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nicco3

Inflation: Daten, Entwicklung, Prognosen etc.

Empfohlene Beiträge

Toni
· bearbeitet von Toni
vor 11 Stunden von Marklam:

Wenn ihr überwiegend von (stark) steigender Inflation ausgeht. Wie schützt ihr euch davor? Wie sieht euer Depot aus?

Vielleicht hilft Dir das hier:

 

http://csinvesting.org/wp-content/uploads/2015/01/Buffett-inflation-file.pdf

 

Ist etwas länglich der Text...aber im Grunde ist der beste Schutz gegen Inflation: Gute Aktien.

(Wie man "gut" definiert, lasse ich jetzt aber mal aussen vor...)

 

;)

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Cornwallis
vor 10 Stunden von Marklam:

Wenn ihr überwiegend von (stark) steigender Inflation ausgeht. Wie schützt ihr euch davor? Wie sieht euer Depot aus?

Vermietete Immobilien, festverzinsliche Darlehen und Bausparverträge, Rest Aktien, Gold, Bitcoins, Sorten.. und viel Klopapier!

 

vor 1 Stunde von pillendreher:

(Aber: Wenn man sich die langlaufenden US-Staatsanleihen und deutschen Bundesanleihen anschaut, dann gibt's keine Inflationsangst auf Sicht von 30 Jahren.)

Diese Marktpreise sind aus meiner Sicht hochgradig dadurch verzerrt, dass gewisse, große, mächtige, unendlich liquide Marktteilnehmer ein sehr großes, unendliches (?) Interesse daran haben, jegliche Inflationsängste und -erwartungen auf ein Minimum zu steuern.

 

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Al Bondy
· bearbeitet von Al Bondy
vor 10 Stunden von pillendreher:

stark steigender Inflation

... "It aint over until the fat Lady sings." (or sinks)

Krisenvergleich ua mit danach folgenden Preisentwicklungen

 

Will sagen, die eher deflationäre Phase kann sich trotz MwSt-Normalisierung und (möglicher) verschärfter Energiepreistreiberei noch lange bzw bis zur oder bis nach der Bundestagswahl hinziehen, also wenn Merkel und die GroKo, Finanzverschleuderminister Scholz und der omnipräsente "Lehrer Lämpel" endlich Geschichte sind. Die absehbaren Lockdown-Verschärfungen strecken das noch zusätzlich.

 

Die "Roaring Twenties" werden mit absoluter Sicherheit kommen - aber eben erst nach dem Ende einer Phase freudlos bleierner Zeit, der Angst, des Stillstands und des Rückschritts.

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Richie_Rich

Ich fand dieses Video für Laien gut erklärt. U.a. geht es darum, warum höhere Inflation das kleinere Übel ggü. Steuererhöhungen oder Reduzierung von Staatsausgaben sein kann, wie Inflation den Intergenerationen-Ausgleich der Corona-Kosten befördert, welche Faktoren in der Zeit des Re-Openings höhere Inflation antreiben.

 

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor einer Stunde von Richie_Rich:

Ich fand dieses Video für Laien gut erklärt. U.a. geht es darum, warum höhere Inflation das kleinere Übel ggü. Steuererhöhungen oder Reduzierung von Staatsausgaben sein kann, wie Inflation den Intergenerationen-Ausgleich der Corona-Kosten befördert, welche Faktoren in der Zeit des Re-Openings höhere Inflation antreiben.

 

Ich habe es mir angetan und fand es eher schwach und oberflächlich. Zu sagen, dass Deutschland nach den 1. Weltkrieg sein Schuldenproblem durch eine Hyperinflation gelöst hat, ist Geschichtsklitterung. IMHO Pflichtlektüre für Verantwortliche und Politiker: Die Herren des Geldes. Zu behaupten, die Jugend sei besonders durch Corona betroffen, kann man sagen, wenn man die Todesrate bei Älteren ausblendet und glaubt, dass die Renten in der Inflation "sicher" sind. Zu sagen, dass die Politik mehr Einfluss auf die Notenbanken braucht, um durch Gelddrucken "Probleme zu lösen" ist meiner Meinung nach abwegig. Mit keinem Wort auf die unterschiedlichen Auswirkungen der Inflation auf Sachwerte (Aktien, Immobilien) und Geldwerte (Konten, Versicherungen) und deren Besitz durch die verschiedenen Alterskohorten einzugehen, ist unentschuldbar.

Fazit: Setzen. Sechs.

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permabull
vor 9 Minuten von Ramstein:

dass die Renten in der Inflation "sicher" sind

Bezogen auf Deutschland wären sie das mit der aktuellen Rentenanpassungsformel ja, wenn man - wie Herr Pastor - davon ausgeht, dass die Löhne es sind. (Wovon ich nicht so ohne weiteres ausgehe.)

