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desesperado

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Nachdenklich
vor 6 Minuten schrieb Dandy:

Das ist auch genau, was mich bei dieser Diskussion in Deutschland so aufregt. Hier wird die relative Armutsdefinition als Deckmantel für die ausufernde Sozialpolitik missbraucht

:thumbsup:

Und damit wird gezielt Unzufriedenheit und Unfrieden in die Gesellschaft gebracht, darauf kann man dann aufbauen, wenn man sich seine "Gefolgschaft" sichern will.

 

vor 8 Minuten schrieb Dandy:

Der Weg, um absolute Armut zu beseitigen, wird der sein, dass wir im Westen etwas von unseren Privilegien abgeben müssen. Dann wird aber auch weniger an Pseudoarme zu verteilen sein. Mein Mitleid hält sich in Grenzen und ich bin über diese Entwicklung in der Welt sehr froh.

 

Die Globalisierung ist echte Sozialpolitik, denn damit bekommen ehemals chancenlose Menschen in anderen Weltregionen eine Chance (keine Garantie) zum mäßigen Aufstieg und ehemals privilegierte Menschen in unseren Breiten, müssen eine Teil ihrer Sicherheit aufgeben. Dandy nennt diese Gruppe "Pseudoarme".

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Sascha.
· bearbeitet von Sascha.

Bei uns in NRW wurde vor 60-70 Jahren noch die Wäsche im Bach gewaschen. Natürlich auch im Winter.

Es gab 1 Telefon im Dorf. Das Sägewerk wurde vor 70 Jahren noch mit einer (relativ gefährlichen) Dampfmaschine angetrieben.

Arbeitsunfälle waren häufig. Betroffene bekamen nur Hilfe, weil die Gemeinschaft sie unterstützt hat, vom Staat kam da nichts.

Da wurde gebuckelt und geschuftet bis alles wehtat und Rente gabs auch oft genug garkeine.

Irgendwann vor 60-70 Jahren setzten sich dann die Traktoren flächendeckend in der Landwirtschaft durch und die Lebensqualität fing an zu steigen.

Die Arbeitsunfälle wurden dadurch auch weniger, weil die Traktoren berechenbarer sind als z.B. Pferde, welche man vorher zum beackern nutzen musste.

Die Wasserversorgung durch die Leitung wurde erst vor 52 Jahren installiert (1965). Das zähle ich durchaus auch als Verbesserung der Lebensumstände.

Danach kam auch eine Kanalisation für das Abwasser.

 

Damals waren die Leute nicht arm, weil es allen so schlecht ging.

Aber ich finde doch, dass die Lebensumstände sich kontinuierlich verbessert haben und immernoch verbessern.

Wir leben nur mittlerweile, in einer durch die Medien so verklärten Welt, dass die guten Lebensumstände keiner wirklich wahrnimmt.

Es gab in der Menschheitsgeschichte keinen anderen Zeitpunkt, in dem es der durchschnittlichen Bevölkerung so gut ging wie heute in Deutschland.

 

Wenn man Leute von heute nach 1925 oder  1955 schicken würde, würden die ziemlich blöd aus der Wäsche schauen, wie schlecht die Lebensumstände damals waren, obwohl da gerade glücklicherweile mal kein Krieg im Gange war.

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Juninho

Ausschweifende n=1 Anekdoten von vor zig Jahren mit willkürlichen hinzugedichteten Annahmen und Behauptungen sind natürlich Aussagekräftiger als jede Statistik. Kracher hier

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dagobertduck2204

Weil hier gerade irgendwie auch das Thema "früher war alles besser" besprochen wird, hier ein für den einen oder anderen vielleicht interessantes Video:

 

https://www.youtube.com/watch?v=RSsLvMD1Iq8

 

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Fondsinvestor

Hilfe, ich wollte hier keine Kapitalismusdebatte entfachen.

