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Torman

Absicherung eines DAX-Portfolios

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Torman

In der letzten Woche sind die Aktienkurse deutlich gefallen. Der Ernstfall für meine Absicherungsstrategie ist also eingetreten. Es gibt eine neue Reihenfolge. Es liegt nun der Endlos Turbo Bear der Commerzbank ganz knapp in Führung. Die anderen Zertifikate und der Short-ETF folgen unmittelbar dahinter. Etwas überrascht bin ich vom schlechten Abschneiden der Optionsscheine. Diese sind mittlerweile deutlich im Geld und sollten daher praktisch 1:1 von der Abwärtsbewegung profitieren (Innerer Wert). Allerdings sinkt die Optionsprämie wohl je weiter die Scheine im Geld sind. Selbst der von mir eigentlich schon abgeschriebene Rolling Bear Turbo ist kaum noch schlechter als die Optionsscheine. Mal sehen wie das weiter geht. Heute hat der Aktienmarkt ja schon wieder 2% verloren.

Nebenbei sei erwähnt, dass der Geldmarktfonds am Freitag und am Montag jeweils leicht gesunken ist. Der massive Anstieg der Zinsen über die gesamte Kurve hat hier also Spuren hinterlassen. Subprime-Probleme hat dieser Fonds jedenfalls nicht. Heute hat er auch schon wieder zugelegt.

 

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Stephan09

Warum hast Du die Put-Optionsscheine mit einem so hohen Basiswert genommen? Ich habe ein ähnliches Experiment am laufen, allerdings nahm ich da Basiswerte von 6500 und 6000 als der Dax noch um die 7000 Punkte wert war; der geringere hat (oder besser hätte) inzwischen eine Wertentwicklung von +30%.

Aber ansonsten toller Thread v.a. wg den Zertifikaten.

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Torman
Warum hast Du die Put-Optionsscheine mit einem so hohen Basiswert genommen? Ich habe ein ähnliches Experiment am laufen, allerdings nahm ich da Basiswerte von 6500 und 6000 als der Dax noch um die 7000 Punkte wert war; der geringere hat (oder besser hätte) inzwischen eine Wertentwicklung von +30%.

Die von mir wohl naive Idee dahinter war, dass Portfolio möglichst 100%ig abzusichern. Deshalb habe ich den nächsten Basiswert direkt unter meinem Startniveau gewählt. Positiv haben sich die Scheine natürlich auch entwickelt. Der Kurze ist 23% im Plus, der Lange 16%. Das hat aber nicht gereicht, um das Depot komplett abzusichern. Wahrscheinlich ist das mit einem Optionsschein gar nicht möglich. Ich werde mir mal andere Optionsscheine mit niedrigeren Basiswerten ansehen und bei deutlich abweichenden Ergebnis eventuell noch zusätzlich aufnehmen. Oder sollte ich es mit einer theoretischen Übersicherung probieren, also mehr Optionsscheine kaufen?

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pingo

Hallo Freunde der Sicherheit,

 

um "einen DAX" jederzeit 100prozentig mit Optionsscheinen abzusichern

braucht man mehr als 100 (bei Bezugsverhältnis 0,01) Put-Scheine.

Genau so viele, dass der fallende Kurs des Basiswerts genau ausgeglichen

wird. Das heißt dann delta hedging.

 

Das Delta eines Optionsschein ist der Faktor der absoluten Veränderung

des Wertes des O-Scheins in Abhängigkeit von der Änderung des Kurses des

Basiswerts.

 

Der DE000CB9GWS8 hat z. Zeit ein Delta von -0.382, also bräuchte man

gut 260 Stück um sich 100% gegen Kursverluste und Kursgewinne :(

abzusichern. Weil sich das Delta ständig ändert muss man die Zahl auch noch

anpassen.

