Zum Inhalt springen
powerschwabe

Geldmarktfonds

Empfohlene Beiträge

thowi

Super, vielen Dank für deine Stellungnahme!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 5 Stunden von thowi:

Wie kommt es, dass zum Thema Geldmarktfonds nicht so viel aktuelle Diskussion gibt? Ist es einfach uninteressant, oder Tagesgeld weiterhin die attraktivere Lösung - und die Negativzinsen einfach schlucken?

 

An dieser Stelle sollte man überlegen, warum es auf Tagesgeldkonten höhere Zinsen gibt, als bei Geldmarktfonds mit Wertpapieren höchster Bonität.

 

Wenn man den Grund kennt, spricht das eigentlich eher gegen Tagesgeld.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 1 Stunde von thowi:

heißt, man kann eigentlich recht pauschal davon ausgehen, dass ein EUR Geldmarktfonds genau so negativ läuft wie ein Verwahrentgelt, was zu zahlen ist?

Die Rendite des Geldmarktfonds ist natürlich niedriger. Aber dafür gibt es bei Geldmarktfonds keine Einlagensicherungsbegrenzungen – und als Privatperson kann man die Verluste des Geldmarktfonds mit positiven Kapitalerträgen steuerlich verrechnen.

 

Zitat

Macht ja irgendwie auch Sinn, denn die Gelder werden ja zum Großteil auch nur bei den Banken hochliquide angelegt, so hat zumindest der Fonds die gleichen Probleme, sofern er nicht irgendeinen Spezialdeal ausgehandelt hat.

Der Spezialdeal besteht darin, dass die Fondsverwaltung an sich Geld kostet und die Fondsgesellschaft damit auch noch Gewinn machen will.

 

vor einer Stunde von stagflation:

An dieser Stelle sollte man überlegen, warum es auf Tagesgeldkonten höhere Zinsen gibt, als bei Geldmarktfonds mit Wertpapieren höchster Bonität.

Einlagensicherungsarbitrage

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
Am 4.2.2022 um 14:13 von bondholder:

Einlagensicherungsarbitrage

 

Dass Du das weißt, ist mir klar! :thumbsup:

 

Ich vermute aber, dass viele Privatanleger sich nicht damit auseinandergesetzt haben. Die sehen:

  • Geldmarktfonds: -0,5%,
  • Tagesgeld: +0,01%

und ziehen daraus den Schluss: Tagesgeld ist besser.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Geldhaber
vor 6 Stunden von odensee:

Schau dir die Renditen von ETFs auf deutsche kurzlaufende Staatsanleihen an:

https://www.justetf.com/de/find-etf.html?assetClass=class-bonds&groupField=index&country=DE&bondType=Government&bm=0-3

Warum soll @thowisich kurzlaufende Staatsanleihen (ETFs) anschauen? Es ging doch um Geldmarktfonds. Hier die ETFs: 

https://www.justetf.com/de/find-etf.html?assetClass=class-moneyMarket&groupField=index&currency=EUR

Außerdem füge ich den Amundi Prime Euro Government Bonds 0-1Y UCITS ETF DR (C) (LU2233156582) hinzu:

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?assetClass=class-bonds&groupField=index&bondType=Government&bm=0-3&currency=EUR&from=search&isin=LU2233156582#overview 

 

Die Renditen sind nur ein wenig negativer als -0,5% Verwahrentgelt. 

 

vor 6 Stunden von odensee:

Meine Meinung: solche Fonds braucht man, wenn das Vermögen ausreichend groß und der Bedarf an "sicherer" Anlagemöglichkeit ebenfalls hoch ist. Einsteiger brauchen so etwas nicht, da reicht TG. Junge (und ältere) mit hohem Aktienanteil haben ebenso keinen Bedarf, sofern der "sichere" Anteil unter 100.000 liegt. Bleibt also die Zielgruppe derer, die "richtig Geld" haben.