"Die Reichen werden immer reicher": Da bezieht sich Daniel Stelter auf Vermögen, nicht auf Einkommen. Er zitiert offenbar den Global Wealth Report 2017 der Credit Suisse. Den werd ich mir mal genauer angucken.

@Ramstein: Du hast recht, Aktien kann man meist nur mit 50-60 % beleihen, aber Immobilien auch mit 80-90%.

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Juninho
· bearbeitet von Juninho
vor 1 Stunde schrieb Fondsinvestor:

"Die Reichen werden immer reicher": Da bezieht sich Daniel Stelter auf Vermögen, nicht auf Einkommen.

Hängt durchaus zusammen. Ist zwar für die USA, dürfte hier aber ähnlich sein. Man sieht, dass die goldenen Zeiten des Lohnarbeiters zwischen 45 und 85 lagen. Deswegen hat auch so ziemlich jeder Eltern/Großeltern, die zu dieser Zeit gearbeitet haben, bei denen das Einkommen des Mannes die Familie alleine Ernährt hat, im eigenen Haus und die bis zum letzten Tag von ner super Rente gelebt haben.

Mit der Globalisierung wird der Kuchen zwar insgesamt größer, aber die Anteile an diesem verschieben sich ebenfalls. Schade, dass nicht noch die Top 20% drin sind. Dann dürfte man etwa beim Pareto-Optimum sein. Positiver Nebenaspekt ist sicherlich, dass man mit derartiger Entwicklung keine Konsumgesellschaft mehr aufrecht erhalten kann. Der technische Fortschritt tut hier sein übriges. Es ist ja nicht nur so, dass viele einfache Arbeiter nicht mehr genug zum Konsumieren haben werden, sondern wir auch längst nicht mehr alle Menschen brauchen. Das wird das ganze also noch weiter verschärfen, gerade auch im Hinblick auf die Sozialsysteme. 

US-Einkommen.jpg

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Marfir

Heute können sich mittlere und untere Einkommensschichten zwar kein Hausmädchen leisten, aber dafür Waschmaschinen, Geschirrspüler, Pizza-boten und jegliche Zustellung an die Haustür von bei Amazon bestellten Waren. Wer braucht da noch ein Hausmädchen? Maschinen erledigen die Drecksarbeit für uns und schenken uns damit mehr Freizeit. Weniger arbeiten zu müssen ist auch eine Art von Verbesserung. Die reine Betrachtung des inflationsbereinigten Einkommens finde ich zu einseitig.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 17 Minuten schrieb Marfir:

Heute können sich mittlere und untere Einkommensschichten zwar kein Hausmädchen leisten, aber dafür Waschmaschinen, Geschirrspüler, Pizza-boten und jegliche Zustellung an die Haustür von bei Amazon bestellten Waren. Wer braucht da noch ein Hausmädchen? Maschinen erledigen die Drecksarbeit für uns und schenken uns damit mehr Freizeit. 

Die Angaben oben sind für Amerika. Gerade kürzlich habe ich einem Freund erläutert, warum (meiner Meinung nach) der Amazon Dash Button in USA erfolgreich ist: Man hat ein (oftmals illegales) Hausmädchen, das sich um so profane Dinge wie Wäsche, Baby, Katzenklo kümmert. Das kann man trainieren, den Dash Button zu drücken für Waschmittel, Windeln und Katzenstreu. Dann muss es weder außer Haus gehen, noch über Geld/Kreditkarte verfügen. In Deutschland ist die Lage anders.

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Marfir
vor 34 Minuten schrieb Ramstein:

Die Angaben oben sind für Amerika. Gerade kürzlich habe ich einem Freund erläutert, warum (meiner Meinung nach) der Amazon Dash Button in USA erfolgreich ist: Man hat ein (oftmals illegales) Hausmädchen, das sich um so profane Dinge wie Wäsche, Baby, Katzenklo kümmert. Das kann man trainieren, den Dash Button zu drücken für Waschmittel, Windeln und Katzenstreu. Dann muss es weder außer Haus gehen, noch über Geld/Kreditkarte verfügen. In Deutschland ist die Lage anders.

