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gwendolen

Dresdner Bank Global Champion Zertifikat - wir suchen Geschädigte!

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billy-the-kid
Bin am nächsten Tag zur Bank und hab einen Überblick über die Anlagen meiner Mutter verlangt. Also, vor zwei Jahren hat der Berater der Beraterbank das KOMPLETTE Angesparte meiner damals 84 jährigen Mutter, das sie in 45 Jahren Mark für Mark und Euro für Euro in diese Bank getragen hat in Global Champion Zertifikate gesteckt. Uns Laien wird immer vorgebetet, das Risiko zu streuen. Aber das hat der Berater nicht einmal Alibimäßig getan....

 

PS. Den ursprünglichen genauen Sparbetrag habe ich immer noch nicht rausgefunden. ...

 

Also, erstmal kann ich mir eine Bemerkung nicht verkneifen (aber ich will dir wirklich helfen!): Weshalb musstest du überhaupt zur Bank? Man bekommt für JEDEN Kauf/Verkauf eine Wertpapierabrechnung, außerdem noch mindestens einmal pro Jahr eine Jahresaufstellung. Hat deine Mutter damit Butterstullen eingepackt?

 

Wichtig ist auch die Einstufung der Bank, in der nach Erfahrung und Risikobereitschaft gefragt wird. Letztmalig war dies bei mir vor ca. 1-2 Jahren der Fall (MIFID war der Grund, das müsste bei allen Anlegern abgefragt worden sein). Da müsste deine Mutter eine Kopie davon haben. Und wenn nicht, kannst du die Bank höflich um eine Kopie bitten.

 

Wenn du die Unterlagen dann beisammen hast, und zwar möglichst ALLE(!) Transaktionen z.B. der letzten 10 Jahre, erstmal nachdenken: hat die alte Dame schon immer gezockt? Falls ja, vermutlich diesmal Pech gehabt.

 

Falls nein (z.B. nur Sparbrief/Pfandbriefe vor dieser Transaktion), niedrige Risikobereitschaft bei der Risikoeinstufung angegeben: da kann man sich vermutlich gütlich einigen (Schadenersatz von z.B. 75% des entstandenen Schadens). Oder du suchst einen Anwalt auf. Aber auch der würde ohne Unterlagen nicht glücklich und muss dann für teures Geld eine Arbeit tun, die du auch selbst tun könntest (Stichwort Butterstullen).

 

Grüße, billy-the-kid

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Boersifant
Evtl. besteht die Möglichkeit,vielleicht Aufgrund der Sehschwäche, die Geschäftsfähigkeit der alten Frau anzuzweifeln. Da kenne ich mich nicht aus, deshalb - Anwalt fragen.

 

Als Richter würde ich die Frage stellen: Warum unterzeichnen sie etwas, was sie nicht lesen konnten, ohne jemanden um Hilfe zu bitten?

 

Irgendwo ist die Grenze des Verständnis überschritten und es gleitet ins Lächerliche. Zur Sorgfaltspflicht eines jeden geschäftsfähigen Bürgers

gehört es unabhängig von dem Sachgebiet zu unterschreibende Verträge zu prüfen. Wenn jemand ohne Prüfung etwas unterschreibt, ist es,

Sittenwidrigkeit des Vertrags augeschlossen, sein Verschulden, wenn daraus Schaden für ihn resultiert.

 

Dass die "Beratungen" schlecht bis betrügerisch waren denke ich auch, aber ebenso wie mich die Verkommenheit der "Berater" anwidert, widert

mich das Lossagen von Eigenverantwortlichkeit an. Wenn ich tatsächlich 45 Jahre Geld gespart habe, es eine Summe erreicht hat die mehreren

Tausend Arbeitsstunden entspricht, dann gebe ich das Geld nicht in die Verantwortung einer anderen Person mit einer Unterschrift auf einem Blatt

Papier, das ich nicht gelesen habe.

 

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Die Mehrheit der "Opfer" hat gemein, dass sie eine Rendite erzielen wollten, weil ihnen ihr unverzinstes

Giro oder sogar das verzinste Sparbuch oder Tagesgeldkonto nicht gereicht hat. Sie wollten also ein (höheres) arbeitsloses Einkommen erreichen.

Wenn jemand bei dem Versuch arbeitsloses Einkommen zu erzielen aufgrund von mangelnder Planung scheitert, so ist dies nur gerecht.

 

Wenn euch das kollektive Jammern ohne Ziel hilft, bitte, aber dann lebt auch damit, dass es hier Gegenstimmen gibt. Helfen wird euch nur der

Gang zum Anwalt und auch das nur mit geringer Wahrscheinlichkeit. Als Lehre könnt ihr vielleicht daraus ziehen, dass Geschäftsfähigkeit mehr

als das Erreichen des 18. Lebensjahr bedeutet.

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Die Mehrheit der "Opfer" hat gemein, dass sie eine Rendite erzielen wollten, weil ihnen ihr unverzinstes

Giro oder sogar das verzinste Sparbuch oder Tagesgeldkonto nicht gereicht hat.

Und ich glaube genau hier irrst du dich. In den beschriebenen Fällen mit den älteren Damen bin ich ziemlich sicher, dass nicht die von sich aus nach höheren Renditen gefragt aben, sondern der Bankberater hat vermutlich gesagt: "das macht man heute so". Ohne auf das erhöhte Risiko so hinzuweisen. Solche Dinge hab ich selbst schon bei Banken erfahren (und Tagesgeld heißt jetzt "Geldmarktfonds"...).

 

Nach meiner Erfahrung gibt es ehr wenige Menschen, die bei der Geldanlage wirklich bereit sind Risiko einzugehen. Und wie viele ihre Risiko-Toleranz falsch einschätzen, kann man in diesem Jahr auch gut im Forum erkennen. Sprich: die meisten meiner Bekannten, die riskantere Anlagen im Depot haben, haben das nur, weil ihnen jemand gesagt hat, dass sich das lohnt, und dass man das Risiko in Kauf nehmen muss. Wenige können sich mit dem Risiko wirklich anfreunden - da ist der Ärger auch vorprogrammiert. Meiner Erfahrung nach ist höheres Risiko nur geeignet, wenn man ser viel Wissen über die Kapitalmärkte hat - denn nur dann fühlt man sich damit wohler, weil man das überhaupt einschätzen kann.

