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oktavian
Am 23.2.2023 um 15:34 von Nachtfalke:

NYTimes zu Bao Fan und seinem Verschwinden. Ganz lesenswert, wenn auch halt wie üblich sehr prätentiös:

es gibt keine unabhängigen Gerichte und damit keine Rechtssicherheit. Irgendwann werden es die Investoren auch merken. Ich wurde schon betrogen von Chinesen. Viel Spaß vor Gericht.

 

Hier auch mal eine Firma, welche sich dank ihrer aktiven Investoren versucht gegen Betrüger zu wehren. Nam Tai Property

 

Schon das scheint schwer. Wenn dann die Verbrechen von der Partei ausgingen, hätte man niemals eine Chance vor Gericht oder sonst wie an seine assets zu kommen. Daher gab es bei BASF im Vorstand auch verschiedene Meinungen.

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HalloAktie

@oktavian Ist nicht falsch. Nur darf man bezüglich der Rechtssicherheit und Rechtsstaatlichkeit im Westen auch nicht die rosa Brille aufsetzen. Auditing-Firmen haben Gesellschaftsformen gewählt, die es unmöglich machen, bei Verfehlungen nennenswert Schadensersatz zu erhalten. Börsenaufsichten (SEC, BaFin) werden von den Betrügern und Betrügerinnen eher belächelt und haben generell auch nie etwas erheblich falsch gemacht, wenn Gerichte oder Politik Vorgänge überprüfen. Guantanamo ist immer noch in Betrieb, Rechtsprechung vom EUGH bzgl. Vorratsdatenspeicherung, Verschlüsselung wird ignoriert seitens der Politik usw. Also eigentlich ist die Gerichtsbarkeit bei uns immer sehr stark, wenn Regulierung oder Politik nicht involviert waren/sind in die Verfehlungen. Nur solche Prozesse werden auch in autokratischen Staaten erfolgreich geführt. 

Ich persönlich wurde zuletzt von einer britischen Firma betrogen. Viel Spaß bei der Durchsetzung von Rechten als Verbraucher/in außerhalb der EU. Aber ich lege trotzdem Geld in britischen Aktien an. Es kommt wahrscheinlich auf den Blickwinkel an und darauf, ob man Wertschöpfung / Wohlstandsvermehrung unterm Strich mit der chinesischen Wirtschaft in Verbindung bringt oder nur negative Einflüsse sieht. Risiken sind da- keine Frage. 

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oktavian
vor 3 Stunden von HalloAktie:

Auditing-Firmen haben Gesellschaftsformen gewählt, die es unmöglich machen, bei Verfehlungen nennenswert Schadensersatz zu erhalten.

Die Partner haften mit dem Privatvermögen bei vorsätzlicher Täuschung meines Wissens nach. In der Tat gibt es da auch derzeit Sammelklagen in Deutschland gegenüber Wirtschaftsprüfern.

 

vor 3 Stunden von HalloAktie:

Also eigentlich ist die Gerichtsbarkeit bei uns immer sehr stark, wenn Regulierung oder Politik nicht involviert waren/sind in die Verfehlungen.

Wie kommt es dann, dass unsere Gerichte manchmal Gesetze gegen die Politik sogar kippen oder den Gesetzgeber zwingen Gesetze zu erlassen? Im Prinzip ist es so, dass eine Mehrheit auch die Gesetze ändern kann. Dennoch gibt es Grenzen wegen der Verfassung und auch Vorrang von EU-Recht.

vor 3 Stunden von HalloAktie:

Börsenaufsichten (SEC, BaFin) werden von den Betrügern und Betrügerinnen eher belächelt und haben generell auch nie etwas erheblich falsch gemacht, wenn Gerichte oder Politik Vorgänge überprüfen.

Die SEC lässt sogar Telefonate abhören. Die Bafin ist wesentlich schlechter. Der US-Markt ist wesentlich besser. Mit China ist das nicht zu vergleichen. sec.gov ist kostenlos und in meinen Augen viel transparenter/übersichtlicher als der Bundesanzeiger. sedar in Kanada ist auch ok. China hält da vieles geheim und man hat ja auch nur eine Beteiligung an einer VIE-Struktur.

