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hugolee

BP (British Petroleum)

Empfohlene Beiträge

Archimedes
· bearbeitet von archimedez

Mich hat überrascht, daß BP bereits knapp eine Mrd Dollar ausgegeben hat. Das Mieten von Schiffen etc. ist zwar teuer, aber läuft ja auf Tages, maximal auf Monatsbasis. Schadensersatzsprüche müssten erstmal geprüft werden und in einem Vergleich enden. Wenn man bereits vorab in einer Art Vorschuss Zahlungen leistet, sollten diese eher knapp bemessen sein, z.B. für die Fischer. Wenn da aber schon nach zwei Wochen1 Mrd rumkommt wird die Endsumme astronomisch sein.

Wenn das Öl in den Golfstrom gelangt, landet es am Ende bei den Briten vor der Haustür.

Die Nordatlantic Fischerei könnte dann auch betroffen werden.

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Geldmachine

Naja, das schreiben die offiziell. Die kann man dann abschreiben. ^^

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Morbo

Das dies alles nicht getestet ist, ist der groesste Vorwurf, den man - nicht nur BP, sondern der kompletten Oelbranche - vorhalten muss.

 

Ich vermute mal die Leute, die jetzt vor Ort beauftragt sind das Loch zu schliessen, stehen enorm unter Druck und haben wenig bis keine Schuld an dieser strategisch fehlgeleiteten Situation. Das ist keine triviale Sache und damit voellig normal, dass die Gegenmassnahmen zunaechst an der AdHoc-Umsetzung scheitern weil eben Erfahrung fehlt bzw. die richtige Technik fuer einen solchen Fall noch gar nicht erfunden wurde. Die machen Entwicklung- + Test- + Einsatz-phase gleichzeitig mit vermutlich nicht ganz idealen Mitteln unter Zeitdruck.

 

Wenn ich unter solchen Vorraussetzungen was programmieren soll, kommt stehts nur Schwachsinn raus... hinterher weiss ich dann auch wie alles haette besser laufen koennen. Aber das ist eben die Erfahrung die sich aus dem [gescheiterten] Prozess ergeben hat und die vorher nicht da war. Evtl. laeuft das im Golf von Mexiko ganz aehnlich. Es ist am Ende ein technisches Problem, was nur mit technischen Mitteln behoben werden kann.

 

Wie-auch-immer, ich meine es gibt hier und jetzt gar keine andere Moeglichkeit als eins nach dem anderen durchzuprobieren und die Reihenfolge so zu waehlen wie es eben notwendig/sinnvoll erscheint (zb. kann man nichts absaegen was man zunaechst noch braucht). Wir sollten von den Leuten die das machen etwas respektvoller sprechen und hoffen, dass die ihre Nerven und Ideen nicht verlieren. Wenn die aufgeben, bleibt das Loch noch lange offen.

 

(damit meine ich natuerlich nicht jene Manager, Politiker und sonstige Gelackte die diese strategische Misere herbeigefuehrt haben)

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WarrenBuffet1930
· bearbeitet von WarrenBuffet1930

Da das Ganze hier ins Esoterische abdriftet, teile ich auch gerne meine Nichtigkeiten mit.

 

1. Wirtschaften heisst Krieg führen. Im Krieg ist alles erlaubt, es gibt keine Grenzen. Ob das Individuen gefällt oder nicht.

 

2. Der BP-Unfall hat dramatische Auswirkungen, die Schlamperei und Geldgier, die dazu geführt haben, ist jeden Tag und überall zu beobachten. Ob es nun bei B&B und dem Stastarchiv in Köln oder bei BP der Fall ist. Auch wenn die Auswirkungen und Sachverhalte unterschiedlich sind, unterscheidet sich die Motivlage der BP-Unternehmensführung nicht von der von Schlecker.

 

3. "Gutmenschen" und "Scheinheilige", die mahnend den Finger heben und die Welt anprangern, haben Recht mit ihren Aussagen, die Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass 8 von 10 dieser Moralapostel wenn sie die Chance haben, sich selber die Tasche auf Kosten anderer zu füllen, kein bischen besser und damit gleichermaßen verdreckt sind.

 

Nur mal als Anregung zum Nachdenken.

 

 

Unabhängig davon ist der BP-Vorfall eine Katastrophe, der großes Leid über die Menchen bringt, die ihren Lebensunterhalt und Heimat verlieren und die Tiere, die elendig verrecken. Ein Menschen- und Tierleben zählt für viele nicht viel. "Cèst la Vie", es geht weiter bis zum "Rien ne vas plus".

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juro
· bearbeitet von juro66

Risikomanagement von BP hat total versagt. Absolut chaotisch, unbeholfen u. ad hoc wie das ganze abläuft. Wenn man Ölbohrungen durchführt, insbosendere in solchen Tiefen, muss man sich über die Konsequenzen im Klaren sein u. entsprechendes Risikomanagement treffen.

 

Wenn dann argumentiert wird, in solchen Tiefen wurden die durchgeführten Methoden noch nie erprobt, dann ist das mehr als dilletantisch u. vorsätzlich. Dann darf man halt Bohrungen in der Tiefe auch nicht machen. Mit so einem Szenario wie es passiert muss man in der Branche immer rechnen u. zählt wohl zu den üblichen Risiken der Branche. Rendite um jeden Preis. Egal wie das Ganze ausgeht u. unabhängig von den Kosten wird der Imageschaden u. die Wut erheblich sein. Die Umweltkatastrohpe ist dermassen katastrophal. Denke, dass die Branche in der nächsten Zeit ziemlich umgewälzt wird, hoffentlich. Ebenso auch andere Branchen. Der Verbraucher hat es in der Hand.

 

Hoffe, dass der Laden die volle Verantwortung nehmen muss bzw. teilweies Regress an übrige Beteiligte nehmen muss u. nicht künstlich gestützt wird. Und wenn der Laden im Ar**** geht. Als abschreckende Wirkung. Es kann nicht sein, dass heutzutage alles aufgefangen wird, Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen.

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juro
· bearbeitet von juro66

Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko Amerika fürchtet die ewige Ölpest Von Gregor Peter Schmitz, Washington

 

Operation "Top Kill" ist gescheitert - das Öl fließt weiter ungehindert in den Golf von Mexiko. Zwar plant der BP-Konzern schon die nächste Aktion, um die Katastrophe einzudämmen, doch die Hoffnungen auf einen Erfolg sinken rapide.

 

Die Ölkrise im Golf von Mexiko ist auch ein Wechselbad der Gefühle. Auf Hoffnung folgt Wut, Enttäuschung, Trauer, Frust, Zorn.

