Zum Inhalt springen
Aktiencrash

Aktiv gemanagte Fonds

Empfohlene Beiträge

Aktiencrash
· bearbeitet von Schinzilord
Edit: Anmerkung eingefügt
Dieser Beitrag/Faden ist von 2007. Seither ist viel passiert. Dies sollte man beim Lesen berücksichtigen, insbesondere wenn es um konkrete Fonds geht. Die grundlegenden Gesichtspunkte sind weiterhin wertvoller Lesestoff. Zukünftig wird der Inhalt überarbeitet und angepasst

 

 

Onvista Top/Flop Schnellübersicht

 

Bei Onvista.de ist eine Top/Flop Schnellübersicht für alle Fonds zufinden !

Der Zeitraum läßt sich auf der Seite individuell einstellen.

 

Performance 1 Jahr

 

post-4652-1185948911_thumb.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
m_g
· bearbeitet von Chris1975_bayern

Hallo liebe Forengemeinde,

 

viele Fragen zum Thema Fonds und Fondssparpläne treten immer wieder auf. Dieser Thread soll Anfängern die Grundinformationen übersichtlich vermitteln.

 

Was sind Fondssparpläne und wozu sind sie gut?

Bei einem Fondssparplan werden in einem bestimmten Intervall für einen festen Betrag Fondsanteile gekauft. So ist es beispielsweise möglich, zum 15. jeden Monats für 50 Anteile eines bestimmten Fonds zu kaufen. Gegenüber der Einmalanlage oder der seltenen Anlage in unregelmäßigen Abständen haben Fondssparpläne zwei Vorteile:

  • Cost-Average-Effekt: Bei höheren Kursen werden automatisch weniger Anteile gekauft, bei niedrigen mehr. Daraus ergibt sich bei einer längeren Laufzeit im Regelfall ein niedrigerer Einstiegskurs als bei der Einmalanlage
  • Bequeme, regelmäßige Anlage, auch bei kleinem Einkommen: Selbst mit 50/Monat lässt sich über Sparpläne Vermögensaufbau betreiben. Sinnvolle Einmalanlage in Einzelaktien ist bei einem monatlich verfügbaren Anlagekapital von nur 50-100 nicht möglich.

Anders als häufig gedacht geht man mit einem Sparplan keine Verpflichtungen ein. Er ist jederzeit aussetzbar und viel mehr ein technisches Hilfsmittel als ein Vertrag.

 

Für wen eignen sich Fondssparpläne?

Die Motivation Fondssparpläne einzurichten ist fast immer die des langfristigen (>10 Jahre) Kapitalaufbaus, der Anlagehorizont beträgt nicht selten 30 Jahre. Generell gilt: Je länger gespart werden soll, desto besser. Grund hierfür ist der Zinseszins-Effekt. Als Einschränkung hierzu muss gesagt werden, dass ein Einbruch der Kapitalmärkte kurz vor dem benötigten Verfügbarkeitsdatums des Kapitals ein Risiko ist. Dazu aber später mehr.

Um die obige These zu veranschaulichen, hier ein Beispiel.

Der Sparer legt monatlich 100 an. Bei einer erwarteten durchschnittlichen Performance von 9% p.a. ergibt sich folgendes Bild:

10 Jahre Sparzeit: Eingesetztes Kapital 12000, Ergebnis: 19496

20 Jahre Sparzeit: Eingesetztes Kapital 24000, Ergebnis: 67289

30 Jahre Sparzeit: Eingesetztes Kapital 36000, Ergebnis: 184447

Das ergibt folgende Gesamtperformance:

10 Jahre Sparzeit: 62,4%

20 Jahre Sparzeit: 180,3%

30 Jahre Sparzeit: 412,3%

 

An diesen Zahlen lässt sich gut sehen, was sich bei einer Langfristanlage erreichen lässt. Fondssparpläne eignen sich also für alle, die auf einen stetigen Vermögensaufbau aus sind. Damit tut sich die Frage auf,

 

Für wen eignen sich Fonds(sparpläne) nicht?

Häufig wird im Forum nach Aktienfonds gefragt, in die man für kurze Zeit (üblicherweise 1-5 Jahre) anlegen kann. Diesen Leuten muss man klar von Aktienfonds abraten, wenn sie das Geld nach Ablauf des Anlagehorizonts benötigen. Das erklärt sich mit der Tatsache, dass die Zyklen an den Aktienmärkten meistens mehrere Jahre andauern. Erwischt man also einen schlechten Einstiegspunkt, wie Anfang 2000, kann es viele Jahre dauern, bis man wieder beim Einstandswert angelangt.

 

Sollte man also auf das Anlagekapital kurz- oder mittelfristig angewiesen sein, ist von Aktienfonds abzuraten und es sollte je nach Anlagehorizont zu Tagesgeld (1-2 Jahre) oder zu Rentenfonds/Anleihen (3-5 Jahre) gegriffen werden.

 

Wann sollte man mit Sparen anfangen?

 

Der richtige Zeitpunkt, um mit dem Sparen zu beginnen, kann allgemein mit "je eher desto besser" definiert werden. Jedoch gibt es einiges zu beachten, um einen erfolgreichen Vermögensaufbau nicht dem Zufall zu überlassen. Das heißt, dass man sich bewusst sein sollte, dass der Zugriff auf das angesparte Kapital langfristig ausgeschlossen werden sollte. Dafür ist auf der einen Seite Disziplin nötig und auf der anderen Seite ein ordentliches Finanzpolster, dass im Falle von Arbeitslosigkeit oder unvorhergesehenen Ausgaben für Reparaturen oder Gesundheit einspringt.

 

Daher gilt, dass man immer erst dann mit dem Sparen beginnen sollte, wenn man ein ausreichendes Finanzpolster für sich angelegt hat, um übliche Lebensrisiken abzudecken. Dazu kann man je nach Lebensumständen und Einkommenssicherheit zwischen 6 und 12 Netto-Monatsgehältern kalkulieren. Als Basis hierfür gilt ein Tagesgeldkonto mit schneller Verfügbarkeit der Einlagen. Rendite spielt hier weniger eine Rolle als die Sicherheit und Verfügbarkeit des rückgelegten Kapitals.

 

Der Vorteil eines Finanzpolsters liegt zudem darin, dass auch in finanziellen Notlagen die Sparraten weiter beglichen werden können und man nicht gezwungen ist, Teile seiner Altersvorsorge zu ungewünschten Zeitpunkten zu verkaufen.

