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rekordhoch

18 verhängnisvolle Anlegerfehler nach Kommer

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rekordhoch
· bearbeitet von rekordhoch

Gerade entdeckt (ja, spät, ich weiß) und für interessant befunden: Kommers 18 verhängnisvolle Anlegerfehler aus "Souverän investieren mit Indexfonds..."

 

Fehler (1): Sich an historischen Renditen orientieren;85

 

Fehler (2): Nebenkosten des Investierens unterschätzen;87

 

Fehler (3): An Kursprognosen der "Experten" glauben;94

 

Fehler (4): Aktive Anlagestrategien praktizieren;99

 

Fehler (5): Annehmen, den Markt schlagen zu wollen, koste nichts;113

 

Fehler (6): Glauben, Experten könnten den besten Einstiegszeitpunkt finden;115

 

Fehler (7): Ein gutes Unternehmen für eine gute Aktie halten (der Value-Effekt);118

 

Fehler (8): Sich an Fondsbewertungen (Ratings) orientieren;125

 

Fehler (9): Von Fondsmanagern einen Mehrwert erwarten;128

 

Fehler (10): Annehmen, Risikoabsicherung sei umsonst zu bekommen;133

 

Fehler (11): Mit "Zukunftsbranchen" den allgemeinen Markt outperformen wollen;134

 

Fehler (12): Sich auf Renditeangabender Finanzindustrie verlassen;137

 

Fehler (13): Der Geldillusion aufsitzen;149

 

Fehler (14): Auf die Beratung durch Banken und Vermögensberater vertrauen;152

 

Fehler (15): In Einzelaktien investieren;155

 

Fehler (16): Auf "Private Banking" und bekannte Markennamen vertrauen;158

 

Fehler (17): In aktiv gemanagte Rentenfonds investieren;162

 

Fehler (18): In Hedgefonds oder Hedgefonds-Zertifikate investieren;165

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Gelbbauchunke

Im Prinzip sind die Überschriften so gut zusammengefasst, dass sich weiterlesen erübrigt :)

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troi65
· bearbeitet von troi65

Sitze danach ( nur ? ) 1-2 Fehlern auf.^_^

 

Fehlermeldung bei mir : Fehler 17 mit Folgefehler 4 ( wegen 17).

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

Ja, das Buch (klick wer es noch nicht hat) ist echt zu empfehlen :)

 

 

Nur bei Fehler (4): Aktive Anlagestrategien praktizieren bin ich kritisch. Mehr und mehr Leute investieren passiv, durch Front Running lassen sich dort gewisse Überrenditen erzielen. Manche Untersuchungen sprechen von ca. 0,5 bis 1% zusätzliche Rendite.

 

Vielleicht ist es ja so, dass wenn irgendwann fast alle passive Investieren, man durch Front Running & Co. schöne Mehrrendite erzielen kann.

 

 

Ich finde jeden Hype erstmal kritisch und passives Investieren entwickelt sich gerade zum hype. Mal schauen ob es dort vielleicht auch irgendwann ein böses Erwachen gibt, weil die Indexkonstruktionen nach Marktkapitalisierung alle versagen.

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Warambuffet
· bearbeitet von Warambuffet

Wenn der Thread "18 verhängnisvolle Anlegerfehler lt. Kommer" heißen würde, würdest du vielleicht manche hier nicht so sehr erschrecken und der Titel wäre logisch semantisch korrekter.

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rekordhoch

Wenn der Thread "18 verhängnisvolle Anlegerfehler lt. Kommer" heißen würde, würdest du vielleicht manche hier nicht so sehr erschrecken und der Titel wäre logisch semantisch korrekter.

 

Agreed :)

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tyr

Mehr und mehr Leute investieren passiv, durch Front Running lassen sich dort gewisse Überrenditen erzielen. Manche Untersuchungen sprechen von ca. 0,5 bis 1% zusätzliche Rendite.

 

Vielleicht ist es ja so, dass wenn irgendwann fast alle passive Investieren, man durch Front Running & Co. schöne Mehrrendite erzielen kann.