 

Doch an diesem Samstagabend, als BP das Scheitern der "Top Kill"-Aktion zur Abdichtung des Öllecks bekannt geben muss, greift ein Gefühl stärker um sich als jedes andere: Angst.

 

"Es erschreckt uns, dass wir den Ölfluss nicht stoppen können", sagt BP-Topmanager Doug Suttles bei einer Pressekonferenz. Hilflos erklärt er, wie der Versuch scheiterte, das Bohrloch in 1500 Metern Tiefe mit Schlamm sowie Gummiresten und Faserabfällen zu verschließen und mit Zement zu versiegeln.

 

Nun geht die Sorge um: Wird das Öl ewig strömen? Schon bis zu 151 Millionen Liter sind ins Meer geflossen, es ist die größte Ölpest in der US-Geschichte, über 240 Kilometer Küste wurden bereits verseucht.

 

Neuer Versuch den Ölfluss zu stoppen

 

BP will mit Genehmigung der US-Regierung jetzt das Steigrohr zur Quelle am Meeresgrund absägen und auf die Öffnung eine Kuppel stülpen, die das ausströmende Öl und Gas auffangen und zu einem Schiff an der Meeresoberfläche leiten soll. Doch das soll mindestens vier bis sieben Tage dauern. Niemand weiß, ob es funktioniert. Es geht dabei auch nur um die Eindämmung des Ölstroms, nicht um sein Ende.

 

Die Ölfirma arbeitet zwar fieberhaft an einem weiteren Plan, das Bohrloch dauerhaft mit Zement zu versiegeln. Doch das könne nicht vor August geschehen, heißt es bei BP. "Wir haben keinen Grund mehr, optimistisch zu sein", sagt Ed Overton, Umweltexperte an der Louisiana State University.

 

Diese Verzweiflung erfasst zunehmend auch Amerika. Die Nation nimmt mittlerweile Anteil an der Umweltkatastrophe wie zuletzt wohl nur beim Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005. US-Bürger benutzen Begriffe wie "Top Kill" oder "Blowout Preventer" - eine Vorrichtung, die das Bohrloch im Notfall rasch verschließen kann - so selbstverständlich, als seien sie auf Ölplattformen aufgewachsen. Die Rettungsaktion scheint für manche persönliche Züge anzunehmen. "Dieses Bohrloch ist teuflisch", sagt Energieanalyst Byron King der "Washington Post".

 

Mit der Sicherheit wurde es nicht so genau genommen

 

Noch klarer ist aber den meisten Amerikanern, dass die Ölfirma die Schuld für das Desaster trägt. Zwar hat BP nach eigenen Angaben bereits fast eine Milliarde Dollar für Aufräumaktionen und Entschädigungszahlungen bereitgestellt, Tausende Mitarbeiter sind zur Hilfe an die Küsten entsandt.

 

Doch immer neue Enthüllungen belegen, dass der Konzern es mit der Sicherheit am Bohrloch nicht so genau genommen hat: BP zahlte Transocean, dem Betreiber der havarierten Ölplattform "Deepwater Horizon", für jeden Bohrtag mehr als 500.000 Dollar - und beschwerte sich über die Kosten. Man lag zudem hinter dem eigenen Zeitplan zurück, eine andere Bohrung sollte beginnen, also wurden die Arbeiter zur Eile angetrieben. Auch als BP ein paar Tage vor der Explosion am 20. April zwischen zwei Optionen wählen musste, um das Bohrloch zu ummanteln, eine günstige und eine riskante, zögerten die Ölbosse nicht lange. Sie wählten die billigere.

 

Die Option war der "best economic case", heißt es in einem internen BP-Dokument. "Doch sie war auch die riskantere", sagt Greg McCormack, Ölexperte an der University of Texas in Austin. Gase und Ölschlamm konnten so leichter austreten.

 

Doch der Rotstift war an der Tagesordnung auf der "Deepwater Horizon". Die Bohrinsel war unter der Flagge der Marshall-Inseln registriert, das sorgte für weniger scharfe Kontrollen durch die US-Küstenwache. Außerdem machte BP 2009 zwar einen Gewinn von 14 Milliarden Dollar, dennoch sparte der Konzern und baute Personal ab. Für mehr Sicherheit war anscheinend kein Geld da.

"Sie haben mit unseren Leben gespielt"

 

Neue interne BP-Dokumente belegen, dass schon vor elf Monaten Berichte über Probleme mit dem "Blowout Preventer" auf der "Deepwater Horizon" und der Versiegelung des Bohrloches zirkulierten. Im März, wenige Wochen vor der Explosion, kam es offenbar zu einem Kontrollverlust am Bohrschacht. Und schon vorigen Juni äußerten Firmeningenieure Bedenken, der Metallschutz könne unter hohem Druck kollabieren.

 

Die Probleme wurden nicht ernst genommen. Stephen Stone, einer der Arbeiter auf der Bohrinsel, sagt: "Sie haben mit unseren Leben gespielt."

 

Für Präsident Barack Obama ist die Situation ein politischer Alptraum. Am Freitag kündigte er bei einem Besuch in Louisiana an, die Zahl der Hilfskräfte an der Küste zu verdreifachen, er versicherte den Betroffenen: "Ihr werdet nicht im Stich gelassen." Der Präsident betonte, die besten Köpfe der Nation arbeiteten an einer Lösung.

 

Schon vorher hatte er angekündigt, es werde ein weiteres sechsmonatiges Moratorium für Bohrungen in der Golfregion geben. Auch vor den Küsten Virginias und Alaskas darf nicht mehr gebohrt werden. Demokratische Senatoren wie Bernie Sanders aus Vermont fordern bereits, jede Form der Bohrung in der Region einzustellen. Unter den US-Bürgern wächst die Skepsis gegen die bisherige Energiepolitik - viele Experten gehen davon aus, dass sie sich von der Bohrtechnik abwenden werden, so wie die Atomenergie nach einem Reaktorunfall 1979 im Kraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg unter US-Bürgern unpopulär wurde.

 

Das Weiße Haus kämpft gegen das Desaster

 

Obama hat aber selbst erst Anfang April, kurz vor der "Deepwater Horizon"-Katastrophe, neue Bohrungen vor der Küste unterstützt. Nun sicherte er in einer eiligen Erklärung am Samstagabend zu, dass seine Regierung weiter "alle verantwortungsvollen Mittel, um dieses Leck zu stoppen" ergreifen werde. Jeder Tag, an dem weiter Öl austrete, sei "ein Angriff auf die Menschen der Golfküstenregion, ihre Existenz, und den natürlichen Reichtum, der uns allen gehört". Die Umweltkatastrophe mache wütend und sei zugleich "herzzerreißend". Und weiter: "Wir werden nicht ruhen, bis dieses Leck gestopft ist, bis das Wasser und die Küsten gereinigt sind - und die unschuldigen Opfer dieses von Menschen verursachten Desasters entschädigt wurden."

