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andy

Die Immobilien- und Wohnungswirtschaft

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Yerg

Bei fixed-income ist vor ein paar Tagen eine neue Ausgabe des Real Estate Investment Guide erschienen, eine wie ich finde ganz gute Übersicht über Immobilien-Unternehmen im deutschsprachigen Raum mit börsengehandelten Aktien und/oder Anleihen.

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Chips
Am 27.9.2018 um 11:23 schrieb Schildkröte:

 

Diese Hinterbänklerin und ihr Vorschlag (mit dem sie sich profilieren will) sind nicht ernstzunehmen.

Sofern Eigentümer bzw. Vermieter sich an geltendes Recht halten, sehe ich keine rechtliche Grundlage für eine Enteignung.

Nach geltendem Recht sieht das BGB ja längst so etwas wie eine Mietpreisbremse vor, wenngleich lediglich für Bestandsmieter.

Neumieter werden ggf. natürlich ordentlich zur Kasse gebeten, denn auch da wirkt die Mietpreisbremse nur bedingt.

...

Heute hab ich mal wieder einen Artikel zu MAA gelesen. Ich wollte nur mal auf Eines hinweisen: Wenn man glaubt, REITs in den USA haben im Gegensatz zu Deutschland nicht mit regulatorischen Problemen zu rechnen, dann stimmt das einfach nicht. Mietpreisbremsen etc. gibt es dort auch. Die Enteignung von Immobilienunternehmen ist jedoch sowohl in den USA als auch Deutschland irrelavant.

Hier wird zB. ein Vorteil von MAA im Vergleich zu AvalonBay angepriesen, dass Letztere mit dem Risiko von Mietpreisbremsen zu kämpfen haben, da diese hauptsächlich in Regionen mit extrem hohen Mieten aktiv sind und Erste eben nicht.

 

Anderes Thema, was ich nochmal ansprechen wollte: Amerikanische REITs und Steuern. Stimmt es, dass

- auf Unternehmensebene REITs keine Steuern bezahlen müssen, sondern nur Dividenden werden versteuert (sowohl in den USA, als auch Deutschland)

- Amerikaner die Dividenden mit dem normalen Einkommenssteuersatz von bis zu 40% versteuern müssen

- Deutsche jedoch nur 25% Steuern drauf bezahlen

 

Das ergäbe einen schönen Steuervorteil für Deutsche. Da der Marktpreis von amerikanischen REITs hauptsächlich von Amerikanern und eben der Nettodividende bestimmt werden sollte, könnte trotzdem Markteffizienz ein Vorteil entstehen.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 20.9.2018 um 09:19 schrieb Schildkröte:

Zum anderen gibt es inzwischen zwei weitere deutsche REITs:

 

- Deutsche Konsum REIT-AG (283,26 Mio. €)

- Deutsche Industrie REIT-AG (182,70 Mio. €)

 

Bei beiden Unternehmen ist jeweils Rolf Elgeti Hauptaktionär, Mäzen vom FC Hansa Rostock und ehemaliger CEO der TAG Immobilien AG.

 

Das Nebenwerte Journal widmet in seiner aktuellen Ausgabe die Titelgeschichte der Deutsche Konsum REIT-AG, welche als pdf-Dokument kostenlos abrufbar ist.

Zusätzlich hat das NJ ein Interview mit dem Finanzvorstand geführt.

 

Zitat

auch wir profitieren vom derzeit immer noch günstigen Zinsumfeld und konnten Kredite, u. a. eine Portfolio-Finanzierung mit der Helaba, zu deutlich besseren Konditionen von weniger als 2 % refinanzieren. Mir ist jedoch wichtig zu betonen, dass die günstigeren Konditionen auch ein Resultat unserer höheren Bonität darstellen. Sonst hätten wir es kaum geschafft, eine besicherte Anleihe im Volumen von € 40 Mio. undeinem Kupon von 1.8 % zu platzieren, die auch noch ein Rating von BBB aufweist. Außerdem ist es gelungen, die beiden Wandelanleihen bis 2025 zu deutlich günstigeren Konditionen zu prolongieren.

