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TheMightyGandalf

Übersicht ETFs für Langfristdepot - Welche sind empfehlenswert...

Empfohlene Beiträge

SvenK
sondern, wenn überhaupt einer sinnfrei ist, dann ist es dieser:

Ich muss nicht mit Dir über Deine einzeiligen und am Thema vorbeigehenden Kommentare diskutieren.

 

Die db x-Trackers sind aufgrund der steuerlichen Unsicherheit für mich "gestorben". Egal wie jetzt entschieden wird, in ein paar Jahren kann die steuerliche Behandlung der SWAP wieder ganz anders aussehen.

 

SvenK

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Akaman
· bearbeitet von Akaman
Die db x-Trackers sind aufgrund der steuerlichen Unsicherheit für mich "gestorben". Egal wie jetzt entschieden wird, in ein paar Jahren kann die steuerliche Behandlung der SWAP wieder ganz anders aussehen.

 

SvenK

 

Dass der Index nicht gekauft, sondern nur nachgebildet wird, stimmt nicht nur für die x-Trackers.

 

Und daher ist es für mich wichtig, bei jedem ETF zu wissen, was genau drin ist. Leider veröffentlichen nicht alle KAGs laufend (im Internet) die entsprechenden Übersichten. Wer es nicht wissen will, braucht ja nicht reinzusehen.

 

Mein persönliches Bauchgefühl sagt mir, dass es insbesondere bei Renten-ETFs Überraschungen geben könnte. Die fallen einem aber nicht gleich auf, weil die entsprechenden nachgebildeten Indices weniger bekannt sind als die grossen Aktienindices. Aber dieser letzte Absatz ist - im Unterschied zum ersten - völlig subjektiv.

 

(edit: Bauchgefühl durchgestrichen, siehe nächstes Post)

 

Gruss, Akaman

 

am Thema vorbeigehenden Kommentare

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SvenK
Mein persönliches Bauchgefühl sagt mir, dass es insbesondere bei Renten-ETFs Überraschungen geben könnte. Die fallen einem aber nicht gleich auf, weil die entsprechenden nachgebildeten Indices weniger bekannt sind als die grossen Aktienindices. Aber dieser letzte Absatz ist - im Unterschied zum ersten - völlig subjektiv.

Das Ziel aller ETF Gesellschaften ist die Minimierung des Tracking Error zum Basis-Index. Von daher ist es sinnfrei zu vermuten, dass die Renten-ETF sich völlig anders entwickeln könnten als der Basis-Index.

 

Wenn SWAP genutzt werden dürfen, steht das im Verkaufsprospekt. Ein Blick in die Besteuerungsgrundlage genügt, um zu wissen, ob die Dividende durch direkte Aktienanlage oder indirekt durch SWAP vereinnahmt wurde. Falls es Unklarheiten gibt, kann man ja immer noch bei der Gesellschaft anrufen.

iShares setzt nur auf Nachbildung des Index durch Aktien-Kauf und Indexchange hat den Einsatz der SWAP stark zurückgefahren.

 

SvenK

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Akaman
Von daher ist es sinnfrei zu vermuten, dass die Renten-ETF sich völlig anders entwickeln könnten als der Basis-Index.

 

Es hat niemand behauptet, dass sie sich völlig anders entwickeln. Ich könnte jetzt als warnendes Beispiel einige Geldmarktfonds anfügen, die ein von der allgemeinen Erwartungshaltung abweichendes Verhalten entwickelt haben, weil sie Dinge drinhatten, die sie drinhaben durften, aber an die keiner gedacht hat, als er den Fonds kaufte. Aber dieser Teil meines Posts war - im Gegensatz zum ersten Teil - ausdrücklich als "Bauchgefühl" gekennzeichnet und ich halte es allerdings nun wirklich für ausserordentlich sinnfrei, über Bauchgefühle zu diskutieren. Ich werde daher mein oben gepostetes Bauchgefühl durchstreichen.

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Boersifant
Die db x-Trackers sind aufgrund der steuerlichen Unsicherheit für mich "gestorben". Egal wie jetzt entschieden wird, in ein paar Jahren kann die steuerliche Behandlung der SWAP wieder ganz anders aussehen.

