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nicco3

Inflation: Daten, Entwicklung, Prognosen etc.

Empfohlene Beiträge

bmi
· bearbeitet von bmi
Am 23.6.2022 um 16:53 von Drengist:

zu 1. Du behauptest, der Warenkorb würde so angepasst, damit die Inflation möglichst niedrig ausgewiesen wird. Der Warenkorb spiegelt unser Konsumverhalten wider, das verändert sich., darum muss auch er regelmäßig geändert werden. Das machen völlig unabhängige Experten beim Statistischen Bundesamt. Falls du Absicht unterstellst, quasi eine Verschwörung vermutest: Sorry, dann bin ich raus aus der Debatte.

"Eine höhere Gewichtung erhielten nun Ausgaben für Verkehr, Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke oder auch für Gesundheit. Geringer gewichtet wurden Ausgaben für Wohnung, Wasser, Strom und Brennstoffe. Dies begründet auch die vergleichsweise starke Anpassung der Inflationsraten mit der Umstellung auf die neue Basis. Denn gerade für Haushaltsenergie waren die Preise 2022 ja stark gestiegen. Da sie nun mit einem geringeren Anteil in den Verbraucherpreisindex eingehen, fiel auch die Inflationsrate durch die Revision niedriger aus."

 

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/inflationsrate-2022-neue-berechnung-deutlich-niedriger-statistisches-bundesamt-revision/

 

:rolleyes:

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No.Skill

Krass, ich frage mich gerade, was wäre, wenn ich von der Inflation nichts gelesen hätte die letzten 2 Jahre?

@bmi Danke für die Info. 

 

Grüße No.Skill 

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redfred

Dann kann der Warenkorb ja jetzt, aufgrund der wieder gesunkenen Energiekosten, wieder angepasst werden. Mal schauen was als nächstes teurer wird, dann solltes das in Zukunft weniger gewichtet werden.

- Ironie aus -

 

Ich schließe mich hier @Drengist an und halte die Aussage von @bmi auch für fast schon verschwörerisch

 

 

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Anteilseigner
2 hours ago, bmi said:
On 6/23/2022 at 3:53 PM, Drengist said:

zu 1. Du behauptest, der Warenkorb würde so angepasst, damit die Inflation möglichst niedrig ausgewiesen wird. Der Warenkorb spiegelt unser Konsumverhalten wider, das verändert sich., darum muss auch er regelmäßig geändert werden. Das machen völlig unabhängige Experten beim Statistischen Bundesamt. Falls du Absicht unterstellst, quasi eine Verschwörung vermutest: Sorry, dann bin ich raus aus der Debatte.

"Eine höhere Gewichtung erhielten nun Ausgaben für Verkehr, Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke oder auch für Gesundheit. Geringer gewichtet wurden Ausgaben für Wohnung, Wasser, Strom und Brennstoffe. Dies begründet auch die vergleichsweise starke Anpassung der Inflationsraten mit der Umstellung auf die neue Basis. Denn gerade für Haushaltsenergie waren die Preise 2022 ja stark gestiegen. Da sie nun mit einem geringeren Anteil in den Verbraucherpreisindex eingehen, fiel auch die Inflationsrate durch die Revision niedriger aus."

 

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/inflationsrate-2022-neue-berechnung-deutlich-niedriger-statistisches-bundesamt-revision/

 

:rolleyes:

Hast du den Artikel auch ganz gelesen?

Quote

Das Basisjahr für den Preisindex ist nun das Jahr 2020, statt bisher 2015. Um die Besonderheiten des Corona-Jahres 2020 zu berücksichtigen, ermittelten die Statistiker die Gewichtung der Ausgaben der Verbraucher anhand des Durchschnitts der Jahre 2019 bis 2021.

Quote

Berücksichtigt wurden Änderungen in der Technik, dem Konsum- und Einkaufsverhalten, aber auch die Alterung der Gesellschaft.

z.B. 2021 mehr PV-Besitzer als 2015, oder mehr Neubauten nach KWF-Standard, effizientere Autos, .... -> bedeuet, dass die Menschen (mengenmäßig) weniger Öl, Gas, Strom einkaufen müssen. Kann ich auch bei mir selbst beobachten, z.B. durch PV-Anlage, neue Heizung und LED-Beleuchtung, alles seit 2015 umgestellt.

