nicht (zumindest würde meine davon abweichen).

Für mich ist eine eiserne Reserve für Notfälle gedacht, wenn etwas unvorhergesehenes passiert, Waschmaschine/Auto kaputt geht. Dafür brauche ich keine 50000€. Würde das mit 3-6 Netto-Monatsgehältern abdecken, kann je nach Gefühl aber auch mehr sein.

Diese Reserve brauchst Du nach Definition aber immer vefügbar, d.h.

a) sie muss vor allen anderen Sparzielen aufgebaut werden, also eigentlich schon ab jetzt und nicht erst über 8-10 Jahre

b) sie muss auch während des Immobilienerwerbs verfügbar bleiben, also nicht mit zur Finanzierung verwenden! Was ist, wenn in dieser Zeit plötzlich Bedarf entsteht...?

 

Des Weiteren bin ich noch am Hadern ob es überhaupt Sinn macht, für ein Sparziel in 6-8 Jahren in Aktien-ETFs zu gehen mittels Sparplan. Durch den Sparplan verzögert sich ja der theoretische Anlagezeitpunkt im Vergleich zur Einmalanlage und man verschleppt damit ja auch die theoretischen Renditechancen. Das wurde hier im Forum ja auch schon gelegentlich angesprochen. Sollte man dann nicht besser bei der Empfehlung, ab wann sich ein Einstieg in Aktienfonds lohnt, nach Sparplan und Einmalanlage unterscheiden?

Hab irgendwo gelesen (evtl. Kommer): Ein einstieg in Aktienfonds lohnt sich ab mind. 5 Jahren, besser 10 Jahre.

Richtig, durch den Sparplan wird die durchschnittliche Anlagedauer nochmal geringer.

Bei weniger als 5 Jahren sollte man nicht in Aktien gehen. Für 6-8 Jahre ginge durchaus ein kleiner Aktienteil (Du hattest ja 30% risikobehaftet angesetzt). Der Sparplan "mittelt" die möglichen Schwankungen in dieser Zeit etwas raus - für mich wäre das OK; mindert die theoretische Rendite, reduziert aber das Risiko eines großen Verlustes.

Falls das Kapital für eine Immobilienfinanzierung unabdingbar ist, darf der Aktien-Anteil aber eben nicht zu groß werden. Also eher als Bonus rechnen...

 

Und zum Schluss noch eine Frage zum Thema "Ausschöpfung Freibetrag":

Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass jemand einfach immer einen Teil seines steuerunproblematischen ETF im Laufe des Jahres verkauft und den Betrag gleich wieder in den selben ETF investiert um so den Steuerfreibetrag auszuschöpfen.

Ist das ein logisches Vorgehen mal abgesehen von den Kosten für Verkauf und Kauf? So ließe sich aus meiner Sicht dann ja am Ende jeden Jahres relativ kontrolliert der Rest des Freibetrages aufbrauchen. (Kosten/Nutzenbetrachtung vorausgesetzt).

Die Variante funktioniert nur wenn genug Gewinne aufgelaufen sind, wie @tyr schon geschrieben hat. Allerdings braucht es dafür keinen steuerunproblematischen ETF, da geht jeder ETF.

Eher sinnvoll wäre es sogar für den steuer-problematischen Fonds, denn dann spart man sich nämlich die Steuerproblematik (man muss aber alle Anteile verkaufen und zurückkaufen).

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in.Genie.ur
· bearbeitet von in.Genie.ur

Danke schon mal für die bisherigen Antworten.

 

Anbei ein paar Informationen zu Ausstiegsszenarien: Mein Link

 

@Licuala: Danke für den Link.

Also fast so wie ich vermutet habe. Das bedeutet aber das man auch eine ausreichende Zeit für den Aussteig vorsehen sollte bei einem Etappenausteig / Auszahlungsplan.

Im Zusammenhang mit meinem Sparziel in 6-8 Jahren (mittels Sparplan) macht ein Aktienfondsinvestment so in meinen Augen immer weniger Sinn. -> 3-4 Jahre einzahlen + 3-4 Jahre auszahlen ... :ermm: ... (zu-)wenig Zeit für rentable Langzeitrendite?

 

 

Wenn ich es jetzt genau betrachte macht der Aufbau und das Halten einer "Eisernen Reserve" parallel und gleichzeitig mit einer Immobilienfinanzierung wohl wenig Sinn. Es würde ja gegen "Grundsatz Nr.1" der Geldanlage verstoßen: "Tilge erst deine Schulden, bevor du etwas Anderes tust!".