 

Aber zurück zum Thema: Gier und Wunsch nach hoher Rendite war glaub ich nicht das Problem bei den berschriebenen Fällen. Diesen alten Damen hätte man Bundeswertpapiere und evtl. Festgelder anbieten sollen. (Wenn die Dresdner keine Bundeswertpapiere verkaufen wollen, dann haben sie ihren Job verfahlt - fertig).

 

(In einem Punkt gebe ich dir allerdings Recht Börsifant: für die Zulunft muss man lernen, dass man versucht so viel wie möglich zu lesen (und zu verstehen) von dem, was man unterschreibt (auch wenn das in unsere komplexen Welt ziemlich schwierig ist). Und wir als Kunden müssen eindeutig und kompromisslos fordern, dass es keine Verträge gibt, die nicht auch für Laien gut verständlich sind. - Das sollte die Richtung im unserem ziemlich verranten Geschäftleben angeben.)

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neysee

Ja, ich glaube auch, dass die Annahme der Hirn fressenden Gier hier zu kurz greift. Ich glaube, bei einem großen Teil der Klientel (die sich vom Spektrum der Stammleser und -schreiber hier fundamental unterscheiden dürfte) fällt schon direkt die Klappe, wenn das Wort Risiko nur fällt (was auch ein Grund sein dürfte, dass dieses Wort dann auch tatsächlich nie fällt). Wobei Risikoscheu auch legitim ist, und wer Produkte jenseits von Tages- und Festgeld sowie Bundesschatzbriefen nicht kennt und nicht einschätzen kann, soll auch die Finger davon lassen.

 

Ich bin ja mit meinem Girokonto, von der Advance Bank kommend, auch bei der Dresdner Bank. Bei mir lief das im Herbst 2006 in etwa so: Man wird gefragt, wo man angelegt ist. Ich habe dann erzählt, dass ich gerade mein Depot bei Cortal Consors habe, Neukundenaktion mit 4,3% Zinsen aufs Tagesgeld. Dann kam ein "Jaa, das ist ja Spitze, 4,3% [ich wusste ja, da hält die DreBa nicht mit]. Was würden Sie denn sagen, wenn ich Ihnen 8,5% für 13 Monate biete?". Heraus kam dann ein Bonuszertifikat auf den EuroStoxx50. Nun weiß ich, was ein Bonuszertifikat ist, und er wusste, dass ich es weiß. Aber ob er das Wort Risiko in den Mund genommen hätte, wenn ich es nicht gewusst hätte? Insofern halte ich es durchaus für glaubwürdig, wenn Leute berichten, ihnen wären Bonuszertifikate quasi als Festgeldersatz verkauft worden.

 

Was meines Erachtens das Komische ist: Ich kaufe ja nichts direkt im Gespräch. Ich lasse mir die Factsheets ausdrucken, nehme sie mit nach Hause, und dann rufe ich ein paar Tage später an, wenn ich es haben will. Oder wenn ich im Factsheet was nicht verstehe. Wenn alle das so machen würden, hätte man viel weniger Probleme. Wenn die Leute einen neuen Fernseher kaufen, wird tagelang im Internet recherchiert, Testzeitschriften gelesen, man fährt bei allen Elektronikmärkten rum und kauft dann auf der grünen Wiese, weil der Fachhändler um die Ecke viel zu teuer ist, und man so 10 Euro sparen kann. Bei der Bank ist es bei vielen genau umgekehrt. Die Filiale vor Ort ist eine Institution, da waren schon die Eltern, die dann bei der Geburt einen 5-Mark-Gutschein bekommen haben, für den das erste Sparkonto angelegt wurde, auf das man dann immer sein Taschengeld gebracht hat. Da unterschreibt man dann unbesehen.

 

Ich weiß nicht, warum das so ist. Bei Versicherungsvertretern weiß jeder, dass sind Verbrecher, die einem überflüssige und teure Versicherungen aufschwatzen, damit sie möglichst viel Provisionen kriegen. Der Staubsaugervertreter vor der Tür wird nicht reingelassen, weil der einen über den Tisch ziehen will. Aber Herr oder Frau X in der Bank, die müssen nichts verkaufen, die haben keine Umsatzziele, die kriegen keine Provisionen?

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Boersifant
Und ich glaube genau hier irrst du dich. In den beschriebenen Fällen mit den älteren Damen bin ich ziemlich sicher, dass nicht die von sich aus nach höheren Renditen gefragt aben, sondern der Bankberater hat vermutlich gesagt: "das macht man heute so". Ohne auf das erhöhte Risiko so hinzuweisen. Solche Dinge hab ich selbst schon bei Banken erfahren (und Tagesgeld heißt jetzt "Geldmarktfonds"...).

 

Was die Motivation hinter dem Kauf ist, können wir leider nur vermuten. Ich gehe aber ziemlich fest davon aus, dass ein Großteil der Kunden Beratung gesucht hat und das kann nur aus dem Grund sein, dass man mit der Rendite der bestehenden Anlagen unzufrieden ist. Mir wurde weder bei der DAB, noch bei der comdirect noch bei der Postbank jemals etwas per Telefon aufgeschwatzt, deswegen glaube ich nicht, dass alle anderen Banken ihre Kunden von sich aus anrufen.

 

Unabhängig von der Motivation obliegt es dem Kunden sich zumindest in den ersten Grundzügen zu informieren vor dem Kauf, wie neysee es geschrieben hat, da man selbiges auch bei Konsumgütern oft macht. Ich habe mich ganz doof gestellt und bei Google nur mal "Dresdner Global Champion Zertifikat" oder die WKN eingegeben und die ersten Seiten angeguckt, da finde ich z.b.:

Das Zertifikat wird nach den jeweiligen Feststellungstagen (13. Mai 2008; 12.Mai 2009; 11. Mai 2010) und dem Rückzahlungstag mit einem Bonus, unter der Bedingung, dass keiner der drei Indizes während der jeweiligen Beobachtungsperiode seine Barriere berührt oder unterschritten hat (kontinuierliche Betrachtung) fällig gestellt.

 

Sofern mindestens ein Index seine jeweilige Barriere berührt oder unterschritten hat, verfällt der Anspruch des Anlegers auf jegliche weitere Bonus-Zahlungen.

 

Sollten alle Indizes an den Feststellungstagen über ihrem Startwert notieren, erfolgt die Rückzahlung des Nennwertes.

 

Sollten alle Indizes bis zum letzten Feststellungstagstag zu keinem Zeitpunkt auf oder unter der jeweiligen Barriere notiert haben, erfolgt die Rückzahlung zum Nennwert + Bonus.