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bmi
vor 20 Stunden von redfred:

Ich schließe mich hier @Drengist an und halte die Aussage von @bmi auch für fast schon verschwörerisch

Die hedonistische Bewertung des Qualitätsänderungen und fehlender Alternativen ist eine Schönung. Das vermehrte hinzufügen von deflationären Gütern ist eine Schönung.

 

Eine niedrigere Inflationsrate spart dem Staat einiges an Geld, denn wäre die Inflationsrate höher, müssten Löhne, Sozialhilfen und Renten entsprechend stärker steigen. 

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chirlu
vor 5 Minuten von bmi:

Das vermehrte hinzufügen von deflationären Gütern ist eine Schönung.

 

Dann kaufe 2025 doch fleißig inflationäre Güter, und schon nimmt deren Gewichtung im künftigen Warenkorb zu.

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Drengist
vor 6 Stunden von bmi:

Die hedonistische Bewertung des Qualitätsänderungen und fehlender Alternativen ist eine Schönung. Das vermehrte hinzufügen von deflationären Gütern ist eine Schönung.

 

Eine niedrigere Inflationsrate spart dem Staat einiges an Geld, denn wäre die Inflationsrate höher, müssten Löhne, Sozialhilfen und Renten entsprechend stärker steigen. 

Puhhh. Ich bin raus. Viel Spaß noch in deiner Welt.

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Schwachzocker
vor 8 Stunden von bmi:

...denn wäre die Inflationsrate höher, müssten Löhne, Sozialhilfen und Renten entsprechend stärker steigen. 

Aus welcher Gesetzmäßigkeit leitest Du das her? Steht das im Gesetzestext oder ist das ein Naturgesetz?

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Gast240102
vor 6 Minuten von Schwachzocker:

Aus welcher Gesetzmäßigkeit leitest Du das her? Steht das im Gesetzestext oder ist das ein Naturgesetz?

Es ist der gesunde Menschenverstand. Manche haben und gebrauchen ihn und können bmi daher gut nachvollziehen, anderen fehlt der gesunde Menschenverstand und die können es nicht verstehen.

 

Indexmieten sind z.B. gesetzmässig davon betroffen und in Lohn und Honorarverhandlungen die offizielle Inflationsrate eine grosse Rolle spielt. Mir wird in den Gehaltsvrrhandlungen mit Mitarbeitern ständig die Inflation als Argument vorgebracht, seitdem diese nicht mehr bei 1- 2 % liegt. Bei mir persönlich spielt die Inflationsrate bei Honoraranpassungen ebenfalls eine grosse Rolle und da macht es einen Unterschied, ob wir eine 8 oder eine 6 vor dem Komma haben.

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Schwachzocker

Mit einem gesunden Menschenverstand würde man sich fragen: Kann der Mitarbeiter das Geld, was er fordert, woanders bekommen, oder kann er es nicht.

Außerdem würde sich der Arbeitgeber mit einem gesunden Menschenverstand fragen, wo er das Geld hernehmen soll.

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Gast240102
· bearbeitet von fintech
vor 15 Stunden von Schwachzocker:

Mit einem gesunden Menschenverstand würde man sich fragen: Kann der Mitarbeiter das Geld, was er fordert, woanders bekommen, oder kann er es nicht.

Außerdem würde sich der Arbeitgeber mit einem gesunden Menschenverstand fragen, wo er das Geld hernehmen soll.

Als mutmaßlicher Kostgänger der Steuerzahler, kann man sich alles Zusammenspinnen in seiner Amtsstube. Die Wissenschaft und Realität aus der Niederlassungsleitung mit 3 Partnern und 40 Mitarbeiter lehrt leider anderes. Wende doch mal Deine Logik auf die "Verhandlung" mit Deinem Dienstherren an? Spielt es wirklich ein Rolle, was Du woanders bekommen kannst. Weißt Du das überhaupt? Du weißt es nicht, das garantiere ich Dir, denn in der Wirtschaft sind die Gehälter für die gleiche Tätigkeit, sehr, sehr unterschiedlich und es herrscht sowohl bei Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern eine hohe Unsicherheit hinsichtlich der Konkurrenz und gerade deshalb haben Inflationsdaten oder gerade Kerninflation einen hohen Signalwert.

