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Teletrabbi

Bayer

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John Silver
vor 3 Stunden schrieb JustLuckNoSkill:

Hab ein sehr interessantes Interview auf Zeit.de entdeckt. Es handelt sich dabei um eine Diskussion zwischen Herrn Krüger (WWF) und Herrn Schramm (Bayer). Insgesamt hätte ich mir mehr Zahlen und Fakten gewünscht, aber es werden zentrale Fragen angesprochen auf denen man seine eigene Recherche aufbauen kann. 

 

Das gesamte Interview findet ihr unter folgendem Link: Artikel

Und was ist die Quintessenz Deiner Überlegungen?

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JustLuckNoSkill
vor 12 Stunden schrieb John Silver:

Und was ist die Quintessenz Deiner Überlegungen?

 

Meiner Meinung nach geht eine Analyse von Bayer (aktuell) einher mit der Analyse von Monsanto. In dem Artikel werden einige Kritikpunkte an Monsanto aufgezeigt. Einige davon sind meiner Ansicht nach eher weniger relevant für meine Analyse. Darunter fallen u.a. Aspekte wie das Sinken der Biodiversität. Andere Aspekte sind hingegen sehr interessant. Der wohl wichtigste Faktor ist, ob das Herbizid Roundup (Glyphosat) tatsächlich krebserregend ist. Wäre dies der Fall und würde das durch Studien belegt werden, wäre der Stoff ziemlich bald nicht mehr zugelassen. Auf der anderen Seite frage ich mich gleichzeitig wie hoch die Abhängigkeit Monsantos von Roundup ist. Laut Geschäftsbericht '16 wurden 74 Prozent des Umsatzes mit Saatgut verdient. Zudem sind die Patente für Glyphosat abgelaufen und so kann das Herbizid auch von der Konkurrenz hergestellt werden. Zentrale Frage hier: Inwieweit spielt Roundup für die zukünftige Entwicklung/Strategie von Monsanto eine Rolle?

Genial finde ich übrigens die Aussage, dass ein Komplettpaket von Lösungen für Bauern geschafft werden soll. Das schafft einen gewissen Burggraben und steigert die Abhängigkeit des Kunden. Folglich wird die Macht der Preisgestaltung auf Seiten von Monsanto liegen. 

 

Du siehst, es gibt noch einige offene Fragen, sodass es aktuell schwierig ist ein Fazit zu ziehen. 

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John Silver
Am 29.3.2018 um 13:42 schrieb JustLuckNoSkill:

 

...

Danke für Deine Ausführungen und Gedanken JustLuckNoSkill.

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hund555
Zitat

...

Zwar gibt es einige weitere Wettbewerbsbehörden, darunter Kanada und Mexiko, deren Zustimmung noch aussteht, doch wird hier nicht mit Problemen gerechnet. Auch der Chef der russischen Kartellaufsicht hatte kürzlich signalisiert, dass er noch in diesem Monat eine positive Entscheidung erwartet.

Quelle

 

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voc

Quelle

 

Zitat

Im Kartellverfahren macht der Konzern weitere Zugeständnisse. So muss der Konzern sein Geschäft mit digitaler Landwirtschaft verkaufen.

 

BASF kauft derzeit einige interessante Bereiche von Bayer, man könnte meinen BASF profitiert regelrecht von der Monsanto Übernahme...

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Schildkröte

Die Investmentgesellschaft Temasek verpflichtet sich, 31 Millionen neue Bayer-Aktien zu einem Bruttoemissionspreis von insgesamt 3 Milliarden Euro zu zeichnen ... Der Bayer-Vorstand beschloss mit Zustimmung des Aufsichtsrats, die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage unter Ausschluss der Bezugsrechte der Bestandsaktionäre aus genehmigtem Kapital durchzuführen.

Quelle: finanzen.net 

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JustLuckNoSkill

Bayer einigt sich mit BASF auf Verkauf weiterer Pflanzenschutzgeschäfte.

 

Quelle: Handelsblatt

 

Ganz interessant sind auch die Grafiken in dem Artikel, die den Agrochemie-Markt vor und nach dem Deal darstellen. 

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bounce
Am 11.4.2018 um 19:49 schrieb voc:

Quelle

 

 

BASF kauft derzeit einige interessante Bereiche von Bayer, man könnte meinen BASF profitiert regelrecht von der Monsanto Übernahme...

