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nicco3

Inflation: Daten, Entwicklung, Prognosen etc.

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kleinsparer
· bearbeitet von kleinsparer
vor 35 Minuten von Up_and_Down:

Von dem Auszug mal abgesehen liest sich die Verfügbarkeit des Geldes auf dem Zentralbankkonto deutlich freier als in den USA. In dem Fall wären die deutschen Geschäftsbanken dem Anschein nach wohl eher eine reine Durchlaufstelle ohne dass sich letzten Endes etwas an ihrer Bilanz verändert (Vergleich vor und nach dem Kauf/Verkauf der Staatsanleihe).

 

vor 35 Minuten von Up_and_Down:

Das "Gelddrucken" der Notenbanken findet allenfalls im Zentralbanksystem statt. So gesehen findet die Geldentwertung durch die Geschäftsbanken statt, welche die Kredite vergeben (mit der freundlichen Billigung der durch die Notenbanken implementierten Politik). Die Banken wissen schließlich, dass die Notenbank ihnen die Papiere abnehmen wird. In den USA kann die FED nicht bei den Auktionen auf US-Staatsanleihen mitbieten. In Deutschland ist meines Wissens nach die Bundesbank selbst der Auktionator, kann somit ebenfalls nicht bieten. Es funktioniert also nur über die Banken.

Ja die Geschäftsbanken sind doch reine Mittelsmänner, "reichen das Geld durch", im Grunde verzichtbar. Es findet ja auch keine Risikoabschätzung statt, was ja eine ihrer Hauptfunktionen ist. Insofern schafft doch die ZB das Geld wenn es direkt im öffentlichen Haushalt eingesetzt wird, die Geschäftsbanken können im Nachgang noch über den Multiplikatoreffekt wirken.

 

Ich sehe das Problem nicht generell in der Geldpolitik. Die ZBs versuchen ein kleines Türchen offen zu halten. Die Regierungen bekommen aber seit Jahren nichts außer Lobby- und Symbolpolitik gebacken. Sie wollen und können nicht die kleine Tür nutzen sondern werden wohl die ganze Wand samt Haus einreißen.

 

Die ZBs könnten aber eben auch durchaus Druck auf die Regierungen ausüben und sie zwingen es bei der kleinen Tür zu belassen, die ja auch inzwischen mehr zu einem großen Tor geworden ist. Zuletzt müssten halt einfach die Markteilnehmer zur Vernunft kommen und die notwendigen politischen Maßnahmen erzwingen, die ihnen aber teilweise natürlich auch Schaden würden (Abschreibungen).

 

Vielleicht ist die einzige Hoffnung, dass die grüne Revolution eine Art Wirtschaftswunder entfacht. Letztendlich braucht es für ein Wirtschaftswunder nur Bedürfnisse die noch nicht befriedigt sind. Allerdings fallen andere Bedürfnisse halt auch weg, das müsste überkompensiert werden. Milchmädchenrechnung?

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Cornwallis

Leider hinter einer für mich nicht überwindbaren Bezahlschranke:

 

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Maciej
· bearbeitet von Maciej
Am 30.11.2020 um 22:26 von Up_and_Down:

Die Zentralbanken stellen das physische Geld her, bzw. lassen es herstellen, aber sie schaffen es nicht im Sinne der Geldmengenentwicklung. Eine Geschäftsbank tauscht ihre Zentralbankreserven gegen Bargeld um und kann dieses dann z.B. an Geldautomaten in den Umlauf bringen.

Geschäftsbanken schaffen neues Giralgeld, Zentralbanken schaffen neues Zentralbankgeld. Die Geschäftsbanken können ihr selbst geschaffenes Geld m.W. nicht einfach so in Bargeld "umwandeln", sie benötigen dafür Zentralbankgeld auf den Konten der Zentralbanken. Dieses Geld wird auch für den Kauf von Staatsanleihen (z.B. im Zuge de QE-Maßnahmen) benötigt. Wenn die Zentralbank also Liquidität für die Geschäftsbanken bereitstellt, ist das im Grunde auch eine Geldschöpfung, nur eben mit Zentralbankgeld.