 

vor 3 Stunden von HalloAktie:

Guantanamo ist immer noch in Betrieb

ja, das ist eine Schande. Jedoch ist es nicht in den USA, was rechtlich wohl einen Unterschied ausmacht. Auch die Anzahl der Inhaftierten ist wesentlich geringer als in chinesischen Umerziehungslagern.

vor 3 Stunden von HalloAktie:

Ich persönlich wurde zuletzt von einer britischen Firma betrogen. Viel Spaß bei der Durchsetzung von Rechten als Verbraucher/in außerhalb der EU.

Das ist eher eine Kosten/Nutzenrechnung, als dass es aussichtslos wäre. Es wurde in China hingegen nicht verfolgt, wenn man Ausländer abzockt (siehe reverse merger in Deutschland von chinesischen Firmen oder auch in den USA). Die britischen Behörden würden aber reagieren, wenn die Beweislage passt.

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Schildkröte
Zitat

Der Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Drägerwerk klagt darüber, dass sich die Geschäftsbedingungen in China zusehends verschlechtern. "Das Geschäft in China wird zunehmend schwieriger. Es ist absehbar, dass die Freiheiten immer weiter eingeschränkt werden", sagte Vorstandschef Stefan Dräger (59) in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Die chinesische Regierung betrachte offenbar auch die Medizintechnik als strategischen Wirtschaftszweig. "Es gibt viele Hürden, viele davon sind gar nicht offiziell." So hätten Firmen, die sich wegen des Krieges in der Ukraine aus Russland zurückgezogen haben, in China große Schwierigkeiten bekommen.

Hier der vollständige Artikel vom manager magazin.

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oktavian

Bei  Evergrande sieht man, wie viel die Ansprüche von Ausländern wert sind. Bin mal gespannt, was die Anleihengläubiger am Ende bekommen. Normalerweise müssten die Insolvenz anmelden, aber scheinbar kann man in China einfach so weiter machen und die Anleihen nicht bedienen.

Drägerwerk macht es richtig, wobei es politisch klüger ist nichts zu sagen, damit man nicht noch gezielter abgestraft wird.

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oktavian

@hattifnattich frage mich wie verlässlich die inputdaten sind. Sie haben alle Firmen genommen, deren annual reports "Made in China 2025" enthielten.

Zitat

information extracted from Chinese listed firms' financial reports and a difference-in-differences approach to examine how the "Made in China 2025" policy initiative has impacted firms' receipt of subsidies, R&D expenditure, patenting, productivity, and profitability.

Warum sollte China Erfolge gerade bei den öffentlich gehandelten Firmen zeigen wollen? Ich weiß auch nicht, ob die Parteigremien in den Firmen die Produktivität steigern. Evtl gibt es den gegen laufenden Effekt der stärkeren Parteikontrolle in den letzten Jahren.

Generell haben Subventionen etwas von Planwirtschaft und gehen mal daneben. Das Wachstum war aber gut. Evtl spielt der Effekt des nicht allzu knappen Kapitals eine Rolle, dass mehr Kapital durch Subventionen geringere Produktivitätsgewinne erzeugen als früher? Also der Grenznutzen des Kapitals sinkt. Bisher hatte China genug Arbeitskräfte und evtl ist das nun mehr ein limitierender Faktor als Kapital, aber vielleicht braucht die Forschung auch einfach ein bisschen, bis sie wirkt. Früher wurde eher geklaut/kopiert. Selbst forschen wäre schon langwieriger.

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Schildkröte

Während die westliche Welt über demographisch bedingten Fachkräftemangel klagt:

Zitat

Die Arbeitslosenquote der 16- bis 24-Jährigen hat nach Angaben des chinesischen Statistikamtes im April mit 20,4 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. Die steigende Arbeitslosigkeit ist nur zum Teil auf die Abschwächung der chinesischen Wirtschaft zurückzuführen. Die inzwischen aufgegebene strenge Covid-Politik der Regierung hat in den vergangenen drei Jahren den Konsum gedämpft und Kleinunternehmen schwer getroffen. Gleichzeitig hat eine Regulierungsoffensive gegen Internet-, Immobilien- und Bildungsunternehmen den Privatsektor, der mehr als 80 Prozent der Arbeitsplätze in China stellt, schwer getroffen. 