 

Jetzt komm ich bei den tausenden SWAP-betreffenden Posts gar nicht mehr hinterher. Was hat sich jetzt neues ergeben, warum die x-trackers wegen der Art der Dividendenbehandlung und SWAP-Geschäfte keinen steuerlichen Vorteil mehr haben?

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Jetzt komm ich bei den tausenden SWAP-betreffenden Posts gar nicht mehr hinterher. Was hat sich jetzt neues ergeben, warum die x-trackers wegen der Art der Dividendenbehandlung und SWAP-Geschäfte keinen steuerlichen Vorteil mehr haben?

 

Das dies nur für die SWAP-Verträge gilt, die vor 2009 geschlossen wurden. Die werden aber scheinbar regelmäßig neu geschlossen.

 

Und zum anderem beschäftigt sich die Finanzverwaltung wohl bereits damit.

Im schlimmsten Falle könnte die Abgeltungssteuer auf die Nettodividenden nach fiktivem Quellensteuerabzug entfallen, was ziemlich ungünstig wäre.

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Boersifant
Das dies nur für die SWAP-Verträge gilt, die vor 2009 geschlossen wurden. Die werden aber scheinbar regelmäßig neu geschlossen.

 

Und zum anderem beschäftigt sich die Finanzverwaltung wohl bereits damit.

Im schlimmsten Falle könnte die Abgeltungssteuer auf die Nettodividenden nach fiktivem Quellensteuerabzug entfallen, was ziemlich ungünstig wäre.

 

Achso, danke. Der Nachteil gegenüber anderen Emittenten wäre dann aber trotzdem nicht größer als 25% Verlust auf einen Teil der Dividendenausschüttungen, oder?

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SvenK
Achso, danke. Der Nachteil gegenüber anderen Emittenten wäre dann aber trotzdem nicht größer als 25% Verlust auf einen Teil der Dividendenausschüttungen, oder?

"Nur"?!?! Über 10 oder 20 Jahre gesehen kann da ein nettes Sümmchen an weniger Performance dank 25% Abgeltungssteuer auf die per SWAP vereinnahmte Nettodividende zusammenkommen.

 

SvenK

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Boersifant
"Nur"?!?! Über 10 oder 20 Jahre gesehen kann da ein nettes Sümmchen an weniger Performance dank 25% Abgeltungssteuer auf die per SWAP vereinnahmte Nettodividende zusammenkommen.

 

Dass die Dividenden der Besteuerung unterliegen, scheint doch jetzt gewiss zu sein und stand nur bei den x-trackers in Frage wegen der SWAP-Geschichte. Insofern wäre hier ja kein Nachteil gegenüber anderen Emittenten, weil die auch nicht besser darstehen.

 

Irgendwas muss ich hier dann wohl falsch verstanden haben.

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SvenK
· bearbeitet von SvenK
Irgendwas muss ich hier dann wohl falsch verstanden haben.

Ok, ganz einfach:

 

Bester Fall für die db x-Trackers: Die SWAP bleiben nach 2009 "steuerfrei" im Sinne dass sie keine Zwischengewinne sind und deren Thesaurierung wird auch nicht als Neuanlage gewertet:

 

Schlechter Fall für die db x-Trackers: Der Dividendenanteil der SWAP wird ab 2009 besteuert ... man bekommt mit dem SWAP nur die Nettodividende (also Bruttodividende abzüglich 15%-20% Quellensteuern), von dieser Nettodividende wird 25% Abgeltungssteuer abgeführt. Die Thesaurierung wird als Neuanlage gewertet ... was sicher "viel Freude" bei der Steuererklärung aufkommen lassen wird

 

Bei einem auf Aktien basierenden ETF bekommt man zwar auch nur die Nettodividende ausgeschüttet, man kann sich aber die gezahlte Quellensteuer gegenüber der Abgeltungssteuer anrechnen und hätte somit 15%-20% mehr von der Dividende als im schlechten Fall bei den db x-Trackers.

 

Wer halt auf steuerfreie Thesaurierung der Nettodividenden bei Altanlagen wetten will, der sollte auf die db x-Trackers setzen. Nur dann ist man der Gnade des Finanzministeriums unterworfen ... Wenn die bezüglich der Abgeltungssteuer anfallenden Steuereinnahmen dann mal unter der Planung liegen, wird das Finanzministerium wohl solche Löcher schnell stopfen...

