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inflationsindexierte Anleihen

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asche

Der am 15. April 2013 fällige Inflationslinker der BRD (WKN 103051 / ISIN DE0001030518) wird zu einem Börsenkurs unter pari (ca. 99,6) gehandelt. Basierend auf einem Ausgangskupon von 2,25% p.a. müsste das doch eine prima Festgeldanlage für 3 Monate sein (zu ca. 2.5% ? Rendite) - oder was übersehe ich da? Warum gibt es da so großen Verkaufsdruck?

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otto03

Der am 15. April 2013 fällige Inflationslinker der BRD (WKN 103051 / ISIN DE0001030518) wird zu einem Börsenkurs unter pari (ca. 99,6) gehandelt. Basierend auf einem Ausgangskupon von 2,25% p.a. müsste das doch eine prima Festgeldanlage für 3 Monate sein (zu ca. 2.5% ? Rendite) - oder was übersehe ich da? Warum gibt es da so großen Verkaufsdruck?

 

http://www.deutsche-finanzagentur.de/fileadmin/Material_Deutsche_Finanzagentur/PDF/Aktuelle_Informationen/kredit_renditetabelle.pdf

 

Kaufpreis incl Stückzinsen und berücksichtiger Indexverhältniszahl für Zinsen und Rückzahlung ==> 115,085

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vanity
· bearbeitet von vanity

Der am 15. April 2013 fällige Inflationslinker der BRD (WKN 103051 / ISIN DE0001030518) wird zu einem Börsenkurs unter pari (ca. 99,6) gehandelt. Basierend auf einem Ausgangskupon von 2,25% p.a. müsste das doch eine prima Festgeldanlage für 3 Monate sein (zu ca. 2.5% ? Rendite) - oder was übersehe ich da? Warum gibt es da so großen Verkaufsdruck?

Wie bereits im Thread ein paar Beiträge vorher und im Bondboard ausführlich diskutiert:

 

Der HVPI weist starke saisonale Schwankungen auf, speziell im Januar (der Wert, der dann im März angesetzt wird) wird die monatliche Inflationsrate ganz gerne negativ (bisher noch nicht veröffentlicht, aber von -0,5% oder noch weniger kann man schon ausgehen. Der Durchschnittswert der letzten Jahre liegt bei -0,7%):

 

Wenn du also Ende Februar für 100 (indiziert) kaufst, sind das per Ende März nur noch 99,5 bsi 99,3 (indiziert) - was sich in etwa mit dem derzeitigen Unterpari-Kurs ausgleicht. Für den halben April ist dann wieder eine leichte Steigerung zu erwarten (ca. 0,2%)

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asche
· bearbeitet von asche
Wenn du also Ende Februar für 100 (indiziert) kaufst, sind das per Ende März nur noch 99,5 bsi 99,3 (indiziert) - was sich in etwa mit dem derzeitigen Unterpari-Kurs ausgleicht. Für den halben April ist dann wieder eine leichte Steigerung zu erwarten (ca. 0,2%)

Danke! Selbst damit schien es mir aber ein >2% 3M-Festgeld zu sein, was mich angesichts des Zinsumfeldes wunderte.

 

Habe mal eine Testposition zu 99,6 gekauft - werde im April berichten, wie sich die entwickelt hat.

 

 

Kaufpreis incl Stückzinsen und berücksichtiger Indexverhältniszahl für Zinsen und Rückzahlung ==> 115,085

Was aber grds egal sein sollte, da ja der "Poolfaktor" bei Kauf wie bei Rückzahlung angewandt wird (und bei Rückzahlung auch die Stückzinsen gezahlt werden..). Es kommt also nur auf die zwischenzeitliche Veränderung an, s. Vanity.

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Schinzilord

Es kommt also nur auf die zwischenzeitliche Veränderung an, s. Vanity.

Aber genau die ist ja historisch negativ? Die Inflationsraten sinken gemeinhin laut Vanity von für den besagten Zeitraum.

Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

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vanity

Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

Nein. Der Deal könnte aufgehen, das hängt aber im Wesentlichen von den Transaktionskosten ab.

