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Sapine

Altersvorsorge, Rente (Nachrichten, Analysen und Kommentare)

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CHX

Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen

 

Hunderttausende Deutsche werden im Alter darben. Doch die Regierung Merkel kümmert sich stattdessen um Mütterrente und Rente mit 63. Schuld an der Misere hat auch die junge Generation.

 

Wenn Politiker ein ihnen vertrautes Problem nicht anpacken wollen, tun sie gerne so, als ob es dies gar nicht gäbe. Besonders ignorant verhält sich die Regierung Merkel derzeit beim Thema Rente. Die große Koalition will nichts davon hören, dass Hunderttausende schon in wenigen Jahren in die Altersarmut abrutschen werden, weil ihre Rente nicht reicht. Sie leugnet die Realität, wenn sie die Riester-Rente als voll leistungsfähig bezeichnet. Sie sieht darüber hinweg, dass gerade diejenigen, die es am nötigsten hätten, häufig nichts zusätzlich für den Ruhestand zurücklegen. Union und SPD hätten 2014 die Altersvorsorge für die Zukunft sattelfester machen können. Stattdessen bringen sie mit den erhöhten Mütterrenten und der Rente ab 63 die Rentenkasse um ihre Reserven. Ein Stück aus dem politischen Tollhaus.

 

Die Union zog mit der Mütterrente in den Wahlkampf, die SPD mit der abschlagsfreien Rente für langjährig Versicherte. Fordern kann man immer, wenn es Stimmen bringt, lautete die Devise. Doch insgeheim gingen Schwarz wie Rot davon aus, dass sich dies mit den jeweiligen Wunschkoalitionspartnern FDP und Grüne sowieso nicht durchsetzen lässt. Dann mussten beide notgedrungen ins selbe Boot, und weil sie sonst nicht zusammengekommen wären, leistet sich die große Koalition jetzt beides. Das Rentenpaket wurde zum teuren Preis für die Regierungsbildung, das aber keiner wirklich gut findet, weil es viel zu viel Geld kostet. Viele Regierungspolitiker haben deshalb ein schlechtes Gewissen - offen darüber reden getraut sich kaum einer.

 

Einmal beschlossene Leistungen wieder einzukassieren, gelingt allerdings in den seltensten Fällen, selbst wenn sie ziemlicher Murks sind. Das gilt erst recht, wenn die Mehrheit der Bürger sich nach all den Zumutungen durch die Hartz-Reformen nach mehr sozialstaatlicher Wärme sehnt. Die 160 Milliarden Euro fürs Rentenpaket werden daher bis 2030 verfrühstückt. Die Rentenversicherung wird - bei Ausgaben von 5500 Milliarden in den nächsten 15 Jahren - aus diesem Grund nicht untergehen. Wenn aber die nächste wie diese Regierung weiter nach dem Motto "Nichts sehen, nichts hören, nicht sagen" vorgeht, wird die Alterssicherung in eine Legitimationskrise geraten.

 

Das Rentensystem beruht auf drei Säulen: der privaten, der betrieblichen und der gesetzlichen Vorsorge. Dieser Mix ist im Prinzip eine gute Idee, weil es immer besser ist, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Nur gibt es bei jeder Säule offene Baustellen. Bei der gesetzlichen Rente wird das Niveau stetig sinken, sodass ein Durchschnittsverdiener im Jahr 2030 nicht einmal mit der Hälfte seines Gehalts als Altersgeld rechnen kann. Viele Niedrigverdiener, Arbeitslose oder Minijobber zahlen gar keine, zu wenig und so unregelmäßig Beiträge, dass ihre Ansprüche allenfalls für ein paar hundert Euro Rente reichen werden. Besonders in Ostdeutschland wird schon bald die Altersarmut rasant wachsen, weil nun schrittweise diejenigen in den Ruhestand gehen, die seit der deutschen Einheit immer oder immer wieder ohne Job waren.

