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XYZ99

Ich las gerade einen länglichen netten Artikel in der wiwo "Wo Vermögen noch sicher ist". Natürlich ist dies ein wenig reisserisch, denn die Erfahrung der letzten Zeit sollte doch wieder mal gelehrt haben, dass Sicherheit eine relative Angelegenheit ist. Nun gut, dem Forum fehlte mir ein thread in dem allgemeinste Aspekte ("Handelsstrategien") des Investierens bezogen auf die ausklingende Finanzkrise geposted werden können. Sollte ich einen solchen thread einfach nur übersehen haben, bitte ich um Nachsicht und Verpflanzung dieses posts.

 

Der lange Wiwo-Artikel startet mit dieser Zusammenfassung (meine Hervorheb. in fett):

 

Die Schockstarre löst sich, und schon kehrt die Gier zurück: Zu viele Investoren gehen jetzt wieder nach alten Mustern auf Renditejagd so, als hätte es nie eine Finanzkrise gegeben. Doch das ist brandgefährlich. Denn der Crash ist noch nicht überwunden, Vermögenssicherung hat oberste Priorität.

Die kommen etwas spät mit solch einem Rat, den sie 2006 oder -7 hätten erteilen können und sollen... Nach meiner Meinung kann "Vermögenssicherung" nach diesem Crash nur darin bestehen, Renditen zu erwirtschaften und das Vermögen effektiv zum Wachsen zu bringen --- eben weil das eigene Vermögen mit den sich schnell ausdehnenden Vermögenswerten (dank eines Leitzinses gegen 0 %) konkurriert....

 

Der Artikel beschreibt aber sehr schön, wie das Weltbild manches Anlegers ins Wanken geraten sein mag:

 

Anleger sahen sich praktisch über Nacht mit einer brutalen Realität konfrontiert: Alte Weisheiten gelten nicht mehr. Selbst Geldanlagen, die Banker als risikofrei angepriesen hatten, wankten. Ein Schock besonders für die zahlreichen konservativen Anleger hierzulande, die sich aus Angst vor Verlusten jahrelang von Aktien ferngehalten hatten und jetzt bereuten, dass sie nicht misstrauisch geworden waren, als ihr Kundenberater von Extrarenditen ohne Zusatzrisiko fabulierte. Zum Beispiel mit Zertifikaten oder Geldmarktfonds.

Ich bin mir unsicher, ob tatsächlich "alte Weisheiten" wankten oder die neuen.... Zertifikate und Geldmarktfonds sind ja schon neu, jedenfalls was ihre Bezeichnung betrifft und wenn es eine "alte Weisheit" gäbe, die dererlei Anlageformen betrifft, so wäre es diese, dass es die typischen Vehikel sind mit denen gutgläubige Geldgeber in Boomzeiten um ihr Vermögen gebracht werden.

 

Zudem zeigte sich spätestens nach der Lehman-Pleite im September 2008 , dass im Ernstfall selbst eine Streuung à la Harry Markowitz nicht vor horrenden Verlusten schützt. Der Nobelpreisträger hatte schon in den Fünfzigerjahren nachgewiesen, dass Streuung im Depot das Risiko vermindert und damit das Mantra der modernen Vermögensanlage begründet. .... Doch während sich die Schockstarre langsam löste, kehrte in den vergangenen Monaten die Gier zurück. Offenbar haben viele Investoren allen voran die Profis, die Gelder der Privatanleger verwalten, aber auch viele Private selbst ihre Lektion nicht gelernt: Auf der Jagd nach einem Prozent mehr Rendite bringen viele ihr Geld schon wieder zu exotischen Banken oder leihen es kriselnden Unternehmen, indem sie deren Hochzinsanleihen kaufen. Andere folgen bereitwillig fragwürdigen Tipps ihrer Bankberater. Die alten Mechanismen greifen vielerorts wieder. Das aber könnte sich bitter rächen denn die Krise ist noch längst nicht ausgestanden. Auf den folgenden Seiten mehr über die größten Irrtümer, sortiert nach Anlageklassen.

 

Der Reigen der Vorsicht betrifft Aktien, die Parallele zu 2003 kritisierend:

 

Wer dachte, der Schock sitze so tief, dass er einen Lernprozess auslöst, wird derzeit eines Besseren belehrt. Investoren kaufen seit Monaten vor allem Aktien besonders krisenanfälliger Unternehmen, etwa aus der Banken-, Maschinenbau- und Stahlbranche obwohl die Konjunktur derzeit allenfalls Anlass zu der leisen Hoffnung gibt, dass sich das Geschäft auf sehr niedrigem Niveau stabilisiert.

Die Rally seit Anfang März folgt exakt dem gleichen Muster wie die Erholung im Frühjahr 2003: Am stärksten steigen nicht etwa Qualitätstitel mit soliden Bilanzen oder hohen Cash-Flows und Dividenden, sondern Aktien minderer Qualität oder mit fragwürdigen Wachstumsaussichten, sagt Eberhard Weinberger, Vorstand bei der Fondsgesellschaft DJE Kapital. Viele Anleger haben noch das Muster der letzten Rally im Kopf. 2003 gab es eine v-förmige Erholung, man musste die zuvor arg geprügelten Zykliker und Banken früh im Portfolio haben, um zu den Gewinnern zu gehören.