Dann lieber das gesamte Geld als Eigenkapital für die Finanzierung nutzen um bessere Konditionen zu bekomme (z.B. Zinsen für einen Kredit), oder? Wie seht ihr das?

Deine Definition der "Eisernen Reserve", bzw. die vorgesehene Höhe verstehe ich nicht (zumindest würde meine davon abweichen).

Für mich ist eine eiserne Reserve für Notfälle gedacht, wenn etwas unvorhergesehenes passiert, Waschmaschine/Auto kaputt geht. Dafür brauche ich keine 50000€. Würde das mit 3-6 Netto-Monatsgehältern abdecken, kann je nach Gefühl aber auch mehr sein.

Diese Reserve brauchst Du nach Definition aber immer vefügbar, d.h.

a) sie muss vor allen anderen Sparzielen aufgebaut werden, also eigentlich schon ab jetzt und nicht erst über 8-10 Jahre

b) sie muss auch während des Immobilienerwerbs verfügbar bleiben, also nicht mit zur Finanzierung verwenden! Was ist, wenn in dieser Zeit plötzlich Bedarf entsteht...?

 

@moonraker:

Mit der "Eisernen Reserve" ist nicht unsere Liquditäts-Reserve gemeint. Die 4 Nettogehälter Liquiditäts-Reserve liegen schon risikoarm auf einem TG-Konto vor (und noch zu einem kleinen Teil in einem aktiven Rentenfonds, Umschichtung läuft).

Die Idee mit der "Eisernen Reserve" hat uns unser Finanzberater ins Ohr gesetzt. Die Höhe ist abhängt vom Jahres-Nettoeinkommen. Bis jetzt haben wir dieses Sparziel (zum Glück) aber noch nicht bespart. Böse Zungen mögen nun behaupten, dass er nur auf die Provisionen für Ausgabeaufschläge (AA) etc. scharf ist ... Es wurden uns aktive Mischfonds für jedes Sparziel separat mit unterschiedlich hohem Aktienanteil empfohlen (inkl. AA 3%) :con:

 

Meine eigentliche Frage zielte aber eher darauf ab ob eine zusätzliche Reserve (nicht Liqiditäts-Reserve) parallel zur Immofinazierung überhaupt sinnvoll / nützlich wäre. -> "Grundsatz Nr.1" der Geldanlage

Für die kleinen bis mittelgroßen Notfälle sind wir ja, wie schon geschrieben, gerüstet.

 

[...]

Falls das Kapital für eine Immobilienfinanzierung unabdingbar ist, darf der Aktien-Anteil aber eben nicht zu groß werden. Also eher als Bonus rechnen...

 

Ja, überlegenswerter Ansatz.

 

Und zum Schluss noch eine Frage zum Thema "Ausschöpfung Freibetrag":

Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass jemand einfach immer einen Teil seines steuerunproblematischen ETF im Laufe des Jahres verkauft und den Betrag gleich wieder in den selben ETF investiert um so den Steuerfreibetrag auszuschöpfen.

Ist das ein logisches Vorgehen mal abgesehen von den Kosten für Verkauf und Kauf? So ließe sich aus meiner Sicht dann ja am Ende jeden Jahres relativ kontrolliert der Rest des Freibetrages aufbrauchen. (Kosten/Nutzenbetrachtung vorausgesetzt).

Die Variante funktioniert nur wenn genug Gewinne aufgelaufen sind, wie @tyr schon geschrieben hat. Allerdings braucht es dafür keinen steuerunproblematischen ETF, da geht jeder ETF.

Eher sinnvoll wäre es sogar für den steuer-problematischen Fonds, denn dann spart man sich nämlich die Steuerproblematik (man muss aber alle Anteile verkaufen und zurückkaufen).

 

@tyr und moonraker:

Das mit den notwendigen Gewinnen ist natürlich wahr und ein guter Punkt.

 

@moonraker:

Warum sich eher ein steuer-problematischen Fonds dafür eignen sollte, erschließt sich mir nicht ganz. Oder meinst du nur die Tatsache, dass man ihn so steuer-unproblematisch machen könnte? Dann aber nur total unproblematisch bei Totalverkauf und -neuanlage. Ob dass dann jährlich mit der Höhe des Freibetrages passt ist fraglich und auch hier sind entsprechende Gewinne zu beachten oder?