 

Auch bei der privaten Altersvorsorge liegt vieles im Argen: Anders als von den Reformern gedacht, kann die Riester-Rente nicht das sinkende Rentenniveau ausgleichen. Dafür sind die meisten Verträge zu niedrig verzinst, die Kosten zu hoch, oder die Sparer schöpfen die Förderung nicht voll aus. Außerdem nutzt nur etwa jeder Vierte aus dem unteren Einkommensfünftel die staatlichen Zuschläge. Nicht viel besser sieht es bei der geförderten betrieblichen Altersvorsorge aus: Davon profitieren ebenfalls zu wenig Geringverdiener. Für gesetzliche Krankenversicherte bleibt von den Erträgen wenig übrig, weil auf die Zusatzrente weitgehend der volle Beitrag für die Kranken- und Pflegekasse fällig wird. Auch darüber breitet die große Koalition lieber den Mantel des Schweigens aus.

 

Nötig wäre es, an allen drei Säulen nachzubessern. Am leichtesten ist dies noch bei der betrieblichen Altersvorsorge möglich. Arbeitgeber und Gewerkschaften können sie in Tarifverträgen stärker verankern. Die Regierung sollte jeden Arbeitnehmer verpflichten, über den Betrieb zusätzlich vorzusorgen, es sei denn, er oder sie spricht sich extra dagegen aus.

 

Schnell wird sich an der Misere jedoch nichts ändern. Das liegt auch an der jüngeren Generation. Die Engagierteren kämpfen für die Freiheit im Internet oder gegen das Handelsabkommen TTIP. Aber die Rente ist für sie so weit weg wie ein Flug zum Mars. Verstärkt wird dies durch das Gefühl, im Alter sowieso fast nichts mehr zu bekommen. Diesen Fatalismus könnten die Jüngeren noch bereuen.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Die instrumentalisierte Zukunftsangst: Gesetzliche oder private Rentenversicherung, wer hat den Nutzen?

 

Prof. Dr. Gerd Bosbach

Sendezeit: So. 01.04.2012, 8.00h

 

Müssen wir die demographische Entwicklung wirklich fürchten?

Warum wird seit der Jahrtausendwende so viel über Bevölkerungsstatistik gesprochen? Wieso soll die private Rente „demographiefest“ sein? Und wem nutzt das alles?

Gerd Bosbach kennt durch seine langjährige Tätigkeit als Statistikberater in der Politik und im Gesundheitsbereich die Kraft scheinbar objektiver Zahlen - und deren interessengeleitete Interpretation. Aus dieser Erfahrung heraus beschreibt er oft übersehene, wichtige Zusammenhänge. So zeigt der Blick in das letzte Jahrhundert eine massive Alterung ohne Einschnitte in das soziale Netz, ganz im Gegenteil. Bestimmt die Demographie wirklich das Wohlergehen von Gesellschaften oder übernimmt sie nur die Rolle des Sündenbocks, um von anderem abzulenken?

 

Dazu passend: Lobbyismus Und Rentenreform: Der Einfluss der Finanzdienstleistungsbranche auf die Teil-Privatisierung der Alterssicherung

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CHX

Regierung glaubt an Riester

 

Das Bundesfinanzministerium plant bis 2019 mehr Fördergeld ein. Einige Versicherer zweifeln dagegen an den Riesterprodukten und nehmen sie aus dem Angebot.

 

In der Versicherungsbranche ist der Glaube an Riesterprodukte ersten Anbietern abhandengekommen. Die drei Schweizer Lebensversicherer Swiss Life, Basler und Helvetia haben die geförderten Policen zum Jahresanfang aus dem Angebot herausgenommen. Zu den wichtigsten Gründen für die wachsende Zurückhaltung zählt der hohe Verwaltungsaufwand - Zulagenanträge müssen regelmäßig gestellt werden und ändern sich, wenn sich die berufliche oder familiäre Situation des Kunden verändert.

...

Zudem wurde der Höchstrechnungszins für Versicherer gesenkt. Dadurch ist es deutlich schwieriger geworden, die Verpflichtung einzuhalten, bis zum Renteneintritt mindestens alle eingezahlten Beiträge wieder auszuzahlen.

...

