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andy

Die Immobilien- und Wohnungswirtschaft

Empfohlene Beiträge

Chips

Hallo,

 

mal ne blöde Frage: Die Besteuerung von deutsche Immo- und REIT-Aktien ist mir klar. Bei britischen REITs hab ich gelesen, dass die Briten da 20% Quellensteuer einbehalten. Kann man diese von der deutsche Abgeltungssteuer automatisch abziehen?

 

Wie sieht es mit der Quellensteuer für amerikanische Immo- und REIT-Aktien aus? Wie bei anderen Aktien diese 15%, die man automatisch absetzen kann?

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Mithrandir77

ja in den USA ist es wie bei den anderen Unternehmen auch

 

Zitat

Die Dividende in Höhe von 7,09 pence wurde aufgeteilt in

3,545 Pence PID [Property Income Distribution] und
3,545 Pence Non PID
——-
7,090 Pence/Quartal/Aktie

Auf den PID Anteil wurden 20% britische Quellensteuer erhoben, aber es erfolgte keine Anrechnung auf die deutsche Kapitalertragssteuer, trotz DBA  mit Großbritannien. In Summe ergibt sich  so ein Netto von ca. 65 %. Schüttete British Land aber 100 % PID aus, blieben nur ca. 50 %.

 

das habe ich per google auf einem Blog gefunden...aber das dürfte wohl so stimmen 

 

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sharequest

Aufpassen beim Verkauf! US-REITs werden in den allg. VVT und sämtliche anderen Aktien in den Aktien-VVT gebucht.

Hatte damals extra "Verluste produziert", nur um danach zu merken, dass die REIT-Gewinne nicht verrechnet wurden...

 

image.png

Quelle

 

Wurde auch hier schon mal diskutiert.

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Chips

Danke @sharerequest und @Mithrandir77 für die Infos.

 

Ich hätt mal noch ne konkrete Frage:

Hamborner REIT vs. Deutsche Euroshop. REIT vs. Immobilienunternehmen. Ja, Ersterer hat eher kleinere Immobilien und auch Büros, aber ansonsten sind sie sich sehr ähnlich.

 

Welcher Vor- und Nachteile seht ihr bei den beiden Werten?

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Peter Grimes
vor 5 Stunden schrieb Chips:

Hamborner REIT vs. Deutsche Euroshop. REIT vs. Immobilienunternehmen. Ja, Ersterer hat eher kleinere Immobilien und auch Büros, aber ansonsten sind sie sich sehr ähnlich.

 

Welcher Vor- und Nachteile seht ihr bei den beiden Werten?

 

Hamborner sattelt um auf größere Immobilien, und stößt die kleineren konsequent ab. Der Prozeß wird sich aber wohl noch ein bißchen hinziehen; vielleicht erfährt man auf / nach der HV ein paar Einzelheiten dazu.

Grundsätzlich schätze ich an (deutschen) REITs, daß diese Unternehmensform per REIT-Gesetz eine Schuldenobergrenze hat. Das schützt vielleicht auch nicht zwangsläufig davor, daß Schulden nicht mehr bedient werden könnten, sollte aber die schlimmsten Schuldenexzesse verhindern. Das REIT-Gesetz deckelt auch den stimmrechtlich relevanten Anteilsbesitz eines einzelnen Anlegers auf 10%, was einen gewissen Schutz der anderen Anleger darstellt.

Für die Deutsche Euroshop spricht die konservative Otto-Familie und die Dividendenzahlung teilweise aus dem steuerlichen Einlagekonto. Konzentration auf Einkaufszentren spricht dagegen.

 

 

Gruß,

PG

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Yerg
vor 8 Stunden schrieb Chips:

Ich hätt mal noch ne konkrete Frage:

Hamborner REIT vs. Deutsche Euroshop. REIT vs. Immobilienunternehmen. Ja, Ersterer hat eher kleinere Immobilien und auch Büros, aber ansonsten sind sie sich sehr ähnlich.