 

Es ist längst sein Desaster, auch wenn das Weiße Haus die Präsidenten-Mitteilung dazu mit "BP Oil Spill" überschreibt. Viele Amerikaner sind in Umfragen mit seinem Krisenmanagement unzufrieden, der Vergleich zur Kritik an Präsident George W. Bush nach dem "Katrina"-Desaster geistert wieder durch die Medien.

 

Dabei verhält Obama sich ganz anders als sein Vorgänger und übernimmt jede Verantwortung. "Doch die Amerikaner wollen ein Ende des Ölstroms, keine schönen Worte. "Erst hatten wir einen Präsidenten (Bush), der keinen Fehler zugeben wollte - nun haben wir einen, dem das Spaß zu machen scheint", höhnt die Washington Post.

 

Ohne Erfolg nützt beides nichts.

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Reigning Lorelai

Ich verstehe nicht, dass erst nach dem Scheitern des einen Versuch ein anderer in Angriff genommen wird. Bis der umgesetzt wird vergehen wieder Tage. Warum laufen nicht mehrere Aktionen in der Vorbereitung parallel. Wenn einer scheitert, kann sofort der nächste anschließen ohne dass wieder ein paar Tage oder Wochen mit Vorbereitung und Planung verstreichen. Das Risiko für BP wäre, Geld auszugeben, was nicht erforderlich gewesen wäre. Das wäre natürlich den Aktionären wahrlich schlecht zu vermitteln.

ja das verstehe ich auch nicht....

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Sladdi
· bearbeitet von Sladdi

Es wird die größte Umweltkatastrophe die die Welt jemals gesehen hat und sie hat gerade erst begonnen.

 

Diese Penner sind am Ende mit ihrem Latein. Wie verzweifelt BP ist zeigt schon die Tatsache, dass die eine Methode anwenden ,die noch nicht in dieser Tiefe getestet wurde.

 

Ich kann Wayne mit seinen emotionalen Äußerungen voll und ganz verstehen und wünsche den Verantwortliche der Katastrophe noch Schlimmeres.

 

[...] Wer ab jetzt Fisch oder andere Meeresfrüchte isst, wird sich wohl zukünftig immer über den komischen Geschmack der auffällig billig gewordenen Fische wundern.

 

Hi,

 

also ich glaube, so langsam gehen hier vor lauter Emotionen die Maßstäbe verloren. Betrachten wir die Lage nüchtern: auf der Ölplattform hat es einen Unfall gegeben, der wohl nicht passiert wäre, wenn vorher eine Sicherheitsmaßnahme für 800.000 USD durchgeführt worden wäre. Seitdem strömen ca. 1 Mio. Liter pro Tag ins Meer und BP hat es bislang nicht geschafft, das Leck abzudichten.

 

Nun zur Größenordnung. 1 Million Liter sind 1.000 m^3. Erdöl hat eine Dichte von ca. 900 kg/m^3, was bedeutet, daß jeden Tag ca. 900 t Öl pro Tag ins Meer strömen. Vergleicht man das mit bisherigen Ölunfällen, dann wird klar, daß das recht wenig ist. Z.B. könnte die Quelle ca. 1.800 Tage (also ca. 5 Jahre) sprudeln, bis soviel Öl ins Meer gelangt wäre, wie es durch den Golfkrieg passiert ist. Nach etwas mehr als zwei Monaten gelangt z.B. die Menge Öl ins Meer, wie beim Untergang der Erika im Jahr 2002. Damals wurde ja auch nicht der Kollaps aller Weltmeere befürchtet.

 

Nun zur angeblichen Verzweifelung von BP. Natürlich wurden die Verfahren, die zum Einsatz kommen, noch nicht in einer derartig großen Tiefe getestet. Schließlich haben wir es das erste mal mit einem Ölunfall in 1.500m Tiefe zu tun. Irgendwann ist es eben immer das erste mal und ich glaube, BP wäre es auch lieber, wenn sie ins Bücherregal greifen könnten, um das "Handbuch für Probleme am Meeresgrund" rauszuholen. Mich erinnert der aktuelle Vorfall an Apollo 13. Der Meeresgrund ist noch schlechter erforscht als das Weltall, die Zugänglichkeit ist genauso schlecht und für das Problem gibt es keine Standardlösung. Letztlich kann man nur systematisch die denkbaren Lösungen abarbeiten, ohne in Panik zu geraten.

 

Nun zur persönlichen Strafe für die Manager. Ihnen den Tod zu wünschen, finde ich vollkommen daneben. Sie sind ein kalkuliertes Risiko eingegangen und diesmal ist es eben schief gegangen. Das angeblich hilfreiche Sicherheitssystem ist schließlich wohl auch auf vielen anderen Bohrinseln nicht vorhanden und seit Jahren hat man es nicht vermißt. Es schien also auch ohne ganz gut zu gehen. Künftig wird man es wohl einsetzen, denn lieber gibt man ca. 1 Mio USD pro Plattform aus, als anschließend einige Milliarden für das Beseitigen von Schäden. Wahrscheinlich werden auch die Versicherungen entsprechende Maßnahmen fordern.

Die technische Entwicklung ist ein Lernprozeß, in dem es leider manchmal Unglücke gibt. Früher dachte man, große Passagierschiffe bräuchten nicht für jeden Fahrgast einen Platz in den Rettungsbooten, weil die Schiffe sich lange genug über Wasser halten könnten, bis Hilfe kommt - bei der Titanic war es anders (und 1000 Tote sind schlimmer als verendete Pelikane). Dann dachte man, man könnte auf die Schnelle Liberty-Frachter bauen und stellte dann fest, daß man leider den falschen Werkstoff für kalte Gewässer genommen hat und die Schiffe einfach auseinanderbrechen. Nachdem man das Problem gelöst hat, stürzten auf einmal Düsenflugzeuge ab, bis man merkte, daß es eine gute Idee ist, die Fensterecken abzurunden. Die Liste der Unglücke, bei der viele Menschen ihr Leben verloren haben, könnte man weiterführen und es ist vermessen zu glauben, daß es künftig kein technisches Versagen mehr geben darf. 100%ige Sicherheit kann kein Ingenieur dieser Welt garantieren. Man kann nur für die Zukunft lernen und ich bin mir sicher, daß die Ölfirmen gelernt haben.