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nicco
· bearbeitet von nicco

Zurzeit ist die Geldumlaufgeschwindigkeit des Geldes noch niedrig. Die Lockdown-Maßnahmen bremsen.

Sobald das Covidmoster verschwindet, wird die Inflation m.E. deutlich anziehen.

Trendwende Frühjahr?

 

MIP-Nov-2020.png.41494b81095b2762d6aa2e592e4d3024.png

 

Passt zum Zyklus von Nautilus

 

Zyklus_Inflation_Nautilus.thumb.png.895dfa700ece3dca7d72d82b3bdae533.png

Quelle

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mordek

Auch hier sind zwei Bildchen, die anziehende Inflation prophezeihen

fiscal-vs-monetary-dominance-1.png

debt-vs-m2-deficits-inflation-policy.png

 

 

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Cornwallis
· bearbeitet von Cornwallis
vor 18 Stunden von Al Bondy:

Die "Roaring Twenties" werden mit absoluter Sicherheit kommen - aber eben erst nach dem Ende einer Phase freudlos bleierner Zeit, der Angst, des Stillstands und des Rückschritts.

Darf ich rückfragen?

 

Wie meinst Du das? Roaring Twenties sollen also die 2020er Jahre mit ohrenbetäubenden Renditen werden? Am internationalen Aktienmarkt? In Fremdwährungen? In Bitcoin?

Woher ziehst Du die "absolute Sicherheit"?

In jener "Phase freudlos bleierner Zeit, der Angst, des Stillstandes und des Rückschrittes" möchte ich gern unterinvestiert sein. Angst sehe ich aktuell bei den Menschen um ihre Gesundheit (und ihren Stuhlgang) und sah ich im März an der Börse viel und kaufte so viel, dass der Markt fast länger irrational als ich liquide war. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob der Kontext passt. Kannst Du das etwas erläutern?

 

Edit: Falls ich bezüglich Ironie auf dem Schlauch stehe, möge man mir es nachsehen!

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Al Bondy

... Nicco schrieb (sinngemäß) von einem "gewaltigen Stau" - der zweifelsohne vorhanden ist und sich auch irgendwann entladen wird.

Nur eben mE nicht so schnell wie erhofft oder erwartet. Aber wenn dann beginnen die "Roaring Twenties" richtig.

 

Weiß nicht ob Du "Babylon Berlin" gesehen hast - muss man nicht, aber die Parallelen zu heute sind mehr als augenscheinlich. Die Zeiten ändern sich, die Menschen nicht. Kleine Fehler wiederholt jede Generation, mittlere jede zweite, richtig große Fehler passieren jede dritte Generation (= jeweils ca 30 Jahre).

 

Und wie immer in der Menschheitsgeschichte liegen Glanz und Elend direkt nebeneinander.

Das sieht man doch heute bereits: der Asset-Mainstream ist im Schnitt noch immer "landunter", während einzelne Titel oder Branchen oder Assets überdurchschnittlich explodiert sind. Sodass selbst in die Indices inzwischen Titel aufgestiegen sind, die mit ihrem Geschäftsmodell noch nie einen Cent verdient haben.

 

Bzgl. Inflation meine ich, dass die niemals wirklich "weg" war - sondern dank billigen Geldes im Übermaß nur in die Finanz- und Sachwerte-Märkte gewandert ist. Und dass "die amtliche Inflation" 2021 zunächst den gleichen Basiseffekt zeigen wird wie viele andere Konjunkturindikatoren auch,. Also zunächst eine natürliche Gegenreaktion (Prozent Year on Year), während die wirkliche Tendenz sich erst danach wieder zeigen wird - und (siehe die Krisencharts von destatis) durchaus hier noch ein deflationäres Jahr bedeuten kann. MwSt wird Wirkung zeigen, der preistreibende "Green Deal" evtl. auch. Wobei die USA da schon näher dran sein könnten als wir - da ist der Konsum (Retail Sales) zuletzt regelrecht explodiert. Aber eben nur weil der Durchschnittskonsument in der Krise mehr Geld zur Verfügung hatte als zuvor. Das ist nur kein Dauerzustand, zumal die Demokraten offenbar Steuererhöhungen planen. Was bei uns geplant ist - keine Ahnung, scheint aktuell eher alles etwas planlos und wird evtl. auch erst mit dem Ende der Merkel-Ära deutlich klarer werden.

 

Im Fazit bleibt (meinerseits) hohe Vorsicht sowie die Absicht in 2021 vorrangig selektiv zu investieren, also nicht "in der Breite", und mit eher kleineren Beträgen lieber zeitweise in höheres Risiko zu gehen.