 

 

Ich finde jeden Hype erstmal kritisch und passives Investieren entwickelt sich gerade zum hype. Mal schauen ob es dort vielleicht auch irgendwann ein böses Erwachen gibt, weil die Indexkonstruktionen nach Marktkapitalisierung alle versagen.

Privatanleger, die schlauer sind als die vielen institutionellen Investoren, die von der Geldanlage leben müssen. In der Vergangenheit hat das nicht funktioniert.

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Chartwaves
· bearbeitet von Chartwaves

Fehler (15): In Einzelaktien investieren

 

Halte ich persönlich für Quatsch. Also nicht das Investieren in Einzelaktien, sondern dass dies ein Fehler sein soll.

 

Die Frage, die sich mir stellt ist: Warum soll dies ein Fehler sein? Gibt Kommer darauf eine vernünftige Antwort?

Gilt im Endeffekt für alle Thesen oder Behauptungen: Warum sollen diese richtig sein. Belege es, dann glaube ich Dir.

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Dandy

Die 18 Gebote der Passiven, zusammengetragen von ihrem Messias persönlich. tongue.gif

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tyr

Fehler (15): In Einzelaktien investieren

 

Halte ich persönlich für Quatsch. Also nicht das Investieren in Einzelaktien, sondern dass dies ein Fehler sein soll.

 

Die Frage, die sich mir stellt ist: Warum soll dies ein Fehler sein? Gibt Kommer darauf eine vernünftige Antwort?

Gilt im Endeffekt für alle Thesen oder Behauptungen: Warum sollen diese richtig sein. Belege es, dann glaube ich Dir.

Definiere doch mal, was für dich ein eine belegte These ausmacht und was für dich eine Behauptung ist. Nur weil du anderer Meinung bist wird nicht alles, was nicht deiner Ansicht entspricht automatisch zur Behauptung oder These.

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Jesse_L
· bearbeitet von Jesse_L

zu Fehler (15): Einzelaktien

 

Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben (weiß' leider nicht mehr wo) daß MonteCarlo-Simulationen darauf hindeuten, das (Index-)Fondsportfolios mit überlagerten EInzalaktieninvestments (meist) eine bessere Performance bringen als ein reines Fonds_Portfolio.

Insofern würde ich mindestens diese These des großen Guru's Hr. Kommer's auch einmal in Frage stellen. Nicht das das Buch nicht seine Meriten hätte, aber man muss ja nicht alles unkritisch übernehmen.

 

Und wenn wir schon dabei sind:

Fehler (18): vielleicht einmal Jack Schwagers "Sinn und Unsinn an der Börse" lesen. Der sieht das ganz anders und begründet auch detailliert warum.

Ob Hedgefonds deshalb für den durchschnittlichen Privatanleger mit durchschnittlicher Portfoliogröße kleinem Portfolio eine sinnvolle Alternative sind (also leider auch für mich :(), ist eine andere Frage.

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odensee

Nur bei Fehler (4): Aktive Anlagestrategien praktizieren bin ich kritisch. Mehr und mehr Leute investieren passiv, durch Front Running lassen sich dort gewisse Überrenditen erzielen. Manche Untersuchungen sprechen von ca. 0,5 bis 1% zusätzliche Rendite.

 

Vielleicht ist es ja so, dass wenn irgendwann fast alle passive Investieren, man durch Front Running & Co. schöne Mehrrendite erzielen kann.

 

... ein bisschen off-topic: Wie funktioniert denn (legales) front-running? Und wie kann ein ETF durch front-running "gewisse Überrenditen erzielen"? (oder hab ich den Satz falsch verstanden?).

 

Was passiert mit Aktie "X", wenn bekannt wird, dass Aktie "X" in Kürze in den Index Y kommt? Die ETFs dürf(t)en dir noch nicht kaufen, müss(t)en aber kaufen, wenn X aufgestiegen ist. Folge wäre ja vermutlich: der Kurs von X wird nach Bekanntgabe (alternativ: nach berechtigter Vermutung...) des Aufstiegs in den Index Y ansteigen. (Irgendwo hatten wir hier diese Diskussion schon mal).

