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juro

Asset-Allocation-Portfolios unter Risikomanagement-Gesichtspunkten

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juro
· bearbeitet von juro66
Aktualisierung für Neueinsteiger

EDIT für Neueinsteiger:

 

 

Dieser Thread wird sich auf folgende 5 Asset-Allocation-Portfolios konzentrieren:


  • Portfolio mit 80% fixem / 20% flexiblem Portfolioanteil
  • Portf. 50% MSCI World TRN / 50% dbx IBOXX Sov. Euroz. Total 1-15
  • CARMIGNAC PATRIMOINE
  • Portf. 25% dbx STOXX 600 HEALTH CARE TRN / 25% dbx STOXX 600 Food & Beverage TRN / 50% dbx IBOXX Germany Jumbo-Pfandbriefe
  • Portf. 30% MSCI World TRN / 20% MAN AHL Trend / 50% dbx IBOXX Germany Jumbo-Pfandbriefe

 

Die letzten 2 Portfolios finde ich äusserst reizvoll u. nebenbei noch sehr simpel.

 

 

Der MaxDrawdown ist mit -20% vorgegeben, wobei das beim "Portf. 50% MSCI World TRN / 50% dbx IBOXX Sov. Euroz. Total 1-15" (gelb) schwierig werden dürfte wenns mal richtig knallt.

 

Bei den restlichen Portfolios dürfte das machbar sein. Ziel ist eine möglichst hohe Rendite unter Berücksichtigung des vorgegebenen MaxDrawdown.

 

 

+++

 

 

Das "Portfolio mit 80% fixem / 20% flexiblem Portfolioanteil" ist als einzigstes erklärungsbedürftig u. wird im folgenden erläutert (die anderen Portfolios sind eigentlich selbstredend).

 

 

Die Risikomanagement-Strategie / Regeln basieren auf folgender strategischer Asset-Allocation - Risikomanagement erfolgt durch:

 


  • [1] Asset-Allocation - Diversifikation über u. innerhalb der Assetklassen
    [2] flexibler Portfolioanteil - der zu Absicherungszwecken auch mit Hebel 2 Short gehen kann

 

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Als wichtige Kennzahl für das Risikomanagement dient der MaxDrawdown, der mit -20% definiert ist u. zu keiner Zeit unterschritten werden soll.

 

Falls es zu einer Super-Baisse kommt wird [1] definitiv bei weitem nicht ausreichen dieses Ziel zu erreichen. Insbesondere muss dann [2] frühzeitig eingesetzt werden um das Ziel zu erreichen.

 

Hierbei soll der MaxDrawdown wie so eine Art fiktiver prozentualer "Trailing Stop" fungieren. Beim "Trailing Stop" wird bei steigenden Kursen der Stop-Kurs nachgezogen. In diesem Falle wäre der "Trailing Stop" zB jeweils 20% unter dem jemals erreichten Höchststand. Diese Technik erlaubt es dem Anleger, seinen maximal möglichen Verlust zu limitieren (in obigem Fall zu jedem beliebigen Zeitpunkt -20%), ohne dass er gezwungen wäre ein Limit auf den maximal möglichen Gewinn zu platzieren.

 

 

Durch [2] - Absicherungen durch Short-Positionen wird im Gegensatz zum Trailing Stop "Slippage" vermieden:

 

D.h. wenn Aktien bspw. durch Trailing-Stop ausgestoppt werden fällt idR "Slippage" an. Will heissen, dass wenn der Stopp-Kurs erreicht wird, dass die Aktie bestens verkauft wird. Deshalb liegt der tatsächliche Ausführungskurs häufig unter dem definierten, nachgezogenen Stoppkurs.

 

 

Trailing Stops werden im Risikomanagement-Bereich häufig eingesetzt - insbesondere auch im Trading-Bereich.

 

In diesem Thread bezieht sich das Risikomanagement aber nicht auf einzelne Portfolio-Positionen sondern lediglich auf das Gesamtportfolio u. ist somit auch relativ easy u. dosiert 'handlebar'. D.h. zu Absicherungszwecken ist idR eine Transaktion erforderlich - unabhängig davon werden sich die Transaktionen in diesem Thread sehr in Grenzen halten. Mehr wie 12 Trades im Jahr wirds nicht geben, vermute dass die Anzahl der Trades je nach Marktlage zwischen 1-6 Trades p.a. liegen wird.

