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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Durch das Internet kann man sich heutzutage nahezu sämtliche Informationen beschaffen. China versucht das zwar massiv zu unterbinden, mit etwas Finesse ist es im Reich der Mitte aber trotzdem möglich. Auch in der DDR hat kaum jemand den Quatsch aus dem Neuen Deutschland geglaubt und stattdessen Westfernsehen geschaut. Trotz Stasi konnten die Montagsdemos nicht verhindert werden. Nun gut, die DDR-Bürger hatten das Glück, dass Gorbatschow ein militärisches Vorgehen gegen das eigene Volk wie beim Arbeiteraufstand 1953 untersagte. China hatte 1989 diesbezüglich am Platz des himmlischen Friedens weniger Skrupel. 

 

Seit dem römischen Reich wissen wir, dass sich keine Diktatur auf Dauer hält. Wenn China aufgrund des Platzens einer Blase implodiert (Indizien dafür gibt es einige, etwa die sich abzeichnende Immobilienblase) und seinen Bürgern nicht mehr den bisherigen Wohlstand gewährleisten kann, werden diese aufbegehren. Es ist also nicht so abwegig, dass die im von Maciej's verlinkten Artikel genannte Aufrüstung auch dem internen Machterhalt dienen soll. Kleinere Aufstände lassen sich möglicherweise noch leicht niederschlagen. Wenn das Aufbegehren jedoch eine bestimmte Größenordnung erreicht (und eventuell die eigenen Soldaten sowie Polizisten nicht mehr bezahlt werden können), dann sollten sich die KP-Funktionäre schonmal nach einem sicheren Exil umschauen. 

 

Vielleicht malen wir hier ein wenig schwarz und der o. g. Konsens hinsichtlich Freiheitsverzicht für Wohlstandsgarantie funktioniert noch eine ganze Weile. Eventuell implodiert das Regime allerdings auch schneller als ein gewisser User betonen kann, dass man eine Blase erst dann erkennen kann, wenn sie tatsächlich geplatzt ist. Who knows. 

 

(Nicht nur) Als Investor sollte man sich jedenfalls hierzu Gedanken machen (sollte man generell, insbesondere bei Investments in Unternehmen bzw. Ländern mit nicht geringem Risiko). Für konservative Anleger heißt das meines Erachtens, dass man Direktinvestments in China (bzw. EMs überhaupt) eher meiden sollte. Aber auch bei EM-Fonds bzw. -ETFs ist der China-Anteil oft sehr hoch. Berücksichtigt man des Weiteren noch das jeweilige China- bzw. EM-Engagement vieler westlicher Unternehmen, können diese Überlegungen auch konservativen Anlegern nicht egal sein. 

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Marfir

Wenn die Diktatur in China auch so lange hält wie die DDR oder auf Kuba dann müssten wir China als Direktinvestment für sehr lange Zeit ignorieren.

Ich mag mir auch nicht vorstellen was ein "aufbegehren" für Auswirkungen auf die Handelsaktivität mit dem Rest der Welt hat. Zumal unter Umständen bis dahin die Wirtschaft den Bach runter gehen könnte. Kuba ist jetzt auch nicht gerade für Fortschritt und Wohlstand bekannt und Westdeutschland hatte auch in wirtschaftlicher Hinsicht die DDR überholt...

Kann sich der Rest der Welt es leisten dass China als Handelspartner dahin darbt und in Umweltproblemen erstickt?

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Schildkröte
vor 10 Stunden schrieb Marfir:

Wenn die Diktatur in China auch so lange hält wie die DDR oder auf Kuba dann müssten wir China als Direktinvestment für sehr lange Zeit ignorieren.

Ich mag mir auch nicht vorstellen was ein "aufbegehren" für Auswirkungen auf die Handelsaktivität mit dem Rest der Welt hat.

 

Aufgrund der internationalen Verflechtungen hätte eine Krise in China sicher nicht unerhebliche Auswirkung auf die Weltwirtschaft, was sich beim MSCI World und auch global aufgestellten Unternehmen kurstechnisch entspr. bemerkbar machen dürfte. Zumindest etwas könnte man dem entgegenwirken, indem man den China-Anteil im Depot nicht zu hoch gewichtet.

