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hululu0

Stevia-

Empfohlene Beiträge

hululu0

Tach

 

Hat von euch schon mal jemd etwas von Stevia gehört.....Zuckerersatz ohne Kalorien

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Stevia_rebaudiana

 

Zur Zeit in der Eu noch nicht erlaubt!

Hab auch nur eine Aktie auf dem Gebiet googeln können aber leider ein Otc Wert.

 

Nun würde mich eure Meinung interesieren - ich könnte mir ein Lohnendes Investment im Falle einer Zulassung vorstellen!!

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35sebastian

Mein Rat: Vergiss es! Pflanzliche Produkte sind immer teurer als künstlich hergestellte Saccarine.

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RobinHood

Unternehmen, die ihr Geschäft mit Diät oder gesunden Ernährungsprodukten verdienen, finde ich sehr interessant. Wenn man überlegt wieviele Fettleibige es auf der Welt gibt... und wenige werden die sicherlich nicht...

 

Hinzu kommt, dass diese Leute viel Geld bereit sind zu bezahlen, um irgendwie doch abzunehmen. Wenn man überlegt wie teuer SlimFast usw. sind, dann seht ihr, dass die Konsumenten auf diesem Gebiet verarscht werden. Aber es wird aus Verzweifelung und Hoffnung doch gekauft.

 

Da lassen sich sicherlich gute Margen erzielen.

Schau jetzt mal in die Kühltheke in den Supermarkt und vergleiche das mit den Prdodukten, die vor 5 Jahren verkauft wurden. In weiteren fünf Jahren wimmelt es nur noch vor 0,1 % Fett Produkten, diet Cola oder Produkten mit Zuckerersatz ohne Kalorien. Gibt es im Supermarkt überhaupt noch richtige Milch mit 3,5 %.

Ich komme zwar etwas vom Thema deines Tread ab, aber was ich damit sagen möchte ist, dass Produkte wie Zuckerersatz usw. für Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie sehr wichtig sind.

Wenn du interessante Unternehmen in diesem Gebiet ausfindig machst, kannst du gerne posten.

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krösus jr.

Was für abseitige threads es doch immer wieder zu entdecken gibt! :thumbsup:

 

Meine meinung: stevia ist - wenn überhaupt - ein high cost wellnessproukt fürs alternative milieu. Könnte durch eine hype mal echt der renner werden (für 0,5 Jahre!). Ansonsten: allenfalls relevant für einschlägige Unternehmen der Biobranche, die das zeug importieren und/oder durch vertragsbauern anbauen lassen und die sich sowieso dort (im wellenssbereich) schon positioniert haben. Ansonsten: Ein unternehmen, das sich nur auf das Honigkraut konzentriert, ist das absolute roulettespiel. Könnte man beliebig weiterspinnen: Süßkartoffel, ALoe vera, ingwer, zimt, zucker - womit wir bei Südzucker wären, einem in diesem zusammenhang schon ultra-seriösem unternehmen (und m.m.n. total unterbewertet, by the way).

 

Krjr

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Drella
· bearbeitet von Profi
Dem eigentlichen Süßstoff, dem Steviosid, konnte keine mutagene oder genotoxische Wirkung nachgewiesen [...] Da sich in weiteren Studien an Ratten deutlich negative Auswirkungen auf den männlichen Genitaltrakt zeigten sollte auch die Auswirkung auf die menschliche Fertilität genauer überprüft werden.

 

:w00t: :w00t: :w00t:

 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Stevia_rebaudiana

--> ob es stimmt? :-

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juro
· bearbeitet von juro66

:w00t: :w00t: :w00t:

 

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Stevia_rebaudiana

--> ob es stimmt? :-

 

 

Würde mich nicht wundern wenn da die Zuckerindustrie dahintersteckt. :) Da entsprechende Studien fehlen (teuer u. von der Zuckerindustrie nicht erwünscht) wird Stevia in D vorwiegend in Reformhäusern offiziell als Badezusatz verkauft. Darf nicht als Nahrungsmittel verkauft werden - anders als in anderen Ländern, glaube in der strengen Schweiz ist es offiziell - in Japan sowieso. Wenn man mit den Reformhäuslern redet, dann süssen diese selbst mit Stevia. Kenne auch ein paar die auf das Zeug schwören.