 

Wurde die Barriere eines Index während der Laufzeit berührt oder unterschritten wird der tiefste Wert jedes Index während der Laufzeit bestimmt (kontinuierliche Beobachtung). Die Rückzahlung erfolgt dann gemäß der Wertentwicklung desjenigen Index aus dem Index-Portfolio, der das niedrigste Laufzeittief relativ zum jeweiligen Startwert erreicht hatte. Als Wertentwicklung gilt dabei die Performance des Index gemäß Schlusskurs zum letzten Feststellungstag relativ zum Startwert.

http://zertifikate.finanzen.net/zertifikat...?secu=100255828

(Hervorhebungen von mir)

 

Egal wie uninformiert man ist, ein Risiko ist aus der Beschreibung klar zu erkennen. Dazu kommt die Renditeversprechung von 8,5% bei einem damaligen Tagesgeldzinssatz von grob 3,5-4,5% bei den großen Banken. Wer eine Mehrrendite von 4% ohne Risiko erwartet, kann nur gierig sein.

 

Wer wie die Dame von oben mindestens 150000 Euro anlegt und daraus jährliche Erträge von mindestens 12750 Euro erwartet, das ohne Risiko und ohne sich zu informieren, ist definitiv mitschuldig. Die schlechte "Beratungsleistung" ändert daran nichts.

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Delphin
Wenn die Leute einen neuen Fernseher kaufen, wird tagelang im Internet recherchiert, Testzeitschriften gelesen, man fährt bei allen Elektronikmärkten rum und kauft dann auf der grünen Wiese, weil der Fachhändler um die Ecke viel zu teuer ist, und man so 10 Euro sparen kann.

Kann ich nicht bestätigen. Kenn genug ältere Leute, die einfach in den nächsten Elektronik-Markt gehen, sich beraten lassen und den Fernseher kaufen. Man darf ja nicht vergessen, dass die Welt - zumindest in einigen Punkten - vor 50 Jahren noch etwas übersichtlicher war. Damals gab es keine Zertifikate und auch keinen DAX oder EuroStoxx, damals war es vielelicht wirklich ein wenig sicherer, sich bei der Bank beraten zu lassen.

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Sokrates

ach, ich kann mich nur selbst zitieren, was die ältere Generation angeht und ihr Vertrauen zum sympathischen Bank"berater":

 

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...mp;#entry365171

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Emilian

@gwendolen: Wie ich aus Deinem Post herauslese, wart ihr zu zweit beim Anlageberater.

 

1. Jeder von Euch fertigt unabhängig vom anderen eine Gedächtnisprotkoll des "Beratungsgesprächs" an.

2. Ihr listet Eure bisherigen Anlagen auf (vorher schonmal in Aktien, Derivaten, Zertifikaten gewesen?).

3. Könnt ihr schriftlich nachweisen, das der Bank der anstehende Immobilienerwerb bekannt war?

4. Mit allem o.g. rennt man nicht zum Teuer-Anwalt, sonder zu Eurer Verbraucherzentrale. Dort bekommst Du auch die Information darüber, ob es weitere Geschädigte gibt und sich eine Klage/Sammelklage lohnt.

 

Und noch ein kleiner Rat: Bleib trotz der Häme mancher diesem Forum treu. Stell ruhig weiter Deine Fragen. Du siehst, hier mitzulesen und mitzumachen kann pures Geld wert sein.

 

Viel Glück bei Euren weiteren Geschäften und ich drück Euch die Daumen für Eure Immobilie,

 

Gruß Emilian.

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marylou
· bearbeitet von marylou

Zitat:

..... widert mich das Lossagen von Eigenverantwortlichkeit an. Wenn ich tatsächlich 45 Jahre Geld gespart habe, es eine Summe erreicht hat die mehreren

Tausend Arbeitsstunden entspricht, dann gebe ich das Geld nicht in die Verantwortung einer anderen Person mit einer Unterschrift auf einem Blatt

Papier, das ich nicht gelesen habe.

 

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Die Mehrheit der "Opfer" hat gemein, dass sie eine Rendite erzielen wollten, weil ihnen ihr unverzinstes

Giro oder sogar das verzinste Sparbuch oder Tagesgeldkonto nicht gereicht hat. Sie wollten also ein (höheres) arbeitsloses Einkommen erreichen.

Wenn jemand bei dem Versuch arbeitsloses Einkommen zu erzielen aufgrund von mangelnder Planung scheitert, so ist dies nur gerecht. ... Zitat Ende

 

 

 

Nun ja. Ich weiß mit Sicherheit, dass meine Mutter wörtlich von einem "Sparbuch" gesprochen hat. Darauf wurde sie mitleidig belächelt: da können Sie das Geld gleich unters Kopfkissen legen - da gibt's Vernünftigeres - mit Bonus - ....

 

Ansonsten kann ich die Gutgläubigkeit und Naivität meiner Mutter verstehen. Sie ist in Jahrzehnten einigermaßen gut gefahren, auch wenn sie sich öfter über div. Gebühren beklagt hat. Im übrigen gehört sie zu den Menschen, die nie darüber sprechen was sie haben oder nicht ...

 

Aber was soll's. Es ist wie es ist. Und wenn ich hier versucht habe, den ein oder anderen Rat oder Tip zu finden halte ich das für legitim.

Warum ich bzw. meine Mutter im weitesten Sinne hier beschimpft oder als gierig hingestellt werden entgeht meinem Verständnis.

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opes
Der Berater sagte, Fidelity seien sichere Fonds, er würde nicht verkaufen, sondern lieber länger liegen lassen. Die anderen würde er verkaufen, aber nicht alles in Festgeld packen, da Festgeld derzeit keine guten Zinsen böte und wir festgelegt seien. Er würde uns raten, wieder Rentenfonds zu kaufen, aber sicherere mit besserer Rendite. Er empfahl Allianz High Dividend. Wir sagten, wir wollten wirklich überhaupt kein Risiko eingehen. Daraufhin sagte er , er hätte da noch ein ganz neues Produkt, das sei quasi ein Festgeld-Produkt, da wir Mitte 2010 100% des eingezahlten Kapitals wieder bekämen, wenn wir es so lange liegen ließen. Wir bekämen 6%, wenn die Börse gut liefe, wenn die Börse mal einbräche, was nicht zu erwarten sei, würden die 6% ausfallen. Wir hätten also nur ein Zins-Ausfall-Risiko, sonst nichts.

