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Riestern mit möglichst hoher Aktienquote

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
Ergänzungen

Update: Im März 2020 hat "fairr" überraschend das gesamte Kapital in Cash umgeschichtet, Ein überzeugendes Anschlusskonzept besteht bislang nicht. Ein Abschluss bei diesem Anbieter ist nach dieser Neuerung bis auf weiteres sicher nicht mehr empfehlenswert.

 

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Viele Nutzer möchten eine Riester-Lösung mit einer möglichst hohen Aktienquote finden. Hier möchte ich gerne einen Überblick geben, in den ich viel Zeit investiert habe. Es bleibt dabei natürlich trotzdem meine subjektive Meinung - die ich mit vielen Fakten untermauern werde.

 

 

Der Thread möchte sich der Frage widmen, inwiefern das überhaupt sinnvoll ist und wie es produktmäßig am besten umgesetzt werden kann. Zielgruppe sollten 18-45-jährige Riesterberechtigte sein. Dafür möchte ich im folgenden insbesondere die Chance-Risiko-Profile verschiedener Riester-Produktgruppen beleuchten.

 

 

I. Lohnt sich Riester überhaupt für mich?

-> Überprüfe, ob Du förderberechtigt bist

-> Nutze meine Excel-Tabelle hier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/49160-lohnt-sich-die-riester-forderung/

 

 

II. Ist eine hohe Aktienquote im Riester-Vertrag wünschenswert?

-> Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wem es vor allem auf einen sicheren (aber dann eher kleinen) Wertgewinn im Riestervertrag ankommt, der wird eine hohe Aktienquote ablehnen. Andere riskieren, die kurzfristig verfügbaren Geldanlagen stärker in Aktien zu gewichten und dafür im Riester-Vertrag wenig Aktien zu halten - haben dann aber ausgerechnet im kurzzeitig verfügbaren Vermögen auch ein besonders volatiles Vermögen, was einen Widerspruch zur Sinnhaftigkeit kurzfristiger Geldanlage darstellt. Angesichts der extremen Niedrigzinsumfeldes sind die Alternativen allerdings auch sehr rar. Man muss sich vor Augen führen, dass jeder Teil der Riester-Einlagen, der nicht in Aktien fließt, zumeist direkt oder indirekt in sehr renditearmen Anlageformen wie Anleihen stecken. Deutsche 10-jährige Staatsanleihen haben aktuell (Stand: 10/2016) eine Nullrendite; französische Staatsanleihen bringen kaum mehr, sind aber bereits ein ganzes Stück riskanter - ganz zu schweigen von italienischen oder spanischen Papieren, auf die in der Zinsnot mitunter zurückgegriffen werden. Wenn man bedenkt, dass Aktien sich in der Vergangenheit jedes mal selbst nach schwersten Crashs sich wieder im Wert erholt haben, erscheint mir eine langfristige Anlage in Aktien im aktuellen Umfeld sogar gleichzeitig als renditestärker und sicherer gegenüber Anleihen. Das muss letztlich aber jeder für sich selbst beurteilen. Ich halte aus den genannten Gründen eine hohe Aktienquote im Riestervertrag für wünschenswert.

 

 

III. Ist es eine gute Alternative, im Riester-Vertrag mit einer niedrigeren Aktienquote zu leben und dafür die Aktienquote in anderen Geldanlagen zu erhöhen?