 

 

Ich versteige mich mal zu der Aussage, dass die Sache im GOM für BP noch ganz bitter und vor allem unvorstellbar teuer werden wird.

 

Das oberste Gericht der USA hat geurteilt, daß die Strafe für ein Unternehmen maximal das zehnfache des Schadens betragen darf. Die 1 Mrd USD, dir BP das Unglück BP bislang gekostet hat, sind ca. 0,05 USD je Aktie, was bei einem EPS von ca. 0,8 USD verkraftbar ist. Das Problem kann für BP und seine Aktionäre sehr teuer werden, aber BP wird nicht pleite gehen.

 

Ich verstehe nicht, dass erst nach dem Scheitern des einen Versuch ein anderer in Angriff genommen wird. Bis der umgesetzt wird vergehen wieder Tage.

 

Wenn es in der Presse heißt "BP versucht jetzt dies und das..." dann bedeutet das nicht, daß die nächste Aktion nicht schon länger vorbereitet wird.

 

Gruß

Sladdi

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Ich verstehe nicht, dass erst nach dem Scheitern des einen Versuch ein anderer in Angriff genommen wird. Bis der umgesetzt wird vergehen wieder Tage. Warum laufen nicht mehrere Aktionen in der Vorbereitung parallel.

Wer sich richtig informiert findet, dass natürlich der jetzt aktuelle Versuch parallel zu Top Kill vorbereitet wurde.

 

Parallel laufen auch die Entlastungsbohrungen.

 

Wer denkt, das gehe ruck-zuck, hat nicht die leiseste Ahnung von großtechnischen Vorgängen.

 

Wer hier von Dilettantismus schwadroniert, ist entweder ein begnadeter Ingenieur, oder selber Dilettant.

 

Was mir sonst noch auffällt:

 

Keine Sau hat es interessiert, dass ExxonMobile am 12. Mai 2010 95.500 Tonnen Öl im Nigerdelta verteilt hat. Weder in der Presse, noch hier im Exxon-Faden. Sind halt nur Neger .... Ätzend!

 

Wie war das mit der Amoco Cadiz? 225.000 Tonnen in der Bretagne. Ist die Welt untergegangen?

 

Wen interessierten die 450.000 Tonnen vor Mexiko? Niemanden.

 

M.E. gehört diese Diskussion in den Off-Topic Bereich.

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Trend

O-Ton vom CEO vor wenigen Wochen: " Ich habe keine Angst um meinen Job. Wir werden daran gemessen, wie wir die Krise meistern!"

Ich hoffe, dass die komplette Führung ausgetauscht wird. Viel wichtiger ist es allerdings, dass solche Katastrophen in Zukunft verhindert werden. Genauso ist es bei den Öl Tankern. Ich verstehe es bis heute nicht, warum die Öltanker nicht eine verstärkte Ummantelung haben müssen.

Die Menschen machen sich ihre eigene Welt kaputt. Traurig....

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Morbo

1. Wirtschaften heisst Krieg führen. Im Krieg ist alles erlaubt, es gibt keine Grenzen. Ob das Individuen gefällt oder nicht.

 

wieso ist Wirtschaft == Krieg? Sind wir hier auf Klingon oder woher stammt diese Definition? :huh:

 

Es gibt vielleicht keine Grenzen aber eben Konsequenzen. Die von Krieg ist Zerstoerung. Ob das Individuen gefällt oder nicht.

 

(blos gut das es nicht jeder so definiert, man kann auch einfach zusammen arbeiten, dann haben alle was davon, zum Glueck passiert das hin und wieder auch)

 

2. Der BP-Unfall hat dramatische Auswirkungen, die Schlamperei und Geldgier, die dazu geführt haben, ist jeden Tag und überall zu beobachten. Ob es nun bei B&B und dem Stastarchiv in Köln oder bei BP der Fall ist. Auch wenn die Auswirkungen und Sachverhalte unterschiedlich sind, unterscheidet sich die Motivlage der BP-Unternehmensführung nicht von der von Schlecker.

 

ja, die Motive sind gleich. Schlecker, B&B und das Staatsarchiv koennen so auch mehr oder minder grosse Umwelt- und Gesellschaftsschaeden verursachen. Aber BP sizt beim Oelbohren eindeutig am laengeren Hebel. Bei Risikobeurteilungen waren Menschen noch nie gut.

 

3. "Gutmenschen" und "Scheinheilige", die mahnend den Finger heben und die Welt anprangern, haben Recht mit ihren Aussagen, die Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass 8 von 10 dieser Moralapostel wenn sie die Chance haben, sich selber die Tasche auf Kosten anderer zu füllen, kein bischen besser und damit gleichermaßen verdreckt sind.

 

stimmt. Menschen sind so. Wenn Du das schon erfahren hast, nutze es und lehre die Leute in deiner Umgebung wie die anderen 2 von 10 zu handeln. Die Erkenntniss allein bringt nix.

 

 

Unabhängig davon ist der BP-Vorfall eine Katastrophe, der großes Leid über die Menchen bringt, die ihren Lebensunterhalt und Heimat verlieren und die Tiere, die elendig verrecken. Ein Menschen- und Tierleben zählt für viele nicht viel. "Cèst la Vie", es geht weiter bis zum "Rien ne vas plus".

 

das ist mir dann doch zu esoterisch. Menschen bringen ausschliesslich Leid ueber sich selbst. Die Fischerei zoegert doch auch kein Stueck, ein Gewaesser noch weiter zu ueberfischen und/oder Korallen mit Schleppnetzen zu ruinieren... usw... die organisieren praktisch ihr eigenes Leid aus gleicher Motivlage. BP schafft es in dem Fall nur schneller.

 

Ich will auch gar nicht wissen wer in den Kuestengebieten alles im Oelgeschaeft arbeitet, evtl sogar bei BP. Im Grunde weiss jeder wie es laeuft und was passieren kann.

 

Grundproblem ist die Oelabhaengigkeit, die weitreichende Annehmlichkeiten bringt von denen sich keiner trennen will. Um ein beliebtes Thema aufzugreifen: wer hat einen hoffnungslos uebermotorisierten PKW? oder zwei? und faehr damit 10km zur Arbeit und 2 zum Baecker? Geht das nicht auch mit 0 PKWs? Noe, weil .... die jetzt folgenden [schein]Argumente kennt jeder... (und ich nehme mich da nicht aus)

 

egal, gut jetzt.

