[size="3"]1. Was sind Optionen[/size] Eine Option gewährt dem Käufer das [b]Recht[/b], eine bestimmte Menge eines bestimmten Basiswerts zu einem vorab festgelegten Preis an oder bis zu einem bestimmten Datum zu kaufen [i](Call)[/i] oder zu verkaufen [i](Put)[/i]. Als Basiswert [i](Underlying)[/i] für Privatanleger sind Aktien, ETFs, Indizes oder auch Futures üblich. Optionen werden auch als [b]bedingte Termingeschäfte[/b] bezeichnet, da sich der Käufer durch Zahlung einer Optionsprämie zu Geschäftsbeginn ein späteres Wahlrecht einräumen. Dies unterscheidet sie von Futures, die eine beidseitige Verflichtung verbriefen. Was viele Privatanleger nicht wissen: Optionen kann man nicht nur kaufen, sondern auch verkaufen, dass heißt man erhält Geld dafür, dass man eine Kauf/Verkauf-Verpflichtung eingeht. Der Verkäufer (Stillhalter) einer Option ist gegen Erhalt der Prämie [b]verpflichtet[/b], die Basisobjekte zum vereinbarten Preis zu liefern oder anzunehmen [i]Physical Delivery[/i] bzw. die Differenz zum fairen Marktpreis zu begleichen [i](Cash Settlement)[/i]. Barausgleich ist immer der Fall bei Optionen auf abstrakter Basis wie z.B. Indizes. Optionskontrakte werden der Allgemeinheit an einer Terminbörse zum Handel angeboten und sind zur vereinfachten Geschäftsabwicklung standardisiert. Vor allem zur Erhöhung der Liquidität einzelner Kontrakte wird nur eine begrenzte Auswahl an Basispreisen [i](Strike)[/i] und Laufzeiten angeboten. Bei Aktien und ETFs bezieht sich ein Optionskontrakt üblicherweise auf 100 Anteile des Basiswerts [1 Kontrakt = 100 Optionen = 100 Aktien], die Mehrzahl der Kontrakte endet am dritten Freitag eines Monats. Bei klassischen [i](Plain Vanilla)[/i] Optionen werden folgende Spielarten unterschieden: [list] [*]Der Käufer europäischer Optionen kann lediglich am Laufzeitende über die Ausübung seines Optionskontraktes entscheiden. [*]Amerikanischen Optionen erlauben es dem Käufer während der gesamten Laufzeit sein Optionsrecht auszuüben, also auch die vorzeitige Lieferung des Basiswerts zu fordern. [/list] Die Bezeichnungen sind heute jedoch irreführend, da auch in Europa überwiegend Optionen amerikanischen Typs gehandelt werden, während europäische Optionen in Japan weiterhin verbreitet sind. Die Ausübung einer amerikanischen Option weit vor dem Laufzeitende ist in der Praxis unüblich, da der Käufer sofort den verbleibenden Zeitwert der Option verliert (siehe unten). Zur vorzeitigen Realisierung eines Gewinns aus Optionsgeschäften bietet sich für beide Typen ein Weiterverkauf des Kontrakts über die Terminbörse an. Aufgrund des nötigen Kapitalbedarfs für den Bezug des Basiswerts entscheiden sich einige Optionsinhaber gegen eine Lieferung und verkaufen lieber das Optionsrecht kurz vor Fälligkeit. Ein höherer Gewinn wird damit aber nicht erzielt. Mit dem Kauf- bzw. Verkauf einer Option sind üblicherweise alle Transaktionskosten abgedeckt. Wird eine Option ausgeübt, fallen meist keine zusätzlichen Gebühren bei der Übertragung des Basiswertes an. Für die Teilnahme am Optionshandel ist der Zugang zu einer Terminbörse wie der EUREX zwingend erforderlich. Viele Banken bieten den Handel mit (echten) Optionen für Privatkunden jedoch nicht an oder veranschlagen so hohe Gebühren, dass ein Handel unattraktiv erscheint. Gerade bei Termingeschäften besteht aufgrund des Hebeleffekts eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich einzelne Marktteilnehmer verspekulieren und auf der Seite des Stillhalters ihre Verpflichtungen nicht mehr bedienen können. Um möglichen Problemen vorzubeugen, sollen an die Terminbörsen angeschlossene