 

Das war halbwegs vorhersehbar (irgendwo hier habe ich vor einem Jahr oder so auch dazu mal einen kurzen Kommentar abgegeben). FMC Corp. hat auch stark profitiert von dem Dow/DuPont Zusammenschluss und ist die Leiter ein ganzes Stück hinaufgestiegen. Wenn ein paar wenige große Unternehmen fusionieren bzw. die Branche konsolidiert, dann profitieren nicht selten die, die als nächstes in der Rangfolge kommen.

Im deutschen Telefonmarkt hat man das z.B. bei Drillisch sehen können. 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Heute war ich gemeinsam mit @Dividenden-Pirat auf der HV von Bayer in Bonn im World Conference Center am UN Campus. Nachfolgend mein Erfahrungsbericht dazu. Ich habe ihn nach bestem Wissen und Gewissen anhand persönlicher Notizen vor Ort verfasst. Für präzisere Angaben verweise ich ggf. auf den Geschäftsbericht und auf die Analystenschätzungen. Wie bei HVs üblich waren im Saal ca. 65% Rentner anwesend. Die Einlasskontrollen am Eingang waren in etwa wie bei der Deutschen Telekom 2013 bzw. am Flughafen, während es bei Gerresheimer 2016 entspannter zuging. Vor der Halle gab es friedliche Protestaktionen von Umwelt- und Verbraucherschützern sowie Bauern, Imkern und linken Parteien, vor allem wegen der geplanten Übernahme von Monsanto, der Gentechnik und dem Bienensterben. Das Essen (morgens Brezeln, mittags Kartoffelsalat mit Frikadellen und Bockwurst sowie nachmittags Kuchen in begrenzter Stückzahl pro Person - Kaffee und Softdrinks unbegrenzt) war besser als bei der Telekom, aber bei weitem nicht so gut wie bei Gerresheimer. Der Saal war ähnlich wie bei der Telekom sehr gut besucht, während es sich bei Gerresheimer in Grenzen hielt. Da merkt man den Unterschied zwischen DAX- und MDAX-Unternehmen, auch was die Anzahl der Redebeiträge betrifft. Aber dazu später mehr. Im Aufsichtsrat fielen mir als Wirtschaftsinteressierten unter anderem Simone Bagel-Trah (Henkel), Hanneke Faber (Unilever) und Paul Achleitner (Deutsche Bank) auf. Die Großkonzerne sind also nach wie vor untereinander vernetzt. Die HV leitete sehr souverän der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Wenning. Rede und Antwort stand ebenfalls recht souverän der CEO Werner Baumann (alles Werner, oder was?). Karnevalistische Beiträge hielten sich in Grenzen. Unter anderem rannte zu Beginn der HV ein Fan der Werkself durch den Saal und wollte sich später auch ungefragt zu Wort melden. Wenning versprach ihm, dass sich die Werkself nächstes Jahr wieder für die Champions League qualifizieren wird. ;)

 

Baumann verwies in seiner ausführlichen Rede als erstes darauf, dass für die geplante Übernahme von Monsanto nahezu alle erforderlichen Genehmigungen der einzelnen Kartellbehörden vorliegen. Zu beachten ist, dass der Deal bis zum 14. Juni in trockenen Tüchern sein muss. Die Dividende wird zum achten Mal in Folge erhöht, und zwar von 2,70€ auf 2,80€ je Aktie. Die Ergebnisse für 2017 entsprechen weitestgehend denen von 2016. Zu berücksichtigen sind hierbei negative Währungseinflüsse sowie eine Aktienverwässerung im Zuge einer Begebung einer Wandelanleihe 2016 zur Finanzierung der Monsanto-Übernahme. Im Pharmabereich verzeichneten die Blockbuster-Medikamente Xarelto (in den USA liegen die Rechte bei Johnson & Johnson), Eylea, Xofigo, Stivarga und Adempos überdurchschnittliches Wachstum. Ein Megatrend wird in der alternden Gesellschaft gesehen. Es gibt immer mehr ältere Menschen, welche auch noch länger leben, was zu einer höheren Nachfrage nach Medikamenten führt. Rezeptfreie Medikamente liegen in etwa auf Vorjahresniveau. Der Bereich der Agrochemie fällt ziemlich gemischt aus, unter anderem wegen Brasilien. Für 2018 wird hier ein eher verhaltener, leicht optimistischer Ausblick gegeben. Der Staatsfonds von Singapur hält durch eine kürzlich durchgeführte Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Ausübung von Bezugsrechten (zulässig bei max. 10% mehr Aktien) der Aktionäre nun 4% der Aktien von Bayer, was 3 Mrd. € in die Kasse spülte. Die Bedingungen der Wandelanleihe von 2016 wurden dabei eingehalten. Die Abspaltung von Covestro brachte mit 15 Mrd. € mehr als erwartet ein.