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Archimedes

Im off topic Bereich gibts einen Thread in dem man die ethisch moralische Diskussion führen kann. Hier sollte es eher um die finanziellen Konsequenzen gehen, wozu natürlich gehört wie groß der Schaden wird.

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berliner
· bearbeitet von berliner

Keine Sau hat es interessiert, dass ExxonMobile am 12. Mai 2010 95.500 Tonnen Öl im Nigerdelta verteilt hat. Weder in der Presse, noch hier im Exxon-Faden. Sind halt nur Neger .... Ätzend!

 

Wie war das mit der Amoco Cadiz? 225.000 Tonnen in der Bretagne. Ist die Welt untergegangen?

 

Wen interessierten die 450.000 Tonnen vor Mexiko? Niemanden.

Ist schon richtig. Vielleicht verklappen die auf den Weltmeeren fahrenden Schiffe täglich mehr Altöl als da aus der Quelle austritt.

 

Als die Braer 1993 vor den Shetlands havariert ist, sind ca. 85.000 Tonnen ausgelaufen. Heute sieht man außer dem rostigen Wrack nichts mehr. Meeresgrund und Strand sind sauber.

 

An der Plattform Ixtoc im GOM sind 1979/80 über neun Monate zwischen 440.000 und 1.400.000 Tonnen Öl ins Meer gelangt.

 

Grundsätzlich hilft es nichts, sich über BP aufzuregen, aber gleichzeitig Auto fahren zu wollen. Das Öl kann in absehbarer Zeit nur noch aus diesen Tiefen kommen, mit allen Risiken. Darüber muß man sich an der Tankstelle im Klaren sein.

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John Silver

...

:thumbsup:

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Carlos
· bearbeitet von Carlos

Grundsätzlich hilft es nichts, sich über BP aufzuregen, aber gleichzeitig Auto fahren zu wollen. Das Öl kann in absehbarer Zeit nur noch aus diesen Tiefen kommen, mit allen Risiken. Darüber muß man sich an der Tankstelle im Klaren sein.

Oh doch, mein Freund! Wenn der Grund für die Katastrophe ein natürlicher gewesen wäre, ok. Aber drei Alarme missachten aus Gier, möglichst schnell ein Bohrloch zu schliessen, 11 Menschenleben so vor die Hunde gehen zu lassen plus diese enorme Umweltkatastrophe hat wenig mit der Notwendigkeit zu tun, Sprit an der Tankstelle zapfen zu müssen. Sowas ist kriminell, den betroffenen Familien gegenüber, den betroffenen Leuten die in der Gegend ihr Leben mit Fischfang, Meeresfrüchte, usw. verdienen, und kriminell der Menschheit gegenüber.

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Roter Franz

Ich verstehe nicht, dass erst nach dem Scheitern des einen Versuch ein anderer in Angriff genommen wird. Bis der umgesetzt wird vergehen wieder Tage. Warum laufen nicht mehrere Aktionen in der Vorbereitung parallel.

Wer sich richtig informiert findet, dass natürlich der jetzt aktuelle Versuch parallel zu Top Kill vorbereitet wurde.

 

Parallel laufen auch die Entlastungsbohrungen.

 

Wer denkt, das gehe ruck-zuck, hat nicht die leiseste Ahnung von großtechnischen Vorgängen.

 

Wer hier von Dilettantismus schwadroniert, ist entweder ein begnadeter Ingenieur, oder selber Dilettant.

Was mir sonst noch auffällt:

 

Keine Sau hat es interessiert, dass ExxonMobile am 12. Mai 2010 95.500 Tonnen Öl im Nigerdelta verteilt hat. Weder in der Presse, noch hier im Exxon-Faden. Sind halt nur Neger .... Ätzend!

 

Wie war das mit der Amoco Cadiz? 225.000 Tonnen in der Bretagne. Ist die Welt untergegangen?

 

Wen interessierten die 450.000 Tonnen vor Mexiko? Niemanden.

 

M.E. gehört diese Diskussion in den Off-Topic Bereich.

 

 

Ganz so hart würde ich es nicht formulieren

 

Im meiner Firma verarbeiten wir > 450.000 to Stahl im Jahr, und bearbeiten Teile mit Stückgewichten > 200 to und Durchmessern ca. 12 Meter.

Also genau die Teile die nun gebraucht werden.

 

Wenn Druck dahinter ist, und Geld keine Rolle spielt, gibt es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, dutzende Firmen, die solche Teile bauen könnten.

 

Nur drängt sich bei mir der leise Verdacht auf, das BP schlicht mit der ganten Aktion überfordert ist.

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Bayer

 

Hi,

 

also ich glaube, so langsam gehen hier vor l.auter Emotionen die Maßstäbe verloren. Betrachten wir die Lage nüchtern: auf der Ölplattform hat es einen Unfall gegeben, der wohl nicht passiert wäre, wenn vorher eine Sicherheitsmaßnahme für 800.000 USD durchgeführt worden wäre. Seitdem strömen ca. 1 Mio. Liter pro Tag ins Meer und BP hat es bislang nicht geschafft, das Leck abzudichten.

 

Nun zur Größenordnung. 1 Million Liter sind 1.000 m^3. Erdöl hat eine Dichte von ca. 900 kg/m^3, was bedeutet, daß jeden Tag ca. 900 t Öl pro Tag ins Meer strömen. Vergleicht man das mit bisherigen Ölunfällen, dann wird klar, daß das recht wenig ist. Z.B. könnte die Quelle ca. 1.800 Tage (also ca. 5 Jahre) sprudeln, bis soviel Öl ins Meer gelangt wäre, wie es durch den Golfkrieg passiert ist. Nach etwas mehr als zwei Monaten gelangt z.B. die Menge Öl ins Meer, wie beim Untergang der Erika im Jahr 2002. Damals wurde ja auch nicht der Kollaps aller Weltmeere befürchtet.

 

Also ich betrachte die Lage sehr nüchtern. Zu der von dir angegebenn Größenordnung ist anzumerken, dass deine Zahlen meiner Meinung nach um mehr als eine Zehnerpotenz zu klein sind.

Die angegebene 1 Mio. Liter/Tag entspricht ca. 6300 Barrel. Damit liegst du bei der Menge auf offizieller BP Linie. In Wirklichkeit ist das etwas mehr.

Mirko Gamba von der Stanford Universität geht von 30.000 bis zu 95.000 Barrel pro Tag aus

Das ist die 19-fache Menge.