Clearingstellen über den Clearing-Prozess die Liquidität der Handelspartner sicherstellen. Treffen zwei Handelspartner an der Optionsbörse zusammen, bekommt die Clearingstelle nach Abschluss des Geschäfts die Order weitergereicht und zieht die veranschlagte Sicherheitsleistung (initial margin) auf der Seite des Optionsverkäufers vom Konto des Brokers ab, der diese wiederum im Konto des Kunden reserviert. Sollte sich die Optionsposition gegen den Kunden / Stillhalter wenden, werden Clearingstelle und nachfolgend der depotführende Broker die geforderte Sicherheitsleistung sukzessive erhöhen (maintenance margin). Reicht die hinterlegte Margin des Stillhalters nicht zur Sicherstellung einer ausreichenden Sicherheitsleistung aus, übernimmt die Clearingstelle die Verpflichtungen des Schuldners. Neben dem geregelten Handel an Terminbörsen existiert für institutionelle Anleger auch ein ungeregelter OTC Markt, über den meist maßgeschneiderte oder exotische Optionen gehandelt werden. [size="3"]2. Preis von Optionen[/size] Basispreis / Ausführungskurs (Strike) = Preis zum Bezug des Basiswerts (Aktie, ETF, etc.) Basiswert (Underlying) = Wertpapier auf dessen Preis die Options referenziert Optionsprämie = Preis der Option Der (faire) Preis einer Option setzt sich immer aus 2 Komponenten zusammen: Dem [b]inneren Wert[/b] und dem [b]Zeitwert[/b]. Eine Option baut inneren Wert [i](intrinsic value)[/i] auf, wenn der Preis des Basiswerts über dem Strike des Calls oder unter dem Strike des Puts notiert. Der innere Wert einer Option hängt einzig von der Differenz zwischen dem vereinbarten Ausführungskurs des Optionskontrakts am Laufzeitende im Vergleich zum aktuellen Marktwert des Basiswerts ab. Der Zustand des inneren Wertes läßt sich über die [b][i]Moneyness[/i][/b] beschreiben. [list] [*]Im Geld (in the money, ITM) ist eine Option, die einen inneren Wert besitzt. [*]Aus dem Geld (out of the money, OTM) ist eine Option, die keinen inneren Wert besitzt. [*]Eine Option ist am Geld (at the money, ATM), wenn der Marktpreis des Basiswertes gleich oder nahezu gleich dem Ausübungspreis ist. Der Innere Wert einer ATM-Option wird üblicherweise mit Null gleichgesetzt. [/list] Mit dem inneren Wert allein läßt sich der Preis einer Option ausschließlich zum Laufzeitende oder bei vorzeitiger Ausübung beschreiben. Um jedoch den Preis eines Kontraktes zu jedem beliebigen Zeitpunkt der Laufzeit bestimmen zu können, muss zusätzlich die Wahrscheinlichkeit eines positiven inneren Werts zum Laufzeitende - der Zeitwert - mittels Optionspreismodellen [i](option pricing model, OPM)[/i] berechnet werden. Optionen, die aus dem Geld sind (d.h. innerer Wert = 0), sind nur ihren Zeitwert wert. Dieser wird allerdings nicht 0 sein, dann es besteht immer die Möglichkeit, dass sich der Basiswert bis zum Ende der Laufzeit so verändert, das der innere Wert wieder positiv wird. Im Jahre 1973 veröffentlichten die amerikanischen Wissenschaftler Fischer Black und Myron Scholes Methoden zur exakten Bestimmung des „wahren“ Wertes einer Option. Trotz berechtigter Kritik an den praxisfernen Grundannahmen des Black-Scholes Modells ermöglichte die - auf einer Normalverteilung der Aktienrenditen basierende - Bewertungsformel erstmalig eine wissenschaftlich fundierte Darstellung der Preisfindung von Optionen und gilt bis heute als Standardmethode. Der Preis einer Option wird nach Black-Scholes von folgenden Faktoren beeinflußt: [list] [*]Aktienkurs - aktueller Preis des Underlying [*]Basispreis - Ausführungskurs der Option [*](risikoloser) Zinssatz – als Annäherung bieten sich die Renditen von Staatsanleihen oder