 

"Dass wir verarscht werden" (und mir das alles absolut nicht gefällt), diese Ansicht teile ich ebenfalls. Nur leider ist mir jenseits von Verschwörungstheorien nicht klar, zu welchem Ziel oder Zweck das führen soll oder führen wird. Oder ob blanke Angst längst die alleinige Kontrolle übernommen hat. ARD zeigt momentan eine "Themenwoche" #wiewollenwirleben?. Nur passiert ja historisch meist doch was ganz anderes als "das was wir wollen" - und ich werds mir auch deshalb nicht anschauen, weil ich, wenn dann informiert werden will, und nicht ständig nur einseitig belehrt.

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nicco
· bearbeitet von nicco

Die Agrarrohstoffe steigen bereits deutlich. Sollten sich die Preise analog 2010 verdoppeln,

dann werden die Zentralbanken vermutlich nicht reagieren können.

Dafür ist die Verschudung zu hoch.

2010 war ein La Nina Jahr, 2010–12 La Niña event.

 

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Inflationsentwicklung USA seit 1989

2009/2010 war die Inflationsrate extrem niedrig, stieg dann aber auf fast 4 % an.

 

Annual-Inflation-Rate-1989-Oct-2020.png.450732e5fb51de483c6021431c027568.png

 

Quelle

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kublai
vor 21 Stunden von Al Bondy:

... Nur leider ist mir jenseits von Verschwörungstheorien nicht klar, zu welchem Ziel oder Zweck das führen soll oder führen wird. Oder ob blanke Angst längst die alleinige Kontrolle übernommen hat. ARD zeigt momentan eine "Themenwoche" #wiewollenwirleben?. Nur passiert ja historisch meist doch was ganz anderes als "das was wir wollen" - und ich werds mir auch deshalb nicht anschauen, weil ich, wenn dann informiert werden will, und nicht ständig nur einseitig belehrt.

Moin Al,

was hälst du von der These das Corona die Digitalisierung um 5-10 Jahre beschleunigt hat. Dadurch ändert sich auch die Arbeitswelt. Zunächst fallen viele Jobs einfach weg mit den logischen "schrecklichen" Konsequenzen.

Diese Arbeit wird nun von Maschinen gemacht. Ein Teil der Betroffenen reagiert mit "Wunderbar wollte ich schon immer", die anderen "Katastrophal jetzt macht nichts mehr Sinn".

Meiner Meinung nach kann beiden geholfen werden, obwohl wir dann für beide Gruppen mehr "psychologische Hilfe" bräuchten. Bei der 1. Gruppe etwas verzögert, bei der 2. ziemlich schnell.

Geld wird ungefähr das selbe verdient wie vorher, müsste wahrscheinlich nur anders verteilt werden.

 

bg

k.

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Cornwallis

  

vor 55 Minuten von Up_and_Down:

Die Zentralbanken selbst erschaffen ja kein neues Geld

Nein? Da möchte ich doch widersprechen. Einfaches Beispiel: Banknoten.

 

vor 55 Minuten von Up_and_Down:

die Geldmenge M2 wäre auch nicht deckungsgleich mit der Bilanzsumme der zugehörigen Zentralbank.

Das ist per Definition nicht der Fall.

Aber, ja klar, wir müssten uns hier schon einigen, welches überhaupt "die Geldmenge" ist, bzw. welche Definition derer hier anwendbar sein soll.

 

Die Bundesbank schreibt im Glossar unter Geldmenge:

 

"Als Geldmenge bezeichnet man im Allgemeinen den Geldbestand der Nichtbanken. Die Geldmenge ist eine wichtige ökonomische Größe, die Hinweise auf die zukünftige Preisentwicklung liefert. Da der Übergang zwischen Geld als Zahlungsmittel und Geld als Wertaufbewahrungsmittel fließend ist, werden je nach zugrunde liegender Fragestellung verschiedene Geldmengen definiert. Das Eurosystem unterscheidet drei Geldmengenaggregate, die nach dem Grad der Liquidität aufeinander aufbauen: M1, M2 und M3; bei M1 ist der Liquiditätsgrad am größten. In der Fachwelt wird neben den Geldmengenaggregaten M1, M2, M3 auch der Menge an Zentralbankgeld Beachtung geschenkt."

 

Hier wird deutlich, um was es geht:

Welches Geld ist Zahlungsmittel? Welches Geld ist Wertaufbewahrungsmittel?

In Anbetracht der Tatsache, dass M3 in Deutschland sehr lange die maßgebliche Steuerungsgröße für die Inflationserwartungen gewesen ist, kann man wohl annehmen, dass Einlagen, Schuldverschreibungen, etc. mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren als eben jenes Geld interpretiert wird, welches maßgeblich die Funktion als Zahlungsmittel hat und damit 'jederzeit' inflationär wirken kann.

 

vor 55 Minuten von Up_and_Down:

In die Bilanz der Zentralbank kann nur das eingehen was sie von den Banken kauft.

Nein, eine Zentralbank vergibt sehr wohl Kredite (gegen Sicherheiten) an Banken.

