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Lensk
· bearbeitet von Lensk

Hi,

 

ich bin gerade dabei, mich an die Fundamentalanalyse heranzutasten und mir ein Excel Sheet zu bauen. Der Thread hat mir extrem geholfen, vielen Dank! Ich habe jetzt mal die Kennzahlen für ein Unternehmen ausgerechnet und würde mich freuen, wenn jmnd mal einen Blick darauf werfen könnte. Ich poste hier die Kennzahlen, bei denen ich mir nicht ganz sicher bin.

 

Unternehmen: Aixtron

Geschäftsbericht: http://aixtron.de/fi...X_GB_2010_d.pdf

 

 

Free Cashflow: -17690000 (auf S. 2 des Berichtes steht ein vollkommen anderer FCF, da anders berechnet. Welchen soll ich jetzt für die Bewertung nehmen?) <- geklärt

Nettoverschuldung: 40990000

Gearing: 6,83

Dyn. Verschuldungsgrad: -2,32

Working Capital: 654696000

 

Ich würde mich sehr über eine Korrektur freuen :)

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Toni
· bearbeitet von Toni

Unternehmen: Aixtron

Geschäftsbericht: http://aixtron.de/fi...X_GB_2010_d.pdf

 

Free Cashflow: -17690000 (auf S. 2 des Berichtes steht ein vollkommen anderer FCF, da anders berechnet. Welchen soll ich jetzt für die Bewertung nehmen?)

 

Hi Lensk,

 

auf Seite 102 des GB findest Du die Kapitalflussrechnung, der Free Cashflow ergibt sich

aus operativem Cashflow plus Investitionscashflow, hier also (für 2010):

 

 

Op-CF = Mittelzuflüsse/-abflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit = 147,7 mio

Inv.-CF = Mittelzuflüsse/-abflüsse aus Investitionstätigkeit = -165,4 mio

=> Free CF = -17,7 mio

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Lensk
· bearbeitet von Lensk

Unternehmen: Aixtron

Geschäftsbericht: http://aixtron.de/fi...X_GB_2010_d.pdf

 

Free Cashflow: -17690000 (auf S. 2 des Berichtes steht ein vollkommen anderer FCF, da anders berechnet. Welchen soll ich jetzt für die Bewertung nehmen?)

 

Hi Lensk,

 

auf Seite 102 des GB findest Du die Kapitalflussrechnung, der Free Cashflow ergibt sich

aus operativem Cashflow plus Investitionscashflow, hier also (für 2010):

 

 

Op-CF = Mittelzuflüsse/-abflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit = 147,7 mio

Inv.-CF = Mittelzuflüsse/-abflüsse aus Investitionstätigkeit = -165,4 mio

=> Free CF = -17,7 mio

 

Danke Toni, dann lag ich ja richtig. Und den FCF von S. 2 ignoriere ich dann einfach mal gekonnt :)

 

Würde mich um eine Korrektur/Überprüfung der anderen werte freuen.

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Banker_No.1
· bearbeitet von Banker_No.1

Das 2. Buch habe ich auch schon gelesen und es ist wirklich sehr empfehlenswert!

Bin wahrscheinlich der jüngste hier und in meinem Alter ist es eigentlich ungewöhnlich sich so früh schon mit dem Thema Finanzen etc. zu beschäftigen aber das Motto heißt: Früh übt sich!

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Stairway

Bei einem Unternehmen, das stabile hohe Gewinne schreibt, bewertet der Markt die Aktie überwiegend nach dem KGV, egal ob das KBV bei 2, 5, 10 oder 20 steht, denn die Gewinne sind das, was der Investor haben will.

 

Wie gesagt, der "Markt" bewertet nicht vorranig nach einer Kennzahl. Die Kennzahlen sind allesamt verbunden. Siehe zum Beispiel:

 

Das KBV von SAP ist mit fast 7 eigentlich irrsinnig hoch, aber solange SAP stabile und sogar leicht steigende Gewinne schreibt, interessiert sich der Markt nicht für den Buchwert des Unternehmens.

 

Nein, das KBV ist nicht irrsinnig hoch. Dies liegt ganz einfach daran, dass SAP eine sehr hohe Eigenkapitalrendite hat. Ggf. hast du meine Formel von oben noch nicht verstanden, aber das KGV ist nur ein Produkt aus KBV und Eigenkapitalrendite (und vice verca).