...

NJ: Bleiben wir beim Thema Zinsentwicklung: Wie stark tangieren höhere Zinsen Ihr Geschäftsmodell?
Hellmuth: In den kommenden gut fünf bis acht Jahren trifft uns dies auf der Zinsseite kaum. Solange sind wir über unsere festverzinslichen Darlehen abgesichert. Sollten die Zinsen steigen, wird sich dies auch in niedrigeren Ankaufspreisen widerspiegeln, so dass die heute schon üppige Ankaufsrendite von 11.7 % tendenziell zulegen könnte. Im Gegenzug steigt die Zinslast. Bleibt die Frage, wie stark sich der Saldo verändern würde. Unter dem Strich vermutlich nicht allzu stark. Ich würde nicht so weit gehen wollen, unser Geschäftsmodell als nicht zinssensitiv einzustufen, aber die Auswirkungen sollten sich für uns in engen Grenzen halten – schon allein deshalb, weil wir bei allen unseren Finanzierungen mit hohen Tilgungsanteilen arbeiten.

 

NJ: Zweistellige Ankaufsrenditen in boomenden Immobilienmärkten – wie machen Sie das?
Hellmuth: Wir zahlen nicht mehr als eine 12-fache Jahresmiete für ein Objekt. Und da muss alles passen, geringer Leerstand, gute Mieterstruktur, kein Renovierungsstau etc. Ist das nicht gegeben, rufen wir eher die achtfache Jahresmiete als Kaufpreis auf.

 

Bezüglich des Ratings sind die jeweils verschiedenen Ratings für das Unternehmen zu beachten:

 

Zitat

Corpoarate rating BB/Stable

Senior secured debt rating BBB

Senior unsecured debt rating BB+

Quelle: IR-Bereich

 

Der Rating-Bericht von Scope kann auf Englisch als PDF-Dokument heruntergeladen werden.

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AktieGlobal

Sehr interessantes Thema.

Ich habe mich damals für Immobilienfonds entschieden, da in der Vergangenheit die Wertschwankung deutlich geringer war und ich jährlich meine 2-4 % Rendite gemacht habe. 

Mittlerweile frage ich mich aber, ob es doch nicht besser ist, in einen Immobilien-ETF oder eine Immobilienaktie (vonvoia, Deutsche Wohnen, ...) zu investieren.

Natürlich habe ich höhere Wertschwankungen, doch die Rendite ist meist höher. Zudem habe ich zwei Vorteile:

- Ich habe einen doppelten Sachwert (Aktie + Immobilie)

- Sehr schnell veräußerbar (im Normalfall)

Zudem sind die jährlichen Kosten geringer.

Doch was spricht für einen Immobilienfonds (bspw. Deka oder Union-Investment)?

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Ramstein
vor einer Stunde schrieb AktieGlobal:

eine Immobilienaktie (vonvoia, Deutsche Wohnen, ...) zu investieren.

 

Zudem habe ich zwei Vorteile:

- Ich habe einen doppelten Sachwert (Aktie + Immobilie)

- Sehr schnell veräußerbar (im Normalfall)

 

Das könntest du mal genauer ausführen, bitte.

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AktieGlobal
vor 18 Minuten schrieb Ramstein:

 

Das könntest du mal genauer ausführen, bitte.

Gerne, wenn ich in einem Immobilienfonds beteiligt bin, bin ich gleichzeitig an dem Immobilien beteiligt. Wenn ich hingegen bei einer Aktie beteiligt bin, bin ich sowohl am dem Unternehmen (bspw. Vonovia) beteiligt als auch an den Immobilien, da diese ja dem Unternehmen, sofern vermietet, gehören.

 

Wenn ich einen immobilienfonds an die KAG zurückgeben will, habe ich diverse Haltefristen. An der Börse kann ich zwar auch viele immobilienfonds veräußern, doch habe ich oft einen schlechteren Kurs und es geht eben nicht bei allen.

Eine Aktie von bekannten Unternehmen kann ich ohne Haltefristen zurückgeben, sofern sich ein Käufer findet (was in normalen Zeiten ja der Fall ist).