 

Schlechteres Szenario ist eine yty-Inflation von 2,0% per Ende März. Damit kämen wir (vereinfacht) auf

-0,5% Inflationsausgleich

+0,3% ant. Zinsen

+0,4% Kursgewinn

= +0,2% Zuwachs für 7 Wochen (vor Kosten und Steuern).

 

Der Zuwachs steigt auf etwa 0,3%, wenn wir von einer yty-Inflation von 2,2% (letzter Stand) ausgehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich in diesem Rahmen bewegen wird, ist relativ hoch. Annualisiert wäre das eine Rendite von 1,5% bis 2,3% (vor Kosten), also etwa Tagesgeldniveau mit etwas Nervenkitzel und viel Lerneffekt.

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Schinzilord

Danke.

Also einfach auf dem TG Konto lassen, da TA Kosten ja auch noch berücksichtigt werden müssten, und kein Risiko eingehen.

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asche
· bearbeitet von asche

:) Das nächste Mal frage ich vorher. Dank an vanity!

 

(wobei ich widerspreche, dass 1.5-2.3% p.a. noch aktuelles Tagesgeldniveau seien - das schafft man selbst mit 3M-Festgeld kaum noch ...)

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Schinzilord

Du meinst unsichere 1.5-2.3% p.a. vor TA kosten (die ja bei TG/FG per se 0 sind).

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sl66

Asche,

Ich denke mittlerweile, Deine Rendite wird wohl ziemlich genau 0 sein, da grosse Banken einige Millionen EURO des Linkers für 99,5% anbieten. Die werden wohl besseren Datenzugang zum Abschätzen der veröffentlichten Inflation haben (für den Linker mit ca. 3 monatiger Verzögerung), als wir.

Hier schätzt Eurostat, dass der Index (allerdings mit Tabak) von Dez.12 bis Jan.13 von 116.89 auf 115.71 Punkte fallen wird!!! :'(

Wenn es auch beim Tabaklosen Index so kommt, reduziert sich der Poolfaktor des Linkers in nur einem Monat um über 1% :w00t:

(Hab selbst leider was von dem Zeugs gekauft) :blushing:

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vanity
· bearbeitet von vanity

Der Januarwert vom HVPI (exT) wurde heute veröffentlicht: 115,13 (Quelle: AFT)

 

Gegenüber dem Vormonat (116,39) ist das ein recht scharfer und atypisch hoher Rückgang um 1,08%. :( Die YtY-Inflation in diesem Segment liegt damit bei niedrigen 1,92%. Gleichbleibende Inflationsrate vorausgesetzt, läge der Abrechnungs-Indexwert bei BL51 dann bei 115,4 (also noch +0,25% für den halben April).

 

(das betrifft auch den Aareal-LT2-Linker 161559 mit Kupon/Rückzahlung im April, der dann 104,22% zahlt)

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vanity
· bearbeitet von vanity

Der Februarwert vom HVPI (exT) ist veröffentlicht: 115,55 ggü. 115,13 für Januar (Quelle: AFT)

 

Das ist ein saisontypischer Anstieg um 0,36% im Februar, von dem die Hälfte noch der auslaufenden gelinkten BO (103051) zugute kommt. Der Abrechnungs-Indexwert bei Fälligkeit liegt dann bei 115,326. sl66, der Käufer vom Dezember, hat damit einen Indexverlust von 0,7% zu beklagen, der aber über den Zinsanteil etwa ausgeglichen werden. Asche, der Käufer im Februar, büßt 0,8% ein, was durch anteiligen Kupon und Kursgewinn nicht ganz ausgeglichen wird (ca. 0,1% fehlen, es gibt Schlimmeres).

 

Die YtY-HVPI-Anstieg liegt damit bei 1,78%, also wiederum niedriger als im Vormonat (1,92%). Der dt. VPI liegt YtY im Februar bei nur 1,5%. Die 10y-BEI steht bei etwa 1,8%.

 

Noch im hat die AFT eine neue OAT€i begeben, die A1HGEZ bis 2024 mit Kupon 0,25%, Realrendite zurzeit knapp 0,5% (der am besten vergleichbare Bundeslinker 103054 bis 2023 liegt bei -0,4%).