 

Die Bundesbank schreibt im Glossar unter notenbankfähige Sicherheiten auszugsweise:

 

"Das Eurosystem verlangt, dass die Banken für alle Kredite, die sie von den Zentralbanken erhalten, notenbankfähige Sicherheiten stellen. Sollte eine Bank einen Kredit nicht zurückzahlen können, kann die Zentralbank die Sicherheit am Markt verkaufen und den Verkaufserlös nutzen, um den Verlust aus dem Kreditgeschäft auszugleichen. Das Eurosystem akzeptiert eine breite Palette von Sicherheiten, die im einheitlichen Sicherheitenverzeichnis zusammengefasst sind. Neben marktfähigen Sicherheiten (z. B. Schuldverschreibungen) werden auch nicht marktfähige Sicherheiten (z. B. Kreditforderungen) akzeptiert. Beide müssen einheitlichen Bonitätsanforderungen genügen."

 

Neuerdings, nunmehr auch schon zwölf Jahre, kaufen die Zentralbanken auch andere Assets. Davor war es so, dass die Zentralbankaktiva (zumindest in Deutschland bzw. im Euroraum) nur aus Währungsreserven und Forderungen gegenüber Kreditinstuten bestehen.

 

Letztendlich ist es alles unfassbar komplex und hochgradig abhängig von jeweiligen Definitionen.

 

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Cornwallis
· bearbeitet von Cornwallis
vor 17 Minuten von Up_and_Down:

Die Frage ist was ist der Wasserstrahl oder was halten die Leute für den Wasserstrahl? Wenn das Wasser die Geldmenge darstellt ist es wichtig zu beachten, dass QE zunächst ein Scheinwasserstrahl ist. Die Geldmenge wird dadurch nicht erhöht. Es wird nur ein Asset, z.B. eine Staatsanleihe, gegen Bankreserven getauscht.

Ist dem wirklich so?

Scheinbar hat die Definition der Geldmenge, die inflationsrelevant im Sinne der Quantitätsgleichung ist, sehr wohl etwas mit der Fristigkeit zu tun. Nun kaufen die Zentralbanken - ausdrücklich mit dem Ziel die Zinsstrukturkurve auch in den langen Laufzeiten zu beeinflussen - eben jene langfristigen - Achtung - Vermögenswerte also im Sinne der Geldmengendefinition eher 'Geld als Wertaufbewahrungsmitte' und stellen dafür Liquidität, d. h. kurzfristiges Geld und damit 'Geld als Zahlungsmittel' zur Verfügung. Nach meinem Verständnis erhöht das die inflationsrelevante Geldmenge sehr wohl.

 

 

 

Edit: @Moderation: Bitte diesen und den vorangehenden Beitrag hier hin verschieben!

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Up_and_Down
· bearbeitet von Up_and_Down
vor 48 Minuten von Cornwallis:

  Nein? Da möchte ich doch widersprechen. Einfaches Beispiel: Banknoten.


Die Zentralbanken stellen das physische Geld her, bzw. lassen es herstellen, aber sie schaffen es nicht im Sinne der Geldmengenentwicklung. Eine Geschäftsbank tauscht ihre Zentralbankreserven gegen Bargeld um und kann dieses dann z.B. an Geldautomaten in den Umlauf bringen. Oder wie die Bundesbank schreibt:
 

"Spezialdruckereien und Münzprägeanstalten stellen die Banknoten und Münzen her und liefern sie an die Bundesbank. Die Geschäftsbanken oder von ihnen beauftragte Wertdienstleister – private Unternehmen, die den Transport von Werten wie Bargeld durchführen – holen das Bargeld bei den Filialen der Bundesbank ab. Über die Banken gelangt das Geld dann zu Unternehmen und Verbrauchern in den Wirtschaftskreislauf."

 

Zitat

Das ist per Definition nicht der Fall.

Aber, ja klar, wir müssten uns hier schon einigen, welches überhaupt "die Geldmenge" ist, bzw. welche Definition derer hier anwendbar sein soll.

 

Zumindest können wir uns jedoch darauf einigen, dass, unabhängig ob wir M1, M2 oder M3 betrachten, eine Zentralbankbilanzsumme nicht mit irgendeiner dieser Geldmengen gleichzusetzen ist.

 

Zitat

 

In Anbetracht der Tatsache, dass M3 in Deutschland sehr lange die maßgebliche Steuerungsgröße für die Inflationserwartungen gewesen ist, kann man wohl annehmen, dass Einlagen, Schuldverschreibungen, etc. mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren als eben jenes Geld interpretiert wird, welches maßgeblich die

Funktion als Zahlungsmittel hat und damit 'jederzeit' inflationär wirken kann.