 

zu Fonds:

Die Branche hat in der Krise enorme Schwächen offenbart. Geldmarkt- und Rentenfonds etwa, die als Hort der Stabilität galten, vergraulten zahlreiche Anleger mit teils zweistelligen Verlusten. Viele Fondsmanager hatten massiv in riskante ABS- und Hybridpapiere investiert. Zudem fühlen sich Anleger vielfach übers Ohr gehauen, weil sie in den guten Jahren vor der Krise hohe erfolgsabhängige Vergütungen an die Fondsmanager gezahlt haben für Wertzuwächse, die sich als Luftnummer herausstellten und in hohe Verluste mündeten. Aber die Erfolgsgebühren sind nun mal gezahlt. Alle sonstigen Bemühungen der Branche um mehr Vertrauen und Transparenz werden dadurch konterkariert.

 

Zinsen bei Tagesgeld:

Seit Ausbruch der Finanzkrise sind Tages- und Festgeldkonten stärker gefragt. Allerdings sind einige Anleger trotz des Fiaskos bei der isländischen Kaupthing-Bank und der unsicheren Aussichten schon früh wieder auf die Jagd nach jedem zehntel Prozentpunkt mehr Rendite gegangen. Kaum war die Merkel-Garantie ausgerufen, standen dieselben Menschen, die uns vorher zugeschüttet hatten, wieder am Schalter, um möglichst schnell ihr Geld zu holen und es wieder zurück zu irgendwelchen dubiosen Banken zu tragen, erinnert sich ein Sparkassen-Berater.

 

 

und Anleihen:

Wie schnell der Risikoappetit einiger Investoren wieder erwachte, zeigte sich auch am Rentenmarkt. So steckten Anleger ab Ende 2008 hohe Summen in Unternehmensanleihen, die von den Ratingagenturen als sehr stark ausfallgefährdet eingestuft werden. Die Kurse solcher Papiere haben sich seitdem mehr als verdoppelt. Auch weniger riskante Bonds haben stark zugelegt. So ist der Kurs der neuen Metro-Anleihe, die Ende 2008 noch gut neun Prozent Rendite versprach, um 16 Prozent gestiegen, die Rendite sank auf 5,1 Prozent. Doch Vorsicht: Auch Bonds sind gefährdet. Jedes fünfte, möglicherweise sogar jedes dritte Papier aus der Hochzinsklasse dürfte ausfallen je nach Dauer der Krise. Der große Test am Anleihemarkt steht 2013 und 2014 an. Dann wird ein Großteil der jetzt ausgegebenen Papiere fällig. Es ist fraglich, ob die Konzerne für die Refinanzierung alter Anleihen neue Investoren finden und noch fraglicher, ob die Banken fähig sein werden, mit Milliardenkrediten einzuspringen.

 

Bisschen Panikmache. Metro gehört nicht in die "Hochzinsklasse" wie der Artikel suggeriert --- obwohl man ja an Metro das Problem der sinkenden Renditen nachverfolgen kann (Hey, lesen die von der Wiwo meine Beiträge im WPF Teil Anleihen :lol:).

 

Zertifikate:

Anleger haben die Lehman-Pleite offenbar verdaut und setzen wieder verstärkt auf Zertifikate. Im April wuchs das Anlagevolumen um 10,6 Prozent auf 88,4 Milliarden Euro, neuere Zahlen gibts noch nicht.

 

Lebensversicherungen, Riester:

... ködern Versicherer Anleger mit Steuervorteilen. Da der Steuerbonus bei der klassischen Lebensversicherung fast verschwunden ist, preisen die Vermittler vor allem Riester-Produkte an, bei denen die Beiträge steuerfrei bleiben und setzen damit auf klassische Reflexe. Steuervorteile sind für viele Anleger eben noch immer das beste Argument.

 

Angesichts solch fragiler Aussichten könnten Anleger noch bereuen, dass sie nicht weiter auf Sicherheit gebaut haben. Spätestens jetzt sollten sie sich klarmachen: Die Krise war kein kurzes Zwischenspiel, sie hat die Rahmenbedingungen für Investments auf Jahre hinaus verändert. Deshalb gilt es, umzudenken und sich an neuen Regeln zu orientieren:

 

Die "neuen Regeln":

Sicherheit vor Rendite.

Flexibel und liquide bleiben.

Bonität und Transparenz.

Sachwerte ja, aber richtig.

Gold gehört in jedes Depot.

Dem Bankberater misstrauen.

Ruhe bewahren.

 

Nun gut, einige Regeln und Tipps, die man so rauslesen kann, sind wirklich zu hinterfragen. Aber darüber kann man ja geteilter Meinung sein.

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Dagobert
"Dem Bankberater misstrauen"

 

Nur Provisionen im Kopf

 

Wer schon mal im Vertrieb gearbeitet hat weiss was es bedeutet seine Vorgaben nicht zu erreichen. Neben dem Druck vom Boss kommt jetzt noch die gesellschaftliche Ächtung, die Jungs & Mädels haben's heutzutage nicht leicht......

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lytjes2

Guter Beitrag. Hilft vlt. gerade auch mir, mich nicht zu weit von meinen ursprünglichen Vorstellungen zu entfernen.

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XYZ99

Noch eine Warnung vor unsere geschätzten Bank-"Beratern"....