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vanity

Ergänzung zu der Entwicklung des HVPI (all items ex tobacco) mit fortschreitendem 2013

 

März: 116,94 Inflation y/y 1,66%

April: 116,83 Inflation y/y 1,10% (Stand wie vor 3 Jahren, der dt. VPI liegt etwas höher: 1,2%)

 

Die Realrenditen 5-jähriger Linker liegen zwischen -0,8% (BL53) und -0,6% (FTA0), auch der 10-jährige deutsche liegt noch im negativen Bereich (BL54, -0,3%), während der französische (OF2D, 11y, 0,3%) die Nulllinie überschritten hat.

 

 

Wieder ein Jahr vorbei:

 

Der Langfrist-Vergleich verschiedener Inflations-Hedge-Instrumente hat sein siebtes Jahr absolviert, diesmal ein verflixtes für den Linker, die y/y-Nominalrendite ist so gerade noch positiv und die schlechteste aller Kandidaten. Selbst der 3-Monats-Euribor steht mit 0,4% noch besser da. Die jetzt noch 3-jährige Bundesanleihe sieht mit ihren 1% auch kaum besser aus. Zielstrebig der BSB mit soliden 4,75%, der absolute Überfliefer der abgelaufenen Berichtssaison ist der ETF auf €-Linker mit dem besten Jahresergebnis des gesamten Vergleichs: 13% (was aber weniger etwas mit der Inflation als mit der Spreadeinengung der Non-AAA-€-Sovereigns zu tun hat).

 

Die wieder rückläufige Inflationsrate liegt über den Gesamtzeitraum bei 2% p. a. und damit ziemlich genau da, wo sie vor 7 Jahren erwartet wurde (2,1% p. a. - wobei allerdings noch 3 Jahre zur abschließenden Betrachtung fehlen). Die Korrelation zwischen den Jahresrenditen von BL50 und BB30 ist mit 0,86 ziemlich hoch, alle andern Paare sind eher unkorreliert. BEI im Jahresvergleich ist mit 0,8% auf Tiefststand (allerdings auch nur noch auf 3 verbleibende Jahre bezogen).

 

 

post-13380-0-52371100-1369080005_thumb.png

 

 

Die kumulierten Renditen laufen jetzt wieder zusammen und liegen im Bereich von 4,1% (BSB, rot) bis 5,5% (BB30, grün). Lediglich der 3M-Euribor (hellblau) tanzt mit anhaltender Abwärtstendenz aus der Reihe und liegt über 7 Jahre jetzt nur noch knapp oberhalb der Inflationsrate (dunkelbalu)

 

 

post-13380-0-17721200-1369080024_thumb.png

 

(Kurven erstmals auf besonderen Wunsch eines einzelnen Lagomorphen gans unwisentschaftlich geglättet)

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asche

@vanity danke für's update und hochholen des threads, hatte den nicht mehr gefunden.

 

Asche, Ich denke mittlerweile, Deine Rendite wird wohl ziemlich genau 0 sein

Letztlich stand ich nach Rückzahlung im April sogar bei ca. -1% nach Kosten und Zinsen. Das Le(e/h)rgeld war's wert, nochmal kaufe ich aber nicht, ohne vorher genauer zu fragen. Hoffe ich ;)

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ufr

Schon klar. Allerdings ist eine negative Realrendite ja durchaus auch möglich, wie uns gerade gezeigt wird. Also garantiert weniger Kapitalerhalt. crying.gif Und da gab's zumindest mal Zeiten wo Kapitalerhalt +2% drin war, ich habe keine genaue Quelle im Kopf, aber Realrenditen von 1-3% sind historisch gesehen ja nicht so selten wenn ich mich recht entsinne. Vielleicht sehen wird die ja auch mal wieder, wenn Deutschland nicht mehr das einzige Land ist, dem man den Schuldendienst zutraut in Europa. ;)

Die grafische Darstellung der Entwicklung von Break-Even-Inflation, Nominal- und Realrendite stößt so langsam an ihre Grenzen, die Realrendite im 7-jährigen Bereich ist deutlich negativ (-0,5%) und frisst sich in den unteren Chartbereich.

 

post-13380-0-34860900-1335013130_thumb.png

 

Selbst die kürzlich erfolgte Neuemission 0,1% 103054 (11 Jahre), die mittlerweile auf 103% angestiegen ist, liegt mit einer Realrendite von -0,25% im roten Bereich.

