Zum Inhalt springen
Elvis77

Core-Satellite Strategie

Empfohlene Beiträge

Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Jetzt will ich auch mal meinen eigenen Fondsthread. :D

 

Ganz kurz zu meiner momentanen Lage:

Ich stehe momentan am Spielfeldrand und schaue den Börsenkursen hinterher. Früher hatte ich Fonds, dann fast nur ein eigenes Aktiendepot. Jetzt wo die Abgeltungssteuer kommt, überlege ich natürlich auch, wie ich mich zukünftig darauf einstellen soll.

Zwar hängen nicht ganz unwesentliche Details meiner Entscheidung von der genauen Ausgestaltung der Abgeltungssteuer ab (z.B. ob man via Sparpläne noch CostAverage nutzen könnte) aber einige Kernfragen kann ich wohl jetzt schon langsam aber sicher angehen. Anlagesumme 50.000Euro. Das entspricht einer Aktienquote von 30%

 

Ich möchte eine Core-Satellite Strategie anwenden.

Boah, das hört sich jetzt doll an... Ist aber was ganz furchtbar einfaches. Im Grunde macht es fast jeder Aktienfonds so. Es ist eigentlich wie der Enhanced Index approach.

Mit dem "Core", also dem Kern, wird einfach der Markt abgebildet. Also quasi wie ETFs. Je größer der Kern, desto geringer das Risiko schlechter abzuschneiden als der Markt. Desto geringer aber natürlich auch die Chance einer Outperformance. Der "Satellite" Teil, orientiert sich hingegen an keinem Index. Es bildet den "mutigen" Teil des Aktienportfolios, in dem die eigene Meinung zum Ausdruck kommt.

 

Nun könnte man natürlich sagen: "Elvis, mein Gott, mach dir das Leben doch nicht schwer und kauf halt irgendeinen Fonds, wenn du ohnehin glaubst, das die es so machen". Das ist schon richtig. Aber so ein aktiver Fonds weicht oft nur zu 5-20% mit seinem Portfolio von seinem Index ab.

Ich bezahle aber ein aktives Fondsmanagment nicht dafür, das es den Markt abbildet. Also 2% TER, dafür das sie jeden 10. Euro von mir aktiv verwalten ist enorm teuer. Wenn ich die Mehrkosten aktiver Fonds gegenüber passiven Fonds auf den kleinen Teil des Vermögens hochrechne, den aktive Fonds tatsächlich auch aktiv verwalten, ist die Managmentgebühr eines aktiv verwalteten Euros derart hoch, das in diesem Bereich schon eine regelmäßig ganz außergewöhnliche Outperformance notwendig wäre, um das zu rechtfertigen.

 

Daher ist es sinnvoll den passiven und aktiven Teil des eigenen Potfolios selber zu erstellen. Das senkt doch deutlich die durchschnittliche Gebührenbelastung.

 

Jetzt würden mich Vorschläge für den Part des Satelliten interessieren.

Im Grunde kann hier die Abweichung vom Markt durch 2 Wege erreicht werden. Entweder durch eine Art Markettiming oder durch die Aktienauswahl selber oder beides. Markettiming ist meistens als sehr kurzfristig charakterisiert. Daran glaube ich nicht. Mittelfristiges Markettiming halte ich allerdings mit einer annehmbar hohen Trefferquote für möglich. In diesem Fall kämen für mich z.B. aggressive Mischfonds in Frage, die bis zu 100% in Aktien rein und raus gehen können und das auch mal nutzen und nicht an einer starren Aktienquote festhalten. Das kann ich ja ebenfalls selber günstiger realisieren. Den Aktienteil könnte so ein aggressiver Mischfond meinethalben auch über ETFs realisieren.

Bei dem Weg über die Aktienauswahl, könnte ich mir hingegen z.B. konzentrierte Portfolios vorstellen oder eben irgendwelche andere Strategien, die auf einer Auswahl und Gewichtung beruhen, die sich nicht am Index ortientiert.