 

Welcher Vor- und Nachteile seht ihr bei den beiden Werten?

Hamborner REIT hat eine höhere Dividendenrendite. Als REIT müssen sie ihren (steuerlichen) Gewinn größtenteils ausschütten und wachsen kaum organisch, sondern im wesentlichen durch Kapitalerhöhungen. In der Vergangenheit haben sie die recht geschickt immer bei hohen Aktienkursen durchgeführt. Der FFO je Aktie ist eher schwankend in den letzten Jahren:

2008 0,37

2009 0,42

2010 0,35

2011 0,47

2012 0,41

2013 0,52

2014 0,54

2015 0,47

2016 0,45 (vorläufig)

 

Deutsche EuroShop ist im positiven Sinne langweilig, sie machen extrem wenig Immobilientransaktionen und haben eine solide Dividendenpolitik. Das Unternehmen hat meiner Meinung nach ein sehr vorbildliches Reporting. Die Entwicklung des FFO je Aktie sieht hier deutlich konstanter aus:

2008 1,38

2009 1,49

2010 1,40

2011 1,61

2012 1,66

2013 2,08

2014 2,23

2015 2,29

2016 2,41 (vorläufig)

 

Hinweis: ich bin derzeit Aktionär beider Unternehmen.

 

vor 3 Stunden schrieb Peter Grimes:

Konzentration auf Einkaufszentren spricht dagegen.

Ich rechne nicht damit, dass durch Online-Shopping der Einzelhandel verdrängt wird, sondern sich verändern wird vom Handel zur Präsentationsfläche. Siehe Erfolge von Apple mit den Stores, Investition von Zalando in einen stationären Händler etc. Das ist ein Problem für klassische Händler, die mit der Präsentation von Produkten kein Geld verdienen, aber nicht unbedingt ein Problem für den Wert der Immobilien. Ein Risiko ist es natürlich.

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Yerg
vor 3 Stunden schrieb Peter Grimes:

Das REIT-Gesetz deckelt auch den stimmrechtlich relevanten Anteilsbesitz eines einzelnen Anlegers auf 10%, was einen gewissen Schutz der anderen Anleger darstellt.

Das stimmt so nicht, bzw. jedensfalls ist das nicht die effektive Wirkung des Gesetzes (und vermutlich auch nicht die beabsichtigte). Das REIT-Gesetz deckelt lediglich den Anteil, den eine einzelnes Unternehmen an einem REIT haben kann, auf unter 10%. Die Begrenzung dürfte mit dem §8b KStG zusammen hängen, nach dem Gewinnausschüttungen von Konzern-Tochtergesellschaften an die Muttergesellschaft bei der Mutter kein steuerpflichtiges Einkommen sind, wenn der Anteil an der Tochter bei über 10% liegt. Bei REITs wären die Gewinne dann aber komplett steuerfrei, weil sie ja bei der REIT-Gesellschaft auch nicht besteuert werden.

 

Fair Value REIT beispielsweise gehört zu über 75% zur Demire AG. Demire hält die Anteile an Fair Value REIT über acht Beteiligungsgesellschaften, die jeweils unter 10% der Fair-Value-Anteile besitzen (siehe Aktionärsstruktur auf der Website von Fair Value REIT). Effektiv hat Demire damit die Stimmenmehrheit bei Fair Value REIT.

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Peter Grimes
vor 2 Minuten schrieb Yerg:

Das stimmt so nicht, bzw. jedensfalls ist das nicht die effektive Wirkung des Gesetzes (und vermutlich auch nicht die beabsichtigte). Das REIT-Gesetz deckelt lediglich den Anteil, den eine einzelnes Unternehmen an einem REIT haben kann, auf unter 10%. Die Begrenzung dürfte mit dem §8b KStG zusammen hängen, nach dem Gewinnausschüttungen von Konzern-Tochtergesellschaften an die Muttergesellschaft bei der Mutter kein steuerpflichtiges Einkommen sind, wenn der Anteil an der Tochter bei über 10% liegt. Bei REITs wären die Gewinne dann aber komplett steuerfrei, weil sie ja bei der REIT-Gesellschaft auch nicht besteuert werden.