Wer aber lieber auf der sicheren Seite sein möchte, sollte auf reine Aktien-ETF setzen ... dann hat man zwar keine (steuerfreie) Thesaurierung, aber dafür deutlich mehr von der Dividende.

 

SvenK

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Boersifant

Ok, jetzt hab ich verstanden, Danke. :thumbsup:

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wolf
SvenK schrieb in einem anderen Thread:

Das halte ich für sehr interessant und wurde hier noch nicht diskutiert... MSCI Europe ex UK statt MSCI Europe / Stoxx 600. Hat da jemand anderes auch noch eine fundierte Meinung zu?

 

Keine Meinung, nur Zahlen:

 

"26.07.2007, 06:47 Uhr

Europäische Aktien schnitten in den letzten Jahren deutlich besser ab als Standardwerte aus den USA oder Japan. Noch mehr Rendite erzielten aber Aktienfonds, die nur auf Europa ohne UK abzielten. Diese schlugen den MSCI Europe Index seit 2002 um bis zu 3,3 Prozent pro Jahr.

 

Europa-Aktien hatte in den letzten Jahren eindeutig die Nase vorn: Während der MSCI Europe Index in den letzten fünf Jahren pro Jahr im Schnitt um 15,3 Prozent zulegte, kamen US-Aktien nur auf acht Prozent (gemessen am S&P 500 Index). Japanische Dividendentitel (TOPIX Index) verteuerten sich um 5,7 Prozent p.a.

 

(...)

 

Noch besser hatten es allerdings europäische Anleger, die den UK-Aktienmarkt mieden und ihre Investments auf allein Kontinentaleuropa fokussierten. Während der Lipper-Durchschnitt aller Europa-Aktienfonds in den letzten drei Jahren um 19,9 Prozent p.a. zulegte (MSCI Europe: 22,5 Prozent), schnitten Europa ex UK Aktienfonds mit 22,9 Prozent p.a. (MSCI Europe ex UK: 24,7 Prozent) weit besser ab."

 

Quelle: e-fundresearch.com

 

Grüße,

wolf

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TheMightyGandalf
Noch besser hatten es allerdings europäische Anleger, die den UK-Aktienmarkt mieden und ihre Investments auf allein Kontinentaleuropa fokussierten. Während der Lipper-Durchschnitt aller Europa-Aktienfonds in den letzten drei Jahren um 19,9 Prozent p.a. zulegte (MSCI Europe: 22,5 Prozent), schnitten Europa ex UK Aktienfonds mit 22,9 Prozent p.a. (MSCI Europe ex UK: 24,7 Prozent) weit besser ab."

 

Die Frage ist nun, welche Lehren ziehen wir daraus? Europa ist heißgelaufen, UK hat Nachholbedarf, also verstärkt oder zumindest ausgewogen in UK?

 

Oder das Gegenteil, zyklisch investieren und auf ein dauerhaft besseres Wachstum in Europa ex UK warten?

 

Wie so oft, Zahlen der Vergangenheit helfen einem nur bedingt... jetzt noch verlässliche Wachstumsprognosen für 30 Jahre aus der Kristallkugel zaubern, dann können wir risikolos eine Mehrrendite einfahren :thumbsup:

 

Im Ernst: Ich sehe keinen Grund, warum UK und Europe ex UK langfrstig groß anders laufen sollten. Für Europa ex UK spricht allerdings das höhere Wachstum der europäischen Schwellenländer und neuen Mitgliedsstaaten... dann müsste man aber auch Frankreich und Italien "exen" und D drin belassen, da wir ja von der Osterweiterung profitieren (angeblich)... --> Dann würde ich für ein solides Investment aber wohl eher den Stoxx 600 nehmen und für den Renditekick europäische Schwellenländer beimischen und vielleicht noch ein paar Small Caps...

 

Was meint ihr?