Wissenschaftlich gibt es den sog. "Ankereffekt" 

Hier kannst Du etwas lernen über den Ankereffekt, der sehr gut wissenschaftlich und empirisch belegt ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ankereffekt#:~:text=Ankereffekt (englisch anchoring effect) ist,ihnen dieser Einfluss bewusst wird.

 

 Der Anker muss natürlich entfernt mit der Realität zu tun haben. Es hilft nicht 1000 Jahre Haft zu fordern, wenn man eine hohe Strafe für einen Diebstahl erzielen möchte oder 2000 % Lohnerhöhungsforderung, um sich etwa in der Mitte zu treffen. Fakt ist, dass hohe offizielle Inflationszahlen, oder auch Verlautbarungen von Lohnabschlüssen bei den Verhandelnden einen "Anker" setzen, der sich in der Realität der Lohnfindung häufig auch wiederfindet.

 

Im übrigen gilt: Selbst wenn c.p. nur in einem einzigen Fall der wissenschaftliche Ankereffekt wirken würde, wäre die These von bmi belegt. Man könnte dann zwar noch einwenden, der Effekt wäre marginal, aber der Effekt wäre da und seine Darstellung richtig, denn bmi führt nichts zur Höhe des Effektes aus, sondern seine These ist lediglich, dass steigende offizielle Inflationsraten wiederum preiserhöhende Effekte haben und dies wäre bewiesen. Im übrigen ist es sowieso schon durch Indexierungen bewiesen. 

 

Für einen mutmaßlichen Beamten mag es völlig neu sein, aber zahlreiche Gewerbemietverträge sind indexiert z.B. an den VPI. Ich kenne zumindest zahlreiche Unternehmen und unsere Niederlassung ist betroffen. Ich habe keine statistischen Zahlen zu Indexmietverträgen, aber ich kenne zumindest zahlreiche.

Die dt. Konsum-Reit gibt z.b. an, dass in Ihrem Portfolio 85% der Mieten indexiert sind.

https://www.brn-ag.de/40868-Deutsche-Konsum-Reit-Quartalsbericht-2022

 

Insoweit sorgt natürlich auch diese Indexierung an offizielle VPI Daten für weiteren Inflations-und Preisdruck nach oben, wenn der VPI steigt.  Selbstverständlich werden die Unternehmen versuchen diese Preise weiterzugeben (zumindest wir tun es) und bei den Kunden / Mandanten stößt das auch auf deutlich mehr Verständnis als eine "Preiserhöhung" aus dem Nichts. Das treibt letztlich wieder die Preise und deshalb ist die sog. Kerninflation sowohl in den USA als auch in Europa ein gefährliches und hartnäckiges Problem, wenn man nicht die Nachfrage durch massive Zinserhöhungen und Sparprogramme nach unten drückt.

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bmi
· bearbeitet von bmi
Am 26.2.2023 um 01:03 von Richie_Rich:

Danach hab ich aufgehört zu lesen. Armselig.

Interessiert hier jemanden, was du gelesen oder nicht gelesen hast? Deine Beiträge inflationieren zunehmend, überwiegend inhaltslos. 

Am 25.2.2023 um 16:45 von Schwachzocker:

Aus welcher Gesetzmäßigkeit leitest Du das her? Steht das im Gesetzestext oder ist das ein Naturgesetz?

Ich lese Zeitung. Siehe zB höchste Rentenanpassung seit 4 Jahrzehnten, Bürgergeld Inflationsanpassung ~11% und bzgl. zuletzt angepasster Beamtenbesoldung muss ich nichts erwähnen, denke ich. Kein Naturgesetz, aber der Homo Oeconomicus handelt rein ökonomisch gesehen nicht immer rational. 

Am 25.2.2023 um 14:54 von Drengist:

Puhhh. Ich bin raus. Viel Spaß noch in deiner Welt.

Du lebst in der gleichen Welt. Dass der Warenkorb zunehmend an der Realität vorbei geht und es viel Kritik an der Bemessung gibt ist nichts unbekanntes oder neues und wird von vielen Ökonomen seit Jahren kritisiert. 