Vielleicht hat jemand auch noch ganz andere Ideen?

 

Bin gespannt auf Vorschläge und Ansichten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Grumel
· bearbeitet von Grumel

Würde am ehesten ein eigenes Aktienportfolio machen. Der Mischfond orientiert sich ja doch nur an den aktuellen zu und Abflüssen, wird also genau falschrum handeln. Nachdem die Aktien stark gefallen werden alle Kunden Sicherheit wünschen und die auch b ekommen. Am peak des Aktienmarktes werden alle nach Aktiengewinnen gieren, und irgendwann wird das der Mischfond auch umsetzen.

 

Spätestens seit dem genialen Market Timing der Versicherungen Anno 2000 fehlt mir der Glaube an die Fähigkeit irgendwelcher Mischfonds.

 

Wobei bei Einzelaktien natürlich die Frage ist wie man Aktien auswählt die man wegen der Abgeltunssteuer plant ewig zu halten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BananaSpit
Jetzt will ich auch mal meinen eigenen Fondsthread. :D

 

Ganz kurz zu meiner momentanen Lage:

Ich stehe momentan am Spielfeldrand und schaue den Börsenkursen hinterher. Früher hatte ich Fonds, dann fast nur ein eigenes Aktiendepot. Jetzt wo die Abgeltungssteuer kommt, überlege ich natürlich auch, wie ich mich zukünftig darauf einstellen soll.

Zwar hängen nicht ganz unwesentliche Details meiner Entscheidung von der genauen Ausgestaltung der Abgeltungssteuer ab (z.B. ob man via Sparpläne noch CostAverage nutzen könnte) aber einige Kernfragen kann ich wohl jetzt schon langsam aber sicher angehen. Anlagesumme 50.000Euro. Das entspricht einer Aktienquote von 30%

 

Ich möchte eine Core-Satellite Strategie anwenden.

Boah, das hört sich jetzt doll an... Ist aber was ganz furchtbar einfaches. Im Grunde macht es fast jeder Aktienfonds so. Es ist eigentlich wie der Enhanced Index approach.

Mit dem "Core", also dem Kern, wird einfach der Markt abgebildet. Also quasi wie ETFs. Je größer der Kern, desto geringer das Risiko schlechter abzuschneiden als der Markt. Desto geringer aber natürlich auch die Chance einer Outperformance. Der "Satellite" Teil, orientiert sich hingegen an keinem Index. Es bildet den "mutigen" Teil des Aktienportfolios, in dem die eigene Meinung zum Ausdruck kommt.

 

Nun könnte man natürlich sagen: "Elvis, mein Gott, mach dir das Leben doch nicht schwer und kauf halt irgendeinen Fonds, wenn du ohnehin glaubst, das die es so machen". Das ist schon richtig. Aber so ein aktiver Fonds weicht oft nur zu 5-20% mit seinem Portfolio von seinem Index ab.

Ich bezahle aber ein aktives Fondsmanagment nicht dafür, das es den Markt abbildet. Also 2% TER, dafür das sie jeden 10. Euro von mir aktiv verwalten ist enorm teuer. Wenn ich die Mehrkosten aktiver Fonds gegenüber passiven Fonds auf den kleinen Teil des Vermögens hochrechne, den aktive Fonds tatsächlich auch aktiv verwalten, ist die Managmentgebühr eines aktiv verwalteten Euros derart hoch, das in diesem Bereich schon eine regelmäßig ganz außergewöhnliche Outperformance notwendig wäre, um das zu rechtfertigen.

 

Daher ist es sinnvoll den passiven und aktiven Teil des eigenen Potfolios selber zu erstellen. Das senkt doch deutlich die durchschnittliche Gebührenbelastung.

 

Jetzt würden mich Vorschläge für den Part des Satelliten interessieren.