 

Bei einem Unternehmen, das Verluste schreibt oder zu schreiben droht, bewertet der Markt die Aktie überwiegend nach dem KBV, egal ob das Unternehmen ein KGV hat oder nicht, denn der Buchwert gilt bei einer Turnaround-Story als Richtwert dafür, wieviel das Unternehmen mittelfristig wert sein könnte, sofern es nicht komplett untergeht.

 

Relevant ist der Barwert zukünftiger Cashflows.

 

Das KBV erlaubt einen Vergleich zwischen Unternehmen derselben Branche mit stark unterschiedlicher Gewinnsituation. (Beispiel: Praktiker gegen Hornbach gegen Metro; vor zwei Jahren hatte Hornbach bei stabilen Gewinnen ein KBV von weit unter 1 und war damit in der Peer Group viel zu billig.)

 

Auch das ist so nicht richtig (sorry) aber das KBV drückt einfach nur die Eigenkapitalrendite und das Gewinnwachstum aus.

 

KBV = (EKR - g) / (COE - g) wobei COE = Cost of Equity und g = Gewinnwachstum.

 

Plotte einfach mal EKR vs. KBV und du siehst das. Ich mache das hier deutlich, weil es ein weit verbreiteter Fehler ist, nur anhand des KBVs und ohne Blick auf die Rentabilität Unternehmen zu bewerten. Die Aussage ein Unternehmen ist teuer weil KBV = 9 oder billig weil KBV = 0.5 ist schlicht falsch, bzw. nur im Liquidationsfall richtig.

 

Der mathematische Zusammenhang zwischen beiden Werten ist dem Markt dabei egal. Der Markt wählt jeweils diejenige der beiden Kennziffern, die für die Situation des Unternehmens aussagekräftiger ist.

 

Diese Aussage ist mir schleierhaft.

 

 

Grüße

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Drella

Plotte einfach mal EKR vs. KBV und du siehst das. Ich mache das hier deutlich, weil es ein weit verbreiteter Fehler ist, nur anhand des KBVs und ohne Blick auf die Rentabilität Unternehmen zu bewerten. Die Aussage ein Unternehmen ist teuer weil KBV = 9 oder billig weil KBV = 0.5 ist schlicht falsch, bzw. nur im Liquidationsfall richtig.

 

Naja, im Liquidationsfall bringt dem Aktionär in 99,9% der Fälle auch ein sehr niedriges KBV nichts.

 

Ich würde es so ausdrücken, dass eine absolute Aussage bezüglich des KBVs nur dann einigermaßen Sinn macht, falls ein Unternehmen keinen Gewinn erzeugt und somit die EKR und das KGV nicht ermittelbar sind. Gleiches gilt im übrigen für das KUV. Bei sehr jungen Unternehmen / Start-ups kann eine absolute Betrachtung dieser Kennzahlen auch zielführend sein - implizit trifft man aber auch in diesem Fall immer eine Aussage über die mögliche oder zukünftige EKR bzw. Umsatzrendite.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
Die Aussage ein Unternehmen ist teuer weil KBV = 9 oder billig weil KBV = 0.5 ist schlicht falsch, bzw. nur im Liquidationsfall richtig.

Genau damit bestätigst du doch meine Aussage: Bei Unternehmen, bei denen der Liquidationsfall in die Bewertung einbezogen werden muss (also z. B. der Commerzbank), ist das KBV die interessantere Kennzahl, bei Unternehmen mit hohen stabilen Gewinnen hingegen (also z. B. SAP) das KGV.

 

Und der Markt reagiert auch genau so: Solange z. B. Metro stabile hohe Gewinne liefern konnte, wurde es über sein KGV bewertet und in Konkurrenz zu den KGVs von Carrefour und Tesco bepreist; seitdem diese Gewinne ins Wanken geraten sind, ist Metro auf ein KBV von nahe 1 gefallen, aber nicht auf Null. Das KGV von Metro ist derzeit nicht aussagekräftig, weil die Gewinne zu nahe bei Null liegen und deshalb viel zu stark streuen, um daraus einen vernünftigen Aktienkurs ableiten zu können.