Irgendwo gab es eine Grafik, die Giralgeld- und Zentralbankgeldmengen in der EU gegenüberstellt (finde ich momentan leider nicht wieder). Kernaussage war aber, die Dominanz der Geschäftsbanken bei der Geldschöpfung ist über die letzten Jahrezehnte, insbesondere nach der Finanzkrise, immer weiter gefallen. Grob die Hälfte der Geldschöpfung hat meiner Erinnerung nach mittlerweile die Zentralbank inne.

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Cornwallis

Commerzbank: Inflation steigt in vier bis fünf Jahren deutlich

 

Zusammengefasst wird auf die gestiegene Zentralbankgeldmenge Bezug genommen und auf die Zeit von 1950 bis 1965 verwiesen, wo wohl die US-Notenbank ebenfalls Staatsdefizite finanziert hat.

Inflation soll demnach dann wieder anziehen, sobald die Arbeitskräfte knapp werden: "Die Commerzbank-Volkswirte sind aber überzeugt: 'Die seit einiger Zeit zu stark steigenden Geldmengen werden dann zu einer höheren Inflation führen, wenn die große demographische Wende zu einer nennenswerten Verknappung von Arbeit führt.'"

 

Dieser Artikel von capital.de beschreibt letztendlich ein ähnliches Szenario bzw. benennt ähnliche Ursachen, wann es zu einem Anstieg der Inflationsraten kommen wird, nämlich dann, wenn Arbeitslosigkeit sinkt bzw. durch demographischen Wandel weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Darin wird weiterhin beleutet, dass das in den letzten Jahren so nicht zu beobachten war, da global betrachtet noch immer günstige Arbeitskräfte verfügbar waren. Am Ende skizziert der Artikel allerdings auch, wieso es nicht zwangsläufig so kommen muss.

 

Beide Artikel sind für den interessierten Leser durchaus eine Lektüre wert!

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nicco
· bearbeitet von nicco

-

 

 

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Maciej
Zitat

«Es ist zu hoffen, dass es nicht so schlimm kommt wie nach dem Ersten Weltkrieg»

Dieser Vergleich von heute mit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ist doch völlig deplaziert. Deutschland war damals keine große Wirtschaftsnation mehr, das Land war durch Krieg und Reparationszahlungen finanziell komplett ausgeblutet, es gab einen Mangel an notwendigen Rohstoffen usw. Die Situation heute ist genau entgegengesetzt. Frisches Geld geht heute im wesentlichen in die Finanzmärkte, von wo es nur in kleinen Mengen und zeitlich verzögert zurück in die Realwirtschaft fließt. Ich halte schon Inflationsraten im zweistelligen Bereich für eher unwahrscheinlich. Und dass ausgerechet Sinn jetzt auch noch dieses Schreckgespenst der Hyperinflation an die Wand malen muss ...

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H.B.
4 hours ago, Maciej said:

Und dass ausgerechnet Sinn jetzt auch noch dieses Schreckgespenst der Hyperinflation an die Wand malen muss ...

Tja, Sinn und die NZZ bilden halt eine tolle Echokammer...

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nicco
· bearbeitet von nicco

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reko
· bearbeitet von reko
Zitat

Wer rechtzeitig in Sachwerte ging, ist gesichert. Die Gelackmeierten sind die Geldhalter.

Es geht bei Inflation nicht nur um einen offiziellen Warenkorb und es geht nicht um Hyperinflation. Wir sehen ja bereits die Preissteigerungen bei zur Geldanlage geeigneten Sachwerten. Auch einige Lebensmittel sind ev. Corona bedingt deutlich teuerer geworden. Ob die nachher wieder billiger werden? Ich glaube nicht. Zur Kompensation werden dann sicher Lohnerhöhungen gefordert.

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H.B.

Nun ist also die BLÖD-Zeitung bereits eine veritable Quelle für die Meinungsbildung.

 

Genau das ist auch mein Problem mit dem vorher verlinkten Beitrag von Sinn in der NZZ. Die Zeitung ist inzwischen Sprachrohr der neuen Rechten und bedient auch deren Sterotype. HW Sinn ist ebenfalls seit längerem auf diesem Trip und wird nicht ohne Grund dort hofiert.