AAA-gerateter Unternehmensanleihen an [*]Volatilität - die Standardabweichung der erwarteten stetigen Rendite [*]Restlaufzeit [/list] Der Käufer einer Call-Option ist gegenüber dem sofortigen Käufer des Basiswerts im Vorteil, da zunächst nur ein geringer Cashanteil vorgehalten werden muss und der Rest weiterhin zur Anlage zur Verfügung steht. Dem gegenüber steht dem Käufer eines Puts zunächst nur ein Teil des insgesamt vereinbarten Kaufpreises zur Wiederanlage zur Verfügung. Aus diesen Überlegungungen heraus müssten Call-Optionen (ATM) deshalb systematisch teurer gehandelt werden als Puts gleichen Basispreises. Im Optionspreismodell wird diese Ungleichheit der Call und Put Preise durch Diskontierung der Zahlungsströme zu einem bestimmten Zinsniveau in die Optionsbewertung berücksichtigt. Je stärker ein Basiswert während der Laufzeit des Kontrakts schwankt, desto unsicherer ist die Vorhersage des endgültigen Werts der Option zum Laufzeitende. Daher steigen Optionspreise mit zunehmender Volatilität, der Zeitwert einer Option ist extrem abhängig von der impliziten (von den Marktteilnehmern erwarteten) Volatiltät des Basiswerts. Zu reinen Spekulationszwecken sollte man Optionen wirklich nur dann handeln, wenn man auch eine Meinung bezüglich der Entwicklung der Volatilität (Vega) hat! Der absolute Zeitwert ist am Strike (ATM) am höchsten und baut zu den Seiten hin (OTM, ITM) ab. Der relative Zeitwertverfall - bezogen auf den Wert der Option - von aus dem Geld liegenden Optionen ist um ein Vielfaches größer als bei am oder im Geld liegenden Optionen. Die Auswirkungen [u]kleinerer[/u] Änderungen der beeinflussenden Parameter auf den Optionspreis können über die so genannten "Griechen" ausgedrückt werden - eine Kollektion von Begriffen, mit denen Mathematiker Ordnung im Chaos der Preisbildung von Optionen finden wollen. Mathematisch korrekt ausgedrückt sind es die mir griechischen Buchstaben bezeichneten Ableitungen der BS-Formel. Es ist nicht notwendig für den erfolgreichen Optionshandel die gegenseitigen Einflüsse aller Sensitivitätskennziffern wie im Schlaf zu beherrschen. Um im Voraus zu wissen wie sich eine Option bei Veränderung der Marktgegebenheiten verhält, ist ein Grundverständnis für die folgenden vier Sensitivitätskennziffern jedoch ausgesprochen hilfreich. [list] [*]Delta gibt die Auswirkung einer Veränderung im Kurs des Basiswerts auf den Optionswert an. Ein wichtiger Fakt ist, dass Optionen die am Geld notieren ein Delta von 0,5 aufweisen. Eine Kursänderung im Basispreis von 1 € vollzieht die entsprechende Option ATM demnach nur mit einer Preisänderung von 50 Cent mit. Im Geld wird das Delta zunehmend größer, OTM verringert sich das Delta. [*]Theta gibt den Zusammenhang zwischen Optionspreis und Restlaufzeit (Zeitwertverfall) an. Damit ist es der größte Feind des Optionskäufers und gleichzeitig der beste Freund des Stillhalters. [*]Rho misst den Zusammenhang zwischen Veränderungen des Zinsniveaus und Optionspreisen. Zwar ändern sich Optionspreise auf unterschiedlichen Zinsniveaus, da sich die Zinssätze im Hinblick auf die oft kurzen Optionslaufzeiten als praktisch konstanter Faktor darstellen sind sie meist von geringer Bedeutung. [*]Kappa (Vega) gibt den Einfluß veränderter Volatilität auf den Optionspreis wieder, die mit Abstand wichtigste Kenngröße des Zeitwerts. [/list] Weitere Ansätze zur fairen Preisstellung von Optionen sind das Cox-Ross-Rubinstein-Binomialmodell oder die Bewertung der Marktpreisschwankungen über Fraktale nach Mandelbrot. Anzumerken ist, dass mit Optionspreismodellen lediglich ein theoretischer (fairer) Wert der