-> Wenn man in anderen Finanzprodukten langfristig Vermögen aufbaut, hat man mitunter noch hohe garantierte Zinssätze aus vergangenen Jahren, so dass man hier weitersparen möchte. Möchte man in seine langfristigen Vermögensanlage risikoarme Finanzprodukte einbauen und hat keinen zinsstarken Altvertrag, kann die Frage mit "ja" beantwortet werden. Für mich stellt sich jedoch die Frage, warum ich überhaupt einen langfristigen Vertrag mit Mini-Zinsen neu abschließen sollte. Ich möchte zinsarme Produkte nur für den Teil meines Vermögens nutzen, auf den ich möglicherweise kurzfristig zugreifen muss (Notfälle, Auto kaputt, ...). Hier verbietet sich meiner Ansicht ein spekulatives Investment, da das Geld einfach da sein muss, wenn der Notfall eintritt. Alle darüber hinausgehenden Investments dürfen bei mir ruhig im Wert schwanken, da sie langfristig anzulegen sind. Dort strebe ich eine Aktienquote von 100% für Neuanlagen an. Gutverzinste Altanlagen abseits des Aktienmarktes laufen dagegen natürlich weiter. Wer langfristige Neuanlagen wie ich in Aktien anlegen möchte, der möchte natürlich insbesondere im Riester-Vertrag als besonders langfristige Anlageform eine möglichst hohe Aktienquote haben und keinesfalls die kurzfristigen Sicherheitsanlagen oder die gutverzinsten Altanlagen in Aktien umschichten.

 

IV. Welche Riester-Produktgruppen kommen in Frage?

-> Der Fondssparplan oder die Fondsgebundene Rentenversicherung. Grobe Unterscheidung: Bei Riester-Fondssparplänen wird die Geldanlage aufgeteilt in Aktien- und Anleihefonds, dazu verwenden unterschiedliche Anbieter unterschiedliche Aufteilungsschlüssel. Bei den Fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen gibt es unterschiedliche Modelle, grundsätzlich fließt aber ein Teil der Geldanlage in etwas, das man sich ähnlich einer klassischen Lebensversicherung vorstellen kann, und ein anderer Teil fließt in Aktienfonds (manchmal auch nur die Überschüsse der "Lebensversicherung"). Wichtigste Unterscheidungsmerkmale sind Kosten, garantierte Rentenfaktoren und die Aktienquote. In diesem Thread soll es lediglich darum gehen, die Aktienquote zu optimieren und dabei die Kosten zu begrenzen. Wem es besonders wichtig ist, sich einen hohen Rentenfaktor zu sichern, dem wird dieser Thread daher nichts bringen. Die Priorisierung auf Aktienquote und Kosten entstammt der Idee, dass man als Riester-Sparer das Recht hat, seinen Vertrag zu wechseln, so dass man sich in der Ansparphase auf eine möglichst hohe Rendite konzentrieren kann und später zu einem Anbieter mit hoher Verrentungsquote wechseln kann. Dabei geht man allerdings das Risiko ein, dass man später nicht mehr so eine gute Verrentungsquote bekommt wie man sie sich heute unter Umständen sichern könnte. Auf der anderen Seite gibt es aber natürlich auch die Chance, dass später bessere Verrentungsquoten existieren können (was z.B. im Falle eines Zinsanstieges wahrscheinlich würde). Eine Übersicht über auf dem Markt existierende Verrentungsquoten findet ihr hier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/39373-verrentungsquoten-in-der-riester-auszahlphase/ . Beachten muss man noch, dass man sich nicht zu spät um einen Wechsel kümmert, da es keine Pflicht zur Aufnahme eines Riester-Sparers gibt und Sparer, die kurz vor der Rente stehen, häufig nicht mehr aufgenommen werden. Es gibt heute laut Finanztest 04/16 nur einen einzigen Anbieter, der einen Wechsel sogar noch für 69-jährige zulässt (Die Sparkassenversicherung Sachsen). Wer älter als 55 wird, sollte den Markt im Auge behalten, um zu wissen, wann er einen Wechsel prüfen sollte.

 

 

V. Welche Aktienquoten sind mit verschiedenen Riester-Produkten machbar?

Vorab sei gesagt, dass jedes Produkt gewisse Stärken und Schwächen hat - eine eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.