 

 

Nur zum Verständnis: Mal angenommen die Steuererklärung und Dokumentation wären kein Problem, würden sich doch auch Thesaurierer zum nutzen des Freibetrages eignen. Dann würde man sich den Kosten- und Zeitaufwand sparen die Ausschüttungen jedes Jahr wieder anlegen zu müssen. Bei Ausländischen muss man die Erträge ja so oder so in der Steuererklärung angeben.

Was mich bei der Steuererklärung aber nervt ist die Tatsache dass man dann ja immer alle Kapitaleinkünfte des Jahres angeben soll (Zinsen etc. von allen Banken). Der "CARMIGNAC SECURITE" (ISIN: FR0010149120), den wir gerade abstoßen, ist ja auch so ein Kandidat (danke an unseren Finanzberater für diese Empfehlung).

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moonraker
· bearbeitet von moonraker

@moonraker:

Warum sich eher ein steuer-problematischen Fonds dafür eignen sollte, erschließt sich mir nicht ganz. Oder meinst du nur die Tatsache, dass man ihn so steuer-unproblematisch machen könnte? Dann aber nur total unproblematisch bei Totalverkauf und -neuanlage. Ob dass dann jährlich mit der Höhe des Freibetrages passt ist fraglich und auch hier sind entsprechende Gewinne zu beachten oder?

 

Nur zum Verständnis: Mal angenommen die Steuererklärung und Dokumentation wären kein Problem, würden sich doch auch Thesaurierer zum nutzen des Freibetrages eignen. Dann würde man sich den Kosten- und Zeitaufwand sparen die Ausschüttungen jedes Jahr wieder anlegen zu müssen. Bei Ausländischen muss man die Erträge ja so oder so in der Steuererklärung angeben.

Was mich bei der Steuererklärung aber nervt ist die Tatsache dass man dann ja immer alle Kapitaleinkünfte des Jahres angeben soll (Zinsen etc. von allen Banken). Der "CARMIGNAC SECURITE" (ISIN: FR0010149120), den wir gerade abstoßen, ist ja auch so ein Kandidat (danke an unseren Finanzberater für diese Empfehlung).

Zum ersten Teil:

Ja, ich meinte, dass man mit Komplettverkauf am Jahresende vor Geschäftsjahresende des Fonds und Rückkauf im neuen Geschäftsjahr [EDIT: Kommentar von pillendreher natürlich richtig] die Steuerproblematik komplett umgehen kann. Egal mit welcher Anlage (Fonds/ETF/Aktie).

Dabei kann man aber die Höhe des genutzten Freibetrags nicht steuern (außer über getrennte ETFs), man muss alle Gewinne nehmen und verliert deshalb u.U. einen Teil des Vorteils von Thesaurierern.

Ist also nur in Einzelfällen praktisch.

 

Natürlich gehen auch Thesaurierer zur automatischen Nutzung des Freibetrags (d.h. ohne Verkauf), aber nur wenn sie auch ausschüttungsgleiche Erträge generieren.

Im Fall von ausländischen Thesaurierern taucht dann aber wieder die "nervige" Steuerproblematik auf, die Du nicht haben willst.

 

Also mal eine vereinfachte Zusammenfassung (es gibt z.T. Zwischenversionen von ETFs, d.h. z.B. Zwischenausschüttungen o.ä.!)

1.) Ausschütter (inländisch oder ausländisch) - keine Steuerprobleme, Freibetrag wird automatisch genutzt, Wiederanlage nötig (evtl. Kosten)

2.) inländische Thesaurierer mit ausschüttungsgleichen Erträgen - keine Steuerprobleme, Freibetrag wird automatisch genutzt, automatische "Wiederanlage"

3.) ausländische Thesaurierer mit ausschüttungsgleichen Erträgen - mit Steuerproblematik, Freibetrag wird über KAP genutzt, automatische "Wiederanlage"

4.) Thesaurierer (inl./ausl.) ohne ausschüttungsgleiche Erträge - keine Steuerprobleme, Freibetrag wird nicht genutzt, automatische "Wiederanlage"

 

Diese Grundlagen sind aber auch hier schon zusammengetragen, oder weiter verlinkt: http://www.wertpapie...depot-aufbauen/

Zum Thema Steuerstatus von ETFs kannst Du auch gleich hier entlang gehen: http://www.wertpapie...__hl__holzmeier

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Zum ersten Teil:

Ja, ich meinte, dass man mit Komplettverkauf am Jahresende und Rückkauf im neuen Jahr die Steuerproblematik komplett umgehen kann. Egal mit welcher Anlage (Fonds/ETF/Aktie).