 

Viele Grüße

pingo

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Torman
Diese sind mittlerweile deutlich im Geld und sollten daher praktisch 1:1 von der Abwärtsbewegung profitieren (Innerer Wert). Allerdings sinkt die Optionsprämie wohl je weiter die Scheine im Geld sind.

 

Wenn ich mal meine eigenen Gedanken verstehen würde! Da steht es ja schon. Ich müsste also eigentlich einen Optionsschein mit hohem inneren Wert kaufen, da dann der Anteil der Optionsprämie relativ klein ist. Ich habe das gerade mal mit einen PUT 6000 und 7300 durchgerechnet. Der 6000er ist noch schlechter als die verwendeten, der 7300er etwas besser. Das läuft natürlich darauf hinaus, dass der Schein deutlich teurer wird. :(

 

 

Der DE000CB9GWS8 hat z. Zeit ein Delta von -0.382, also bräuchte man gut 260 Stück um sich 100% gegen Kursverluste und Kursgewinne :( abzusichern.

 

Ja, so langsam dämmert es mir. Vielen Dank! Vielleicht hätte ich doch erstmal etwas mehr über Optionsscheine lesen sollen ...

 

Wahrscheinlich ist das Delta von dem 7300er eben auch größer. Mit den 260 Stück wird es tatsächlich besser. Woher bekomme ich das Delta vom 30.4.08 für die Optionsscheine? Kann man das einfach aus dem Kurs des Scheins und dem Kurs des Basiswertes berechnen?

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pingo

Den aktuellen Delta-Wert habe ich von onVista. Was historische Werte oder die

Berechnung angeht bin ich überfragt.

Ich kann mir übrigens gar nicht vorstellen, wer delta hedging ob der immensen

Kosten praktisch umsetzt.

Und, obwohl ich dein Experiment sehr interessant finde: Hast Du schon mal überlegt,

wie der Chart im Fall der perfekten Absicherung aussehen würde? :)

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Torman

Ich habe heute ein wenig gelesen. Das Delta lässt sich leider nicht so einfach im nachhinein berechnen. Ganz genau kann ich daher leider nicht mehr ermitteln, wieviel Scheine nötig wären.

Da mich das Delta-Hedging nun aber schon interessiert, habe ich trotzdem ein zusätzliches Depot mit einer höheren Anzahl an Optionsscheinen hinzugefügt (ebenfalls DE000CB9GWS8, der mit der längeren Laufzeit). Bei der Stückzahl habe ich mich daran orientiert, dass das Depot während der ersten Tage tatsächlich weitgehend stabil bleibt. Damit bin ich bei 250 Stück gelandet statt der sonst verwendeten 95. Die genauen Daten finden sich auch im Beitrag #1, den ich ergänzt habe. Ich werde die Anzahl nicht an das veränderte Delta anpassen. Das wäre zu aufwendig.

 

Die neue Strategie schlägt sich sehr gut und liegt nun sogar in Führung. Ich bin nicht sicher woran es liegt. Die höhere implizite Vola könnte eine Möglichkeit sein. Dafür spricht, dass der Vorsprung gerade an den Tagen mit Volaanstieg entstand, obwohl das Basisdepot noch nicht im negativen Bereich war. Die zweite Möglichkeit wäre das sich ständig ändernde Delta. Das dürfte aber erst zuletzt, als der Schein deutlich ins Geld kam, eine nennenswerte Rolle gespielt haben.