 

 

Wobei man nicht außer Acht lassen sollte, dass eine größere Geldmenge nicht notwendigerweise direkt inflationär ist. Denn hier ist auch die Umlaufgeschwindigkeit relevant. Je nachdem wie das Geld geschaffen wird und was dann mit diesem Geld passiert kann es zu Inflation kommen oder nicht. Wenn die Zentralbank Leuten direkt Geld auf ihr Konto überweist und diese es dann verkonsumieren, dann ist es inflationär. Wenn sie damit Kredite tilgen, dann ist es deflationär.

 

Zitat

Nein, eine Zentralbank vergibt sehr wohl Kredite (gegen Sicherheiten) an Banken.

 

Die Bundesbank schreibt im Glossar unter notenbankfähige Sicherheiten auszugsweise:

 

"Das Eurosystem verlangt, dass die Banken für alle Kredite, die sie von den Zentralbanken erhalten, notenbankfähige Sicherheiten stellen. Sollte eine Bank einen Kredit nicht zurückzahlen können, kann die Zentralbank die Sicherheit am Markt verkaufen und den Verkaufserlös nutzen, um den Verlust aus dem Kreditgeschäft auszugleichen. Das Eurosystem akzeptiert eine breite Palette von Sicherheiten, die im einheitlichen Sicherheitenverzeichnis zusammengefasst sind. Neben marktfähigen Sicherheiten (z. B. Schuldverschreibungen) werden auch nicht marktfähige Sicherheiten (z. B. Kreditforderungen) akzeptiert. Beide müssen einheitlichen Bonitätsanforderungen genügen."


Da steht doch auch, dass es die Banken sind, welche die Kredite vergeben, nicht die Zentralbank. Die Zentralbank verlangt nur die Hinterlegung von Sicherheiten, damit die Bank nur so weit Kredite vergibt wie sie diese auch mit Assets besichern kann (insofern man den aktuellen Einlagensatz noch so bezeichnen kann).
Das Special Purpose Vehicle der FED ist ein Spezialfall. Ja, hier vergibt die US-Notenbank direkt Kredite, was aber soweit ich weiß rechtlich nicht legal ist und das Mandat der FED übersteigt.

vor 38 Minuten von Cornwallis:

Ist dem wirklich so?

Scheinbar hat die Definition der Geldmenge, die inflationsrelevant im Sinne der Quantitätsgleichung ist, sehr wohl etwas mit der Fristigkeit zu tun. Nun kaufen die Zentralbanken - ausdrücklich mit dem Ziel die Zinsstrukturkurve auch in den langen Laufzeiten zu beeinflussen - eben jene langfristigen - Achtung - Vermögenswerte also im Sinne der Geldmengendefinition eher 'Geld als Wertaufbewahrungsmitte' und stellen dafür Liquidität, d. h. kurzfristiges Geld und damit 'Geld als Zahlungsmittel' zur Verfügung. Nach meinem Verständnis erhöht das die inflationsrelevante Geldmenge sehr wohl.

 

Die FED etwa kauft von ausgewählten großen Banken, den sogenannten Primary Dealers, Staatsanleihen, welche jene zuvor etwa bei der Auktion der US-Regierung erworben haben. Diese Anleihen stellen nun in der Bilanz der Primary Dealer ein Asset dar und dafür erhält der Staat ein anderes Asset, nämlich Dollars im Austausch.
Wenn die FED jetzt im Rahmen von QE diese Anleihen von den Primary Dealers kauft, dann wandert dieses Asset auf die Aktivseite, wofür den Primary Dealers dann Bankreserven bei der FED gutgeschrieben werden. Diese sind nun eine Verbindlichkeit in der Bilanz der FED und ein Asset auf der Aktivseite der Bank, welches den vormaligen Platz der US-Staatsanleihe einnimmt.
Es erhöht sich damit die Bilanz der FED, nicht aber jene des Primary Dealers. Der Staat hat jetzt zwar Geld, welches er theoretisch in den Umlauf bringen könnte, falls er damit nicht Schulden tilgt, aber eben jenes Geld hat die Bank ja nun weniger.

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nicco
· bearbeitet von nicco

Zentralbanken=Money Printer

 

 

 

"The problem with fiat money is that it rewards the minority that can handle money, but fools the generation that has worked and saved money.”

Adam Smith

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H.B.
· bearbeitet von H.B.
Komma-Fehler, Orthographie
8 hours ago, Up_and_Down said:

 

Die FED etwa kauft von ausgewählten großen Banken, den sogenannten Primary Dealers, Staatsanleihen, welche jene zuvor etwa bei der Auktion der US-Regierung erworben haben. Diese Anleihen stellen nun in der Bilanz der Primary Dealer ein Asset dar und dafür erhält der Staat ein anderes Asset, nämlich Dollars im Austausch.
Wenn die FED jetzt im Rahmen von QE diese Anleihen von den Primary Dealers kauft, dann wandert dieses Asset auf die Aktivseite, wofür den Primary Dealers dann Bankreserven bei der FED gutgeschrieben werden. Diese sind nun eine Verbindlichkeit in der Bilanz der FED und ein Asset auf der Aktivseite der Bank, welches den vormaligen Platz der US-Staatsanleihe einnimmt.
Es erhöht sich damit die Bilanz der FED, nicht aber jene des Primary Dealers. Der Staat hat jetzt zwar Geld, welches er theoretisch in den Umlauf bringen könnte, falls er damit nicht Schulden tilgt, aber eben jenes Geld hat die Bank ja nun weniger.