 

-> Riester-Rentenversicherungen, bei denen nur Überschüsse in Fonds fließen, bieten keine hohe Aktienquote, vor allem nicht in den ersten 20 Vertragsjahren. Pro Vertragsjahr sollte man nicht mit mehr als 1 bis 3 Prozent Aktienquote rechnen. Nach 20 Jahren Laufzeit könnte dann eine ordentliche Aktienquote erreicht sein - ein großer Teil der Ansparzeit ist dann aber auch schon verstrichen.

 

-> Deka-Fondssparplan: Es liegen mir keine konkreten Zahlen vor (kann die jemand nennen?), aber auch hier lässt sich der Wert schätzen. Die Deka arbeitet mittlerweile nach dem sogenannten Lebenszyklusmodell und sichert ihre Aktiequote permanent mit Anleihen ab. Auf diese Weise dürfte im Zinstief für einen 30-Jährigen etwa eine Aktienquote von 15-25 Prozent für Neuanlagen erreicht werden. Für Ältere schrumpft die Quote, für Jüngere steigt sie. Bei starker Entwicklung der Aktienmärkte kann die tatsächliche Aktienquote irgendwann natürlich deutlich höher liegen als die für Neuanlagen.

 

-> "Echte" Riester-Fondspolicen veröffentlichen weder ihre aktuellen Aktienquoten, noch die Methodik nach der die Aktienquoten evrändert werden. Indirekt findet man aber Informationen, um die Quote zumindest etwas abzuschätzen. Beispielsweise legt die hier im Forum gelegentlich gelobte Alte Leipziger in ihrem Produkt FR50 in drei Töpfe an: Deckungskapital (1,25% Zins garantiert, vergleichbar mit "Lebensversicherung"), Wertsicherungsfonds (garantiert 80% des Vertragswertes für den Folgemonat) und eben den gewählten Aktienfonds. Insgesamt muss die Versicherung hier ähnlich rechnen wie ein Fondssparplan mit Lebenszyklusmodell. Ich rechne daher ebenfalls mit einer Aktienquote von 15-25 Prozent für Neuanlagen. Für Ältere schrumpft die Quote, für Jüngere steigt sie. Bei starker Entwicklung der Aktienmärkte kann die tatsächliche Aktienquote irgendwann natürlich deutlich höher liegen als die für Neuanlagen. Die Anbieter veröffentlichen meiner Erfahrung weder Zahlen zu aktuellen Aktienquoten noch Modellrechnungen für verschiedene Zukunftsverläufe, so dass die Geldanlage ziemlich intransparent erfolgt (Black Box). Hier kann aber gerne mal jemand eine echte Zahl nennen, der einen Vertrag abgeschlossen hat oder als Makler Einblick in einen solchen Vertrag hat.

 

-> fairr-Fondssparplan: Bei mindestens 23 Jahren Restlaufzeit des Vertrages beträgt die Aktienquote aktuell 89 Prozent. Vor einiger Zeit lag sie noch eher bei 80 Prozent. Bei Wertveränderungen der Wertpapiere wird das Depot regelmäßig wieder an die Planquote von 89 Prozent heranjustiert. Dieser Wert ist veränderlich. In der Vergangenheit lag der Wert nie signifikant unter 80% und fairr behauptet, auch in einer Baisse langlaufende Verträge nicht aus Aktien wegzuschichten. Eine Garantie hierfür gibt es nicht, in kleineren Baissen erfolgte in der Vergangenheit zumindest keine Umschichtung. Da fairr von Beginn an mit einer hohen Aktienquote arbeitet, besteht aber ein gewisses Risiko, dass der Vertrag im Fall eines sehr großen Börsencrash in den Anfangsjahren mal so weit in Minus rutscht, dass der Vertrag komplett in Anleihen umgeschichtet werden muss (Cash-Lock). Dann sollte man reagieren und das Restguthaben in einen neuen Vertrag umschichten (s.u., VIII.). (s.o.)