 

Wo können Fondssparpläne eingerichtet werden und was gibt es zu beachten?

Wenn man loslegen will, gilt es zunächst die formalen Sachen zu klären. Wie für Aktien auch, benötigt man für die Anlage in Fonds ein Depot. Bei der Wahl des Brokers gibt es zwei Hauptkriterien:

  • Anzahl und Qualität der sparplanfähigen Fonds
  • Vorhandensein und Höhe des Ausgabeaufschlagrabatts

Um einen Fondssparplan einrichten zu können, muss der Fonds bei dem jeweiligen Broker sparplanfähig sein. Die Zahl und die Qualität der sparplanfähigen Fonds unterscheiden sich zum Teil heftig. Eine vorherige Prüfung des Angebots ist also ratsam, um sich in der Fondsauswahl nicht unnötig einschränken zu lassen.

 

Auch die Höhe des Rabatts auf den Ausgabeaufschlag unterscheidet sich von Broker zu Broker. Üblicherweise geben normale (Online-)Broker einen Rabatt auf ausgewählte Fonds, die nicht selten zu den Partnergesellschaften des Kreditinstituts gehören.

 

Neben den normalen (Online-)Brokern gibt es für Fonds spezialisierte Fondsplattformen, wie beispielsweise ebase. Solche Depots können ausschließlich für Fonds genutzt werden und nicht für den normalen Aktienhandel. Der Vorteil dieser Plattformen liegt darin, dass es über Fondsvermittler (über die das Depot eröffnet wird) für eine Vielzahl von Fonds einen 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag gibt. Demgegenüber steht eine Depotjahresgebühr von 36. Verglichen mit dem Ausgabeaufschlag bei anderen Brokern kann sich dies aber schon bei kleinen monatlichen Sparraten rentieren.

Außerdem gibt es bei diesen Fondsplattformen üblicherweise ein größeres Angebot an sparplanfähigen Fonds als bei Allround-Brokern.

 

Gründe für die Entscheidung für einen herkömmlichen Broker kann der Beratungsbedarf, der Unwille, ein weiteres Depot zu eröffnen oder das mangelnde Vertrauen in diese Plattformen sein. Dazu ist folgendes zu sagen:

Der Beratungsdarf rechtfertigt meiner Meinung nach in den seltensten Fällen die höheren Kosten, da die Qualität der Bankberatung für normale Kunden selten über das Niveau dieses Forums hinausgeht. Auch das mangelnde Vertrauen in die Plattform ist nicht gerechtfertigt, da im Konkursfall die Wertpapiere der Kunden nicht in die Konkursmasse mit eingehen. Nicht angelegtes Kapital ist allerdings nur bis zum Limit der Einlagenabsicherung geschützt, was aber im Regelfall aber über dem Cash-Anteil des Depots liegen sollte.

 

Die Gründe für die Wahl eines Brokers können jedoch vielfältig sein und müssen von jedem Anleger selbst getroffen werden. Die Informationen dieses Abschnitts dienen lediglich als Anhaltspunkt. Weitergehende Informationen und Links hat Monetenfuchs in seinem Beitrag aufgeführt.

 

Jetzt zu interessanteren Themen,

 

Wodrin lege ich an?

Die Fondswahl hängt primär von dem Anlegerprofil ab. Wichtige Punkte sind die Risikobereitschaft und die Markteinschätzung des Anlegers. Es sei angemerkt, dass die folgenden Informationen teilweise subjektiv sind und keine Empfehlung zum Kauf bestimmter Wertpapiere darstellen. Entscheidungen die Einfluss auf die finanzielle Lage haben sollten immer mit Bedacht getroffen werden, insbesondere das Verhältnis von Risiko und Ertragschancen muss beachtet werden, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Der vorherige Hinweis ersetzt im Folgenden Formeln wie "meiner Meinung nach", die jedoch durch den Typ der Aussage implizit klar werden.

 

Es gibt vier primäre Fondstypen:

  • Aktienfonds
  • Rentenfonds
  • Immobilienfonds
  • Dachfonds

Generell gilt: Aktienfonds haben durchschnittlich eine höhere Volatilität und Performance als Renten- oder Immobilienfonds. Sonderfälle wie EM-Rentenfonds sind hierdrin natürlich nicht berücksichtigt. Dachfonds investieren in ausgewählte Fonds und haben durchschnittlich eine niedrigere Volatilität und Performance.

 

Der Anteil der verschiedenen Typen am Gesamtdepot sollte hauptsächlich vom Anlagehorizont abhängen. Je weiter man vom anvisierten Enddatum entfernt ist, desto höher kann der Aktienanteil gewählt werden. Je näher man am Ende ist und je nach Wichtigkeit des angelegten Kapitals sollte der Anteil sicherer Fonds erhöht werden, um kein unnötiges Risiko einzugehen.

"Experten" erwähnen manchmal die "100 - Lebensalter"-Formel um den Aktienanteil zu bestimmen. Dies unterstellt aber, dass das Enddatum der Anlagezeit mehr vom Lebensalter abhängig, als von der Lebensplanung. Diese Annahme greift offensichtlich zu kurz und erscheint auch im wohl angenommenen Standardfall als nicht besonders sinnvoll.

 

Unter der Annahme einer relativ stabilen weltwirtschaftlichen und weltpolitischer Situation kann der Aktienanteil bei einem langfristigen Anlagehorizont je nach Risikoprofil größer sein. Als Beispiel sei ein 30 jähriger Arbeitnehmer mit gutem, geregelten Einkommen gewählt, der einen Anlagehorizont von 30 Jahren hat. Für diesen kann ein 100% Aktienanteil bei einer ausreichenden Diversifizierung durchaus Sinn machen.

Es kann jedoch nicht häufig genug darauf hingewiesen werden, dass das Risikoprofil der ausschlaggebende Entscheidung für die Aufteilung sein muss.

 

Wie vorher bemerkt, sollte der Aktienanteil mit näher ranrückendem Ende der Sparzeit reduziert werden, um Verluste zu begrenzen. Hier empfehlen sich beispielsweise europäische Rentenfonds oder die Direktanlage in Anleihen.

 

Hat man sein eigenes Risikoprofil festgelegt, kann man an die Auswahl der Fonds gehen.