 

Nachdem sich die Realrenditen zwischenzeitlich ja etwas erholt haben und z. B. der 10-Jahres-Bundes-Linker 103054 auf rund 98% (d. h. rund 0,3 % Realrendite p. a.) gefallen ist, hole ich den Thread mal wieder hoch.

 

Eigentlich ist mir die derzeitige Realrendite immer noch zu niedrig für das gefühlte mögliche Ausfallrisiko unseres schönen Staates :-, aber ich würde das gerne mal im historischen Kontext weiter einordnen.

Meine Fragen daher:

  • Gibt es irgendwo Datenmaterial, in dem sich historische Realrenditen für verschiedene Anleiheklassen (in erster Linie für mich interessant Anleihen verschiedener Länder Europa + USA) finden oder ableiten lassen?
  • Gibt es irgendwo eine Seite, auf der sich historische fixe Nominalrenditen von verschiedenen Anleiheklassen gegen die jeweilige Inflationsrate der Ausgabeländer benchmarken lassen? Den Credit-Spread-Anleihe-Analyser von Comdirect für verschiedene Risikoklassen kenne ich, aber da wird als Benchmark ein Index risikoloser Staatsanleihen und nicht die Inflationsrate verwendet.

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vanity
· bearbeitet von vanity

... Inflation und keiner geht hin. Unser Referenzindex, der HVPI der Eurozone exT, ist zuletzt auf 0,6% yty zusammengeschmolzen. Der richtige Zeitpunkt für die Finanzagentur, mit einem neuen Inflationslinker aufzuwarten - diesmal mit überlanger Laufzeit:

 

FRANKFURT--Der Bund wird am 8. April eine neue inflationsindexierte Anleihe mit Fälligkeit April 2030 anbieten. Die Titel sind mit einem Kupon von 0,50 Prozent ausgestattet. Das Angebotsvolumen beträgt 2 Milliarden Euro.

 

Nachfolgend die Einzelheiten der geplanten Auktion:

Auktionstermin: 8. April 2014

Emission: 16-jährige inflationsindexierte Anleihe

Kupon: 0,50%

Fälligkeit: 15. April 2030

Angebotsvolumen: 2 Mrd EUR

(der Börse STU entnommen)

 

Die entsprechende Vergleichsanleihe BB14 mit Kupon 6,25% (!), Kurs 154 (!) und Laufzeit bis 01/2030 rentiert zurzeit bei 2,15%, BEI für 16 Jahre also um 1,7%. Beim derzeit längstlaufenden dt. Linker (BL54 bis 2023), der eine Realrendite von hauchdünn über 0% aufweist, ergibt sich im Vergleich (gegen BB50 mit 1,4%) eine BEI von knapp 1,4% für 9 Jahre.

 

Nachtrag: WKN 103055, ISIN DE0001030559

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tsadapeter

... Inflation und keiner geht hin.

 

and in the verylLong run we shall all be dead....

 

Auf lange Sicht mehr als 1,4% oder 1,7% Inflation zu erwarten, sollt doch ein ziemlicher safe bet sein??

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shaky

... Inflation und keiner geht hin.

 

and in the verylLong run we shall all be dead....

 

Auf lange Sicht mehr als 1,4% oder 1,7% Inflation zu erwarten, sollt doch ein ziemlicher safe bet sein??

 

Ist auch meine Meinung.

Aber es kann auch anders kommen.....

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asche
Auf lange Sicht mehr als 1,4% oder 1,7% Inflation zu erwarten, sollt doch ein ziemlicher safe bet sein??

Schau' mal nach Japan ...

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Bärenbulle

Auf lange Sicht mehr als 1,4% oder 1,7% Inflation zu erwarten, sollt doch ein ziemlicher safe bet sein??

Nur ist ein Linker aber gar keine Wette auf die Inflation (da die Renditeentwicklung von Ihr unabhängig ist). Noch ist ein Linker wirklich "safe", denn der Realzins kann sehr wohl steigen. Die Wette wäre allenfalls relativ zu Nominalbonds attraktiv, vergleichen mit den zz extrem niedrig rentierende Nominalanleihen.

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Nudelesser

Hat zufällig jemand inflationsindexierte U.S. Staatsanleihen („TIPS“) im Depot?