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Marfir
vor 2 Stunden schrieb Schildkröte:

 

Aufgrund der internationalen Verflechtungen hätte eine Krise in China sicher nicht unerhebliche Auswirkung auf die Weltwirtschaft, was sich beim MSCI World und auch global aufgestellten Unternehmen kurstechnisch entspr. bemerkbar machen dürfte. Zumindest etwas könnte man dem entgegenwirken, indem man den China-Anteil im Depot nicht zu hoch gewichtet.

Sollte man. Allerdings wie du schon sagst gibt es so viele global agierende Unternehmen, dass man selbst US-Firmen mit hohem China-Geschäft meiden müsste.

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Trauerschwan
vor 16 Stunden schrieb Schildkröte:

Durch das Internet kann man sich heutzutage nahezu sämtliche Informationen beschaffen. China versucht das zwar massiv zu unterbinden, mit etwas Finesse ist es im Reich der Mitte aber trotzdem möglich.

 

Warst du mal in China? Und ich meine damit nicht ein paar Tage in Shanghai oder Hong Kong...

 

Außerdem hinkt der Vergleich zu der DDR etc., weil die breite Bevölkerung in China in den letzten Jahrzehnten(!) an Wohlstand gewonnen hat. Da stehen einige für uns (noch?) wichtige Dinge wie freie Presse etc. noch(?) nicht ganz an erster Stelle. Ich denke mal, dass die Umwelt zuerst zum Thema würde, denn der Smog bzw. die generelle Umweltverschmutzung ist in einige Ecken schon extrem heftig.

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Sascha.
· bearbeitet von Sascha.

China hält 1,15 Billionen US Dollar in amerikanischen Staatsanleihen.

Währe es in einem Wirtschaftskrieg nicht ein einfaches für China, die USA pleite gehen zu lassen, indem sie große Teile dieser Anleihen auf den Markt werfen?

Dadurch müssten die Zinsen, welche die USA auf ihre Anleihen zahlen muss so enorm steigen, dass die USA das nicht begleichen könnten.

 

Meiner Meinung nach macht es momentan mehr Sinn den USA Anteil im Depot stark zu reduzieren. Den China Anteil würde ich eher höher setzen als senken.

China wird diesen Disput klar gewinnen.

 

China kann seine Waren auch woanders hin exportieren.

Aber wohin wollen die USA ihre Dollar exportieren, wenn China sie nichtmehr kauft?

Wo jetzt schon warscheinlich ist, dass in einem solchen Fall die Anleihen nicht (ohne eine vorherige extreme Abwertung des Dollars) zurückgezahlt werden können?

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Maciej
vor 5 Stunden schrieb Sascha.:

Währe es in einem Wirtschaftskrieg nicht ein einfaches für China, die USA pleite gehen zu lassen, indem sie große Teile dieser Anleihen auf den Markt werfen?

So viele Anleihen wirft man nicht einfach mal so auf den Markt, sonst würde man sich selbst den Preis kaputt machen. Zumal es auf der anderen Seite nicht genügend Käufer gibt und bei den ersten größeren Verkäufen von China wohl noch andere Großanleger folgen würden. Dann säße China also auf einem riesigen Berg von Verlusten. Letztlich wäre in solch einem Szenario die Frage, wem würde das mehr schaden, den USA oder China?

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Sascha.
· bearbeitet von Sascha.
vor 17 Stunden schrieb Maciej:

Letztlich wäre in solch einem Szenario die Frage, wem würde das mehr schaden, den USA oder China?

Ja. Wer hat denn aktuell den größeren Vorteil, welcher dann wegfällt?

China, weil sie Zinsen auf Giralgeld bekommen und die Zahl auf dem Depotkonto des Staates größer wird, oder die USA, welche für das Giralgeld Waren aus dem Ausland einkaufen?

 

Währen alle Staatsanleihen der USA auf einmal wertlos, würde sich für China nichts wirklich ändern. Ausser, dass ihre Bilanz kleiner geworden ist.