 

Wahl der Fonds

Bei der Wahl der Fonds sollte nicht die Überlegung "Was ist im Moment im Trend?" im Vordergrund stehen, sondern die Einschätzung der weltwirtschaftlichen Entwicklung auf längere Sicht. Der Biotechboom der letzten Blase eignete sich bei rechtzeitigen Einstieg und Ausstieg für einen Kurzfristzock, aber wie man heute weiß nicht für den langfristigen Vermögensaufbau.

 

Dies berücksichtigend wäre es genauso töricht, den Löwenanteil der Sparrate in Russland und Indien anzulegen wie nur in Deutschland allein. Der Großteil der Anleger mit langfristigen Horizont neigt daher zur Diversifizierung in verschiedene Regionen und Branchen. Zwar wird man damit nicht die maximal mögliche Performance erzielen, begrenzt aber auch sein Risiko.

 

Es gibt hier im Forum einige Standardfonds, die immer wieder empfohlen werden und die man guten Gewissens in sein Depot aufnehmen kann, wenn man an den zugrundeliegenden Markt glaubt. Es folgt eine Liste von Fonds, die ich gerne mit euren Vorschlägen erweitern würde, da die momentane Liste nur der Grundentwurf ist, der eventuell später auch noch um weitere Daten wie Managementgebühr etc. erweitert wird, falls Interesse besteht.

 

post-3736-1163933055_thumb.png

 

Diversifizierung? Warum?

Sind die Fonds gewählt, muss nur noch über die Gewichtung der einzelnen Fonds entschieden werden. Welches die richtige Gewichtung ist, weiß man natürlich immer erst hinterher. Seine gesamte Altersvorsorge in einen Indien-Fonds zu stecken ist ohne Frage fahrlässig. Der Anlageerfolg wird dadurch zum Zufall. Da wir unser Geld aber langfristig anlegen, um eine Zweitrente zu haben oder Wohlstand zu erlangen, sollte das Depot zwecks Risikoreduzierung ausreichend diversifiziert sein. Wer Diversifizierung für Unfug hält, geht ein höheres Risiko ein und ist nicht Zielgruppe dieses Threads.

 

Nun aber zurück zum Thema. Die entscheidende Frage ist: Wie viel Diversifizierung ist nötig?. Als Faustregel gilt hier: Je stärker die Diversifizierung, desto geringer das Risiko und die Chance.

 

Eine allgemeingültige Antwort kann auch hier nicht gegeben werden. Ein Arbeitnehmer mit einer gesicherten Rente wird oft ein höheres Risiko eingehen wollen, als ein Selbstständiger, dessen Anlage seine gesamte Rente darstellt. Während der Arbeitnehmer durch seine Rente bei gutem Einkommen zumindest eine akzeptable Grundversorgung hat, fällt der Selbstständige ohne Rentenversicherung auf die jeweils aktuelle staatliche Mindestversorgung zurück, falls existent. Deshalb:

Niemals von der Gier treiben lassen. Dem Optimum einer 13% p.a. Rendite und damit dem Millionärsstatus am Anlageende steht eine Weltwirtschaftskrise gegenüber und damit die Altersarmut. Die Wahrheit liegt immer in der Mitte.

 

Ein gutes Instrument für die Bewertung des Fondsdepot ist der Instant X-Ray von Morningstar. Mit der Hilfe dieses Tools ist es möglich, den Gesamtanteil der verschiedenen Regionen und Branchen am Fondsdepot zu ermitteln.

 

Ich werde in den nächsten Tagen einen Depotvorschlag reinstellen, eure Vorschläge sind natürlich auch willkommen.

 

ETFs - Eine Alternative zu Fonds?

Als Alternative zu Fonds werden oft ETFs vorgeschlagen. Anders als Aktienfonds investieren sie nicht in ausgewählte Aktien, sondern bilden die Entwicklung des zugrundeliegenden Index 1:1 ab. Kritiker von Fonds schlagen diese als Alternative vor, weil kein Ausgabeaufschlag anfällt, eine geringere Managementgebühr und sie die Aufassung vertreten, dass die meisten Aktienfonds den Vergleichsindex ohnehin nicht schlagen.

Außerdem finden bei ETFs minutengenau Preisfeststellungen statt, anders als bei Investmentfonds, die in der Regel einmal pro Tag bewertet werden.

 

Dem ist entgegenzusetzen, dass die wirklich guten Fonds - wie zum Beispiel alle aus der Liste - den Vergleichsindex schlagen. Dieser Erfolg wird von Kritikern häufig als Zufallserfolg gesehen. Das Argument ist für viele Fonds nicht von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite gibt es aber Fonds (z.b. der Lingohr Systematic) bei denen Kauf- und Verkaufsentscheidungen nicht nach dem Gefühl des Fondsmanagers getroffen werden, sondern von einem eigens entwickelten Stockpickingsystem. Der große Erfolg der letzten Jahre ist ein starker Indikator für die Qualität des Modells und lässt es vermuten, dass der Fonds auch in Zukunft den Vergleichsindex schlagen kann. Absolute Sicherheit gibt es aber natürlich nur mit Vergangenheitsdaten.

 

Von den ebenfalls angebotenen Indexzertifikat-Sparplänen ist jedoch aufgrund des Liquiditätsrisikos (wenn der Emittent insolvent ist, ist das Zertifikat wertlos) abzuraten.

 

Weitere Informationen zu ETFs findet Ihr hier: ETF - Exchange Traded Funds

 

 

 

 

Zum Schluss

Das hier soll nur der erste Entwurf dieser Einsteigerinformationen sein. Ich würde mich über konstruktives Feedback freuen.

 

Gruß,

m_g

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Monetenfuchs
· bearbeitet von Gerald1502
Link geändert

 

Hier noch einige Informationen über die verschiedenen Anbieter, bei denen man seine Fonds in einem Depot verwahren lassen kann.

 

Wo verwahre ich meine Fonds? Wo lege ich meine Fondssparpläne an?