Quelle: WiWo 

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chirlu
vor 30 Minuten von Schildkröte:

Während die westliche Welt über demographisch bedingten Fachkräftemangel klagt:

Zitat

Die Arbeitslosenquote der 16- bis 24-Jährigen hat nach Angaben des chinesischen Statistikamtes im April mit 20,4 Prozent einen neuen Höchststand erreicht.

 

Was ist der Zusammenhang mit deiner Einleitung? Länder wie Frankreich, Spanien oder Italien (sicherlich alle Teil der westlichen Welt) haben ähnlich hohe oder höhere Jugendarbeitslosigkeitsquoten.

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Sapine

Angesichts der Ein-Kind-Politik hätte man erwarten können, dass junge Arbeitskräfte mehr umworben werden. In China scheint das Problem nicht zuletzt darin zu liegen, dass jungen Leute zum falschen Beruf ausgebildet wurden. Es gibt durchaus im Facharbeiterbereich auch Arbeitskräftemangel aber in manchen/vielen Studienberufen eben nicht. Zudem scheinen junge Chinesen keine Lust auf viel Arbeit zu haben. 

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Maikel

Immer wieder "gerne" vergessen: Die veröffentlichte Zahl zur Jugendarbeitslosigkeit bezieht sich nicht auf die Gesamtzahl der Jugendlichen, sondern nur auf diejenigen, die "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen".

Die also nicht noch weiter zur Schule gehen, zur Uni, oder eine sonstige Ausbildung absolvieren.

 

Wir wissen wohl alle nicht, wie diesbzgl. die Verhältnisse in China aussehen.

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oktavian
vor 10 Stunden von Sapine:

Es gibt durchaus im Facharbeiterbereich auch Arbeitskräftemangel aber in manchen/vielen Studienberufen eben nicht. Zudem scheinen junge Chinesen keine Lust auf viel Arbeit zu haben.

wobei die Arbeitsbedingungen in chinesischen Fabriken auch wirklich nicht immer so toll waren, wie man an den Suiziden ablesen konnte (z.B. Produktion für Apple). Ich denke daher dies ist nicht direkt vergleichbar mit dem Arbeitsmarkt bei uns. Auf Wanderarbeiter-Dasein mit viel Arbeit, wenig Lohn und sonstige Ausbeutung hat keiner Bock, sondern es ging eher ums Überleben. Denke 40 Stunden / Woche wären nicht viel Arbeit in China.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 9 Minuten von oktavian:

Denke 40 Stunden / Woche wären nicht viel Arbeit in China

40h/Woche ist quasi Teilzeit in China: 996 (Arbeitswoche) – Wikipedia 

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 10 Stunden von Sapine:

Zudem scheinen junge Chinesen keine Lust auf viel Arbeit zu haben. 

Die Frage ist: Haben es junge Deutsche oder junge Europärer.

Und ohne Polemik gefragt: Was machst Du so beruflich? Wenn ich mich recht erinnere (ich mag mich hier auch täuschen), auch nicht (mehr) ganz so viel.

Ich nehme ich da übrigens auch nicht aus: Heute ein ausreichend großer Lottogewinn und ich wäre schneller weg als ein Blitz. Und Teilzeit ist bei mir immer eine Option. Und ich bin weder jung noch Chinese. ;)

 

vor 10 Stunden von Sapine:

In China scheint das Problem nicht zuletzt darin zu liegen, dass jungen Leute zum falschen Beruf ausgebildet wurden.

Ich glaube, dass auch dies kein ausschließlich chinesisches Problem ist.

Vor ca,. 25 oder 30 Jahren gab es in diesem Land eine "Lehrer-Schwemme" und es wurde (u.a. mir) ganz deutlich gesagt was anderes zu studieren. Und heute so?

 

vor 11 Stunden von Schildkröte:

Während die westliche Welt über demographisch bedingten Fachkräftemangel klagt:

Zitat

Die Arbeitslosenquote der 16- bis 24-Jährigen hat nach Angaben des chinesischen Statistikamtes im April mit 20,4 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. 