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The Statistician
vor 8 Stunden von bmi:

Dass der Warenkorb zunehmend an der Realität vorbei geht und es viel Kritik an der Bemessung gibt ist nichts unbekanntes oder neues und wird von vielen Ökonomen seit Jahren kritisiert

Es gibt teils Kritik, ja. Aber dass es frequentierte Kritik von Ökonomen gäbe, die auf eine gezielte/manipulative Senkung der Inflation abzielt, wäre mir neu. Der Warenkorb wird aus guten Gründen regelmäßig angepasst, schon alleine wegen der Demographie macht das Sinn. Zentrale Themen wie Wohnkosten bei Eigennutzung stehen ebenso im Diskurs. Abseits dessen muss sich jeder bewusst sein, dass der Warenkorb in den meisten Fällen nicht ideal auf den individuellen Konsum passt. So werden manche drunter, andere über der durchschnittlichen Inflation liegen, einfach weil der persönliche Warenkorb anders ausfällt. Dahingehend mangelt es vielen bereits an grundlegendem Verständnis.

 

Nach meiner bisherigen Erfahrung habe ich bisher übrigens noch nie Personen erlebt, die so eine Kritik anbringen und selbst seit Jahren ein Haushaltsbuch mit notwendigen Details führen bzw. überhaupt eins führen. Da landet man ganz schnell beim Bauchgefühl und das ist bekanntlich kein vertrauensvoller Indikator. Dann kommen meist sehr schwammige Aussagen oder Aussagen wie "Guck doch mal im Supermarkt" oder mein bisheriger Favorit: "Hast du die Butter gesehen? Und uns erzählt man die Inflation liegt bei x%?".

 

Liegt aus deiner Sicht die Inflation in Wahrheit stets 100% o.Ä. höher (z.B. statt 2%, 4%)? Du suggerierst eine gewollte systematische Unterschätzung. Nur in welchen Bereichen drückt sich das konkret aus bzw. wie sieht die Diskrepanz in Summe konkret aus? Bei Nahrungsmitteln liegt man beispielsweise offiziell derzeit bei über 19% im Schnitt. Aus deiner Sicht an der Realität vorbei? Oder geht es dir nur um die Qualitätsbereinigung (hedonistische Bewertung)? Wenn ja, dann ist das nicht der Rede wert. Der Anteil der betroffenen Produkte fällt beim Verbraucherpriesindex derart gering aus, dass hier keine nennenswerte Differenz aufkommen dürfte. Mal ganz davon ab, dass eine Qualitätsbereinigung aus nachvollziehbaren Gründe durchgeführt wird.

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Schwachzocker
vor 3 Minuten von The Statistician:

Nach meiner bisherigen Erfahrung habe ich bisher übrigens noch nie Personen erlebt, die so eine Kritik anbringen und selbst seit Jahren ein Haushaltsbuch mit notwendigen Details führen bzw. überhaupt eins führen. Da landet man ganz schnell beim Bauchgefühl und das ist bekanntlich kein vertrauensvoller Indikator.

Aber man fühlt sich gut dabei und kann gut schlafen.

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bmi
· bearbeitet von bmi
vor 6 Stunden von The Statistician:

Aber dass es frequentierte Kritik von Ökonomen gäbe, die auf eine gezielte/manipulative Senkung der Inflation abzielt, wäre mir neu.

Ja, über meine Aussage mit "viele Ökonomen" kann man streiten. Die meisten Ökonomen arbeiten direkt oder indirekt bei den Notenbanken und wie bereits Prof. Paul Krugman himself meinte gilt dort die Regel "we don't talk about the money system". Deren Meinung hat infolgedessen bei mir oftmals eine entsprechende Gewichtung. Aber gut, möchte hier kein neues Fass aufmachen.

vor 6 Stunden von The Statistician:

Liegt aus deiner Sicht die Inflation in Wahrheit stets 100% o.Ä. höher (z.B. statt 2%, 4%)? Du suggerierst eine gewollte systematische Unterschätzung. Nur in welchen Bereichen drückt sich das konkret aus bzw. wie sieht die Diskrepanz in Summe konkret aus? Bei Nahrungsmitteln liegt man beispielsweise offiziell derzeit bei über 19% im Schnitt. Aus deiner Sicht an der Realität vorbei? Oder geht es dir nur um die Qualitätsbereinigung (hedonistische Bewertung)? Wenn ja, dann ist das nicht der Rede wert. Der Anteil der betroffenen Produkte fällt beim Verbraucherpriesindex derart gering aus, dass hier keine nennenswerte Differenz aufkommen dürfte. Mal ganz davon ab, dass eine Qualitätsbereinigung aus nachvollziehbaren Gründe durchgeführt wird.