 

Um die Genehmigung der Kartellbehörden zur Übernahme von Monsanto zu erhalten, wurden alleine in Europa und Nordamerika (wenn man sie denn alle ausdrucken täte) 40 Mio. Blatt DIN A4 - Papier fabriziert, was übereinandergestapelt der 25-fachen Höhe des Kölner Domes entsprechen würde. Bezogen auf den Gesamtumsatz würde die Agrochemiesparte inkl. Monsanto 44% vom Gesamtumsatz ausmachen. Auch nach zwei Jahren erscheint die Übernahme von Monsanto immer noch sinnvoll, obwohl man zahlreichen Auflagen der Kartellbehörden nachkommen musste, etwa der Abgabe von Segmenten an die BASF. Die Anzahl der Kleinbauern beträgt in den Industrieländern 50% und in den Schwellenländern 80%. Mittelfristig gilt es weltweit 10 Mrd. Menschen zu ernähren, was auch angesichts zunehmender Wetterextreme sowie dem Klimawandel eine Herausforderung darstellt. Baumann betonte die Verantwortung von Bayer gegenüber Bauern, Verbrauchern, Gesellschaft und Umwelt. In Anspielung an die jüngsten Geschehnisse verwies er auf Fake News sowie alternative Fakten und dass Meinungen gegenüber Fakten dominieren. Bayer´s Geschäftsmodell basiere jedoch nicht auf alternativen, sondern auf wissenschaftlichen Fakten. Der Fokus des Unternehmens soll auf die Themen Gesundheit und Ernährung gerichtet sein.

 

Für die anschließende Aussprache gab es über 40 Wortmeldungen. Es wurden immer zunächst blockweise 10 Redebeiträge gesammelt und im Anschluss daran die Fragen punktuell von Baumann beantwortet. Der Dividenden-Pirat ist aus terminlichen Gründen nach dem ersten Block abgereist. Ich bin nach dem dritten verschwunden, da sich die Fragen auf Dauer wiederholten und ich nicht *zu* spät zu Hause sein wollte. Aus Zeitgründen wurde die Redezeit jeweils zunächst auf 10 und später auf 5 Minuten begrenzt. Als erstes kamen zwei Anlegervertreter von der DSW sowie SdK zu Wort und danach drei Vertreter der großen deutschen Fondsgesellschaften DWS, Deka sowie Union Investment. Anschließend äußerten sich viele Vertreter von Interessensverbänden (z. B. von den Kritischen Aktionären), Verbraucherschützer, Kommunalpolitiker, Privatanleger, ein emeritierter Wirtschaftsprofessor, ein Kinderarzt, Arbeitnehmervertreter, Privatanleger - und überdurchschnittlich viele Imker. Ich fasse die in der Breite doch ganz schön ähnlichen Anmerkungen und Fragen mal aufs Wesentliche beschränkt zusammen.

 

Die Anlegervertreter und institutionellen Anleger monierten den schwachen Kursverlauf der Bayer-Aktie. Auch wurde nach konkreten Zahlen bezüglich der Gesamtkosten sowie der künftigen Verschuldung und der künftigen Synergieeffekte durch die Monsanto-Übernahme gefragt. Ebenfalls wollte man wissen, ab wann sich der Deal (positiv) auf die Ergebnisse von Bayer auswirkt. Inwiefern wirkt sich der Deal negativ auf Bayer aus, wenn man das schlechte Image, die Kritik und die Klagen gegen Monsanto berücksichtigt? Ist es nicht nachteilig, dass Bayer als Auflage der Kartellbehörden unter anderem seine Digitalisierungssparte an die BASF veräußern muss? Ist tatsächlich davon auszugehen, dass der Deal bis zur vorgesehenen Deadline über die Bühne geht? Wie hoch wird eine weitere beabsichtigte Kapitalerhöhung ausfallen? Hat Bayer einen Strategieschwenk vor? Die Pipeline sei nämlich recht mau und immer mehr Forschungsvorhaben werden nicht selbst durchgeführt, sondern mittels Kooperationen. War der Kauf der Consumer Health - Sparte von Merck (USA) 2014 nicht ein schlechter Deal? Warum gibt es momentan Liefer*eng*p*ässe bei Aspirin? Warum hat die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA Bayer abgemahnt, nicht aber deren europäische Pendants? Durch die Übernahme von Monsanto erhöhen sich Bayer´s Schulden - was hat das für Auswirkungen auf Bayer´s Verschuldungsgrad sowie dessen Rating und was für Zinsen muss Bayer stemmen, gerade angesichts steigender Zinsen in den USA? Warum ist die Dividende nicht stärker erhöht worden? Ist künftig eine niedrigere Ausschüttungsquote vorgesehen? Warum fällt die Abfindung vom Monsanto-CEO Hugh Grant so hoch aus? Welche Strategie verfolgt Bayer mit Glyphosat und wie reagiert man aufs Bienensterben?

