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Drella

SWATCH GROUP AG

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Stairway

22% Wachstum in 2010 - es wundert nicht wirklich. Klasse Unternehmen!

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/uhrenkonzern-swatch-tickt-immer-schneller;2735413;0

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Toni
· bearbeitet von Toni

Nicht schlecht, aber Fossil läuft noch ein Stückchen besser...

 

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Schwarz: Swatch

Blau: Fossil

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Kaffeetasse

irrsinnige rally...genau wie bei richemont und lvmh auch. höchste zeit, dass die mal 10-20% zurückgekommen sind.

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Drella
Biel (Schweiz), 8. Februar 2011

Rekord-Bruttoumsatz von CHF 6 440 Mio, trotz negativer Währungseffekte von CHF 164 Mio oder 3% gegenüber 2009 (CHF 285 Mio oder 4.7% gegenüber 2008; CHF 596 Mio oder 10% gegenüber 2007).

Rekord im Betriebsgewinn mit CHF 1 436 Mio bzw. einer operativen Marge von 23.5% (gegenüber 17.6% im Jahr 2009).

Konzerngewinn mit CHF 1 080 Mio. um 41.5% höher als im Vorjahr und auch 6.4% über der Rekordmarke von 2007, dies trotz Währungsverlusten.

Substantielles Eigenkapital von CHF 7.1 Mia bzw. 82.4% der Bilanzsumme (gegenüber 77.6% im Vorjahr).

Vorgeschlagene Dividendenerhöhung um 25%, pro Inhaberaktie CHF 5.00 (Vorjahr CHF 4.00) und pro Namenaktie CHF 1.00 (Vorjahr CHF 0.80).

Verheissungsvoller Start ins Jahr 2011 mit unverändert guten Aussichten für das Gesamtjahr trotz der aktuellen Stärke des Schweizer Frankens.

Ausblick 2011

Der starke Aufwärtstrend des Jahres 2010 hat sich im Monat Januar 2011 bereits wieder bestätigt. Der aktuelle Ausblick für das Jahr 2011 zeigt sich positiv, dies trotz der momentan schlechten Währungskonstellation insbesondere des US Dollar und des Euro gegenüber dem Schweizer Franken. Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung der Swatch Group werden in diesem sehr positiven Umfeld weiter eine klare und gesunde organische Wachstumsstrategie verfolgen, mit dem Ziel, mittelfristig die Umsatzmarke von zehn Milliarden Schweizer Franken zu erreichen.

 

Durch die sehr motivierte Belegschaft, die starke geographische Präsenz der Marken in allen massgebenden Märkten der Welt und deren umfassende Abdeckung aller Marktpreissegmente, sind beste Voraussetzungen für die Erreichung dieses Zieles gegeben. Zudem werden mit weiteren Investitionen in Forschung & Entwicklung Innovationen und Produkte generiert, welche laufend dem Publikum vorgestellt werden können, einige bereits wieder anlässlich der diesjährigen Fachmesse in Basel. Zur Fortsetzung des nachhaltigen Wachstums der Gruppe wird klar weiter gezielt in das bereits umfassende und effiziente Vertriebsnetz investiert und, wie bereits erwähnt, die Produktionskapazitäten ausgebaut. Mit seiner sehr soliden Ausgangsbasis im Eigenkapital und bei der Liquidität wird der Konzern interessante Chancen zur Erhöhung seiner Marktanteile und präsenz zu nutzen wissen.

http://www.swatchgroup.com/de/services/archive/2011/swatch_group_key_figures_2010

 

Heute wurden Zahlen veröffentlicht. Rekordumsatz und Gewinn im Jahr 2010. Aber bei der Kursentwicklung war das auch Pflicht.

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Frankman77
· bearbeitet von Frankman77

Ich habe gestern einen Bericht über Switch gesehen im DAF und wollte euch mal fragen, wie ihr dieses unternehmen derzeitig einschätzt und ob es für ein Investment interessant sein könnte?Wie sieht es mit der derzeitigen Situation €/CHF aus?

Zudem gibt es zwei Swatch Aktien.. Eine mit der WKN 865126 und die andere 871110.Wo ist der Unterschied? Die eine ist teuerer und entwickelt sich auch anders... Hmm.

 

Gruß

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Stoxx

Kennt einer von euch den Namen des börsennotierten Zulieferers?