 

Gibt es zu z.B. Aufstieg einer Aktien in den DAX Zahlen dazu? Ja, ich müsste jetzt recherchieren, welche Aktie ist zuletzt in den DAX gekommen und wie hat sich ihr Kursverlauf in den Wochen vor dem Aufstieg entwickelt.... aber vielleicht weiß das jemand so aus der hohlen Hand?

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Index
· bearbeitet von Index

Fehler (15): In Einzelaktien investieren

 

Halte ich persönlich für Quatsch. Also nicht das Investieren in Einzelaktien, sondern dass dies ein Fehler sein soll.

 

Die Frage, die sich mir stellt ist: Warum soll dies ein Fehler sein? Gibt Kommer darauf eine vernünftige Antwort?

Gilt im Endeffekt für alle Thesen oder Behauptungen: Warum sollen diese richtig sein. Belege es, dann glaube ich Dir.

 

In der "Kommerbibel" werden folgende Gründe genannt:

 

1) Der Anleger ist nicht in der Lage, alle über 50 nationalen Aktienmärkte und deren Aktientitel zu überblicken. Das führt dazu, dass Anleger eher zu deutschen, bzw. bekannten Unternehmen tendieren (Home Bias)

2. Wegen Punkt 1) und weil der durchschnittliche Anleger auf kein ausreichend großes Depotvolumen kommt, ist ein globales, diversifiziertes Depot realistischerweise nur mit (Index-) Fonds zu realisieren.

3) Gesamtkostenquote ist bei dem Großteil der Einzelwertanlegern deutlich höher (es wird mehr aktiv gehandelt) (Faktor 2-3) => zehrt stark an der Rendite. Durch das aktive Handeln (Market Timing) wird die Rendite weiter verringert.

4) 90 Prozent der Rendite kommt sowieso durch die Aufteilung in Asset-Klassen zustande und nicht durch die gewählten Einzelwerte. *1

 

Zusammenfassung (Meinung nach Kommer):

 

(Index-)Fonds sind für den Anleger: Einfacher, weniger zeitaufwändig, bequemer, diversifizierter und leicher zu rebalancieren, kostengünstiger.

 

Ob die Argumente einem logisch / belegbar erscheinen, soll jeder für sich selbst beantworten. Für seine anderen Argumente habe ich in seinem Quellenverzeichnis auf die Schnelle keine Verweise gefunden.

 

*1 Studien von Brinson, Hood und Bebower (1986, 1991), Kenneth French (1992), Roger Ibbotson und Paul Kaplan (2000)

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jogo08

Was passiert mit Aktie "X", wenn bekannt wird, dass Aktie "X" in Kürze in den Index Y kommt? Die ETFs dürf(t)en dir noch nicht kaufen, müss(t)en aber kaufen, wenn X aufgestiegen ist. Folge wäre ja vermutlich: der Kurs von X wird nach Bekanntgabe (alternativ: nach berechtigter Vermutung...) des Aufstiegs in den Index Y ansteigen. (Irgendwo hatten wir hier diese Diskussion schon mal).

Genau da liegt der Grund, warum man von kleinen und/oder Branchen/Themenfonds Abstand halten sollte. Das Anlageuniversum ist häufig so klein, dass sich die Bekanntgabe einer Änderung für Frontrunner ausnutzen lässt und die Indexfonds dabei die Verlierer sind.

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Kuju
· bearbeitet von Kuju

Die Aussagen treffen also für den

 

- durchschnittlichen Kleinanleger mit

- durchschnittlich kleinem Depotvolumen

- welcher natürlich an home bias leidet

- welcher seine Aktien wie verrückt timen möchte und ständig traded

zu.

 

Ja dann sind Einzelaktien natürlich Käse...