 

Sehr sparsam im Gebrauch u. Naturprodukt. 300-mal so süss wie Zucker.

 

 

Sehr interessante Reportage über Stevia - SWR-Umweltredaktion:

 

ARD-Mediathek: Süsspflanze Stevia

 

 

EDIT: @Mods: dieser Thread gehört wohl eher in den Off-Topic-Bereich. :-

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shaky

Würde mich nicht wundern wenn da die Zuckerindustrie dahintersteckt. :) Da entsprechende Studien fehlen (teuer u. von der Zuckerindustrie nicht erwünscht) wird Stevia in D vorwiegend in Reformhäusern offiziell als Badezusatz verkauft. Darf nicht als Nahrungsmittel verkauft werden - anders als in anderen Ländern, glaube in der strengen Schweiz ist es offiziell - in Japan sowieso. Wenn man mit den Reformhäuslern redet, dann süssen diese selbst mit Stevia. Kenne auch ein paar die auf das Zeug schwören.

 

Sehr sparsam im Gebrauch u. Naturprodukt. 300-mal so süss wie Zucker.

 

 

Sehr interessante Reportage über Stevia - SWR-Umweltredaktion:

 

ARD-Mediathek: Süsspflanze Stevia

 

 

EDIT: @Mods: dieser Thread gehört wohl eher in den Off-Topic-Bereich. :-

 

 

In Südamerika (Peru/Bolivien) jedenfalls ist es frei verkäuflich. Ebenso wie Rohrzucker.

Ich vermute mal, allein schon um die heimische Wirtschaft (Zuckerrüben) zu schützen, wird beides nicht propagiert, bzw. verboten oder mit Zöllen belegt.

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berliner

Sehr sparsam im Gebrauch u. Naturprodukt. 300-mal so süss wie Zucker.

Braucht trotzdem kein Mensch. Zum einen spart man Kalorien besser beim Fett als beim Zucker, denn Fett macht dick. Zum anderen will der Körper, wenn er "süß" signailisert bekommt und anfängt, Insulin zu produzieren, auch Zucker kriegen. Anderenfalls sinkt der Blutzucker ab und der Mensch, der gerade in seiner Schläue Süßstoff aufgenommen hat, bekommt einen Riesen-Appetit auf was Richtiges.

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Duder

Zum einen spart man Kalorien besser beim Fett als beim Zucker, denn Fett macht dick.

 

Es ist eher andersrum. Wer kein Fett isst, wird fett. Hört sich doof an, ist aber so, weil der Körper ohne genügend Fett in der Nahrung auf Sparflamme läuft und jedes Gramm direkt ansetzt. Man sollte also eher beim Zucker (Kohlenhydrate) sparen und auf den Kalorienverbrauch achten.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

Grad kam auf Pro7 was über Stevia. Ich glaub das Zeug werd ich mir mal holen und ausprobieren - klingt alles sehr interessant (achso ich meine das wirkliche Stevia, nicht irgendwelche Aktien).

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Grad kam auf Pro7 was über Stevia. Ich glaub das Zeug werd ich mir mal holen und ausprobieren - klingt alles sehr interessant (achso ich meine das wirkliche Stevia, nicht irgendwelche Aktien).

 

 

Sowas fällt unter Mohnanbau....Vorsicht.... :'(

 

stevia013.jpg

 

2.214 Aufrufe
Wertpapierforum.... :'( Naturheilküche... B)

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Emilian

Ich hab grad gelernt, hier in Deutschland isses als Tee- und Badezusatz frei käuflich.

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Johnny R.

pollmer, e.u.l.e. und etwas eigenes nachdenken sollte man denn doch investieren...

 

 

pollmer als nicht gerade schlechten lebensmittelchemiker,

e.u.l.e als sein vehikel (googel hallt)

 

den hass der 'ernährungsberater' gibt es obendrauf:thumbsup:

ohne jedwede seriöse studie kann man das ganze schon 'malb hacken...

 

als investment vll. interssant - menschen sind halt doof...

als selbstversuch sicher nicht...

 

evolution hat noch jede verarsche erkannt.