 

Weil Privatanleger um Aktienprodukte einen Bogen machen, setzen Banken verstärkt auf Zinszertifikate. Mit dem Versprechen hoher Kupons gehen sie auf die Jagd nach Kunden, denen die Zinsen auf Tagesgeldkonten zu mickrig geworden sind. Allerdings gibt es die Topzinsen nur unter bestimmten Bedingungen. In der Vergangenheit haben Zins-Zertifikate oft enttäuscht.

handelsblatt

 

Ausgerechnet die Banken, die sich so schwer verzockt haben, die Landesbanken tuen sich diesbezüglich besonders hervor. Es wundert aber nicht, da die strukturellen Weichen bestimmt immer noch so funken wie in der Vergangenheit.

 

Daher werde jedenfalls ich diese Häuser und ihre Produkte auch in der Zukunft strikt meiden.

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XYZ99

Aktienboom in China, die Chinesen langen voll zu:

 

Déjà-vu an Chinas Börsen: Die Kurse eilen in die Höhe, am IPO-Markt verdienen Unternehmen Milliarden mit überteuerten Aktienemissionen und die Privatanleger stürzen sich in Massen auf Aktien. Das Volk der Zocker hofft auf schnelle Gewinne an der Börse. Wie das Spiel endet, ist absehbar.

HB: China: Wo Jim Rogers ungehört bleibt

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klausk
· bearbeitet von klausk
Ich las gerade einen länglichen netten Artikel in der wiwo "Wo Vermögen noch sicher ist". Natürlich ist dies ein wenig reisserisch, ...

... nicht nur ein wenig ... Zur Erinnerung: "Die Schockstarre löst sich, und schon kehrt die Gier zurück: Zu viele Investoren gehen jetzt wieder nach alten Mustern auf Renditejagd – so, als hätte es nie eine Finanzkrise gegeben."

 

Natürlich jagen Investoren nach Rendite -- aber "nach alten Mustern"? "Gier" kann Spekulationsbubbles auslösen, siehe Tulpen (sollte jetzt eine "Gier" nach Gold ausbrechen: ebenfalls Bubble-verdächtig). Aber die Finanzkrise wurde nicht von Bubbles oder von Anlegern wie dir und mir ausgelöst; deshalb ist ungerechtfertigt, was die WiWo hier suggeriert.

Der Artikel beschreibt aber sehr schön, wie das Weltbild manches Anlegers ins Wanken geraten sein mag
Nix da mit Wanken: Die Treibkräfte jeder Art von Investition, ob aggressiv oder konservativ, heissen immer noch Angst und Gier.

 

Auslöser der Finanzkrise waren vor allem Derivate, aber nicht Fonds oder Zertifikate, wie sie hier im Forum diskutiert werden. Gemeinsames Kennzeichen dieser Art von Derivaten (CDOs, CDSs, MBSs etc.) war die Unterlegung mit zweifelhaften Sicherheiten, die dennoch mit "AAA"-Ratings versehen wurden. Es ist doch sicher bekannt, dass die Erfinder solcher Derivate (die Investmentbanks) das Rating von den Agenturen (S&P, Moody's und Fitch) KAUFTEN -- wundert sich noch Jemand über die triple-A's? Ferner, dass etliche dieser Derivate nicht an Börsen gehandelt wurden, wo eine Börsenaufsicht sie hätte beobachten können, sondern zwischen Banken und Grossanlegern wie z.B. Hedgefonds. Warren Buffett erkannte schon früh (2007?), dass hier ein Kartenhaus entstand und bezeichnete sie als "financial weapons of mass destruction". So wurden CDSs nur zu dem Zweck erfunden, damit die Banken nicht an die Grenzen ihres erlaubten Ausleihevolumens stiessen (was den Aufsehern aufgefallen wäre). Stattdessen trennten sie die Risiken eines Kredits von dem Kredit selbst und verkauften sie an Leute, die als Versicherungen fungierten -- ohne Versicherungen zu sein (denn dann wäre dies ebenfalls den Aufsehern aufgefallen) und ohne dass deren Bonität geprüft wurde.

 

Auch die Immo-Krise in den USA laste ich nicht den Hauskäufern an, die etwas kauften, was sie sich nicht leisten konnten. Die geht zu Lasten der Politik, die in den Bush-Jahren die Hypothekenbranche (Fannie, Freddie etc.) animierte, Kredite in unverantwortlicher Weise zu vergeben bzw. zu refinanzieren: ohne Anzahlung ("no down payment"), ohne Einkommensnachweis ("no income verification"). Diese künstlich aufgeblähte Nachfrage trieb die Hauspreise hoch, was die Regierung als Zeichen erfolgreicher Wirtschaftspolitik interpretierte.

 

Hier im Forum gabs vor Kurzem einen Link zu einem youtube-Video, das -- wie die WiWo -- ganz simpel und einfältig die Ursache des weltweiten Fast-Zusammenbruchs an der "Gier" der Anleger festmachte.

 

Und ist nicht Folgendes eine überraschende Parallele zu dieser Interpretation? In meinem Lokalblättchen polterte eine Leserin, "Wann wird Obama endlich zu all dem Schaden stehen, den er unserem Volk zufügt?" Ich fragte in meiner Antwort: welchen Schaden? Die Bankencrashs? Die $700 Milliarden Bailouts? Die geplatzte Immo-Bubble? Die mit Steuergeldern verzögerte GM-Pleite? Die steigende Arbeitslosenzahl? All das passierte, bevor Obama überhaupt gewählt war.