Das sehe ich genauso - auch auf die Geldmarktfonds (ETFs) bezogen. Der steuerliche Aspekt ist aber ein Argument (und die Einlagensicherheit bei Beträgen über 100.000 €): 

vor 5 Stunden von bondholder:

Die Rendite des Geldmarktfonds ist natürlich niedriger. Aber dafür gibt es bei Geldmarktfonds keine Einlagensicherungsbegrenzungen – und als Privatperson kann man die Verluste des Geldmarktfonds mit positiven Kapitalerträgen steuerlich verrechnen.

 

 

Und hier ein ETF mit Kurzläufern, der noch eine positive Rendite hat: 

Franklin Liberty Euro Short Maturity UCITS ETF EUR Dist. (IE00BFWXDY69

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?productGroup=epg-activeEtfs&query=IE00BFWXDY69&groupField=index&from=search&isin=IE00BFWXDY69#overview

Allerdings werden "Schuldtitel von niedrigerer Qualität" beigemischt, denn sonst wäre keine positive Rendite möglich. Das bedeutet natürlich größere Risiken. Maximum Drawdown: -2,89% im "Corona-Crash". 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 3 Stunden von Geldhaber:

Und hier ein ETF mit Kurzläufern, der noch eine positive Rendite hat: 

Franklin Liberty Euro Short Maturity UCITS ETF EUR Dist. (IE00BFWXDY69

https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?productGroup=epg-activeEtfs&query=IE00BFWXDY69&groupField=index&from=search&isin=IE00BFWXDY69#overview

Allerdings werden "Schuldtitel von niedrigerer Qualität" beigemischt, denn sonst wäre keine positive Rendite möglich. Das bedeutet natürlich größere Risiken. Maximum Drawdown: -2,89% im "Corona-Crash". 

 

Ja, dieser Geldmarktfonds ist ein Stück weit weg von den berühmten Kommer-Anleihen: "kurzlaufende Staatsanleihen höchster Bonität in der Heimatwährung". Kommer würde diesen Fonds wohl nicht im risikofreien Anteil sehen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 15 Stunden von stagflation:

Wenn man den Grund kennt, spricht das eigentlich eher gegen Tagesgeld.

Ich kenne den nicht ... und auch das Stichwort Einlagensicherungsarbitrage hilft mir nicht weiter.

vor 14 Stunden von bondholder:

Die Rendite des Geldmarktfonds ist natürlich niedriger. Aber dafür gibt es bei Geldmarktfonds keine Einlagensicherungsbegrenzungen.

Aus meiner Sicht greift die Einlagensicherung bei Geldmarktfonds überhaupt nicht. Das erhöht aber das Risiko, bei dir hört es sich so an als bekäme man etwas als Gegenleistung für die niedrige Rendite.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 9 Stunden von Geldhaber:

Warum soll @thowisich kurzlaufende Staatsanleihen (ETFs) anschauen? Es ging doch um Geldmarktfonds.

Wo du recht hast, hast du recht. :thumbsup:

vor 9 Stunden von Geldhaber:

Da findet sich dann z.B. ein iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) (https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?assetClass=class-moneyMarket&groupField=index&currency=EUR&from=search&isin=DE000A0Q4RZ9#overview) also doch wieder kurzlaufende Staatsanleihen.

 

vor 44 Minuten von etherial:

Aus meiner Sicht greift die Einlagensicherung bei Geldmarktfonds überhaupt nicht. Das erhöht aber das Risiko, bei dir hört es sich so an als bekäme man etwas als Gegenleistung für die niedrige Rendite.