Dass die Verbreitung von Riester derzeit stagniert, hat aus Sicht der Ökonomin Marlene Haupt vom Munich Center for the Economics of Ageing vier Gründe: Wer bereit war abzuschließen, habe dies in den ersten Jahren getan. Negative Darstellungen in der Öffentlichkeit, die Intransparenz über die Kosten und der Niedrigzins behinderten die weitere Verbreitung. „Die hohen Kosten, die Intransparenz und die schlechte Presse führen zu Misstrauen bei den Verbrauchern“, leitet Haupt aus ihrer Forschung zu dem Thema ab. Dass die Anbieter seit einiger Zeit gezwungen sind, in Produktinformationsblättern genauere Angaben zu den Kosten zu machen, sollte diesen Eindruck beheben. Doch ob Riester noch einmal einen Imagegewinn erfährt, der dann zu Zahlen führt, wie sie die Bundesregierung erwartet, muss sich erst noch zeigen.

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Fleisch
Lebensversicherer stoppen Auszahlungen

20.01.2015, 09:30 Uhr

 

Durch ein neues Gesetz dürfen Lebensversicherer bestimmte Reserven nicht auszahlen. Davon sind entgegen erster Erwartungen auch große Versicherer betroffen. Ausscheidenden Kunden entgehen vier- bis fünfstellige Summen.

 

http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge-versicherung/altersvorsorge-sparen/niedrigzinsen-lebensversicherer-stoppen-auszahlungen-seite-all/11249042-all.html

 

könnte jemand der fachlich versierten Nutzer zu dieser Situation, aus Sicht von Kunden, erläutern welche Möglichkeiten ich als Kunde habe hierauf zu reagieren ? Was gilt, das ist sicherlich der größte Teil hier, für Kunden, deren Verträge erst in 5 Jahren, 10 Jahren, 20 Jahren usw. "fällig" werden ?

 

Trifft derartiges auch auf Riesterverträge zu ?

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Ramstein
Lebensversicherer stoppen Auszahlungen

20.01.2015, 09:30 Uhr

 

Durch ein neues Gesetz dürfen Lebensversicherer bestimmte Reserven nicht auszahlen. Davon sind entgegen erster Erwartungen auch große Versicherer betroffen. Ausscheidenden Kunden entgehen vier- bis fünfstellige Summen.

 

http://www.handelsbl...249042-all.html

 

könnte jemand der fachlich versierten Nutzer zu dieser Situation, aus Sicht von Kunden, erläutern welche Möglichkeiten ich als Kunde habe hierauf zu reagieren ? Was gilt, das ist sicherlich der größte Teil hier, für Kunden, deren Verträge erst in 5 Jahren, 10 Jahren, 20 Jahren usw. "fällig" werden ?

Das ist ein wieder aufwärmen der Diskussion um die Beteiligung an den Bewertungsreserven aus Anleihen, die im Niedrigzinsumfeld stark gestiegen sind. Reagieren kannst du eigentlich nicht. Falls du glaubst, dass in 5, 10, oder 20 Jahren Anleihen immer noch deutlich über dem Ausgabekurs stehen, weil der Zins noch weiter runtergeht, dann trifft das die Versicherten auch auf lange Zeit.

 

Nett zu lesen: Gothaer FAQ dazu.

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Fleisch

es geht mir hier mehr um eine solide Einschätzung eines möglichen Szenarios. Das ich von den aktuellen Kursgewinnen ausstehender Papiere nichts oder nur kaum was habe ist mir klar. MIr ist nur die v.a. die Tragweite und das sich daraus für den Kunden ergebende Minus im Vertrag unklar. Daher auch die Frage

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WOVA1

es geht mir hier mehr um eine solide Einschätzung eines möglichen Szenarios. Das ich von den aktuellen Kursgewinnen ausstehender Papiere nichts oder nur kaum was habe ist mir klar. MIr ist nur die v.a. die Tragweite und das sich daraus für den Kunden ergebende Minus im Vertrag unklar. Daher auch die Frage

 

Ohne es wirklich quantifizieren zu können, würde ich mal tippen:

 

Je länger der Vertrag noch läuft, desto uninteressanter sind die Bewertungsreserven für den Versicherungsnehmer,

der den Vertrag bis zum Ende durchhält.

 

Beispiel:

 

Du hättest vor reichlich zehn Jahren eine LV über 30 Jahre abgeschlossen - der Versicherer hätte einen grossen Anteil des Sparanteils in die

Bundesrep.Deutschland Anl.v.2003(2034)(WKN 113522) investiert - so zu Kursen um die 100%.

Damit wäre die Garantieverzinsung für den Versicherer erledigt gewesen, lediglich die laufenden Erträge hätte er neu anlegen müssen.