 

Nun noch ein Blick auf den gestrigen Verlusttag am Aktienmarkt. Erneut überrascht der Rolling Bear Turbo. Statt wie sonst leicht die Marktbewegung mitzuvollziehen, konnte er gegen den Markt zulegen. Er liegt nun klar vor den naiven Optionsscheindepots. Dieses Zertifikat wird mir immer unheimlicher. :blink:

 

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Torman
· bearbeitet von Torman

Die Frage welcher Optionsschein für das Delta-Hedging optimal ist, ging mir heute durch den Kopf. Im Prinzip lässt sich mit der richtigen Stückzahl ja mit jedem beliebigen Schein eine komplette Absicherung erreichen. Die Scheine, die aus dem Geld sind haben ein kleineres Delta, sodass eine höhere Stückzahl benötigt wird. Sie sind aber pro Stück auch günstiger. Welcher Schein bietet aber die geringsten Gesamtkosten? Meine Vermutung war: ein Schein weit im Geld, da hier der Zeitwert eine unbedeutende Rolle spielt. Je weniger ich in Zeitwerte investiere, um so günstiger dachte ich.

 

Heute Nachmittag habe ich verschiedene Scheine mit gleicher Laufzeit und vom gleichen Emittent untersucht. Der DAX stand etwa bei 6750. Das Ergebnis steht unten. Danach sind Scheine aus dem Geld am günstigsten (Spalte 5). Genau anders als ich dachte. Mit höherem inneren Wert steigen die Kosten überproportional an. Allerdings ist der Zeitwertverlust um so größer je geringer die Einstandskosten sind. Auch hier gibt es einen klar nichtlinearer Zusammenhang (Spalte 7). Da man die Scheine wahrscheinlich einige Monate hält, ist dies nicht ganz unwichtig. Eine Optimierung sollte beides berücksichtigen. Eine Möglichkeit wäre, den Zeitwertverlust dem Zinsverlust durch die höhere Kapitalbindung gegenüber zu stellen. Selbst wenn ich mit einem Zinssatz von 10% (Überziehungskredit) rechne, wäre in meinem Beispiel der teuerste Optionsschein der Beste.

 

Was sagen die Optionsscheinprofis zu diesem Ergebnis? Ich habe hier irgendwo eine Empfehlung für Optionsscheine nahe am Geld gelesen. Scheint aber nur bei einer harten Grenze bezüglich des Kapitaleinsatzes optimal.

 

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Torman

Der DAX sorgt weiterhin für Spannung, auch wenn die Verluste von heute noch nicht in der Grafik auftauchen. Bei 5XXX Punkten geh ich wieder long. :- Es gibt wieder eine Führungswechsel. Der in der letzten Woche hinzugefügte Delta-Hedge hat wegen des Rückgangs der Vola den ersten Platz abgeben müssen. Mittelfristig hat er gegenüber den Zertifikaten und dem ETF einen immanenten Nachteil. Er verliert an Zeitwert und hat keine interne Verzinsung.

 

Die stabilen Zertifikate und der ETF liegen weiterhin sehr nah zusammen. Lediglich das Endlos Bear Zertifikat von HSBC fällt leicht ab. Es ist das Zertifikat mit der höchsten Kapitalbindung und nun zeichnet sich ab, dass es eventuell die schlechteste interne Verzinsung hat. Es kann jedenfalls nicht daran liegen, dass der Geldmarktfonds zu gut performed. Im Depot mit dem Short-ETF fehlt der Geldmarktfonds komplett und trotzdem schlägt sich dieses sehr gut.

 

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Torman

Der DAX geht weiter auf Tauchstation. Etwas Absicherung hätte mein reales Depot wohl auch gebrauchen können. Aber mit knapp 30% Aktienquote kann ich mich auch nicht wirklich beklagen.

 

Die Spitzenreiter der letzten Woche konnten sich behaupten. Das Endlos Turbo Bear Zertifikat mit Knock-Out von der Commerzbank und der db x-tracker Short-ETF liegen praktisch gleich auf in Führung und haben diese gegenüber den anderen Zertifikaten noch leicht ausgebaut. Sobald der Fußball mir dazu Zeit lässt, werde ich versuchen die interne Verzinsung der verschiedene Zertifikat zu ermitteln.

 

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Torman

Wie angekündigt, habe ich mich mit der internen Verzinsung der Short-Zertifikate und des ETFs intensiver beschäftigt.