 

Für die Anlage in Fonds benötigt man ein Depot. Bei der Auswahl des geeigneten Anbieters gibt es mehrere Aspekte zu beachten:

  1. Welche Fonds sollen bespart werden? In der Anzahl sparplanfähiger und VL-fähiger Fonds und Qualität unterscheiden sich die Anbieter zum Teil erheblich. Nicht jeder Fonds kann bei einem Anbieter bespart werden.
  2. Ausgabeaufschlag (AA): bei bestimmten Anbietern erhält man einen Rabatt auf den AA, so daß man weniger Kosten für seine Sparrate hat oder mehr besparen kann.
  3. Existieren bereits andere Wertpapierarten (Aktien, Anleihen, Zertifikate) oder Fondsanteile, die im gleichen Depot verwahrt werden sollen?
  4. Wird eine Beratung benötigt? Sei es durch den Berater der Hausbank oder einen unabhängigen Vermögensverwalter. Bei beiden ist man meist auf ein oder zwei Depotbanken festgelegt. Den Wert einer Beratung muss jeder für sich selbst herausfinden. Wer bereit ist, sich selbst mittels Literatur, Internet und Diskussionsforen wie dieses sich schlau zu machen, kann hier kräftig sparen. Die Beratung bei einer Bank finanziert sich meist über die Ausgabeaufschläge oder Provisionen.
  5. Depotführungskosten: Auch hier gibt es teilweise kräftige Unterschiede zwischen den verschiedenen Depotanbieter. Wer keine Beratung benötigt, nur Fonds hat, ist bei einer Fondsplattform mit bis zu 100% AA-Rabatt und fixem Depotpreis meist am besten bedient.

Anbieterübersicht

Die Anbieternennung ist nicht als vollständig zu betrachten, sie soll vielmehr den Einstieg in den Markt erleichtern und aufzeigen, welche Variationen es am Markt gibt mit typischen Ausprägungen - sie entbindet den Leser nicht, ggf. nach eigenen Anbietern zu suchen, die den eigenen Anforderungen besser erfüllen können.

 

1. Filialbanken: bei ihnen kann man Fonds der gängigen Gesellschaften kaufen, aktiv bewerben sie im Beratungsgespräch bevorzugt die Fonds der haus-/verbundeigenen Fondsgesellschaft plus eventuell Fonds ausgewählter Partnergesellschaften. Andere Wertpapierarten können auch verwahrt werden.

Beispiele:

2. Onlinebanken: Fondsuniversum ist mindestens vergleichbar mit denen der Filialbanken. Allerdings muß man i.d.R. auf Beratung komplett verzichten, dafür sind die Depotführungskosten deutlich günstiger bis kostenlos. Einen Teil der Ausgabeaufschläge für alle oder bestimmte Fonds werden von den Onlinebanken erstattet. Andere Wertpapierarten können auch verwahrt werden.

Beispiele:

3. Fondsplattformen: im Gegensatz zu den beiden vorherigen Anbietertypen sind Fondsplattformen kein "Vollsortimenter", bei ihnen kann man nur Fonds kaufen und verkaufen. Üblicherweise eröffnet man das Depot nicht direkt bei der Fondsplattform, sondern über einen Vermittler. Auch hier gibt's keine Beratung. Depotführungskosten sind günstig bis kostenlos, Ausgabeaufschläge werden, wenn man das Depot über einen Vermittler eröffnet, stark rabattiert (bis zu 100%). Sparpläne können auf sehr viele Fonds eingerichtet werden. Hinter den Fondsplattformen stehen etablierte Banken.

 

Beispiele für Fondsplattformen:

Eine Übersicht über das Angebot und Kosten einiger Onlinebanken und Fondsplattformen findet sich bei Fondsvermittlung24 und AVL.

 

Zusammen mit Fondsplattformen sind auch die Vermittler zu nennen. Sie sorgen dafür, daß man ein Depot bei einer Fondsplattform eröffnen kann. Da sie meist keine Beratung erbringen, bieten sie einen kräftigen Rabatt auf die Ausgabeaufschläge der Fonds an (bis zu 100%). Diese Vergünstigungen bieten sie für bestimmte Fondsplattformen, teilweise auch für einige Onlinebanken an. Manche Vermittler bieten auch selbst weitere Zusatzleistungen an, z.B. Depotreporting und -analyse, Reportingtools (AVL, infos.com DepotStar, ...), weitere Finanzprodukte.

 

Die Einschaltung eines "unbekannten" Vermittlers ist völlig unkritisch. Er leitet nur die Depoteröffnung weiter und richtet den Rabatt ein. Er lebt von den Bestandsprovisionen, die die Depotbank an ihn ausschüttet. Fondskäufe werden direkt an die Fondsplattform geschickt. Selbst wenn ein Vermittler pleite gehen sollte, berührt das nicht das Depot bei der Fondsplattform. Man muss dann nur einen neuen Vermittler suchen.

 

Vermittler-Beispiele:

4. Fondsgesellschaften: Bei vielen vielen Fondsgesellschaften kann auch direkt seine Fondsteile verwahren lassen. Nachteil ist, daß man auf Fonds dieser Fondsgesellschaft festgelegt ist und schlecht zu anderen Fonds wechseln kann. Rabatte auf AA werden üblicherweise nicht gewährt. Einige Fondsgesellschaften haben die Fondsverwahrung bereits an Fondsplattformen ausgelagert.

 

Ein oder mehrere Depots?

 

Diese Frage stellt sich sowohl demjenigen, der bereits ein Depot hat als auch dem, der mit Wertpapieren neubeginnen will.

 

Im Allgemeinen sollte man bemüht sein, nur ein Depot zu halten. Der Papierkrieg ist kleiner, man zahlt höchstens für ein Depot Gebühren, die depoteigene Software kann die tatsächliche Vermögensverteilung richtigerweise erfassen.

 

Gründe, die gegen ausschließlich ein Depot sprechen können:

  • Aktien, Zertifikate, Anleihen bei der Hausbank verwahren, Fonds bei einer Fondsplattform
  • Bei der ersten Bank bekommt man bestimmte Wertpapiere nicht oder nur zu einem ungünstigen Preis
  • "Stolperfallen" durch's Finanzamt
  • ...

Hat man bereits ausländische, thesaurierende Fonds in seinem Depot, sollte man sich gut überlegen, diese in anderes Depot zu übertragen. In der Regel bekommt die Empfängerdepotbank nicht mit, wann der Fonds gekauft wurde. Konsequenz bei einem Verkauf ist, daß alle[/u] angefallenen Gewinne des Fonds versteuert werden müssen, ggf. bis 1994 zurück! Diesen Steuerabzug beim Verkauf kann man sich bei der nächsten Steuererklärung korrigieren lassen, den Kaufbeleg der alten Depotbank hat man noch und kann so die zuviel gezahlten Steuern zurückbekommen. Bei dieser Fondsart ist ein Verkauf/Neukauf einfacher - oder man nimmt die ausschüttende Variante des Fonds von vornherein.