Es greift, auf Fondsebene, das Stichwort "Sondervermögen" und bei den enthaltenen Anleihen die Bonität der Emittenden. Das AAA-Rating der Bundesrepublik Deutschland halte ich für ausreichend sicher. Sicherer als Bankprodukte, insbesondere, wenn sie nicht durch die Einlagensicherung geschützt sind. Ich sehe da kein höheres Risiko als bei Tagesgeld > 100.000. Habe aber auch keinen Konservenvorrat im Keller. :rolleyes:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 23 Minuten von odensee:

Es greift, auf Fondsebene, das Stichwort "Sondervermögen" und bei den enthaltenen Anleihen die Bonität der Emittenden. Das AAA-Rating der Bundesrepublik Deutschland halte ich für ausreichend sicher. Sicherer als Bankprodukte, insbesondere, wenn sie nicht durch die Einlagensicherung geschützt sind. Ich sehe da kein höheres Risiko als bei Tagesgeld > 100.000. Habe aber auch keinen Konservenvorrat im Keller. :rolleyes:

Für Deutsche-Staatsanleihenfonds bin ich bei dir. Aber das war nicht Gegenstand meiner Frage:

 

@bondholder und @stagflation haben Tagesgeldkonten mit Geldmarktfonds verglichen. Und im Geldmarktfonds ist auch nichts anderes als Bankeinlagen drin. Und die These war, dass Geldmarktfonds eigentlich sicherer wären. Könnte sein, aber die Begründung fehlt. Dass die Einlagensicherung da unbegrenzt greift erschließt sich mir nicht - mir würde sich erschließen, wenn sie gar nicht greift.

Und Bankeinlagen die durch Deutschlands AAA-Rating besichert sind, sind aus meiner Sicht immer noch nicht so gut besichert wie Bankeinlagen wie Tagesgeld (die durch Einlagensicherung UND Deutschlands AAA-Rating gesichert sind und zudem noch fungibel sind).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 38 Minuten von etherial:

 

@bondholder und @stagflation haben Tagesgeldkonten mit Geldmarktfonds verglichen. Und im Geldmarktfonds ist auch nichts anderes als Bankeinlagen drin. Und die These war, dass Geldmarktfonds eigentlich sicherer wären. Könnte sein, aber die Begründung fehlt.

Laut Wikipedia 

Zitat

Bei Geldmarktfonds handelt es sich um Investmentfonds, die ausschließlich oder überwiegend in Geldmarktpapiere und liquide Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit investieren. Hierzu zählen Termingelder, Schuldscheindarlehen und Anleihen mit einer Laufzeit von unter 12 Monaten.

Und Geldmarktpapiere sind unter anderem:

Zitat

Handelsobjekte, die diese Voraussetzungen erfüllen, sind Staatsanleihen wie unverzinsliche Bundesschatzanweisungen der Bundesrepublik Deutschland („Bubills“, „U-Schätze“, Laufzeit maximal 1 Jahr) als Bundeswertpapiere seit 2004 mit einer Mindeststückelung von 0,01 Euro ausgestattet. Sie weisen Laufzeiten von sechs oder zwölf Monaten auf.

Und der von mir oben erwähnte "Geldmarktfonds" läuft zumindest bei JustETF als Geldmarktfonds und investiert nur in kurzlaufende deutsche Staatsanleihen. Mehr "Kommer" geht nicht (für Kommer-Fans...).

 

vor 38 Minuten von etherial:

Dass die Einlagensicherung da unbegrenzt greift erschließt sich mir nicht - mir würde sich erschließen, wenn sie gar nicht greift.

Für Bankeinlagen in Geldmarktfonds wird die Einlagensicherung nicht greifen. Da bin ich bei dir.

 

vor 38 Minuten von etherial:

Und Bankeinlagen die durch Deutschlands AAA-Rating besichert sind, sind aus meiner Sicht immer noch nicht so gut besichert wie Bankeinlagen wie Tagesgeld (die durch Einlagensicherung UND Deutschlands AAA-Rating gesichert sind und

Du setzt (wie ich, dass nur am Rande :rolleyes: ) auf das Versprechen von Merkel und Steinbrück aus dem Jahr 2008. Es gibt aber keine Verpflichtung des Staates, Einlagen von Sparern abzusichern.