 

Selbst die US-Regierung schätzt die Menge auf das 1,7-4 -fache der BP Angaben.

In den nächsten zwei Wochen jedenfalls wird dieses Debakel den Itox- Rigblowout von 1979 überholen.

Ich würde mir nicht sehnlicher wünschen, als dass ich mit der Aussage ober von der weltgrößten Umweltkatastrophe falsch liege, aber ich befürchte nach den hilflosen Agieren der von BP das Schlimmste.

 

 

Nun zur angeblichen Verzweifelung von BP. Natürlich wurden die Verfahren, die zum Einsatz kommen, noch nicht in einer derartig großen Tiefe getestet. Schließlich haben wir es das erste mal mit einem Ölunfall in 1.500m Tiefe zu tun. Irgendwann ist es eben immer das erste mal und ich glaube, BP wäre es auch lieber, wenn sie ins Bücherregal greifen könnten, um das "Handbuch für Probleme am Meeresgrund" rauszuholen. Mich erinnert der aktuelle Vorfall an Apollo 13. Der Meeresgrund ist noch schlechter erforscht als das Weltall, die Zugänglichkeit ist genauso schlecht und für das Problem gibt es keine Standardlösung. Letztlich kann man nur systematisch die denkbaren Lösungen abarbeiten, ohne in Panik zu geraten.

 

Nun zur persönlichen Strafe für die Manager. Ihnen den Tod zu wünschen, finde ich vollkommen daneben. Sie sind ein kalkuliertes Risiko eingegangen und diesmal ist es eben schief gegangen. Das angeblich hilfreiche Sicherheitssystem ist schließlich wohl auch auf vielen anderen Bohrinseln nicht vorhanden und seit Jahren hat man es nicht vermißt. Es schien also auch ohne ganz gut zu gehen. Künftig wird man es wohl einsetzen, denn lieber gibt man ca. 1 Mio USD pro Plattform aus, als anschließend einige Milliarden für das Beseitigen von Schäden. Wahrscheinlich werden auch die Versicherungen entsprechende Maßnahmen fordern.

Die technische Entwicklung ist ein Lernprozeß, in dem es leider manchmal Unglücke gibt. Früher dachte man, große Passagierschiffe bräuchten nicht für jeden Fahrgast einen Platz in den Rettungsbooten, weil die Schiffe sich lange genug über Wasser halten könnten, bis Hilfe kommt - bei der Titanic war es anders (und 1000 Tote sind schlimmer als verendete Pelikane). Dann dachte man, man könnte auf die Schnelle Liberty-Frachter bauen und stellte dann fest, daß man leider den falschen Werkstoff für kalte Gewässer genommen hat und die Schiffe einfach auseinanderbrechen. Nachdem man das Problem gelöst hat, stürzten auf einmal Düsenflugzeuge ab, bis man merkte, daß es eine gute Idee ist, die Fensterecken abzurunden. Die Liste der Unglücke, bei der viele Menschen ihr Leben verloren haben, könnte man weiterführen und es ist vermessen zu glauben, daß es künftig kein technisches Versagen mehr geben darf. 100%ige Sicherheit kann kein Ingenieur dieser Welt garantieren. Man kann nur für die Zukunft lernen und ich bin mir sicher, daß die Ölfirmen gelernt haben.

 

Ich dacht in der BP Bücherei gibt es so ein Handbuch für Probleme am Meeresgrund. Schlimm genug, wenn sie eingestehen müssen, es nicht zu haben.

Der Unterschied zu Apollo 13 ist der, das bei Apolle 13 was aus dem Ruder lief, was im schlimmsten Fall für die Besatzung tödlich ist. Hier sprechen wir über bereits 11 tote Bohrinselarbeiter und alles was zukünftig noch passieren wird.

Hier wird ohne die entsprechende Erfahrung einfach die Büchse der Pandorra geöffnet.

Und ich schreibe jetzt bewust nicht, dass der selbe Technokrat, der uns Tiefseebohrungen als sicher vermitteln will, Kernenergie als sichere Lösung verkauft. Nein das schreibe ich jetzt nicht.

 

Das technische Entwicklung ein Lernprozess ist, darin gehe ich mit dir konform.

Nur wenn Profitgier Sicherheitsbedenken zur Seite drängt hat das mit Lernprozess nichts mehr zu tun, sonder ist schlichtweg kriminell

lt. NYTimes meldeten bereit im Juni 2009 BP Ingenierue SIcherheitsbedenken an.

Hier nochmal auf deutsch.

 

Das oberste Gericht der USA hat geurteilt, daß die Strafe für ein Unternehmen maximal das zehnfache des Schadens betragen darf. Die 1 Mrd USD, dir BP das Unglück BP bislang gekostet hat, sind ca. 0,05 USD je Aktie, was bei einem EPS von ca. 0,8 USD verkraftbar ist. Das Problem kann für BP und seine Aktionäre sehr teuer werden, aber BP wird nicht pleite gehen.

 

Das sehe ich anders. Die Kosten sind noch gar nicht absehbar, weil ja eine Lösung noch nicht in Sicht ist. Ein Rettungsversuch wirkt hilfloser als der vorhergehende. Ich bin durchaus der Meinung, das auch ein Firma wie BP darüber Pleite gehen kann. Innerhalb der letzten zwei Wochen haben sich die Kosten für BP bereits verdoppelt.

Lass mal die Kosten in dem Tempo (E-Funktion) weitersteigen, wird es bis August (Der Termin für die Entlastungsbohrung) langsam eng für den Konzern.

Jedenfalls wird der Kurs morgen nach dem gescheiterten Top Kill weiter nachgeben.

Aber für die Hartgesottenen ist das ja vieleicht eine Nachkaufgelegenheit.

 

Das ich den Verantwortlichen alles andere als ein langes gesundes Leben wünsche, ist vieleicht vergleichbar mit dem Verlangen einer Mutter den Mörder ihres Kindes selbst zu töten. Natürlich hat der Anspruch auf einen fairen Prozess, aber aus der Sicht eines Betroffenen (und als solcher sehe ich mich) sieht das etws emotionaler aus.

 

Ich hab jedoch ein kleine Hoffnung, da es sich bei dem Blowout nur um ein kleines Ölfeld mit einer Kapazität von ca. 100 Lio. Barrel handelt, (etwas mehr als der Tagesverbrauch der gesamten Welt an Erdöl) kann so viel Öl gar nicht mehr auslaufen.

 

Ist das nicht pervers, diesen Aufwand zu betreiben um ein Ölfeld auszubeuten, das den Energiehunger unserer Welt gerade mal für einen Tag stillen kann.