Interessant. Danke für die Info!

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Juninho
vor einer Stunde schrieb Ramstein:

Die Angaben oben sind für Amerika. Gerade kürzlich habe ich einem Freund erläutert, warum (meiner Meinung nach) der Amazon Dash Button in USA erfolgreich ist: Man hat ein (oftmals illegales) Hausmädchen, das sich um so profane Dinge wie Wäsche, Baby, Katzenklo kümmert. Das kann man trainieren, den Dash Button zu drücken für Waschmittel, Windeln und Katzenstreu. Dann muss es weder außer Haus gehen, noch über Geld/Kreditkarte verfügen. In Deutschland ist die Lage anders.

 

Die Erklärung ist realistisch. Verstärkend hinzu kommt, durch die Kreditkarten-Mentalität der Amis, dass sowieso dort niemand n Überblick über seine Ausgaben hat. Da ist so ein Button natürlich ne große Erleichterung. Aber der Verbraucherschutz geht mir hier auch auf den Sack. Wer sowas haben will, soll es sich doch holen. Genau wie Uber. Was reg ich mich auf, dass ich nachwievor in einer Stadt wie Hamburg Taxi fahre. Und jeder Taxi Fahrer rumheult, wenn man mal sein Handy laden will und danach fragt. In den USA mit Uber lutschen sie dir einen, bieten aus dem Auto die besten Szenedrogen und haben nen mobilen Kiosk dabei. Alles für die 5 Sterne halt und dann noch deutlich günstiger.

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Trauerschwan
· bearbeitet von Trauerschwan

Eigentlich interessant, dass der Einkommensanteil der ämeren 90% der USA ab dem Eintritt in den 2. Weltkrieg gestiegen ist und ab dem Ende des Kalten Krieges wieder deutlich am sinken ist.

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Warlock
Am 25.11.2017 um 17:54 schrieb Trauerschwan:

Eigentlich interessant, dass der Einkommensanteil der ämeren 90% der USA ab dem Eintritt in den 2. Weltkrieg gestiegen ist und ab dem Ende des Kalten Krieges wieder deutlich am sinken ist.

 

Mit Ende des kalten Krieges hat der kapitalistische Exzess begonnen. Solange wie der Kommunismus als systemsiche Alternative zur Verfügung stand war man gezwungen "Maß zu halten". Gegenwertig gibt es keine ernsthafte systemische Alternative zum Kapitalismus für die Welt. Der Kapitalismus steht nicht zur Debatte, bzw. es gibt keine relevante Macht die etwas Alternatives in der Praxis anbietet.

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DrFaustus

Armut nimmt zu?

 

https://www.advisorperspectives.com/dshort/updates/2015/09/23/median-household-income-growth-deflating-the-american-dream

 

Der Median! (=/ der Mittelwert) des US Haushaltseinkommen hat seit den 60ern um 21% inflationsbereinigt zugenommen.

 

Zugegeben: Die letzten Jahre war das reale Einkommen in den USA rückläufig. Aber die These mit dem "kalten Krieg" ist finde ich an den Haaren herbeigezogen. Ich vermute das hängt stark mit der zunehmenden Gloablisierung in den letzten 3 Jahrzehnten zusammen. Hierdurch gab es stärkeren Druck auf die Löhne in den Industrienationen. Betrachtet man die Sache weltweit, sieht das ganz anders aus. In China zum Beispiel haben die Konsumausgaben der privaten Haushalte in den letzten 20 Jahren im Schnitt!! um 9% p.a. zugenommen. Und das bei einer CPI Zunahme zwischen 2 und 3%p.a.