 

Heute notiert die Anleihe bei 168 % - d.h. 68% sind Bewertungsreserve.

 

Wenn die Anleihe und die Versicherung 2034 fällig werden, gibt es aber in jedem Fall nur 100% -

die Bewertungsreserve baut sich parallel zur Restlaufzeit ab, falls die Zinsen so bleiben, wie sie gerade sind.

Falls die Zinsen zwischenzeitlich steigen, baut sich die Bewertungsreserve schneller ab.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Nach wie vor einer der meist unterschätzten Lösungsansätze für die private Altersvorsorge: Steigerung des eigenen Humankapitals

 

Zum Beispiel für unsere immer wieder hier auftauchenden Studenten mit dem Drang partue 50 Euro in irgendeinen Mist zu sparen sehr interessant, der aktuelle Stepstone Gehaltsreport. Hübsch gemacht, kostenlos, viele Bildchen drin, find ich gut: http://www.stepstone.de/gehaltsreport/pdf/StepStone_Gehaltsreport_2015.pdf?cid=mailing_gehaltsreport_download

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Sisyphos

Möglicherweise ist es ja anderen Interessenten ebenso wie mir bisher entgangen, daß in diesem Jahr die Höchstbeträge für die Anerkennung von Einzahlungen in einen Rürup-/Basis-Renten-Vertrag als Sonderausgaben pro Person von 20.000 EUR auf 22172 EUR angehoben wurden.

 

Noch in der vergangenen Legislaturperiode hatte die SPD einen entsprechenden Vorstoß für das Jahressteuergesetz blockiert, jetzt wurde die Regelung in einem Zollgesetz "versteckt" und noch schnell vor dem Jahreswechsel durchgewunken. Nachdem die Förderhöchstgrenze 10 Jahre lang konstant bei 20.000 EUR lag, wird sie nun dynamisch an die Höchstgrenze des Beitrags zur gesetzlichen Rentenversicherung bei der Knappschaft gekoppelt und sollte somit regelmäßig steigen. In diesem Jahr sind damit bei maximaler Einzahlung 80% von 22172 EUR, also rund 17738 EUR, absetzbar.

 

 

Staat fördert Basisrente ab 2015 stärker

 

Die Basisrente wird ab attraktiver. Der bisherige Förderrahmen wird aufgestockt und zukünftig dynamisiert. Einer entsprechenden Gesetzesänderung hat der Bundesrat am vergangenen Freitag zugestimmt.

 

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Matthew Pryor

Neue Umdeckungswelle bei der DVAG

Als ob man(n) nicht durch sukzessives Umschichten in schwankungsärmere Anlagen ein kundenindividuelles Ablaufmanagement betreiben könnte...ohne Umdeckung,neue Abschlussprovision,niedrige Grundverzinsung und den Verlust der steuerfreien Kapitalauszahlung.Bedenklich.

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connie2000

Nur Nebenbei zur Betriebsrente bemerkt:

 

Künftige Betriebsrenten werden bei Arbeitnehmern, deren Entgelt unter der Beitragsbemessungsgrenze von aktuell 6.050 € pro Monat in der gesetzlichen Rentenversicherung West liegt, gleich dreifach gekürzt.

 

Die gesetzliche Rente fällt infolge der ersparten Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung geringer aus und gesetzlich krankenversicherte Betriebsrentner müssen den vollen Beitrag zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung von aktuell bis zu 18,8 % der Betriebsrente zahlen.

 

Schließlich wird die Betriebsrente nachgelagert und daher mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. So kommt es, dass die Netto-Betriebsrente im Alter in vielen Fällen auf die Hälfte absinken kann. (Von dem was in die Taschen von Versicherung und Vermittler landen mal hier ganz abgesehen, was im Grunde einen 4. Kürzungsfaktor darstellt.)

 

Wenn man aber in der Beitragsphase die Hälfte des Bruttobeitrags bei den Sozialabgaben und Steuern einspart und andererseits in der Rentenphase die Hälfte der Brutto-Betriebsrente für die dreifache Kürzung abgeben muss, lohnt sich die betriebliche Altersversorgung kaum noch. Das gilt vor allem dann, wenn es keinen Arbeitgeberzuschuss zum Beitrag gibt und die betriebliche Altersversorgung somit rein arbeitnehmerfinanziert wird.