(hat ja auch mehr zeit und möglichkeiten)

 

lebbe is einfach...

 

nahrungsergänzungsmittel brauchen nur seeeeeeeeeeeeeeeeeehr einfache...

hmnja, die kaufen auch schoko-massagen von verwirrten physios...

 

DO IT!

bleibt trotzdem blöd!

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harwin

Soweit ich es beurteilen kann ich Stevia ein pflanzliches Produkt dem man sicherliche Beachtung schenken sollte.

Vor allem ist die Gewinnung laut eines Fernsehbeitrags ähnlich wie bei Zucker.

Anstatt Zucker und Süßstoff wie z. B. Aspartam, Xyclomat etc. auf ein natürliches Produkt zu setzen finde ich gut.

Da ja künstliche Süßstoffe auch oft gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich bringen, und möglicherweise auch

Krebserregend sein können.

Mich würde eine Stevia Aktie erst interessieren wenn es in Deutschland zugelassen ist.

Die Aussichten sind gut.

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Archimedes

Vor ein paar Monaten gab es einen Artikel dazu im Spiegel. Die Nahrungsmittel Industrie plant eine Werbekampagne für Stevia, da ihre Patente an den alten Süßstoffen ausgelaufen sind. Wenn sie also kein neues Produkt anbieten können werden sie in kurzer Zeit vom Generika Süßstoff überrollt.

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juro

Stevia wird mW bereits von Danone eingesetzt. Im asiatischen Markt u. insbesondere im japanischen Markt ist Stevia weitverbreitet u. Standard. Auch Coca-Cola schwenkt hier m.E. um u. bietet im asiatischen Markt bereits Coke mit Stevia an. Dem Stevia-Markt gehört die Zukunft...

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juro

Süßstoff Stevia Lebensmittelriesen starten die Zucker-Revolution Eine Marktanalyse von Dirk Müller

 

 

Eine gigantische PR-Maschinerie läuft an: Die großen Lebensmittelkonzerne verdienen immer weniger mit klassischen Süßstoffen, nun kreieren sie einen neuen Absatzmarkt. Das Wundermittel heißt Stevia, ein indianischer Zuckerersatz ohne Kalorien - die Branche hofft auf ein Milliardengeschäft.

 

Frankfurt am Main - Haben Sie schon einmal von Stevia gehört? Vermutlich nicht, denn das Thema hat in Medien und Finanzwelt bislang kaum Aufmerksamkeit gefunden. Doch das dürfte sich in den kommenden Monaten ändern. Schließlich geht es um nicht weniger als eine Revolution in der Lebensmittelindustrie.

 

Bei Stevia handelt es sich um einen Süßstoff, der es in sich hat. Seit Jahrhunderten nutzen die Indianer im Grenzland zwischen Brasilien und Paraguay eine Pflanze namens "stevia rebaudiana", auch Honigkraut genannt, als Süßungsmittel. Die Blätter werden im Vergleich zu Rohrzucker als 30-mal süßer empfunden, das extrahierte, reine Steviosid ist rund 300-mal süßer. Ein weiterer in der Pflanze entdeckter Stoff ist Rebaudiosid A, er soll sogar noch süßer sein.

 

Der besondere Reiz dieser Süße liegt darin, dass der Mensch sie zwar schmeckt, der Körper sie aber kaum verarbeitet. Mit anderen Worten: Stevia ist ein fast kalorienfreier Süßstoff.

 

Das bieten zwar auch andere Süßstoffe wie Aspartam, aber weil sie künstlich hergestellt sind, werden sie von vielen Menschen instinktiv abgelehnt. Oder sie sind, wie Cyclamat, in einigen Ländern wegen ihrer gesundheitlichen Folgen verboten. Aber ein natürlicher, nahezu kalorienfreier Süßstoff, den schon die Indianer nutzten, wäre etwas anderes. Naschen ohne schlechtes Gewissen - was für eine phantastische Zukunft!

 

Im Westen wurde die Pflanze verboten, in Asien ist sie allgegenwärtig

 

Doch mal wieder ist die Welt der Wirtschaftsinteressen schlechter, als man wahrhaben will. Wenn Sie sich wundern, warum stevia rebaudiana nicht schon längst bei uns eingesetzt wird, stellen Sie sich einfach die Frage: Wem nutzt es, wem schadet es?