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odensee

- durchschnittlichen Kleinanleger mit

- durchschnittlich kleinem Depotvolumen

 

definiere bitte mal Kleinanleger und durchschnittlich kleines Depotvolumen. Wenn ich so manche Depotvorstellung hier im Forum sehe wie z.B. https://www.wertpapier-forum.de/topic/47151-welt-portfolio-auf-270000-e-aufstocken-von-70000e/

und einem Volumen von 400.000 €
dann bin ich Kleinanlager :-

 

Ab welchem Depotvolumen (gesamt: RK1 und RK3) würdest du auf Einzelaktien setzen und wieviele meinst du braucht man für eine sinnvolle Diversifikation und ab welchem Volumen (pro Aktie) sollte man anfangen?

 

Beispiel: mindesten 10 Aktien von verschiedenen Märkten zu je 5000 Euro ergibt Aktienanteil des Depost von 50.000. Ist das in deinen Augen noch Kleinanleger? Reicht die Diversifikation? Volumen/Aktie ausreichend?

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Sapine
Ab welchem Depotvolumen (gesamt: RK1 und RK3) würdest du auf Einzelaktien setzen und wieviele meinst du braucht man für eine sinnvolle Diversifikation und ab welchem Volumen (pro Aktie) sollte man anfangen?

 

Beispiel: mindesten 10 Aktien von verschiedenen Märkten zu je 5000 Euro ergibt Aktienanteil des Depost von 50.000. Ist das in deinen Augen noch Kleinanleger? Reicht die Diversifikation? Volumen/Aktie ausreichend?

Keine Ahnung was kuju meint...

Angenommen man will ein passiv ausgerichtetes Aktiendepot (soll ja noch andere Strategien geben), dann sind für mich so ungefähr 20 Aktien die untere Grenze, mit 30 fühl ich mich wohler. Sofern man nicht zu häufig umschichtet und günstige Konditionen hat, könnte eine vernünftige Positionsgröße bei 2000 Euro anfangen. Ein solches Aktiendepot kann durchaus auch noch durch ein paar ETFs ergänzt werden. So ab 50k für den Aktienteil ist so etwas realisierbar meiner Einschätzung nach. Mit 100k geht es natürlich runder. 100k ist für mich weder klein noch groß für ein Aktiendepot, kommt auch immer drauf an in welcher Phase es sich befindet.

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Kuju

Ich meinte ja nur, dass man auch mit einem "guten" Einzelaktiendepot breit genug aufgestellt ist. Gut genug ist natürlich relativ und liegt im Auge des Betrachters.

 

 

Aber Einzelaktien grundsätzlich schlecht zu reden und das Indexing hochzujubeln ist halt auch Quatsch.

 

Zudem ist Aktie nicht gleich Aktie. Soll heißen: Aktien eines in sich über Branchen und Regionen diversifiziertes Großunternehmen kann man nicht mit einer SC Aktie vergleichen, welche ausschließlich in einer Region und einer Branche vertreten ist.

 

Bei dem einen müssen es 20-30 Aktien bei den anderen reichen vielleicht auch 10 "solide" Aktien zum wohlfühlen. Depotvolumen und Einzelpositionsgröße sehe ich so wie Sapine. Richtig rund läufts dann halt mit größerem Volumen. Mir würden 5k Einzelposition (Kostenoptimierend) und 15 Aktien von global agierenden Unternehmen verschiedener Branchen doch schon reichen.

 

Wer bereits von vornherein keine Lust/Zeit/Ahnung für das Stockpicking und den damit verbundenen Aufwand hat, der fährt doch mit Indexing gut und einfach.

 

Wer nach seinem Stockpicking (inkl. Eigenaufwand) seiner Meinung nach hinsichtlich Rendite/Risiko nicht ein bisschen besser oder gleichwertig mit dem MSCI World ist, sollte sich dann fragen:

- Ist mir die eventuelle Minderrendite ggü. dem ETF es wert, dass ich Themen wie Wertpapierleihe und Swap+Colleteral aus dem Weg gehe?

- Akzeptiere ich eine Minderrendite wegen Spaß an der Materie (Hobby) ?