 

Ich habe dabei nicht einfach den Start- und Endwert des Portfolios berücksichtigt, sondern mit Hilfe einer linearen Regression den trendmäßigen Anstieg ermittelt. So kann ich Einflüsse von günstigen oder ungünstigen Preisfeststellungen an einzelnen Tagen durch leicht unterschiedliche Zeitpunkte oder ein schlechtes Market Making weitgehend ausschließen. Als erklärende Größe für die Portfolioentwicklung dient dabei die Anzahl der Zinstage seit dem Start. Den so ermittelten täglichen Zins habe ich mit 365 multipliziert. Anschließend habe ich den Anteil, der auf den Geldmarktfonds entfällt herausgerechnet und den verbleibenden Rest auf den Wert des Zertifikats umgelegt. Der ishares-ETF und die Kasse haben ja keine Verzinsung. Das Ergebnis sollte der interne Zins des Zertifikats/ETFs sein.

 

Hier sind die Ergebnisse. Als Vergleich und da ich es für die Rechnung sowieso brauchte, habe ich die Rendite des Geldmarktfonds genauso ermittelt.

 

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Dabei fällt auf, dass sich für das Zertifikat der DZ-Bank eine negative Verzinsung ergibt. Allerdings sieht man auch, dass der Erklärungsgehalt der Regressionsschätzung unter 50% liegt (R2). Hier gibt es offensichtlich noch andere wichtige Einflussfaktoren. Die Vermutung liegt nahe, dass hier die Absicherung nicht 100%ig ist und der DAX deshalb noch immer einen Effekt auf das Portfolio hat. Also habe ich in einem zweiten Schritt den Kurs des ishares-ETF als zusätzliche erklärende Variable in die Schätzung aufgenommen. Mit dem folgenden Ergebnis:

 

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Tatsächlich schafft das Zertifikat der DZ-Bank keine vollständige Sicherung. Es besteht ein signifikant (T-Wert) positiver Einfluss des DAX auf des Portfolio. Steigt der DAX um 100%, so erhöht sich der Wert des Depots um 2,8%. Das klingt zunächst nach wenig, ist für die Rechnung aber erheblich, da der DAX seit Beginn des Musterportfolios eine annualisierte Performance von -35% aufweist. Als interne Verzinsung ergibt sich nun 13,7%. Das ist ähnlich hoch wie beim Zertifikat der Commerzbank. Das R2 liegt aber noch immer recht niedrig mit 0,79. Dies spricht nun wohl für eine eher schlechte Preisfestsetzung des Emittenten/Market Makers.

 

Bei der zweiten Schätzung zeigte sich auch, dass das Portfolio mit dem Short-ETF eine leichte Übersicherung aufweist. Steigt der DAX um 100%, so sinkt der Depotwert um 1,5%. Der Einfluss ist ebenfalls statistisch signifikant. Entsprechend sinkt die korrigierte Verzinsung des ETF von 6,1% auf 4,5%. Das liegt aber immer noch merklich über dem versprochenen Niveau (EONIA - TER). Ist der empirische Schätzfehler so groß? Kann gut sein.

 

Bei den anderen beiden Zertifikaten gibt es keinen signifikanten Einfluss des DAX. Die Absicherung ist perfekt. Das Zertifikat von HSBC hat allerdings nur eine mäßige Verzinsung von 1%.

 

Was am Ende bleibt, ist das Rätseln über die extrem hohe Verzinsung der Hebelzertifikate von der Commerzbank und der DZ-Bank. Durch die implizite Kreditaufnahme, die mit solchen Knock Out Produkten verbunden ist, hätte ich eher mit einer schlechten Verzinsung gerechnet. Eigentlich ist dieses Ergebnis doch nur möglich, wenn die interne Kreditverzinsung geringer ist, als die Verzinsung der Short-Komponente. Das wäre schon merkwürdig. Da beide Anbieter ähnlich liegen, scheint es aber doch etwas mit der Konstruktion zu tun zu haben. Ich bin ratlos. Vielleicht hat jemand eine schlaue Idee?