 

Fair Value REIT beispielsweise gehört zu über 75% zur Demire AG. Demire hält die Anteile an Fair Value REIT über acht Beteiligungsgesellschaften, die jeweils unter 10% der Fair-Value-Anteile besitzen (siehe Aktionärsstruktur auf der Website von Fair Value REIT). Effektiv hat Demire damit die Stimmenmehrheit bei Fair Value REIT.

 

Der Einwand ist natürlich korrekt. Der Knackpunkt in § 11 (4) ist das Wort "direkt"; die Demire-Konstruktion zeigt schön, wie sich das aushebeln läßt. § 16 (2) läßt sich so auch umgehen, indem man die passenden Leute auf der Gehaltsliste hat. ;-) Streicht meinen Hinweis oben.

 

 

Gruß,

PG

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Chips
vor 10 Stunden schrieb Yerg:

Hamborner REIT hat eine höhere Dividendenrendite. Als REIT müssen sie ihren (steuerlichen) Gewinn größtenteils ausschütten und wachsen kaum organisch, sondern im wesentlichen durch Kapitalerhöhungen. In der Vergangenheit haben sie die recht geschickt immer bei hohen Aktienkursen durchgeführt. Der FFO je Aktie ist eher schwankend in den letzten Jahren:

2008 0,37

2009 0,42

2010 0,35

2011 0,47

2012 0,41

2013 0,52

2014 0,54

2015 0,47

2016 0,45 (vorläufig)

 

Deutsche EuroShop ist im positiven Sinne langweilig, sie machen extrem wenig Immobilientransaktionen und haben eine solide Dividendenpolitik. Das Unternehmen hat meiner Meinung nach ein sehr vorbildliches Reporting. Die Entwicklung des FFO je Aktie sieht hier deutlich konstanter aus:

2008 1,38

2009 1,49

2010 1,40

2011 1,61

2012 1,66

2013 2,08

2014 2,23

2015 2,29

2016 2,41 (vorläufig)

 

Hinweis: ich bin derzeit Aktionär beider Unternehmen.

 

Ich rechne nicht damit, dass durch Online-Shopping der Einzelhandel verdrängt wird, sondern sich verändern wird vom Handel zur Präsentationsfläche. Siehe Erfolge von Apple mit den Stores, Investition von Zalando in einen stationären Händler etc. Das ist ein Problem für klassische Händler, die mit der Präsentation von Produkten kein Geld verdienen, aber nicht unbedingt ein Problem für den Wert der Immobilien. Ein Risiko ist es natürlich.

 

Beim Kurs sieht man auch, dass Deutsche Europshop die letzten 20 Jahre etwa verdoppelt hat, während Hamborner REIT relativ stabil liegt (aktuell 25% höher). Allerdings bietet der REIT etwa 1,5% mehr Divrendite pro Jahr. Das wären nochmal etwa 35% mehr. Deutsche Euroshop wäre dann immer noch besser.

Was auch auffällig ist, ist dass der REIT vor der Finanzkrise mehr als 50% nach oben geschnellt ist, um dann wieder mehr als 50% zu fallen. Deutsche Euroshop ist noch mehr gestiegen, aber nicht so gefallen. 

 

Das hat aber mal wieder gar nichts mit der Zukunft zu tun. Womöglich guckt sich der REIT das Modell der Europshop ab und hätte dann mehr Kurspotential.

 

Was positiv ist: Die Dividende haben beide seit 2000 nicht mehr gekürzt, aber auch nicht jedes Jahr erhöht (hab mir frühere Daten nicht angeschaut).