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wolf
Im Ernst: Ich sehe keinen Grund, warum UK und Europe ex UK langfrstig groß anders laufen sollten. Für Europa ex UK spricht allerdings das höhere Wachstum der europäischen Schwellenländer und neuen Mitgliedsstaaten... dann müsste man aber auch Frankreich und Italien "exen" und D drin belassen, da wir ja von der Osterweiterung profitieren (angeblich)... --> Dann würde ich für ein solides Investment aber wohl eher den Stoxx 600 nehmen und für den Renditekick europäische Schwellenländer beimischen und vielleicht noch ein paar Small Caps...

 

Was meint ihr?

 

Ich meine, dass man die Frage nicht an sich beantworten kann, sondern nur im Kontext des jeweiligen Portfolios. In meinem zum Beispiel macht der MSCI World 45% des Aktienparts aus, dazu dann noch 10% Stoxx Small Caps - damit hab ich schon einiges an UK im Boot, und das reicht mir.

 

Grüße,

wolf

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TheMightyGandalf
Ich meine, dass man die Frage nicht an sich beantworten kann, sondern nur im Kontext des jeweiligen Portfolios. In meinem zum Beispiel macht der MSCI World 45% des Aktienparts aus, dazu dann noch 10% Stoxx Small Caps - damit hab ich schon einiges an UK im Boot, und das reicht mir.

 

Grüße,

wolf

 

Ja, das sehe ich auch so. Ich würde UK nicht draußen lassen, aber im Verhältnis zum restlichen Europa auch nicht übergewichten... Wobei man den Statistiken auch misstrauen sollte: Viele Rohstoffriesen sind z.B. in London notiert und werden bei Morningstar dabei als "UK" geführt... da die aber in Russland, Afrika und Australien arbeiten und weltweit ihr Geld verdienen, würde ich die eher nicht als UK-Player ansehen und habe diesbezüglich nichts gegen eine vermeintlich höhere Gewichtung von UK... Es kommt eben auf den Einzelfall - und wie Du ganz richtig schreibst - auf das jeweilige Portfolio an...

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Gnorf

Die Vermögensfrage

 

Abgeltungssteuer: Feind der Aktiensparpläne

 

Von Volker Looman

 

 

 

18. August 2007

Die erste Aufregung über die künftige Abgeltungssteuer scheint vorbei zu sein. Das Gesetz ist zwar beschlossen, doch der 1. Januar 2009 liegt für viele Anleger in weiter Ferne. Viele Privatanleger hoffen, dass die Bundesregierung die Ecken und Kanten noch abschleifen wird. Doch vor allem junge Menschen werden sich wärmer als in der Vergangenheit anziehen müssen: Die Abgeltungssteuer, die Gebühren und die Inflation zerstören rentable Aktiensparpläne und drücken die Renditen auf ein Niveau, das kaum über die Nominalverzinsung klassischer Sparbücher hinausgeht. Die Perspektiven werden in folgenden Beispielen deutlich.

 

Ein Anleger ist 25 Jahre alt und will monatlich 200 Euro sparen. Er will sich in Zukunft weder selbständig machen, noch will er ein Eigenheim kaufen, so dass er wirklich langfristig sparen kann. Er muss nicht in zehn oder 15 Jahren an den Spartopf, um Kredite zu minimieren, sondern er kann locker 35 oder 40 Jahre lang sparen. Bei diesen Rahmenbedingungen sind solide Aktiensparpläne ideal. Das Kapital steckt über Jahrzehnte hinweg in Beteiligungen, so dass der Anleger auch Dellen und Einbrüche, die Bestandteile dieser Anlagen sind, aussitzen kann. In den vergangenen 50 Jahren sind Sparer auf diese Weise auf Renditen von 7 bis 8 Prozent pro Jahr gekommen, und es besteht kein Anlass zu Zweifeln, dass solche Ergebnisse nicht auch in Zukunft erreichbar sind.