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Torman

Der DAX ergründet neue Tiefen und mein Test hat sich vom Timing her als genau richtig erwiesen. Auf Basis der zuletzt gewonnenen Erkenntnisse, lassen sich die Ergebnisse auch etwas besser beurteilen. Inzwischen liegt der Short-ETF allein in Führung, was sich wohl durch die leichte Übersicherung erklären lässt. Danach folgt das Endlos Turbo Bear Zertifikat von der Commerzbank, dass bei den Untersuchungen hinsichtlich Erklärbarkeit des Preises und interne Verzinsung am besten abgeschnitten hatte. Ich würde es deshalb bislang zum eigentlichen Sieger erklären.

 

Aber die Konkurrenz schläft nicht. Der für mich bislang undurchschaubare Rolling Bear Turbo von Goldman Sachs hat gewaltig aufgeholt. Relativ zur Aktienmarktentwicklung reagiert er nahezu täglich anders. Bei der möglichen täglichen Umstellung der Konditionen ist das auch nicht ganz verwunderlich. Aber kann man diese Änderung irgendwie erklären oder vorhersagen? Ich glaube das wird das nächste Projekt. Ich habe bislang aber noch keine Idee, wie ich das angehen soll.

 

Auch der Delta-Hedge mit dem Optionsschein liegt noch recht gut im Rennen.

 

Zum Turbo Put der DZ Bank habe ich noch einen Nachtrag. Der Erklärungsgehalt der Schätzung ließ sich hier durch die Aufnahme des VDAX erhöhen. Überraschenderweise ergibt sich ein signifikanter negativer Einfluss der Volatilität, also genau andersherum als bei Optionsscheinen. Mit 0,84 ist der Erklärungsgehalt der Schätzung aber noch immer ein Stück von den anderen relativ stabilen Portfolios entfernt. Die Preisbildung bei diesem Zertifikat bleibt also rätselhaft.

 

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Torman
· bearbeitet von Torman

Eine weitere Woche ist rum. Diesmal spielte der DAX Jo-Jo auf niedrigem Niveau. Bei den meisten Depots hat sich deshalb nicht so viel getan. Ich habe ein wenig über die Instrumente nachgedacht. Dabei kam mir in den Sinn, dass ich vom Short-DAX-ETF bislang die falschen Vorstellungen hatte. Die Idee damit eine 100%ige Absicherung zu erreichen ist wohl nur per Zufall zu erreichen.

 

Der Short-DAX entwickelt sich täglich genau mit der reziproken Performance des DAX. Die Betonung liegt hier auf täglich. Im Prinzip wird der ETF damit täglich auf einen Hebel von -1 zurückgesetzt. Wenn also der DAX einen klaren Trend in eine Richtung aufweist, so wird das Tandem aus DAX und Short-DAX bereits ohne Berücksichtigung der Zinskomponente permanent an Wert gewinnen. Das liegt daran, dass der Gewinner von beiden Indizes an Volumen gewinnt, während der Verlierer abnimmt. Die gleiche prozentuale Veränderung bei beiden fällt damit beim Gewinnerindex absolut zunehmend größer aus als dem Verliererindex. Es ist also egal ob der Trend steigend oder fallend ist. Dieses positive Ergebnis kann man gut erkennen seitdem der DAX kräftig fällt. Es liegt hier also keine Übersicherung zum Startzeitpunkt vor. Meine Berechnung der internen Verzinsung war somit beim ETF falsch und lässt sich gar nicht so einfach durchführen. Unangenehm wird es für das Pärchen wenn es immer nur rauf und runter geht, wie es zuletzt der Fall war. Dann verliert das Portfolio permanent etwas an Wert.