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hamsta

Datenquelle für US-REITs: Monthly Statistical Report on the Real Estate Investment Trust Industry

 

Darin enthalten sind

- historische Price & Total Annual Returns seit 1994 nach REIT-Sektoren

- Übersichten zu den einzelnen REITs (mit Sektorenübersicht) und aktuellen Schätzungen zu FFO, P/FFO, FFO Growth sowie aktuelle FFO-Payout- und Debt-Ratio.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Zitat

Laut Knight Frank brach das Investmentvolumen in britische Immobilien im Jahr 2016 um sage und schreibe 43 Prozent ein. In Deutschland, das ebenfalls bei Anlegern hoch im Kurs steht, gab es nach dem starken Vorjahr zeitgleich einen Rückgang um "lediglich" 14 Prozent.

 

Die Folge: Mit einem Transaktionsvolumen von 59 Milliarden Euro war 2016 plötzlich Deutschland Europas größter Immobilien-Investmentmarkt. Großbritannien folgt mit 57 Milliarden Euro nur noch auf Rang zwei.

 

Hier der vollständige Artikel aus dem manager magazin, welcher sich mit den Auswirkungen vom Brexit auseinandersetzt.

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Gaspar
· bearbeitet von Gaspar

Mal ein paar REITs auf Staatsimmobilien der USA, mit höherer Div von oben nach unten:

OFC
DEA - Easterly Government Properties
GPT -
LXP - Lexington Realty
GOOD - Gladstone Commercial
OLP - One Liberty Properties
GOV - Government Properties

 

Ich bin erstaunt, wie gut die REITs laufen. Seit die Zinsen wirklich angehoben werden, haussiert die Branche, was eigentlich nicht sein sollte.

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hamsta
vor 7 Stunden schrieb Gaspar:

Ich bin erstaunt, wie gut die REITs laufen. Seit die Zinsen wirklich angehoben werden, haussiert die Branche, was eigentlich nicht sein sollte.

Krewson-Kelly/Thomas sehen diese Sichtweise darin begründet, dass eREITs und mREITS historisch gemeinsam als Finanzwerte eingestuft worden sind (seit September 2016: eREITS - eigener GICS-Sektor, mREITS - weiterhin Financials). Sie vermuten, dass höhere Raten lediglich einen Effekt auf die Refinanzierung fälliger Schulden haben werden und die eREIT-Performance zukünftig eher von Cash flow, Marktpositionierung und dem Wert der Immobilien beeinflusst werden wird.

 

Klingt für mich plausibel.

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Gaspar
Am 8.4.2017 um 02:16 schrieb hamsta:

..  Sie vermuten, dass höhere Raten lediglich einen Effekt auf die Refinanzierung fälliger Schulden haben werden und die eREIT-Performance zukünftig eher von Cash flow, Marktpositionierung und dem Wert der Immobilien beeinflusst werden wird.

 

Höhere Hypothekenzinsen mindern den Ertrag bei Immobilien deutlich (Hebeleffekt). Hinzu kommt die zunehmende Attraktivität alternativer Anlagen. Beim Vermieten von Regierungsgebäuden spielt die Konjunktur gar keine Rolle. Wertzuwächse gibt es kaum, Nachmieter sind schwer zu finden. Die Laune des Marktes erklärt vieles. GOV bietet immer noch mehr als 7%.

Ich bin long in DEA.

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Schildkröte
vor 1 Stunde schrieb Gaspar:

Höhere Hypothekenzinsen mindern den Ertrag bei Immobilien deutlich (Hebeleffekt). Hinzu kommt die zunehmende Attraktivität alternativer Anlagen. Beim Vermieten von Regierungsgebäuden spielt die Konjunktur gar keine Rolle. Wertzuwächse gibt es kaum, Nachmieter sind schwer zu finden. Die Laune des Marktes erklärt vieles. GOV bietet immer noch mehr als 7%.

Ich bin long in DEA.

Das stimmt, soweit das Unternehmen dementsprechend nicht die Miete erhöht bzw. erhöhen kann. Mein Offener Immobilienfonds hausInvest verfügt diesbezüglich über inflationsindexierte Mietverträge.