Wir haben wirklich 3x nachgefragt, erinnern uns auch beide gleich: es wurde 100% Einlagesicherung zugesagt. Punkt.

 

 

Warum nehmt ihr dann das Zertifikat wenn ihr nichtmal wisst was es ist aber ihr noch andere Möglichkeiten geboten bekommen habt?

Er hat das, wie ich aus der Erzählung herauslese, lediglich angeboten, aber nicht als "bestes Dings allerzeiten" dargestellt.

 

Genau in diesem Beispiel sehe ich pure Gier...

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Bonny

@ Börsifant : Dir gönne ich, dass du sehr alt wirst.

Du wirst im hohen Alter sicher keine Hilfe brauchen, da du ja alles im Internet nachschlägst. Auch wird es dich keinerlei Überwindung kosten, eine körperliche Schwäche zuzugeben, wie z.B. schlechtes Sehvermögen. Du wirst genau auf den Tag selbst erkennen, wenn du nicht mehr in der Lage bist komplizierte Geldgeschäfte zu tätigen und dich sofort unter die Obhut eines Vormundes begeben.

 

Vielleicht hat ein Großteil der Kunden auch einfach Beratung gesucht, weil die Festgelder abgelaufen waren. Sowas kommt schliesslich öfter vor weil man gerade im Alter oft keine langlaufenden Papiere kauft.

Meine ebenfalls 86 jährige Tante kaufte neulich ihren Fernseher, indem sie bei dem Radio und Fernsehgeschäft um die nächste Ecke anrief und sich ein Gerät bringen liess. Ganz einfach, vertrauensvoll, weil sie da seit Jahrzehnten gekauft hat. Genauso verfährt sie auch mit ihrer Bank.

Sie war auch ganz begeistert, wie flach die Dinger heute sind.Das kannte sie noch nicht. Genau so würde man ihr auch ein Zertifikat andrehen können mit ein paar % mehr Ertrag wenn man die Risiken verschweigt.

Wer das nicht versteht, hat von der älteren Generation keine Ahnung.

 

Bonny

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marylou
@ Börsifant : Dir gönne ich, dass du sehr alt wirst.

Du wirst im hohen Alter sicher keine Hilfe brauchen, da du ja alles im Internet nachschlägst. ....

Ganz einfach, vertrauensvoll, weil sie da seit Jahrzehnten gekauft hat. Genauso verfährt sie auch mit ihrer Bank.

Sie war auch ganz begeistert, wie flach die Dinger heute sind.Das kannte sie noch nicht. Genau so würde man ihr auch ein Zertifikat andrehen können mit ein paar % mehr Ertrag wenn man die Risiken verschweigt.

Wer das nicht versteht, hat von der älteren Generation keine Ahnung.

 

Bonny

 

 

Zumindest wird Börsifant im Alter den Vorteil haben, mit PC und Internet umgehen zu können. Das sind die "neuen Alten". Bei den "aktuellen Alten" heute ist das in der Regel noch ganz anders. Im Zweifel vertrauen sie auf ihre Lebenserfahrung. Und wenn sie (bzw. meine Mutter) ganz unsicher ist, gipfelt es in einen Appell an ihr Gegenüber: "Seien Sie mal ehrlich ! - Was würden Sie Ihrer Mutter raten??"

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billy-the-kid
Ich weiß mit Sicherheit, dass meine Mutter wörtlich von einem "Sparbuch" gesprochen hat. Darauf ...

 

Mündliche Äußerungen sind ganz schon und gut (warst du Zeuge?), aber es gilt der Spruch eines Kollegen aus unserer internen Revision: Was ich nicht schriftlich habe, existiert nicht.

 

Ich habe mal für dich das Teil herausgeholt, was mir die HVB letztmalig im November 2007 abverlangt hat (2 Seiten):

 

"Persönlicher Analysebogen" heißt das Teil, umfasst u.a.

1. Persönliche Daten

2. Bisheriges Anlageverhalten (Festverzinsliche, Rentenfonds, Aktienfonds, ..., Börsentermingeschäfte,..): keine Erfahrung, 1-5 Jahre Erfahrung, > 5 Jahre Erfahrung (anzukreuzen)

3. Anlageziele ...

4. Anlageverständnis: Sicherheitsorientiert, begrenzt risikobereit, spekulativ, ...

...

 

Dieses Blatt, die Depotauszüge vor und nach dem Kauf des Zertifikats würde ich mal nebeneinanderlegen.

 

Dann siehst du weiter.

 

Habe übrigens mehrere Jahre die Finanzen, den Briefverkehr und was sonst noch so anfällt für meinen Schwiegervater verwaltet, der war am Ende nicht nur fast blind, sondern auch beinahe taub. Ist schon mühsam, ich weiß.

 

Viel glück

 

billy-the-kid

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neysee

Ich möchte noch ein paar Dinge sagen:

 

  1. Auch ich hatte ein Mutter, die Mitte Siebzig geworden ist. Die übrigens neben dem Krieg auch das komplette Programm von Vertreibung aus Ostpreußen, Flucht über die Ostsee und anschließende Jahre im Lager mitgemacht hat. Und da ich davon ausgehe, dass Börsifant nicht von Außerirdischen im Reagenzglas geklont wurde, wird er wahrscheinlich auch eine Mutter und/oder Großmutter haben. Ich persönlich kann sagen, dass es mir auch das Herz zerrissen hätte, wenn meine Mutter zu Lebzeiten so reingefallen wäre. Der Vorwurf von Arroganz, Gefühlskälte etc. geht also ins Leere.
  2. Wenn ich davon rede, dass die Leute mehr Zeit für den Kauf eines Fernsehers aufwenden als für Gelddinge, ist das eine allgemeine Aussage, die zusätzlich das nicht unübliche Stilmittel der Überspitzung enthält. Ich behaupte also nicht, dass jeder so handelt. Ich halte hier auch niemandens Mutter für dumm, weil sie auf einen Bankberater reinfällt. Hier wird auch eine Diskussion darüber geführt, warum es zu solchen katastrophalen "Beratungen" seitens der Bank kommt, die dann auch noch erfolgreich (im Sinne der Bank) sind. Ich setze die Fähigkeit dazu, allgemeine Aussagen bezüglich Dummheit, Unwissenheit, Gier etc. von Aussagen über eine konkrete Person zu abstrahieren, von erwachsenen Mitgliedern dieses Forums voraus. Genauso wie ich erwarte, dass niemand z.B. meine Aussage über Versicherungsvertreter auf die Goldwage legt, auch das war eine überspitze Bemerkung.
  3. Dies hier ist kein Selbsthilfeforum, und auch nicht euer Privatthread. Wenn ihr jedwege Kritik daran, dass hier ja auch eine Verantwortung des Kunden vorliegt, als arrogante Häme gegen euch persönlich empfindet, ist das bedauerlich, aber tatsächlich euer Problem.