 

Die Fragen der weiteren, bereits im vorletzten Absatz erwähnten Redner schlugen in die selbe Kerbe. Ein Großteil von ihnen forderte, den Vorstand und den Aufsichtsrat nicht zu entlasten. Aus Platzgründen belasse ich es dabei, die Antworten des CEOs zusammenzufassen. Die geplante Übernahme von Monsanto werde von einer großen Anzahl von Investoren positiv gesehen. Immerhin ergänzen sich beide Unternehmen dahingehend, dass Monsanto federführend im Saatgutgeschäft ist und Bayer im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln. Zum Kursverlauf der Bayer-Aktie kann und will man sich nicht äußern. Die Übernahme von Monsanto wird auch nach dem heutigen Stand der Dinge nach wie vor für richtig gehalten. Ein daraus resultierende Mehrwert wird bereits ab dem ersten vollen Geschäftsjahr erwartet. Ab 2021 ist erstmalig von einem positiven Beitrag zum Cashflow auszugehen. Durch eine sich damit ergebende breitere Aufstellung werde das Risiko stärker gestreut. Hinsichtlich der mauen Entwicklung mit rezeptfreien Medikamenten will man gegensteuern. Die Lagerbestände in Brasilien sind wieder aufgefüllt. Man sei "zuversichtlich" (O-Ton), dass der Monsanto-Deal bis zum 14. Juni unter Dach und Fach ist. Erforderliche Genehmigungen stehen noch aus Kanada, den USA sowie Mexiko aus. Höhe und Zeitpunkt der nächsten Kapitalerhöhung können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht benannt werden. Zwar werden 10% der eigenen Agrarsparte an die BASF abgegeben, aber es verbleiben damit schließlich immer noch 90% bei Bayer. Auch wenn Bayer in diesem Zusammenhang seine Digitalisierungssparte an die BASF verkauft, erwirbt man dafür ja die Digitalisierungssparte von Monsanto. Darüber hinaus wurde mit der BASF eine Rücklizenzvereinbarung bezüglich der abzugebenden Digitalisierungssparte getroffen. Die Knappheit bezüglich Aspirin wird auf Probleme bei Zulieferern zurückgeführt. Die Abmahnung durch die FDA geschah im Rahmen einer Routineuntersuchung und wird entspr. nachbearbeitet. 

 

Eine Hybridanleihe soll nicht emittiert werden, weil diese Anleiheart mit einem schlechteren Rating und somit einem höheren Zinssatz behaftet ist. Eine Portfolioerweiterung durch gezielte Käufe und Kooperationen ist im Forschungsbereich durchaus üblich. Prognosen gibt Bayer ausschließlich für das aktuelle Geschäftsjahr ab, für 2018 wird die Prognose bestätigt. Derzeit hat Bayer ein Rating von A- und einen Verschuldungsgrad von unter 3. Nach der Übernahme von Monsanto wird der Verschuldungsgrad über 3 liegen und sich das Rating verschlechtern. Es wird allerdings weiterhin ein Rating im Investment Grade - Bereich angestrebt. Bayer ist von der Umweltsicherheit seiner Produkte überzeugt. Auch für die Bienen gehe nach mehreren wissenschaftlichen Studien keine Gefahr aus. Eine Welt ohne Pflanzenschutzmittel sei undenkbar. Bezüglich des Verbotes von Chemikalien seitens der EU behält sich Bayer rechtliche Schritte vor. Kleinbauern, welche Bayer-Produkte ohne Genehmigung lediglich für den Eigenbedarf verwenden, will Bayer nicht verklagen. Das Medikament Duogynon sei nachweislich nicht für embryonale Fehlbildungen verantwortlich. Für Europa ist kein gentechnisch verändertes Saatgut in Entwicklung. Aus Sicht von Monsanto spielt Glyphosat in Europa eine untergeordnete Rolle. Glyphosat macht weniger als 0,5% von Bayer´s Agrochemiesparte CropScience aus, so dass ein mögliches Verbot von Glyphosat Bayer gar nicht so hart treffen würde. Außerdem stellt Bayer Glyphosat überhaupt nicht selbst her, sondern vermarktet es bloß. Die Bienenbestände gehen im Übrigen gar nicht zurück. Vielmehr ist die Anzahl der Bienen seit 1961 um 65% gestiegen. Negativen Einfluss auf die Bienenbestände haben unter anderem Bienenkrankheiten, Viren, der Kimawandel, die Varroamilbe und Monokulturen - der negative Einfluss durch die Agrochemie sei hingegen wissenschaftlich widerlegt. Theoretisch könnte die Weltbevölkerung schon jetzt vollständig ernährt werden. Es leiden jedoch momentan 2 Mrd. Menschen an Unter- oder Mangelernährung, was weitere Effizienzsteigerungen in der Landwirtschaft erfordert. Die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Sparten wird regelmäßig überprüft. Ob das Pharmageschäft innert der nächsten 20 Jahre nicht verkauft wird, kann aktuell nicht seriös ausgeschlossen werden.