Ähnlich kritisch ist der Verkauf solcher Fonds, wenn der Fonds seine steuerlichen Berechnungsgrundlagen noch nicht publiziert hat - ein Blick in den Bundesanzeiger lohnt sich. Manche Fonds lassen sich mit der Veröffentlichung bis zum April Zeit!

 

Weiterführende Diskussionen:

Ein Depotübertrag ist ansonsten schnell veranlasst: entweder bei der alten Bank den WP-Übertrag in Auftrag geben oder von der neuen Depotbank die Wertpapiere einziehen lassen. Kostet inzwischen i.d.R. auch nichts mehr.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Monetenfuchs
· bearbeitet von Monetenfuchs
viele Fragen zum Thema Fonds und Fondssparpläne treten immer wieder auf. Dieser Thread soll Anfängern die Grundinformationen übersichtlich vermitteln.

 

Kosten von Fonds

Vermögensaufbau mit Fonds gibt's nicht zum Null-Tarif, an vielen Stellen entstehen Kosten, die die Rendite eines Fonds negativ beeinflussen.

 

Direkte Kosten

  • Depotgebühr: Ein Depot für Kunden zu führen, Abrechnungen zu verschicken, etc. kostet eine Bank einiges. Manche belasten diese Aufwände an die Kunden weiter, manche bieten kostenlose Depots, holen sich die Kosten aber an anderer Stelle wieder herein.
     
  • Transaktionskosten: Der Kauf und Verkauf von Fondsanteilen kostet auch. Zu unterscheiden ist, wo man Fonds handelt:
    • Beim Kauf mit der Fondsgesellschaft zahlt man einen Ausgabeaufschlag, sofern dies ein Vermittler nicht rabattiert. Der Verkauf ist i.d.R. kostenfrei.
       
    • Beim Kauf und Verkauf über die Börse fallen die üblichen Transaktionskosten für Börsengeschäfte der Bank und der Börse an. Ein Ausgabeaufschlag existiert hier nicht, stattdessen kann es einen Spread geben, einen Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis, der jedoch deutlich niedriger als beim Handel mit der Fondsgesellschaft ist.
       
    • außerbörslich: hier fallen die Börsengebühren fort, bei manchen Banken entfallen auch die bankspezifischen Gebühren ganz oder sind zumindest billiger (comdirect LiveTrading, Deutsche Bank PIP, etc.)

Diese Kostenfaktoren kann man selbst durch geeignete Wahl seiner Depotbank beeinflussen.

 

 

Indirekte Kosten

Dies sind all die Kosten, die innerhalb eines Fonds anfallen und dem Fondsvermögen entzogen werden. Auf diese Faktoren hat man als Anleger keinen direkten Einfluß zu nehmen, außer den, bestimmte Fonds zu kaufen oder zu meiden.

  • Verwaltungskosten: Hierzu zählen u.a. Verwaltungstätigkeit der Fondsgesellschaft (Management Fees), Aufwandsersatz für Informationstätigkeit, Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Depotbank-, Lagerstellenvergütung, Steuern, ...
    Wichtige Kennzahl ist hierfür ist die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, kurz: TER).
    • Aktienfonds: 1,0 ... 2,5%
       
    • Rentenfonds: ~ 0,8%
       
    • Geldmarktfonds: ~ 0,5%
       
    • ETFs: 0,15 ... 0,9%

    Mehr: hier

    [*]Transaktionskosten: Wenn der Fondsmanger z.B. Aktien umschichtet, kostet auch ihn dies eine Gebühr.

    [*]Erfolgsvergütung: Bei einigen Fonds erhalten die Fondsmanager eine zusätzliche, erfolgsabhängige Vergütung (Performance fee).

Vielfach unbemerkt sind die Verwaltungskosten durch einen Faktor in der Vergangenheit gestiegen: die Kickbacks. Dies sind Bestandsprovisionen der Fondsgesellschaft an die Vermittler für die zugeflossenen Kundengelder.

Detailliert sind Kickbacks in diesem Artikel beschrieben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PSTVA
· bearbeitet von PSTVA

TER

 

post-3372-1170966477_thumb.jpg

 

 

 

 

MfG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
et3rn1ty
· bearbeitet von Chris1975_

Ihr habt abgestimmt - hier ist das Ergebnis.

 

Hier das Ergebnis zum leichteren Kopieren:

 

Aktienfonds Global

 

ISIN - KAG - Fondsname

DE0009774794 - Landesbank Berlin Invest - Lingohr Systematic LBB Invset

LU0114760746 - Franklin Templeton Investment Funds - Templeton Growth Euro

LU0044747169 - State Street Global Advisors - Global Advantage Funds Major Markets

 

Aktienfonds Europa

 

ISIN - KAG - Fondsname

DE0009795831 - First Private Investment Management - First Private Europa Aktien ULM

LU0107398884 - JPMorgan Asset Management - JPM Europe Strategic Value A

LU0048578792 - Fidelity Funds SICAV - Fidelity European Growth Fund

 

Aktienfonds Aisen/Pazifik

 

ISIN - KAG - Fondsname

IE0004866889 - Baring Fund Managers - Baring Hong Kong China Fund

DE0009769760 - DWS Investment GmbH - DWS Top 50 Asien

DK0016259187 - ISI - ISI Far East Equities

 

Aktienfonds Emerging Markets

 

ISIN - KAG - Fondsname

LU0011850392 - Black Rock Gmbh - MLIIF Emerging Europe Fund A

FR0000292278 - Comgest - Magellan

LU0047906267 - State Street Global Advisors - Global Advantage Funds Emerging Markets

 

Rentenfonds

 

ISIN - KAG - Fondsname

LU0029871042 - Franklin Templeton Investment Funds - Templeton Global Bond Fund Class A

LU0085494788 - ABN Amro Asset Management - Global Emerging Markets Bond Fund

AT0000859509 - Raiffeisen Kapitalanlagegesellschaft mbH - Raiffeisen Europlus Rent A

 

Geldmarktfonds

 

ISIN - KAG - Fondsname

DE0009752477 - Pioneer Investments - Pioneer Investments Euro Geldmarkt Plus

DE0008474255 - DWS Investment GmbH - DWS Geldmarktfonds

DE0009769158 - SEB Invest GmbH - SEB Moneymarket

 