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Eigentlich sollte Nokia jedem ein mahnendes Beispiel sein: http://www.welt.de/w...Watch-noch.html

Der Chef von Swatch sieht die Einführung der iWatch von Apple jedoch (noch?) recht gelassen, obwohl einem Experten zufolge insbesondere Uhren in der Preisspanne zwischen 500 und 1.000 Schweizer Franken erhebliche Absatzeinbußen verzeichnen könnten. Vielmehr erwartet er sogar eine Renaissance der Armbanduhren durch die iWatch, da viele Menschen schlichtweg keine Chronographen mehr am Handgelenk tragen. Im Übrigen wolle Swatch selbst eine digitale Uhr mit Touch-Screen auf den Markt bringen, mit der man auch elektronisch bezahlen und Türschlösser öffnen könne. Die Einführung einer eigenen Armbanduhr mit der Möglichkeit zum Telefonieren sei allerdings nicht geplant. Die braucht ja auch eigentlich eh nur einer:

 

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Dividendensau
· bearbeitet von Dividendensau

... einem Experten zufolge insbesondere Uhren in der Preisspanne zwischen 500 und 1.000 Schweizer Franken erhebliche Absatzeinbußen verzeichnen könnten. Vielmehr erwartet er sogar einer Renaissance der Armbanduhren durch die iWatch, da viele Menschen schlichtweg keine Chronographen mehr am Handgelenk tragen.

 

Hallo Schildkröte! thumbsup.gif

 

Ich sehe das ähnlich. Diese Apple Uhren werden vor allem den Marken des 'unteren' Preissegments erstmal zusetzen. Auf Swatch bezogen also Hamilton, Tissot, Certina und Mido.

 

Alles darüber sehe ich schon wieder nicht als die Zielgruppe der Apple Watch an. Ich bezweifle dass sich der potentielle Union Glashütte oder Longines Kunde eher eine SmartWatch zulegt. Omega und Breguet, Blancpain (Fifty Fathoms *lechtz* whistling.gif) und Glashütte Original sind sowieso raus aus dem Segment. Wer sich sowas zulegt, kauft das entweder ganz gezielt oder hat so viel Asche, dass jeweils eine davon im Schränkchen neben diversen Rolex und Jaeger LeCoultre zu finden sind.

 

Allerdings sehe auch ich das so, dass das mittelfristig eine Chance für klassische Uhrenhersteller sein kann. Wenn man mit der Apple Uhr aufwächst und merkt, dass das Dingens alle 18 Monate nicht mehr Hipp, kaputt oder veraltet ist, dann kann es gut sein, dass man mit reiferen Jahren auch mal auf eine Omega o.Ä. spart, die grundsätzlich immer Up To Date und schick ist. Und womöglich wäre so ein Kunde ohne die Apple Watch nicht auf die Idee gekommen, sich mal eine 'gescheite' Uhr zuzulegen.

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kevbo

Wer ist stärker, kurzfristiger Aufwärts- oder langfristiger Abwärtstrend?

 

Interessant finde ich den Money Flow Index.

m.M.n. ist das Abwärtspotenzial so langsam ausgeschöpft. Swatch ist mit seinen Marken gut aufgestellt, Apple Watch hin oder her.

Der grösste Faktor dürfte wohl die Entwicklung in Asien bzw. China sein, sowie der Schweizer Franken.

Gibts aus China wieder positive Signale, wird dies auch den Kurs antreiben.

Sehr gespannt bin ich, ob der starke Schweizer Franken tatsächlich solche Auswirkungen hat, wie von manchen Experten behauptet.

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Kaffeetasse

Der Franken ist vor allem gegen den Euro stark, gegen den Dollar und die daran gekoppelten Währungen ist alles weit weniger tragisch.

Ich habe langfristig keine Bedenken mit Swatch. Luxus geht immer. ^_^

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kevbo

Ich habe langfristig keine Bedenken mit Swatch.

 

Da ich mehr mit Charttechnik und Derivaten befasse, ist für mich der kurzfristige Anlagehorizont entscheident.

Langfristig gebe ich dir Recht. Meine Anlgaestrategie sieht eigentlich auch einen Mix aus beidem vor, muss mich aber erst noch mehr damit beschäftigen und einlesen.

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kevbo

Was ist denn heute passiert?