 

Absicherung nach [2] kann zu jedem Zeitpunkt erfolgen, nicht erst wenns zwingend erforderlich ist um den definierten MaxDrawdown einzuhalten. Vielmehr soll frühzeitig versucht werden den MaxDrawdown in Grenzen zu halten, aber gleichzeitig Gewinne laufen zu lassen.

 

Der flexible Anteil wird idR nicht in Aktien gehen da der starre Portfolioanteil bereits sehr offensiv ausgerichtet ist - gemessen am definierten MaxDrawdown. Sondern sich eher zwischen Bonds, MF u. Short bewegen. Die Transaktionen werden sich sehr in Grenzen halten. Als Signalgeber für Shorts im flexiblen Portfolioanteil dienen diverse Indikatoren / Signale.

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maush

Freue mich auf diesen neuen Thread :)

 

Da ich eine ähnliche Anlagestrategie wie Du verfolge (Direktinvestition in Standardwerte bin ich auch stets interessierter Mitleser in deinem anderen Thread.

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chartprofi

soll das ein musterdepot werden oder geht es allgemein um portfolio selection und/oder das black-litterman-verfahren???

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juro
· bearbeitet von juro66

In diesem Thread möchte ich Asset-Allocation-Portfolios auswerten - praxisorientiert nach dem KISS-Prinzip. D.h. einfach umsetzbar u. überschaubarem Pflegeaufwand.

 

In letzter Zeit habe ich mich intensiver mit Risiko-Management auseinandergesetzt - darunter u.a. auch mit dem von dir eröffneten Thread MONEYMANAGEMENT - wo es um verschiedene MONEY-MANAGEMENT-Strategien geht. Danke für den sehr interessanten u. hilfreichen Thread. :thumbsup:

 

Die meisten Money-Management-Strategien sind mE mit hohem laufenden Pflegeaufwand verbunden - u. idR traderorientiert.

 

Hier soll es im Gegensatz ausschliesslich um die praktische Umsetzung nach dem KISS-Prinzip gehen - mit einer individuellen Strategie.

 

----------

 

Soviel schonmal vorweg:

 

80% des Portfolios bestehen aus einer fixen Portfolio-Selection (Asset-Allocation). 40% Aktien (incl. ca. 13%-Punkten Immobilienaktien).

Die restlichen 40% bestehen aus ca. 13% Rohstoffen (keine Aktien), 13% Hedgefonds/Managed Futures, 13% Bundesschatzbriefe. Abgestimmt auf MEIN persönliches Risikoprofil.

 

Bei diesen 80% Portfolioanteil ist der Pflegeaufwand mimimalst. Es wird max. 1xjährlich antizyklisch mit neuem Geld rebalanced - und auch nur wenn Abweichung zur Ziel-Allocation > 3%-Punkte.

 

Die restlichen 20% bilden den flexiblen Portfolioanteil, wo das Risiko bzw. der MaxDrawdown aktiv gesteuert werden kann - neben obiger passiver Diversifikation über Assetklassen. Meinen MaxDrawdown bezogen auf das langfristige Gesamtportfolio hab ich mit 10-15% definiert. Durch Aufbau einer Short-Position (zB Short-ETF auf Eurostoxx50) kann so die Aktienquote (incl. Immobilienaktien) auf 20% reduziert werden. 2x gehebelt sogar auf unter 10%.

 

Short-Positionen können aufgebaut werden wenn das Gesamtportfolio zB um 5-10% gesunken ist (zur Erläuterung - auf den Aktienanteil bezogen bedeutet dieser Verlust idR über 10-20% - verleitet also nicht zu häufigem oder vorschnellen Short-Gehen). Oder aber wenn charttechnisch wichtige Unterstützungslinien bei den marktbreiten Aktien-Indizes fallen bzw. 200-Tages-Linie nachhaltig unterschritten wird.

 

----------

 

Ist die Asset-Allocation im 80%-Bereich erstmal festgelegt kann man sich so voll auf die restlichen 20% flexiblen Portfolioanteil konzentrieren u. bei Bedarf die Bremse reinhauen - u. den Aktienanteil ohne Verkäufe durch Short-Position auf ein Minimum reduzieren.