Die Senitx-Macher haben  jüngst offensiv für die Querdenken-Demos geworben.  Vom BeyondTheObvious-Blog mag ich gar nicht reden,

 

Da entwickelt sich eine Szene, die sich ihre eigene Wirklichkeit schafft. Es vollzieht sich eine Entwicklung, die in den USA zu den bekannten gesellschaftlichen Disuptionen geführt hat.

 

Es muss einfach klar sein, dass man sich in der Echokammer der neuen Rechten bewegt, wenn man diese Texte analysiert. Ob man sich selbst dieser Szene zugehörig fühlt, sei jedem selbst überlassen. Richtiger werden die Argumente nicht, in dem man sie ständig wiederholt, auch nicht, wenn man andere »Quellen« aus der gleichen Szene heranzieht.

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nicco
· bearbeitet von nicco

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Life_in_the_sun
vor 28 Minuten von H.B.:

Nun ist also die BLÖD-Zeitung bereits eine veritable Quelle für die Meinungsbildung.

 

Genau das ist auch mein Problem mit dem vorher verlinkten Beitrag von Sinn in der NZZ. Die Zeitung ist inzwischen Sprachrohr der neuen Rechten und bedient auch deren Sterotype. HW Sinn ist ebenfalls seit längerem auf diesem Trip und wird nicht ohne Grund dort hofiert.

Die Senitx-Macher haben  jüngst offensiv für die Querdenken-Demos geworben.  Vom BeyondTheObvious-Blog mag ich gar nicht reden,

 

Da entwickelt sich eine Szene, die sich ihre eigene Wirklichkeit schafft. Es vollzieht sich eine Entwicklung, die in den USA zu den bekannten gesellschaftlichen Disuptionen geführt hat.

 

Es muss einfach klar sein, dass man sich in der Echokammer der neuen Rechten bewegt, wenn man diese Texte analysiert. Ob man sich selbst dieser Szene zugehörig fühlt, sei jedem selbst überlassen. Richtiger werden die Argumente nicht, in dem man sie ständig wiederholt, auch nicht, wenn man andere »Quellen« aus der gleichen Szene heranzieht.

In welcher Filterblase lebst Du denn ???

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Dorfkind87
vor 19 Minuten von H.B.:

Genau das ist auch mein Problem mit dem vorher verlinkten Beitrag von Sinn in der NZZ. Die Zeitung ist inzwischen Sprachrohr der neuen Rechten und bedient auch deren Sterotype. HW Sinn ist ebenfalls seit längerem auf diesem Trip und wird nicht ohne Grund dort hofiert.

Die Senitx-Macher haben  jüngst offensiv für die Querdenken-Demos geworben.  Vom BeyondTheObvious-Blog mag ich gar nicht reden,

 

Da entwickelt sich eine Szene, die sich ihre eigene Wirklichkeit schafft. Es vollzieht sich eine Entwicklung, die in den USA zu den bekannten gesellschaftlichen Disuptionen geführt hat.

 

Es muss einfach klar sein, dass man sich in der Echokammer der neuen Rechten bewegt, wenn man diese Texte analysiert. Ob man sich selbst dieser Szene zugehörig fühlt, sei jedem selbst überlassen. Richtiger werden die Argumente nicht, in dem man sie ständig wiederholt, auch nicht, wenn man andere »Quellen« aus der gleichen Szene heranzieht.

Vielleicht sollte man Mal auf der linken progressiven Seite mal mit der Sprachwahl einhalten. Mittlerweile ist alles was nicht "links" denkt (neu-)rechts und damit mit einem Nazi gleichzusetzen. Die NZZ ist eine der wenigen noch seriösen und konservativen Zeitungen, welche in der Regel gut recherchierte Artikel bieten (Ausnahmen gibt es hier vor allem im Onlinebereich bei allen kleineren und größeren Zeitungen). Eine Welt oder FAZ ist hier zumindestens im Onlinebereich mittlerweile häufig mit dem was vor 10 - 15 Jahren geschrieben wurde nicht mehr gleichzusetzen und in der Meinung im beliebigen (gerne linksgrün) angekommen.