- Wird durch das stockpicking ein für den Investor ansprechenderes Risikoprofil ggü. dem reinen World (z.B. geringere Vola) erzielt?

Falls also kein persönliches Pro fürs picking überbleibt, dann sollte man es halt auch sein lassen und ausschließlich ETFs nehmen im Aktienteil.

 

Ich hoffe ich konnte das einigermaßen nachvollziehbar darlegen.thumbsup.gif

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

definiere bitte mal Kleinanleger und durchschnittlich kleines Depotvolumen. Wenn ich so manche Depotvorstellung hier im Forum sehe wie z.B. http://www.wertpapie...ken-von-70000e/

und einem Volumen von 400.000 €
dann bin ich Kleinanlager :-

 

Ab welchem Depotvolumen (gesamt: RK1 und RK3) würdest du auf Einzelaktien setzen und wieviele meinst du braucht man für eine sinnvolle Diversifikation und ab welchem Volumen (pro Aktie) sollte man anfangen?

 

Beispiel: mindesten 10 Aktien von verschiedenen Märkten zu je 5000 Euro ergibt Aktienanteil des Depost von 50.000. Ist das in deinen Augen noch Kleinanleger? Reicht die Diversifikation? Volumen/Aktie ausreichend?

 

Das Median-Nettovermögen liegt in Deutschland bei 51.400 (Stand: 2010). Geht man von einer Aktienquote von 50% aus, kommt man auf ca. 25.000 Euro Aktienvermögen. Damit ein breits diversifiziertes Depot aufzubauen ist schwierig. Ebenfalls verursachen Einzelaktien oftmals größere Transaktionsgebühren (frisst Rendite). Hinzu kommt der Arbeitsaufwand für die Pfelge, man muss die Aktien auswählen um breit aufgestellt zu sein, man muss überwachen ob welche dazu kommen oder aus indizes rausfliegen usw. Rechnet man das alles zusammen, dann ist das Investment aus öknomischer Sicht in Einzelaktien ein Fehler. Das man Spaß an der Aktienauswahl hat und man sich vielleicht so mehr zugehörig fühlt ist etwas anderes.

 

 

... ein bisschen off-topic: Wie funktioniert denn (legales) front-running? Und wie kann ein ETF durch front-running "gewisse Überrenditen erzielen"? (oder hab ich den Satz falsch verstanden?).

 

Was passiert mit Aktie "X", wenn bekannt wird, dass Aktie "X" in Kürze in den Index Y kommt? Die ETFs dürf(t)en dir noch nicht kaufen, müss(t)en aber kaufen, wenn X aufgestiegen ist. Folge wäre ja vermutlich: der Kurs von X wird nach Bekanntgabe (alternativ: nach berechtigter Vermutung...) des Aufstiegs in den Index Y ansteigen. (Irgendwo hatten wir hier diese Diskussion schon mal).

 

Gibt es zu z.B. Aufstieg einer Aktien in den DAX Zahlen dazu? Ja, ich müsste jetzt recherchieren, welche Aktie ist zuletzt in den DAX gekommen und wie hat sich ihr Kursverlauf in den Wochen vor dem Aufstieg entwickelt.... aber vielleicht weiß das jemand so aus der hohlen Hand?

Durch Front Running können aktive Fonds und Hedgefonds eine Überrendite erzielen, auf Kosten der ETFs.

 

Ein Beispiel bieten American Airlines, die nach Handelsschluss am 20. März in den S&P 500 aufstiegen. Die Aufnahme wurde vier Tage vorher angekündigt, was flinken Händlern ausreichend Zeit gab, den weniger leichtfüssigen Akteuren zuvorzukommen. Die American-Airlines-Aktie schoss in dem Zeitraum elf Prozent in die Höhe. Die Kosten trugen letztlich die Indexfonds, die in den zwei Minuten vor Handelsschluss einen 8 Mrd. Dollar schweren Kaufrausch auslösten. Das entsprach in etwa dem typischen Handelsvolumen bei der Aktie innerhalb von mehr als zwei Wochen, zeigen Daten von Bloomberg.