 

-> DWS-Fondssparpläne: Aktienquoten von 0 bis 100 Prozent sind möglich. Die DWS nutzt ein sogenanntes "intelligentes System", um die Aktienquote tagesaktuell hoch- oder runterzufahren. Hier im Forum wurde bereits von vielen Mitgliedern dokumentiert, dass dieses System regelmäßig schädlich für den Anleger arbeitet. Viele Anleger sind frusttriert und suchen Alternativen. Von der DWS würde ich ausdrücklich abraten!

 

Abgesehen von den Aktienquoten sollten auch die Kosten bei der Auswahl unbedingt verglichen werden. Die Fondssparpläne sind allgemein eher günstig bis mittelteuer, bei den Versicherungen geht die Skala von eher günstig bis extrem teuer. Ein Vergleich lohnt in jedem Fall.

 

 

VI. Welche Risiken bestehen bei den jeweiligen Riester-Produkten?

 

a) Gesetzliche Garantien gegen Risiken:

 

1. Zum Ende der Ansparphase muss JEDER Riester-Anbieter garantieren, dass mindestens die Summe aller Einzahlungen und Zulagen im Vertrag liegt. Das ist eine recht schwache Absicherung, da man egentlich so lange gespart haben möchte, um Zinsen bzw. Gewinne zu erzielen. Einige Versicherer bieten höhere Garantien. Je höher die Garantie, desto weniger kann der Anbieter jedoch volatil anlegen, so dass jene Versicherer nur sehr wenige Aktien in ihrer Anlage halten können. Wer eine hohe Aktienquote möchte, will daher eigentlich eine möglichst geringe Garantie - dem steht aber die gesetzliche Garantie ein Stück weit entgegen,

 

2. Grundsätzlich sind Riester-Vermögen bei Banken Sondervermögen. Wertpapiere oder Guthaben innerhalb des Vermögens gehen selbst im Fall einer Bankenpleite nicht verloren, sondern gehören vollständig weiter Dir. Die Garantie aus dem Punkt 1 wäre im Fall einer Bankenpleite aber nicht mehr gewährleistet. Bei einer Versicherungspleite kann man darauf hoffen, dass die Auffanggesellschaft "Protektor" die Zahlungen übernehmen kann - was aber de facto nur bei ziemlich kleinen Versicherern möglich sein wird. Bei größeren Versicherern würde voraussichtlich erst ein Insolvenzverfahren klären können, welchen Anteil der Ersparnisse man zurückerhalten könnte.

 

(Risiken)

b) Geldentwertung:

 

Im Fall einer extremen Inflation verliert alles Währungsbasierende massiv an Wert. Davon sind insbesondere fast alle Riester-Produktklassen betroffen, da sie Unternhemens- und vor allem Staatsanleihen enthalten, die dann weitgehend wertlos sein können. Aktienwerte haben erfahrungsgemäß ganz gute Chancen, eine extreme Inflation zu überleben und in einer Anschlusswährung weiterhin werthaltig zu sein.

 

c) Staatsinsolvenz:

 

Im Fall einer Staatsinsolvenz verlieren Staatsanleihen massiv an Wert - und ind er Regel auch die Währung des Staates. Daher gelten ähnliche Schlussfolgerungen wie unter b), nur dass auch Unternehmen (-> Aktien) unter Staatsinsolvenzen häufig länger leiden können, während sie mit (Hyper-)Inflation vergleichsweise geringe Probleme haben.

 

 

d) Aktiencrash:

 

(vgl. auch VIII.)

t.b.c.

 

e) Änderung der allgemeinen Lebenserwartung:

 

Auf den ersten Blick erscheint es attraktiv, sich heute schon einen günstigen Rentenfaktor für die Zukunft zu sichern. Das geht sowohl direkt mit Versicherern als auch bei fairr, die hierfür mit einem Versicherer zusammenarbeiten. Für alle Versicherer gelten wiederum u.a. die unter VI a) 2 bereits angerissenen Risiken. Doch abgesehen davon: Wie sinnvoll ist es, sich heute bereits einen Rentenfaktor zu sichern?