 

Das ist fast richtig.

Du solltest den Kreis aber schließen:  Die Primary Dealer können jederzeit, ohne weitere Sicherheiten zu präsentieren, weitere Staatsanleihen erwerben.

 

Der primäre Treiber des Geldkreislaufs ist der Staat, der in der FIAT-Welt per Definition risikolose Assets in die Welt setzen kann, so lange seine Subjekte (also die Bürger, bzw. deren Vertreter, die besagten Primary Brokers) ihm diese Assets abnehmen.  Um in meinem Amöbem-Modell zu bleiben, spritzt das  Finanzministerium Wasser in Gestalt von Staatsanleihen in das Aquarium. Das ist für die Amöben essentiell, für die Wasserhändler ist das hingegen problematisch. 

Für die Wasserhändler ist jedoch ein Nichtstun des Finanzministeriums genauso tödlich, wie für die Amöben, weil einfach krisenbedingt viel zu viel Wasser einfach verdunstet.

 

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Cornwallis
vor 9 Stunden von Up_and_Down:

Die Zentralbanken stellen das physische Geld her, bzw. lassen es herstellen, aber sie schaffen es nicht im Sinne der Geldmengenentwicklung. Eine Geschäftsbank tauscht ihre Zentralbankreserven gegen Bargeld um und kann dieses dann z.B. an Geldautomaten in den Umlauf bringen. [...]

 

Zumindest können wir uns jedoch darauf einigen, dass, unabhängig ob wir M1, M2 oder M3 betrachten, eine Zentralbankbilanzsumme nicht mit irgendeiner dieser Geldmengen gleichzusetzen ist. [...]

 

Wobei man nicht außer Acht lassen sollte, dass eine größere Geldmenge nicht notwendigerweise direkt inflationär ist. Denn hier ist auch die Umlaufgeschwindigkeit relevant. Je nachdem wie das Geld geschaffen wird und was dann mit diesem Geld passiert kann es zu Inflation kommen oder nicht. Wenn die Zentralbank Leuten direkt Geld auf ihr Konto überweist und diese es dann verkonsumieren, dann ist es inflationär. Wenn sie damit Kredite tilgen, dann ist es deflationär. [...]

Wie gesagt, den ersten Satz sehe ich anders und dabei bleibe ich.

Die Zentralbanken können über die Mindestreserve den Geldschöpfungsmultiplikator auch beeinflussen; läge dieser Satz bei 100 % gäbe es lediglich die Geldmenge, die aus der Zentralbankbilanz abzulesen ist.

 

Beim zweiten Teil bin ich d'accord; diese Geldmenge wird wohl M0 oder auch Geldbasis genannt, auf dessen Grundlage dann der Multiplikator wirken kann.

 

Und auch beim dritten Teil gehe ich mit, sofern die Bank das erhaltene Geld aus dem getilgten Kredit in die Kasse legt, bzw. auf's Zentralbankkonto bzw. im Interbankenmarkt belässt.

 

Das System bei der FED etc. ist mir nicht ganz geläufig.

 

Aber es steht es außer Frage, dass die Mindesteigenkapitalanforderungen insbesondere für Staatsanleihen natürlich politisch so gewollt sind.

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Up_and_Down
vor 4 Stunden von H.B.:

Das ist fast richtig.

Du solltest den Kreis aber schließen:  Die Primary Dealer können jederzeit, ohne weitere Sicherheiten zu präsentieren, weitere Staatsanleihen erwerben.

 

Sie können die Bankreserven, welche sie von der FED im Austausch für die Staatsanleihenen erhalten haben, nutzen, um erneut Staatsanleihen zu erwerben, falls du das meinst. Das wäre dann schlichtweg ein Positionswechsel auf der Passivseite der FED-Bilanz zwischen dem Account des Primary Dealers und des Accounts des Staats bei der FED, also dem Treasury General Account.


Dazu auch ein Ausschnitt aus dem IMF Working Paper "Money Creation in Fiat and Digital Money Systems" (Seite 10, Fußnote 1). Der letzte Satz beschreibt dabei den oben angesprochenen Vorgang.