Im Grunde kann hier die Abweichung vom Markt durch 2 Wege erreicht werden. Entweder durch eine Art Markettiming oder durch die Aktienauswahl selber oder beides. Markettiming ist meistens als sehr kurzfristig charakterisiert. Daran glaube ich nicht. Mittelfristiges Markettiming halte ich allerdings mit einer annehmbar hohen Trefferquote für möglich. In diesem Fall kämen für mich z.B. aggressive Mischfonds in Frage, die bis zu 100% in Aktien rein und raus gehen können und das auch mal nutzen und nicht an einer starren Aktienquote festhalten. Das kann ich ja ebenfalls selber günstiger realisieren.

Bei dem Weg über die Aktienauswahl, könnte ich mir z.B. konzentrierte Portfolios vorstellen oder eben irgendwelche andere Strategien, die auf einer Auswahl und Gewichtung beruhen, die sich nicht am Index ortientiert.

Vielleicht hat jemand auch noch ganz andere Ideen?

 

Bin gespannt auf Vorschläge und Ansichten.

 

 

Hallo Elvis77,

 

 

bin selber gerade auf der Suche nach meinem Satelliten. :blink:

Versuche allerdings geeignete aktive Fonds

zu finden:

 

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=10278

 

 

Gruß

 

BS

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
asche
Würde am ehesten ein eigenes Aktienportfolio machen.

Vor dem Hintergrund der Abgeltungssteuer hat aber ein dauerhaft gehaltener Mischfonds Vorteile gegenüber Aktien, die man umschichten müsste ...

 

@Elvis77: schon 167k schwer? Alle Achtung :-)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Grumel

Im gegenteil, Mischfonds kommen und gehen. Aktien werden wenigstens nicht geschlossen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Elvis77
Der Mischfond orientiert sich ja doch nur an den aktuellen zu und Abflüssen, wird also genau falschrum handeln. Nachdem die Aktien stark gefallen werden alle Kunden Sicherheit wünschen und die auch b ekommen. Am peak des Aktienmarktes werden alle nach Aktiengewinnen gieren, und irgendwann wird das der Mischfond auch umsetzen.

Da ist wohl viel wahres dran. Ich gebe aber die Hoffnung noch nicht auf, das es da kein klügeres Konzept geben soll.

 

@Elvis77: schon 167k schwer? Alle Achtung :-)

Eigentlich könnte ich es gar nicht sagen.

Ich stecke zu 2/3 in den verschiedensten Arten und Risikoklassen geschlossener Beteiligungen. Aber was die nun gerade Wert sind, lässt sich oft nur grob schätzen. Und manchmal nichtmal das.

 

Eigentlich würde ich ohne Angeltungssteuer eine andere Strategie fahren und aufgrund meiner anderen Risiken einen massiven Costaverage mit bis zu 1000Euro im Monat fahren, der bei allgemeinen Marktrückgängen z.B. verdoppelt werden würde.

Aber so wie es steuerlich bisher aussieht, werde ich wohl damit liebäugeln große Teile in erheblich kürzerer Zeit unter zu bringen.

Gefällt mir nicht wirklich. Ich hätte einen risikoärmeren Marktzugang in Anbetracht meiner anderen Anlagen eher den Vorzug gegeben. Aber 25% Steuern sind schon ein gewichtiges Argument.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
fennichfuxer

hi,

 

das mischfondskonzept funktioniert nur in der theorie. so schön diese ist, ich kenne keinen publikumsfonds, der sie erfolgreich seit jahren und jahrzehnten umsetzt. glückstreffer gibt es immer wieder, eine glückskomponente möcht ich allerdings nicht drinne haben. ich hab schon meine probleme mit wahrscheinlichkeiten.

 

auf 30+ jahre bleibt nur eins: investieren und vorübergehende buchverluste aushalten. der richtige ausstieg wird entscheidend sein. da gilt es durchaus etwaige spekulationen zu berücksichtigen.

