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Trüffelschwein

Toshiba

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WOVA1
Am 17.3.2017 um 13:57 schrieb Holgerli:

Ich glaube, der wichtigste Absatz ist "Japans Industrieminister Hiroshige Seko sicherte der amerikanischen Regierung in Washington am Donnerstag Ortszeit einen Informationsaustausch im Fall Toshiba zu. Die amerikanische Seite habe  erklärt, dass sie der finanziellen Stabilität von Toshiba große Bedeutung zumesse, wurde Seko von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitiert."

 

Ich frage mich, inwieweit die japanische Hilfestellung für Toshiba nicht wirklich auf "Bitten" der US-Regierung zu Stande kommt.Die USA wären von einer Insolvenz von Toshiba und/oder Westinghouse weit mehr betroffen als Japan.

Mal ein Artikel aus Japan dazu : 

shareholders-former-employees-watch-toshibas-fortunes-fall

 

Klingt für mich eher, als wäre Toshiba zu groß, um wirklich Pleite gehen zu dürfen - ungeachtet der Bilanzierungskünste des Managements.  

So ungefähr wie eine Siemens oder eine Bosch in Deutschland wohl im Zweifel auch auf Staatshilfe vertrauen dürften.

 

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Holgerli
Holgerli

So, jetzt kann Doland "America First" Trump mal zeigen wieviel ihm amerikanische Arbeitsplätze und Energiekonzerne wert sind.

Ich vermute, dass Toshiba ein halbwegs reeles Angebot nicht ablehnen würde.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Etwas mehr Focus auf die Problemtochter Westinghouse Electric und die Auswirkungen für die Versorger in den USA:

 

Zitat

Westinghouse Files for Bankruptcy, in Blow to Nuclear Power

 

Bankruptcy will make it harder for Westinghouse’s business partners to collect money they are owed by the nuclear-plant maker. That mostly affects the American power companies for whom it is building reactors, analysts say. Now, it is unclear whether the company will be able to complete any of its projects, which in the United States are about three years late and billions over budget.

 

The power companies — Scana Energy in South Carolina and a consortium in Georgia led by Georgia Power, a unit of Southern Company — would face the possibility of new contract terms, long lawsuits and absorbing losses that Toshiba and Westinghouse could not cover, analysts say. The cost estimates are already running $1 billion to $1.3 billion higher than originally expected, according to a recent report from Morgan Stanley, and could eventually exceed $8 billion over all.

 

The companies impacted issued statements saying they were monitoring the situation and exploring their options. One of those was the Energy Department, which has authorized $8.3 billion in federal loan guarantees for the Georgia project.

 

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Holgerli

Guter Artikel! :thumbsup:

Was in dem Artikel noch fehlt sind die Auswirkungen auf Westinghouse's Wartungssparte bzw. auf den weiteren Betrieb bestehender Kraftwerke.

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Dandy

Interessant. Ein bisher nicht im Speichermarkt in Erscheinung getretenes taiwanesisches Unternehmen (Foxconn), SK Hynix als zweiter großer Speicherhersteller in Korea und Western Digital, die schon Sandisk als den anderen Teil des Toshiba/Sandisk Joint Ventures gekauft hatten. Ich frage mich nur, ob sich Western Digital dabei finanziell nicht übernimmt und am Ende des Geld fehlt um die extrem hohen Investitionen künftig auch noch zu stemmen. Hynix wiederum könnte eine Aufstockung im Flash-Segment brauchen. Die sind vor Allem ein DRAM-Hersteller. Am Geld wird es nicht fehlen, aber was die Regulierungsbehörden bei einer solch starken Konzentration des Speichermarkts in Korea sagen werden?

 

Foxconn wäre halbwegs logisch, da sie als Komponentenkunde in Erscheinung treten. Nur ist es nicht gerade ihre Expertise noch so wirklich ihr Geschäftsfeld. 