 

Vertrieben von der Steuer aus dem Sparerparadies

 

Die monatlichen Sparraten von jeweils 200 Euro sollen jedes Jahr um 2 Prozent steigen. Erstens rechnet der Anleger mit steigenden Einkommen, und zweitens sollen die regelmäßigen Erhöhungen die Inflation ausgleichen. Damit steht der Zahlungsstrom, so dass die Rechnung beginnen kann, was unter dem Strich herauskommen wird: Die 480 Sparraten von jeweils 200 Euro führen bei einer jährlichen Steigerung von 2 Prozent und einer Rendite von 8 Prozent zu einem Endwert von 809.000 Euro. Die effektive Verzinsung der Zahlungsreihe beträgt 8 Prozent; die tatsächliche Verzinsung sinkt bei einer jährlichen Geldentwertung von 2 Prozent auf 5,84 Prozent, weil die 809.000 Euro in 40 Jahren aus heutiger Sicht lediglich 366.000 Euro wert sein werden.

 

Die Verzinsung von 8 Prozent war und ist jedoch ein Wunsch, der selten in Erfüllung gegangen ist, weil irgendwann der Fiskus die Hand aufgehalten hat. In den vergangenen Jahren herrschten mit dem Halbeinkünfteverfahren in Deutschland paradiesische Zustände. Die Dividenden der Aktien wurden zur Hälfte dem persönlichen Steuersatz unterworfen, und die Kursgewinne blieben steuerfrei. Dadurch kamen Aktiensparpläne, die zu 40 Prozent aus Erträgen und zu 60 Prozent aus Kursgewinnen bestanden, trotz einer Besteuerung von beispielsweise 35 Prozent auf Renditen von 7,5 Prozent pro Jahr.

 

Das wird in Zukunft, so viel steht im Moment fest, nicht mehr möglich sein, weil durch die Abgeltungssteuer sowohl die Dividenden als auch die Kursgewinne besteuert werden. Die Abgeltungssteuer von 25 Prozent drückt die Aktienrendite von 8 auf 6 Prozent. Bei diesem Wert wird das Endvermögen auf 498.000 Euro sinken. Die Inflation wird den Wert des Vermögens auf 226.000 Euro drücken, so dass unter dem Strich jährliche Verzinsungen von 6 Prozent nach Steuern und 3,89 Prozent übrig bleiben. Die Abgeltungssteuer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens 200.000 Euro des Vermögens auffressen. Das ist ein Betrag, der viele Anleger auf die Barrikaden treibt, doch Jammern und Klagen werden nicht viel bringen. Wenn die Abgeltungssteuer in der vorliegenden Form angewendet werden wird, werden für die Anleger bei einer Erwartung von 8 Prozent nicht mehr als 6 Prozent herauskommen.

 

Geringste Kosten fallen bei börsengehandelten Indexfonds an

 

Selbst dieser Wert ist mit hoher Wahrscheinlichkeit unrealistisch, weil noch keine Bankgebühren berücksichtigt worden sind. Die geringsten Kosten fallen bei börsengehandelten Indexfonds an. Hier wird gar nicht versucht, besser als ein großer Index wie Dax, Euro-Stoxx oder Standard & Poor's 500 abzuschneiden. Vielmehr schwimmen die Anleger einfach mit dem Markt mit und geben sich mit dem Index zufrieden. Wegen der Passivität sind die Kosten sehr niedrig. Beim Kauf über Direktanlagebanken fallen Kosten von 0,25 Prozent pro Order und laufende Kosten von 0,15 Prozent pro Jahr an. Die beiden Positionen senken das Endvermögen im vorliegenden Fall auf 480.000 Euro und die jährliche Rendite auf 5,84 Prozent nach Steuern. Wird die Inflation in die Rechnung einbezogen, bleiben 3,72 Prozent übrig, und das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das Maximum sein, was die Anleger in Zukunft aus Aktiensparplänen, die vor Kosten und Steuern noch 8 Prozent bringen, herausholen können.

 

Der normale Anleger, der von Indexfonds nichts weiß beziehungsweise nichts wissen möchte, muss sich auf noch geringere Erträge einstellen. Wenn der Ausgabeaufschlag pro Sparrate beispielsweise 3Prozent beträgt und jährliche Verwaltungskosten von 1,5 Prozent anfallen, kommen unter dem Strich noch 4,36 Prozent heraus. Das ist im Vergleich zu klassischen Investmentfonds ein Minus von 148 Basispunkten oder 14.000 Euro. Das mag auf den ersten Blick harmlos aussehen, doch bei nüchterner Betrachtung führt die Differenz zu der Aussage, dass der aktive Vermögensverwalter über 40 Jahre hinweg nicht 8 Prozent, sondern 9,5 Prozent aus den Aktien herausholen muss.