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marylou
Mündliche Äußerungen sind ganz schon und gut (warst du Zeuge?), aber es gilt der Spruch eines Kollegen aus unserer internen Revision: Was ich nicht schriftlich habe, existiert nicht. .......

 

Habe übrigens mehrere Jahre die Finanzen, den Briefverkehr und was sonst noch so anfällt für meinen Schwiegervater verwaltet, der war am Ende nicht nur fast blind, sondern auch beinahe taub. Ist schon mühsam, ich weiß.

 

Viel glück

 

billy-the-kid

 

 

Natürlich existiert nichts von dem was meine Mutter noch im Gedächtnis hat. Das ist mir völlig klar - es gilt das geschriebene Wort und der Vertrag. Ich reg' mich halt über die Methoden auf und alte Leute sind sicher beliebt für div. Geschäfte.

Ich weiß von der ganzen Sache erst seit fünf Tagen und werde jetzt alles an Unterlagen zusammensuchen.

Vielen Dank für die Hinweise. Das ist eine Orientierung. Ich fühl mich halt im Moment ein bißchen sehr allein mit der ganzen Sch...

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billy-the-kid
Ich fühl mich halt im Moment ein bißchen sehr allein mit der ganzen Sch...

 

I wo, 12.000 Forenmitglieder sind bei dir. Nun also los.

Wie sagt doch unser Wirtschaftsprüfer: "1. Schritt: Vollständigkeit der Unterlagen herstellen..."

 

Grüße, billy-the-kid

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gwendolen
· bearbeitet von gwendolen
[*]Dies hier ist kein Selbsthilfeforum, und auch nicht euer Privatthread. Wenn ihr jedwege Kritik daran, dass hier ja auch eine Verantwortung des Kunden vorliegt, als arrogante Häme gegen euch persönlich empfindet, ist das bedauerlich, aber tatsächlich euer Problem.

 

Nun, das hier sollte auch kein Thread werden, in dem sich jeder selbst beweint.

Wir suchen nur andere Betroffene, um zu sehen, ob es sich um einen systematischen Beratungsfehler der Dresdner handelte oder "nur" unsere eigene Blödheit.

 

Oh ja, die sehen wir tatsächlich auch!! :blink:

 

Ich gehöre nicht zur "alten Generation" und drehe z.B. im Supermarkt jedes Ei im Kasten um, bevor ich die Kiste kaufe :lol:

 

Trotzdem gibt es Situationen, und dazu gehörte eben auch die Bank-"Beratung", in denen ich mich so wenig auskenne, dass ich jemandem vertraue, der nett daher kommt und von der Sache Ahnung hat. Mein Beispiel mit dem Zahnarzt war völlig ernst gemeint - auch dort bin ich schon falsch beraten worden, bin nicht nach Hause gegangen und habe im Internet nachgesehen, sondern habe die Entscheidung vor Ort getroffen mit dem, was mir der Arzt so erzählt hat.

 

Ich kannte mich überhaupt nicht aus mit Finanzen und hätte der Berater uns Bundes-Schatzbriefe verkauft, hätte ich genauso wenig verstanden, wie die funktionieren, wie bei dem Zertifikat. Aber bei beiden hätte ich das Gefühl gehabt, es verstanden zu haben, wenn der Berater es nur plausibel genug erklärt.

Ich bin übrigens auch gar nicht auf die Idee gekommen, dass das etwas sein könnte, was man recherchieren müsste oder wo man irgendwelche "Sheets" ausgehändigt bekommen würde - der Berater hatte das als "quasi-Festgeld"-Anlage beschrieben und "Festgeld" oder "Sparbuch" würde ich ja auch nicht googeln, bevor ich sage "machen wir"!

Also: wir saßen nicht da und haben gesagt "Häh, verstehe ich jetzt nicht - kaufen wir aber trotzdem"!

 

Ich denke schon, wenn man Anlegern mit falschen Aussagen suggeriert, man biete ihnen etwas an, was sie bereits kennen (hier: FEstgeld), dass es sich dann um eine Falschberatung handelt... ohne hiermit - wie uns hier vorgeworfen wird - jegliche Mit-Verantwortung abstreiten zu wollen!

Es hilft uns allerdings auch nicht weiter, über unsere eigene Blödheit zu lamentieren, wir werden natürlich etwas tun und ich danke hier schon einmal für die diesbezüglichen Anregungen, wir haben Gedächtnisprotokolle, email-Kopien etc. erstellt und morgen geht das zum Ombudsmann.

 

Übrigens, für die Superschlauen: ein "Anlageprofil" wurde für uns nicht erstellt, obwohl uns der Berater zum ersten Mal sah... ich habe inzwischen schon OLG-Urteile gefunden, in denen das ausreichte, die Bank schadensersatzpflichtig zu machen!

 

Und hier noch ein Schmankerl für die ganz Hämischen: Eltern einer Freundin hatten dasselbe Zertifikat wie wir, ihr Bankberater hat sie nun dazu gebracht, die Dinger bei 40% Wert zu verkaufen und für das Geld Aktienfonds zu kaufen, "um den Verlust schnell wieder herein zu bekommen" :w00t:

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max1l

http://www.wiwo.de/finanzen/was-kaupthing-...sollten-375304/

 

 

Ein aktuelles Urteil des Landgerichts Hamburg macht Betroffenen aber Hoffnung (319 O 125/08). Wie die Verbraucherzentrale Hamburg jetzt berichtete, verurteilten die Richter die Dresdner Bank am 30. Juni, einer Anlegerin 21.173 Euro zurückzuzahlen. Ein Mitarbeiter hatte der Frau 2007 das Global-Champion-Zertifikat von Lehman empfohlen, das durch die Finanzkrise massiv an Wert verloren hat.

 

Die Kundin klagte und bekam recht. Laut Verbraucherzentrale monierten die Richter, dass der offizielle Prospekt und der von der Bank überreichte Kundenprospekt voneinander abwichen. Zudem sei die Anlegerin nicht darüber informiert worden, dass die Dresdner für den Verkauf des Zertifikats eine Provision von Lehman kassierte. Auf solche verschwiegenen Provisionen setzen Anwälte bei Falschberatungsklagen. Denn wenn Banken Provisionen verheimlichen, sind sie schadensersatzpflichtig.