 

Grüße Bayer

 

Finde die Diskussion übrigens nicht Off Topic, da es die Firma ja direkt betrifft.

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molari
Lass mal die Kosten in dem Tempo (E-Funktion) weitersteigen, wird es bis August (Der Termin für die Entlastungsbohrung) langsam eng für den Konzern.

 

Ich würde hier mal die Wahl deiner Funktion kritsieren, denn die Funktion welche hier die Kosten beschreibt ist definitiv nicht divergent. Ich entschuldige mich jedoch für die Klugsch*****rei, ich habe dieses Wochenende einfach zu viel mit dieser Funktion rechnen müssen.

 

 

Also ich betrachte die Lage sehr nüchtern.

 

Das ich den Verantwortlichen alles andere als ein langes gesundes Leben wünsche, ist vieleicht vergleichbar mit dem Verlangen einer Mutter den Mörder ihres Kindes selbst zu töten. Natürlich hat der Anspruch auf einen fairen Prozess, aber aus der Sicht eines Betroffenen (und als solcher sehe ich mich) sieht das etws emotionaler aus.

 

 

Ich hoffe der Widerspruch zwischen beiden Zitaten fällt auf, ich würde also vorschlagen wir unterlassen die Verwünschungen und betrachten die Lage mit Zahlen und Fakten(meine persönliche Meinung). Ich kann diesen Verwünschungen in Foren einfach nichts abgewinnen. Sowas bricht immer los, wenn irgendwo gerade was schreckliches passiert, unzählige Kommentare was man mit den Verantwortlichen tun würde ect. Davon geht es aber einfach keinem besser, wie wärs denn da mal eine Initiative zu starten um das Problem allgemein in den Griff zu bekommen, für Aufklärung zu sorgen ect.? Alles andere wirkt auf mich immer nach den Menschen die sich morgens beim Zeitungslesen über die Umweltverschmutzung aufregen und dann in nem 20l Auto mal eben schnell Brötchenholen fahren.

 

Also zum Thema:

 

Drilling of the first relief well continues and is currently at 12,090 feet. Drilling of the second relief well is temporarily suspended and is expected to recommence shortly from 8,576 feet.

 

Weiß jemand gerade wie tief die Bohrungen noch müssen?

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berliner
· bearbeitet von berliner

Oh doch, mein Freund! Wenn der Grund für die Katastrophe ein natürlicher gewesen wäre, ok. Aber drei Alarme missachten aus Gier, möglichst schnell ein Bohrloch zu schliessen, 11 Menschenleben so vor die Hunde gehen zu lassen plus diese enorme Umweltkatastrophe hat wenig mit der Notwendigkeit zu tun, Sprit an der Tankstelle zapfen zu müssen. Sowas ist kriminell, den betroffenen Familien gegenüber, den betroffenen Leuten die in der Gegend ihr Leben mit Fischfang, Meeresfrüchte, usw. verdienen, und kriminell der Menschheit gegenüber.

Mag sein, aber ich glaube trotzdem, daß solche Dinge auch bei aller Vorsicht passieren können. Die ist hier nicht gewahrt worden, aber ich will ehrlich gesagt lieber nicht genau wissen, wo in der Industrie ganz alltäglich Sicherheitsprotokolle lax behandelt werden. Sowas schleift sich einfach ein, wenn zu lange nichts passiert.

 

Und Gier nach Öl haben wir alle. Ohne Öl fällt unsere ganze Industriegesellschaft in sich zusammen. Klar würde man sich wünschen, daß alles ethisch einwandfrei und verantwortungsvoll abläuft, aber so lange nichts passiert, will es auch keiner so genau wissen. Hauptsache, Benzin ist billig.

 

In Zukunft wird man aber sicher nicht mehr an der falschen Stelle sparen...so für ein paar Jahre, bis es sich wieder einschleift.

 

Die BP Manager halte ich auch nicht für schlimmer als andere. Da sollte man schon realistisch bleiben. Das ist die ganz normale Inkompetenz. Ich war schon immer der Meinung, daß man in einer Firma das Top-Management nur durch seine Fehler bemerkt. Im Tagesgeschäft wissen die Angestellten schon alleine, wie sie ihren Job zu tun haben.

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Sladdi
· bearbeitet von Sladdi

 

Also ich betrachte die Lage sehr nüchtern. Zu der von dir angegebenn Größenordnung ist anzumerken, dass deine Zahlen meiner Meinung nach um mehr als eine Zehnerpotenz zu klein sind.

Die angegebene 1 Mio. Liter/Tag entspricht ca. 6300 Barrel. Damit liegst du bei der Menge auf offizieller BP Linie. In Wirklichkeit ist das etwas mehr.

Mirko Gamba von der Stanford Universität geht von 30.000 bis zu 95.000 Barrel pro Tag aus

Das ist die 19-fache Menge.

 

Hi,

 

meiner Meinung nach ist unsere Diskussion wirklich in der Umwelt-Diskussion im Off-Topic-Bereich besser aufgehoben, aber erstmal mache ich hier weiter.

 

Zuerst will ich anmerken, wie dubios Deine Quelle ist, was Dir schon bei einem Blick auf den Namen klar sein sollte: Post Carbon Institute, eine Gruppe, die Erdöl eh nicht besonders mag. In deren Meldung ist der Originalartikel verlinkt, in dem steht, daß sich die Experten vollkommen uneinig sind, wie groß die Austrittsmenge ist. Hier mal die zwei wichtigsten Zitate aus dem Originalartikel (Hervorhebung von mir):

 

Bruce Bullock, the director of the Maguire Energy Institute at Southern Methodist University and a former oil company executive, explains that what comes out of an oil well is a mixture of oil, water and natural gas, and that the proportions of each can vary widely from well to well and even from the same well over time.

 

He [der Forscher, auf den Du Dich beziehst, Anmerkung Sladdi] came up with an estimate of 30,000 to 95,000 barrels per day, assuming that the pipe was fully sheared off and that what escaped was entirely oil.

 

Selbst Dir in Deinem Passivhaus sollte doch auffallen, daß das Post Carbon Institute nur Propaganda der billigsten Art macht.

 

Ich dacht in der BP Bücherei gibt es so ein Handbuch für Probleme am Meeresgrund. Schlimm genug, wenn sie eingestehen müssen, es nicht zu haben.

 

Es gibt eben noch keine Erfahrung mit derartigen Unglücken. Deshalb kann man schlecht auf erprobte Methoden zurückgreifen, sondern muß probieren, was funktioniert.