 

Als Halter von Samsung- und Micron-Aktien wäre mir eine Übernahme von Foxconn oder Western Digital am liebsten. SK-Hynix wäre mit der Übernahme ein starker Konkurrent für Micron. 

 

Vermutlich wird Samsung nicht bieten, weil sie kartellrechtlichen Widerstand ernten würden. Außerdem hätten sie kaum Synergien aus dem Kauf. Da wäre es eher sinnvoll einen der schwächeren neuen Konkurrenten zu gegebener Zeit aus dem Markt zu drängen oder bedeutend zu schwächen. Micron könnte eigentlich schon bieten. Somit würden sie Marktanteile zukaufen. Know-How bräuchten sie aus dem Zukunft aber wohl auch eher weniger, wobei Toshiba als Pionier in dem Feld durchaus was zu bieten haben dürfte.

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Holgerli

Es scheint doch so, als ob die Chipsparte von Toshiba heiß begehrt sei: Es schwirrt gerrüchtemäßig die Zahl 17,9 Mrd. USD im Raum rum.

 

Für die 4 US-AKW-Neubauten hingegen scheint es hingegen eng zu werden:

 

In Georgia redet man scheinbar schon offen darüber, dass die beiden Vogtle-Einheit  einfach als Bauruinen aufgegeben werden.

 

Für die beiden VC Summer-Einheiten will sich der (zukünftige) Betreiber SCANA noch nicht festlegen und nennt einen Baustopp die schlechtere Möglichkeit.  Gleichwohl möchte man sich in den nächsten 30 Tagen überlegen was man macht:

a.)    Beide Einheiten weiterbauen

b.)    Eine Einheit fokussiert weiterbauen und eine Einheit gewollt verzögern

c.)    Eine Einheit weiterbauen und die andere Einheit als Bauruine zurücklassen

d.)    Beide Einheiten nicht weiterbauen

 

Bleibt die Frage, was Toshiba mit Westhouse macht.

 

Kurzer Disclaimer: World Nuclear Industry Status Report ist nicht gerade Pro-Atom aber in der Vergangenheit immer sehr genau was Recherchen und Schlussfolgerungen anging.

 

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

PwC hat wohl das Testat für die Zahlen der ersten 9 Monate des aktuellen Geschäftsjahres verweigert.  Das Minus beträgt 4,7 Mrd. Euro, was wohl 0,5 Mrd mehr sind als erwartet.

Lt. n-tv.de steigt die Chance, dass Toshiba von der Börse genommen wird.

 

Nachtrag: Lt. Handelsblatt munkeln Insider, dass PwC das Testat verweigert hat, weil man weder an die 9-Monats-Zahlen noch an die Vorjahreszahlen von Westinghouse glaube.

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Holgerli

Neuigkeiten zum (Teil-)Verkauf der Chipsparte:

- Apple möchte mehr als 20%

- Western Digital möchte exklusive Verhandlungsrechte

- Der Preis für die komplette Sparte könnte bis auf über 20 Mrd. USD steigen.

 

 

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Dandy

Ich habe irgendwo gelesen, dass Foxconn sogar an die 30 Milliarden geboten hat. Na ja, alles Gerüchte halt.

 

Toshiba könnte auch so ein Fall sein, der Tod mehr wert ist als lebendig.Die Japaner haben aber irgendwie ein Problem den Tatsachen ins Auge zu sehen.

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Holgerli

Es gibt Gerüchte, dass Toshiba exclusiv mit Broadcom über den Verkauf seiner Chipsparte verhandeln, berichtet n-tv.de.

Das wäre damit vollkommen konträr zur Meldung, dass Western Digital exklusive Verhandungsrechte beansprucht. Deswegen sind die Kurse gestern gegen den Trend ca. 2% in die Höhe gegangen.

Was dran ist: Keine Ahnung

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Holgerli

Toshiba konnte seinen zu erwartenden Verlust beim Bau der beiden "Vogtle"-AKWs auf 3,7 Mrd USD begrenzen. Dieses konnte vertraglich mit Georgia Power erreicht werden. Die Kosten sind schon in den Veröffentlichungen zum Geschäftsjahr inkludiert.
Wenn vom Insolvenzgericht genehmt kann dann das Projektmanagement von Westinghouse auf Southern Nuclear und Georgia Power.