 

Im übrigen sollte man bei seinen Quellen möglichst ein breites Meinungsspektrum abbilden, um hier aus den Informationen seine eigene Meinung bilden zu können.

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PapaPecunia
vor 35 Minuten von Dorfkind87:

Im übrigen sollte man bei seinen Quellen möglichst ein breites Meinungsspektrum abbilden, um hier aus den Informationen seine eigene Meinung bilden zu können.

 Richtig! Wer selbst etwas von "Echokammern" schreibt, der sollte dann nicht in einem Wisch zehn Quellen als "rechts" brandmarken. Wer selbst die gesellschaftliche Spaltung in den USA anführt, der sollte vielleicht nicht jegliche konservative Meinung als "rechts" delegitimieren. Da ist die mittlerweile übliche Ignoranz der vermeintlich Toleranten!

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Life_in_the_sun
vor 8 Minuten von PapaPecunia:

 Richtig! Wer selbst etwas von "Echokammern" schreibt, der sollte dann nicht in einem Wisch zehn Quellen als "rechts" brandmarken. Wer selbst die gesellschaftliche Spaltung in den USA anführt, der sollte vielleicht nicht jegliche konservative Meinung als "rechts" delegitimieren. Da ist die mittlerweile übliche Ignoranz der vermeintlich Toleranten!

:myop:

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Gast240102
· bearbeitet von fintech
vor 5 Stunden von No.Skill:

Prof. Schnabl hat einen guten, den man immer wieder in der Realität beobachten kann:

Neuestes Beispiel (erst von gestern und daher noch so präsent) : Ich kaufe bei dm immer den Frosch Spiritus Reiniger in der 1 Liter Flasche zum Preis von 1,85  EUR (siehe hier)

https://www.dm.de/frosch-glasreiniger-spiritus-nachfueller-p4001499013683.html  (wird als nicht mehr Verkauf angezeigt)

 

Gestern habe ich lange gesucht und ihn nicht  mehr gefunden. Es gibt ihn nicht mehr, stattdessen wird nun ein 950 ml Nachfüllpack angeboten zum Preis von 2,45 EUR.

https://www.dm.de/frosch-glasreiniger-spiritus-nachfuellpack-p4001499953958.html

Das ist mal eine Preiserhöhung von rund 35% und keine Ausnahme. Mein Friseur hat dieses Jahr auch schon um 23% erhöht neben den explodierenden Hotelpreisen in Bayern / Österreich im Sommer.

 

Erste Anzeichen sind schon auch in der Statistik zu erkennen:  Wegen der gesunkenen Mehrwertsteuer und dem Ölpreisrückgang müssten die Preise eigentlich auf breiter Front signifikant sinken. Das tun sie aber nicht, sondern sie steigen tendenziell. Damit sind die Preise mehrwertsteuerbereinigt eigentlich deutlich angestiegen. Wir werden das im nächsten Jahr sicherlich spüren.

 

Nächster Punkt ist der Strompreis. Obwohl nächstes Jahre die CO-2 Abzocke für fossile Kraftstoffe drastisch zunimmt, steigen die Strompreise leicht an anstatt zu sinken. Versprochen war eigentlich eine Senkung des Strompreises.

 

...so könnte man die Liste noch lange fortsetzen z.B. bei den Steuerberatergebühren, die dieses Jahr auch um 12% angestiegen sind (nach Gebührenverordnung). 

https://www.haufe.de/steuern/steuer-office-basic/steuerberaterverguetungsverordnung-31-wertgebuehr-und-gebuehrentabellen_idesk_PI27_HI3556503.html

 

oder hier die lieben Banken: Preiserhöhungen in 2020 so hoch wie noch nie. Man erinnere sich noch an Flatex, die dieses Jahr bei vielen Anlegern durch die Depotgebühr abgezockt haben.