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Schildkröte

Nach einigen Milliardentransfers bei auf Privatwohnungen spezialisierten Konzernen will dieses Mal der auf Gewerbeimmobilien spezialisiere Anbieter TLG IMMOBILIEN den Konkurrenten WCM übernehmen. Die WCM-Anteilseigner sollen dabei je 5,75 Aktien ein TLG-Papier bekommen, teilten die beiden im SDAX notierten Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mit.

 

Hier die vollständige Meldung

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Es gibt immer wieder Studien und Artikel zum deutschen Immobilienmarkt (in denen vor einer möglichen Blase gewarnt wird). Es wäre müßig, jede/n davon hier zu verlinken. Bei der von Michael Voigtländer mache ich jedoch eine Ausnahme, da er einen guten Ruf genießt. Anbei seine Studie über den deutschen Immobilienmarkt (weiter unten als PDF, 17 Seiten auf Englisch). Im wesentlichen wird der Inhalt der Studie hier schon gut zusammengefasst:

 

Zitat

Dem deutschen Immobilienmarkt droht keine Blase, soviel scheint derzeit sicher. Zwar steigen die Preise in Ballungszentren seit Jahren stark an. Doch das liegt an einer hohen Nachfrage einerseits und fehlenden Neubauten andererseits. Ein plötzlicher Preisverfall ist also unwahrscheinlich. Dennoch drohen regionale Risiken und Marktkorrekturen:


In ländlichen Gebieten entstehen vor allem Einfamilienhäuser – in vielen Regionen jedoch zu viele. „Die meisten ländlichen Gebiete sind überversorgt, die Haus- und Grundstückspreise werden hier perspektivisch wieder fallen“, sagt IW-Wissenschaftler Michael Voigtländer. Lediglich in Gemeinden, die unmittelbar an Großstädte grenzen, ist noch Bedarf für Einfamilienhäuser zu erkennen, zeigt die IW-Studie.

In den großen Städten fehlen dagegen oft Wohnungen, es mangelt an Bauplätzen. Investoren setzen daher vor allem auf Mikroapartements, oft in der gehobenen Preisklasse. Doch davon werden in einigen Großstädten inzwischen zu viele gebaut. In Frankfurt wird das zum Problem, hier entstehen fast eineinhalb Mal so viele Mikroapartements wie benötigt, während in Düsseldorf gerade einmal zehn Prozent des Bedarfs gedeckt werden, zeigt die IW-Studie. Eigentlich sollen vor allem Studenten in diese Wohnungen ziehen. Doch die Mieten sind häufig zu hoch für junge Menschen, die sich mit Studentenjobs oder dem Geld der Eltern finanzieren. Eine zweite Entwicklung wird die Situation noch verschärfen, warnt Voigtländer: „In den kommenden Jahren wird die Zahl der Studenten wieder sinken. Was dann mit den Wohnungen passieren soll, ist fraglich.“

Sowohl auf dem Land als auch in Metropolen könnte es also zu Marktkorrekturen kommen. In den Großstädten sorgt zudem die Mietpreisbremse weiter für Unsicherheit bei Investoren. „Sie funktioniert zwar nachweislich nicht, dennoch wollen fast alle Parteien an ihr festhalten“, sagt Voigtländer. Nach der Bundestagswahl könnte sie sogar noch verschärft werden. Dann müssten Kalkulationen, die auf weiter steigenden Mieten beruhen, verworfen werden, was die Preise drücken würde.

 

Auf Seite 10 wird recht anschaulich dargestellt, wo in Deutschland das Angebot an Wohnraum niedriger ist als die Nachfrage (in Metropolen) und wo es andersrum ist (im ländlichen Raum). Auch diese Passagen halte ich für recht aufschlussreich:

 

Zitat

The booming housing market in Germany is attractive for domestic as well as international investors. With the major cities running out of investable properties, investors are progressively seeking alternatives. Indeed, due to the federal structure, Germany possess a great number of economically appealing cities. Mid-sized cities like Leipzig, Dresden, Regensburg, Karlsruhe or Münster are growing, and have seen a significant increase in prices over recent years. In addition, more and more investors are considering the outskirts of the major cities, since people move outside city limits as a result of housing shortages. However, the market in Germany is very heterogeneous and not all municipalities are growing. On the contrary, shrinking municipalities are still very much an issue. As the population in Germany is growing, people are progressively clustering in economically vital cities and their outskirts.