 

Es mag Experten geben, die dieses Kunststück schaffen, doch die Statistik der vergangenen Jahrzehnte zeigt deutlich, dass nur 10 bis 20 Prozent aller Vermögensverwalter den Aktienindex schlagen. Das heißt im Klartext, dass die meisten Anleger einen Teil ihres Geld verpulvern, weil sie für die Gebühren keinen Gegenwert erhalten. Es ist verständlich, dass sowohl Makler als auch Manager, die vom Verkauf beziehungsweise der Verwaltung leben, diese Ergebnisse nicht gern hören und sich nach Kräften bemühen, die Dinge schönzureden.

 

Es ist erstaunlich, wie gut dieses Vorgehen in der Praxis klappt. Erstens sind vielen Privatleuten passive Aktienfonds zu langweilig. Sie lieben es, wenn gehandelt wird, weil sie die Hoffnung haben, dass dadurch unter dem Strich mehr herauskommt. Der größte Trumpf der Vermögensverwalter ist aber die Vergesslichkeit der Anleger. Die meisten Privatleute schauen, wenn sie aufmerksam sind, einmal im Jahr auf die Abrechnung, doch wer kann schon den Vergleich ziehen, welche Ergebnisse der Markt und der Vermögensverwalter in den vergangenen 10 oder 20 Jahren abgeliefert haben?

 

Die privaten Anleger, vor allem die Sparer, können die Sache drehen und wenden, wie sie wollen. Sie haben keine Möglichkeit, die Abgeltungssteuer abzuschaffen, und sie haben kaum Chancen, die Börse zu schlagen. Daher können sie nur an der Gebührenschraube drehen und die Kosten minimieren. Sonst bleibt ihnen die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wer nicht spart, braucht sich nicht über Steuern, Inflation und Gebühren zu ärgern, muss jedoch mit Einschränkungen im Alter rechnen, und wer spart und doch nicht auf die Kosten sieht, muss sich damit abfinden, dass 8 Prozent vor Steuern unter Berücksichtigung der Abgaben und Geldentwertung nur 2,25 Prozent bedeuten!

 

Der Autor ist Finanzanalytiker in Reutlingen

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Sirius
· bearbeitet von frank05

Der letzte Satz ist interessant:

 

Derivate machen Indexfonds noch billiger

Von E. Wachtendorf, Das Investment

 

Es müssen nicht immer Aktien sein: Auch Derivate versprechen Anlegern Gewinne. Die Voraussetzungen für diese Form der Investitionen sind besser denn je, denn sie profitieren nicht nur von Steuervorteilen, sondern auch von einem verringerten Verwaltungsaufwand.

 

HAMBURG. Wenn die Manager börsengehandelter Indexfonds (ETF) von Anlegern Geld bekommen, kaufen sie dafür in der Regel Aktien ebenso wie die Manager traditioneller Fonds. Doch es geht auch anders. Für einige unserer Angebote existieren sogenannte Swap-Varianten, die ausschließlich in Derivate investieren, erläutert Andreas Fehrenbach vom deutschen ETF-Marktführer Indexchange. Dabei garantiere eine große deutsche Bank als Vertragspartner, jederzeit exakt die Performance des vom jeweiligen ETF abgedeckten Marktbarometers zu liefern.

 

Nach Fehrenbachs Darstellung ergeben sich daraus für den Anleger gleich mehrere Vorteile. Wir sparen auf der Fondsebene Steuern, das Liquiditätsmanagement verbessert sich, und wir haben weniger Verwaltungsaufwand, zählt der Indexchange-Vorstand auf. Deshalb seien die Swap-Varianten in der Regel mit einer noch niedrigeren Managementgebühr ausgestattet. Weiterer Vorteil: Bis zur Einführung der Abgeltungsteuer Anfang 2009 sind im Anteilspreis der Swap-Varianten enthaltene Dividenden nach Ablauf der zwölfmonatigen Spekulationsfrist steuerfrei.