Die Frage ist ob China heute demographisch nicht da steht, wo wir vor 20 bzw. 25 Jahren standen: Also ich kann mich noch an um 2000 herum erinnern wo ich, mit Studienabschluss, 150 Bewerbungen geschrieben zu habe um ggf. 20 Absagen zu bekommen und nur mit viel Vitamin B einen schlechten Einsteigerjob ergattern konnte. Das muss so die Zeit mit 5 Mio Arbeitslosen gewesen sein- 10 Jahre später hatte sich das Bild dann komplett gedreht. 

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Sapine
vor 35 Minuten von Holgerli:

Die Frage ist: Haben es junge Deutsche oder junge Europärer.

Die angesprochenen 72 Stunden scheinen die Pausen vergessen zu haben bei der Berechnung. Dennoch verständlich, dass man von so einem Arbeitsmodell nicht begeistert ist. Selbstausbeutung gibt es aber auch bei uns in nicht unerheblichem Umfang. Natürlich nicht im tariflichen Bereich aber immer dann, wenn es keine Zeiterfassung gibt und Mitarbeiter "AT" eingestuft werden. Ich darf in dem Zusammenhang auch gerne an Taxi-fahrende Akademiker erinnern. Wer das falsche studiert hat und nicht über Beziehungen verfügt, steht nach dem Studium leicht ohne Job da. 

Zitat

Und ohne Polemik gefragt: Was machst Du so beruflich? Wenn ich mich recht erinnere (ich mag mich hier auch täuschen), auch nicht (mehr) ganz so viel.

Mit 66 bin ich im selbst finanzierten Ruhestand und in Kürze auch offiziell in Altersrente. In den Jahren meiner Berufstätigkeit galt: Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten. Meine wöchentliche Arbeitszeit lag über viele Jahre deutlich über 60 Stunden pro Woche. In den letzten zwei Jahren meiner Berufstätigkeit habe ich Arbeitszeit und Überstunden reduziert, bevor ich zum "Early Retirement" übergegangen bin. Danach habe ich mich übrigens gemeinnützig engagiert, wo man auch beliebig Zeit investieren kann. 

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Holgerli
vor 3 Minuten von Sapine:

Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten. Meine wöchentliche Arbeitszeit lag über viele Jahre deutlich über 60 Stunden pro Woche.

Und hattest Du "Lust auf (so) viel Arbeit"?

Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass ich vor knapp 20 Jahren jede Woche 2x jeweils quer durch Deutschland gependelt bin, weil ich sonst überhaupt keinen Job bekommen hätte.

Würde ich heute nicht mehr machen.

 

Was ich sagen möchte: Aussagen wie "Zudem scheinen junge Chinesen keine Lust auf viel Arbeit zu haben." sehe ich recht kritisch, denn ich stelle mir immer die Frage ob ich es machen würde, wenn ich Alternativen hätte.

 

Was aber der Blick auf die Jugendarbeitslosigkeit für mich zeigt ist, dass China eben nicht der unverwundbare Gigant ist, der mit Europa das machen kann was nur China will und Europa nur kuschen kann.

Vielmehr zeigt es doch, dass auch China Schwachpunkte hat.

Vermutlich kommt kommt China gerade einfach nur in der Realität an.

Es könnte überdies sein, dass nach "Wir müssen von Japan lernen!" in den 80ern und "Wir müssen uns vor China fürchten!" heute, demnächst wieder eine gewisse Normalität eintreten wird.

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monstermania
vor 11 Stunden von Sapine:

Zudem scheinen junge Chinesen keine Lust auf viel Arbeit zu haben. 

Ist es bei uns anders?

Wir suchen händeringend IT-Mitarbeiter.

Die letzten Bewerber wollten allesamt eine 4-Tagewoche. Und natürlich auch großzügige Home-Office regeln (50/50). Und die waren um die 30, also noch nicht mal mehr richtig jung.;)

Der Arbeitsmarkt hat sich in vielen Branchen komplett gedreht. Es kommt mir fast so vor als müsste sich der AG beim AN bewerben.