 

Nutzen würde der Einsatz der Pflanze dem Verbraucher. Schaden würde er der mächtigen Zuckerindustrie und der chemischen Lebensmittelindustrie, den Giganten, die Milliarden mit der Produktion von Aspartam und Co. umsetzen. Einer der Marktführer, NutraSweet, gehörte bis zum Jahr 2000 dem Gentech-Konzern Monsanto Chart zeigen.

 

In den frühen achtziger Jahren, als das Thema Stevia in den USA aufkam, beendete eine Studie der University of Illinois in Chicago die Diskussion schnell wieder. Experimente an Ratten ergaben, dass ein Abbauprodukt von Steviosid potentiell krebserregend wirkt. Bezeichnenderweise hat die chemische Süßstoffindustrie an dieser Studie mitgewirkt.

 

Stevia war somit im Westen kein Thema mehr, von den Behörden wurde die Verarbeitung der Pflanze in Lebensmitteln nicht zugelassen. Anders ist das in Asien. In Japan etwa ist die Stevia-Pflanze seit den siebziger Jahren im Alltagseinsatz und bestimmt dort 40 Prozent des Süßstoffmarkts, ohne dass die japanischen Verbraucher in Massen vom Krebs dahingerafft werden.

 

Mit klassischen Süßstoffen lässt sich kaum noch Geld verdienen

 

Doch jetzt kommt eine neue Entwicklung dazu: Denn die Patente für viele künstliche Süßstoffe sind mittlerweile ausgelaufen, für Aspartam schon 1992, für Sucralose 2005. Außerdem wird der Markt von riesigen Mengen an Billigprodukten aus China überschwemmt. Die großen Player können nun nur noch wenig verdienen, das Interesse an Aspartam und Co. schwindet. Wie durch ein Wunder wird Stevia auf einmal wieder interessant für sie.

 

Aber wie soll man als Lebensmittelgigant von Stevia profitieren? Auf eine seit Jahrhunderten bekannte Pflanze kann man schließlich kein Patent anmelden: Jeder darf sie anbauen und vermarkten.

 

Also kam man auf eine geniale Idee: Man gewinnt einen der Stevia-Süßstoffe, Rebaudiosid A, auf chemischem Weg und meldet auf diese Methode sowie auf die chemisch behandelten Substanzen eine Reihe von Patenten an. Die reine Pflanze bleibt als Lebensmittel verboten, der chemisch gewonnene Bestandteil hingegen wird zugelassen - und man kann Millionen mit den neuen patentierten Süßstoffen verdienen. Perfide, aber real.

 

Die USA starten eine große Kampagne gegen Zucker

 

Im Jahr 2007 meldete Coca-Cola Chart zeigen 24 Patente auf Stevia-Produkte an. Coca-Colas Partner und Mitentwickler ist der Agrar- und Lebensmittelgigant Cargill, das größte Familienunternehmen der USA mit 116 Milliarden Dollar Umsatz im vergangenen Jahr.

 

Also alles bereit für den großen Angriff von Stevia auf Zucker, Aspartam und Co.? Fast. Es fehlten nur noch folgende Punkte:

 

* Der Geschmack muss möglichst nahe an Zucker herankommen. Tatsächlich hat es Cargill nach eigenen Angaben geschafft, den leichten Nachgeschmack nach Lakritz, der Stevia-Produkten eigen ist, zu minimieren.

* Man muss den Menschen einreden, dass der chemisch gewonnene Süßstoff "natürlich" ist. Sie wissen schon: "Alte Indianerpflanze" und so... Alles eine Frage des Marketings.

* Die neuen Süßstoffe müssen im Westen zugelassen werden. In den USA ist die generelle Unbedenklichkeit von Rebaudiosid-A in Süßungsmitteln als Lebensmittelergänzungsstoff durch die Food and Drug Administration im Dezember 2008 erklärt worden. Frankreich hat im September 2009 eine vorläufige Zulassung erteilt. In den kommenden Wochen soll auch in der EU über die Zulassung entschieden werden.