 

Die Rechten in den USA (nur dort?) wissen, dass sie nicht gerade auf eine stolze Bilanz ihrer Regierungsjahre zurückblicken können und versuchen daher, alles Unangenehme auf Obama zu schieben. Der bei seinem Amtsantritt am 20. Januar 2009 sicher nicht zu beneiden war.

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XYZ99

Nun, diese politischen Schuldzuweisungen sind nicht besonders hilfreich. Als Anleger kann man sich aber auf jeden Fall mal an die Nase fassen und hinterfragen, ob nicht die "Gier" auf schnelle Gewinne einem einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Nur so als Vorsichtsmassnahme. Und ja, sowas wie "Gier" wird tatsächlich bei der Finanzkrise schon eine Rolle gespielt haben, das ist gar nicht abzustreiten. Jemand, der z.B. sein Haus als Melkmaschine für Kredit über oder hart an den Wert des ganzen gebraucht hat, kann sich wohl schwerlich mit Naivität rausreden wollen.

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XYZ99

Am 21.7. beklagt sich faz.net: Optimismus führt zu blinder Euphorie

 

Der in den vergangenen Tagen überraschend und vor allem auch überraschend stark aufgekommene Optimismus der Anleger lässt sich kurzfristig nicht mehr zügeln. Beinahe blind starren sie auf die Schlagzeilen der Agenturen. Unabhängig von der tatsächlichen Lage blinken dort schon seit Tagen Unternehmensmeldungen unter der Headline besser als erwartet auf.

 

Mehr wollen die Anleger vielfach nicht hören und ordern blind Aktien. Das hat dazu geführt, dass die Börsen in den vergangenen Tagen nach einer Zwischenkorrektur massiv nach oben gelaufen sind. Der Dax hat alleine seit Anfang der vergangenen Woche etwas mehr als 12 Prozent zugelegt. Der Index steht nur noch knapp unter dem bisherigen Jahreshoch.

 

Ich würde sagen, der steile Verlauf ist nicht zuletzt den Bärlis zu verdanken, die sich verspekuliert haben (was natürlich daran denken lässt, dass der faz-Autor ebenso einer ist. Nun, jetzt gibt es ja den Wiedeking-fonds für notleidende Journalisten, können die munter weiter spekulieren). Aber das Beharken des "Besser als erwartet" ist bedenkenswert. Ja....

 

Die Papiere von Caterpillar legen im frühen amerikanischen Handel mehr als 12 Prozent zu, obwohl der Gewinn je Aktie im zweiten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahr von 1,14 auf 0,60 Dollar je Aktie gefallen und der Umsatz um 41 Prozent auf 13,6 Milliarden Dollar zurückgegangen war.

 

Ähnlich wie andere auch dreht das Unternehmen das Ergebnis jedoch positiv, klammert so genannte Redundanzkosten - eine schöne Umschreibung für Sonderbelastungen aufgrund eines umfangreichen Kostensenkungsprogramms - aus und berichtet einen Gewinn von 72 Cents je Aktie. Solche Methoden haben dazu geführt, dass die amerikanische Ergebnissaison bisher im großen und ganzen besser als erwartet verlief .... Faktisch sind die Aktien von Caterpillar mit Kurs-Gewinnverhältnissen von 36 und 28 auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr nach dem massiven Kursgewinnen der vergangenen Tage deutlich überbewertet.

Dann sollte man nach Aktien suchen, die relativ übel bewertet werden. Einen Gewinneinbruch, der läppisch gegen den von Caterpillar anmutet, meldete gestern wenig diplomatisch Wincor Nixdorf. Die fielen dann bis heute so um 20 %, so dass die relativ billig sind. Wagt aber keiner zuzugreifen, da man ja nicht ins fallende Messer greifen will. Angeblich dachten einige Besitzer dieser Aktie, WN wäre gegenüber der Krise immun und waren dann über schlechter als gedachte Optimalergebnisse tiefst enttäuscht. Na ja. Heute war die Post dran, ihre nicht eben tollen Ergenisse vorzustellen, was auch nicht weiter schadete.

Aber wir kaufen ja lieber in steigende als in fallende Kurse ein, nicht?! :P

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ghost

Ich persönlich glaube, dass sich an generellen Handelsstrategien, und auch an meiner eigenen, durch die Finanzkrise überhaupt nichts ändert und geändert hat. Die neuen "Regeln" sind und waren auch vor der Finanzkrise relevant und bekannt. Bewährte auch einfachste Prinzipien gelten jetzt und galten auch schon vorher.

 

Die WiWo gehört aber auch zu den Magazinen, die je nach aktueller Börsenphase den entsprechenden Investmentporn verbreiten.

In der nächsten Hausse ist das Magazin dann wieder vorne mit dabei : "Rohstoffe, wie sie profitieren können" oder "Die 100 besten Aktien".

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klausk
· bearbeitet von klausk
Nun, diese politischen Schuldzuweisungen sind nicht besonders hilfreich. Als Anleger kann man sich aber auf jeden Fall mal an die Nase fassen und hinterfragen, ob nicht die "Gier" auf schnelle Gewinne einem einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Nur so als Vorsichtsmassnahme. Und ja, sowas wie "Gier" wird tatsächlich bei der Finanzkrise schon eine Rolle gespielt haben, das ist gar nicht abzustreiten. Jemand, der z.B. sein Haus als Melkmaschine für Kredit über oder hart an den Wert des ganzen gebraucht hat, kann sich wohl schwerlich mit Naivität rausreden wollen.