 

https://www.bild.de/bild-plus/geld/wirtschaft/wirtschaft/preis-irrsinn-konto-kosten-fuer-bankkunden-explodieren-74273462,view=conversionToLogin.bild.html?source=b023_topconverted.default.uh.aufmacherblock-unten-.1.74273462

 

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No.Skill

Klar Bild ist jetzt nicht die beste Quelle, der Artikel war doch recht informativ und der Prof. Schnabl macht auch einen seriösen Eindruck.

 

Grüße No.Skill 

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Depoley
· bearbeitet von Depoley

Für Preisvergleiche muss man keine Bild lesen. Versteckte Erhöhungen gibt es seit es Kapitalismus gibt. Aber statt Markenprodukte würde ich eher bei den Billgprodukten prüfen, falls wer Zeit hat. Wäre Aldi & "Ja" Produkte bei Rewe.

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WiR

Jedenfalls keine Inflation bei Discounter-Weinen! Da bekommt man derzeit unfassbar hoch bewertete Weine, die auch nach eigener Überprüfung richtig gut, sind zu gerade lächerlich günstigen Preisen!

Also in einem für mich wichtigen Segment Deflation pur!

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odensee
vor 18 Stunden von Dorfkind87:

Die NZZ ist eine der wenigen noch seriösen und konservativen Zeitungen, welche in der Regel gut recherchierte Artikel bieten

Das sehen, für den deutschen Ableger, sogar mancher Schweizer Kollegen anders,

https://www.zeit.de/2020/13/neue-zuercher-zeitung-nzz-nuechternheit-afd

Aber gut, wenn man die AFD als "Mitte der Gesellschaft" verortet...

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nicco
· bearbeitet von nicco

-

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H.B.

@nicco,

aus deinem Beitrag wird die Willkürlichkeit von _Sell-Side_-Publikationen sehr deutlich.

Die haben natürlich den Charme, nichts zu kosten. Ob aber Umsonstware werthaltig ist?

Die FT bot zumindest im vergangenen Jahr ein Archiv mit Jahresausblicken der Branche. Das darf man sich natürlich rückblickend nicht mehr anschauen, sonst verliert man den Glauben an die Genialität der Macher.  Der Senitx-Jahresausblick ist  zwar kostenpflichtig, war aber in der Vergangenheit nur sehr begrenzt nützlich. Wobei ich den schon in der ehrlichen Ecke verorte, einfach weil er offen als Marketingmaterial daherkommt.

 

Das muss man sich immer wieder vor Augen führen: Alles was die Zeitungen raushauen ist entweder _sell-side_ oder PR. Das gilt in Deutschland für mindestens 95% der Artikel. Selbst die FT oder Bloomberg sind mit derartigem Zeug zugepflastert.

 

Ich selbst halte mich an die sehr fundierten LEX-Beiträge, die aber auch häufig genug irren. John Authers hat eine gefühlte Ewigkeit LEX-Artikel geschrieben und sich jetzt auf Bloomberg geäußert. Ich hab das für den aktuellen Wochenbericht aufbereitet:

 

 

Das SmartMoney, soweit es öffentlich in Erscheinung tritt, schaut sich das Treiben von Sparern und Spekulanten interessiert an, kommt aber zu anderen Ergebnissen. John Authers hat jetzt für Bloomberg die öffentlichen Statements institutioneller Investoren gescreent.

  •    Die geopolitischen Zäsuren werden 2021 preisdämpfend wirken.
  •    Gesunde Value-Unternehmen werden präferiert.
  •    Nur in Einzelfällen wird Wachstumsstories Glauben geschenkt. SmartMoney nutzt die Marktpreise um Kasse zu machen.
  •    Die Ära passiver Geldanlage wird abgelöst durch ein Regime ausgewählter nachhaltiger Investitionen.
  •    Die Post-Pandemie-Erholung ist weder dynamisch noch einheitlich.
  •    Es wird der Politik nicht gelingen, die Technologie-Monopole zu brechen.
  •    Immobilien- und Energie-Aktien sind die großen Underperformer des Jahres 2021.

Die Vergangenheit hat mehrfach gezeigt, dass Kapitalmarkt-Entwicklungen nur kurzlebig sind, wenn sie nicht oder nicht mehr vom SmartMoney gestützt waren.

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