* Es muss genug Stevia angebaut werden. Cargill hat deshalb weltweit, vor allem in China, Vertragsbauern angeheuert und beginnt mit der massenhaften Züchtung von Samen.

 

Mittlerweile ist die Cargill-Marke Truvia Marktführer und beherrscht sechs Prozent des amerikanischen Süßstoffmarkts. Coca-Cola verwendet Stevia-Süßstoff in den USA bereits in "Sprite Green"-Limonaden. Auch PepsiCo Chart zeigen ist in die Produktion von Stevia-Produkten eingestiegen.

 

Praktischerweise kommt nun noch die Politik den Unternehmen zu Hilfe. Wie durch Zufall startet die US-Regierung in diesen Wochen eine große Kampagne gegen Fettleibigkeit und übermäßigen Zuckerkonsum.

 

Washingtons Kampf richtet sich ganz besonders gegen zuckerhaltige Limonaden. So will Präsident Barack Obama eine "Soda-Steuer" einführen, eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Limonaden. Diese Idee kam Ende 2009 auf und wird jetzt für den Kongress vorbereitet. Das Ganze wird unterstützt durch diverse wissenschaftliche Studien und eine landesweite Kampagne für gesunde und zuckerarme Ernährung.

 

In den kommenden zwei bis drei Jahren wird so ein neuer Multimilliarden-Markt entstehen - und kaum jemand nimmt bislang davon Notiz. Für die Konzerne kann die Party beginnen.

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juro
· bearbeitet von juro66

Süßkraut Stevia Angriff auf den Zucker Kalorienfrei und zahnschonend: Das lateinamerikanische Süßkraut Stevia könnte schon bald den Zuckermarkt in Europa durcheinanderwirbeln. Die Aktionäre von Europas größtem Zuckerhersteller Südzucker sind beunruhigt.

 

 

 

 

 

Süßkraut Stevia

Angriff auf den Zucker

Kalorienfrei und zahnschonend: Das lateinamerikanische Süßkraut Stevia könnte schon bald den Zuckermarkt in Europa durcheinanderwirbeln. Die Aktionäre von Europas größtem Zuckerhersteller Südzucker sind beunruhigt.

 

Von Bernd Freytag

 

 

12. Juli 2010

 

„Was ist, wenn Stevia kommt?“ Diese Frage sei jetzt häufiger zu hören, sagt Konzernsprecher Dominik Risser. Seit sich die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) im April positiv zu einer möglichen Zulassung des Süßstoffwunderkrauts äußerte, beschwören manche schon eine Revolution auf dem Zuckermarkt. Eines zumindest dürfte nach dem positiven Vorbescheid klar sein: Spätestens im kommenden Jahr wird die EU-Kommission den neuen Süßstoff als Nahrungsmittelzusatz EU-weit zulassen. „Daran führt kein Weg mehr vorbei“, sagt Anja Krumbe vom deutschen Süßstoffverband.

 

Was die Europäer in Aufregung versetzt, hat andernorts auf der Welt eine lange Tradition. In seiner ursprünglichen Heimat Paraguay wird die bis zu einem Meter hohe laubblättrige Pflanze schon seit Jahrhunderten verwendet, um den traditionellen Mate-Tee zu süßen. Aber auch gesundheitsfördernde, gar heilende Effekte werden dem Kraut nachgesagt. Allein die Blätter sind 30-mal süßer als Rohrzucker. Das Extrakt Steviosid soll bis zu 300-mal süßer sein. Zugleich ist der Süßstoff nahezu kalorienfrei, greift den Zahnschmelz nicht an und ist selbst für Diabetiker zu genießen.

 

 

Der Stevia-Anteil in Lebensmitteln wächst rasant

 

In Internetforen tobt schon seit langem ein Streit über die Vorteile und Risiken von Stevia. Der früher häufig geäußerte Verdacht, der Konsum von Steviosid beeinträchtige die Fruchtbarkeit oder verändere gar das Erbgut, wurde durch die Empfehlung der Efsa zumindest für geringe Mengen des Süßstoffes ausgeräumt. Anhänger des neuen Stoffs verweisen überdies auf die lange und offenkundig problemlose Nutzung in Südamerika – und sie verweisen auf Japan, wo Stevia schon seit den siebziger Jahren zugelassen ist.