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chaosmaker85
Denn wenn Banken Provisionen verheimlichen, sind sie schadensersatzpflichtig.

Interessanter Punkt, der von den Betroffenen hier näher betrachtet werden sollte.

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billy-the-kid
Wir suchen nur andere Betroffene, um zu sehen, ob es sich um einen systematischen Beratungsfehler der Dresdner handelte oder "nur" unsere eigene Blödheit.

...

Übrigens, für die Superschlauen: ein "Anlageprofil" wurde für uns nicht erstellt, obwohl uns der Berater zum ersten Mal sah... ich habe inzwischen schon OLG-Urteile gefunden, in denen das ausreichte, die Bank schadensersatzpflichtig zu machen!

 

Nun mal halblang: das mit dem Anlageprofil (oder Analysebogen) ist doch für BEIDE Seiten eine nützliche und äußerst wichtige Sache: man hat eine schriftliche Unterlage, die standardisiert ist, d.h. die Risikobereitschaft und Erfahrung wird bei der Bäckereifachverkäuferin mit der gleichen Akkuratesse dokumentiert wie bei Professor Dr. Neureich, beim Werkstudenten wie beim alten Mütterchen. Natürlich braucht das nicht jeder Berater immer wieder von vorne zu machen, ich würde mich schön bedanken, wenn ein Vertreter mich damit überfällt, wenn mal meine Beraterin nicht da ist. So eine Unterlage bewahrt die Bank eben auf (wenn sie denn erstellt wurde, wenn nicht, wäre das ja ein fundamentaler Fehler).

 

Dass du hingegen "systematische Beratungsfehler" finden wirst, das wage ich zu bezweifeln, schließlich ist bei fast jedem Anleger die Sache anders. Siehe z.B. den Leidensgenossen, der extra nach dem Zeug gefragt hat.

 

Kurz: der Bogen ist ein äußerst wichtiges Dokument, da magst du dich noch so lange über Superschlaue aufregen.

 

Grüße, billy-the-kid

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akla
· bearbeitet von akla
Hallo!

Wie vielen anderen wurde uns letzten Sommer von einem Bankberater der Dresdner als todsichere Anlage o.g. Zertifikat verkauft. Der Berater wusste, dass wir eine 100% sichere Anlage wollten, da wir 2010 das Geld zum Immobilienerwerb einsetzen wollten.

Er riet uns, aus schlechten Fonds auszusteigen und alles (!) in dieses Zertifikat zu investieren. Uns wurde gesagt, das eine 100%-ige Einlage Sicherung für das investierte Kapital besteht + 6% Zinsen, wenn die drei Indices Nikkei, EuroStoxx und S&P nicht unter 50% sinken würden. Das einzige Risiko sei also ein Zins-Ausfall und der Fall sei unwahrscheinlich.

Es wurden uns keine schriftlichen Papiere über das Zertifikat ausgehändigt, da es ein Bank-eigenes Papier war, und der Berater vertrauenserweckend, haben wir auch nicht nachgeforscht.

Heute morgen erfuhren wir nun von einem Finanzberater, den wir eigentlich wegen ganz anderer Dinge aufgesucht hatten, dass der Nikkei gerade die 50%-Schallgrenze durchbrochen habe, unser Zertifikat derzeit nur noch 33% wert sei und auch keine Einlagesicherung mehr besteht.

 

Wir wollen nun gegen die Dresdner Bank wegen Beraterfehler vorgehen.

Hat jemand Tipps/ Erfahrungen?

 

Falls es weitere Geschädigte gibt, würden wir uns freuen, ggf. ist eine Sammelklage möglich.

Besonders hilfreich wäre es, wenn Menschen dabei wären, die zu 2-t beim Beratungsgespräch waren oder emails erhalten haben, in denen Ihnen suggeriert wurde, dass das Papier sicher sei und keine Risiken habe.

 

 

 

 

Bin neues Forum-Mitglied und checke gerade, wo ich mit der Texteingabe beginnen muss. Dies ist ein Test-Text, bei Erfolg: gleich mehr!

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akla
Nun, das hier sollte auch kein Thread werden, in dem sich jeder selbst beweint.

Wir suchen nur andere Betroffene, um zu sehen, ob es sich um einen systematischen Beratungsfehler der Dresdner handelte oder "nur" unsere eigene Blödheit.

 

Oh ja, die sehen wir tatsächlich auch!! :blink:

 

Ich gehöre nicht zur "alten Generation" und drehe z.B. im Supermarkt jedes Ei im Kasten um, bevor ich die Kiste kaufe :lol:

 

Trotzdem gibt es Situationen, und dazu gehörte eben auch die Bank-"Beratung", in denen ich mich so wenig auskenne, dass ich jemandem vertraue, der nett daher kommt und von der Sache Ahnung hat. Mein Beispiel mit dem Zahnarzt war völlig ernst gemeint - auch dort bin ich schon falsch beraten worden, bin nicht nach Hause gegangen und habe im Internet nachgesehen, sondern habe die Entscheidung vor Ort getroffen mit dem, was mir der Arzt so erzählt hat.

 

Ich kannte mich überhaupt nicht aus mit Finanzen und hätte der Berater uns Bundes-Schatzbriefe verkauft, hätte ich genauso wenig verstanden, wie die funktionieren, wie bei dem Zertifikat. Aber bei beiden hätte ich das Gefühl gehabt, es verstanden zu haben, wenn der Berater es nur plausibel genug erklärt.

Ich bin übrigens auch gar nicht auf die Idee gekommen, dass das etwas sein könnte, was man recherchieren müsste oder wo man irgendwelche "Sheets" ausgehändigt bekommen würde - der Berater hatte das als "quasi-Festgeld"-Anlage beschrieben und "Festgeld" oder "Sparbuch" würde ich ja auch nicht googeln, bevor ich sage "machen wir"!

Also: wir saßen nicht da und haben gesagt "Häh, verstehe ich jetzt nicht - kaufen wir aber trotzdem"!

 

Ich denke schon, wenn man Anlegern mit falschen Aussagen suggeriert, man biete ihnen etwas an, was sie bereits kennen (hier: FEstgeld), dass es sich dann um eine Falschberatung handelt... ohne hiermit - wie uns hier vorgeworfen wird - jegliche Mit-Verantwortung abstreiten zu wollen!