 

Zudem kann ich bei Aktien von allgemeinen Kurssteigerungen profitieren (natürlich auch andersherum).

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Ramstein
vor 13 Minuten schrieb AktieGlobal:

Gerne, wenn ich in einem Immobilienfonds beteiligt bin, bin ich gleichzeitig an dem Immobilien beteiligt. Wenn ich hingegen bei einer Aktie beteiligt bin, bin ich sowohl am dem Unternehmen (bspw. Vonovia) beteiligt als auch an den Immobilien, da diese ja dem Unternehmen, sofern vermietet, gehören.

 

Da könnte man doch noch besser Aktien von Beteiligungsunternehmen kaufen. Da ist man (um deine Diktion zu verwenden) an der Aktie beteiligt, an dem Beteiligungsunternehmen beteiligt, an den Unternehmen beteiligt, an denen das Beteiligungsunternehmen beteiligt ist, und auch noch an den Grundstücken beteiligt (sofern diese genutzt werden(deine Diktion)), die den Unternehmen gehören, an denen das Beteiligungsunternehmen beteiligt ist.

 

Ich könnte das noch weiterführen, höre aber mal hier auf. :P

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Schildkröte

Was die höhere Rendite bei Immobilienaktien betrifft. Diese werden vom Markt bewertet und profitieren vom Aktien- sowie Immobilienboom. Bei steigenden Zinsen kann sich das ändern. Immobilienfonds werden von Gutachtern bewertet. Dabei werden Übertreibungen am Markt und sich ändernde Zinsen vorweg glättend berücksichtigt. 

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whister
vor 16 Minuten schrieb Schildkröte:

Immobilienfonds werden von Gutachtern bewertet. Dabei werden Übertreibungen am Markt und sich ändernde Zinsen vorweg glättend berücksichtigt. 

Das heißt diese werden aktuell unter dem tatsächlichen Wert bewertet? Und in anderen Phasen werden diese über dem eigentlichen Marktwert bewertet? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so praktiziert wird und zulässig ist. Dann bräuchte es dafür auch keine Gutachter sondern man könnte sich den aktuellen "geglätteten Wert" auch einfach ausdenken. Frei nach dem Motto: "bissle mehr als bei der letzten Bewertung und dann passt das schon"

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AktieGlobal
vor einer Stunde schrieb Schildkröte:

Was die höhere Rendite bei Immobilienaktien betrifft. Diese werden vom Markt bewertet und profitieren vom Aktien- sowie Immobilienboom. Bei steigenden Zinsen kann sich das ändern. 

 

Genau das habe ich ja in meinem Beitrag geschrieben. 

Deswegen versuche ich herauszufinden, was sonst noch für Immobilienaktien/ETFs spricht und was für Immobilienfonds.

Wenn ich mir die Rendite der letzten Jahre anschauen, habe ich mit Immobilienfonds viel weniger Rendite als mit Immobilienaktien/ETFs gemacht. Allerdings hatte ich dafür keine Wertschwankungen.

Und hier versuche ich für mich zu entscheiden, was ich zukünftig für meinen Immobilienanteil verwenden soll.

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Jetzt noch teure/überbewertete (Immobilien-)Aktien kaufen hat schon was von pro-zyklischem handeln und ist eine Wette auf einen weiter anhaltenden Boom.

 

Was spricht dagegen, dass Immobilienfonds fair bewertet werden? Sofern einzelne Immobilien verkauft werden, werden diese natürlich zum aktuellen Marktwert veräußert, so dass ggf. stille Reserven gehoben werden können. Problematisch dabei ist, dass das Geld im derzeit überteuerten Immobilienmarkt nur schwer sinnvoll reinvestiert werden kann. Viele (deutsche) Immobilienfonds zeichnen sich momentan durch eine sehr hohe Liquiditätsquote aus und haben deshalb teilweise die Ausgabe neuer Anteile vorübergehend eingestellt. 