 

Für die Lebensmittelindustrie jedenfalls birgt die Pflanze enormes Vermarktungspotential: ein „natürlicher“ Zuckerstoff, der nicht mit den Vorbehalten gegen die Chemiesüßer Aspartam und Cyclamat zu kämpfen hat und zugleich weder dick macht noch die Zähne schädigt. Das Problem an der Marketingwunderwaffe sei jedoch der manchmal noch bitterere Nachgeschmack und der fehlende „Bodyeffekt“, wie Südzucker-Sprecher Risser sagt. Für Backprodukte und Schokoriegel, die Volumen brauchten, sei sie nicht geeignet.

 

Seit die amerikanische Lebensmittelbehörde im Dezember 2008 das Extrakt Rebaudiosid A zugelassen hat, wächst der Stevia-Anteil in Lebensmitteln rasant. Nach Angaben des amerikanischen Stevia-Anbieters GLG Life Tech wird der Umsatz der mit Stevia-Produkten gesüßten Lebensmittel von 100 Millionen Dollar im vergangenen Jahr auf 2 Milliarden Dollar im nächsten Jahr steigen. In vorderster Reihe haben sich die großen Getränkeanbieter positioniert: Coca-Cola süßt seine Limonadenreihe „Sprite Green“ mit der eigenen Stevia-Marke „Truvia“, PepsiCo, der Lebensmittelriese Kraft, der Getränkekonzern Hanson – alle haben schon Stevia-Produkte auf dem Markt.

 

 

Coca-Cola hatte sich Patente gesichert

 

Kritiker bemängeln, dass die neue Beliebtheit der alten Pflanze erst eingesetzt hat, als einige klassische Zuckeraustauschstoffe ihren lukrativen Patentschutz verloren. Seither habe der Widerstand der chemischen Industrie spürbar nachgelassen. Zudem wird der Stevia-Absatz in den Vereinigten Staaten – zumindest indirekt – von politischen Kampagnen gegen Fettleibigkeit gestützt. Wichtigster Anbieter ist der amerikanische Mischkonzern Cargill (Jahresumsatz: 117 Milliarden Dollar), der auf Basis langlaufender Lieferverträge mit Coca-Cola die Marke Truvia mitentwickelt hat. Coca-Cola hatte sich frühzeitig Patente für das Extrahieren von Stevia-Extrakten gesichert und so eine Markteintrittsbarriere geschaffen. Das Partnerunternehmen Cargill heuert derzeit angeblich Hunderte Bauern in China an, um den erwarteten Ansturm auf Stevia zu meistern.

 

Coca-Cola, Cargill, die japanische Morita und die European Stevia Association waren denn auch die Treiber hinter den Zulassungsanträgen für die Europäische Union. Beflügelt wurde der Vorstoß vom Verhalten der französischen Regierung, die das Extrakt Rebaudiosid A Ende 2009 auf zwei Jahre befristet zugelassen hatte. Der französische Lebensmittelriese Danone kündigte umgehend den ersten Diätjoghurt auf Stevia-Basis an. Coca-Cola erklärte, die Rezeptur für die französische „Fanta Still“ entsprechend zu ändern. Die Amerikaner fügten eilfertig hinzu, Stevia solle auf keinen Fall das umstrittene Süßungsmittel Aspartam ersetzen, dessen Unbedenklichkeit von der EU schließlich festgestellt worden sei.

 

Dahinter steckt ein Kalkül, schließlich sind Stevia-Süßstoffe zwar billiger als Zucker, aber immer noch teurer als klassische Süßstoffe. Mit der massenhaften Verbreitung könnte der Preis für Stevia-Süßstoffe schnell sinken. Das Marketingargumentarium spricht ohnehin für das Süßkraut aus Südamerika. Das potentielle Marktvolumen ist jedenfalls riesig. Der globale Zuckermarkt wird auf 70 Milliarden Dollar Umsatz geschätzt – weitere rund 1,5 Milliarden Dollar werden mit Zuckeraustauschstoffen umgesetzt.