Ja, Qualitätsanpassung macht sicherlich Sinn, aber wie bereits geschrieben führen z.B. fehlende Alternativen zu einem Messfehler. Wie fließt Qualitätsverschlechterung (geringere Lebenszeiten, schlechtere Dienstleistungen) mit ein? Da die Messung jedoch insgesamt sehr intransparent ist und Rohdaten geheim sind (wieso eigentlich?), ist die Relevanz nur schwer abzuschätzen. Den Punkt brauchen wir also wegen mir nicht weiter zu diskutieren.

 

Immobilienpreise sind stark gestiegen, aber eigengenutztes Wohnen taucht in Eurostat nicht auf, nur Mieten mit einem zu geringen Gewicht (vgl. mit Mieterbund). Wie werden Sozialabgaben oder Steuern mit einbezogen, die seit 1999 im Schnitt um 3% p.a. steigen? Oder wieso fehlen Vermögenswerte wie Aktien (Assetpreisinflation)? Jeder der Immobilie(n) oder Vermögenswerte kauft, hat infolgedessen eine höhere Inflation als offiziell durch den definierten Warenkorb ausgewiesen.

 

Ich weiß nicht wo die tatsächliche Inflation liegt, ich weiß nur, dass die Zentralbanken und Staaten ein großes Interesse an einer niedrigen offiziellen Inflationsrate haben, denn damit werden sehr viele geldpolitische Entscheidungen begründet (z.B. Niedrigzinspolitik, Anleihenankäufe) und wirtschaftliche Erfolge gezeichnet (z.B. Inflationsrate niedrig -> stat. berechnetes reales BIP höher), und in der Vergangenheit bei der Inflationsmessung mMn fragwürdige Entscheidungen getroffen wurden.

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chirlu
vor 6 Minuten von bmi:

z.B. Inflationsrate niedrig -> stat. berechnetes reales BIP höher

 

Zu blöd aber auch, dass die Messung des realen BIPs gar nichts mit dem Verbraucherpreisindex zu tun hat.

 

vor 6 Minuten von bmi:

wieso eigentlich?

 

Damit Leute wie du mehr zu raunen haben. ;)

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bmi
vor 6 Minuten von chirlu:

Zu blöd aber auch, dass die Messung des realen BIPs gar nichts mit dem Verbraucherpreisindex zu tun hat.

Wie wird nochmal die Höhe und Veränderung vom realen BIP bestimmt? Der Preisindex bestimmt die Größe, mit der das nominale BIP deflationiert wird... Der Deflator wird aus dem Preisindex abgeleitet. 

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The Statistician
vor 15 Stunden von bmi:

Da die Messung jedoch insgesamt sehr intransparent ist und Rohdaten geheim sind (wieso eigentlich?), ist die Relevanz nur schwer abzuschätzen. Den Punkt brauchen wir also wegen mir nicht weiter zu diskutieren.

Die Relevanz kann man anhand der betroffenen Produkte ableiten, das sind meines Wissens keine 5% (gewichtet). 

vor 15 Stunden von bmi:

Immobilienpreise sind stark gestiegen, aber eigengenutztes Wohnen taucht in Eurostat nicht auf, nur Mieten mit einem zu geringen Gewicht (vgl. mit Mieterbund).

Das Thema steht doch schon seit geraumer Zeit auf der Agenda und eine Aufnahme wird es wahrscheinlich in Zukunft geben. Hier ist am Ende die Frage was man genau messen möchte. Vermögenswerte sollten in die Verbraucherpreise nicht einfließen und Immobilien verkonsumiert man bekanntlich nicht. Hier wären primär die Finanzierungskosten relevant, zumindest wäre das mit Kaltmieten vergleichbar.

vor 15 Stunden von bmi:

 Wie werden Sozialabgaben oder Steuern mit einbezogen, die seit 1999 im Schnitt um 3% p.a. steigen? 

Das hat nichts mit der Kaufkraft zu tun. Wieso sollte das bei der Messung der Inflation überhaupt einfließen?

vor 15 Stunden von bmi:

Oder wieso fehlen Vermögenswerte wie Aktien (Assetpreisinflation)? Jeder der Immobilie(n) oder Vermögenswerte kauft, hat infolgedessen eine höhere Inflation als offiziell durch den definierten Warenkorb ausgewiesen.