 

 

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polydeikes

Ich zahle ...

 

a ... 1 Euro aus versteuertem und verbeitragten Einkommen in einen Sparplan und versteuer den Sparplan bzw. dessen Erträge später

b ... 1 Euro selbst zzgl. 1 Euro durch Steuer- und Sozialabgabenersparnis (also 2 Euro) in einen Sparplan und versteuere und verbeitrage Rentenleistung und (die gehebelten) Erträge später wieder zu bspw. 50 % ... (womit aus 2 Euro wieder 1 Euro wird, während aus den zusätzlichen Erträgen während der Stundungsphase aber nur 50 % weggehen ...)

 

Und b ist automatisch immer rechnerisch schlechter? Na den mathematischen Beweis hätte ich gern gesehen.

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herr_welker
· bearbeitet von herr_welker

Ich habe folgenden Bericht im Fernsehen gesehen: http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/br/altersvorsorge-betrug-100.html

 

Wie denkt ihr darüber? :)

 

Das wird uns bei der Riester Rente auch so gehen. Gut wer da flexibel genug war um auf entsprechende Änderungen zu reagieren.

 

Ansonsten eine ziemlich ungleiche Reportage und leider sind die Rechnungen nicht im Detail vorhanden.

Die Einzahlung einer betrieblichen Altersvorsorge erfolg ja soweit ich weis vom Brutto.

Steuer und Sozialversicherung fallen also nicht an.

 

Jetzt sollen auf die Erträge Steuern, Kranken- und Pflegeversicherung gezahlt werden.

Arbeitslosen- und Rentenversicherung aber nicht.

 

Edit:

Auch wenn der Eindruck entsteht ich finde das Verhalten gerecht. Nein, finde icht. Der Staat mischt sich in bestehende Verträge ein. Das tut er aber schon immer. Mietrecht zum Beispiel....

Und eines muss gesagt sein. Die finanzielle Lage des Staates wird mit der Zeit nicht besser.

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taddeo

Ansonsten eine ziemlich ungleiche Reportage und leider sind die Rechnungen nicht im Detail vorhanden.

Die Einzahlung einer betrieblichen Altersvorsorge erfolg ja soweit ich weis vom Brutto.

 

Das gezeigte Beispiel der 68 Jährigen war eindeutig:

Krankenkassenbeiträge während der Arbeitszeit anteilig voll bezahlt, da nach Besparung Gehalt/Lohn oberhalb der BBG der Krankenversicherung.

Im Rentenalter werden die gesamten Beiträge fällig, also im letzten Jahr 15,5 % mit der zehntel Regelung.

Wenn sie jetzt rund 9.000 EUR Krankenkassenbeiträge zahlen muss, hatte die Versicherung einen Brutto-Auszahlungsbetrag von rund 58.000 EUR,

von dem dann neben den Steuern auch noch die 9.000 EUR Krankenkassenbeitrag abgehen.

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PIBE350

Dieser Fall hört sich für mich ziemlich ungerecht an, da ich aber keine betriebliche Altersvorsorge habe, kenne ich mich damit nicht so aus. :)

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Gerade habe ich folgendes über eine Telefonanfrage bei der Zentralen Zulagenstelle (RV Bund) herausgefunden:

 

Bei meiner Anfrage ging es um Wohnriester und die Möglichkeit des Erwerbs von Genossenschaftsanteile aus dem Kapital eines Riestervertrags. Laut Gesetz kann man aus einem Riestervertrag für den Erwerb von Pflichtanteilen einer Genossenschaftswohnung entnehmen (§92a EStG). Es greift aber eine Grenze von 3.000 €, die mindestens für wohnungswirtschaftliche Zwecke entnommen werden müssen. Weniger als 3.000 € können nicht entnommen werden.

 

Bei vielen Genossenschaften muss man aber deutlich weniger als 3.000 € einzahlen, um die Pflichtanteile für die Anmietung einer Genossenschaftswohnung zu erwerben. Ich kenne keine Genossenschaft mit Pflichtanteilen, die höher als 2500 € sind.

 

Was heißt das? Man kann es meiner Meinung nach sehr oft vergessen, Riesterguthaben für den Erwerb von Genossenschaftspflichtanteilen bei Genossenschaften zu nutzen. Durch die 3.000 € Grenze wird das praktisch verhindert.