 

Der Süßstoffverband erwartet nach eigenem Bekunden keine Verdrängung. Stevia werde als neuer Baustein die Kette der bestehenden Produkte lediglich ergänzen. Auch Südzucker-Chef Wolfgang Heer fährt das Thema eher klein. „Wir sehen Stevia als interessantes Substitut für künstliche Süßstoffe“, sagt er. Von einem Angriff auf den Zuckermarkt spricht er nicht.

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Stairway

Süßstoff Stevia Lebensmittelriesen starten die Zucker-Revolution Eine Marktanalyse von Dirk Müller

 

 

Eine gigantische PR-Maschinerie läuft an: Die großen Lebensmittelkonzerne verdienen immer weniger mit klassischen Süßstoffen, nun kreieren sie einen neuen Absatzmarkt. Das Wundermittel heißt Stevia, ein indianischer Zuckerersatz ohne Kalorien - die Branche hofft auf ein Milliardengeschäft.

 

Frankfurt am Main - Haben Sie schon einmal von Stevia gehört? Vermutlich nicht, denn das Thema hat in Medien und Finanzwelt bislang kaum Aufmerksamkeit gefunden. Doch das dürfte sich in den kommenden Monaten ändern. Schließlich geht es um nicht weniger als eine Revolution in der Lebensmittelindustrie.

 

Bei Stevia handelt es sich um einen Süßstoff, der es in sich hat. Seit Jahrhunderten nutzen die Indianer im Grenzland zwischen Brasilien und Paraguay eine Pflanze namens "stevia rebaudiana", auch Honigkraut genannt, als Süßungsmittel. Die Blätter werden im Vergleich zu Rohrzucker als 30-mal süßer empfunden, das extrahierte, reine Steviosid ist rund 300-mal süßer. Ein weiterer in der Pflanze entdeckter Stoff ist Rebaudiosid A, er soll sogar noch süßer sein.

 

Der besondere Reiz dieser Süße liegt darin, dass der Mensch sie zwar schmeckt, der Körper sie aber kaum verarbeitet. Mit anderen Worten: Stevia ist ein fast kalorienfreier Süßstoff.

 

Das bieten zwar auch andere Süßstoffe wie Aspartam, aber weil sie künstlich hergestellt sind, werden sie von vielen Menschen instinktiv abgelehnt. Oder sie sind, wie Cyclamat, in einigen Ländern wegen ihrer gesundheitlichen Folgen verboten. Aber ein natürlicher, nahezu kalorienfreier Süßstoff, den schon die Indianer nutzten, wäre etwas anderes. Naschen ohne schlechtes Gewissen - was für eine phantastische Zukunft!

 

Im Westen wurde die Pflanze verboten, in Asien ist sie allgegenwärtig

 

Doch mal wieder ist die Welt der Wirtschaftsinteressen schlechter, als man wahrhaben will. Wenn Sie sich wundern, warum stevia rebaudiana nicht schon längst bei uns eingesetzt wird, stellen Sie sich einfach die Frage: Wem nutzt es, wem schadet es?

 

Nutzen würde der Einsatz der Pflanze dem Verbraucher. Schaden würde er der mächtigen Zuckerindustrie und der chemischen Lebensmittelindustrie, den Giganten, die Milliarden mit der Produktion von Aspartam und Co. umsetzen. Einer der Marktführer, NutraSweet, gehörte bis zum Jahr 2000 dem Gentech-Konzern Monsanto Chart zeigen.

 

In den frühen achtziger Jahren, als das Thema Stevia in den USA aufkam, beendete eine Studie der University of Illinois in Chicago die Diskussion schnell wieder. Experimente an Ratten ergaben, dass ein Abbauprodukt von Steviosid potentiell krebserregend wirkt. Bezeichnenderweise hat die chemische Süßstoffindustrie an dieser Studie mitgewirkt.

 

Stevia war somit im Westen kein Thema mehr, von den Behörden wurde die Verarbeitung der Pflanze in Lebensmitteln nicht zugelassen. Anders ist das in Asien. In Japan etwa ist die Stevia-Pflanze seit den siebziger Jahren im Alltagseinsatz und bestimmt dort 40 Prozent des Süßstoffmarkts, ohne dass die japanischen Verbraucher in Massen vom Krebs dahingerafft werden.