 

Ich hätte noch viel mehr bzw. ausführlicher schreiben können, aber das würde den Rahmen sprengen. Gerne kann ich jedoch bei Nachfragen von Euch nochmal in meine Notizen schauen. Grundsätzlich war es ganz interessant, mal wieder eine HV besucht zu haben (kann ich jedem wenigstens einmal wirklich nur empfehlen). Nun freue ich mich auf den baldigen Dividendeneingang - und vor allem auf einen (hoffentlich) positiven Ausgang der Monsanto-Übernahme. :)

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methusalix

Danke für den superausführlichen Bericht!! :)

 

Eine Frage hätte ich: Was bedeutet das "(O-Ton)"? 

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Dividenden-Pirat
· bearbeitet von Dividenden-Pirat

@Schildkroete

 

Mir hat es auch gut gefallen. Die Präsentation von Werner Baumann fand ich doch interessant. Auch waren seine Antworten nicht 0815 sondern Antworten. Ich war erschrocken, wie viele alte Menschen doch auf diesen Veranstaltungen 11.30 Uhr wenn das Buffet eröffnet ist aufstehen und gehen...

Ob ich nächstes Jahr nochmal kommen, ich bin mir noch nicht sicher. Ich hatte wahrscheinlich zu hohe Erwartungen und wollte mehr Aktion & Diskussion sehen. 

Insgesamt, war die Veranstaltung doch interessant und auch ich, freue mich auf die Dividendenzahlung.

 

Arrrrrr

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 25.5.2018 um 23:17 schrieb methusalix:

Danke für den superausführlichen Bericht!! :)

 

Eine Frage hätte ich: Was bedeutet das "(O-Ton)"? 

 

Sehr gerne.

Das hat mich 2 Sekunden Internetrecherche gekostet... 

 

@Dividenden-Pirat

Mit zu hohen Erwartungen sollte man nicht zu einer HV fahren. Ich hatte im konkreten Fall allerdings etwas mehr Erwartungen hinsichtlich Protesten gegen die Monsanto-Übernahme sowie bezüglich karnevalistischer Redebeiträge. Manche Menschen brauchen es anscheinend, sich öffentlich zum Robert zu machen. Wobei einige es wohl auch selbst gar nicht merken, wie lächerlich sie sich eigentlich machen. Ein Privatanleger etwa regte sich darüber auf, dass er das Parkhaus nicht nutzen durfte, der Vorstand allerdings schon, dass die Kulis von Bayer im Vergleich zu denen der Deutschen Bank schlichtweg billig seien und dass er zu seinem Stück Kuchen bloß eine Serviette bekommen hatte und keinen richtigen Teller... Nur wegen des Essens fahre ich jedoch ganz bestimmt nicht zu einer HV, wie es ja vielen Rentner gerne tun. Deshalb kann ich es verstehen, dass Bayer das Essen nur rationsweise mittels Lebensmittelkarten ausgegeben hat. Wer sich aber lediglich *in Maßen* Nachschlag holen will, wird dadurch benachteiligt. Naja, reden wir mal nicht übers Essen, sondern über das Wesentliche. Einmal sollte man auf jeden Fall zu einer HV, so schnell werde ich selbst allerdings erstmal nicht wieder eine besuchen.