 

Die Sache mit dem täglichen Zurücksetzten des Hebels erinnert natürlich stark an den Exoten im Feld, den Rolling Bear Turbo von Goldman Sachs. Damit erklärt sich vielleicht sein merkwürdiges Verhalten. Er ist nachdem er vom negativen Trend im Juni stark profitieren konnte zuletzt in der Seitwärtsbewegung wieder zurückgefallen. Da der Hebel hier -10 beträgt, sind die Ausschläge entsprechend stärker als beim ETF, immerhin hatte sich der Wert des Zertifikats zwischendurch schon verdoppelt. Dann sollte die absolute Veränderung bei gleichem Hebel eben auch doppelt so hoch ausgefallen sein. Eventuell spielt bei diesem Zertifikat auch die implizite Volatilität noch eine Rolle.

 

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Torman
· bearbeitet von Torman

Letzten Woche habe ich das "merkwürdige" Verhalten des Pärchens aus DAX und Short-DAX angesprochen. Zur Verdeutlichung habe ich eine kleine Simulation gemacht. Das obere Bild ist die Entwicklung des Depots aus DAX und Short-DAX ohne Berücksichtigung der Zinskomponente. Das untere Bild zeigt die normierte Entwicklung des DAX. Im ersten Fall (grüne Linie) fällt der DAX jeden Tag 0,1%. Im zweiten Fall (rote Linie) fällt der DAX jeden dritten Tag um 1%, an den Tagen dazwischen steigt er aber jeweils um 0,35%. Obwohl also in beiden Fällen der DAX am Ende etwa 4% unter dem Startniveau steht, haben sich beide Depots unterschiedlich entwickelt. Durch die Gegenbewegungen rutscht das Duo zunächst ins Minus, der langfristige Abwärtstrend macht sich erst ganz allmählich positiv bemerkbar. Entscheidend für die Performance dieses Duos ist also nicht nur ein möglicher Trend, sondern auch die Volatilität um diesen Trend. Das Ergebnis ist also pfadabhängig und damit kaum zu kalkulieren.

 

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Edit: Ich habe noch das Ergebnis für die Simulation beigefügt, wenn die Short-Komponente mit Hebel 10 arbeitet, so wie es beim Rolling Bear Turbo von GS der Fall ist. Das Ergebnis ist sehr ähnlich. Die Ausschläge sind größer, sogar etwas größer als der Faktor 10. Der Effekt der Volatilität ist im Vergleich zum Trend etwas stärker, so dass im volatilen Szenario das Depot am Ende noch im Minus ist. Da wird das Verhalten dieses Zertifikats so langsam einleuchtend, volatile Seitwärtsbewegungen sind Gift, während ein klarer Trend starken Aufwind verschafft.

 

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Torman

Nach der Theorie nun wieder etwas Praxis. In der letzten Woche ist der DAX kräftig gefallen. Der Abwärtstrend hat sich also fortgesetzt und davon haben genau die Trendspezialisten Short-DAX-ETF und Rolling Bear Turbo profitiert. Beide Depots sind im Plus, aber ein anderes hat sich noch etwas besser entwickelt. Der Delta-Hedge Optionsschein wurde von der gestiegenen Volatilität an die Spitze getragen.

 

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Torman

Letzte Woche hat der DAX eine Wende hingelegt und ist stark gestiegen. Den Helden der Vorwoche ist dies nicht gut bekommen. Der Delta-Hedge mit dem Optionsschein hat ordentlich unter dem Rückgang der Volatilität gelitten, zudem dürfte der Zeitwertverlust immer stärker zu Buche schlagen. Das Depot hat den niedrigsten Wert seit Beginn dieser Übung erreicht. Noch schlimmer hat es den Rolling Bear Turbo von GS erwischt. Unerwartet kommt das nicht nach den letzten Untersuchungsbefunden. Der Short-ETF zeigt die gleiche Bewegung nur viel milder. Neuer Spitzenreiter ist das Endlos Turbo Bear Zertifikat der Commerzbank. Dieses fiel ja schon die ganze Zeit mit hoher Stabilität und ordentlicher Verzinsung auf. Knapp dahinter kommt das sehr ähnliche Zertifikat der DZ Bank, welches aber eine begrenzte Laufzeit hat. Die Vor- oder Nachteile dieser Laufzeitbegrenzung sind mir bisher noch nicht klar. Vielleicht bringt die Annäherung an das Ende der Laufzeit später Erkenntnisse.