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Dandy

Mh, hier könnte eine gute Gelegenheit lauern. Laut Valueexplorer ist die Aktie recht niedrig bewertet, bei bspw. einem EV/EBITDA von 8. Lohnt meiner Meinung nach einen genaueren Blick.

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Toni

Valueexplorer

Was ist das?

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Dandy

Valueexplorer

Was ist das?

http://www.valueexplorer.com

 

 

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kevbo

Interessanter Ansatz...

 

Nur Swatch und Fortum erfüllen alle Kriterien

 

Nimmt man diese Graham-Kriterien als Basis, kommt es jetzt doch zur Überraschung: Die Analysten von BNP-Paribas sehen neben dem finnischen Versorger Fortum nur einen einzigen europäischen Blue Chip aus dem Stoxx Europe 600, der all diese Voraussetzungen für eine sichere Value-Anlage erfüllt: Swatch.

 

 

Swatch Tresor von Europa?

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kevbo

Wer hat heute sein Buch geöffnet? Swatch oder Richemont? :blink:

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Ich habe mich, zusammen mit Cai Shen und Marfir, in letzter Zeit mal intensiver mit dem Unternehmen beschäftigt.

 

Das sind die Notizen, welche ich mir beim Durchlesen des 2014er Geschäftsbericht gemacht habe:

 

Hersteller eher von Luxus, auch Schmuck. Stark auch im Retail vertreten. Eher Luxusmarke als Uhrenhersteller, wobei da auch stark als Lieferant von Teilen für mechanische Uhren tätig.Swatch hängt geschäftlich stark an dem Image der Uhr als Statussymbol und Schmuckstück. Dabei insbesondere die mechanische Uhr mit teuren Materialien (Edelmetalle und Edelsteine). Das gilt übrigens auch für Frauen (falls jemand denken sollte, Frauen hängen sich künftig eine Smartwatch an wenn sie mit dem Abendkleid ausgehen ...)

 

Der erste Teil des Geschäftsbericht ist etwas verspielt, mit viel Kunst, Design, Auftritten etc. Inhalt eher schwach, zumindest beim Überfliegen. Ist aber auch wichtig, dass sich eine solche Firma stark mit ihrem Image (bzw. dem ihrer Luxusmarken) und öffentlichem Auftritt befasst. Insofern finde ich es auch gar nicht verkehrt, dass eine Frau die Verwaltungsratpräsidentin ist, zumal mit Familiengeschichte im Unternehmen als Tochter des Gründers.

 

Als Unternehmen mit sehr viel arbeitsintensiver Herstellung in der Schweiz stark von der Stärke des schweizer Franken betroffen.

 

Mit ETA fertigt Swatch mechanische Uhrwerke, auch als Zulieferer der Industrie.

 

Meco scheint auch in dem Bereich der Uhrwerke tätig zu sein.

 

Francois Golay ist für höchstwertige Uhrwerke zuständig.

 

Nivarox-AR ist offenbar für die Herstellung von Einzelteilen zuständig, wie Federn etc.

 

Comadur ist für Keramikgehäuse und Armbänder zuständig. Auch Saphierglas wird offenbar von Swatch hergestellt.

 

Rubattel ist für die Herstellung von Zifferblättern zuständig.

 

Universo macht Zeiger.

 

Ruedin fertigt offenbar ganze Uhren im Auftrag und unterstützt bei der Entwicklung.

 

Lascor fertigt Armbänder.Simon et Membrez wurde 2012 übernommen und fertigt hochwertige Gehäuse und Armbänder.Novi montiert mechanische Uhrwerke und erledigt den Kundendienst.

 

Swatch Group Assembly baut Uhren zusammen ;-)

 

DYB (Dress Your Body) ist für Edelsteinfassung zuständig.Swiss Timing ist für Zeitmessung bei Wettbewerben zuständig.

 

Asulab ist das zentrale Entwicklungslabor von Swatch.Moebius macht Schmiermittel für Uhrwerke/Mikrotechnologie.

 

CDNP ist für 3D Modellierung und Rapid Prototyping zuständig.Mit Beleneos ist man im Bereich der Technologie alternativer Energien tätig (Energiespeicher, Elektronik für Photovoltaik, Wasserstoffbatterie etc.).

 

ICB kümmert sich um Patentverwertung und Schutz geistigen Eigentums von Swatch.