 

Der obige Erfahrungsbericht ist ja eher kommentierend und ohne eigene Wertung. Nachfolgend einige Anmerkungen meinerseits:

 

Zitat

Baumann verwies in seiner ausführlichen Rede als erstes darauf, dass für die geplante Übernahme von Monsanto nahezu alle erforderlichen Genehmigungen der einzelnen Kartellbehörden vorliegen. Zu beachten ist, dass der Deal bis zum 14. Juni in trockenen Tüchern sein muss. Die Dividende wird zum achten Mal in Folge erhöht, und zwar von 2,70€ auf 2,80€ je Aktie. Die Ergebnisse für 2017 entsprechen weitestgehend denen von 2016.

 

Der Gewinn pro Aktie für 2017 ist bei den continuing operations deutlich gesunken, bei den discontinued operations durch den Verkaufserlös von Covestro deutlich gestiegen. Selbst wenn man den Buchgewinn aus dem Covestro-Verkauf herausrechnet, ist der Gewinn 2017 ein deutlicher Ausreißer nach oben (7,53 € pro Aktie - das wird bis 2020 nicht wieder erreicht werden) - durch den enormen Gewinnsprung von Covestro, woran Bayer in 2017 weitgehend noch beteiligt war. 2018 wird dieser discontinued-Gewinn wieder wegfallen, aber 2017 war er vorhanden.

 

Wenn ich in "core EPS diluted from continuing operations" den von Bayer dort herausgerechneten Punkt "amortization and impairments of intangible assets" wieder hineinrechne (was ich ungerne tue, weil ich "impairments" durchaus bereinigen möchte, amortizations hingegen nicht), dann kommt man auf einen nahezu unveränderten Wert gegenüber dem Vorjahr.

 

Zitat

Die Abspaltung von Covestro brachte mit 15 Mrd. € mehr als erwartet ein.

 

Eben wegen dem erwähnten Gewinnsprung. Deshalb halte ich persönlich den Verkaufszeitpunkt für richtig, weil der Gewinn von Covestro wahrscheinlich wieder einbrechen wird, sobald die Konkurrenz ihre Lieferschwierigkeiten überwunden haben wird.

 

Zitat

Ist es nicht nachteilig, dass Bayer als Auflage der Kartellbehörden unter anderem seine Digitalisierungssparte an die BASF veräußern muss?

 

Ich denke nicht, weil man dies ja nur deshalb tun muss, weil man von Monsanto ebenfalls eine Digitalisierungssparte kauft und in der Summe beider Sparten eine marktbeherrschende Stellung einnehmen würde. Darauf muss das Kartellamt natürlich achten.

 

Zitat

Hat Bayer einen Strategieschwenk vor? Die Pipeline sei nämlich recht mau und immer mehr Forschungsvorhaben werden nicht selbst durchgeführt, sondern mittels Kooperationen.

 

Mit dem Link hatte ich ja bereits darauf hingewiesen, dass sowas gar nicht so selten vorkommt. Meines Erachtens ist das zu begrüßen, da man dadurch das Forschungsrisiko nicht komplett selbst tragen muss. Und wenn man einen Treffer landet, dann kauft man einfach den Partner.

 

Zitat

War der Kauf der Consumer Health - Sparte von Merck (USA) 2014 nicht ein schlechter Deal?

 

Ist zum Vergleich der Kauf der Consumer Health-Sparte von Merck KGaA durch Procter & Gamble ein schlechter Deal? Das ist immerhin eine stabile Einnahmequelle mit akzeptabler Marge und praktisch ohne Zyklusabhängigkeit, also somit eine Erhöhung der Anzahl der Standbeine. Natürlich sind die Margen bei Krebsmedikamenten höher - aber eben auch nur bis zum Ablauf der Patente.

 

Zitat

Durch die Übernahme von Monsanto erhöhen sich Bayer´s Schulden

 

Relativ gesehen tun sie dies nicht. Ist alles seit über einem Jahr vom Markt durchgerechnet. Deshalb wissen wir auch, welche Kapitalerhöhung Bayer benötigt, um den Verschuldungsgrad konstant zu halten.

 

Zitat

Warum ist die Dividende nicht stärker erhöht worden?