 

Im Gegensatz hierzu kann umgekehrt bei Bedarf der Aktienanteil von 40% auf 60% (ohne Hebel) erhöht werden - oder ggf. die 20% in HF/MF fliessen bzw. Tagesgeld.

 

Man muss im Gegensatz zu vielen MM-Strategien keine Stop-Loss-Kurse nachziehen, bzw. zig Positionen verkaufen, den freien Risikoanteil berechnen, etc. Altbestände an Aktien bleiben unberührt.

 

Es handelt sich mE im Grossen u. Ganzen um eine simple Strategie die Disziplin u. Diversifikation fördert u. Verluste begrenzen kann u. kostengünstig umsetzbar ist.

 

----------

 

Momentan ist mein Aktienbereich mit über 80% sehr hoch - u. es wird viele Jahre dauern bis obige Ziel-Allocation erreicht ist. Würde die Strategie aber gerne in einem Musterdepot führen u. posten. Welches Internettool schlägt ihr hierfür vor - mir fällt hier spontan maxblue ein? Ausschüttungen sollen wiederangelegt werden können, etc....

 

Gerne nehme ich Anregungen u. Kritik entgegen.

 

Es liegt mir sehr am Herzen, hinsichtlich der Wichtigkeit von RISIKOMANAGEMENT zu sensibilisieren. Kommt mE viel zu kurz bei den meisten Anlegern u. auch hier im Forum. Betrachtung des Vermögens als Ganzes. 50% Verlust bedeuten 100% Rendite um wieder auf dem Eingangslevel zu sein - nominal.

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Dagobert

Hi juro66,

 

tolle Sache, bin schon gespannt auf Deine konkrete Depotzusammenstellung, insbesondere im HF/MF Bereich ;)

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juro

Weitere Infos, Visualisierung, Übersicht über die explizite Umsetzung mit Einzelprodukten, Bemerkungen zu den einzelnen Assetklassen, etc. folgen zu gegebener Zeit.

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chartprofi
· bearbeitet von chartprofi

hört sich interessant an

 

unter welchen umständen willst du den flexiblen teil einsetzen? ... man geht bei der asset allocation ja davon aus dass man den kurs nicht vorhersehen kann und duch eine genügende diversifikation das risiko senkt / die chancen erhöht.

 

unter diesem gesichtspunkt würdest du ja mit dem "flexiblen teil" genau das gegenteil dessen machen was du mit dem "fixen portfolioteil" machen willst.

 

also entweder man kann die zukunft einschätzen (dann braucht man die diversifikation nicht) oder man weiß nicht wann was abgeht, dann sollkte man diversifizieren ... das ist meine meinung

 

allerdings kann deine mischung aus beiden ansätzen dem "hellseher" ein kleines rettungsnetz sein :)

 

wünsch dir viel erfolg

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juro
· bearbeitet von juro66

Der Lyxor ETF XBear DJ EURO STOXX 50 (WKN A0MNT7) bildet die inverse Partizipationsrate am DJ EURO STOXX 50 mit 2-fachem Hebel ab. Auf diese kann bei Bedarf mit dem 20%-igen flexiblem Portfolioanteil der komplette Aktienanteil des Portfolios in Höhe von 40% nahezu komplett auf Null runtergefahren werden im Rahmen des Money-Managements (MM).

 

Ein wichtiger Indikator hierfür kann die 200-/38-Tage-Linie liefern. In folgendem Chart hab ich jetzt mal die Stellen gekennzeichnet, wo beide Kurven vom DJ EURO STOXX 50 nachhaltig unterschritten wurden (rote Kreuze). Sowie die Stellen wo die 200-/38-Tage-Linien nachhaltig überboten wurden (blaue Kreuze). Die gelben Lienien zeigen die Renditen von den Zeitpunkten wo man investiert war:

 

post-12545-1252690651_thumb.jpg

 

 

 

Vergleich der Renditen mit Buy & Hold:

 

post-12545-1252689469_thumb.jpg

 

 

Ist natürlich immer einfach gesagt im Nachhinein u. in dem Ausmasse sicher auch nicht realisierbar. Aber gerade wenns richtig kracht kann die 200-Tages-Linie wertvolle Signale zum einigermassen rechtzeitigen Ausstieg liefern.