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vor 4 Stunden von H.B.:

Der primäre Treiber des Geldkreislaufs ist der Staat, der in der FIAT-Welt per Definition risikolose Assets in die Welt setzen kann, so lange seine Subjekte (also die Bürger, bzw. deren Vertreter, die besagten Primary Brokers) ihm diese Assets abnehmen.  Um in meinem Amöbem-Modell zu bleiben, spritzt das  Finanzministerium Wasser in Gestalt von Staatsanleihen in das Aquarium. Das ist für die Amöben essentiell, für die Wasserhändler ist das hingegen problematisch. 

Für die Wasserhändler ist jedoch ein Nichtstun des Finanzministeriums genauso tödlich, wie für die Amöben, weil einfach krisenbedingt viel zu viel Wasser einfach verdunstet.


Zu beachten ist hierbei auch, dass Wasser nicht nur aus dem Aquarium verschwindet, wenn ein Kredit platzt ("die Sonne lässt das Wasser verdunsten"), sondern auch dann, wenn durch Quantitative Easing die Notenbank Wasser, also Staatsanleihen aus dem Umlauf zieht, quasi in ein Parallelaquarium abpumpt. Das Wasser ist dann zwar immer noch da, steht den Wasserhändlern aber nicht mehr zur Verfügung. Das wird dann kritisch, wenn man betrachtet welche Rolle "risikolose" Papiere, wie etwa US-Staatsanleihen, für den Repo-Markt spielen und damit für die Sicherstellung von Dollarliquidität essenziell sind.
 

vor 2 Stunden von Cornwallis:

Wie gesagt, den ersten Satz sehe ich anders und dabei bleibe ich.

Die Zentralbanken können über die Mindestreserve den Geldschöpfungsmultiplikator auch beeinflussen; läge dieser Satz bei 100 % gäbe es lediglich die Geldmenge, die aus der Zentralbankbilanz abzulesen ist.


Es kommt drauf an wohin jeder von uns mit seinen Argumenten hinführen will. Dir geht es, soweit ich das herausgelesen habe, darum den Standpunkt zu vertreten, dass Zentralbanken das Gelddrucken in dieser Form ermöglichen, z.B. indem sie Änderungen am Geldschöpfungsmultiplikator durchführen oder den Leitzins ändern (wobei auch hier debatiert werden kann inwieweit die Zentralbank hier lediglich auf die Finanzmärkte reagiert).
Der Aspekt, den ich herausstellen möchte, ist, dass die Zentralbank selbst nicht die Geldmenge erhöht. Sie liefert den Geschäftsbanken lediglich die Werkzeuge und bestimmt sozusagen deren Möglichkeiten bei der Geldschöpfung. Es ist nach wie vor nötig, dass die Geschäftsbank Kredite ausstellt.
 

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nicco
vor 13 Minuten von Up_and_Down:

Der Aspekt, den ich herausstellen möchte, ist, dass die Zentralbank selbst nicht die Geldmenge erhöht.

 

Ob EZB oder FED, die primäre Aufgabe ist mittlerweile m.E. die Schuldenfinanzierung der Staaten bzw. der Unternehmen.

Durch den Aufkauf der Anleihen erhalten die Staaten und Banken, die diese Anleihen an die Zentralbanken verkaufen, Liquidität.

Warum muss eine Zentralbank Anleihen kaufen? Welche Werthaltigkeit hat das Papiergeld dann noch, wenn der Schuldenanteil (Anleihen) immer weiter steigt bzw. die Bilanzen erhöht werden?

 

Ein Klassiker zum Thema Geld:

KenFM im Gespräch mit: Thomas Mayer („Die neue Ordnung des Geldes – Warum wir eine Geldreform brauchen.“)

 

 

 

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Doomer

KenFM.. yikes

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nicco

Das zum Thema Werthaltigkeit des Euros:

 

Zitat

EZB erwägt laut Führungsmitglied Verlängerung der Krisen-Anleihenkäufe

WirtschaftVor 3 Minuten (01.12.2020 12:06)

 

© Reuters.

Frankfurt, 01. Dez (Reuters) - Die EZB erwägt laut Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel eine zwölfmonatige Verlängerung ihres Krisen-Anleihekaufprogramms zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie. Dies sei eine der Optionen, die geprüft würden, sagte sie in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Agentur Bloomberg. Die nächste Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) steht am 10. Dezember an. Experten erwarten, dass die Währungshüter dann angesichts der zweiten Pandemie-Welle ihre Geldschleusen erneut öffnen werden. Mit einer Verlängerung des PEPP getauften Krisenprogramms um zwölf Monate würden diese Anleihekäufe bis Ende Juni 2022 fortgesetzt..

 

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PapaPecunia
vor 34 Minuten von Doomer:

KenFM.. yikes

Inwiefern disqualifiziert die nicht vertrauenserweckende Quelle irgendeine Aussage von Thomas Mayer? Wenn Taleb oder irgendein anderer renommierter Wissenschaftler da aufschlagen, ist es dann auch automatisch falsch, weil "Quelle igittigitt"?