Die USA hingegen könnten ihren Haushalt nichtmehr weiter finanzieren.

Die Supermärkte und Shops währen ohne die Lieferungen auf Pump aus China warscheinlich ziemlich schnell leer.

Die Staatsbediensteten könnten nichtmehr bezahlt werden u.s.w.

Und China kann das sogar noch dosiert steuern. Indem sie mehr oder weniger Staatsanleihen auf den Markt werfen.

 

Wenn man auf Pump lebt, kann man seinem Gläubiger nicht einfach in den Ar**** treten und hoffen, dass er für den nächsten Tritt weiter stillhält.

Wenn die USA nichtmehr auf Pump leben und so viel importieren möchten, müssen sie ihre Waren dann selber produzieren.

Was im Grunde genommen genau auf das hinausläuft, was die chinesische Presse schon sagte:

Dann müssen die Amerikaner halt mehr und härter arbeiten gehen.

Nur das Problem an der Sache, was viele Amerikaner anscheinend noch nicht verstehen ist, dass sich dadurch nicht der Wohlstand in den USA vergrößern wird. Eher wird es weniger Wohlstand geben.

Die Amerikaner werden mehr und härter arbeiten müssen, um sich noch das gleiche oder weniger kaufen zu können wie jetzt.

 

Ist ja toll mit Vollbeschäftigung. Nur wenn am Ende keine Waren da sind, die man für das Geld günstig kaufen kann, weil alles teurer geworden ist, ist das kein gestiegener Wohlstand.

 

Achja. Trump baut die Personaldecke des weissen Hauses momentan so um, das alle auf seiner Wirtschaftskriegs-Linie stehen.

Ein Umschwenken der Politik wird es von Seiten der USA erstmal nicht geben.

Auch in Russland und England sieht es nicht nach Verbesserung der Beziehungen zu anderen Ländern aus.

 

Wenn das so weitergeht, werden die nächsten Jahre schwere Jahre :unsure:.

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Maciej
vor 8 Stunden schrieb Sascha.:

Währen alle Staatsanleihen der USA auf einmal wertlos, würde sich für China nichts wirklich ändern. Ausser, dass ihre Bilanz kleiner geworden ist.

Und dass ihnen dann Material für die Wechselkursmanipulation fehlen würde, worauf die hohen Exportüberschüsse ja überhaupt erst beruhen. Dürfte interessant werden, wenn China dann auf einem Berg von teuren Waren sitzt, die sie nirgends mehr so einfach loswerden.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Wie wahrscheinlich ist es, dass sich China auf einen Handels- oder Währungskrieg einlässt? Bei sowas kann es nur Verlierer geben. Zwar gehe ich davon aus, dass andere Länder auf entsprechende Maßnahmen von Trump reagieren. Aber die Betonung liegt auf REagieren, sprich einen vor den Bug knallen. Die Situation ausarten zu lassen, daran kann niemand ein ernsthaftes Interesse haben. Im übrigen geht China schon länger den Weg des sog. New Normal. Also weg von Investitionen in die Infrastruktur und billige Werkbank der Welt hin zu Ankurbelung des Binnenkonsumes sowie Produktion von hochwertigeren Waren. Natürlich hätte eine Krise in China weltweit spürbare Auswirkungen. Jedoch bezweifle ich es, dass China sich und die Welt wie in dem oben genannten Szenario in den Abgrund stürzen will. 

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Marfir
· bearbeitet von Marfir
vor 9 Stunden schrieb Sascha.:

Ja. Wer hat denn aktuell den größeren Vorteil, welcher dann wegfällt?

China, weil sie Zinsen auf Giralgeld bekommen und die Zahl auf dem Depotkonto des Staates größer wird, oder die USA, welche für das Giralgeld Waren aus dem Ausland einkaufen?

 

Währen alle Staatsanleihen der USA auf einmal wertlos, würde sich für China nichts wirklich ändern. Ausser, dass ihre Bilanz kleiner geworden ist.

Die USA hingegen könnten ihren Haushalt nichtmehr weiter finanzieren.