Option bestimmt wird. Der über die Börse praktisch zu realisierende Preis - ausgedrückt über den bid/ask-Spread - ist zusätzlich von Angebot und Nachfrage nach den Optionen abhängig! [size="3"]3. ausgewählte Optionsstrategien für Stockpicker[/size] Gekaufte Optionen bietem dem Call-Käufer die Möglichkeit, das Underlying zunächst mit geringerem Kapitaleinsatz als dem Besitz des Basiswerts selbst zu erwerben und dem Put-Käufer eine vorhandene Position gegen erwünschte Kursverläufe nach unten hin abzusichern. [List] [*]long call Der Kauf eines Call ermöglicht eine Partizipation an Kurssteigerungen, während der Verlust bei unten den Basispreis sinkenden Kursen auf die gezahlte Optionsprämie beschränkt ist. Die zu zahlende Optionsprämie mindert den Gewinn, so dass die Strategie nur bei stark steigenden Kursen angemessene Erträge generiert. In Seitwärtsphasen mit geringen Kursschwankungen generiert die Strategie durch verlorene Optionsprämien konstante Verluste. [*]long put Eine Versicherung gegen sinkende Kurse des im Depot enthaltenen Basiswerts erreicht man durch den Kauf von Put-Optionen. Vereinfacht zahlt man hierbei eine "Prämie" und erwirbt damit das Recht, seine Papiere zum gewählten Basispreis (Strike) zu verkaufen. Sinkt der Preis des Basiswerts, steigt der Wert der Put-Option zum Laufzeitende entsprechend an. Der maximale Verlust bei Ausübung einer am Geld gekauften Option ist auf die gezahlte Optionsprämie beschränkt. Eine Absicherung des gesamten Depotbestands wird üblicherweise über den Kauf von Indexoptionen erreicht, wobei eine hohe Korrelation der Depotbestandteile mit dem gewählten Index sichergestellt sein muss. Die Absicherung von Depots über Optionen kostet Geld und bei einer ewigen Zeitdauer mehr als der mögliche Gewinn der Basiswerte. Für eine Option mit der Laufzeit 1 Jahr kann bei mittlerer Volatilität von 20% mit einem Optionspreis von ca. 7% des Depotwerts gerechnet werden - ungefähr der erwarteten p.a. Rendite eines breit gestreuten Aktiendepots. Es gibt begrenzte Fälle, in denen diese Art der Absicherung tatsächlich Sinn macht, z.B. im Urlaub. Die billigste Absicherung bleibt das Setzen von Stop-Loss-Orders, aber auch das ist nicht umsonst. Oft ärgert man sich dann wenn es einen temporären Einbruch gibt aber der Crash ausbleibt. [/list] Mit dem Verkauf von Optionen und die Einnahme von Optionsprämien lassen sich zusätzliche Einnahmen generieren oder der potentielle Einsteigspreis in Aktienpositionen vermindern. [list] [*]covered call Auf die Aktien des Depot werden regelmäßig Calls geschrieben (verkauft), neben möglichen Dividenden stehen dem Aktienbesitzer die Optionsprämien in voller Höhe zu. Diese Strategie wird oft dazu verwendet, die Rendite des Depots "zu glätten". Im Tausch gegen die Optionsprämie stehen dem Käufer der Optionen die Kursgewinne oberhalb des vereinbarten Basispreises zu. Steht der Marktpreis des Basiswerts am Bewertungstag über dem zu zahlenden Strike, wird der Optionskäufer sein Recht auf Lieferung der Aktien mit Sicherheit ausüben bzw. eine physische Auslieferung durch die Clearingstelle initiiert. [*]cash covered / secured put Man stelle sich vor, dass es eine bestimmte Aktie gibt, die man unbedingt haben möchte. Allerdings liegt der Preis über dem Wunschlimit. Eine Möglichkeit besteht darin, eine Limitorder abzugeben und auf einen Rückgang des Kurses zu hoffen. Oftmals kehren Aktien jedoch nicht auf das Wunschlimit zurück und der Interessent geht leer aus. Eine wenig beachtete Strategie besteht darin, zunächst einen Put mit Basispreis im Bereich des gewünschten Einstiegskurses in die Aktie zu platzieren (verkaufen). Verharrt der Aktienkurs oberhalb des gewünschten Kaufpreises, geht der Interessent auch hier ohne Aktien nach Hause, kann jedoch die vereinnahmte Optionsprämie behalten und den nächsten Put schreiben. Sollte der Kurs unter den Strike nachgeben, verringert sich der gewählte Einstandskurs noch um die Optionsprämie, die man in jedem Fall behalten darf. Der Unterschied zu einem ungedeckten Optionsverkauf (short-put Spekulation) besteht darin, dass der Anleger genügend Geld auf seinem Konto vorhält, um die Aktien am Verfallstag abnehmen zu können. [/list] [size="3"]4. Vorteile für den Anleger[/size] Der direkte Einsatz von Optionen und Optionsstrategien bietet einige Vorteile im Vergleich zum direkten Investment in das Underlying: [list] [*] für jede Anlage-Strategie (konservativ, aggressiv,...) kann eine passende Options-Strategie gewählt werden [*] Kosten von Optionen sind häufig sehr gering im Vergleich zu Standard-Ordern [*] geringer Kapitaleinsatz nötig (aber beim Verkauf von Optionen wird der Broker Margin-Anforderungen stellen) [/list] [size="3"]5. Unterschiede Optionen vs. Optionsscheine[/size] Eine Option entsteht an der Terminbörse durch die gemeinsame Willenserklärung eines Käufers und eines Verkäufers zu einem zukünftigen Geschäft unter den standardisierten Bedingungen der Terminbörse. Optionsscheine (OS) sind jeweils durch eine Bank verbriefte Optionen, die an einer gewöhnlichen Aktienbörse unter Angabe ihrer WKN/ISIN gehandelt werden können. Dadurch kann aus praktisch jedem Depot heraus zu überschaubaren Kosten auf eine Vielzahl von OS zugegriffen werden, oft bieten Depotanbieter Sonderkonditionen ausgewählter Partner. An die Stelle der Clearingstelle mit weitgehend eliminiertem Kontrahentenrisiko tritt bei Optionsscheinen die Bank als Emittent. OS können nicht (leer) verkauft werden, sondern nur zum quotierten Preis an den Emittenten zurück gegeben werden - sämtliche short-Strategien sind nicht umsetzbar. Im Gegensatz zur weitgehenden Waffengleichheit unter den Kontrahenten beim Optionshandel an einer "neutralen" Terminbörse hat der Emittent bei OS als weitgehend einziger (umsatzstärkster) Handelspartner die Preissetzungsmacht. Der Emittent muss jedoch sicherstellen, dass jederzeit Rückkaufkurse gestellt werden, sofern ihm dies möglich ist. Es sollte wenig verwundern, wenn OS im Vergleich zu Optionen gleicher Basispreise und Laufzeiten oft teurer quotiert sind - die aufgrund der eigenen Preisstellung aufgerufenen hohen Optionsprämien nimmt grundsätzlich die Bank auf der dann lukrativeren short-Seite ein! Bei Optionsscheinen wird das Recht zur Ausübung am Laufzeitende üblicherweise nur in Form von Bargeld abgerechnet (Cash-Settlement), eine physische Lieferung des zugrundeliegenden Wertpapiers ist meist nicht vorgesehen. Einer der bedeutendsten Vorteile von OS ist darin zu sehen, dass auch geringere Bezugsverhältnisse als 1:100 (Kontrakt:Basiswert) bei Aktien angeboten werden. Während im Bereich der Indexoptionen ein Kontrakt auf den Dax mit 5 € pro Punkt bei 10.000 Indexpunkten einem Wert von 50.000 Euro entspricht, lassen sich mühelos bezahlbare Optionsscheine mit Bezugsverhältnis 0,01 finden. [Quellen:] http://www.wertpapier-forum.de/topic/36586-optionen-grundlagen/ http://www.wertpapier-forum.de/topic/46939-optionsscheine-wozu/ http://www.wertpapier-forum.de/topic/29320-zertifikate-und-optionsscheine-grundlagen/ https://de.wikipedia.org/wiki/Black-Scholes-Modell https://de.wikipedia.org/wiki/Option_%28Wirtschaft%29#Begriffe http://www.eurexchange.com/exchange-de/training/glossar http://wirtschaftslexikon.gabler.de