... 

The focus of this paper has been the risks, but two opportunities must also be highlighted.

 

Firstly, the analysis of required completions revealed that there is a particular shortage in two- and three-room apartments (living room, bed room and one additional room). Despite the influx of migrants, the average age of German households is increasing constantly. A share of up to 40 percent of housing demand will be allotted to households aged 65 and over in the near future (Deschermeier et. al., 2015). Moreover, “silver agers” are more likely to purchase, since they have had 
enough time to accumulate capital.

 

Secondly, as a result of a housing shortage in the major cities, German households 
specifically are seeking alternatives. As work places and most amenities (leisure, 
shopping, and education) can be found in the major cities, Germans are looking for 
locations that provide good access to public transportation, to enable convenient and 
fast commuting. This creates an opportunity for smaller cities in the areas surrounding major cities, such as Siegburg (near Cologne), Neuss (near Düsseldorf) and Offenbach (near Frankfurt).

 

Of course, a combination of these two factors is feasible and increases the likelihood 
of success.

 

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Coder89

Hallo zusammen,

 

folgende Karte beschreibt das Verhältnis von Immobilienpreisen zu Mieteinnahmen in verschiedenen Ländern:

 

https://www.numbeo.com/property-investment/gmaps.jsp?indexToShow=getPriceToRentRatioCityCentre

 

Wie auf der Karte zu sehen ist, ist das Verhältnis im Moment in Deutschland viel höher als in USA, dh es müssten

in USA viel höhere Mietrenditen zu erzielen sein.

 

Vergleicht man jedoch Immobilienaktien aus Deutschland und USA, z.B. Vonovia und AvalonBay Communities, fällt auf,

dass Mietrenditen und andere Kennzahlen, wie z.B. Kurs / FFO Verhältnis ca gleich groß sind.

 

Wie lässt sich das erklären?

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer
Zusatz Finanzierung

könntest du mal die Zahlen inklusive Quelle/Berechnung zu Vonovia und Avalonbay hier posten? Auf den ersten Blick könnte das an Unterschieden im Accounting (GAAP vs. IFRS) oder Berechnung/Ausweis als Brutto- oder Nettomietrendite (inkl. Kaufnebenkosten) liegen.

 

Finanzierungskosten könnten in den USA auch höher liegen, Zinsniveau...

 

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 24.3.2016 um 19:18 schrieb Schildkröte:

Zur Zeit beschäftige ich mich (mal wieder) mit Immos als Anlagemöglichkeit. Dabei habe ich unter anderem festgestellt, dass es mittlerweile auch in Deutschland REITs gibt (aktuelle Marktkapitalisierung):

 

- alstria office REIT-AG (1,90 Mrd. €)

- Fair Value REIT-AG (100,17 Mio. €)

- Hamborner REIT-AG (592,12 Mio. €)

 

Hinsichtlich der Kennzahlen überzeugt mich eigentlich nur die Hamborner REIT-AG. Die alstria office REIT-AG schreibt erst seit 2011 schwarze Zahlen. Die Fair Value REIT-AG schüttet zwar fleißig Dividenden aus, aber die EPS sind pure Achterbahn. Wie ist Eure Einschätzung?

In Österreich gibt es laut dieser Branchenseite bisher noch keine REITs.

 

Kleines Update bezüglich deutscher REITs:

 

Zum einen steigt alstria office in den MDAX auf.