Die Supermärkte und Shops währen ohne die Lieferungen auf Pump aus China warscheinlich ziemlich schnell leer.

Die Staatsbediensteten könnten nichtmehr bezahlt werden u.s.w.

So begrenzt sind die Auswirkungen nicht. Faktisch jede Pensionskasse und Versicherung auf diesem Planeten müsste massive Abschreibungen vornehmen. Mehrere Länder, deren Währungen an den USD gekoppelt sind, würden ins Chaos gestürzt werden, bis sie sich davon gelöst haben.

Deutschland würde sein Gold in den USA vermutlich nie wieder sehen.

Viele Rohstoffe die hauptsächlich in USD gehandelt werden, würden so stark im Preis schwanken, dass wohl die Märkte durcheinander kämen. Time-to-delivery in der Industrie wäre nicht mehr/eingeschränkt möglich.

Der Aktienmarkt würde im Schock fallen wie wir es noch nie gesehen haben.

Andere Länder würden ebenfalls im rating massiv abgestuft werden, weil die Angst besteht diese könnten als nächstes umfallen.

Mehrere Banken würden sofort Insolvenz anmelden ohne genau zu wissen wie viel sie allein durch Eigenhandel verloren haben.

Unternehmen müssten mehr Geld vom Gewinn zurück stellen, um die neue Lücke zwischen Pensions-Ist und Soll-Plan zu füllen.

Bürger/Untertanen aller Staaten müssten mit weniger Rente rechnen.

Mangels Export in die USA hätten viele Länder u.a. China und D mit einer Welle von frei werdenden Arbeitskräften zu rechnen, die auf die Sozialkassen drücken.

Der Goldpreis würde den Bitcoin Preis überholen.

usw.

 

Hier gibt es keine Gewinner. Die chinesischen Politbosse würden viel ihres Privatvermögens verlieren. Dann doch lieber die eigene Bevölkerung für inflationäre USD weiter arbeiten lassen und eine langsame Entwöhnung vom USD versuchen.

Die USA sind kein Hanswurst wo die Stadtwerke einfach den Strom abschalten wenn die Rechnungen nicht bezahlt werden. Und keinen interessiersts wenn Hanswurst nun im Dunkeln sitzt.

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Anbei ein sehr interessanter Essay aus dem manager magazin über China's Zukunft. Einiges was der Autor schreibt teile ich, bei anderem habe ich zumindest Bedenken. Grundsätzlich arbeitet das Reich der Mitte systematisch an seinem Aufstieg und expandiert weiter. Das verharren der westlichen Welt im Jetzt und die teilweise zu beobachtende Rückwärtsgewandtheit ist (nicht nur) angesichts dessen ein regelrechtes Trauerspiel. Allerdings habe ich doch Zweifel, dass diese politische und ökonomische Verschiebung der Machtverhältnisse von der westlichen Welt nach Fernost völlig reibungslos verlaufen wird. Zum einen dürfte der Westen früher oder später endlich aufwachen und gegensteuern (hoffentlich rechtzeitig). Eher negative Maßnahmen wurden hier ja schon in den Raum gestellt. Gleichzeitig wurde aufgezeigt, warum sowas eher nicht das gelbe vom Ei ist. Ich persönlich würde es vielmehr begrüßen, wenn die westliche Welt die Herausforderung annimmt. Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft. Zum anderen halte ich es nicht für in Stein gemeißelt, dass der Aufstieg von China sowie anderen Ländern wie Indien und Indonesien völlig rückschlagsfrei verlaufen wird. Wirtschaftliche und politische Krisen sind jederzeit denkbar. Die Geschichte der Sowjetunion sollte ein mahnendes Beispiel sein. Es ist nicht auszuschließen, dass der Westen aus solchen Fällen aufgrund seines Erfahrungsschatzes Kapital schlagen kann. 

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StefanU

Der Economist schlägt schon seit einiger Zeit in dieselbe Kerbe, auch diese Woche wieder:

https://www.economist.com/news/leaders/21738883-americas-technological-hegemony-under-threat-china-battle-digital-supremacy

Zitat

“DESIGNED by Apple in California. Assembled in China”. For the past decade the words embossed on the back of iPhones have served as shorthand for the technological bargain between the world’s two biggest economies: America supplies the brains and China the brawn.