Bei Vermögenspreisen kommt ohnehin der Aspekt hinzu, dass die Preisentwicklung nicht primär auf die Kaufkraft hindeutet. Insbesondere bei Aktien wäre ich da extrem vorsichtig. Schon alleine die erforderliche Annahme, dass man wüsste wo die faire Bewertung eines Aktienmarktes steht, macht eine Aufnahme doch schon grundlegend unsinnig. Und von der Geldpolitik hat der europäische Aktienmarkt nun bekanntlich auch nicht sonderlich kräftig profitiert wie viele mit Blick auf den US Markt oftmals glauben. Dazu auch passend: Deutschland forward PE bei 11,6 derzeit, das gab es auch ~2010. Wenn wir das hoch vor Corona nehmen (2019/20), war das forward PE für Deutschland bei knapp 15, auch das gab es u.a. 2010. Ist das für dich eine kräftige Assetpreisinflation oder geht es dir sogar nur um den Indexstand selbst?

 

Bei Immobilien müsste man zudem die Finanzierungskosten als eine zentrale Komponente berücksichtigen. Es macht einen extremen Unterschied, ob du eine Immo im Wert von 500k bei 1% oder 5% finanzierst. Hinzu kommen noch die Bauauflagen, deren Standards sich bekanntlich merklich gesteigert haben. Auch wenn man selbstgenutzte Immobilien einbezieht, der Impact wäre für Deutschland recht überschaubar.

vor 15 Stunden von bmi:

Ich weiß nicht wo die tatsächliche Inflation liegt, ich weiß nur, dass die Zentralbanken und Staaten ein großes Interesse an einer niedrigen offiziellen Inflationsrate haben, denn damit werden sehr viele geldpolitische Entscheidungen begründet (z.B. Niedrigzinspolitik, Anleihenankäufe) und wirtschaftliche Erfolge gezeichnet (z.B. Inflationsrate niedrig -> stat. berechnetes reales BIP höher), und in der Vergangenheit bei der Inflationsmessung mMn fragwürdige Entscheidungen getroffen wurden.

Die Unterstellung einer gezielten Unterschätzung der Inflation ist nach wie vor extrem gewagt, insbesondere wenn man lediglich eine kritische Haltung hat. Da müsste man ganz konkret aufzeigen, an welchen Stellen man gezielte und vor allem systematische Anpassungen zwecks Unterschätzung vornimmt.

vor 16 Stunden von bmi:

Ja, über meine Aussage mit "viele Ökonomen" kann man streiten.

Das "viel" kann man gerne streichen. Welche Ökonomen sind dir bekannt, die von einer gezielten/manipulativen Unterschätzung der Inflation sprechen? Ist schließlich eine gewagte Unterstellung.

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chirlu
vor 16 Stunden von bmi:

Wie wird nochmal die Höhe und Veränderung vom realen BIP bestimmt? Der Preisindex bestimmt die Größe, mit der das nominale BIP deflationiert wird... Der Deflator wird aus dem Preisindex abgeleitet.

 

Nein, eben nicht.

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Drengist
vor 20 Stunden von bmi:

Ja, über meine Aussage mit "viele Ökonomen" kann man streiten. Die meisten Ökonomen arbeiten direkt oder indirekt bei den Notenbanken und wie bereits Prof. Paul Krugman himself meinte gilt dort die Regel "we don't talk about the money system". Deren Meinung hat infolgedessen bei mir oftmals eine entsprechende Gewichtung. Aber gut, möchte hier kein neues Fass aufmachen.

Es wird ja immer schlimmer. Alles eine große Verschwörung, der Deep State nimmt die Leute aus. Beim Statistischen Bundesamt arbeiten Leute an der Ausbeutung der Menschen, sie schönen die Inflation. Alles müssten es wissen. Schauen sie absichtlich weg? Oder sind sie Teil des Systems. Warum sieht das keiner von den Schlafschafen!

 

Wem gehört noch mal die Federal Reserve? Da steckt Rockefeller dahinter! Aber niemand merkt es!!!! Drölfelf!!

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bmi
· bearbeitet von bmi
vor 15 Stunden von The Statistician:

Das Thema steht doch schon seit geraumer Zeit auf der Agenda und eine Aufnahme wird es wahrscheinlich in Zukunft geben. 