Wenn du das Thema Finanzkrise lieber unpolitisch sehen möchtest, bitte schön. Es ist aber ein vor allem bei Politikern beliebter Trick, mit falschen Labels zu argumentieren.

 

"Gier": Sie hat "bei der Finanzkrise schon eine Rolle gespielt", und wir sind uns wohl einig, dass sich das Label auf die sieben- und achtstelligen Einkommen der Investmentbanker bezieht.

 

"Gier": Konstruktionen wie CDSs, bei denen das Risiko verschleiert oder gar (kriminell?) übertüncht wurde durch falsche AAA-Ratings. Auch darin sind wir uns wohl einig.

 

"Gier": Der Vertrieb von Subprime-Hypotheken an kreditunwürdige Schuldner mit folgendem Verkauf des Vertrags und Übertragung der Risiken an staatlich abgesicherte Refinanzierer wie Fannie und Freddie.

 

Aber da kommen dann gewisse Leute wie die WiWo auf die Idee uns einzureden, dass wir uns

... als Anleger ... an die Nase fassen
... sollten, und da finde ich, dass diese Verdreherei nicht so ganz unabsichtlich ist. Den Anlegern von kleinen, mittleren und auch grösseren Vermögen "Gier" vorzuwerfen und sie auf die Vorzüge von Tagesgeldkonten zu verweisen ist dreist.

 

Wer sich im Vertrauen auf steigende Immobilienwerte übernommen hat, der hat zwar eins auf die Nase bekommen, aber VERURSACHT hat er den Fast-Kollaps des internationalen Finanzsystems ganz sicher nicht.

 

Wenn Banker nach getaner Rettung durch den Staat nun wieder Höhenluft wittern und so weitermachen wollen wie bisher, ja, DA ist das Wort "Gier" angebracht, und staatliche Regelungen sind nötig.

 

Ich muss aber noch einen "politischen" Hinweis loswerden. Wenn Obama der SEC eine grössere Rolle in der Finanzaufsicht zuweisen will, dann habe ich hier im Forum Kritik gelesen, dass die SEC ja durch mangelnde Aufsicht eine Mitschuld an der Krise trägt. Das ist fast richtig: Tatsächlich hat die Bush-Administration des Aufsichts-Arm der SEC um zwei Drittel abgebaut, weil die Ideologie einen freien, möglichst unregulierten, Markt wollte. Wie sollte die SEC da noch Aufsicht betreiben, wenn sie massiv behindert wird und Aufsicht politisch gar nicht gewollt ist?

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H.B.
.

Auch die Immo-Krise in den USA laste ich nicht den Hauskäufern an, die etwas kauften, was sie sich nicht leisten konnten. Die geht zu Lasten der Politik, die in den Bush-Jahren die Hypothekenbranche (Fannie, Freddie etc.) animierte, Kredite in unverantwortlicher Weise zu vergeben bzw. zu refinanzieren: ohne Anzahlung ("no down payment"), ohne Einkommensnachweis ("no income verification"). Diese künstlich aufgeblähte Nachfrage trieb die Hauspreise hoch, was die Regierung als Zeichen erfolgreicher Wirtschaftspolitik interpretierte.

 

Und was sehen wir heute:

Finanzminister, die die Banken ultimativ auffordern, die Kreditvergabe zu forcieren (Deutschland)

Finanzminister, die den Banken mindestkreditziele nennen, um nicht in Ungnade zu fallen (Russland, China)

Notenbanken, die den Banken riesige Geldbeträge für "lau" und ohne weiteren Verwendungsnachweis zuschustern (EZB)

 

So viel Unterschied sehe ich nicht zur Politik der Busch-Administration.

 

Im Unterschied zu damals scheinen die Maßnahmen aber heute nicht zu greifen.

Die Investitionsgüterindustrie kommt nicht vom Fleck.

Auf der anderen Seite boomen Einzelhandels und andere Konsumwerte (z.b. Tractor-Store in den USA oder JB(Hifi) in Australien)

 

Dann wären wir ganz schnell bei Handelsstrategien:

Konsum (long) vs. Industrie (short) wäre zurückblickend erfolgreich gewesen.

Wie sieht die Zukunft aus?

Ich tippe auf HealthCare + Biotech (long) vs. Finanzen (short)

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XYZ99
· bearbeitet von XYZ99
... kommen dann gewisse Leute wie die WiWo auf die Idee uns einzureden, dass wir uns "... als Anleger ... an die Nase fassen" ... sollten, und da finde ich, dass diese Verdreherei nicht so ganz unabsichtlich ist. Den Anlegern von kleinen, mittleren und auch grösseren Vermögen "Gier" vorzuwerfen und sie auf die Vorzüge von Tagesgeldkonten zu verweisen ist dreist.

 

Wer sich im Vertrauen auf steigende Immobilienwerte übernommen hat, der hat zwar eins auf die Nase bekommen, aber VERURSACHT hat er den Fast-Kollaps des internationalen Finanzsystems ganz sicher nicht.

Bei dem "an die Nase fassen" dachte ich keinesfalls an ein moralische Qualität, sondern an eine rein praktische. Statt sich an der Nase rumführen zu lassen, nehme man die und seine finanziellen Anlegenheiten lieber selbst in die Hand! Und zwar nach möglichst einfachen Prinzipien sollte man handeln, wie @ghost meinte:

 

Bewährte auch einfachste Prinzipien gelten jetzt und galten auch schon vorher.