 

Not any more. China’s world-class tech giants, Alibaba and Tencent, have market values of around $500bn, rivalling Facebook’s. China has the largest online-payments market. Its equipment is being exported across the world. It has the fastest supercomputer. It is building the world’s most lavish quantum-computing research centre. Its forthcoming satellite-navigation system will compete with America’s GPS by 2020.

 

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magicw

Ja, das ganze wissen wird ja schon unter fragwürdigen Methoden akkumuliert in China. Letztes Jahr gab es einen Pflichtvortrag zum IP-Schutz in unserer Firma. Das wurde anhand eines Fallbeispiels, beängstigend deutlich gemacht, wie hier staatlich organisiert das Wissen und Technologie abgeschöpft wird. 

Ein schönes Beispiel dafür ist z.B. die Tatsache, dass in vielen Branchen der Zwang zu Joint-Ventures zumindest früher vorherrschte, mittlerweile aber teilweise schon wieder gelockert ist. 

 

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Dandy

Was die IT-Unternehmen angeht, so hat China die staatliche Zensur als Vorwand benutzt, um amerikanische IT-Konzerne nicht zu mächtig im eigenen Land werden zu lassen. Der chinesische Markt ist ein gewaltiger, was es den chinesischen IT-Konzernen relativ leicht gemacht hat, so schnell so erfolgreich zu werden. Man musste einfach nur die amerikanischen Ideen und Erfolge kopieren und die amerikanischen Dienste verbieten oder zumindest kaputt kastrieren, schon hat man riesige alternative Dienste für China geschafft, die auch noch der staatlichen Überwachung zur Verfügung stehen. Unnötig zu erwähnen, dass dieser "Erfolg" auf tönernen Füßen steht und diese Unternehmen vollständig dem guten Willen der Regierung unterworfen sind. Ich halte von diesen Unternehmen, trotz ihrer großen Erfolge in jüngster Zeit, so ziemlich genau gar nichts. Das kann schneller zu Ende gehen als man denkt. Sie sind mehr verlängerter Arm des chinesischen Geheimdienstes als wirtschaftliche Erfolgsgeschichten (sehr plakativ ausgedrückt).

 

Die Diktatur in China und die Repressionen der eigenen, immer aufgeklärteren, Bevölkerung, wird ihre Grenzen schon noch entdecken. Es werden auch bis auf Weiteres Europa und die USA Gegengewichte vom gleichen wirtschaftlichen Kaliber bleiben und auch die chinesische Regierung wird sich nicht ewig an den drängenden gesellschaftlichen Problemen im eigenen Land vorbeidrücken können. Wirtschaftlicher Aufschwung alleine entschädigt dafür auf Dauer nicht. 

 

 

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Marfir
vor 1 Stunde schrieb Dandy:

Was die IT-Unternehmen angeht, so hat China die staatliche Zensur als Vorwand benutzt, um amerikanische IT-Konzerne nicht zu mächtig im eigenen Land werden zu lassen. Der chinesische Markt ist ein gewaltiger, was es den chinesischen IT-Konzernen relativ leicht gemacht hat, so schnell so erfolgreich zu werden. Man musste einfach nur die amerikanischen Ideen und Erfolge kopieren und die amerikanischen Dienste verbieten oder zumindest kaputt kastrieren, schon hat man riesige alternative Dienste für China geschafft, die auch noch der staatlichen Überwachung zur Verfügung stehen. Unnötig zu erwähnen, dass dieser "Erfolg" auf tönernen Füßen steht und diese Unternehmen vollständig dem guten Willen der Regierung unterworfen sind. Ich halte von diesen Unternehmen, trotz ihrer großen Erfolge in jüngster Zeit, so ziemlich genau gar nichts. Das kann schneller zu Ende gehen als man denkt. Sie sind mehr verlängerter Arm des chinesischen Geheimdienstes als wirtschaftliche Erfolgsgeschichten (sehr plakativ ausgedrückt).