 

Mit EM Microelectronic ist Swatch auch im Bereich der Quarzwerke mit Schaltkreisen in ultra-niedriger Spannung (eine Wissenschaft für sich und möglicherweise über Patente hochinteressant für das Theme IoT). Außerdem sind sie darüber im Bereich Smartcards sowie RFID, anscheinend dort einer der Pioniere, tätig. Auch interessant sind Kunststoffdisplays, die lichtdurchlässig sind und das einfallende Licht für die Anzeige modulieren. Somit könnte Swatch als Basis-Technologie Zulieferer bei den Smartwatches und Co indirekt profitieren.

 

Mittels Renata ist das Unternehmen auch im Bereich der Batterien/Knopfzellen tätig, auch Lithium Ionen

 

.Mit Micro-Crystal operiert Swatch auch im Bereich der Quarze als Zulieferer für die Elektronikindustrie.Bleibt zu hoffen, dass sich das Unternehmen im Bereich der Smartwatches nicht verzettelt und bei seinen Leisten bleibt.

 

Uhren & Schmuck sind die hauptsächlichen Umsatzbringeer und bringen als einzige einen Gewinn. Elektronische Systeme hat leichte Verluste gemacht. Leider schlüsselt Swatch nicht weiter auf.

 

Leider wird auf den Grund für die Höhe der Vorräte nicht weiter eingegangen. Sie werden hauptsächlich von Halb- und Fertigfabrikaten dominiert. Beide sind gegenüber 2013 angestiegen, wenn auch nicht extrem. Das jährliche Wachstum der Vorräte ist mit 15% etwas höher als das des Unternehmens (ungefähr 12%).Capex 2014: Das ist hauptsächlich in Grundstücke, Gebäude und Anlagen geflossen. 2013 ist der Anteil an Gebäuden und Grundstücken deutlich niedriger, der in Anlagen ähnlich hoch. Die Abschreibungen sind demgegenüber relativ gering, was die 2014 sehr hohe Wachstumsquote von fast 300% (2013: unter 200%) erklärt.

 

2013 wurde die Mehrheit an Rivoli (40 auf 58%) erstanden, was vermutlich zum starken Anstieg der Minderheitsanteile geführt hat (bei einer Mehrheitsbeteiligung muss das Unternehmen in der Bilanz konsolidiert werden, auch wenn ein guter Teil der Gewinne, hier 42%, wieder abgeführt werden muss).Mit Rivoli ist Swatch jetzt stark im Retail vertreten und kann das Unternehmen durch die Mehrheit steuern. Es ist also eine Investition in das Kerngeschäft von Swatch.

 

Der Großteil des Goodwill wird von Harry Winston beigesteuert. Das ist eine Investition ins hochpreisige Schmuckgeschäft und der Aufbau einer neuen Uhrenmarke. Alleine das Umlaufvermögen von Harry Winston entspricht schon in etwa deren Goodwill-Anteil.Leasing: Operative Leasingverbindlichkeiten 2014: Insgesamt 1,8 Milliarden gegenüber 1,5 Milliarden 2013. Auf das Jahr gesehen waren es 511 Millionen im Vergleich zu 384 Millionen im Vorjahr. Das ist deutlich mehr als die Schulden des Unternehmens und sollte mit betrachtet werden (ca. 20% am Eigenkapital).

 

 

Dazu habe ich noch die Geschäftszahlen der letzten 11 Jahre aufbereitet:

Unternehmensanalyse Swatch.xls

 

 

Das Unternehmen hat sehr gute Zahlen, eine nur sehr geringe Verschuldung. Es scheint etwas zyklisch zu sein, was bei Luxusgütern vielleicht auch zu erwarten ist. Mit dem Kauf von Harry Winston ist das Unternehmen in das Geschäft für hochwertigen Schmuck eingestiegen. Dadurch ist der Goodwill zwar etwas angestiegen, mit unter 20% aber noch im grünen Bereich.

 

Die Bewertung des Unternehmens befand sich zu Ende 2014 im langjährigen Durchschnitt, ist durch den Kursabfall in den letzten Monaten aber entsprechend günstiger geworden.