Würde mich natürlich freuen, wenn das korrigiert wird, bin jedoch skeptisch. Zuletzt wurden Garagenmieten von Verkehr zu Wohnen umgruppiert :rolleyes: 

vor 15 Stunden von The Statistician:

Hier ist am Ende die Frage was man genau messen möchte. Vermögenswerte sollten in die Verbraucherpreise nicht einfließen und Immobilien verkonsumiert man bekanntlich nicht. 

[...]

Das hat nichts mit der Kaufkraft zu tun. Wieso sollte das bei der Messung der Inflation überhaupt einfließen?

Im VPI haben Immobilien oder Steuern erst einmal nichts zu suchen. Inflation ist Kaufkraftverlust, völlig egal um was es dabei geht, dass sich das nur auf (H)VPI bezieht ist bereits ein Fehler. Das Leben besteht nicht nur aus Konsumgütern. Wir wollen wohnen - auch im Eigenheim - brauchen Straßen, Schulen, ... das will ebenso alles bezahlt werden. 

vor 15 Stunden von The Statistician:

Das "viel" kann man gerne streichen. Welche Ökonomen sind dir bekannt, die von einer gezielten/manipulativen Unterschätzung der Inflation sprechen? Ist schließlich eine gewagte Unterstellung.

Das Wort Manipulation hast du in den Raum geworfen, nicht ich. Meine Kernaussage ist, dass die offizielle Inflationsrate auf Basis von diskretionären Entscheidungen nicht richtig gemessen wird. 

 

Viele Ökonomen der österreichischen Schule weißen auf die von mir genannten Probleme hin. Rahim Taghizadegan, Dr. Antony Müller, Gunter Schnabel sind wahrscheinlich die bekanntesten. Vor allem Letzterer hat sich viel damit beschäftigt und darüber geschrieben. 

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chirlu
vor einer Stunde von bmi:

Inflation ist Kaufkraftverlust, völlig egal um was es dabei geht, dass sich das nur auf (H)VPI bezieht ist bereits ein Fehler. Das Leben besteht nicht nur aus Konsumgütern. Wir wollen wohnen - auch im Eigenheim - brauchen Straßen, Schulen, ... das will ebenso alles bezahlt werden. 

 

Dann sollte dir der BIP-Deflator als Inflationsmaß eigentlich besser gefallen. Missfallen wird dir allerdings, dass er letztes Jahr nur 5,1% betrug. :-*

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The Statistician
vor 4 Stunden von bmi:

Inflation ist Kaufkraftverlust, völlig egal um was es dabei geht, dass sich das nur auf (H)VPI bezieht ist bereits ein Fehler. Das Leben besteht nicht nur aus Konsumgütern. Wir wollen wohnen - auch im Eigenheim - brauchen Straßen, Schulen, ... das will ebenso alles bezahlt werden. 

Das Fundament einer Wirtschaft ist der Konsum und das was die Geldpolitik beeinflussen kann ist ebenso der Konsum. Der Fokus auf die Verbraucherpreise kann man nachvollziehbar herleiten. Die preisliche Entwicklung von Vermögenswerten lässt zudem keinen derartigen Schluss auf die Kaufkraft zu wie du behauptest. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle. Wenn eine Immobilie von 300k auf 500k im Preis steigt, die Finanzierungskosten jedoch identisch bleiben, ist das kein Kaufkraftverlust. Wenn Baukosten aufgrund höherer Standards ansteigen, ist das ebenso nicht mit einem Kaufkraftverlust gleichzusetzen. Bei Aktienmärkten und anderen Vermögenswerten hast du das Problem, dass du wissen müsstest wo der "faire Wert" liegt. Viel Spaß mit diesem Unterfangen oder wie stellst du dir die Hinzunahme von Vermögenswerten konkret vor? Mal ganz davon ab, dass du den Einfluss nach wie vor deutlich überschätzen dürftest.

vor 4 Stunden von bmi:

Das Wort Manipulation hast du in den Raum geworfen, nicht ich.

Aus meiner Sicht implizierst du eine Manipulation mit deinen Aussagen sehr deutlich:

Am 25.2.2023 um 07:56 von bmi:

Die hedonistische Bewertung des Qualitätsänderungen und fehlender Alternativen ist eine Schönung. Das vermehrte hinzufügen von deflationären Gütern ist eine Schönung.

 

Eine niedrigere Inflationsrate spart dem Staat einiges an Geld, denn wäre die Inflationsrate höher, müssten Löhne, Sozialhilfen und Renten entsprechend stärker steigen. 