 

Und wie im Fussball ist noch zu berücksichtigen: nach der Krise ist vor der Krise!

 

Ich gebe Euch recht - die Politik verdiente es gebührend dafür kritisiert zu werden, dass sie versagte, die Krise begünstigte oder sogar hervorrief. SEC, Glass-SteagalAct, die Landesbanken und ihre Spasskassen etc. pp. Aber besser ist es noch sich Gedanken zu machen, wie man sich in diesem Wind anlagetechnisch positioniert.

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lytjes2

Konsum long.

Ja, aber was ist mit Firmen wie Märklin, Rosenthal, Trekstore; zwar alles Hersteller, aber eindeutig auf den konsumierenden Endkunden zielend.

Für mich ist derzeit das meiste nicht eindeutig und alles ist sehr überlegenswert ob oder ob nicht.

Und auch ich lese in der Presse eine leichte Tendenz heraus, die Krise zu individualisieren und von den tatsächlichen Ursachen abzulenken.

So richtig vorstellen kann ich es mir auch nicht, dass mein persönliches Gewinnstreben zu einer Krise führen könnte, ganz im Gegenteil.

 

Was ich aber hier im Forum gelernt habe (und auch vorher schon hatte) ist eine sehr sehr große Aversion gegen klassische Finanzberater.

Ich erinnere mich an die Aussage meines örtlichen Spk-Leiters im Sept. 08: Er könne mir immer noch ruhigen Gewissens GM-Anleihen empfehlen.

Wobei ich bei ihm denke, dass er einfach nicht wesentlich mehr wußte als ich selbst.

 

Meine fin. Entscheidungen, so falsch sie vlt. auch sein mögen, werde ich mir -wie auch in allen anderen Bereichen meines Lebens- mit Sicherheit nicht von einem kleinen Finanz-Angestellten mit einseitigen Interessen abnehmen lassen. Im Zweifelsfall werde ich halt gar keine Entscheidung treffen und mein Geld dabei nicht verlieren.

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klausk
· bearbeitet von klausk
Im Unterschied zu damals scheinen die Maßnahmen aber heute nicht zu greifen.

Die Investitionsgüterindustrie kommt nicht vom Fleck.

Auf der anderen Seite boomen Einzelhandels und andere Konsumwerte (z.b. Tractor-Store in den USA oder JB(Hifi) in Australien)

 

Dann wären wir ganz schnell bei Handelsstrategien:

Konsum (long) vs. Industrie (short) wäre zurückblickend erfolgreich gewesen.

Wie sieht die Zukunft aus?

Ich tippe auf HealthCare + Biotech (long) vs. Finanzen (short)

Die "Massnahmen", jedenfalls in den USA, stecken grossen Teils immer noch in der Wurstmaschine namens Politik. Deshalb habe ich im Augenblick keine "Strategie" im Sinne von bevorzugten Branchen.

 

Ich habe eine Reihe von interessanten Aktien, die sich in der momentanen Volatilität gut hin und her traden lassen. Immer in der Hoffnung, dass keine lockeren Zähne durch das Getriebe der Wirtschaft fliegen:

 

Transport: CNI, FDX, AAWW.

Heavy Construction/Infrastruktur: FLS, URS, GHM, FLR, BMI.

"Hacken und Schaufeln": MTD, VECO, WAT.

Technology: APSG, RAX, BRCD, RVBD.

Konsum: DLTR, NDN, FDO, DLM, SJM.

Healthcare: ILMN, ISRG, Mindray (MR), BRLI, TEVA.

 

Falls dahinter eine Strategie steckt, die mir verborgen geblieben ist: Grosse Namen sind nicht sicherer als Mittelgrosse, aber Wachstum :- kommt von Letzteren.

 

@ficoach, meintest du Tractor Supply (TSCO)? Auch sehr gut.

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XYZ99

Vor kurzem habe ich mein Avatar-Bildchen ausgetauscht. Manche hier wechseln das ja fast so häufig wie ihre Unterhose, da dachte ich mach ich auch mal. Gab auch einen Anlass: ich bin auf einmal defensiver eingestellt und wählte daher das Bildchen mit der römischen "Schildkröte", eine legendäre Kampfformation, die obwohl grundsätzlich defensiv hervorragend zum Angriff geeignet war.

 