 

 

 

Nachfrage meinerseits, da komplett ahnungslos:

 

1. Komplettverkauf am Jahresende, oder bezieht sich das nicht auf das Geschäftsjahresende des ETF/Fonds?

 

2. Gibt es denn so etwas wie steuerlich problematische Aktien?

 

 

 

 

 

 

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Sapine

Mir gefällt Deine differenzierte Vorgehensweise, dass Du für verschiedene Anlageziele unterschiedliche Risikoaufteilungen anstrebst. Ebenfalls stimme ich Dir zu, dass das von Dir als Notgroschen bezeichnete Kapital besser in die Immobilie gesteckt werden sollte. Insbesondere macht es keinen Sinn, Anlageformen mit niedriger Rendite parallel zu einem Kredit zu fahren. Dies führt nach Steuern praktisch zwangsläufig zu einer Negativrendite. Bei entsprechender Risikobereitschaft und -tragfähigkeit kann man parallel zu einem Hauskredit ein kleines(!) Risikodepot führen.

 

Also fast so wie ich vermutet habe. Das bedeutet aber das man auch eine ausreichende Zeit für den Aussteig vorsehen sollte bei einem Etappenausteig / Auszahlungsplan.

Im Zusammenhang mit meinem Sparziel in 6-8 Jahren (mittels Sparplan) macht ein Aktienfondsinvestment so in meinen Augen immer weniger Sinn. -> 3-4 Jahre einzahlen + 3-4 Jahre auszahlen ... :ermm: ... (zu-)wenig Zeit für rentable Langzeitrendite?

Im Prinzip ja. Desto kürzer die Anlagedauer ist, desto eher kann es Dir passieren, dass die Gesamtrendite negativ wird. Ein wenig kann man dem Problem entgegenwirken, indem man die Sparraten über die Laufzeit nicht starr wählt, sondern den Aktienanteil für Neuanlagen im Lauf der Jahre reduziert. So könntest Du etwa bei Deinem Sparziel 3 mit 50 % Risikoanteil in den Sparraten starten und den in den folgenden Jahren schrittweise auf 0 % absenken. Rechtzeitig bevor man das Geld benötigt macht es Sinn, das Risiko im Bestandsdepot durch Verkäufe weiter abzusenken. Insofern ist eine Gesamtanlagedauer von 6-8 Jahren selbst bei dieser Technik, die die Haltedauer der Aktien erhöht schon ziemlich grenzwertig.

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in.Genie.ur
· bearbeitet von in.Genie.ur

Danke für die ausführlichen Erläuterungen.

 

Hier nun mein überarbeiteter Plan:

 

Sparziel 1: 5.000 € in 3 - 5 Jahren (risikoarm in TG/FG-Leiter)

Sparziel 2: 50.000 € (u.m.) in 6 - 8 Jahren (Eigenkapital für Immobilienerwerb) (Risikobereitschaft noch unklar, s. unten)

(Ziel 3: 2.500 € in 1-3 Jahren, bereits angespart (risikoarme Anlage, TG/FG)

 

Sparrate mtl. 600 € (plus gelegentliche Zahlungen aus z.B. Steuererstattung, Gratifikation etc.)

Aufteilung:

Sparziel 1: 100 € (100% risikoarm)

Sparziel 2: 500 € ( max. 40% risikobehaftet)

 

So weit so einfach.

 

Nun bin ich immer noch unsicher ob sich ein Einstieg in Aktienfonds für uns lohnt. Ich könnte mir durchaus vorstellen zeitweise bis zu 40% der Anlagesumme in Aktienfonds zuhaben (z.B. 1. Jahr 40%. 2. Jahr 30%, 4. Jahr 20%, etc.)

[Glaskugel on] Nur sehe ich die große Gefahr, dass sich gerade in der Einzahlungsphase in den ersten paar Jahren die Aktienkurse, nach den aktuellen Höhenflügen, langfristig nachgeben könnten. [/Glaskugel off]

Zum Anderen wäre der Anteilswert der ETFs vermutlich nie großer als 10.000€ (inkl. Sondereinzahlungen). Die absolute Mehrrendite in € gegenüber TG/FG (wenn sie denn positiv sein sollte) wäre also nur entsprechend groß/klein.