 

Und ich schreibe jetzt bewust nicht, dass der selbe Technokrat, der uns Tiefseebohrungen als sicher vermitteln will, Kernenergie als sichere Lösung verkauft. Nein das schreibe ich jetzt nicht.

 

Wenn Du Dich auf meine Ansichten zur Kernenergie beziehst, empfehle ich Dir, die Diskussion zu DersertTec noch einmal gründlich duchzulesen. Ich habe dort geschrieben, daß es Szenarien gibt, für die ein AKW nicht ausgelegt ist. Diese Szenarien (z.B. Kometeneinschlag direkt auf den Reaktor) sind aber so unwahrscheinlich, daß man sie ignorieren sollte - jede Fahrt vom Passivhaus zur Arbeit ist risikoreicher.

 

 

Innerhalb der letzten zwei Wochen haben sich die Kosten für BP bereits verdoppelt.

Lass mal die Kosten in dem Tempo (E-Funktion) weitersteigen, wird es bis August (Der Termin für die Entlastungsbohrung) langsam eng für den Konzern.

 

Wow, in dem Artikel ist der aktuelle Stand der Kosten genannt und implizit der von vor zwei Wochen. Durch diese zwei Punkte kann ich Dir auch eine Gerade, eine nach unten geöffnete Parabel und einen Sinus legen. Alternativ biete ich einen Sägezahn, den Tangens, eine Wurzelfunktion oder den Logarithmus. Durch zwei Punkte kann man fast alle Arten von Funktionen legen, wieso sollte es ausgerechnet eine e-Funktion sein?

 

Ist das nicht pervers, diesen Aufwand zu betreiben um ein Ölfeld auszubeuten, das den Energiehunger unserer Welt gerade mal für einen Tag stillen kann.

 

Nein. An dem Aufwand, der getrieben wird, kann man sehen, wie wichtig Erdöl für unsere Welt ist. Deshalb glaube ich auch, daß die Erdölfirmen langfristig gebraucht werden und gut verdienen werden. Für BP bin ich im Moment unsicher, weil ich, wie oben erwähnt, nicht abschätzen kann, wie hoch die Kosten genau werden. Ich bin mir lediglich ziemlich sicher, daß BP nicht pleite gehen wird und nicht auf Staatshilfe angewiesen sein wird.

 

Gruß

Sladdi

 

Bearbeitungsgrund: Zitate wurden einzeln mit der Herkunft gekennzeichnet

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Geldmachine

Es werden immer die Kosten betrachtet die entstehen, aber wer sagt das dies alles zulasten von BP gehen wird?

 

Mir fallen da so viele andere ein, nämlich:

 

- Rückversicherer (bis zu gewissen Limits)

- USA (rein juristisch muß BP nämlich nur bis 75 Mio. Euro zahlen ^^) <<-- Die aktuellen Kosten die BP übernimmt kann es ja auch u.a. steuerlich absetzen.

- Die anderen beteiligten Unternehmen.

- Die Verbraucher, da ich wette, das die Ölpreise einfach angehoben werden und die anderen Öl-Firmen ziehen da auch gerne mit. ^^

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molari

@Geldmaschine,

 

ich habe gerade nochmal ein wenig quergelesen hier, konnte es aber in der Diskussion nicht finden.

 

Worauf stützt sich die Aussage BP müsse rein juristisch nur 75Mio. zahlen?

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BondFan
· bearbeitet von BondFan

Auf einem der Schaubilder stand, dass die das havarierte Bohrloch in 15.000 Fuß unter dem Meeresspiegel anbohren wollen. Das sind etwa 4.500 Meter. In der Tiefe soll die 9 5/8 Zoll Rohrtour angetroffen werden, das sind etwa 25 cm. Und das müssen sie erstmal treffen. Normalerweise braucht es bei Öl- und Gasbohrungen, egal ob an Land oder im Wasser, mehrere Monate Vorbereitungszeit. Die erste Entlastungsbohrung wurde meine ich 12 Tage nach dem Unfall gestartet. Hoffen wir, dass sie unter diesen Umständen genau gerechnet haben. Daher wird die zweite Entlastungsbohrung vermutlich mit entsprechender Verzögerung gebohrt um genauere Berechnungen dafür zu verwenden.

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Geldmachine
· bearbeitet von Geldmachine

@Geldmaschine,

 

ich habe gerade nochmal ein wenig quergelesen hier, konnte es aber in der Diskussion nicht finden.

 

Worauf stützt sich die Aussage BP müsse rein juristisch nur 75Mio. zahlen?

 

Sorry, es waren 75 Mio Dollar nicht Euro. ^^

 

Und stütze mich auf US-Gesetze, der § fällt mir nur im Moment nicht ein. Juristisch steht BP auf der sicheren Seite, auf politischer und Privatklagen und co ist es gefährlich. Da aber die USA Öl brauchen werden die BP nicht fallen lassen und selbst wenn, dann ist BP in anderen Ländern auch gut mit dabei. Nun kommt es zu den Privatklagen oder sonstige Schadenersatzforderungen, aber das kann BP mit 10% vom Cashflow über die nächsten Jahre locker abbezahlen und das ist in meinen Augen der WC-Fall.

 

Die 1 Mrd. Euro oder so die BP wegen des Lecks ausgegeben hat sind auch nur Kleingeld und waren freiwillig.

 

Ich bleibe also cool und bin nur traurig das ich etwas zu hoch eingestiegen bin.

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John Silver

Es werden immer die Kosten betrachtet die entstehen, aber wer sagt das dies alles zulasten von BP gehen wird?

 

Mir fallen da so viele andere ein, nämlich:

 

- Rückversicherer (bis zu gewissen Limits)

- USA (rein juristisch muß BP nämlich nur bis 75 Mio. Euro zahlen ^^) <<-- Die aktuellen Kosten die BP übernimmt kann es ja auch u.a. steuerlich absetzen.

- Die anderen beteiligten Unternehmen.

- Die Verbraucher, da ich wette, das die Ölpreise einfach angehoben werden und die anderen Öl-Firmen ziehen da auch gerne mit. ^^

1) BP ist nicht Versichert. siehe hier

2) Nur Versicherungen rückversichern sich, alles andere sind Verträge mit Erstversicherern.

3) Kosten schmälern den Gewinn und dadurch dann den zu versteuernden Gewinn. Was gewinnt BP dadurch?

4) BP kann nicht einfach die Ölpreise anheben. Und die Fehlmenge von ca. 900 Tonnen hat auch keinen Einfluss auf den Ölpreis.

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