 

vor 38 Minuten von etherial:

zudem noch fungibel sind).

Das trifft doch auch Einlagen in Geldmarktfonds auch zu.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Ein paar Geldmarktfonds im Vergleich. https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE0008476276,LU0011254512,LU0052863874

Kann man "zur Zeit" nehmen, muss man aber nicht (war auch schon die vergangenen 10 Jahre so), solange es für den Kleinanleger sinnvollere Alternativen gibt (meine Meinung dazu).

 

(Mein Eindruck: irgendwie bleibt die Diskussion wieder mal "im Fangnetz des Nebensächlichem" hängen)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 34 Minuten von odensee:

Und der von mir oben erwähnte "Geldmarktfonds" läuft zumindest bei JustETF als Geldmarktfonds und investiert nur in kurzlaufende deutsche Staatsanleihen. Mehr "Kommer" geht nicht (für Kommer-Fans...).

Aber meine Frage ging nunmal nicht an dich und deinen Geldmarktfonds, sondern die Pauschalaussage von oben, dass Geldmarktfonds im Vergleich zu Bankkonten zwar eine schlechtere Performance hätten aber eine bessere Bonität.

vor 15 Minuten von pillendreher:

(Mein Eindruck: irgendwie bleibt die Diskussion wieder mal "im Fangnetz des Nebensächlichem" hängen)

Ja - war aber nicht die Absicht: Mich interessiert es wirklich, warum Banken bessere Zinsen als Geldmarktfonds anbieten können (ich weiß es nicht). Bis auf Schlagworte gabs bisher keine Erklärung.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q
vor 20 Minuten von etherial:

Ja - war aber nicht die Absicht: Mich interessiert es wirklich, warum Banken bessere Zinsen als Geldmarktfonds anbieten können (ich weiß es nicht). Bis auf Schlagworte gabs bisher keine Erklärung.

Es dürfte rein das Interesse an Kunden sein und der damit einhergehenden Chance, mit diesen durch anderweitige Produkte Geld zu verdienen. 

Ein Geldmarktfonds kostet von vornherein Gebühren.

Das mehr und mehr kommende Verwahrentgelt zeigt ja auch, dass das "Bankeinlagen sind kostenlos" mehr und mehr brökelt.

Irgendwann zahlt man dann eben ab dem ersten Euro 1% Verwahrentgelt (Extremfall).

 

Ich bin übrigens bei @etherial. Solange man noch einigermaßen größere Summen bei sehr stabilen und großen Banken (ING Diba z.B.) bunkern kann ohne Negativverzinsung, wäre man dumm, stattdessen einen Geldmarktfonds zu nehmen. Das angebliche Mehr an Sicherheit beim Fonds halte ich aktuell immer noch für überflüssig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 2 Stunden von etherial:

Aber meine Frage ging nunmal nicht an dich und deinen Geldmarktfonds, sondern die Pauschalaussage von oben, dass Geldmarktfonds im Vergleich zu Bankkonten zwar eine schlechtere Performance hätten aber eine bessere Bonität.

Ich habe aber geantwortet.  :P Und wenn dir die wikipedia-Definition von Geldmarkt(fonds) nicht so gut gefällt, wie deine eigene, dann kann ich nichts dafür.

 

vor 2 Stunden von etherial:

Ja - war aber nicht die Absicht: Mich interessiert es wirklich, warum Banken bessere Zinsen als Geldmarktfonds anbieten können (ich weiß es nicht). Bis auf Schlagworte gabs bisher keine Erklärung.

"Banken" - sofern es sich um typische deutsche Vollbanken handelt - zahlen in der Regel keine Zinsen mehr, sondern nehmen Verwahrentgelt. Und sofern sie, wie die ING, noch 0,01% zahlen auf die ersten 50.000 (ja, aktuell pro Konto, weiß ich), wird das vermutlich mit Kundenbindung zu tun haben. Man will halt niemand vergraulen.