 

Im Laufe eines Jahres kostet das Front-Running bei Aktien, die in Indizes aufgenommen werden oder herausfallen, die Investoren in S&P-500-Indexfonds mindestens 0,2 Prozentpunkte, ergab eine Analyse des Quant-Hedgefonds Winton Capital Management vom vergangenen Jahr, bei der Datensätze von 1990 bis 2011 untersucht wurden. Das kommt 4,3 Mrd. Dollar an entgangenen Einnahmen im Jahr 2014 gleich.

 

 

Mehr dazu hier:

http://www.cash.ch/n...ing-3345636-448

 

 

Das Problem ist, dass ETFs möglichst versuchen die Tracking Differenz zu minimieren, d.h. die Aktien von American Airlines werden erst gekauft, wenn diese in den Index aufgestiegen sind. Und dann auch direkt an dem Tag. Man könnte das Problem lösen, indem diese die Aktie zeitversetzt kaufen, also etwas vor dem Aufstieg oder etwas nach dem Aufstieg. Aber dadurch würde sich die TD zum Index verschlechtern.

 

Mal schauen wie sich das Thema entwickelt, wenn immer mehr Leute auf passive ETFs setzen und die Aufnahme oder das Ausscheiden einer Aktie aus einem wichtigen Index immer größere Hebel in Bewegung setzt.

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odensee

Angenommen man will ein passiv ausgerichtetes Aktiendepot (soll ja noch andere Strategien geben), dann sind für mich so ungefähr 20 Aktien die untere Grenze, mit 30 fühl ich mich wohler. Sofern man nicht zu häufig umschichtet und günstige Konditionen hat, könnte eine vernünftige Positionsgröße bei 2000 Euro anfangen. Ein solches Aktiendepot kann durchaus auch noch durch ein paar ETFs ergänzt werden. So ab 50k für den Aktienteil ist so etwas realisierbar meiner Einschätzung nach. Mit 100k geht es natürlich runder. 100k ist für mich weder klein noch groß für ein Aktiendepot, kommt auch immer drauf an in welcher Phase es sich befindet.

 

... und ...

 

Das Median-Nettovermögen liegt in Deutschland bei 51.400 (Stand: 2010). Geht man von einer Aktienquote von 50% aus, kommt man auf ca. 25.000 Euro Aktienvermögen. Damit ein breits diversifiziertes Depot aufzubauen ist schwierig. Ebenfalls verursachen Einzelaktien oftmals größere Transaktionsgebühren (frisst Rendite).

 

... bestätigen mir den Verdacht, dass es auch für nicht ganz so kleine Kleinanleger nicht wirklich lohnt, direkt in Aktien zu investieren (Spassfaktor und "zocken" mal aussen vor.) Danke für die Einschätzungen :-

 

 

Durch Front Running können aktive Fonds und Hedgefonds eine Überrendite erzielen, auf Kosten der ETFs.

 

Ok, dann habe ich den Satz weiter oben falsch übersetzt, und so wie du jetzt schreibst leuchte es mir auch ein. Danke auch für das Beispiel!

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Sapine

Das Median-Nettovermögen liegt in Deutschland bei 51.400 (Stand: 2010). Geht man von einer Aktienquote von 50% aus, kommt man auf ca. 25.000 Euro Aktienvermögen. Damit ein breits diversifiziertes Depot aufzubauen ist schwierig. Ebenfalls verursachen Einzelaktien oftmals größere Transaktionsgebühren (frisst Rendite). Hinzu kommt der Arbeitsaufwand für die Pfelge, man muss die Aktien auswählen um breit aufgestellt zu sein, man muss überwachen ob welche dazu kommen oder aus indizes rausfliegen usw. Rechnet man das alles zusammen, dann ist das Investment aus öknomischer Sicht in Einzelaktien ein Fehler. Das man Spaß an der Aktienauswahl hat und man sich vielleicht so mehr zugehörig fühlt ist etwas anderes.