 

Zum anderen gibt es inzwischen zwei weitere deutsche REITs:

 

- Deutsche Konsum REIT-AG (283,26 Mio. €)

- Deutsche Industrie REIT-AG (182,70 Mio. €)

 

Bei beiden Unternehmen ist jeweils Rolf Elgeti Hauptaktionär, Mäzen vom FC Hansa Rostock und ehemaliger CEO der TAG Immobilien AG.

 

Des weiteren gibt es auch schon einen Index für deutsche REITs, den RX REIT Index.

Einen ETF gibt es auf diesen Index bislang noch nicht.

Bei bisher so wenig deutschen REITs macht das meines Erachtens aber auch nur bedingt Sinn, da kann man auch gleich direkt in die o. g. REITs investieren.

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Ramstein
Zitat

Cansel Kiziltepe: „Private Renditejäger enteignen“

 

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe ruft dazu auf, große Immobilienunternehmen, aber auch „kleinere Fonds, Portfolioinvestoren und private Renditejäger“ zu enteignen. Und zwar dann, wenn solche Wohnungseigentümer „unverhältnismäßige Mieterhöhungen vornehmen oder unzureichend in die Instandsetzung investieren“, schreibt Kiziltepe in der Mitgliederzeitung der SPD Friedrichshain-Kreuzberg mit dem einprägsamen Namen „Rote Brücke“.

Deshalb stehe sie auch dem Volksbegehren, „Deutsche Wohnen enteignen“, positiv gegenüber, offenbart Kiziltepe. Die Unterschriftensammlung wird voraussichtlich im Herbst starten, die Kampagne wird seit einem halben Jahr von Berliner Mieterinitiativen, aber auch Politikern der Linken und Grünen vorbereitet – und soll am 25. Oktober vorgestellt werden.

Die linke SPD-Wirtschafts- und Finanzexpertin Kiziltepe begrüßt diese Initiative, hält es aber für falsch, nur die Enteignung der Deutschen Wohnen „oder weniger großer börsennotierter Unternehmen“ ins Auge zu fassen. Es müsse um alle Investoren gehen, die der Sozialbindung des Eigentums nicht gerecht würden. 

 

Da investiere ich doch lieber Immobilienunternehmen/REITS, die nicht in Deutschland investieren. 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
vor 2 Stunden schrieb Ramstein:

Da investiere ich doch lieber Immobilienunternehmen/REITS, die nicht in Deutschland investieren. 

 

Diese Hinterbänklerin und ihr Vorschlag (mit dem sie sich profilieren will) sind nicht ernstzunehmen.

Sofern Eigentümer bzw. Vermieter sich an geltendes Recht halten, sehe ich keine rechtliche Grundlage für eine Enteignung.

Nach geltendem Recht sieht das BGB ja längst so etwas wie eine Mietpreisbremse vor, wenngleich lediglich für Bestandsmieter.

Neumieter werden ggf. natürlich ordentlich zur Kasse gebeten, denn auch da wirkt die Mietpreisbremse nur bedingt.

Letztlich ist das alles eine ökonomisch logische Konsequenz aus Angebot und Nachfrage, an der auch die Politik eine Mitschuld trägt.

Eventuell könnte sie sich auf Artikel 14 (2) des Grundgesetzes berufen, was ich allerdings für wenig aussichtsreich halte.

Insofern sollte die Dame keinen davon abhalten in deutsche Immos zu investieren, ganz gleich ob direkt oder indirekt über Fonds oder Aktien.

Beachten sollte man jedoch schon, dass die Politik das Thema hohe bzw. (weiter) steigende Mieten/Baulandpreise als wichtiges Thema für sich entdeckt hat und versucht gegenzusteuern.

Es stellt sich deshalb die Frage, wie lange der Immobilienboom (nicht nur) in Deutschland noch anhält, insbesondere bei wieder steigenden Zinsen.

Ich persönlich glaube nicht an einen größeren Crash bzw. siginifikanten Preisrückgang (etwa, wenn bei höheren Zinsen Anschlussfinanzierungen anfallen und viele "auf Sand" gebaut bzw. finanziert haben).