 

Wollte mich ein wenig mit diesen vertraut machen, kann sie aber in keiner der üblichen Anleihe-Suchmaschinen entdecken. Tomaten auf den Augen oder werden diese an deutschen Börsen tatsächlich nicht gehandelt?

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CorvusCorax

Doch diese werden auch an deutschen Börsen gehandelt, siehe HIER. Hier ist z.B. der 2028er TIP an der Börse Frankfurt.

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser

Vielen Dank! Also doch die Tomaten...

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kleinerfisch

Es gibt auch zwei TIPS-ETFs von iShares. Der eine war aber (bei Consors) nicht handelbar, da an der dt. Börse in USD gelistet!?

Der andere ist jedoch handelbar: A0LGQF

 

Vielleicht auch interessant: Hier kann man die BEI für 10-jährige TIPS im Chart verfolgen. Ich nehme an, man kann auch andere Laufzeiten darstellen, habe mich aber nicht näher mit dem Tool beschäftigt.

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vanity

Die gute Nachricht zuerst:

 

Der aktuelle Bundeslinker 103055 hat sich innerhalb von zwei Monaten bereits auf 103,5% hochgearbeitet, dazu kommt noch die Nennwert-Inflationierung von 0,2% und ein unbedeutender Zinsanteil. Zum Vergleich: Der RIV Rationalinvest hat im gleichen Zeitraum um gut 4% zugelegt, kann aber nur mit einem Zehntel des Volumens aufwarten, so dass die Gefahr unangenehmer Folgen durch unerwarteten Mittelabfluss hier deutlich höher ist.

 

Die schlechte Nachricht hinterher:

 

Schon wieder ein Jahr um, und es war wieder keines des Linkers. Unser Langfristvergleich zeigt im abgelaufenen Betrachtungszeitraum für ihn ein Minus von 0,7%, während der Standard-Bund sich knapp über die Nulllinie rettet. Selbst der 3M-Euribor hatte eine bessere Performance. Ganz brauchbar steht der €-Zonen-IFL-ETF mit +2%, der neben der längeren Duration auch von Nord-Süd-Spreadeinengung profitieren konnte. Oben auf dem Treppchen steht der Bundesschatz mit sensationellen risikofreien fast 5%. Chapeau!

 

 

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Bei der kumulierten Performance seit dem Urknall (2006) hat der plain vanilla Bund weiterhin die Nase vorn (4,9% p. a. seit 8 Jahren). Ein Vergleich mit dem RIV Ratiofarminvest muss leider ins Wasser fallen, da dieser noch keinen vollständigen Börsenzyklus absolviert hat. Der Inflationslinker folgt mit respektvollem Abstand (ca. 60 Bp), die €-Linker und die BSB liegen gleichauf noch weitere 10 Bp dahinter. Der 3M-Euribor folgt abgeschlagen und gleicht so gerade die €-Zonen-Inflation aus.

 

Die Jahresperformance vom Linker schwankt insgesamt weniger als die der klassischen Anleihe, so dass beide bei Sharpe-Ratio gleich liegen. Etwas ärgerlich für deutsche Investoren ist der Umstand, dass der dt. VPI fast doppelt so hoch war wie der €päische, der beabsichtigte Effekt (Inflationsschutz) ihm also nur eingeschränkt zugute kommt (das war aber auch schon umgekehrt und gleicht sich auf lange Sicht etwa aus).

 

 

post-13380-0-02419300-1400622341_thumb.png

 

Wie geht es weiter? Die beiden Bunds werden aufgrund ihrer bescheidenen Restlaufzeit von zwei Jahren keine großen Sprünge mehr machen und kumuliert noch etwas an Performance einbüßen. Ob der Linker noch aufschließen kann hängt davon ab, ob plötzlich und unerwartet eine sehr deutliche Inflation ins Haus steht. Die Erwartung für die beiden Jahre liegt bei 0,5% p. a. - also eher nicht. Die €-Zonen-Linker haben gute Chancen weiter zu punkten, wenn die Schuldenkrise im Zaum gehalten wird (Spread) und insgeamt das Zinsniveau niedrig bleibt (Duration). Die besten Chancen im Finale hat freilich der BSB, dessen beide ausstehende Kupons von 4,75% ein deutliches Polster sind.

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