 

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Sascha.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/jean-claude-juncker-will-schuldenkriterien-fuer-euro-staaten-aufweichen-a-1181229.html

Ohgott. Wenn die das durchwinken ist Europa noch scheintoter als jetzt schon.

 

Statt 3% Defizit für jedes einzelne Land, 3% Defizit im Durchschnitt der gesamten EU.

Wenn Deutschland ne schwarze 0 schafft dürfen Italien, Griechenland, Spanien und Portugal dann 6% Defizit haben. Super Idee.

Aber was machen die, wenn Deutschland dann auf einmal 6% Defizit macht. Müssen Italien, Griechenland, Spanien und Portugal dann alle ne schwarze Null hinkriegen? :lol:

Total idiotisch diese Idee. Passt aber zum Rest des Artikels.

Der ESM-Rettungsschirm soll unter die Kontrolle der EU-Kommission gestellt werden. Die Geberländer sollen nichtmehr mitbestimmen dürfen, was mit dem gegebenen Geld passiert.

Und die Posten vom "Währungskommissar" und des "Vorsitzenden der Eurogruppe" sollen zusammengelegt werden. (Den Posten kriegt dann warscheinlich automatisch der Griechische Präsident mit dazu, weil dann kann man ne Menge Geld sparen für dir Anmietung eines Büros.

 

Total lachhaft. Wenns nicht so ernst währe.

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Fondsinvestor
· bearbeitet von Fondsinvestor

Hm, zum Thema "Die Reichen werden immer reicher" habt ihr viel diskutiert, aber fast alles bezog sich auf Einkommen, nicht auf Vermögen.

Ich persönlich hänge immer noch an der altmodischen Vorstellung, dass ein Reicher jemand ist, der mehr als eine Million besitzt. ;-)
 

Gute Daten zur zeitlichen Veränderung (also direkt zu der These "Die Reichen werden immer reicher") hab ich noch nicht gefunden.


Aber zur Vermögensverteilung in D gibt es Daten für 2007. Danach besaß das reichste Zehntel der Deutschen etwa 61% des Gesamtvermögens, die reichsten fünf Prozent besaßen 46% des Gesamtvermögens. Das kann man wohl als starke Vermögenskonzentration bezeichnen. Ob das nun gut oder schlecht oder egal ist, mag jeder für sich überlegen, ich möchte euren Blutdruck und Adrenalinpegel nicht unnötig steigern.

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 11 Stunden schrieb Sascha.:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/jean-claude-juncker-will-schuldenkriterien-fuer-euro-staaten-aufweichen-a-1181229.html

Ohgott. Wenn die das durchwinken ist Europa noch scheintoter als jetzt schon.

 

Statt 3% Defizit für jedes einzelne Land, 3% Defizit im Durchschnitt der gesamten EU.

Wenn Deutschland ne schwarze 0 schafft dürfen Italien, Griechenland, Spanien und Portugal dann 6% Defizit haben. Super Idee.

Aber was machen die, wenn Deutschland dann auf einmal 6% Defizit macht. Müssen Italien, Griechenland, Spanien und Portugal dann alle ne schwarze Null hinkriegen? :lol:

Total idiotisch diese Idee. Passt aber zum Rest des Artikels.

Der ESM-Rettungsschirm soll unter die Kontrolle der EU-Kommission gestellt werden. Die Geberländer sollen nichtmehr mitbestimmen dürfen, was mit dem gegebenen Geld passiert.

Und die Posten vom "Währungskommissar" und des "Vorsitzenden der Eurogruppe" sollen zusammengelegt werden. (Den Posten kriegt dann warscheinlich automatisch der Griechische Präsident mit dazu, weil dann kann man ne Menge Geld sparen für dir Anmietung eines Büros.

 

Total lachhaft. Wenns nicht so ernst währe.