 

Die Unterschiede der beiden Anteilsklassen lassen sich auch im jüngsten Zwölf-Monats-Vergleich von 56 Rohstofffonds ablesen. Dort belegt die Swap-Variante des von Indexchange aufgelegten DJ Stoxx 600 Basic Resources Ex mit einem Wertzuwachs von 42,10 Prozent Rang drei, das Original auf Rang fünf schaffte mit 41,43 Prozent knapp 0,7 Prozentpunkte weniger. Beide Fonds spiegeln die Entwicklung von Unternehmen wider, die in der Rohstoffförderung tätig sind wie etwa Anglo American, Rio Tinto und BHP Billiton. Allein diese drei Aktien machen knapp 53 Prozent des abgebildeten Indexes aus. Insgesamt sind dort 24 Titel aus der Grundstoffindustrie vertreten, darunter mit Salzgitter und Klöckner zwei deutsche Werte.

 

Ein Anleger, der eine dezidiert positive Meinung zu dieser Branche hat, ist mit dem DJ Stoxx 600 Basic Resources Ex oder dem ähnlich investierten ETF Street Tracks MSCI Europe Materials von State Street gut beraten, sagt Detlef Glow, Deutschland-Chef der Ratingagentur Lipper. Anders als bei einem aktiv gemanagten Fonds wisse er genau, in welcher Gewichtung die einzelnen Titel im Portfolio enthalten seien. Dabei weise die Swap-Variante zusätzliche Kosten- und Steuervorteile auf. Völlig ohne Risiko seien diese jedoch nicht erhältlich, wie Glow betont: Damit holt man sich nicht nur das Aktien-, sondern auch ein Emittentenrisiko im Portfolio. Für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass der Vertragspartner von Indexchange seine Verpflichtungen nicht erfüllen könne, sei das in der Swap-Variante investierte Geld verloren.

http://www.handelsblatt.com/news/Zertifika...h-billiger.html

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zocker
Der letzte Satz ist interessant:

 

 

danke für die wichtige Aussage - ich hatte den Artikel wegen Urlaub :rolleyes: verpasst

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Sladdi

Hi,

nur damit ich den Unterschied zwischen Swappendem und nicht-Swappendem Fonds wirklich verstanden habe, hier ein Rechenbeispiel:

 

Brutto-Dividenden-Rendite: 3%

Quellensteuer: 20% (in Rechnung Faktor 0,8)

Abgeltungssteuer: 25% (in Rechnung Faktor 0,75)

 

Bei einem "normalen" nicht-swappendem Fonds gilt:

 

3%*0,75=2,25% Dividendenrendite nach Steuern

 

Beim swappendem Fonds habe ich im Idealfall keine Dividenden/Erträge, die ich versteuern müßte.

 

Wenn es dagegen schlecht läuft, habe gilt beim swappendem Fonds:

 

3%*0,8*0,75 = 1,8% Dividendenrendite nach Steuern.

 

 

So kann ich also 2,25%-1,8%=0,45% Renditeunterschied zwischen einem klassischen Fonds und dem Swappenden haben.

 

Habe ich das so richtig verstanden?

 

Gruß

Sladdi

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die Nitribitt

Nein.

Die Frage ist nicht :swap oder non swap.

Sondern kaufe ich oder kaufe ich nicht!

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sparfux
Hi,

nur damit ich den Unterschied zwischen Swappendem und nicht-Swappendem Fonds wirklich verstanden habe, hier ein Rechenbeispiel:

 

Brutto-Dividenden-Rendite: 3%

Quellensteuer: 20% (in Rechnung Faktor 0,8)

Abgeltungssteuer: 25% (in Rechnung Faktor 0,75)

 

Bei einem "normalen" nicht-swappendem Fonds gilt:

 

3%*0,75=2,25% Dividendenrendite nach Steuern

 

Beim swappendem Fonds habe ich im Idealfall keine Dividenden/Erträge, die ich versteuern müßte.

 

Wenn es dagegen schlecht läuft, habe gilt beim swappendem Fonds:

 

3%*0,8*0,75 = 1,8% Dividendenrendite nach Steuern.

So kann ich also 2,25%-1,8%=0,45% Renditeunterschied zwischen einem klassischen Fonds und dem Swappenden haben.