Immobilienfonds

 

ISIN - KAG - Fondsname

DE0009802306 - SEB Immobilien Invest GmbH - SEB Immoinvest

DE0006791809 - KanAm Grund Kapitalanlagegesellschaft mbH - KanAm Grundinvest Fonds

DE0009846451 - AXA Investment Managers - AXA Immoselect

 

Branchen-/Themenfonds

 

ISIN - KAG - Fondsname

LU0172157280 - Black Rock Gmbh - MLIIF World Mining Fund

LU0271656133 - Pioneer Asset Management - Pioneer Global Ecology

LU0121747215 - Sarasin Multi Label SICAV - Sarasin New Energy Fund

 

Immobilienaktienfonds

 

ISIN - KAG - Fondsname

LU0088927925 - Henderson Global Investors Ltd. - Henderson Horizon Pan European Property

LU0188853955 - DJE Investment - DJE Real Estate

LU0237697510 - Fidelity Funds SICAV - Fidelity Global Property Fund

 

Grüße, et3rn1ty.

 

 

Eine Übersicht über die Performance der Empfehlungen seit der Abstimmung durch die User findet Ihr hier:

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showforum=62

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Jose Mourinho

Risiko Kennziffern für Fonds:

 

Benchmark

 

Als Benchmark wird in der Regel ein Referenz- oder Vergleichswert bezeichnet, der zur besseren Beurteilung des Erfolgs eines Fonds herangezogen wird. Dabei handelt es sich meistens um einen Index, etwa um den Deutschen Aktienindex DAX.

 

IdR sind die Benchmarks der Fonds in den Fondsprospekten der KAGs zu ersehen, Hilfe bieten hier aber auch Tools wie Morningstar/Infos/Onvista.

 

 

 

Beta Faktor

 

Der Beta-Faktor gibt die Beziehung zwischen der Kursentwicklung einer Aktie und einem Index an und zeigt die Sensitivität des Aktienkurses auf die Veränderung des Indexstands. Ein Beta-Faktor größer Eins bedeutet, dass die Aktie stärker schwankt als der Gesamtmarkt. Ein Beta-Faktor von Eins bedeutet, dass die Aktie gleich stark schwankt und ein Beta-Faktor kleiner Eins bedeutet, dass die Aktie im Verhältnis zum Gesamtmarkt weniger stark schwankt.

 

Beispiele*:

 

Baring Hong Kong China Fund (EUR) - IE0004866889

Information Ratio: 0,94

 

Fidelity Funds - Malaysia Fund A (USD) - LU0048587868

Information Ratio: 0,99

 

DekaLux - MidCap TF - LU0075131606

Information Ratio: 1,41

 

 

 

Excess Return

 

Der Excess-Return zeigt die prozentuale Risikoprämie an, die ein Anleger bei der Investition in das Wertpapier erhält. Die Berechnung erfolgt, indem von der durchschnittlichen Portfoliorendite der risikolose Marktzins subtrahiert wird.

 

Excess Return ist auch unter dem Begriff Überschussrendite bekannt. Dabei handelt es sich um die Differenz zwischen der Rendite eines Portfolios und der Rendite einer risikolosen Kapitalanlage. Diese Differenz lässt sich in Prozent oder in absoluten Werten ausdrücken.

 

Beispiele*:

 

3 beliebige Europafonds:

 

LINGOHR-EUROPA-SYSTEMATIC-LBB-INVEST - DE0005320097

1 Jahr 20,37 %

JPM Europe Strategic Value A (acc) - LU0210531983

1 Jahr 11,85 %

DEKA-DIVIDENDVALUE EUROPA TF - DE000DK0A0C3

1 Jahr 13,92 %

 

 

 

Information Ratio

 

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Bewertung der Qualität eines Fondsmanagements. Je höher sie ist, desto besser ist das Management. Sie errechnet sich, indem man die Fondsrendite (ausgedrückt im Fonds-Alpha) durch das Fondsrisiko (ausgedrückt im Tracking Error) teilt. Das Alpha misst die Mehrrendite (Outperformance) des Fonds über seinen Referenzindex. Der Tracking Error gibt die Volatilität der Abweichungen zwischen der Rendite des Fonds und des Referenzindex an und ist damit ein Maßstab für das Fondsrisiko.

 

Da die Sharpe Ratio als Gesamtrisiko im Nenner aber nur die Volatilität nutzt, ist es nicht möglich, den Grad der Diversifikation der jeweiligen zu vergleichenden Portfolios zu berücksichtigen. "Die Sharpe Ratio eignet sich deshalb nur für den Fall, dass ein Investor sein ganzes Geld in einen einzigen Fonds steckt", sagt Roland Kölsch, Fondsmanager für Sustainable and Responsible Investments bei Dexia Asset Management. Aussagekräftiger sei deshalb die sogenannte Information Ratio, so Kölsch. "Die Information Ratio zeigt die Überrendite im Vergleich zum Tracking Error, der Abweichung eines Fonds von der durchschnittlichen Entwicklung vergleichbarer Fonds. Die Kennzahl ist für einen direkten Vergleich sehr gut geeignet, da sie genau angibt, ob ein Fondsmanager für seine Abweichung gegenüber dem Index entsprechend belohnt wird." Je höher die Kennzahl ausfällt, desto erfolgreicher agiert das Management.

 

Beispiele*:

 

Baring Hong Kong China Fund (EUR) - IE0004866889

Information Ratio: 11,22

 

Fidelity Funds - Malaysia Fund A (USD) - LU0048587868

Information Ratio: 27,92

 

DekaLux - MidCap TF - LU0075131606

Information Ratio: 1,89

 

 

 

Jensen's Alpha (Differential Return)

 

1969 von Jensen publiziert.

Das Jensen's Alpha misst die risikoangepasste Überrendite des Fonds gegenüber seiner Benchmark.

 

Jensen's Alpha = realisierte - erwartete Risikoprämie

1968 von Michael C. Jensen im Journal of Finance vorgeschlagen

 

An dieser Kennzahl können Sie wirklich viel und schnell ablesen:

Wie viel besser war der Fonds p.a. gegenüber dem Index, ohne ein höheres Risiko (Risiko: Beta-Faktor) eingehen zu müssen. So besagt z.B. ein Jensen Alpha von 5,8 Prozent für einen Dreijahreszeitraum, dass der Fonds pro Jahr 5,8 % mehr als der Index gebracht hat und dies bei gleichem Risiko (Beta) wie der Benchmark.