Vielleicht klappt es ja so doch noch mit dem Euro. Ansonsten: Mit 1,5 - 2,0 Billiönchen dürfte Deutschland bereits mit drinhängen, wenn man den Spaß mal addiert von den ganzen Rettungsaktionen über die Verluste der Sparer bis hin zu den Target-Salden (die alleine nähern sich inzwischen der Billion). Man könnte sagen, so ist Deutschland zum größten Hedgefonds der Welt geworden. Die Wette lautet: Der Euro bleibt ... 

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tom1956
vor 45 Minuten schrieb Fondsinvestor:

Ich persönlich hänge immer noch an der altmodischen Vorstellung, dass ein Reicher jemand ist, der mehr als eine Million besitzt. ;-)
 

Die Frage ist halt, wie viel mehr als eine Million. "Reich sein" fängt nach meiner Definition (und das dürfte sich mit der überwiegenden Ansicht in der Bevölkerung decken) dort an, wo jemand nicht mehr arbeiten muß sondern von den Erträgen seines Vermögens leben kann. Das dürfte bei nur einer Million schwierig werden (es sei denn man lebt bescheiden - oder verzehrt dieses "Vermögen", dann lebt man aber nicht von den Erträgen sondern auf Kosten der Substanz).

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Marfir

Ich kenne die Steuer-Gesetzgebung in den USA nicht. Aber das in D die Vermögen immer stärker aus einander driften, liegt auch an der kalten Progression. Beim Finanzamt gelten alle mit einem Jahres-Einkommen ab 48.000 € im Jahr schon als reich. Denn der Grenzsteuersatz liegt dort schon bei 40%! Und das bei einem Durchschnittseinkommen in D von 34.000 €. Mit dem 1,4 fachen Einkommen ist man reich. Jeder Ingenieur, Softwareentwickler, Arzt, Manager, Consultant kommt da locker drüber. Gehaltssteigerungen merkt man kaum noch, weil weniger als 60% ankommen (vor Renten&Kranken-Beitrags-Abzug; falls nicht privat versichert). Vollkommen absurde Situation.

 

Schade ist auch die geringe finanzielle Bildung. Der Wohlstand durch Exportüberschüsse fließt größtenteils den ausländischen Kapitalgebern zu (und die haben auch die Kontrolle). Der Deutsche hütet sein Sparbuch und die Lebensversicherung.

 

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Gast231208
vor 48 Minuten schrieb tom1956:

Die Frage ist halt, wie viel mehr als eine Million. "Reich sein" fängt nach meiner Definition (und das dürfte sich mit der überwiegenden Ansicht in der Bevölkerung decken) dort an, wo jemand nicht mehr arbeiten muß sondern von den Erträgen seines Vermögens leben kann. Das dürfte bei nur einer Million schwierig werden (es sei denn man lebt bescheiden - oder verzehrt dieses "Vermögen", dann lebt man aber nicht von den Erträgen sondern auf Kosten der Substanz).

 

Das schmerzt.

Und weil das ja alles OT ist, wie wäre es mit einem neuen Thema im Off Topic, etwa

Wie viel Vermögen ist genug? oder 

Warum man als armer €-Millionär heute fast unweigerlich im Prekariat landen muss. (Ade Luxusuhren, teurer Rotwein und Fuhrpark aus Old- und Newtimern).

 

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Juninho
· bearbeitet von Juninho
Am 1.12.2017 um 10:29 schrieb Warlock:

Mit Ende des kalten Krieges hat der kapitalistische Exzess begonnen. Solange wie der Kommunismus als systemsiche Alternative zur Verfügung stand war man gezwungen "Maß zu halten". Gegenwertig gibt es keine ernsthafte systemische Alternative zum Kapitalismus für die Welt. Der Kapitalismus steht nicht zur Debatte, bzw. es gibt keine relevante Macht die etwas Alternatives in der Praxis anbietet.