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Up_and_Down
vor 22 Minuten von nicco:

Ob EZB oder FED, die primäre Aufgabe ist mittlerweile m.E. die Schuldenfinanzierung der Staaten bzw. der Unternehmen.

 

Ob es die primäre Aufgabe ist, bin ich mir nicht sicher, in der Wahrnehmung deckt sich das aber mit dem Eindruck, den ich ebenfalls habe.

 

vor 22 Minuten von nicco:

Durch den Aufkauf der Anleihen erhalten die Staaten und Banken, die diese Anleihen an die Zentralbanken verkaufen, Liquidität.


Die Staaten? Ja. Die Banken? Da bin ich mir nicht so sicher, bzw. es mag auf das Zentralbanksystem ankommen. Schließlich mussten die Banken auch etwas sehr liquides aufgeben, nämlich die Staatsanleihen. Wenn sie in Bankreserven auf einem Zentralbankkonto bezahlt werden dessen Nutzung eingeschränkt ist, dann hat sich ihre Liquiditätsposition so wie ich das sehe eher verschlechtert (siehe Screenshot aus meinem letzten Post aus dem IMF Paper). Mein Verständnis dafür weshalb die US-Banken sich auf diesen Deal einlassen ist allerdings noch unvollständig. Es ist ein langer Weg und ein super kompliziertes System.
Was mir ebenfalls noch nicht ganz klar ist inwieweit hier das System der FED von jenem der EZB abweicht.


Die Bundesbank schreibt:
"Gewährt die Zentralbank einer Geschäftsbank einen Kredit oder kauft ihr Wertpapiere ab, so schreibt sie der Geschäftsbank den entsprechenden Kredit- oder Kaufbetrag als Sichteinlage auf deren Zentralbankkonto gut: Es wird Zentralbankgeld geschaffen, über das die Geschäftsbank verfügen kann."

Von dem Auszug mal abgesehen liest sich die Verfügbarkeit des Geldes auf dem Zentralbankkonto deutlich freier als in den USA. In dem Fall wären die deutschen Geschäftsbanken dem Anschein nach wohl eher eine reine Durchlaufstelle ohne dass sich letzten Endes etwas an ihrer Bilanz verändert (Vergleich vor und nach dem Kauf/Verkauf der Staatsanleihe).

 

vor 22 Minuten von nicco:

Warum muss eine Zentralbank Anleihen kaufen? Welche Werthaltigkeit hat das Papiergeld dann noch, wenn der Schuldenanteil (Anleihen) immer weiter steigt bzw. die Bilanzen erhöht werden?


Das "Gelddrucken" der Notenbanken findet allenfalls im Zentralbanksystem statt. So gesehen findet die Geldentwertung durch die Geschäftsbanken statt, welche die Kredite vergeben (mit der freundlichen Billigung der durch die Notenbanken implementierten Politik). Die Banken wissen schließlich, dass die Notenbank ihnen die Papiere abnehmen wird. In den USA kann die FED nicht bei den Auktionen auf US-Staatsanleihen mitbieten. In Deutschland ist meines Wissens nach die Bundesbank selbst der Auktionator, kann somit ebenfalls nicht bieten. Es funktioniert also nur über die Banken.

Was ist wenn niemand bereit wäre z.B. der Bundesrepublik Deutschland Geld zu leihen, d.h. wenn etwa die Geschäftsbanken bei den Bundesbankauktionen keine deutschen Staatsanleihen erwerben würde? Dann hätte die Bundesbank auch kein Angebot aus dem sie sich im Rahmen des EZB-Anleihekaufprogramms bedienen könnte.

Damit will ich nicht die Zentralbanken von ihrer Verantwortung für die aktuellen Zustände entbinden. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass hierzu auch die Kreditgeber gehören und die Tatsache, dass die globalen Staatsschulden nicht in dieser Weise entstanden wären, hätten Regierungen nicht über Jahrzehnte mehr ausgegeben als eingenommen.

Die Frage warum die Zentralbanken Anleihen kaufen sollte die Jerome Powell beantworten und ob es eventuell etwas damit zu tun haben könnte, dass er aus dem Private Equity Hintergrund stammt, dort sicherlich noch viele gute Freunde dort hat, auf Hausparties mit den reichsten der Reichen geht (im Haus von Jeff Bezos z.B.) und selbst ein millionenschweres ETF-Portfolio hält, das von seiner Politik sicher vortrefflich profitiert hat.
Lagardes Vorgänger, Herr Draghi, kam von Goldman Sachs. Selbes Spiel. Man kann das sicherlich für sehr viele Zentralbänker genau so durchgehen.
 

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Cornwallis

Ich glaube, hier passt übrigens die Diskussion noch besser hin ;-)

Ansonsten bin ich persönlich unfassbar skeptisch ob dieses Gelddruckens!

 

 

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