 

Das Unternehmen zahlt eine Dividende mit ca. 2% Rendite, was bei einer Ausschüttungsquote von unter 30% absolut nachhaltig ist. Die Dividenden sind im Schnitt um 18% die letzten 11 Jahre gestiegen. Quellensteuerproblematik in der Schweiz natürlich vorhanden.

 

Der Umsatz ist in der Periode um durchschnittlich knapp 10%, der Gewinn um 12% jährlich gestiegen. Gleiches gilt für den operativen Cashflow, der Ende 2014 sehr stark war und keine Schwäche erkennen lässt. Durch hohe Investitionen ist der Gewinn und der freie Cash-Flow geringer ausgefallen, was aber einmalige Effekte sein sollten.

 

Die Kostenquoten befinden sich ungefähr im langjährigen Schnitt, die Margen sind ok, Verschuldung kein Problem (selbst unter Einbezug der hohen Leasing-Verbindlichkeiten).

 

Beim Working-Capital Management ist eine sehr lange Geldbindung zu bemängeln, wobei nicht ganz klar ist, inwiefern das vom Geschäft abhängt. Möglicherweise ist die Herstellung hochwertiger mechanischer Uhren sehr langwierig und damit das Kapital lange gebunden (auch Materialien, wie Edelmetalle und Edelsteine). Die Vorratsintensität geht auf insgesamt fast 30% der Bilanzsumme hoch, was schon viel ist. Auf der anderen Seite kann das Unternehmen aufgrund der geringen Anlageintensität relativ flexibel auf Nachfrageänderungen reagieren.

 

Die Bewertung ist Ende 2014 mit einem EV/EBIT von 13 ungefähr im langjährigen Mittel und absolut betrachtet als nicht übermäßig hoch anzusehen.

 

Nick Hayek, Mitglied der Gründerfamilie, hat kürzlich auf gut laufende Geschäfte verwiesen. Das Unternehmen veröffentlicht die Geschäftsberichte halbjährlich, womit keine neuen Zahlen seit Ende 2014 verfügbar sind. Auch im Hinblick auf die guten Zahlen Ende 2014, mit einem sehr starken operativen Cashflow, ist der aktuelle Absturz der Aktie schwer nachzuvollziehen.

 

Generell drückt der starke Franken auf den Kurs, denn Swatch hat ungefähr 50% seiner Personalaufwände in der Schweiz. Natürlich wird auch das Thema Apple Watch eine Rolle spielen. Die Analysten vergeben übrigens auch nur ein Sell Rating, sonst nur Hold oder Buy, an denen kann es also auch nicht liegen.

 

Natürlich gibt es auch Kritik, z.B. hier. Insbesondere die Intransparenz wird bemängelt. Das Unternehmen bilanziert nach Suisse-GAAP statt IFRS, womit unter Anderem Pensionen nicht so genau aufgeschlüsselt werden müssen. Außerdem wird die hohe Vergütung des Managements (inklusive der Gründerfamilie) bemängelt.

 

Die hohen Investitionen 2014 sind wohl in ein Liebhaberobjekt in Zürich geflossen, was wohl für die operative Seite nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Solche Liebhaberei ist bei einmaligem Vorkommen verschmerzbar (der Unternehmenswert erhöht sich ja entsprechend), aber dauerhaft ist so etwas unschön.

 

Insgesamt würde ich das Unternehmen so darstellen: Wenn man weiterhin daran glaubt, dass mechanische Uhren ein Statussymbol in der reichen Welt bleiben, der findet hier ein offensichtlich gut geführtes Unternehmen mit geringer Verschuldung und einer vergleichsweise geringen Bewertung. Unsicherheiten stecken im Einfluss der Gründerfamilie, deren Vergütung und Transparenz der Bilanzierung, wobei hier die Schweizer Bilanzierungsregeln sicher nicht zu den schlechtesten in der Welt gehören.

 

Auch sehr lesenswert ist dieser Artikel. Dort wird auf den Spread zwischen Inhaberaktien (anonym gelistet) und den Namensaktien hingewiesen. Historisch waren die Inhaberaktien immer deutlich teurer, was mit dem Listing im schweizer Leitindex begründet wird. Aktuell ist diese Spread aber fast auf null gesunken, womit die Inhaberaktien fast zum gleichen Preis wie die Namensaktien zu handeln sind. Insofern empfiehlt sich aktuell wohl eher der Kauf der Inhaberaktien. Jedenfalls eine interessante Lektion in Sachen Indexing, Marktneutralität und Markteffizienz.