 

Krieg ist halt gut, es werden in diesen Zeiten alle gebraucht und wenns nur als Kanonenfutter ist, es stehen alle in Brot und Butter. Zudem darf man nicht vergessen, dass die USA in diesen Zeiten immer eine Einkommenssteuer zwischen 75% und 90% hatte, falls du das mit Maß halten meintest, dann ja. 

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tom1956
vor 5 Stunden schrieb pillendreher:

Das schmerzt.

Mich nicht, da ich (noch jedenfalls) die Substanz nicht verzehren muß. Hoffe, dies bleibt auch so.

vor 5 Stunden schrieb pillendreher:

Und weil das ja alles OT ist, wie wäre es mit einem neuen Thema im Off Topic, etwa

Wie viel Vermögen ist genug?

Gute Idee. Das wäre wirklich (obwohl das natürlich immer höchst subjektiv ist) eine interessante Frage !

Was setzen sich die jüngeren Protagonisten hier für konkrete, finanzielle Ziele !?

Sicherlich auch interessant für viele Freiberufler, Selbständige usw. deren Fokus später eher das freie Vermögen denn irgendwelche Rentenansprüche sind.

vor 5 Stunden schrieb pillendreher:

oder 

Warum man als armer €-Millionär heute fast unweigerlich im Prekariat landen muss.

Die Ironie überhörend ... Mal im Ernst: Eine Million scheint mir wirklich sehr knapp, wenn dies das einzige Vermögen ist. Siehst Du das anders ?

Ein Milliönchen freies Vermögen plus Rente plus Wohneigentum plus Partnerin mit Rente plus ... sieht natürlich wieder anders aus.

vor 5 Stunden schrieb pillendreher:

(Ade Luxusuhren, teurer Rotwein und Fuhrpark aus Old- und Newtimern).

Immerhin, wenn Not am Mann wäre, könnte man solche Dinge sukzessive versilbern. 

 

Wenn Du mir schon eine gewisse Larmoyanz die finanzielle Lage betreffend andichtest, was würdest Du erst zu dem Mitstreiter sagen, der jüngst über die ewig lange Niedrigzinsphasen klagte, "weil er doch früher von den Zinsen, die die angelegten Dividenden jedes Jahr generierten, kommod leben konnte ..." Das scheint mir jammern auf gehobenem Niveau.

 

 

 

 

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Juninho
vor 8 Stunden schrieb Fondsinvestor:

Aber zur Vermögensverteilung in D gibt es Daten für 2007. Danach besaß das reichste Zehntel der Deutschen etwa 61% des Gesamtvermögens, die reichsten fünf Prozent besaßen 46% des Gesamtvermögens. Das kann man wohl als starke Vermögenskonzentration bezeichnen. Ob das nun gut oder schlecht oder egal ist, mag jeder für sich überlegen, ich möchte euren Blutdruck und Adrenalinpegel nicht unnötig steigern.

 

Ganz interessanter Link:

20% besaßen 80% des Vermögens. Dürfte die effizienteste Verteilung sein. Diese 20% haben das größte Interesse am derzeitigen System. Solange innerhalb dieser 20% Einigkeit darüber herrscht, ist das System gefestigt und es kann zu keiner Revolution kommen. Die anderen 80% sind egal und taugen nur zum Konsumenten, die können zwar vereinzelt versuchen in die oberen 20% zu kommen aber in der Makroperspektive sind sie wie die Drohnen des Bienenstamms im Winter. Toll, dass man immer auf sie zurückgreifen kann, aber wenns kalt wird, sollen sie bitte draußen bleiben und erfrieren.