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Nachdenklich
vor einer Stunde schrieb Schildkröte:

Jetzt noch teure/überbewertete (Immobilien-)Aktien kaufen hat schon was von pro-zyklischem handeln und ist eine Wette auf einen weiter anhaltenden Boom.

"Kaum einer, der in der Hauptstadt nicht über die steigenden Mieten und Immobilienpreise klagt. Dabei ist das Wohnen in Berlin im Vergleich zu anderen Metropolen in Europa gar nicht mal so teuer."

 

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wohnen/immobilienpreise-warum-berlin-doch-gar-nicht-so-teuer-ist-16064021.html

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AktieGlobal
· bearbeitet von AktieGlobal
vor einer Stunde schrieb Schildkröte:

Jetzt noch teure/überbewertete (Immobilien-)Aktien kaufen hat schon was von pro-zyklischem handeln und ist eine Wette auf einen weiter anhaltenden Boom.

Da gebe ich dir natürlich vollkommen Recht.

 

vor einer Stunde schrieb Schildkröte:

Was spricht dagegen, dass Immobilienfonds fair bewertet werden? Sofern einzelne Immobilien verkauft werden, werden diese natürlich zum aktuellen Marktwert veräußert, so dass ggf. stille Reserven gehoben werden können. Problematisch dabei ist, dass das Geld im derzeit überteuerten Immobilienmarkt nur schwer sinnvoll reinvestiert werden kann. Viele (deutsche) Immobilienfonds zeichnen sich momentan durch eine sehr hohe Liquiditätsquote aus und haben deshalb teilweise die Ausgabe neuer Anteile vorübergehend eingestellt. 

 

Doch was passiert, wenn die Immobilienpreise sinken werden bzw. die Konjunktur in eine Rezession verfällt? 

-> Vermietungsgrad könnte sinken -> weniger Einnahmen -> Immobilien verlieren an Wert => Immobilienfonds verliert an Wert, Ausschüttungen werden weniger (auch die Reserveren halten nicht ewig).

Oder denke ich gerade anders/falsch?

 

 

Was ich damit sagen will: Ob ich eine teure/überbewertete Immobilienaktie oder einen Immobilienfonds kaufe, müsste doch bei stark sinkenden Immobilienpreisen egals sein.

Nur der Markt wird die Aktien natürlich anders bewerten (siehe Finanzkrise 2008/2009)

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Schildkröte

Da Immobilienfonds wie gesagt fair und geglättet bewertet werden, ist ein Einbruch weniger wahrscheinlich als bei volatilen Aktien. Wenn Immobilienaktien im Zuge einer platzenden Immobilienblase oder einer allgemeinen Marktkorrektur ordentlich zurück kommen, kann man hierbei ein Schnäppchen schlagen.

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Yerg
vor 7 Stunden schrieb AktieGlobal:

Ich habe mich damals für Immobilienfonds entschieden, da in der Vergangenheit die Wertschwankung deutlich geringer war und ich jährlich meine 2-4 % Rendite gemacht habe. 

Mittlerweile frage ich mich aber, ob es doch nicht besser ist, in einen Immobilien-ETF oder eine Immobilienaktie (vonvoia, Deutsche Wohnen, ...) zu investieren.

Natürlich habe ich höhere Wertschwankungen, doch die Rendite ist meist höher.

Die höhere Rendite entsteht unter anderem weil die Immobilien-Unternehmen i.d.R. mehr Fremdkapital einsetzen als ein Immobilienfonds. Zum Beispiel der Wertgrund WohnSelect hat 19% Fremdkapital, Vonovia dagegen 60%. Das hebelt die Eigenkapitalrendite, erhöht aber auch das Risiko.

 

vor 7 Stunden schrieb AktieGlobal:

Doch was spricht für einen Immobilienfonds (bspw. Deka oder Union-Investment)?

Ein Vorteil ist die steuerliche Teilfreistellung der ausgeschütteten Erträge. Ein indirekter Vorteil ist die Vermarktung der Fonds als sichere Geldanlage, daraus folgend werden vermutlich eher auf Werterhalt und regelmäßige Ausschüttungen abzielende Entscheidungen getroffen. Bei Fonds gibt es außerdem keine Konzernbilanz und die daraus folgenden Effekte (z.B. Goodwill nach Übernahmen). Aus meiner Sicht ist die Entscheidung kein Entweder-Oder. Ich habe Immobilien sowohl in Form von Fondsanteilen wie auch in Form von Aktien in meinem Depot.