 

@Admins:

Könnte man mal die grausame Formatierungsfunktion dieses Forums verbessern. Das kostet manchmal enorm Zeit und Nerven!

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Kaffeetasse

Vielen Dank, gute Arbeit!

Witzigerweise hab ich mich just heute morgen wieder um 347-48€ bei Swatch eingekauft. ^_^

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

@ Dandy:

Danke für die tolle Ausarbeitung! :thumbsup: Nun sind (hochwertige) Uhren ja langlebige Konsumgüter. Soll heißen, Konsumenten kaufen sich nicht alle Nase lang eine neue Uhr. Wie ist also gewährleistet, dass die EPS von Swatch stetig steigen bzw. zumindest stabil bleiben? Auf welchen Märkten siehst Du das meiste Wachstumspotenzial?

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Dandy

Tja, was soll ich sagen. Ich selbst trage seit Jahren eine schlanke Solar-Funkuhr eines japanischen Herstellers und käme nicht im Traum darauf mir eine ungenaues archaisches Monstrum mit mechanischem Werk an den Arm zu binden. Ich habe auch zuhause keine Pendeluhr. Ständig Uhren nachstellen ist nicht so meins.

 

Insofern tue ich mich schwer mit der Bewertung, ob mechanische Uhren weiterhin ein Statussymbol bleiben so wie sie es die letzten 20 Jahre waren/wurden. Die Schweizer Uhrenindustrie ist mit dem Entstehen der Quarzuhren auch enorm unter Druck geraten und fast die ganze Industrie ist dabei pleite gegangen. Anschließend hat sich die Kundschaft aber wieder auf alte Werte besinnt und kaufte solche Uhren als Statussymbol. Wird es so bleiben? Sehr schwer zu sagen. Ich sehe aber von Smartwatches erstmal keine Änderung der Situation, denn sonst hätten wir uns in der Vergangenheit auch alle eine Taschenrechneruhr umgehangen.

 

Eine Uhr ist der einzig echte Männerschmuck. Im Gegensatz zu einem Smartphone wird es offen getragen und da spielt die Optik/der Status eine wesentlich größere Rolle, jedenfalls für Viele. Eine vergoldete Apple-Watch kann ich mir nur schwer als Ersatz einer Glashütte (gehört auch zu Swatch) vorstellen. Aus vielen Gründen, auch aus technischen, wie der Ladeproblematik. Für mich sind beide nichts.

 

Was aber passieren könnte, ist eine Änderung der Warnehmung, indirekt durch Smartwatches, nämlich dass die Uhr wieder stärker funktional betrachtet wird und weniger nach ihrem Innenleben. Die junge Generation trägt weniger Uhren und der Charakter als Statussymbol scheint auch zu schwinden. Andererseits gibt es noch große Nachfrage nach Statussymbolen in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern, die womögich die Nachfrage nach edlen, klassischen Uhren weiterhin aufrecht erhalten werden.

 

Jenseits der Zahlen ist das wohl der Punkt, der bei Swatch am schwersten abzuschätzen ist. Bisher laufen die Geschäfte sehr gut und ich glaube Swatch hat ein sehr starkes Standbeim im Geschäft mit Endkunden (Retail) und kann im Bereich für edlen Schmuck noch weit expandieren (wie jüngst mit Harry Winston). Dort kann ich mir schwer vorstellen, dass die Nachfrage nich auch künftig noch sehr hoch sein dürfte bzw. wächst. Wer sich Schmuck im vier- bis fünfstelligen Bereich kauft, der will kein 0815 Design sondern etwas renommiertes, abseits der Materialkosten. Da könnte Swatch durch die starke Präsenz im Retail (Mehrheitsanteil an Rivoli zum Beispiel) noch viel erreichen. Insofern sollte man das Potenzial eher als Luxus- bzw. Schmuckhersteller suchen, was eben stark, aber nicht nur, auf Uhren bezogen ist.

 

Was das EPS angeht, so siehst Du das Gewinnwachstum der letzten Jahre im Excel Sheet. Die Marktkapitalisierung berechne ich grundsätzlich anhand der verwässerten Zahlen, womit auch das KGV, EV und Co damit berechnet wurden. EPS braucht es damit nicht wirklich.