Allerdings könnte ich mir eine längere Seitwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen vorstellen, bis diese fundamental in ein angemessenes Niveau hineingewachsen sind.

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Rubberduck
· bearbeitet von Rubberduck
vor 23 Minuten schrieb Schildkröte:

Diese Hinterbänklerin und ihr Vorschlag (mit dem sie sich profilieren will) sind nicht ernstzunehmen.

 

Versuche ja im Bergfürst-Thread die Situation in Berlin zu beleuchten. Es ist mitnichten eine einzelne Hinterbänklerin... 

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Big Harry
· bearbeitet von Big Harry

@ Schildkröte: Mit Verspätung noch vielen Dank für die Nennung von Industrie- und Konsum REIT. Beides sind interessante Nischenthemen. Die Konsum REIT scheint vom Geschäftsmodell ähnlich aufgestellt zu sein wie die Deutsche Fachmarkt AG (DeFaMa) https://www.finanzen.net/aktien/DEFAMA_Deutsche_Fachmarkt_Aktiengesellschaft-Aktie

 

Auffällig ist, dass alle drei Aktien deutlich über ihrem NAV notieren. Die Bewertung der Aktienanleger scheint somit optimistischer zu sein, als außerbörslicher Immobilieninvestoren- sonst wäre es ja bei den Kaufpreisen nicht zu Transaktionen gekommen. Da stellt sich für mich die Frage, ob die höhere Bewertung für die Aktien gerechtfertigt ist, weil eine geringere Risikoprämie (liquide Aktie und Diversifikation über mehrere Standorte) angemessen ist, oder ob Aktienanleger die Risiken wie Leerstand unund co unterschätzen.

 

Da die Gesellschaften relativ jung sind, dürfte der Einfluss unrealisierter Wertzuwächse vernachlässigbar sein, zumindest im Vergleich zu den recht hohen Abständen zwischen NAV und Aktienkurs.

Das aktuelle Bewertungsniveau scheint mir daher eher etwas ambitioniert zu sein.

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Schildkröte
vor 21 Stunden schrieb Big Harry:

Auffällig ist, dass alle drei Aktien deutlich über ihrem NAV notieren. Die Bewertung der Aktienanleger scheint somit optimistischer zu sein, als außerbörslicher Immobilieninvestoren- sonst wäre es ja bei den Kaufpreisen nicht zu Transaktionen gekommen. Da stellt sich für mich die Frage, ob die höhere Bewertung für die Aktien gerechtfertigt ist, weil eine geringere Risikoprämie (liquide Aktie und Diversifikation über mehrere Standorte) angemessen ist, oder ob Aktienanleger die Risiken wie Leerstand unund co unterschätzen.

 

Da die Gesellschaften relativ jung sind, dürfte der Einfluss unrealisierter Wertzuwächse vernachlässigbar sein, zumindest im Vergleich zu den recht hohen Abständen zwischen NAV und Aktienkurs.

Das aktuelle Bewertungsniveau scheint mir daher eher etwas ambitioniert zu sein.

 

Richtig, normalerweise müssten die Aktien aufgrund der geringe(re)n Marktkapitalisierung und Liquidität zu einem entspr. Abschlag im Vergleich zu ähnlichen, größeren Unternehmen gehandelt werden.

Über die Gründe für diesen Aufschlag lässt sich reichlich spekulieren. Vielleicht wurde die Wachstums-Story in der Community ordentlich beworben?

Grundsätzlich lohnt auch ein Blick in die zweite und dritte Reihe, welche Herr Elgeti ja bevorzugt. Aber auch dort sollte man nicht jeden Preis bezahlen.

Zwar kommt der Immobilienboom in B- und C-Lagen erst mit Verzögerung an. Sofern er allerdings endet, wird er sich da als erstes bemerkbar machen.

Des Weiteren schaue ich mir auch immer das Management eines Unternehmens an. In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Links in meinem letzten Beitrag.

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