 

Dabei wäre es naiv zu glauben, die Versicherer würden nicht ebenfalls mit einer steigenden Lebenserwartung rechnen. Sie beschäftigen Mathematiker, die die bestehenden Sterbetafeln mit Hilfe der Normalverteilung so anpassen, dass sich die Versicherungen zu 99% sicher sein können, dass sie nicht zu viel versprechen. 1% Restrisiko bleibt - in dem Fall profitiert man als Kunde von der Absicherung. In den anderen 99% der Fälle bekommt man 90% der "Sicherheitsaufschläge" als sogenannte Risikoüberschüsse zurückerstattet, 10% stecken sich die Versicherer in die eigene Tasche.

 

Diese Rechnung gilt natürlich sowohl für die Absicherung schon im jungen Alter, als auch für die Pflichtabsicherung im Rentenalter. Im jungen Alter fallen die "Sicherheitsaufschläge" entsprechend der sich verflachenden stochastischen Normalverteilungaber größer aus als in höherem Alter.

 

Daher ist es für den Kunden am Ende in 99% der Fälle tatsächlich teurer, sich bereits früh einen Rentenfaktor zu "sichern". Wie überall kostet Sicherheit eben auch hier Geld. Die künftige Änderung der Lebenserwartung heute absichern zu wollen ist also eine Wette gegen die Versicherungsmathematiker - und daher wenig empfehlenswert.

 

Es ist nicht unwahrscheinlich, unmittelbar vor Renteneintrittsalter einen etwas besseren als den vor vielen Jahren als junger Mensch zugesagten Rentenfaktor zu erhalten. Umso wichtiger wird der folgende Punkt VII:

 

 

VII. Flexibilität bewahren

 

"Vorhersagen sind immer mit Unsicherheiten behaftet, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen" hat einmal ein cleverer Mensch gesagt und vergessen, seinen Namen hinzuzufügen (es ist heute nicht klar, wem das Zitat ursprünglich zuzuschreiben ist). Wer kann heute schon wirklich sicher sagen, dass er in den nächsten 30-50 Jahren definitiv ...

 

- regelmäßig gleichbleibende Riester-Beiträge zahlen wird

- keine Immobilie erwerben will

- keine wesentlichen Einkommens- oder Vermögensänderungen erleben wird

- in der EU leben wird (sofern es die überhaupt noch so lange gibt)

- ...

 

Daher halte ich es für besonders wichtig, dass ein Riester-Vertrag flexibel ist. Das heißt, man sollte nicht im Vorfeld bereits Gebühren für künftige Beiträge geleistet haben, die man am Ende vielleicht gar nicht zahlt (z.B. durch Zillmerung). Ebenso sollte man jederzeit günstig den Vertrag wechseln können. Dabei spielt weniger die ohnehin gesetzlich beschränkte Wechselgebühr des Anbieters eine Rolle, sondern auch, wie flexibel das eigene Vermögen entnehmbar ist. Lohnt sich ein Produkt also vor allem wegen hoher Schlussüberschüsse oder erst in der Rentenphase, hätte man einen Fehler gemacht, wenn man eines Tages feststellt, dass man das Produkt wechseln möchte. Gut aufgesteltl ist man hier mit Bank- (außer denen mit Schlussboni) und Fondssparplänen, die im Gegensatz zu Versicherungen in de Regel zu marktüblichen Konditionen liquidierbar sind. Bei Fondssparplänen muss man jedoch das Flexibilitätsrisiko tragen, dass die Fonds nach einem Börsencrash gerade wenig wert sein könnten. Höchste Flexibilität bringt daher der Banksparplan - dafür auch die geringste Rendite.

 

 

VIII. Ist die Riester-Garantie Fluch oder Segen?

 

In der Niedrigzinsphase: Tendentiell Fluch

t.b.c.