 

Maßstab für die Leistung eines Fondsmanagements.

Der nicht marktabhängige Teil der Rendite.

Fazit

 

Je größer Alpha ist, desto größer ist die Outperformance des Fonds gegenüber der Benchmark.

 

Jensen's Alpha sagt nichts über Höhe des Risikos aus, das zu seiner

Erzielung eingegangen wurde!

 

 

 

Beispiele*:

 

Baring Hong Kong China Fund (EUR) - IE0004866889

Information Ratio: 2,38

 

Fidelity Funds - Malaysia Fund A (USD) - LU0048587868

Information Ratio: 0,83

 

DekaLux - MidCap TF - LU0075131606

Information Ratio: 1,38

 

 

 

Sharpe-Ratio

 

Die Sharpe-Ratio misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Wenn also beispielsweise ein Anleger die Wahl zwischen zwei Fonds hat, die beide in den vergangenen drei Jahren eine jährliche Rendite von 15 Prozent erzielt haben, so dürfte er den Fonds bevorzugen, der diese Rendite mit der geringeren Schwankungsbreite der Wertentwicklung, gemeint ist hier die Volatilität, erreichte. Hier fällt die Entscheidung also relativ leicht. Muss der Anleger aber zwischen zwei Fonds wählen, von denen der eine zwar etwas schwächer in der Rendite, aber eben auch etwas weniger risikobehaftet ist, so gibt die Sharpe-Ratio die notwendige Hilfestellung. Zunächst einmal enthält sie im Zähler die sogenannte überschussrendite. Darunter versteht man die über die sichere Geldmarktanlage hinausgehende Rendite (annualisiert). Wenn also der risikolose Geldmarkt drei Prozent und der ausgewählte Fonds zehn Prozent abgeworfen haben, so hat letzterer eine Überschussrendite von sieben Prozent. Diese wird ins Verhältnis gesetzt zum Risiko, ausgedrückt als Volatilität. Eine positive Sharpe-Ratio, also eine deutlich größer eins (>1), zeigt an, dass gegenüber der risikolosen Geldmarktanlage eine Mehrrendite erwirtschaftet wurde. Zum anderen zeigt sie, in welchem Verhältnis diese Mehrrendite zum eingegangenen Risiko steht. Umgekehrt verdeutlicht eine negative Sharpe-Ratio kleiner Null (< 0), dass noch nicht einmal die Geldmarktverzinsung übertroffen wurde. Während bestimmter Phasen gibt es durchaus Märkte, in denen trotz eingegangenen Risikos keine angemessene Wertentwicklung zu erzielen ist. Unterscheiden sich also zwei Fonds sowohl in der erzielten Rendite als auch in der Volatilität, sollte unter sonst gleichen Bedingungen der Fonds mit der höheren Sharpe-Ratio bevorzugt werden.

 

 

Sharpe-Ratio Faustregel: Je höher die Sharpe Ratio, desto besser ist das Investment!

 

Ist die Sharpe-Ratio negativ, so deutet das darauf hin, dass der Fonds tatsächlich weniger Ertrag erzielte als das risikofreie Investment ergeben hätte. Die Kennziffer wird in diesem Fall bedeutungslos.

 

 

Beispiele*:

 

3 beliebige Europafonds:

 

LINGOHR-EUROPA-SYSTEMATIC-LBB-INVEST - DE0005320097

1 Monate 0,33 %

1 Jahr 1,50 %

JPM Europe Strategic Value A (acc) - LU0210531983

1 Monate 0,27 %

1 Jahr 0,89 %

DEKA-DIVIDENDVALUE EUROPA TF - DE000DK0A0C3

1 Monate 0,25 %

1 Jahr 1,01 %

 

 

 

Treynor-Ratio

 

Bei der Treynor-Ratio wird die Überschussrendite zum sogenannten beta-Faktor ins Verhältnis gesetzt. Der beta-Faktor ist eine statistische Maßgröße, die die prozentuale Veränderung eines Fonds oder einer Aktie angibt, wenn der Markt - repräsentiert durch den entsprechenden Referenzindex - um ein Prozent steigt oder fällt. Ein Beta von 1 besagt, dass die durchschnittliche Kursänderung des Fonds der des Marktes entspricht, bei Beta größer Eins (> 1) ist sie heftiger, bei Beta kleiner eins bis null (< 1 bis 0) ist sie geringer als die des Marktes. Ein Beta kleiner null (< 0) zeigt an, dass sich der Fonds positiv entwickelt, wenn der Markt einbricht und Kursverluste verzeichnet, wenn die Börse nach oben geht. Auch hier wird der Investor unter sonst gleichen Rahmenbedingungen den Fonds mit der größeren Treynor-Ratio vorziehen, denn er hat seine Rendite unter relativ geringeren indexkorrelierten Schwankungen erzielt.

 

Beispiele*:

 

Baring Hong Kong China Fund (EUR) - IE0004866889

Information Ratio: 41,77

 

Fidelity Funds - Malaysia Fund A (USD) - LU0048587868

Information Ratio: 57,33

 

DekaLux - MidCap TF - LU0075131606

Information Ratio: 16,97

 

 

 

Volatilität

 

Statistisches Maß für Marktschwankungen. Je stärker und häufiger ein Wert oszilliert, desto höher ist auch seine Volatilität. Volatilität wird unterschieden in eine historische und eine Implizite Volatilität. Während die Historische Volatilität auf vergangenen Kursdaten aufbaut, versucht die Implizite Volatilität die Volatilität zu messen, die von den Marktteilnehmern in Zukunft erwartet wird. Je volatiler ein Finanzwert ist, desto größer sind die Risiken. Daher macht die Volatilität auch einen maßgeblichen Teil des Zeitwerts bei Optionen und Optionsscheinen aus.

 

 

Beispiele*:

 

3 beliebige Europafonds:

 

LINGOHR-EUROPA-SYSTEMATIC-LBB-INVEST - DE0005320097

6 Monate 12,06 %

1 Jahr 13,58 %

JPM Europe Strategic Value A (acc) - LU0210531983

6 Monate 12,51 %

1 Jahr 13,33 %

DEKA-DIVIDENDVALUE EUROPA TF - DE000DK0A0C3

6 Monate 12,41 %

1 Jahr 13,85 %

 

 

*Daten Stand 16.04.2007

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PSTVA
· bearbeitet von Chris1975_bayern

Die Langfristige Wertentwicklung eines Fondsinvestments nach Anlagekosten.