 

Was Ersatzkäufe angeht, so sehe ich hier keine neue Entwicklung. Uhren gibt es ja nicht erst seit ein paar Jahren, insofern gab es schon immer einen großen Bestand, der halt teilweise ersetzt oder ergänzt wird. Würde dadurch keine Schwankungen erwarten. Generell ist Swatch aber leicht zyklisch, was man 2008 sehen konnte. Ist auch logisch, denn Luxusartikel werden üblicherweise in Krisenzeiten weniger nachgefragt. Der operative Cashflow des Unternehmens schwankt recht stark, was schon auffällig ist.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Nun, die Einführung der Quarzuhr führte zu einer Marktbereinigung unter den Uhrenherstellern, aus welcher Swatch gestärkt hervorging. Mal schauen, ob die SmartWatch sich durchsetzt und die Armbanduhr in ähnlichem Maße verdrängt, wie letztere einst die Taschenuhr. Wie schon weiter oben von mir erwähnt, will Swatch ja außerdem auch selbst entspr. Produkte auf den Markt bringen. Wie in den Bereichen Technologie, Mode und Luxus generell, ist es schwierig, hier (als Laie) eine seriöse Prognose in Aussicht zu stellen. Grundsätzlich gehe ich aber davon aus, dass sich die breit aufgestellte Swatch weiter am Markt wird halten können und auch Wachstum generieren kann. Sowohl durch neue Produkte als auch durch die Erschließung neuer Märkte. Im Vergleich zu anderen Uhren- bzw. Luxusherstellern ist Swatch vom KGV (2016e - Schätzungen von Finanzen.net) her auch etwas günstiger:

 

Swatch: 13,78

Fossil: 11,28

LVMH: 18,17

Christian Dior: 17,04

Richemont: 19,17

Kering: 14,66

Hermes: 31,84

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Dandy

Ein Vergleich nur anhand des KGV greift zu kurz. Dazu muss mindestens noch die Verschuldung und das Wachstum betrachtet werden. Auch die Zyklizität sowie das Geschäftsrisiko wirken auf die Kennzahlen, das sollte aber zumindest innerhalb einer Branche halbwegs stabil sein.

 

Eine Kennzahl wie EV/EBIT, geteilt durch das Wachstum wäre da schon sinnvoller. Enterprise Value berücksichtigt die Verschuldung sowie den Barbestand eines Unternehmens. Geteilt durch das Wachstum, ähnlich wie beim PEG, kommt da schon eine brauchbarere Kennzahl raus. Das langjährige Wachstum von Swatch liegt zwischen 10-12% (Umsatz 10%, Gewinn und Cashflow 12%). Damit bekäme man einen Wert von etwa 1 für Swatch (12 EV/EBIT / 12% Wachstum). Such doch mal diese Zahlen für die anderen Unternehmen raus, dann hätte man einen ganz schnellen Quick and Dirty Vergleich.

 

Natürlich reicht das dann noch lange nicht aus. EV/EBIT lässt Steuern und Zinszahlungen außen vor. Ein Unternehmen mit hoher Steuerquote oder schlechter Bonität bei nicht allzu hoher Verschuldung würde damit zu gut dastehen. Und natürlich ist das EBIT mit einigem Bilanzierungsspielraum versehen. Für eine Momentaufnahme müsste man also die zugrundeliegenden Zahlen zuerst bereinigen, allen voran der Gewinn, welcher die Basis für die Ermittlung des EBIT darstellt.

Bei diesem Punkt sehe ich übrigens die große Chance mit Swatch. Der Kurs ist zuletzt stark zurückgekommen, aber der operative Cashflow war im vergangenen Jahr sehr hoch und der Free-Cashflow nur aufgrund einer hohen Investition in zuvor genanntes Gebäude relativ niedrig. Diese Zahlen sind bilanziellem Spielraum viel weniger unterworfen und bescheinigten dem Unternehmen zuletzt sehr gute Zahlen. Da mir bisher keine Schwäche des operativen Geschäfts bekannt ist und das Unternehmen erst in einigen Wochen neue Zahlen veröffentlicht, würde ich es als aktuell recht günstig bewertet ansehen. Vielleicht weiß "der Markt" aber auch etwas, das ich nicht weiß (bspw. direkte Informationen aus den Verkaufskanälen).

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