Die "Finanzkrise" ist nicht gelöst worden, sondern nur unter den Tisch gekehrt. Daüber habe ich meine bis vor kurzem höheres Risiko-nehmende Einstellung geändert. Innsbesondere habe ich in der Rissikofreudigkeit Aktien akkumuliert. Seit 2007 hatte ich keine mehr, hab längst auf einen Crash gewartet und das Schlimmste befürchtet. Zum "Üben" bin ich Nov 2008 reingegangen und hab in Folge mit steigerndem Einsatz rumgehandelt, im Tiefflug über die Untiefen der sich entfaltenden Börsenlandschaft. Mein ursprünglicher Plan (den ich Jahre zuvor schon umriss) war, den "dead-cat-bounce" dieses Crashes zu handeln, ca 25-30 % müssten drin sein, wenn man das Tief und dann das Hoch halbwegs erwischen würde. Die geschichtliche Perspektive hatte mir aufgezeigt, dass so eine Reaktion auf einen grossen Crash typisch ist. Über den März allerdings wurde ich etwas eingelullt und hatte die "dead-cat-bounce" Bärenmarktrally als ausgefallen schon abgeschrieben. Dann kann der "Aufschwung", an den ich kaum glauben konnte (ich verkaufte viel zu häufig), was mich dann irgendwie von der Nachhaltigkeit dieser Rally überzeugte. Ich meinte, wir wären in einer Situation wie 2003, am Anfang eines neuen Aufwärtstrends, der jahrelang dauern würde (bis vielleicht Dax 7000, da der übergeordnete Bärenmarkttrend seit 2000 bestimmt noch nicht vorbei ist). Wie fast vorherzusehen war, brachen die Indizes beim Kontakt mit der 200-Tageslinie nocheinmal ein (Dax auf 4500), wo ich nochmal nachlegte (wegen der guten Gelegenheit, eigentlich wollte ich die Positionen nicht mehr ausbauen). Es war die Steilheit des Anstiegs dann (um nunmehr fast 1000 Punkte), was mir wie ein "Crash nach oben" vorkam. Genau dies hatte ich erwartet, wenn die "Finanzkrise" sich nur als ein zahnloser Papiertiger erweisen sollte. Das heisst, dass sie der produzierenden Wirtschaft keinen nachhaltigen Schaden zufügen sollte. Man hätte ja nur ein paar Nullen rücken müssen, so meine grobe Idee dazu. Nun musste ich aber den "reality check" machen, dass die berühmte "Realwirtschaft" nicht nur durch die Fehlallokationen des "leichten Geldes", sondern nochmehr durch den kurzfristigen Entzug desselben schwersten Schaden erlitten hatte. Der nur drohende Kollaps von GE, der tatsächliche Todesstoss für GM, der gigantische Betrug eines Madoff und der AIG waren die besagten "Zeichen an der Wand". Weitere Menetekel sind allenthalben zu sehen: Porsche, gewisse Heidelberger Firmen, die Landesbanken.... ich kann das alles nicht aufzählen. Wichtiger noch ist der einzigartige Rückgang jeden Transportverkehrs, der Kreditausweitungen (trotz Liquiditätsschwemme der Zentralbanken) und der sich abzeichnende Absturz des Konsums. Was dann für mich entscheidend ist, ist dass ich sehe, dass all diese Gefahren derzeit vom "Markt" ausgeblendet werden. Das fällt mir besonders deshalb auf, weil ich bis vor kurzem genauso dachte, bzw. hoffte wie der offenbar euphorisierte Markt. Dieser kauft gerade alles unreflektiert, was nur irgendwie halbwegs profitabel erscheint. Ausgerechnet Auto-Aktien laufen besonders gut, Triple-A gerated-te Tranchen von Müllkrediten werden wieder munter produziert (und keiner stört sich daran), der CDS Markt bleibt ein obskurer Fleck, Bank-Tier1 Papier wird plötzlich everybodys darling und auch das Quaken der Nervfrösche verstummt....

 

Wir haben einen entscheidenen Wendepunkt durchschritten. Doch es geht nicht aufwärts, sondern es wird wieder runter gehen.... Die Ruhe vor dem Sturm. Diesmal ist die "Realwirtschaft" dran.

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XYZ99

der pragcap hat es unglaublich gut eingefangen:

 

Can You feel That?

There are times when the market feels alive. The environment feels like a living breathing organism. Its times like this that market is often at extremes. The current underlying bid in stocks has an extraordinary feeling of greed. I can just imagine the phones in my old office at Merrill Lynch ringing off the hook as small investors see stocks up AGAIN and call their broker to place a buy order. My former partners are having a great month for sure (great for them at least). Meanwhile, I could hear a pin drop in my office. I can only imagine what I would be hearing if CNBC were on in the background right now. Words like resilient and new highs come to mind. But the feeling of greed is just screaming at me through the price action I am watching on the screens. Markets can remain irrational far longer than I can stay solvent and this rally could certainly still have legs, but the feel of this market is one that I want no part of..

 

.... doch on the sell side. Er hat ja schon auf 0 % reduziert.

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XYZ99

WHY BEING SKEPTICAL WILL MAKE YOU A BETTER INVESTOR

 

Dont ever take anything at face value. Because face value is the biggest lie of any market. Nothing is ever priced at its true worth.

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XYZ99
· bearbeitet von XYZ99

Artikel auf faz.net von grundsätzlich strategischem Interesse:

 

Riskantes Reflationierungsexperiment 3.8.09 von "@cri"

 

Unbeirrt von schwachen Fundamentaldaten laufen die Börsen schon seit Wochen mit unheimlicher Dynamik nach oben. Die Gründe dafür lassen sich einfach ausmachen: Es sind die auf Pump finanzierten keyenesianschen Ausgabenprogramme der Regierungen in Verbindung mit extrem lockeren Geldpolitiken der Zentralbanken.

 

.... Die Geldpolitiken scheinen förmlich darauf ausgerichtet zu sein, die Vermögenspreise wieder nach oben zu treiben. Steigende Vermögenspreise würden schließlich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem sie die verbliebenene Risiken in den Bilanzen der Banken minderten und indem sie das allgemeine Wirtschaftsvertrauen stärkten. Die mittel- und langfristigen Risiken lassen sich jedoch schon jetzt erkennen. Sie liegen im nach wie vor bestehenden und im rasant zunehmenden Schuldenüberhang der privaten und öffentlichen Sektoren. Früher oder später werden genau diese zu steigenden Preisen an den Gütermärkten sowie steigenden Renditen führen müssen.