 

Und Spezialbanken, wie z.B. diverse Autobanken, zahlen noch Zinsen, weil sie sonst nicht genug Geld für zu vergebende Kredite haben und der Anleger gerne zulangt, weil das Verlustrisiko auf die Allgemeinheit abgewälzt wird (Einlagensicherung und im absoluten Notfall hoffen auf das Merkel/Steinbrück-Versprechen). Siehe Greensill.

 

Bei einem Geldmarktfonds hat man zum einen eine Sicherheit gegenüber der Depotbank (Sondervermögen) und zum anderen dadurch, dass eben hauptsächlich AAA/AA-Anleihen gekauft werden und ein Ausfall einer kleineren sub-AA(A)-Position "wegdiversifiziert" wird. Ein Totalverlust ist illusorisch. Anders bei Bankeinlagen - siehe Greensill. Ohne Einlagensicherung ständen die Anleger im Regen.

 

vor 1 Stunde von Madame_Q:

Solange man noch einigermaßen größere Summen bei sehr stabilen und großen Banken (ING Diba z.B.) bunkern kann ohne Negativverzinsung, wäre man dumm, stattdessen einen Geldmarktfonds zu nehmen. Das angebliche Mehr an Sicherheit beim Fonds halte ich aktuell immer noch für überflüssig.

Hier im WPF wird halt oft vom Kleinanleger ausgegangen, für den "größere Summe" schon bei 50 oder 100k liegt.

 

Disclaimer: leider ist mein Depot nicht so groß, dass ich in Geldmarktfonds investiert bin. Hätte ich 500.000 die "sicher" angelegt werden sollen, würde ich drüber nachdenken.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Merol Rolod
vor einer Stunde von odensee:

Disclaimer: leider ist mein Depot nicht so groß, dass ich in Geldmarktfonds investiert bin. Hätte ich 500.000 die "sicher" angelegt werden sollen, würde ich drüber nachdenken.

Dem kann ich mich anschließen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
Am 5.2.2022 um 08:32 von etherial:

Ja - war aber nicht die Absicht: Mich interessiert es wirklich, warum Banken bessere Zinsen als Geldmarktfonds anbieten können (ich weiß es nicht). Bis auf Schlagworte gabs bisher keine Erklärung.

 

Beginnen wir mit der Zinskurve:

 

image.png.f709bb5fe304be0cb9a3faeba0a40697.png

Quelle: https://www.marketwatch.com/investing/bond/tmbmkde-10y?countrycode=bx&mod=home-page

 

Wie man sieht, liegt das Zinsniveau in Deutschland für Anleihen höchster Bonität mit Laufzeiten bis zum einem Jahr bei -0.6%.

 

Das ist auch die Rendite von Geldmarktfonds mit Wertpapieren höchster Bonität im letzten Jahr. Geldmarktfonds mit Wertpapieren höchster Bonität sind also nicht schlecht - sondern sie machen genau das, was sie sollen: sie erwirtschaften eine Rendite in Höhe des Zinsniveaus.

 

Etwas anders sieht es bei Geldmarktfonds aus, die risikoreichere Wertpapiere enthalten. Diese erwirtschaften eine etwas höhere Rendite - aber diese höhere Rendite ist die Kompensation für mögliche Ausfälle. So lange es keine Ausfälle gibt, kann man tatsächlich eine etwas höhere Rendite erwirtschaften. Wenn es jedoch Ausfälle geben sollte, wird die Rendite niedriger sein. Im langjährigen Mittel sollte man also die gleiche Rendite erwirtschaften, wie mit Geldmarktfonds mit Wertpapieren höchster Bonität.

 

Jetzt zum Tagesgeld. Warum gibt es Banken, die leicht positive Zinsen zahlen, wenn das Zinsniveau bei -0,6% liegt?