 

Die Beispielrechnung zeigt eindrucksvoll, welche krassen Unterschiede in der Wertentwicklung selbst bei einem kleinem Portfolios sich im langfristigen Zeitablauf ergeben, wenn die Kosten der Anlage nicht optimiert werden.

 

post-3372-1185206454_thumb.jpg

 

Der allgemeine TER liegt aber weit über dem Beispiel.

 

Quelle: Gerd Kommer

 

 

 

 

Renditeberechnungsmethoden

 

Hier möchte ich mal aufzeigen mit welcher Renditekosmetik die Marketing-Experten der Fondsgesellschaften ihre Produkte in den Markt drücken wollen und die Augen für diejenigen öffnen die nur nach Sterne und Performance Ihre Fonds aussuchen vom nicht passenden Benchmark und passenden Zeiträumen ganz zu schweigen.

 

post-4652-1185998279_thumb.png

 

Die Frage ist nun: Wie hoch war die Rendite von dem 3 Jahres Investment?

 

Antwort: Das kommt ganz darauf an- je nachdem, wie wir sie berechnen.

 

 

Arithmetischen Durchschnittsrendite:

Die Jahresrendite entspricht dem Wertzuwachs des Depots im Jahresverlauf dividiert durch den Depotwert am Anfang des Jahres. Für das Jahr 2 ist das beispielsweise ein Wertverlust von 50 Euro dividiert durch 130 Euro (Depotwert zu Beginn von Jahr 2 )

Woraus sich eine Rendite von -38,5% ergibt.

 

post-4652-1185998363_thumb.png

 

Die arithmetische Durchschnittsrendite für den Dreijahreszeitraum ist nun ganz einfach der Durchschnitt aus den drei einzelnen Jahresrenditen, also:

30%+(-38,5%)+75%=-66,5% : 3= 22,2% p.a. Eine stattliche Zahl. Doch das Ergebnis kann auch ganz anders aussehen.

 

Geometrische Durchschnittsrendite:

Für diese Berechnung verwendet man folgende Formel:

Anfangsinvestment x ( 1+r)n= Endwert des Investments

Dabei ist r die Rendite als Dezimalzahl (also der Wert, den wir ausrechnen wollen) n ist die Anzahl der Jahre. Für das Investment würde die Formel wie folgt aussehen:

100 x(1+r)3=140

Wenn wir diese Formel nach r auflösen, erhalten wir:

r=(140:100)1/3 – 1= 11,9% p.a.

 

Wir sehen die Rendite ist um fast Hälfte geschrumpft.

Die geometrische Durchschnittsrendite ist der gleichbleibende Jahreszinssatz , der unter Berücksichtigung des Zinseszinseffekts von der Anfangsinvestition zum Endwert der Investition führt. Dabei wird unterstellt , dass während dieses Zeitraums dem Depot weder Mittel zugeflossen noch Gelder aus ihm abgeflossen sind. Die geometrische Rendite stimmt nur dann mit der arithmetischen Durchschnittsrendite überein, wenn die jährlichen Ist-Renditen nicht schwanken. Bei schwankenden Jahresrenditen-wie in diesem Beispiel und wie auch zumeist in der Realität- ist die geometrische Durchschnittsrendite stets niedriger als die arithmetische. Je stärker die Schwankungen der Jahresrendite, desto größer auch der Unterschied zwischen arithmetischer und geometrischer Rendite.

 

Kumulierte Rendite:

Die kumulierte Rendite ist im Gegensatz zu den vorangegangenen keine Durchschnittsrendite, sondern eine >angesammelte< Rendite (kumulieren heißt so viel wie ansammeln) . Für das Investment sähe die kumulierte Rendite von Jahr zu Jahr folgendermaßen aus:

 

post-4652-1185998458_thumb.png

 

Die einzelnen Renditewerte kommen wie folgt zustande: Jahr 1: 30 Euro Zuwachs gegenüber dem Anfangsinvestment von 100 Euro; Jahr 2: 20 Euro Gesamtverlust gegenüberdem Anfangsinvestment von 100 Euro; Jahr 3 : 40 Euro Zuwachs gegenüber dem Anfangsinvestment von 100 Euro.

Die kumulierte Rendite ist – obwohl in Werbeanzeigen oft verwendet – im Grunde genommen völlig nutzlos, da niemand ein Gefühl dafür besitzt, was zum Beispiel der aus der Fondswerbeanzeige entnommene Renditewert von +396% für Fonds X, die Aktie Y oder das Musterdepot Z im Zeitraum von 1995 bis 2000 wirklich bedeutet.

 

 

post-4652-1185998472_thumb.png

 

Die verschiedenen Renditeberechnungsmethoden erlauben Anlageberatern, eine gegebene Rendite in rechnerisch korrekter, aber oft täuschender Absicht so zu manipulieren, dass die tatsächliche Performance im jeweils vorteilhaftesten Licht erscheint.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Jose Mourinho
· bearbeitet von Chris1975_bayern

Morningstar X-Ray:

 

Instant X-Ray erlaubt Euch herauszufinden, wie Ihre Fonds zueinander passen. Ihr könnt ermitteln, ob Ihr

ausreichend diversifiziert sind, oder ob Ihr z.B. eine Region oder einen Sektor zu stark gewichtet habt. Außerdem könnt Ihr feststellen, ob sich die EinzelpositionenEurer Fonds überschneiden, und wie sie über die Anlagestile gestreut sind.

 

Grundlage für diese einzigartige Analyse ist Erfassung von Gesamtportfolios aller Fonds.

 

Im ersten Schritt gebt Ihr die Fonds und Eure Gewichtung ein.

 

post-4652-1185948590_thumb.png

 

In der Auswertung erhaltet Ihr Eure Ländergewichtung, die Morningstar-Style Zuordnung (Value/Growth etc.), die Aktiensektoren usw.

 

post-4652-1185948601_thumb.png

 

http://www.morningstar.de/instantxray/inde...&country=de

 

 

 

 

Onvista Fonds-Map

 

Hier könnt Ihr Länderspezifische und in der 2. Ebene auch Fondsbezogene Volatilität und Chance messen.

 

post-4652-1185948451_thumb.png

 

http://fonds.onvista.de/fondsmap/index.html

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.

×
×
  • Neu erstellen...