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asche
Was heißt das? Man kann es vergessen, Riesterguthaben für den Erwerb von Genossenschaftspflichtanteilen zu nutzen. Durch die 3.000 € Grenze wird das praktisch verhindert.

Das ist - wie die meisten Verallgemeinerungen - Unfug. Es gibt auch eine Reihe von Genossenschaften, bei denen ganz substantielle Pflichteinlagen geleistet werden müssen.

 

Für weniger als EUR 3.000 sollte man einen Altersvorsorgevertrag auch nicht anfassen müssen.

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ebdem

Stimmt, das war sehr verallgemeinert.

 

Aber ich kenne keine Genossenschaften mit Pflichtanteilen höher als 3.000 € und ich bin Mitglied bei einigen. Welche Genossenschaften haben höhere Pflichteinlagen als 3.000 €?

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asche
Aber ich kenne keine Genossenschaften mit Pflichtanteilen höher als 3.000 € und ich bin Mitglied bei einigen. Welche Genossenschaften haben höhere Pflichteinlagen als 3.000 €?

Eine Reihe von Münchner Wohnungsgenossenschaften sehen durchaus beachtliche Pflichtbeiträge bei Übernahme einer Wohnung vor. Konkretes Beispiel müsste man googlen (vgl. aber nur §17(3) der Satzung der Wogeno).

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ebdem

Mein Erfahrungsstand zu den Pflichtanteilen stammt aus Berlin und Stuttgart.

 

In Berlin habe ich ziemlich systematisch viele Genossenschaften auf eine Mitgliedschaft geprüft und es gab keine mit Anteilen über 3.000 € (außer vielleicht bei ganz großen Wohnungen oder Häusern, die nicht in meinem Fokus lagen). Ähnlich sah das Bild bei den Stuttgarter Genossenschaften aus.

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jensebluemchen

Ich habe mich neulich auch zum Thema Riester + Wohnungsbaugenossenschaften kundig gemacht. Alle Experten, mit denen ich sprach, sagten mir, dass der Gesetzgeber da zwar guten Willen gezeigt habe, dass aber die Vorgaben so drastisch sind, dass keine WBG sich an das Thema ran traut. Meines Erachtens geht es nämlich nicht nur um Pflichtanteile, sondern auch um freiwillige weitere Anteile, die später ggf. (teil-)mietfreies Wohnen erlauben würden. Diese müssten dann nur entsprechend in ein "gesondertes Produkt" fließen und die übliche Dividende mit den "Mietforderungen" verrechnet werden.

 

Ich selbst wohne beim Spar- und Bauverein Dortmund. Wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase nimmt die Genossenschaft seit diesem Jahr keine weiteren Anteile mehr an. Bis Ende 2014 konnte man noch neben dem Pflichtanteil bis zu fünf weitere Anteile zu je 1300 Euro erwerben. 4 Prozent Dividende zahlt mir die Genossenschaft im Jahr aus.

 

Angenommen ich zahle 400 Euro Miete im Monat. Dann bräuchte ich 92,307692308 Genossenschaftsanteile, damit die Dividende meine kompletten Mietschulden für ein Jahr begleicht. Rund 120.000 Euro müsste ich dann bei meiner Genossenschaft in einem Riesterprodukt parken; es ansparen – um später mietfrei zu wohnen. Es will mir nicht in den Kopf, warum keine Genossenschaft diesen Schritt wagt und ein solches Produkt anbietet.

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ebdem

Deine Analyse teile ich. Man müsste wirklich über die freiwilligen Anteile reden, wenn man Genossenschaften eine Chance bei Riester geben will. Statt über Dividendenausschüttungen könnte man über eine Art Wohnversicherung reden. Man zahlt heute ein und erhält dafür kostenfreies Wohnrecht für bestimmte Wohnungen ;). Aber dagegen ist eine Eigentumswohnung deutlich attraktiver ;).

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polydeikes

Nettorenditen 09-13 Vergleich beim Versicherungsjournal:

 

lv-nettorendite-2013-2009-top-map-870-wichert.jpg

 

lv-nettorendite-2013-2009-bottom-map-870-wichert.jpg.gif

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tyr

Früher war alles besser. Sogar die Zukunft.

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