 

Die Diktatur in China und die Repressionen der eigenen, immer aufgeklärteren, Bevölkerung, wird ihre Grenzen schon noch entdecken. Es werden auch bis auf Weiteres Europa und die USA Gegengewichte vom gleichen wirtschaftlichen Kaliber bleiben und auch die chinesische Regierung wird sich nicht ewig an den drängenden gesellschaftlichen Problemen im eigenen Land vorbeidrücken können. Wirtschaftlicher Aufschwung alleine entschädigt dafür auf Dauer nicht. 

 

 

Volle Zustimmung. Es bleibt auch fragwürdig ob dieses Versprechen nach Wohlstand überhaupt eingehalten werden kann. Kann dieser Planet es wirklich verkraften, dass über 1 Mrd. Chinesen den Lebensstandard der Industrienationen erreichen? Vermutlich nicht. Allein der Ressourcenverbrauch der Industrienationen begründet sich auf der Ausbeutung der restlichen Welt. Wen wollen die Chinesen ausbeuten? Ein neuer Kontinent wird sicher nicht mehr entdeckt werden. Auch steht uns kein 2. Blauer Planet in erreichbarer Nähe zur Verfügung.

 

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Trauerschwan
vor 11 Minuten schrieb Marfir:

Volle Zustimmung. Es bleibt auch fragwürdig ob dieses Versprechen nach Wohlstand überhaupt eingehalten werden kann. Kann dieser Planet es wirklich verkraften, dass über 1 Mrd. Chinesen den Lebensstandard der Industrienationen erreichen? Vermutlich nicht. Allein der Ressourcenverbrauch der Industrienationen begründet sich auf der Ausbeutung der restlichen Welt. Wen wollen die Chinesen ausbeuten? Ein neuer Kontinent wird sicher nicht mehr entdeckt werden. Auch steht uns kein 2. Blauer Planet in erreichbarer Nähe zur Verfügung.

 

Vielleicht würden sich die Chinesen mit der die Hälfte des Wohlstands der Industrienationen zufrieden geben. Fragt sich allerdings nur, ob die Industrienationen eine Hälfte abgeben wollen...

 

Und auch dann werden natürlich die restlichen Regionen, vornehmlich Afrika, ausgebeutet. Aber so ist das halt: Für unseren Wohlstand müssen andere schuften, nicht wahr? Es gibt nur einen Kuchen und alle wollen das größte Stück für sich selber haben. War schon immer so und es wird auch immer so bleiben. 

 

 

vor 2 Stunden schrieb magicw:

Ja, das ganze wissen wird ja schon unter fragwürdigen Methoden akkumuliert in China. Letztes Jahr gab es einen Pflichtvortrag zum IP-Schutz in unserer Firma. Das wurde anhand eines Fallbeispiels, beängstigend deutlich gemacht, wie hier staatlich organisiert das Wissen und Technologie abgeschöpft wird. 

Ein schönes Beispiel dafür ist z.B. die Tatsache, dass in vielen Branchen der Zwang zu Joint-Ventures zumindest früher vorherrschte, mittlerweile aber teilweise schon wieder gelockert ist.

 

Kein Unternehmen wird gezwungen in China ein Joint-Venture einzugehen, aber die Gewinne / Gier / Hoffung sind oft größer als die möglichen Know-How Verluste. Jeder, der in China investiert oder produziert weiß, dass da jeden Tag Know-How geklaut wird. Außerdem bleibt ein Teil der Wertschöpfungskette durch Joint-Ventures im Land. Bolivien würde z.B. auch gerne Joint-Ventures (Lithium) gründen, damit ein Teil der Wertschöpfungskette (Know-How, Arbeitsplätze, Steuern) da bleibt. Die großen Firmen bevorzugen allerdings den Export des Lithiums und stehen den Joint-Ventures eher skeptisch gegenüber.

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Marfir
vor 33 Minuten schrieb Trauerschwan:

Vielleicht würden sich die Chinesen mit der die Hälfte des Wohlstands der Industrienationen zufrieden geben. Fragt sich allerdings nur, ob die Industrienationen eine Hälfte abgeben wollen...