 

 

IX. Wie kann man die Riester-Garantie auf eigenes Risiko schwächen, um die Aktienquote weiter zu steigern?

 

Bei Fondssparplänen kann der Anbieter wegen der zu leistenden Garantie nur dann hohe Aktienquoten (und damit hohe Volatilität) anbieten, wenn die Vertragsrestlaufzeit lang genug ist und das Vertragsguthaben nicht zu sehr unter dem Garantiewert liegt.

 

Letzteres kann man nur wenig beeinflussen, allerdings wäre es nachteilig, zu oft die Garantieschwelle anzuheben (bspw. durch eine Höchststandssicherung oder einen Anbieterwechsel bei einem deutlich im Plus liegenden Vertrag).

 

Die Restlaufzeit lässt sich positiv beeinflussen, wenn man deutlich unter 50 ist, indem man das Renteneintrittsalter möglichst weit nach hinten legt, bei mir liegt es bspw. bei über 80 Jahren. Natürlich möchte ich nicht erst so alt in Rente gehen, sondern mit etwa Mitte 50 das Eintrittsalter wieder vorziehen. Der Vertragspartner hat damit in der Regel kein Problem, wenn der Vertrag im Plus ist. Ist er aber wider Erwarten im Minus, wird der Anbieter das Vorziehen verweigern. Wechselte man aber zu einem anderen Anbieter, verlöre man die vorher höhere Garantie und hätte das niedrigere Eintrittsalter erreicht. Dabei ist darauf zu achten, rechtzeitig zu wechseln, weil allle Riester-Anbieter Höchstaltersgrenzen zum Einstieg haben. In dieser Gestaltungsvariante trägt man also ein höheres Aktienrisiko als man eigentlich zur Garantieerfüllung könnte, so dass man die Garantie zum eigentlich angedachten, aber eben nicht offiziell festgelegten, Renteneintrittsalter überstrapaziert und dann im neuen Vertrag weniger Rente bekommt. Auf der anderen Seite hat der Aktionär, der ein solchen Schreckensszenario nicht erwartet (aber zur Not verkraften könnte), hier die Chance, deutlich höhere Renditen zu erzielen durch die längere und höhere Aktienanlage.

 

Das Risiko eines langfristig schlecht performenden Aktienmarktes ist aber eher ein theoretisches. Schon volkswirtschaftlich gesehen, lässt es sich weitgehend ausschließen. Vor allem zeigt aber der Blickauf die Vergangenheit, dass selbst ein Markteinstieg vor einer großen Krise lschon mittelfristig lohnenswert war - sehr gut erkennt man dies im Renditedreieck:

Renditedreieck.jpg

 

 

 

 

X. Vergünstigungen nutzen

 

Wer bei der DWS riestern möchte, sollte sich über den 5-Euro-Trick informieren, siehe : https://www.wertpapier-forum.de/topic/15266-dws-riesterrente-premium-und-der-5-euro-trick/

 

Wer bei fairr riestern möchte, sollte am Kunden-Werben-Kunden-Programm teilnehmen

 

Wer zu einem Versicherer will, sollte sich überlegen, ob ein Makler (indirekte Kosten durch Provisionen) oder ein Honorarberater (direkte Bezahlung, dafür oft günstige Netto-Policen) am Ende das bessere Preis-Leistungsverhältnis bieten. Wer auf eine Beratung verzichten möchte, kann nach einem günstigen Direktversicherer suchen.

 

(to be continued)

 

 

 

Disclaimer:

Alle Angaben ohne Gewähr.

Fragen, Lob, Kritik und Hinweise gerne hier im Thread. Um ihn übersichtlich zu halten, werde ich abgearbeitete Anmerkungen ggf. einige Tage später ausblenden. Unsachliche Beiträge werden gelöscht.

Ich bin selbst parallel Kunde des fairr-Fondssparplans und eines Riester-Banksparplans.

 

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