Als ich jung war, konnte ich froh sein, dass ich nach meiner Ausbildung überhaupt einen Job bekommen habe.

Zeitgleich durfte mein Vater mit 58 in Rente gehen (natürlich ohne große Rentenabschläge), damit die Jungen nachrücken konnten. Heute möchte die Politik, dass ich möglichst länger arbeite...

Ich mache mir jedenfalls in den nächsten Jahren bis zur Rente keine großen Sorgen um meinen Arbeitsplatz mehr.

Sorry für Off-Topic

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Hicks&Hudson

Wir haben mittlerweile ein Wohlstandsproblem (junge Leute, die jetzt ins Berufsleben starten, haben seit Geburt oftmals ein zu perfektes und bequemes Leben gehabt). Asien (es betrifft ja nicht nur China) hat das Problem, dass deren Benchmark (40 Std ist lächerlich bei denen) nicht mit unserem vergleichbar ist. 

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Holgerli
vor 5 Minuten von monstermania:

Die letzten Bewerber wollten allesamt eine 4-Tagewoche. Und natürlich auch großzügige Home-Office regeln (50/50). Und die waren um die 30, also noch nicht mal mehr richtig jung.;)

Ich finde das noch sehr human. Aktuell arbeite ich wieder 5 Tage (Job gewechselt), bin aber sehr deutlich am überlegen wieder auf 4 oder gar 3 Tage zu verkürzen. Und HO:Office mit 50:50 halte ich schon für sehr viel Office.

 

vor 8 Minuten von monstermania:

Ich mache mir jedenfalls in den nächsten Jahren bis zur Rente keine großen Sorgen um meinen Arbeitsplatz mehr.

Dito.

Vermutlich wird es in China in 10 bis 15 Jahren auch so, dass sich der Arbeitsmarkt massiv dreht. Dann war es das auch in China mit billigen und willigen Arbeitskräften.

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basti_
vor 6 Minuten von monstermania:

Ist es bei uns anders?

Wir suchen händeringend IT-Mitarbeiter.

Die letzten Bewerber wollten allesamt eine 4-Tagewoche. Und natürlich auch großzügige Home-Office regeln (50/50). Und die waren um die 30, also noch nicht mal mehr richtig jung.;)

Der Arbeitsmarkt hat sich in vielen Branchen komplett gedreht. Es kommt mir fast so vor als müsste sich der AG beim AN bewerben.

Als ich jung war, konnte ich froh sein, dass ich nach meiner Ausbildung überhaupt einen Job bekommen habe.

Zeitgleich durfte mein Vater mit 58 in Rente gehen (natürlich ohne große Rentenabschläge), damit die Jungen nachrücken konnten. Heute möchte die Politik, dass ich möglichst länger arbeite...

Ich mache mir jedenfalls in den nächsten Jahren bis zur Rente keine großen Sorgen um meinen Arbeitsplatz mehr.

Sorry für Off-Topic

Es könnte alles so einfach sein, wenn man sich gegenseitig nur fair behandeln würde. :P

 

Nehmen wir zB den Bewerbungsprozess. Fürher war "ghosting" seitens der Firmen normal, dh man hat auf Bewerbungen nicht reagiert, keine Absage geschrieben o.ä. Inzwischen suchen Firmen teilweise verzweifelt nach Mitarbeitern und werden von Bewerbern "geghostet". Was man so hört wohl selbst bei unterschriebenem Arbeitsvertrag.

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monstermania
· bearbeitet von monstermania
vor 13 Minuten von Holgerli:

Ich finde das noch sehr human. Aktuell arbeite ich wieder 5 Tage (Job gewechselt), bin aber sehr deutlich am überlegen wieder auf 4 oder gar 3 Tage zu verkürzen. Und HO:Office mit 50:50 halte ich schon für sehr viel Office.

Ich arbeite auch 5 Tage (Gleitzeit) mit sehr guten Überstundenregeln usw. 