 

..... Der Blick in die längere Vergangenheit - in die Weltwirtschaftskrise der Jahre 1929 bis 1932 etwa - zeigt zudem, dass deflationäre oder disinflationäre Phasen rasch von inflationären abgelöst werden können. Das wäre spätestens dann der Fall, wenn Anleger und Konsumenten die Dimension der Abkoppelung der Geld- und Fiskalpolitiken von der Realwirtschaft realisierten. In der Folge käme bald die Sorge über den Wert der Ersparnisse auf, die sie auf der hohen Kante haben. Solche Bedenken zeigen sich längst in Form des robusten Aufwärtstrends des Goldpreises. Sollten sie sich verstärken, könnten sie zu einem wahren Konsumrausch mit inflationären Folgen verführen.

 

Genau aus dieser Überlegung heraus raten erfahrene Anleger auf Sicht zum Kauf von Aktien, Immobilien oder Rohstoffen - immer in Verbindung mit geschickt gewählten und gepflegten Absicherungsstrategien. Eine technische Korrektur, die aufgrund der starken Kursgewinne der vergangenen Wochen längst überfällig erscheint, böte dazu gute Gelegenheit. Daneben präferieren sie mittelristige Anleihen robuster Unternehmen. Denn diese sorgen für relativ attraktive und vor allem auch zuverlässige Einkommensströme.

Edit: link nachgetragen...

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Stephan09
· bearbeitet von Stephan1

Das Kritzel @cri wird bei der Fazonlineausgabe immer für PR und Pushartikel benutzt. Ob's ein einzelner ist oder mehrere, weiß ich nicht und ob's stimmt oder nicht, wird man sehen.

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XYZ99

Find, der Artikel ist ausgewogen und kritisch. Er erinnert mich vom Stil her an den Schreiber vom ftd-"das Kapital", so dass ich es für möglich halte. dass es der tatsächlich ist. Der will wohl incognito bleiben und so habe ich mir das "@cri" dann erklärt.... naja.

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klausk
· bearbeitet von klausk

Ich kann mir nicht helfen. Bei Worten wie

in Verbindung mit geschickt gewählten und gepflegten Absicherungsstrategien
oder ähnlichen Variaten von "gepflegt" kommt mir immer ein altdeutsch eingerichtetes Wohnzimmer mit dicken Teppichen undschwerem Zigarrenrauch in den Kopf. Ja ich weiss, das ist mein eigenes Problem.

 

Beim Wort "FAZ" gibt es eine ähnliche Reaktion bei mir: Dahinter steckt immer ein Kopf. Mal (laut Eigenreklame) ein kluger, oft auch ein hohler, vielleicht auch einer, der nur mit der FAZ in der Hand gesehen werden möchte.

 

Ich weiss nicht, was der Autor mit "Vermögenspreisen" meint. Ich habe noch nie eine Preisbildung, weder auf der Kauf- noch auf der Verkaufsseite, für "Vermögen" gesehen. Ich wusste bislang nicht einmal, dass man so ein Ding handeln kann. Gibt es eine Börse dafür? Gar ein ETF? Oder meint er vielleicht Gold, den ewigen Dauer(ver)brenner? Traden würde ich mit Gold schon, aber als Anlage? Vielleicht liegt auch das an mir: Ich würde meine Habe niemals "Vermögen" nennen.

 

Ich "vermag" so Einiges. Aber das hat nichts mit Geld zu tun. B)

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XYZ99

Der Stil der faz ist gerne mal von einer gewissen bürgerlichen Blasiertheit :lol: "gepflegt" hat noch ironische Spurenelemente und (nunja) "Vermögen" ist trotz der Staubschicht doch noch gut erkennbar...

 

Und ob man seinen klugen Kopf nicht ohnehin besser von täglicher Zeitungslektüre fernhält, das sei mal dahingestellt ;)

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Emilian
· bearbeitet von Emilian
Das Kritzel @cri wird bei der Fazonlineausgabe immer für PR und Pushartikel benutzt. Ob's ein einzelner ist oder mehrere, weiß ich nicht und ob's stimmt oder nicht, wird man sehen.

http://www.faz.net/s/RubD87FF48828064DAA97...n~Scontent.html

 

Damit war der Weg vorgezeichnet in den Handelssaal einer internationalen Großbank in der Schweiz. Handel mit und Beratung von Kunden in allen Belangen der Geldanlage, insbesondere mit Blick auf derivative Produkte.

Und dann ein fettes Loch im Lebenslauf - ein Schelm, wer Böses dabei denkt. :) (eine Karrierekurve ähnlich der in meinem Avatar beschriebenen)

 

Gruß Emilian.

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XYZ99

Danke für die Recherche!

 

Ausserdem habe ich gemerkt, dass der Link gefehlt hat und den nachgetragen.

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XYZ99

Diesmal kommt eine Warnung von der New York Times:

 

Inquiry Stokes Unease Over Trading Firms That Shape Markets

 

im letzten Absatz lässt sie dies hier sagen:

 

The markets used to be about capital formation, said Mr. Quast, the consultant. Now 80 percent of trading is driven by some form of statistical arbitrage. We are buying into a statistical house of cards that could unravel very quickly.

 

in einer Räuberpistole von high-frequency-trading, commodities Preis Manipulationen und einer obskuren elitären trading Firma aus Amsterdam, Optiver.

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