 

Nun, die Banken würden sich liebend gerne Geld für -0,6% leihen - wenn sie es dafür bekommen würden. Sie bekommen aber kein Geld der Klasse "ohne Zweckbindung und ohne Sicherheiten" für -0,6% - weil Geschäftsbanken nicht besonders kreditwürdig sind. Die Banken müssen einen Aufschlag zahlen, wobei der Aufschlag von ihrer individuellen Kreditwürdigkeit abhängt. Kommer hat einen guten Artikel zu dem Thema geschrieben https://www.gerd-kommer-invest.de/risiko-von-bankguthaben/. Während der Finanzkrise 2008/2009 konnte man sogar sehen, dass sich Banken gegenseitig so wenig getraut haben, dass sie sich überhaupt kein Geld mehr geliehen haben.

 

Das ist der Punkt, an dem Tagesgeld für Banken interessant wird. Wenn eine Bank oder ein Unternehmen auf den internationalen Geldmärkten 1,0% Zinsen für Fremdkapital zahlen muss (wegen ihrer schlechten Bonität), wird es attraktiv, Tagesgeld für 0,1% anzubieten - auch wenn durch die Privatkunden hohe Kosten entstehen.

 

Für den Privatanleger sollen bei Tagesgeld ohne Einlagensicherung eigentlich die Alarmglocken schrillen:

  1. Der über dem Zinsniveau liegende Zins sollte verdeutlichen, dass es ein Risiko gibt - und dass es deutlich höher ist, als bei Staatsanleihen höchster Bonität oder Geldmarktfonds mit solchen Wertpapieren. Die Reaktion sollte also NICHT sein: oh, toll, da gibt es höhere Zinsen! Sondern die Reaktion sollte sein: Oh! Da gibt es offenbar ein Risiko!
  2. Wenn man dann noch weiß, dass bei Banken im Privatkundengeschäft hohe Kosten entstehen, sollte man erkennen, dass die Zinsen für Tages- und Festgeld eigentlich zu niedrig sind für das Risiko, das man auf sich nimmt. Mit einem Geldmarktfonds mit Wertpapieren höchster Bonität hätte man das bessere Rendite/Risiko-Verhältnis - und würde eigentlich das bessere Geschäft machen.

Der einzige Grund, der bei Privatanlegern für Tagesgeld spricht, ist die Einlagensicherung. Wenn man glaubt, dass die Einlagensicherung funktioniert, nimmt sie das nicht unerhebliche Risiko aus dem Tagesgeld raus - und dann hat man bei Tagesgeld tatsächlich ein besseres Rendite/Risiko-Verhältnis als bei Geldmarktfonds.

 

Ob die Einlagensicherung funktioniert ist allerdings umstritten. Man kann hier leider auch nicht mit Statistik arbeiten, weil noch nie eine große deutsche Bank oder eine größere Gruppe von Banken ausgefallen ist. Die deutsche Einlagensicherung wurde also noch nie richtig getestet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
etherial
vor 19 Stunden von stagflation:

Jetzt zum Tagesgeld. Warum gibt es Banken, die leicht positive Zinsen zahlen, wenn das Zinsniveau bei -0,6% liegt?

 

Nun, die Banken würden sich liebend gerne Geld für -0,6% leihen - wenn sie es dafür bekommen würden. Sie bekommen aber kein Geld der Klasse "ohne Zweckbindung und ohne Sicherheiten" für -0,6% - weil Geschäftsbanken nicht besonders kreditwürdig sind. Die Banken müssen einen Aufschlag zahlen, wobei der Aufschlag von ihrer individuellen Kreditwürdigkeit abhängt. Kommer hat einen guten Artikel zu dem Thema geschrieben https://www.gerd-kommer-invest.de/risiko-von-bankguthaben/. Während der Finanzkrise 2008/2009 konnte man sogar sehen, dass sich Banken gegenseitig so wenig getraut haben, das sie sich überhaupt kein Geld mehr geliehen haben. [,..]