 

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Torman

In der letzten Woche ging es runter und rauf, aber am Ende stand der DAX fast wieder an der gleichen Stelle. An der Reihenfolge hat sich deshalb nichts getan. Es liegt noch immer das Endlos Turbo Bear Zertifikat um Haaresbreite in Front.

 

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Torman

So langsam trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Rolling Bear Turbo wurde inzwischen fast von dem ungesicherten Depot eingeholt, obwohl der DAX noch mehr als 5% unter dem Startniveau steht. Auch die Optionsscheine hängen zunehmend durch. Der Zeitwertverlust nagt an ihnen. Steigt der DAX, so verliert der Delta Hedge sogar deutlich, was wohl an der dann sinkenden impliziten Volatilität liegt.

 

Der Turbo Put der DZ Bank konnte das ähnliche Zertifikat der Commerzbank knapp überholen und liegt nun in Führung. Der bereits festgestellte positive Einfluss des DAX kommt wohl wieder zum Tragen. Der Short-ETF hat dagegen auf beide Spitzenreiter etwas eingebüßt. Das HSBC Bear Zertifikat ist zwar stabil, fällt aber wegen der geringen internen Verzinsung immer weiter zurück.

 

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Torman

Diese Woche gibt es nichts Neues zu berichten. Die Lage bei den Portfolios ist weitgehend unverändert.

 

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Torman

Nach einem längeren Urlaub gibt es heute wieder an Update von mir. Damit das Treiben in der Spitzengruppe besser sichtbar wird, habe ich eine zusätzliche Grafik mit den ersten fünf Depots hinzugefügt. Durch den Wertverfall beim DAX ist der Short-ETF wieder an die erste Stelle gerückt. Bemerkenswert ist, dass der Turbo Put der DZ Bank seit einem Monat permanent etwas vor dem sehr ähnlichen Zertifikat der Commerzbank liegt, obwohl der DAX wieder kräftig gefallen ist. Die begrenzte Laufzeit des DZ Bank Zertifikats macht sich eventuell doch in einer höheren Rendite bemerkbar. Die Zeit wird zeigen, ob es so weitergeht. Der Delta-Hedge mit dem Optionsschein weist seit einiger Zeit eine Übersicherung aus. Durch den Zeitwertverlust und die Bewegung weit ins Geld ist das Delta des Optionsscheins deutlich gestiegen. Entsprechend hat das Depot vom Rückgang beim DAX profitiert. Eigentlich müsste man hier regelmäßig die Stückzahl anpassen. So hätte auch der Einbruch in der zweiten Hälfte des Juli verhindert werden können, allerdings mit zusätzlichen Transaktionskosten gerade bei solchen Minibeträgen.

 

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Stephan09

Dieser rolling bear turbo scheint ja ein echtes Fehlprodukt zu sein; meinst du, dass es nur ein Problem bei diesem Speziellen ist, oder vielmehr ein allgemeines Konstruktion?

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Torman
Dieser rolling bear turbo scheint ja ein echtes Fehlprodukt zu sein; meinst du, dass es nur ein Problem bei diesem Speziellen ist, oder vielmehr ein allgemeines Konstruktion?

 

Ich denke das Verhalten ist konstruktionsbedingt. In Beitrag #39 habe ich das Prinzip näher untersucht. Volatilität bei den Aktienkursen ist Gift für dieses Zertifikat.