 

schau doch mal, was die gurus sagen: buffet, graham und kostolany hielten/halten ihre werte über konjunkturzyklen hinweg und verkaufen erst, wenn das unternehmen keine aussichten mehr auf überdurchschnittlichen unternehmerischen erfolg hat/hatte. nervöse zuckungen der börse spielen dabei eine untergeordnete rolle. timing ist für den investor, wie du vermutlich einer bist, das sonntagskino. für den spekulanten sein täglich brot.

 

grüssle ff

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Stichling
Eigentlich würde ich ohne Angeltungssteuer eine andere Strategie fahren und aufgrund meiner anderen Risiken einen massiven Costaverage mit bis zu 1000Euro im Monat fahren, der bei allgemeinen Marktrückgängen z.B. verdoppelt werden würde.

Aber so wie es steuerlich bisher aussieht, werde ich wohl damit liebäugeln große Teile in erheblich kürzerer Zeit unter zu bringen.

Gefällt mir nicht wirklich. Ich hätte einen risikoärmeren Marktzugang in Anbetracht meiner anderen Anlagen eher den Vorzug gegeben. Aber 25% Steuern sind schon ein gewichtiges Argument.

Deine Gedanken zur Core-Satellite-Strategie gefallen mir. Der viel beworbene Cost-Average-Effekt wird aber überschätzt. Siehe hierzu diesen FAZ-Artikel: Der überschätzte Sparplan

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Elvis77

Dem Effekt des Cost-Average, halte ich auch für eher gering.

Ich habe das hier noch nie angesprochen, weil das wie an einer Religion zu rütteln ist.

Allerdings musst du bei dem Artikel beachten, das er vornehmlich darauf argumentiert, das man durch Cost-average nicht mehr Rendite erzielen kann. Dem stimme ich zu.

Ich denke jedoch, das er hilft das Risko geringer zu halten. Da muss man unterscheiden.

Insbesondere, wenn man den Sparplan flexibel hält.

Hierbei finde ich eine Strategie von Peter Lynch sehr überzeugend, Marktrückgänge kräftig durch Erhöhung des Sparplans zu nutzen und ihn ansonsten ruhig weiter laufen zu lassen.

 

Das geht aber freilich nur, wenn man flexibles Kapital auf der Seite liegen hat um die Sparplanraten massiv verändern zu können.

 

Da allerdings meistens direkt vom Einkommen gespart wird, kommt so eine Strategie nur für eher wenige Anleger in Frage.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Delphin
· bearbeitet von Delphin
Der viel beworbene Cost-Average-Effekt wird aber überschätzt.

Dem muss ich zustimmen. Wenn mein Hirn auch nur halbwegs zuverlässig arbeitet, müsste man statt Cost-Average-Effect besser Zeit-Diversifikation sagen. Mann minimiert das Risiko, beim einmaligen Kauf einen schlechten Zeitpunkt zu erwischen, indem man sozusagen immer Kauft. Das ist wie wenn man das Kaursrisiko von einzelnen Aktien vermindert, indem man einfach alle kauft. Für die Rendite macht das prinzipiell keinen Unterschied.

 

Einfach gesagt: drei Monate lang 50 EUR in einen Sparplan einzahlt, kommt das auf dasselbe hinaus, wie wenn man etwa in der Mitte der Zeit zum (geometrischen, EDIT: sorry, muss "harmonischen" heißen) Durschnittskurs kaufen würde. Kann man aber natürlich nicht, weil man keinen Einfluss auf die Kurse hat. Man steht also mit dem Sparplan besser oder schlechter da, nicht "meistens besser" oder so was.

 

P.S.: Ich habe mich gerade heute mit einem Bankberater beinahe darüber gestritten, vielleicht hab ich ja wirklich unrecht, aber noch konnte er mich nicht überzeugen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Grumel

Die Idee hinter dem CAE ist wohl dass es eine Tendenz von Aktien gibt um einen Mitelwert zu schwankten, anstatt völlig besoffen und ziellos durch die Gegend zu schaukeln.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...