 

"Untersuchung des DIW für 2012

Nach der 2014 veröffentlichten, auf SOEP-Daten basierenden Untersuchung des DIW wies Deutschland 2012 die höchste Ungleichverteilung von Vermögen innerhalb der Eurozone auf. Durchschnittlich besaß jeder Deutsche 83.000 Euro, das Median-Vermögen lag dagegen bei knapp 17.000 Euro. Das reichste Prozent besaß knapp 800.000 Euro oder mehr. Zu den reichsten 10 % gehörte man ab einem Nettovermögen von 261.000 Euro. Der Durchschnitt dieser reichsten 10 % hatte ein Nettovermögen von 639.000 Euro. 27,6 % besaßen nichts oder hatten mehr Schulden als Vermögen.[28] Der Gini-Koeffizient der Vermögensungleichheit lag bei 0,78 – hierbei waren allerdings Top-Vermögen nicht erfasst.[29] Der größte Unterschied zu früheren Jahren lag bei dem Vermögen von Arbeitslosen: diese hatten 2002 durchschnittlich 30.000 Euro, 2012 durchschnittlich 18.000 Euro Vermögen. Diese Abnahme wird vor allem auf die Hartz-Reformen zurückgeführt.[30] Aufgrund der nur wenigen vorhandenen Daten zu besonders hohen Vermögen geht das DIW davon aus, dass die reale Vermögensungleichheit mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich größer ist, als in der Untersuchung erfasst wurde.[31]"

 

 

Top Vermögen werden wie hier bereits geschrieben gar nicht erst erfasst und Deutschland hat die größte Ungleichheit in Europa. Der Durchschnittliche Arbeitslose hatte 2002 noch 30k Vermögen und 2012 nur noch 18k. Ganz interessant, ich kann mich nämlich noch blendend daran erinnern, dass sich Arbeitslose bei der Einführung von Hartz4 beschwert hatten, dass Urlaub im Ausland nun nicht mehr möglich sei. 

 

Insgesamt im Vergleich sieht das Ganze dann so aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Vermögensverteilung

 

Hab das mal nach Anteil 100k-1000k absteigend sortiert. Man sieht ganz klar, dass Deutschland dem Beispiel der USA folgt. Die meisten EU Länder schaffen es, einen Großteil ihrer Gesellschaft in der Region 100k-1000k zu platzieren. Deutschland platziert fast 1/3 der Gesellschaft in der Region unter 10k.

Überraschend finde ich Dänemark. Da sieht man eine richtige Schere. Viele unter 10k, wenige zwischen 10 und 100k, viele über 100k.

 

 

Unbenannt.PNG

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Ramstein

Schon oft abgegrastes Thema. Wer ist "reicher"? Der Handwerker mit ersparten 450.000, oder der Beamte ohne Ersparnisse, aber mit 4.000 Euro Monatspension?

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tom1956
vor 7 Minuten schrieb Ramstein:

Schon oft abgegrastes Thema. Wer ist "reicher"? Der Handwerker mit ersparten 450.000, oder der Beamte ohne Ersparnisse, aber mit 4.000 Euro Monatspension?

In einer quasi zinslosen Welt wohl der Beamte ohne Ersparnisse, oder ?

Die 450.000 dürften nämlich heutzutage (quasi zinslos) nur knapp 10 Jährchen reichen, wenn monatlich 4. 000 fließen sollen.

Anders herum: Für schmale 4. 000 Euro Rente ab z. B. 60 Jahren wären bei einer Sofortrente gegen Einmalbeitrag wohl fast 1, 5 Mio. abzulaichen ...

 

Dafür kommt der Beamte nicht an sein Kapital heran und kann es z. B. auch nicht in ein anderes Land mitnehmen (die Pension ins Ausland überweisen zu lassen geht aber wohl schon).

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Juninho
vor 20 Minuten schrieb Ramstein:

Schon oft abgegrastes Thema. Wer ist "reicher"? Der Handwerker mit ersparten 450.000, oder der Beamte ohne Ersparnisse, aber mit 4.000 Euro Monatspension?

 

Relativ einfach zu beantworten. Der Beamte gehört zur Unterschicht. Der Handwerker ist, sofern nichts mehr reinkommt bei ihm, stark abstiegsgefährdet.

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