 

BTW, reden wir von Wohn- oder von Gewerbeimmobilien? Von Deka und Union gibt es meines Wissens keine Wohnimmobilienfonds.

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AktieGlobal
vor 32 Minuten schrieb Yerg:

Die höhere Rendite entsteht unter anderem weil die Immobilien-Unternehmen i.d.R. mehr Fremdkapital einsetzen als ein Immobilienfonds. Zum Beispiel der Wertgrund WohnSelect hat 19% Fremdkapital, Vonovia dagegen 60%. Das hebelt die Eigenkapitalrendite, erhöht aber auch das Risiko.

 

Ein Vorteil ist die steuerliche Teilfreistellung der ausgeschütteten Erträge. Ein indirekter Vorteil ist die Vermarktung der Fonds als sichere Geldanlage, daraus folgend werden vermutlich eher auf Werterhalt und regelmäßige Ausschüttungen abzielende Entscheidungen getroffen. Bei Fonds gibt es außerdem keine Konzernbilanz und die daraus folgenden Effekte (z.B. Goodwill nach Übernahmen). Aus meiner Sicht ist die Entscheidung kein Entweder-Oder. Ich habe Immobilien sowohl in Form von Fondsanteilen wie auch in Form von Aktien in meinem Depot.

 

BTW, reden wir von Wohn- oder von Gewerbeimmobilien? Von Deka und Union gibt es meines Wissens keine Wohnimmobilienfonds.

Danke für deine Antwort.

Von beidem. Union hat seit 2017 den uniimmo: wohnen ZBI, der auf Wohnimmobilien spezialisiert ist (in Zusammenarbeit mit ZBI).

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Dieser WiWo-Artikel ist zwar durch die deutsche Brille betrachtet geschrieben und richtet sich mehr an Investoren von Eigentumswohnungen. Aber vielleicht findet ja der eine oder die andere Immoblienaktien oder -fonds, welche die genannten Investmentideen umsetzen.

 

Zitat

Die Kaufpreise in den Großstädten sind den Mieten enteilt. Doch in einigen Stadtteilen kommen Vermieter noch auf ordentliche Erträge – meist am Stadtrand. Wir zeigen wo. ... In Köln-Neubrück, Köln-Gremberghoven und Berlin-Blankenburg zum Beispiel sind immerhin noch 4,7 bis 5,0 Prozent Mietrendite drin ... In allen Stadtteilen der sieben größten deutschen Städte erreichen Vermieter durchschnittlich noch 3,5 Prozent pro Jahr.

 

Mein Onkel ist Immobilieninvestor. Die Mieteinnahmen bzw. Mietrenditen interessieren ihn weniger. Wichtiger sind ihm Wertsteigerungen. Darauf weist der Artikel auch hin. So liegen in Toplagen die Mietrenditen oft sogar nur bei 2,5%. Das ist eine Folge der durch die Decke geschossenen Immobilienpreise. Kann man da wirklich noch auf (signifikante) Wertsteigerungen spekulieren? Auf der zweiten Seite des Artikels werden weitere Randlagen mit höherer Mietrendite aufgeführt:

 

Zitat

Stadtteil | Stadt | Mietrendite (in %) | Kaufpreis Kaufpreis
(in Euro je m²) | Miete (in Euro je m²)

Bohnsdorf Berlin 5,3 1925 9,15

Neubrück Köln 5,0 1875 8,50

Gremberghoven Köln 4,9 2200 9,75

Blankenburg Berlin 4,7 2150 9,15

Widdersdorf Köln 4,7 2275 9,70

Buchforst Köln 4,7 2100 8,90

Garath Düsseldorf 4,6 2100 8,80

Lichtenbroich Düsseldorf 4,6 2150 8,95

Humboldt/Gremberg Köln 4,5 2375 9,75

Lind Köln 4,5 2125 8,65

 