Es hilft uns allerdings auch nicht weiter, über unsere eigene Blödheit zu lamentieren, wir werden natürlich etwas tun und ich danke hier schon einmal für die diesbezüglichen Anregungen, wir haben Gedächtnisprotokolle, email-Kopien etc. erstellt und morgen geht das zum Ombudsmann.

 

Übrigens, für die Superschlauen: ein "Anlageprofil" wurde für uns nicht erstellt, obwohl uns der Berater zum ersten Mal sah... ich habe inzwischen schon OLG-Urteile gefunden, in denen das ausreichte, die Bank schadensersatzpflichtig zu machen!

 

Und hier noch ein Schmankerl für die ganz Hämischen: Eltern einer Freundin hatten dasselbe Zertifikat wie wir, ihr Bankberater hat sie nun dazu gebracht, die Dinger bei 40% Wert zu verkaufen und für das Geld Aktienfonds zu kaufen, "um den Verlust schnell wieder herein zu bekommen" :w00t:

 

 

 

 

 

Hallo,

ich kann mich auch zu den Geschädigten zählen.

Gestern bekam ich die schockierende Gewißheit, dass ich ebenfalls 2/3 des angelegten Kapitals verloren habe.

 

Meine Historie:

Bin vorzeitige Rentnerin (wegen eines unverschuldeten, schweren Verkehrsunfalls mit Fahrerflucht) mit 750 Euro Rente.

Mein weniges Erspartes habe ich auch im Febr. 07 bei der DreBa in den Globel Champion DR3WZX angelegt. Obwohl ich darauf hinwies, dass dieses mein einziges Geld für das Alter ist und ich eigentlich Festgeld abschließen wollte, überzeugte mich der Berater von der absolut sicheren Anlage. Es wurde

 

1) keine Vermögenssituation abgefragt,

2) kein Hinweis darauf, dass das Papier ein hohes Risiko birgt,

3) kein Hinweis darauf, dass das Geld völlig verloren gehen kann bei Erreichen der Barrieren,

4) auch wurde mir die Provision verschwiegen (die ja genannt werden muss, wie ich jetzt aus dem Forum gelernt habe).

 

Ich habe dem einfach vertraut, da ich langjährige Kundin der Dresdner Bank bin. Ein Phänomen, dieses Vertrauen in die Hausbank..., aber ich habe gelernt. Den Berater gibt es übrigens nicht mehr in dem Hause.

 

Heute mittag, 29.10.08, hatte ich ein Bankgespräch mit einem Berater, welcher mir tatsächlich zwecks "Heilung" meines Verlustes riet, alles zu verkaufen - JETZT!!! - und ein neues Aktienpaket dafür zu kaufen. Ich fasse es nicht!

 

Es gibt ein Beratungsprotokoll im PC des Beraters, welches er mir allerdings mit der Begründung verweigerte, dass er es nicht ausdrucken könne. Von einer Hard-Copy hat er sicherlich noch nichts gehört und meinen dementsprechenden Einwand geflissentlich überhört. Er hat mir die Inhalte des Protokolls vorgelesen. In diesem Beratungsprotokoll ist NICHT aufgeführt:

1) meine Vermögenssituation (auf meine direkte Frage, ob er mir das Zertifikat nach Kenntnis meines finanziellen

Rahmens verkauft hätte, verneinte er es, immerhin)

2) keine Risikobelehrung

3) Belehrung über Provision für den Berater (habe ich bei dem heutigen Gespräch leider vergessen zu fragen)

 

Auf meine Frage nach der zukünftigen Entwicklung des Zertifikats - ganz besonders auf den Passus der Rückzahlung/Auszahlung zum Stichtag 18.05.2010 - erklärte er mir Folgendes:

 

Grundlage der Ermittlung des tiefsten Indizies sei das Jahr 2010 (das geht z.B. aus der Produktbeschreibung nicht hervor).

Wenn z.B. der Nikkei, der uns ja z.Zt. die Sorgen bereitet, bei 15000 Punkten steht, dann hätten wir einen Wert von 85,13 % = 85,13 . Basierend auf dem Tag des Abschlusses 12.02.2007 = 17.621,45.

 

Verkaufen zu diesem Zeitpunkt ist also reiner Unsinn, wir können nur auf bessere Entwicklung hoffen.

 

1) Im Dezember habe ich einen Termin bei der Verbraucherzentrale Berlin und

 

2) am Samstag, 01.11.08 habe ich einen Termin bei Berlin Radio 88,8, wo ich diesen Fall in der Rechtsberatung vortragen

kann. Wenn also mehr Berliner im Forum sind, sollte man sich evtl. zusammensetzen.

 

3) Außerdem werde ich mich morgen an den Obbudsmann der Frankfurter Zentrale wenden.

Ich hoffe, dass ich den richtigen Menschen zufassen bekomme.

 

Soweit die news (wenigstens für mich).

 

Über Antworten würde ich mich freuen.

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neysee
Grundlage der Ermittlung des tiefsten Indizies sei das Jahr 2010 (das geht z.B. aus der Produktbeschreibung nicht hervor).

Wenn z.B. der Nikkei, der uns ja z.Zt. die Sorgen bereitet, bei 15000 Punkten steht, dann hätten wir einen Wert von 85,13 % = 85,13 . Basierend auf dem Tag des Abschlusses 12.02.2007 = 17.621,45.

 

Wenn ich das Factsheet richtig in Erinnerung habe, wird für den Fall des Reißens der Barriere tatsächlich der Wert bei Fälligkeit nach folgendem Schema berechnet:

 

Es wird der Index bestimmt, der während der gesamten Laufzeit relativ zum Startwert am tiefsten lag. Dies muss also nicht der Index sein, der die Barriere zuerst gerissen hat. Angenommen Index A reißt die Barriere zuerst, und fällt maximal auf 40% des Startwerts, aber Index B fällt irgendwann mal auf 30%, so wird für die Wertberechnung Index B genommen.

 

Die Rückzahlung richtet sich dann nach dem Verhältnis Wertes des relevanten Index bei Fälligkeit zu dessen Startwert. Ist also bei obigem Beispiel Index B zur Fälligkeit wieder auf 90% des Startwerts gestiegen, kriegt man 90 Euro. Liegt Index B am Ende bei 120% des Startwerts, macht man sogar 20 Euro Gewinn, dümpelt er am Ende bei 35%, kriegt man halt nur 35 Euro. Die Werte der übrigen Indizes sind hierbei irrelevant.