 

Und auch dann werden natürlich die restlichen Regionen, vornehmlich Afrika, ausgebeutet. Aber so ist das halt: Für unseren Wohlstand müssen andere schuften, nicht wahr? Es gibt nur einen Kuchen und alle wollen das größte Stück für sich selber haben. War schon immer so und es wird auch immer so bleiben.

Die Partei die im Wahlprogramm die Absenkung des Lebensstandard anführt, wird keine einzige Stimme bekommen. Freiwillig werden die Industrienationen nicht 2 Schritte zurück machen, um das China oder Indien ein Schritt vorwärts machen können.

 

Für die chinesische Führung dürfte es ungemütlich werden, sobald den Untertanen klar wird, dass das größte Kuchenstück unerreichbar ist. Somit kann ich die Entwicklung hin zu mehr Zensur und Kontrolle nachvollziehen, auch wenn ich es nicht gut heiße.

 

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Warlock
Am 18.3.2018 um 12:54 schrieb Trauerschwan:

Vielleicht würden sich die Chinesen mit der die Hälfte des Wohlstands der Industrienationen zufrieden geben. Fragt sich allerdings nur, ob die Industrienationen eine Hälfte abgeben wollen...

 

Und auch dann werden natürlich die restlichen Regionen, vornehmlich Afrika, ausgebeutet. Aber so ist das halt: Für unseren Wohlstand müssen andere schuften, nicht wahr? Es gibt nur einen Kuchen und alle wollen das größte Stück für sich selber haben. War schon immer so und es wird auch immer so bleiben.

So funktioniert das nicht. Es geht vielmehr um Maßhalten und die Begrenzung der Gier. Und ich weiß: "Gier ist gut!"

 

Ich glaube vielmehr das Wohlstand Wohlstand schafft und Armut Armut schafft, wenn die Gier nicht überhand nimmt. Nur wer Geld hat kann auch teure Produkte kaufen die wiederrum zu hoher Bezahlung der Mitarbeiter des Produzenten führen.

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Schildkröte

Bisher ging der Tenor ja dahin, dass chinesische Unternehmen gerne abkupfern. Nach diesem Artikel aus dem Handelsblatt haben diese das allmählich nicht mehr nötig und holen künftig sogar zum Gegenschlag aus. 

 

Gereke warnte, der Fall zeige auch, dass die chinesische Wirtschaft zunehmend versuche, westliche Zulieferer aus ihren Lieferketten herauszudrängen. In einem nächsten Schritt könnten die chinesischen Zulieferer auch verstärkt in Europa und Nordamerika um Industriekunden werben.

 

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reko
· bearbeitet von reko

Mit japanischer Optik war es auch so. Deutschland war mal führend und Japan hat uns kopiert. Irgend wann mußten wir feststellen, daß Japan uns voraus war. Wenn wir nur noch den Vertrieb und das Marketing bei uns haben, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn das Know How in Japan und China ist.

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Trauerschwan
vor 14 Stunden schrieb Warlock:

 Nur wer Geld hat kann auch teure Produkte kaufen die wiederrum zu hoher Bezahlung der Mitarbeiter des Produzenten führen.

 

Erzähl das mal den Mitarbeitern von Foxconn, die maßgeblich an der Produktion des iPhones beteiligt sind :lol:

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Warlock
vor 10 Stunden schrieb Trauerschwan:

 

Erzähl das mal den Mitarbeitern von Foxconn, die maßgeblich an der Produktion des iPhones beteiligt sind :lol:

Dieser Punkt ist entscheidend wenn das 21. Jahrhundert habwegs friedlich ablaufen soll. Geht man das Problem nicht an, wird es einfach zu viele Menschen geben die bereit sind all-in zu gehen.

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Schildkröte

China will seinen Markt für Autos, Flugzeuge und Schiffe ganz für ausländische Konzerne öffnen. Unternehmen wie Volkswagen und Airbus sollen für Geschäfte in dem Land bald nicht mehr auf einheimische Partner angewiesen sein.

Hier der vollständige Artikel aus dem manager magazin

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