Berlin-Bohnsdorf wird eingangs im Artikel erläutert. Der Bewertungsabschlag rührt daher, dass dieser Stadtteil bei einer Fertigstellung des Berliner Flughafens erheblich unter Fluglärm wird leiden müssen. Die Kölner Veedel Neubrück, Gremberghoven, Buchforst, Humbold/Gremberg und Lind liegen op d'r Schäl Sick. An sich eine unbeliebte Ecke in Köln, wo man für gewöhnlich nur hingeht, wenn man sich die linke Rheinseite nicht leisten kann. Zumindest bisher. In Rheinnähe düften durch den starken Zuzug nach Köln in Gremberghoven, Buchforst sowie Humbold/Gremberg noch Wertsteigerungen zu erwarten sein. Lind ist ziemlich jwd und eher für Familien interessant. Zu Neubrück habe ich kein Bild. Widdersdorf ist auf der richtigen Rheinseite, allerdings ebenfalls jwd. Des Weiteren ist zwischen Alt- und Neu-Widdersdorf zu unterscheiden. Alt-Widdersdorf ist ein eingemeindetes Dorf und Neu-Widdersdorf eine Neubausiedlung, deren Häuser eher nicht vermietet werden. Die Mietrendite dürfte sich also auf Alt-Widdersdorf beziehen. Auf längere Sicht würde ich hier nur bedingt auf Wertsteigerungen spekulieren, ein Werterhalt (der Mietrendite) sollte aber drin sein. Düsseldorf-Garath und -Hellerhof haben nicht den besten Ruf. Auf das nördlicher gelegene Holthausen traf das bisher auch zu. Jedoch weichen dorthin immer mehr Menschen aus, welche sich die teure Innenstadt nicht mehr leisten können. Sofern Düsseldorf weiter wächst, könnte man auf eine Aufwertung des Düsseldorfer Südens spekulieren. Lichtenbroich liegt am Düsseldorfer Flughafen. Unterrath allerdings auch. Hier könnte man mal drüber nachdenken.

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hund555
vor 2 Stunden schrieb Schildkröte:

Kann man da wirklich noch auf (signifikante) Wertsteigerungen spekulieren?

Das wäre halt wirklich nur eine Spekulation, welche nach Hinten gehen kann. Die Preise sind so hoch und dann noch auf weitere Steigerungen spekulieren ... ohne mich.

Bei Immobilien verdient man sein Geld "sicher" und planbar durch Mieten und nicht durch Preissteigerungen.

Ich hatte auch irgendwo gelesen, dass größe Preiseinbrüche eher in (überteuerten) Großstädten zu erwarten wären, wenn es zu einer Abkühlung kommen sollte.

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Schildkröte

Mal schauen, wann der Chef-Kritiker von laufenden Erträgen diesen Thread kapert. ;) Gehen wir das ganze lieber sachlich an. Das Grundstück kann sich auf längere Sicht im Wert (erheblich) verändern. Daher zählen im Immobilienbereich Lage, Lage und (richtig) Lage. Ein Gebäude selbst verliert mit der Zeit an Wert. Diese Aspekte sind den Mieterträgen bei der Performancebetrachtung gegenüberzustellen. Von der Bruttomietrendite sind noch Hausgeld, Instandhaltungskosten und ggf. Mietausfallrisiko abzuziehen, um die Nettomietrendite ermitteln zu können. Des Weiteren lassen sich kreditfinanzierte fremdvermietete Wochungen steuerlich abschreiben. Muss man gucken, ob sich das (als Laie) lohnt (oder Immobilienaktien bzw. -fonds oder -genossenschaften nicht doch entspannter sind).