 

Das Ding ist also komplex. Heute ist der Nikkei der schwächste Index, im Moment ist das Ding also ein Indexzertifikat auf den Nikkei, das kann sich aber ändern, und auf einmal ist dann der EuroStoxx der schwächste Index und das Ding dreht sich in ein Indexzertifikat auf den EuroStoxx.

 

Ich bin froh, dass ich dieses Zertifikat nicht besitze und daher entscheiden muss, was ich nun mache. Erstens muss man überlegen, ob sich die Indizes bis 2010 wieder (halbwegs) erholen, oder ob es noch tiefer geht, zweitens wird es noch dadurch kompliziert, dass man gar nicht weiß, für welchen Index man auf dessen Erholung setzen muss.

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billy-the-kid
...habe ich auch im Febr. 07 bei der DreBa in den Globel Champion DR3WZX angelegt. Obwohl ich darauf hinwies, dass dieses mein einziges Geld für das Alter ist und ich eigentlich Festgeld abschließen wollte, überzeugte mich der Berater von der absolut sicheren Anlage. Es wurde

 

1) keine Vermögenssituation abgefragt,

2) kein Hinweis darauf, dass das Papier ein hohes Risiko birgt,

3) kein Hinweis darauf, dass das Geld völlig verloren gehen kann bei Erreichen der Barrieren,

4) auch wurde mir die Provision verschwiegen (die ja genannt werden muss, wie ich jetzt aus dem Forum gelernt habe).

...

Es gibt ein Beratungsprotokoll im PC des Beraters, welches er mir allerdings mit der Begründung verweigerte, dass er es nicht ausdrucken könne. Von einer Hard-Copy hat er sicherlich noch nichts gehört und meinen dementsprechenden Einwand geflissentlich überhört. Er hat mir die Inhalte des Protokolls vorgelesen. In diesem Beratungsprotokoll ist NICHT aufgeführt:

1) meine Vermögenssituation (auf meine direkte Frage, ob er mir das Zertifikat nach Kenntnis meines finanziellen

Rahmens verkauft hätte, verneinte er es, immerhin)

2) keine Risikobelehrung

3) Belehrung über Provision für den Berater (habe ich bei dem heutigen Gespräch leider vergessen zu fragen)

 

Hallo akla,

 

allmählich fürchte ich wirklich, du bist kein Einzelfall (ich darf doch "du" sagen? Das ist hier so üblich).

 

Was mir dazu einfällt: ein Beratungsprotokoll für jeden einzelnen Wertpapierkauf gibt es bei Banken m.W. nicht. Was ich bei der HVB hatte, war in den letzten 10 Jahren mindestens dreimal ein sogenannter Analysebogen (siehe weiter oben). Den musste ich ausfüllen und unterschreiben, bekam eine Kopie mit nach Hause. Dito für meine beiden Töchter, ich könnte schon fast tapezieren. Immerhin: ich habe alles schriftlich, die Bank weiß Bescheid, wenn ich mal telefonisch ordere, und auch Abwesenheitsvertreter in der Bank haben das Ding gleich im Blick, wenn sie in den Computer sehen. Dass dir jetzt keine Kopie mitgegeben wird: vermutlich hat der Betreuer seine Anweisungen. Wie das in der Vergangenheit bei der DreBa und anderen Banken mit dem Analysebogen gehandhabt wurde, würde mich allmählich wirklich mal interessieren. Dieser Bogen und eine Unterlage über die Zusammensetzung deiner Kapitalanlage VOR dem Kauf von diesem blöden Zertifikat sind m.E. die wesentlichen Dokumente, die du für weitere Schritte benötigst.

 

Was die Provision anbetrifft: Wenn die DreBa ein DreBa-Produkt verkauft, wird vermutlich nicht unmittelbar eine Provision bezahlt, das wäre ja linke Tasche an rechte Tasche. Ich vermute, die Filiale und der Betreuer erhalten wohl eher sowas wie Umsatzpunkte, die erst am Jahresende intern in Boni umgerechnet werden.

 

Ich wünsche dir viel Glück, bitte lasse suns hier wissen, wie es dir ergeht.

 

Grüße, billy-the-kid

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akla
Hallo akla,

 

allmählich fürchte ich wirklich, du bist kein Einzelfall (ich darf doch "du" sagen? Das ist hier so üblich).

 

Was mir dazu einfällt: ein Beratungsprotokoll für jeden einzelnen Wertpapierkauf gibt es bei Banken m.W. nicht. Was ich bei der HVB hatte, war in den letzten 10 Jahren mindestens dreimal ein sogenannter Analysebogen (siehe weiter oben). Den musste ich ausfüllen und unterschreiben, bekam eine Kopie mit nach Hause. Dito für meine beiden Töchter, ich könnte schon fast tapezieren. Immerhin: ich habe alles schriftlich, die Bank weiß Bescheid, wenn ich mal telefonisch ordere, und auch Abwesenheitsvertreter in der Bank haben das Ding gleich im Blick, wenn sie in den Computer sehen. Dass dir jetzt keine Kopie mitgegeben wird: vermutlich hat der Betreuer seine Anweisungen. Wie das in der Vergangenheit bei der DreBa und anderen Banken mit dem Analysebogen gehandhabt wurde, würde mich allmählich wirklich mal interessieren. Dieser Bogen und eine Unterlage über die Zusammensetzung deiner Kapitalanlage VOR dem Kauf von diesem blöden Zertifikat sind m.E. die wesentlichen Dokumente, die du für weitere Schritte benötigst.

 

Was die Provision anbetrifft: Wenn die DreBa ein DreBa-Produkt verkauft, wird vermutlich nicht unmittelbar eine Provision bezahlt, das wäre ja linke Tasche an rechte Tasche. Ich vermute, die Filiale und der Betreuer erhalten wohl eher sowas wie Umsatzpunkte, die erst am Jahresende intern in Boni umgerechnet werden.

 

Ich wünsche dir viel Glück, bitte lasse suns hier wissen, wie es dir ergeht.

 

Grüße, billy-the-kid

 

 

 

Danke Dir sehr! Einen Analysebogen habe ich nie unterschrieben, werde jetzt gleich Die DreBa anrufen und danach fragen.

Sammle gerade noch Fakten für meinen Brief an den Ombudsmann. Was für ein Stress...

Herzliche Grüße

Akla

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