 

Habe ich das so richtig verstanden?

 

Gruß

Sladdi

 

Hi Sladdi.

 

das ist momentan alles noch unklar: Zum einen ist nicht sicher, ob die Quellensteuer im ersten Fall wirklich auf die Abgeltungssteuer angerechnet werden kann (sonst Fall1 == Fall 2), zum anderen ist nicht klar, ob Fall 2 bei Swappenden Fonds so eintritt.

 

Also Füsse still halten und Tee trinken B)

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Heuschrecke

Hallo Gandalf,

 

eine sehr übersichtliche und interessante Aufstellung (v.a. mit Aufführung von Kosten und Anzahl Titeln). Dahinter steckt einiges an Arbeit!! Ist dies eine Tabelle die lebt bzw seit Ende Juni 07 schon einmal aktualisiert wurde?

 

Danke u viele Grüße

Heuschrecke

 

 

Hallo Zusammen!

 

Nachdem ich mich habe bekehren lassen, dass für ein Langfristdepot statt aktiver Fonds, welche den Index nur gelegentlich schlagen, aber über die nächsten 30-35 Jahre wohl kaum in dem Maße, dass sich die höhere TER rechnet, habe ich mal viele der ETFs auf dem MArkt verglichen.

 

Anbei findet Ihr die

EXCEL-Tabelle _bersicht_ETF.xls

mit den Daten, soweit sich diese bei den jeweiligen Gesellschaften, Morningstar, Fondsweb oder Onvista entnehmen ließen. Teils sind die ETFs auch noch zu neu (db x-tracker), als dass da vernünftige Daten vorhanden wären. Die Tabelle listet die ETFs grob nach Anlageregion sortiert auf, es folgen die Anzahl der Titel im ETF, der prozentuale Anteil der Top10 Titel, das Fondsvolumen, die TER, die Wertentwicklung und das Risiko der Kategorie laut Morningstar, etc...

 

(siehe Screenshot anbei)

post-5025-1182843217_thumb.jpg

 

Jetzt würde ich gerne mit Euch darüber diskutieren, welche dieser ETFs Ihr für empfehlenswert haltet und welche nicht - und warum.

 

Ich denke z.B., dass ein ETF mit vielen Titeln (z.B. RAFI, MSCI, STOXX 600) gegenüber einem Stoxx 50 vorzuziehen sein dürfte, da er das Risiko auf mehr Schultern verteilt. Schmälere kommen für mich nur dann in Betracht, wenn diese regelmäßig ausgewechselt werden, wie bei den Select Dividends. So würde man möglichst wenige faule Eier im Basket haben.

 

Ansonsten sollte die TER natürlich niedrig sein.

 

(Es geht hier NICHT um die regionale Gewichtung an sich, also wieviele % von jedem ETF, das soll jeder selber überlegen/entscheiden - ich möchte nur innerhalb der jeweiligen nationalen KAtegorien erörtern, welche davon erwägenswert sind und welche nicht!).

 

Also, Grumel als Experte und Ihr anderen - was meint Ihr?

 

Gruß,

Gandalf

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ostalb-et

Guten Tag allerseits,

der Thread über die ETF's + Links von Grumel + xls von chris1975_..

 

Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!"

 

Vielen Dank vorerst.

 

Ostalb-et(f)

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jurtzi

Bis ich in Rente gehe stehen noch 8 Bundestagswahlen an und was sich da alles ändern kann wissen wir ja , deswegen mach ich mir momentan keine Gedanken .

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Gast230611

Hallo zusammen,

 

wirklich ein super Thread hier! Was ich als ETF Neuling noch nicht ganz verstanden habe ist, wie ich deutsche und ausländische ETFs erkenne. Ist jeder ETF dessen ISIN nicht mit DE beginnt ein ausländischer Fonds? Ich Frage wegen dem Vorteil, dass die Dividende bei ausländischen thesaurierenden nicht aus dem Fondsvermögen besteuert wird (Zinseszinseffekt).

 

Konkret: Ist der DB X-TRACKERS MSCI WORLD TRN INDEX ETF 1C mit der ISIN LU0274208692 ein ausländischer ETF?

 

Besten Dank,

langfristig

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