 

Wie es mit den Summer-AKWs weitergeht ist noch nicht klar. Hier verhandelt Toshiba noch mit den Betreibern Scana Corporation und Santee Cooper.

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Holgerli

Toshiba fliegt zum 1. August aus dem Nikkei. Um nicht komplett von der Börse ausgeschlossen zu werden darf Toshiba bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres kein negatives Eigenkapital mehr aufweisen. Zurzeit schätzt Toshiba sein negatives EK auf rund 4,7 Mrd. Euro.

Rettung könnte der Verkauf der Chipsparte bringen. Hier wurde allerdings Western Digital ausgebootet und die machen gerade massiv Ärger deswegen.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Interessanter Artikel:

Washington tells India Westinghouse could be sold by year end: sources

 

The U.S. administration has told India that Westinghouse Electric Co will emerge from bankruptcy and be sold by the year end, industry and diplomatic sources have said, raising the prospect of a Washington-supported sale or bailout for the nuclear firm.

 

Und weiter:

 

Sources familiar with the matter said the statement was backed by U.S. guidance that Westinghouse would be sold to a U.S. investor after emerging from Chapter 11 proceedings, in turn paving the way to close the reactor deal in 2018.

 

Und dann:

 

Sources familiar with the matter said the statement was backed by U.S. guidance that Westinghouse would be sold to a U.S. investor after emerging from Chapter 11 proceedings, in turn paving the way to close the reactor deal in 2018.

 

Schon interessant, dass Toshiba von dem Vorgang (scheinbar) nicht weiss.

 

Jetzt tritt das ein, was ich schon länger vermutet habe: Westinghouse ist zu wichtig für die laufenden US-AKW und muss jetzt mit Staatshilfe gerettet werden.

Bin gespannt wie privat der US-Investor noch wirklich ist.

 

Nun, die Frage ist nun wie gut Toshiba aus der Nummer rauskommt. Vielleicht etwas härter Pokern und man kommt ggf. um den Verkauf der Chip-Sparte herum.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Engie SA (früher: GDF Suez) hatte Toshiba im Frühjahr aufgefordert ihre 40% am gemeinsamen Unternehmen NuGen (Geschäftszweck: Bau von bis zu 3 AKWs in Moorside, UK) zu übernehmen. Gestern ist Toshiba der vertraglichen Verpflichtungen nachgekommen und hat die 40% für gut 120 Mio Euro gekauft... und erwägt den Verkauf

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Holgerli

Toshiba konnte nun auch eine Einigung bezüglich der 2 VC Summer AKWs mit South Carolina Electric & Gas (SCE&G) und Santee Cooper erreichen. Toshiba zahlt 2,168 Mrd. USD bis Ende 2022, egal ob die Reaktoren fertiggestellt werden oder nicht.

Ist dennoch positiv für Toshiba: Das Risiko wurde minimiert, zumal die Vertragspartner sagen, dass die zu erwartenden Kosten die Zahlungen von Toshiba whl überschreiten werden und weil es ein Risiko gibt, dass die VC Summer AKWs ggf. überhaupt nicht/nie in Betrieb gehen.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Wäre interessant zu wissen, inwieweit die chinesische Tsinghua dabei die Finger im Spiel hatte. Ein weiteres Investment in WD wurde letztes Jahr von ihnen wieder abgeblasen, vermutlich wegen zu erwartendem Widerstand der US-Regierung. 