 

Hinzu kommt der Knock-out. Gut sehen kann man das an den drei Tagen 04.-08.09.2008. Der DAX fiel erst kräftig und erholte sich dann fast komplett wieder. Das Zertifikat hat dabei massiv verloren. Am 08.09. gibt es ab 10 Uhr nur noch konstante Kurse im EUWAX-Archiv, wahrscheinlich weil der Schein den Knock-out überschritten hatte und so erst am nächsten Tag wieder neu aufgesetzt wurde. Eine mögliche Intraday-Erholung hat er so nicht mitgemacht.

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Torman

Der Kursrutsch beim DAX sorgte für ordentlich Bewegung in meinen Testdepots. Der Delta-Hedge (der inzwischen eine massive Übersicherung aufweist) und der Short-ETF (der vom stabilen Abwärtstrend profitiert) konnten kräftig zulegen und liegen nun deutlich in Front. Allerdings werden beide wieder verlieren, sollte der DAX die Richtung wechseln.

 

Danach kommt das Zertifikate-Trio, das hier die konstanteste Performance zeigt, egal ob es gerade rauf oder runter am Markt geht. Der Nachteil des schlechter verzinsten Zertifikats von HSBC ist inzwischen aber auf fast 1% angewachsen. Der Turbo Put der DZ Bank hat am 16.09. eine kleinen Schlenker nach unten gemacht. Dies liegt daran, dass es für diesen Tag ab etwa 17 Uhr keine Kurse mehr im EUWAX-Archiv gibt. Am nächsten Tag sind die Kurse aber wieder dort in Ordnung. Damit scheint sich der Eindruck zu bestätigen, der schon bei meinen Analysen entstand, dass die DZ Bank manchmal Probleme mit der Preisfeststellung hat.

 

Der kürzer laufende Optionsschein ist inzwischen auch sehr stabil unterwegs, da sein Delta schon nahe bei -1 liegt. Der Rolling-Turbo macht hingegen seiner Außenseiterrolle weiter alle Ehre. Der kräftige Anstieg des DAX am 19.09. hat wieder den Knock-Out ausgelöst und dem Schein merkliche Verluste beschert. Zum Glück für ihn gings dann wieder trendbestätigend nach unten am Markt.

 

Der von mir verwendete Geldmarktfonds hat am 30.09. thesauriert und die Steuern dafür abgeführt. Ich habe den Steuerbetrag wieder komplett in zusätzliche Anteile angelegt, um eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden, praktisch so als wenn man einen Freistellungsauftrag und eine automatische Wiederanlage hat.

 

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Torman

Im aktuellen Umfeld kommt man ja fast nicht drum herum auch etwas zum Kontrahentenrisiko der verschiedenen Absicherungsinstrumente zu sagen. Was nützt schließlich eine Absicherung, die durch die Pleite der Emissionsbank wertlos ist. Hier sind potenziell alle Scheine bis auf den Short-ETF betroffen. Beim Short-ETF ist das Verlustrisiko auf maximal 10% durch den Swap begrenzt. Die Höhe der Kapitalbindung spielt natürlich auch eine wesentliche Rolle. Ich habe einmal den Extremfall simuliert, alle Optionsscheine und Zertifikate werden wertlos bzw. der Short-ETF macht 10% Verlust. In der Tabelle steht, wieviel Prozent des Startkapitals dann noch vorhanden wären. Nur der Short-ETF bringt gegenüber dem Basis-Depot dann noch eine Verbesserung. Die Auswahl des Emittenten sollte also nicht unbedacht erfolgen. Aktuell stellen wohl große Universalbanken das kleinste Risiko dar.

 

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Fleisch

wie lustig, ich wollte gerade fragen was deine absicherungsinstrumente machen ^_^

 

wie schaut's eigentlich aus mit austausch von zertis, optionsscheinen oder sowas ?

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