 

Mit klassischen Süßstoffen lässt sich kaum noch Geld verdienen

 

Doch jetzt kommt eine neue Entwicklung dazu: Denn die Patente für viele künstliche Süßstoffe sind mittlerweile ausgelaufen, für Aspartam schon 1992, für Sucralose 2005. Außerdem wird der Markt von riesigen Mengen an Billigprodukten aus China überschwemmt. Die großen Player können nun nur noch wenig verdienen, das Interesse an Aspartam und Co. schwindet. Wie durch ein Wunder wird Stevia auf einmal wieder interessant für sie.

 

Aber wie soll man als Lebensmittelgigant von Stevia profitieren? Auf eine seit Jahrhunderten bekannte Pflanze kann man schließlich kein Patent anmelden: Jeder darf sie anbauen und vermarkten.

 

Also kam man auf eine geniale Idee: Man gewinnt einen der Stevia-Süßstoffe, Rebaudiosid A, auf chemischem Weg und meldet auf diese Methode sowie auf die chemisch behandelten Substanzen eine Reihe von Patenten an. Die reine Pflanze bleibt als Lebensmittel verboten, der chemisch gewonnene Bestandteil hingegen wird zugelassen - und man kann Millionen mit den neuen patentierten Süßstoffen verdienen. Perfide, aber real.

 

Die USA starten eine große Kampagne gegen Zucker

 

Im Jahr 2007 meldete Coca-Cola Chart zeigen 24 Patente auf Stevia-Produkte an. Coca-Colas Partner und Mitentwickler ist der Agrar- und Lebensmittelgigant Cargill, das größte Familienunternehmen der USA mit 116 Milliarden Dollar Umsatz im vergangenen Jahr.

 

Also alles bereit für den großen Angriff von Stevia auf Zucker, Aspartam und Co.? Fast. Es fehlten nur noch folgende Punkte:

 

* Der Geschmack muss möglichst nahe an Zucker herankommen. Tatsächlich hat es Cargill nach eigenen Angaben geschafft, den leichten Nachgeschmack nach Lakritz, der Stevia-Produkten eigen ist, zu minimieren.

* Man muss den Menschen einreden, dass der chemisch gewonnene Süßstoff "natürlich" ist. Sie wissen schon: "Alte Indianerpflanze" und so... Alles eine Frage des Marketings.

* Die neuen Süßstoffe müssen im Westen zugelassen werden. In den USA ist die generelle Unbedenklichkeit von Rebaudiosid-A in Süßungsmitteln als Lebensmittelergänzungsstoff durch die Food and Drug Administration im Dezember 2008 erklärt worden. Frankreich hat im September 2009 eine vorläufige Zulassung erteilt. In den kommenden Wochen soll auch in der EU über die Zulassung entschieden werden.

* Es muss genug Stevia angebaut werden. Cargill hat deshalb weltweit, vor allem in China, Vertragsbauern angeheuert und beginnt mit der massenhaften Züchtung von Samen.

 

Mittlerweile ist die Cargill-Marke Truvia Marktführer und beherrscht sechs Prozent des amerikanischen Süßstoffmarkts. Coca-Cola verwendet Stevia-Süßstoff in den USA bereits in "Sprite Green"-Limonaden. Auch PepsiCo Chart zeigen ist in die Produktion von Stevia-Produkten eingestiegen.

 

Praktischerweise kommt nun noch die Politik den Unternehmen zu Hilfe. Wie durch Zufall startet die US-Regierung in diesen Wochen eine große Kampagne gegen Fettleibigkeit und übermäßigen Zuckerkonsum.

 

Washingtons Kampf richtet sich ganz besonders gegen zuckerhaltige Limonaden. So will Präsident Barack Obama eine "Soda-Steuer" einführen, eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Limonaden. Diese Idee kam Ende 2009 auf und wird jetzt für den Kongress vorbereitet. Das Ganze wird unterstützt durch diverse wissenschaftliche Studien und eine landesweite Kampagne für gesunde und zuckerarme Ernährung.

 

In den kommenden zwei bis drei Jahren wird so ein neuer Multimilliarden-Markt entstehen - und kaum jemand nimmt bislang davon Notiz. Für die Konzerne kann die Party beginnen.

 

Guter Autor. Ist sicher vom Fach :rolleyes:

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