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nicco
Am 11.7.2016 um 18:53 von Dandy:

Das hat mich neugierig gemacht und der Kurs von British Land ist tatsächlich heftig eingebrochen. Ich habe den Geschäftsbericht noch nicht gelesen, aber offenbar bestitzt British Land (nur?) britische Gebäude und viele davon in London. So gesehen ist die heftige Reaktion schon zu verstehen, allerdings sprechen wir hier von einem Kursverlust gegenüber dem Hoch von Ende letzten Jahres von ca 40%, was mir schon reichlich heftig erscheint. Das schwache Pfund trägt da natürlich seinen Teil bei und die Unsicherheit, insbesondere im überhitzten Immobilienmarkt in London, tut ihr übriges. So ganz angemessen scheint mir die Kursreaktion aber nicht zu sein, zumal das Zitat oben eine schlüssige Begründung für eine mögliche Überreaktion liefert. Diese Immobilienunternehmen wurden als Parkplatz für Liquidität von Immobilienfonds verwendet. Da ein hoher Verkaufsdruck kürzlich entstanden ist und diese ihre Immobilien nicht so schnell verkaufen können, wurden eben Aktien von diesen Unternehmen verkauft. Das wiederum könnte einen übermäßigen und irrationalen Verkaufsdruck ausgelöst haben. Ich möchte den Geschäftsbericht noch überfliegen, aber mir scheint, als könnte sich hier eine Chance für eine kleine Immobilienspekulation in England bieten. Möglicherweise könnte eine mittlere Haltedauer relativ hoch mit niedrigem Risiko belohnt werden.

 

Irgendjemand mit Meinungen dazu?

 

British Land ist attraktiv bewertet und vom Chart vermute ich, dass man die Aktie nicht viel günstiger bekommen wird.

NAV 905p, Kurs ca. 564 p, Dividende 31 p.

 

Ergebnis 2019

Robust financial performance

Underlying EPS down 6.7% to 34.9p due primarily to one off surrender premia received last year and impact of asset sales; buybacks contributing 1.2p

LFL rental growth of £15m; more than offsetting the £14m impact of Retail CVAs

Portfolio value down 4.8%; Retail down 11.1%, Offices up 1.1% and developments up 10.8%

EPRA NAV down 6.4% at 905p, with buybacks contributing 10p

Full year dividend up 3.0% at 31p; total accounting return -3.3%

Proposed FY20 dividend increase of 3%

https://www.britishland.com/news-and-views/press-releases/2019/15-05-2019

 

Meldung vom 18.9.

British Land Secures GBP54 Million In Future Rent For Project Pipeline

 

 

Monatschart

BritishLand_20190920.png

 

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nicco
· bearbeitet von nicco

Der Anstieg der Reits in GB war am Freitag sehr stark. Für weitere Käufe warte ich auf einen Rücksetzer.

 

Die Top 10 nach Marktkapital. Besonders interessant finde ich die Aktien, die unter dem Buchwert  bzw. NAV angeboten werden.

Beispiel British Land, Land Securities oder Hammerson.

 

UKProperty_10.PNG

 

https://reitcomparison.co.uk/

 

Es gibt auch einen ETF:

iShares UK Property UCITS ETF - GBP DIS ETF

WKN: A0MZWN ISIN: IE00B1TXLS18

https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/251802/ishares-uk-property-ucits-etf

 

FTSE 350 REITs Index mit Komponenten

https://de.investing.com/indices/ftse-350-reits-components

 

Aktien sortiert nach Monatsperformance

 

Performance-Woche_Reits.PNG

 

 

https://de.investing.com/etfs/ishares-ftse-nareit-uk-pty

 

 

 

 

 

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PapaPecunia

Danke, den ETF kannte ich noch nicht. 

Allerdings sind KBVs <1 doch ein ziemliches Alarmsignal. Oder wie interpretierst du das? Reine Brexit-Panik?

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nicco
Am 12.10.2019 um 18:25 von PapaPecunia:

Danke, den ETF kannte ich noch nicht. 

Allerdings sind KBVs <1 doch ein ziemliches Alarmsignal. mögliche Investoren verschrcOder wie interpretierst du das? Reine Brexit-Panik?

 

 

Ich vermute mehrere Faktoren:

Valueaktien wurden untergewichtet

Eine schwache Währung ist negativ für ausländische Investoren

Das Brexitchaos hat viele Anleger verschreckt.