 

Ohne zusätzliches Geld von außen hat Western Digital eine denkbar schlechte Ausgangsposition um in dem Markt weiter zu bestehen, denn der benötigt vor allem eines: Investitionen und nochmals Investitionen. Mit dem absteigenden Ast der klassischen Festplatten und der technologischen Unvereinbarkeit mit der verdrängenden Flash-Speichertechnologie, hat man gleich mehrere Klötze am Bein. Die Tatsache, dass man einerseits den Kauf der Toshiba Anteile zuvor blockiert hat, sich selbst aber nicht in der Lage sieht den Anteil komplett zu übernehmen, spricht Bände. Woher soll da noch das Geld für künftige Investitionen kommen? Samsung investiert bspw. gerade weit über 10 Mrd USD in eine neue Halbleiterfabrik in Korea alleine. Das entspricht in etwas dem (schrumpfenden) Jahresumsatz (2016) von Western Digital. Zum Vergleich: Soviel macht Samsung im Quartal - als Reingewinn! Ich glaube, da ist ein Elefant im Raum.

 

Toshiba ist eh raus aus dem Spiel. Wären sie nicht so stur an nicht haltbaren Geschäftsbereichen hängen geblieben, hätten sie in der starken Allianz mit Sandisk vermutlich gut im Geschäft bleiben können. Irgendwie scheint es sich dabei um ein generelles Problem in Japan zu handeln (Zug vor die Wand fahren und dabei wegsehen).

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Holgerli

Heise Online berichtet Neues vom Verkauf der Chip-Sparte.

 

Bain Capital ist wohl raus. Apple bietet jetzt selber.

Von Western Digital hört nichts mehr.

 

Das aktuelle Verkaufsgerücht besagt:

 

20%: Apple

40%:  Foxconn & Sharp (davon 25% Foxconn alleine)

20%:  Kingston Technology

10%: Softbank

10%: Toshiba

=========

100% Gesamt

 

 

 

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Dandy

Letztlich kann es Toshiba zwar egal sein - die werden für den Deal gutes Geld bekommen - aber dennoch sieht das für mich nach einem handfesten Interessenkonflikt bei den Käufern aus. Apple, Foxconn und vermutlich auch Kingston, geht es eher darum, Einfluss auf die Flash-Preise nehmen zu können, als um ein gutes Investment. Das wird aber wiederum Softbank und Toshiba nicht passen und ganz sicher auch nicht dem Joint-Venture Partner Western Digital. Western-Digital wiederum hat schon wegen der eigenen HDD Sparte kein sonderlich großes Interesse an niedrigen Flash-Speicher Preisen, und dann wäre da noch die chinesische Tsinghua, als Großinvestor in Western-Digital, die vermutlich ganz andere Interessen verfolgen (Abziehen von Technologie).

 

Wie aus diesen verschiedenen Interessenlagen eine Unternehmenspolitik erwachsen soll, die eine klare Richtung vorgibt, welche in diesem Geschäft unabdingbar ist (alleine schon für die gewaltigen zu tätigen Investitionen), sehe ich nicht. Außerdem stellt Toshiba/Western Digital nur Flash her. Apple und Co benötigen genauso auch DRAM und das stellt im Wesentlichen nur noch Samsung, Micron und SK Hynix her. Apple hätte letztes Jahr auch einfach Micron mit Geld aus der Portokasse kaufen können, das wäre aus meiner Sicht die wesentlich sinnvollere Strategie gewesen. Aber Apple scheint schon eine ganze Weile der nötige Weitblick abzugehen. Bisher hat Apple auch keine Strategie der vertikalen Integration, ähnlich wie Samsung, verfolgt. Das passt hier also so gar nicht ins Bild. 

 

Mir soll es recht sein. Meiner Meinung nach stärkt diese Konstellation eher die anderen Speicherhersteller. Samsung muss Konkurrenz ohnehin nicht scheuen und Micron kann bei DRAM, als größter Margenbringer, weiterhin unbesorgt Apple und Co beliefern. 

 

Aber sei's drum. Toshiba hat mit dem Deal sicher das Maximum herausgeholt. Ihre eigentlichen Probleme löst das natürlich nicht, im Gegenteil, jetzt stehen sie auch noch ohne Cash-Cow da.

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