Mit dem Median zu rechnen macht nicht wirklich Sinn, da die meisten Anleger die Du hier anführst überhaupt keine Aktien(-Fonds) haben und vermutlich auch nie welche haben werden. Zudem hast Du Anleger dabei, die überhaupt erst seit wenigen Jahren sparen auch da ist das aktuelle Vermögen nicht wirklich entscheidend für die Strukturierung des zukünftigen Depots.

 

Dass der Erwerb von Aktien teurer ist als der von ETFs stimmt allenfalls wenn man sich auf Sparplanaktionen beschränkt. Da möchte ich nicht wissen, wie viel Geld Anleger bisher durch suboptimal zusammen gesetzte Depots in den Sand gesetzt haben, nur weil der DAX ETF oder der Dividenden xy gerade im Angebot war. Der Kauf von Aktien ist bei den Brokern genauso teuer wie der von ETFs. Wieso also immer wieder dieses Vorurteil? Ständiges Umschichten muss man mit Aktien genauso wenig machen wie mit ETFs. Wieso wird es aber grundsätzlich nur dem Aktienanleger angelastet? Bei Einzelaktien hat man keine negativen Effekte aus Frontrunning und die Quellensteuer kann man auch besser ausnutzen als ü´ber ETFs. Hinzu kommt, dass man weder einen Swapkontrahenten beurteilen muss noch das ungewollte Risiko von Aktienleihen im Depot hat. Der Arbeitsaufwand zur Aktienauswahl kann sehr groß ausfallen (Aktien als Hobby) oder auch sehr überschaubar(Dartpfeil, Lostrommel).

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odensee
· bearbeitet von odensee

Dass der Erwerb von Aktien teurer ist als der von ETFs stimmt allenfalls wenn man sich auf Sparplanaktionen beschränkt.

 

Nicht ganz... ich gehe mal von der ING-Diba aus und vergesse mal, dass ich dort zur Zeit (!) sehr viele ETFs kostenlos bekomme.

 

Orderprovision ist 0,25% vom Kurswert, Mindestens jedoch 9,90, maximal 59,90. Nehme ich nun die von dir genannten 50.000 Gesamtaktienanteil und 2000 Euro/Aktie, dann komme ich auf 25 Aktien zu je 2000 und damit zu 247,50 (dass ich Aktien nicht in Bruchteilen kaufen kann, mal aussen vor, für komplizierte Rechnungen ist es zu warm B-))

 

Gehe ich hingegen in ein 70/30-ETF-Depot, dann habe ich nur Gebühren von 109,90. Die Mindest- und Maximalprovision verdirbt hier die Rechnung in doppeltem Sinne zugunsten der wenigen großen Positionen. Gehe ich zu flatex, sieht es deutlich besser aus für beide Varianten, aber immer noch liegt die ETF-Lösung vorne. Also: Augen auf bei der Brokerwahl ;)

 

Zu allem anderen stimme ich dir zu, insbesondere zum Arbeitsaufwand.

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Sapine

Wobei Du jetzt allerdings noch vergessen hast, dass die meisten regelmäßig Geld anlegen und nicht per Einmalanlage. Aber stimmt bei der Einmalanlage sparst Du gute 100 Euro, wenn ich jetzt mal mit dem Gebührenmodell meiner Bank rechne statt mit dem der DiBa. Bei regelmäßigen Sparraten sparst Du 0,0 Euro. Und um beim Beispiel der Sparplanaktion mit den 500 Euro zu bleiben, leider kann man da eben wieder nicht alle günstigen ETFs bekommen, wie ich gerade vor wenigen Minuten in einem anderen Faden lesen konnte.

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Kuju

247,50 zu 50k sind Kaufspesen in Höhe von knapp 0,5%. Man kann auch die Kirche im Dorf lassen. Früher hat man vllt 3% AA bezahlt w00t.gif

 

Es muss sich halt jeder eine Strategie zusammenreimen und daran festhalten. Ich setz im Aktienteil auf ETF und freue mich darauf in ferner Zukunft einzelne Bonds zu pickenwhistling.gif Bis dahin muss ich aber noch sparen und lernenthumbsup.gif

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