 

Weil das unseriös wäre, wenn man sich sich dadurch angesichts der Mega-Übernahme von Monsanto noch stärker verschulden würde. Bei einem Privatanleger würde ich solch eine Frage ja noch verstehen. Nicht aber bei einem institutionellen Anleger (es war der Vertreter der DWS). Noch weniger nachvollziehbar fand ich jedoch die Frage nach dem Verlauf des Aktienkurses, welche alle (!) Vertreter der Anlegerschutzvereinigungen und Fondsgesellschaften stellten.

 

Zitat

Warum fällt die Abfindung vom Monsanto-CEO Hugh Grant so hoch aus?

 

Oft sind solche Abfindungsprämien im Arbeitsvertrag geregelt. Da diese Frage von einem Privatanleger kam, kann man ihm keinen Vorwurf machen. Die zuvor genannten Herren hätten hier allerdings mal nachhaken können.

 

Zitat

Zwar werden 10% der eigenen Agrarsparte an die BASF abgegeben, aber es verbleiben damit schließlich immer noch 90% bei Bayer. Auch wenn Bayer in diesem Zusammenhang seine Digitalisierungssparte an die BASF verkauft, erwirbt man dafür ja die Digitalisierungssparte von Monsanto.

 

Das Problem sind wie bei der Digitalisierungssparte die beiden Saatgutsorten, von denen man die Version von Monsanto übernimmt und dann in der Summe beider Varianten den Markt kontrollieren würde. 

 

Zitat

Eine Hybridanleihe soll nicht emittiert werden, weil diese Anleiheart mit einem schlechteren Rating und somit einem höheren Zinssatz behaftet ist.

 

Das sollte ein Vorstand eines DAX-Unternehmens besser wissen. Eine Hybridanleihe ist Eigenkapital und natürlich nicht im Vergleich mit Fremdkapital zu sehen, sondern im Vergleich zu weiteren neuen Aktien. Und da wäre eine Hybridanleihe viel besser als eine Verwässerung der Aktie. Bei einem KGV von etwa 17 kostet Eigenkapital eine Rendite von 6%. Die Hybridanleihe würde hingegen nur die Hälfte kosten. Auch das Rating dürfte davon nicht betroffen sein, weil das ja keine "Schulden" sind - die bereits emittierten Tier-Anleihen laufen bis 2075 und müssen nicht vorher zurückgezahlt werden.

 

Zitat

Glyphosat macht weniger als 0,5% von Bayer´s Agrochemiesparte CropScience aus, so dass ein mögliches Verbot von Glyphosat Bayer gar nicht so hart treffen würde.

 

Mit Glyphosat kann man ohnehin kein Geld mehr verdienen, weil das Patent seit 2010 ausgelaufen ist und die Chinesen das Zeug billig herstellen können.

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feymo211283

Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht Schildi. Solltest du hauptberuflich machen :-)

Habe schon oft mit dem Gedanken gespielt, mir eine Position Bayer in das Depot zu legen. Pharmabranche hat mir einfach gefehlt.

Denke Bayer ist ein guter Wert, deren Bewertung durchaus fair ist, wobei man durch die Fusion Baysanto^^ nicht genau weiss, wie sich die Zukunft entwickelt und wo die profitablen Geschäftsfelder sein werden.

 

Habe heute aufgrund des Ex-Tages mal eine Limitorder erstellt, die knapp war, aber tatsächlich gegriffen hat.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Sehr gerne. Wenn die Übernahme von Monsanto tatsächlich klappt, wird wie oben beschrieben der Bereich Agrochemie 44% vom Gesamtumsatz ausmachen. Angesichts einer steigenden Weltbevölkerung und einer dafür erforderlichen Steigerung der Effizienz der Landwirtschaft kann Bayer ein lohnendes Investment sein. Wer jedoch ein reines Pharmaunternehmen im Depot haben will, sollte sich eher Johnson & Johnson, Novartis, Roche etc. anschauen. 

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Dividenden-Pirat
vor 20 Minuten schrieb Schildkröte:

Sehr gerne. Wenn die Übernahme von Monsanto tatsächlich klappt, wird wie oben beschrieben der Bereich Agrochemie 44% vom Gesamtumsatz ausmachen. Angesichts einer steigenden Weltbevölkerung und einer dafür erforderlichen Steigerung der Effizienz der Landwirtschaft kann Bayer ein lohnendes Investment sein. Wer jedoch ein reines Pharmaunternehmen im Depot haben will, sollte sich eher Johnson & Johnson, Novartis, Roche etc. anschauen. 

 

Angeblich ist es diese Woche soweit...