 

Darum mal eine Frage an die erfahrenen Depotbesitzer und ETF-Käufer hier: Würdet ihr in der momentanen Situation für 6 Jahre mit einem sparplanartigen Vorgehen in Aktienindex-ETFs gehen?

Als Beispiel das angehängte Bild.

post-29453-0-35362000-1430662018_thumb.jpg

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west263

tolle Entwicklung, wenn ich deinen ersten Beitrag lese

 

600€ verteilt auf

64% = 385€ risikoarme Anlage - 36% = 215€ risikoreiche Anlage

 

und jetzt

600€ verteilt auf

16,5% = 100€ risikoarme Anlage - 83,5% = 500€ risikoreiche Anlage

 

und dann kommt noch dieser Satz

[Glaskugel on] Nur sehe ich die große Gefahr, dass sich gerade in der Einzahlungsphase in den ersten paar Jahren die Aktienkurse, nach den aktuellen Höhenflügen, langfristig nachgeben könnten. [/Glaskugel off]

 

Du schreibst immer viel und ich denke das Fest - und Tagesgeld, bei soviel Unentschlossenheit, der richtige Weg wäre. Auch wenn da nicht viel herüber kommt.

Ich bin mir fast sicher, das Du mit Aktienverlusten nicht umgehen kannst und beim ersten schweren durchatmen des Marktes, den Sparplan einstellen würdest.

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in.Genie.ur
· bearbeitet von in.Genie.ur

Ich denke du verstehst da was falsch.

 

Es geht mir um die Aufteilung der 500€. Also 40% von den 500€ und nicht wie du vermutest ALL-IN!

 

Von den verbleibenden 100€ für Sparziel 1 werde ich nichts in ETFs investieren weil der Anlagehorizont von 3-5 Jahren einfach zu knapp ist.

 

Entschuldige bitte wenn das aus meinem Post nicht klar hervor ging.

 

Ich bin mir fast sicher, das Du mit Aktienverlusten nicht umgehen kannst und beim ersten schweren durchatmen des Marktes, den Sparplan einstellen würdest.

 

Interessant, ich wusste garnicht dass wir uns näher kennen. Woher nimmst du deine Menschenkenntnis und was hat das mit der Länge meiner Beiträge zu tun?

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west263

Ich bin mir fast sicher, das Du mit Aktienverlusten nicht umgehen kannst und beim ersten schweren durchatmen des Marktes, den Sparplan einstellen würdest.

 

Interessant, ich wusste garnicht dass wir uns näher kennen. Woher nimmst du deine Menschenkenntnis und was hat das mit Länge meiner Beträge zu tun?

ok, jetzt weiß ich was Du meinst. 40% von 500€ = 200€, man kann es auch kompliziert machen und ausarbeiten bis ins kleine oder einfach einen MSCI World oder den anderen (frage mal PIBE, was er da gekauft hat.)

 

Ich kenne dich nicht, aber Du machst dir so große Gedanken um deine 200€ monatl., vor dem Hintergrund eines Immobilienkaufes sind es nur 200€, also mache es nicht komplizierter als es eigentlich ist.

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chart
· bearbeitet von chart

Also ich würde vermutlich 40% oder mehr von den 500 € in Aktien ETF investieren.

Vermutlich in einen MSCI World ACWI, so das es sehr breit angelegt ist.

Es ist schwer dir da etwas zu raten, jeder hat da eine andere Meinung.

Wenn ihr euch nicht unbedingt auf die 6-8 Jahre festlegt und flexibel bleibt, so dass es auch 8-12 Jahre sein können, kann man das schon machen.

Das beste was euch passieren kann ist, wenn es zum Anfang für 2-3 Jahre nach unten geht und dann wieder nach oben.

Schlecht wäre es natürlich, wenn es 2-3 Jahre vor Ende der Ansparzeit nach unten geht.

Darum solltest du dir die schlimmsten Szenarien durchrechnen und überlegen mit was du leben kannst.

Ach ja, ich weiß nicht was ihr beide an Einkommen habt, vielleicht könnt ihr eure Sparrate noch erhöhen.

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