 

 

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Hansolol
Am 8/6/2010 um 20:22 von XYZ99:

Es wird noch viel schlimmer kommen.

 

Solche Threads sind im Rückblick doch manchmal sehr erhellend. Da werfen unzählige Artikel verfasst, kommentiert und geteilt und am Ende kommt es dann doch ganz anders. Vielleicht sollte man das zum Anlass nehmen und weniger Prognosen lesen, von Experten, Banken und Schwarzmalern. 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Wer Aktien, REITs oder Fonds mit dem Fokus auf gewerbliche Immobilien im Depot hat, sollte jetzt wachsam sein:

Zitat

H&M hat ... vergangene Woche ihre Vermieter informiert, alle Mietzahlungen für ihre 460 [wegen dem Corona-Virus] aktuell geschlossenen Standorte in Deutschland auszusetzen. Ähnliches planen ... auch zahlreiche andere Handels- und Hotelketten. Deutschlands größte Elektronikkette, Saturn und Media Markt, wird ab April keine Miete mehr überweisen; genauso die Schuhhandelskette Deichmann, die Juwelierkette Christ oder die 25hours-Hotels. ... Adidas hat ... ebenfalls beschlossen, die fälligen Beträge für die meisten der weltweit 2500 eigenen Läden ab April nicht mehr zu überweisen.

...

Betroffen sind sowohl private Vermieter also auch große Immobilienbetreiber wie der Hamburger Shoppingcenter-Betreiber ECE, der in Besitz der Familie Otto ist, oder die börsennotierte Deutsche Euroshop. Ob sie sich gegen die Mietausfälle wehren können, ist unklar.

Hier der vollständige Artikel aus dem manager magazin.

 

Im Artikel wird allerdings drauf hingewiesen, dass den zahlungssäumigen Mietern neben Nachzahlungen auch 8% Strafzahlungen drohen. Die Politik macht nun auch deutlich, dass eigenmächtige Mietaussetzungen ohne triftigen Grund nicht rechtens sind:

Zitat

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht kritisiert Firmen für die Aussetzung von Mietzahlungen. Wenn finanzstarke Unternehmen ihre Mieten einfach nicht mehr zahlten, sei das unanständig und nicht akzeptabel, teilt sie mit. "Die Corona-Hilfsgesetze bieten hierfür keine Grundlage. Es gilt weiterhin: Mieter müssen selbstverständlich ihre Miete zahlen." Falls sie infolge der Krise in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten gerieten, könnte ihnen lediglich für einen begrenzten Zeitraum nicht gekündigt werden.

Quelle: manager magazin 

 

Neben dem rechtlichen Aspekt kommt die negative Publicity hinzu. Entweder man outet sich als Unternehmen mit klammer Kasse. Oder aber man muss sich dem Vorwurf des Egoismusses gefallen lassen, wenn man trotz ausreichendem Kapitalposter eigenmächtig die Miete aussetzt. Insbesondere bei adidas finde ich das echt armselig. Ein Anwalt erläutert jedoch im Interview mit dem Handelsblatt, warum das Vorgehen der Händler rechtens sei.

Zitat

Die Schließung der Geschäftsräume sei aufgrund behördlicher Anordnungen erfolgt – in solchen Krisensituationen erlaube das Bürgerliche Gesetzbuch, geschlossene Verträge anzupassen.

 

Nachtrag 31.03.2020:

Zitat

Die Coronakrise drückt die Kauflaune von Immobilieninvestoren. 76 Prozent der Immobilienunternehmen erwarten in diesem Jahr ein sinkendes Transaktionsvolumen. ... Deutlich ins Negative gedreht hat sich der Ausblick für Büroimmobilien ... Noch deutlicher fällt die düstere Prognose für Einzelhandelsimmobilien und Hotels aus ... Neben den Logistikimmobilien dürfte auch der Markt für Wohnimmobilien kaum unter der Virus-Pandemie leiden. ... Vier von fünf Befragten rechnen aufgrund der Coronakrise auch mit abnehmender Bautätigkeit.

Hier der vollständige WiWo-Artikel.

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