 

https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-05-25/bayer-said-to-win-u-s-antitrust-nod-for-monsanto-deal-next-week

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reko
· bearbeitet von reko
Am 27.5.2018 um 12:17 schrieb Schildkröte:

 

Zitat

Glyphosat macht weniger als 0,5% von Bayer´s Agrochemiesparte CropScience aus, so dass ein mögliches Verbot von Glyphosat Bayer gar nicht so hart treffen würde.

 

Mit Glyphosat kann man ohnehin kein Geld mehr verdienen, weil das Patent seit 2010 ausgelaufen ist und die Chinesen das Zeug billig herstellen können.

Sorry, bin bei Bayer nicht so drin.

Wie sieht das bei Monsanto aus? Ich dachte der einzige Vorteil von Monsantos genmanipulierten Saatgutsorten ist, dass sie gegen Glyphosat resistent sind. Ohne Glyphosat gibt es dann auch keinen Bedarf an diesen Saatgut. Das Saatgut ist geschützt. Das Glyphosatpatent ist mW schon sehr lange abgelaufen.

 

Monsanto’s patent on glyphosate expired in 1991

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Schildkröte

Glyphosat macht weniger als 0,5% von Bayer´s Agrochemiesparte CropScience aus, so dass ein mögliches Verbot von Glyphosat Bayer gar nicht so hart treffen würde.

s. Erfahrungsbericht

 

How much money does Monsanto make from Roundup? In 2015, the company made nearly $4.76 billion in sales and $1.9 billion in gross profits from herbicide products, mostly Roundup. That represents a significant portion of the global glyphosate market, although the company will continue to lose market share to generic competitors as demand grows. Therefore, as far as Monsanto is concerned, the road to the future will be paved with seeds and genomics products, not chemical herbicides.

Quelle: motley fool 

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reko

Wenn man vom zustanden kommen des Deals ausgeht, dann müßte man bereits jetzt die Monsanto Zahlen in die Bewertung einrechnen,

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Dividenden-Pirat

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/weg-fuer-uebernahme-frei-usa-genehmigen-monsanto-uebernahme-durch-bayer-unter-auflagen-6238584

 

Die USA sagt okay, doch der Preis ist hoch.

 

Ursprünglich hatten die Behörden starke Vorbehalte gegen die geplante Übernahme. Sie stuften die gemeinsame Marktmacht der Konzerne als zu hoch ein. Um dennoch eine Genehmigung zu erhalten, musste Bayer dem Justizministerium zufolge dem größten Kompromiss zustimmen, der jemals bei einer Übernahme in den USA vereinbart wurde: Bayer muss sich von Geschäftsteilen im Wert von etwa neun Milliarden Dollar trennen, darunter fast das gesamte eigene Saatgutgeschäft. Nur so entstünden durch die Fusion keine Nachteile für Wettbewerber und Verbraucher.

 

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/uebernahme-bayer-darf-monsanto-kaufen-1.3996530

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hund555

Hallo zusammen,

Bis zum 14. Juni muss der Kauf von Monsanto abgeschlossen sein, heißt es auch dass die Monsanto Aktionäre bis dahin ihr Geld bekommen?

 

P.S: Schildkröte, sehr guter Beitrag über die HV !

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Stunden schrieb Dividenden-Pirat:

und eine Übersicht der neuen 4 Global Player. BASF ist hier der lachende 4te jetzt im Bunde.

Link

Die Firmenmanager sind bereit wesentlich mehr als die Aktionäre zu bezahlen

Für Monsanto bezahlt Bayer 66 Mrd$ / 14,6 Mrd$ = 4.5  Umsatzmultiple

Fur die Bayer Abspaltung muss BASF 7 Mrd€ / 2.1 Mrd€ = 3.33 Umsatzmultiple bezahlen

Bayer wird vom Markt mit  84 Mrd€ / 35 Mrd€ = 2,4 Umsatzmultiple bewertet

Man müßte aber die Schulden und Cash noch einrechnen (Monsanto 14,9 Mrd$, Bayer 38 Mrd€  Verbindlichkeiten)

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Stefaaan
Am 30.5.2018 um 09:07 schrieb hund555:

Bis zum 14. Juni muss der Kauf von Monsanto abgeschlossen sein, heißt es auch dass die Monsanto Aktionäre bis dahin ihr Geld bekommen?

Und eine verwandte Frage: fallen Depot-Gebühren für den Tausch MON-Aktien gegen Cash an?

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