Für E.On und RWE gilt ähnliches: E.On hat zwar derzeit das höhere KGV, aber dieses ist aufgrund der hohen Unsicherheit bezüglich der Gewinne und künftigen Cashflows nicht mehr relevant, während das KBV von 0,8 einen weiteren Kursrückgang aufhält. Die Gewinnsituation von RWE wird als stabiler eingeschätzt, weshalb der Markt RWE nicht über sein KBV, sondern über sein KGV bewertet und diesbezüglich in Konkurrenz zu EDF und anderen Konkurrenten bepreist.

 

Das KGV allein kann ja auch gar nicht das einzig sinnvolle Maß darstellen, weil die Gewinne eines Unternehmens negativ werden können, der Kurs der Aktie aber nicht. Deshalb muss es einen Bereich geben, in dem die Bewertung über KGV und Eigenkapitalrendite versagt - nämlich genau dann, wenn kein Gewinn mehr erzielt wird, das Unternehmen aber nicht insolvent ist. Genau in diesem Bereich kippt die Relevanz von KGV und KBV bei der Marktbewertung, d. h. der Kursbildung, eines Unternehmens.

 

Letzten Endes sagen wir doch beide dasselbe aus. Nur verwendest Du die Eigenkapitalrendite als zusätzliche Größe in der Formel, während ich eine Zweiteilung zwischen einer hinreichend großen und einer zu kleinen Eigenkapitalrendite vornehme, weil ohne positive Eigenkapitalrendite, vor allem aber ohne eine einigermaßen zuverlässig bestimmbare Eigenkapitalrendite Deine auf Gewinnen basierende Formel nicht mehr funktionieren kann. Genau dieses Problem liegt aber bei Unternehmen vor, deren Gewinn sich in der Nähe von Null bewegt.

Und dass das KBV bei stark negativer Eigenkapitalrendite ebenfalls nichts Sinnvolles mehr aussagt, weil dann das Eigenkapital von den Verlusten aufgefressen wird, habe ich stillschweigend vorausgesetzt.

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chosen_one

Liebe Community, Hallo W.Hynes,

 

ich bin bei einer Analyse der Amazon Aktie auf einen KGV-Wert von -597 für 2014 auf der Page wallstreet-online (http://www.wallstreet-online.de/aktien/amazon-aktie/bilanz) gestoßen, welches ja sozusagen einem "Kurs-Verlust-Verhältnis "entsprechne würde. Ist der Wert überhaupt im konkreten Fall von Amazon aus plausibek einzuschätzen vor dem Hintergrund das im Geschäfts-Jahr 2013 Amazon ein KGV von ca. 665 erreichte.

 

Deshalb meine Frage, Wie kann das 2014er KGV begründet werden, hat da jmd tieferes Hintergrundwissen.

 

Freue mich über Euren Support!

 

LG

 

David

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Dandy

Ein negatives KGV bedeutet nichts anderes, als dass ein Verlust gemacht wurde. Ein derart hohes KGV wie 2013, zusammen mit dem negativen KGV von 2014, deutet darauf hin, dass das Unternehmen an der Gewinnschwelle arbeitet. Ich habe mal gelesen, dass Amazon eine extrem expansive Politik betreibt und vor allem auf Marktanteile aus ist und Gewinne für die Unternehmensführung zweitrangig sind.

 

Ich habe mich aber nicht näher mit dem Unternehmen befasst. Für weitere Informationen solltest Du einen Blick in den Geschäftsbericht werfen.

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chosen_one

HI dandy,

 

danke für deine Antwort.

 

Kannst du mir kurz die Logik erklären die sich hinter deiner Antwort erklären, welche sich hinter der Aussage verbirgt "Ein derart hohes KGV wie 2013, zusammen mit dem negativen KGV von 2014, deutet darauf hin, dass das Unternehmen an der Gewinnschwelle arbeitet". Leider versteh ich diese nicht.

 

Vielen Dank vorab,

 

GLG

David

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Dandy

Ist doch logisch. Nehmen wir mal einen konstanten Kurs an, aber Gewinne die gegen null tendieren (nur ganz leicht positiv), dann ergibt sich ein sehr hohes KGV. Einfach mal selber ausrechnen.

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