Einerseits wird die Inflation aktuell geschönt (was soll das sonst sein als eine Manipulation/bewusste Unterschätzung?) und andererseits scheint der Staat ein Interesse daran zu haben. Aber evtl. hast du die zwei Sätze zufällig aneinander gereiht und Schönung ist dir aus Versehen rausgerutscht ;) 

vor 4 Stunden von bmi:

Meine Kernaussage ist, dass die offizielle Inflationsrate auf Basis von diskretionären Entscheidungen nicht richtig gemessen wird. 

Deine Kernaussage besteht darin, dass die Inflation zu niedrig bemessen wird. Und das ist für mich eine gewagte These, wenn man bedenkt, dass du selbst nicht weißt wo die tatsächliche Inflationsrate liegt. Man müsste Alternativen aufzeigen oder zumindest auf welche verweisen und die systematische Diskrepanz darlegen. Für mich sonst nur eine Diskussion, die auf einer subjektiven Wahrnehmung beruht und über die braucht man nicht groß diskutieren. Ich behaupte mal, dass es niemanden gibt, der der Ansicht ist dass die Inflation perfekt gemessen wird oder gar gemessen werden kann. Es gibt immer wieder Diskussion, kritische Betrachtungen (siehe u.a. manche Publikationen der Bundesbank) und entsprechende Anpassungen, gerade weil es ein sehr komplexes Thema ist. Potentielle Fehlerquellen gibt es ebenso und die streitet wohl kaum jemand ab. Nur bezieht sich das alles auf Unter- und Überschätzungen. Du nimmst hingegen primär eine Unterschätzung an.

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bmi
· bearbeitet von bmi
vor 2 Stunden von The Statistician:

Das Fundament einer Wirtschaft ist der Konsum und das was die Geldpolitik beeinflussen kann ist ebenso der Konsum. Der Fokus auf die Verbraucherpreise kann man nachvollziehbar herleiten. Die preisliche Entwicklung von Vermögenswerten lässt zudem keinen derartigen Schluss auf die Kaufkraft zu wie du behauptest. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle. Wenn eine Immobilie von 300k auf 500k im Preis steigt, die Finanzierungskosten jedoch identisch bleiben, ist das kein Kaufkraftverlust. Wenn Baukosten aufgrund höherer Standards ansteigen, ist das ebenso nicht mit einem Kaufkraftverlust gleichzusetzen. 

Ok, wenn die Finanzierungskosten gleich bleiben (und wir Eigenkapital ignorieren), stimme ich zu. Aber wenn es nicht mehr so ist (wie zB aktuell), wo und wie fließt das mit in die Messung ein? Was ist, wenn die Qualität verschlechtert wird (geringere Lebenszeiten, schlechtere Dienstleistungen), wo und wie fließt das mit in die Messung ein? 

vor 2 Stunden von The Statistician:

Aus meiner Sicht implizierst du eine Manipulation mit deinen Aussagen sehr deutlich

Ja, vermutlich hast du Recht. Ich will aber bewusst nicht den Begriff Manipulation verwenden, da ich damit für meine Begriffe jemandem etwas böswilliges unterstelle. Ich gehe eher davon aus, dass die Entscheidungsträger damit in erster Linie nach ihrem Verständnis etwas positives erreichen wollen. 

vor 2 Stunden von The Statistician:

Deine Kernaussage besteht darin, dass die Inflation zu niedrig bemessen wird. Und das ist für mich eine gewagte These, wenn man bedenkt, dass du selbst nicht weißt wo die tatsächliche Inflationsrate liegt. Man müsste Alternativen aufzeigen oder zumindest auf welche verweisen und die systematische Diskrepanz darlegen

Schau den Flossbach von Storch Vermögenspreisindex an, egal mit welchem Faktor ich diesen zum HVPI addiere würde es in den allermeisten Quartalen die Inflationszahl erhöhen. Natürlich gibt es Zeiten in der die offizielle Messung einigermaßen gut passt (weil zB parallel Fremdkapitalkosten sinken), aber die Messung erfolgt grundlegend zugunsten einer niedrigeren Inflationszahl. So meine bisherige Ansicht. 

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Quippini

Gute Nachrichten jedenfalls aus Österreich! Die Inflation sinkt... :respect:

 

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