Mir macht mein Job auch viel Spaß, Daher habe ich aktuell überhaupt keine Überlegung die AZ zu verkürzen. Mal sehen, wie das in 10 Jahren aussieht. Evtl. reduziere ich wenn meine Frau in Ruhestand geht. Mit 63 fällt aber definitiv der Hammer.

vor 16 Minuten von Hicks&Hudson:

Wir haben mittlerweile ein Wohlstandsproblem (junge Leute, die jetzt ins Berufsleben starten, haben seit Geburt oftmals ein zu perfektes und bequemes Leben gehabt).

Ich hatte auch seit der Geburt ein perfektes und bequemes Leben. Nur gab es halt als ich Jung war nur ein sehr beschränktes Angebot an Arbeitsplätzen. Da mußte man sich dann strecken um überhaupt einen Job zu bekommen und den dauerhaft zu behalten. Diese Einstellung verliert man dann i.d.R. auch sein ganzes Berufsleben nicht mehr,

Inzwischen kann man als AG froh sein, wenn man überhaupt mehr als 1 Bewerbung für ein freie Stelle bekommt. 

 

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HalloAktie

Als Hintergrundinfo finde ich eine Doku in der Arte Mediathek sehr spannend. Sie zeigt quasi, wie "der Westen" mit China in den letzten zwei Jahrhunderten umgegangen ist- so sind vielleicht auch Xis Äußerungen gegenüber Baerbock besser einzuordnen, man brauche keine Ratschläge aus dem Westen. Ist jetzt nicht direkt aktienbezogen, aber trotzdem spannend. 

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Sapine
vor 10 Minuten von Holgerli:

Und hattest Du "Lust auf (so) viel Arbeit"?

Das war nicht die Frage. Ich wollte den Job, weil er spannend und abwechslungsreich war. 

vor 10 Minuten von Holgerli:

Was ich sagen möchte: Aussagen wie "Zudem scheinen junge Chinesen keine Lust auf viel Arbeit zu haben." sehe ich recht kritisch, denn ich stelle mir immer die Frage ob ich es machen würde, wenn ich Alternativen hätte.

Ich hatte die Formulierung mit Absicht vage gewählt und nur den Tenor des Artikels wiedergegeben. Ob die Situation wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Im Artikel wurde behauptet, dass Hochschulabsolventen nicht bereit seien einen qualifizierten Job anzutreten, für den kein Hochschulabschluss nötig ist. Als diplomierter Geologe/Ägyptologe/Historiker/ etc. wirst du auch in Deutschland Abstriche bei der Berufswahl machen müssen, wenn du nicht mit einem herausragenden Prädikatsexamen daher kommst. Die Frage ist, wie stark in China z.B. die Ein-Kind-Situation mit den kleinen "Prinzen" so eine Entwicklung fördert oder die grundsätzliche Einstellung der nachwachsenden Generation. Ich habe kein Lösungen und ich will auch keine Schuld zuweisen. Aber es kann Zusammenhänge geben.

 

Und ja - auch China hat seine Probleme. Es gab kürzlich noch einen weiteren interessanten Artikel in der FAZ, bei dem es darum geht, dass in- und ausländische Unternehmen mit Investitionen sehr zurückhaltend sind wegen mangelndem Vertrauen in die zukünftige Entwicklung. 

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor einer Stunde von Sapine:

Und ja - auch China hat seine Probleme. Es gab kürzlich noch einen weiteren interessanten Artikel in der FAZ, bei dem es darum geht, dass in- und ausländische Unternehmen mit Investitionen sehr zurückhaltend sind wegen mangelndem Vertrauen in die zukünftige Entwicklung. 

China ist mittlerweile auch kein Billiglohnland mehr, das war es vor 20 Jahren. Outsourcing macht man als Unternehmen nur, wenn man erheblich spart und es auch auf lange Sicht günstiger ist, denn Transformationskosten für das Outsourcing gibt es ja auch. Shanghai ist laut Google mittlerweile bei 1700$/Monat Durchschnittslohn und damit auf dem Niveau von zB Osteuropa. 

vor einer Stunde von Sapine:

Die Frage ist, wie stark in China z.B. die Ein-Kind-Situation mit den kleinen "Prinzen" so eine Entwicklung fördert oder die grundsätzliche Einstellung der nachwachsenden Generation.