Danke für die ausführliche Erklärung und den Link. Ein guter Startpunkt um sich alleine weiter einzulesen :thumbsup:.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Undercover
vor 20 Stunden von stagflation:

 

Für den Privatanleger sollen bei Tagesgeld ohne Einlagensicherung eigentlich die Alarmglocken schrillen:

 

 

Wo gibt es so etwas?

Habe ich noch nie gesehen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 11 Minuten von Undercover:

Wo gibt es so etwas?

Habe ich noch nie gesehen.

Ersetze "ohne Einlagensicherung" durch Tagesgeld mit rumänischer, lettischer, estnischer Einlagensicherung und dann bist du bei "ohne Einlagensicherung".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 21 Minuten von Undercover:

Ok, ich käme jetzt nicht auf die Idee größere Beträge in solchen Ländern zu parken. :)

Eine nette Karte:

 

https://www.test.de/Einlagensicherung-Wo-Spargeld-in-Europa-gut-gesichert-ist-5757592-0/

Danke für den Link.

 

Ich bin nicht sicher, aber ist es immer noch so, dass Finanztip/Stiftung Warentest einfach blind nur auf die Länder schauen und kaum auf die Banken selbst? Die Grensill-Bank hatten sie ja auch immer empfohlen, obwohl klar war, dass so eine Art Klitschenbank immer die Gefahr birgt, hopps zu gehen. Klar hat die deutsche Einlagensicherung gegriffen, aber ich würde es besser finden, beides in die Empfehlungen einfließen zu lassen (Land und Bank selbst).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Undercover
vor 13 Minuten von Madame_Q:

Die Grensill-Bank hatten sie ja auch immer empfohlen, obwohl klar war, dass so eine Art Klitschenbank immer die Gefahr birgt, hopps zu gehen. Klar hat die deutsche Einlagensicherung gegriffen, aber ich würde es besser finden, beides in die Empfehlungen einfließen zu lassen (Land und Bank selbst).

Das fände ich auch sinnvoll.

Man könnte ja für einfache Dinge wie Bilanzsumme und Eigenkapital eine Bewertung abgeben.

Aber es ging wohl nur um die Rendite.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 6 Stunden von Undercover:

Wo gibt es so etwas?

Habe ich noch nie gesehen.

Ergänzend zu Pillendreher: Beträge über 100.000 unterliegen nicht der gesetzlichen Einlagensicherung und den freiwilligen Sicherungssystemen ist nicht jede Bank beigetreten. Und schon hast du Tagesgeld ohne Einlagensicherung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Undercover
vor 48 Minuten von odensee:

Ergänzend zu Pillendreher: Beträge über 100.000 unterliegen nicht der gesetzlichen Einlagensicherung und den freiwilligen Sicherungssystemen ist nicht jede Bank beigetreten. Und schon hast du Tagesgeld ohne Einlagensicherung.

Der gesetzliche Höchstbetrag ist schon bekannt.  :)

Aber das Geld kann man ja auf mehrere Banken verteilen.

Ich bin Kunde bei 6 Banken, allerdings aus anderen Gründen.

Wenn ich 600k Cash herum liegen hätte dann würde ich doch mein Leben und das Anlageverhalten stark hinterfragen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odensee
vor 3 Minuten von Undercover:

Der gesetzliche Höchstbetrag ist schon bekannt.

Das geht hieraus:

vor 7 Stunden von Undercover:
Am 5.2.2022 um 19:38 von stagflation:

 

Für den Privatanleger sollen bei Tagesgeld ohne Einlagensicherung eigentlich die Alarmglocken schrillen:

 

 

Wo gibt es so etwas?

Habe ich noch nie gesehen.

aber nicht hervor.

 

vor 5 Minuten von Undercover:

Wenn ich 600k Cash herum liegen hätte dann würde ich doch mein Leben und das Anlageverhalten stark hinterfragen.

Um diese Frage ging es ja nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...