Die Demographie Chinas ist schlimmer als die Deutschlands, nur das wir etwas "Vorsprung" bei der Überalterung haben. Wir haben immerhin Zuzug, China hingegen hat quasi keine Immigration. 60h pro Woche arbeiten passt und auf 5m2 Wohnraum in der Großsstadt leben halt auch nicht mit viele Kinder bekommen zusammen... China droht die Überalterung der Bevölkerung | Aktuell Asien | DW | 17.01.2022

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor einer Stunde von Sapine:

Das war nicht die Frage. Ich wollte den Job, weil er spannend und abwechslungsreich war. 

Deswegen habe ich die Frage ja gestellt. Und stelle sie jetzt wieder: Und hattest Du "Lust auf (so) viel Arbeit"?

Ich denke dabei, dass ein spannender und abwechselungsreicher Job nicht zwangsläufig 50 oder 60 Stunden die Woche bedeuten muss.

Geht zwar jetzt wirklich OT aber ich habe meinem AG letzte Woche - in de Probezeit - gesagt, dass Überstunden in Go-Live-Phasen zwar vollkommen in Ordnung seien aber ansonsten mein 40-Stunden-Tarifvertrag ziemlich genau beschreibt worauf sich beide Sachen committed haben. Wurde zu Kenntnis genommen. Ganz klar aber auch nur deswegen weil sie keinen anderen finden. Bei 20 Bewerbern auf die Stelle, säße ich wohl heute beim Arbeitsamt und würde dem Sachbearbeiter erklären warum ich denn in der Probezeit gekündigt wurde.

 

vor einer Stunde von Sapine:

Ich hatte die Formulierung mit Absicht vage gewählt und nur den Tenor des Artikels wiedergegeben. Ob die Situation wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen. Im Artikel wurde behauptet, dass Hochschulabsolventen nicht bereit seien einen qualifizierten Job anzutreten, für den kein Hochschulabschluss nötig ist.

Hier verstehe ich jetzt nicht, was "Lust auf viel Arbeit" mit der Bereitschaft zu tun hat einen Job anzunehmen, der keinen Hochschulabschluss erfordert? Heisst das im Umkehrschluss, dass wenn Chinesen einen ihrer Qualifikation entsprechenden Job haben, sehrwohl Lust auf viel Arbeit haben?

 

vor einer Stunde von Sapine:

Als diplomierter Geologe/Ägyptologe/Historiker/ etc. wirst du auch in Deutschland Abstriche bei der Berufswahl machen müssen,

Gerade wenn Du Geologe bist, wirst Du mit Jobangeboten quasi zugeschmissen. Das ist ein Studiengang der verdammt viele Türen öffnet. Auch Ägyptologen und Historiker wissen, dass sie wohl nicht unbedingt passgenau in ihrer Nische arbeiten werden. Aber von Abstrichen würde ich definitiv nicht reden.

 

Mal davon abgesehen ist für mich "Sie ist gerade aus London zurückgekehrt, wo sie ihren Bachelor in Wirtschaftswissenschaften gemacht hat. Die Jobs, die ihr angeboten werden, liegen weit unter ihrer Qualifikation. Deshalb hat sie beschlossen, wieder an die Universität zurückzukehren und ihren Master zu machen." (danach Paywall) jetzt keine Drückerei vor Arbeit. Man sollte hier schlicht nicht vergessen, dass der Master der reguläre nächste Schritt nach dem Bachelor ist. Und aus eigener Erfahrung: Ich musste mich nach meinem Studium (Anfang der 2000er), wie diverse andere, auch mit Jobs unterhalb meiner Qualifikation durchschlagen. Ich habe ein paar male "NEIN!" gesagt. Andere haben solche Jobs angenommen und sind dann darin "hängen geblieben". Ich nicht. Heute verdiene ich doch recht gut. Rückblickend habe ich es wohl richtig gemacht. Ganz ehrlich glaube ich, dass der Master in der Situation deutlich besser ist als irgendeinen Job zu machen, hauptsache um nur zu arbeiten. Aber man muss sich den Master halt auch leisten können.

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