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juro
· bearbeitet von juro66
hört sich interessant an

 

unter welchen umständen willst du den flexiblen teil einsetzen? ... man geht bei der asset allocation ja davon aus dass man den kurs nicht vorhersehen kann und duch eine genügende diversifikation das risiko senkt / die chancen erhöht.

 

Der Kern dieser Money-Management-Strategie liegt in der Diversifikation über die verschiedenen Asset-Allocation (80% des Portfolios). Allein hierdurch soll der MaxDrawdown / Volatilität entsprechend niedrig gehalten werden. Die ausgewählten Asset-Klassen werd ich zu gegebener Zeit noch ausführlicher verifizieren (Korrelation zu Aktien, Verhalten in bestimmten Marktszenarien, Inflation, Deflation, etc.)

 

Seh ich auch so. Normalerweise höheres Risiko = höhere Rendite. Geringes Risiko = geringe Rendite

Mit richtiger Diversifkation kann das Risiko signifikant gesenkt werden - ohne auf Rendite zu verzichten.

 

Der flexible Anteil soll zur Absicherung sehr dosiert eingesetzt werden - wenn die 200-/38-Tage-Linien nachhaltig unterschritten werden bzw. wenn langfristige Unterstützungsmarken gerissen werden. Mit dem Hauptziel: Schutz vor hohen Verlusten im Aktienbereich. Und zwar solange bis diese Linien nachhaltig überschritten werden. Und das kann durchaus auch mal ein paar Jahre sein.

 

Ansonsten steht dieser Teil für andere Asset-Klassen zur Verfügung. Dieser Anteil sollte aber liquide sein u. kurzfristig zur Verfügung stehen u. nicht langfristig angelegt sein.

 

In der Regel kommen die Situationen wo eingegriffen muss eher selten vor (s. oben der 16-Jahres-Chart des EURO-STOXX 50).

 

 

 

unter diesem gesichtspunkt würdest du ja mit dem "flexiblen teil" genau das gegenteil dessen machen was du mit dem "fixen portfolioteil" machen willst.

 

Ich sehe hier keinen Widerspruch - im Gegenteil, eher eine gute u. praktikable Ergänzung zur Asset-Allocation. Bzw. Absicherungsmöglichkeit um hohe Verluste im Aktienbereich zu vermeiden die sich dementsprechend auch auf die Rendite des Gesamtportfolios auswirken (s. vorige Antwort.) Mit dem Ziel von stetigeren Renditen des Gesamtportfolios bzw. zusätzliche Minimierung MaxDrawdown.

 

 

also entweder man kann die zukunft einschätzen (dann braucht man die diversifikation nicht) oder man weiß nicht wann was abgeht, dann sollkte man diversifizieren ... das ist meine meinung

 

Auf Diversifikation würd ich schon deshalb nicht verzichten, weil sich die einzelnen Asset-Klassen in verschiedenen Marktszenarien unterschiedlich verhalten bzw. ganz bzw. zu hohem Teil an Wert verlieren können. Bei Hyperinflation sind langfristig Aktien die weit bessere Entscheidung als zB die "sicheren Bundesschatzbriefe" die dann auch nichts mehr Wert sind REAL - im Gegensatz zum Produktivvermögen. Wäre nicht das erste Mal, dass sowas passiert.

 

Wenn im Gegensatz bei moderater Inflation / keine Inflation die Aktien in einer Wirtschaftskrise in den Keller rauschen ist man froh um Bundesschatzbriefe, etc. Diversifikation ist mE unverzichtbar aus Risiko-Managementsgesichtspunkten.

 

Ich denke der sehr überschaubare "flexible" Portfolioanteil hat nichts mit Zocken zu tun sondern eher um das Restrisiko in Extremsituationen abzusichern. Im schlimmsten Falle verzichtet man bei obiger Strategie auf positive Rendite im Aktienbereich wenn man fälschlicherweise Short geht (Eliminierung des Aktienmarktrisikos). Im Gegensatz hierzu werden Aktienkursverluste eliminiert.

 

Muss halt jeder selber wissen.

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juro

Hey Dago, zufrieden mit den MF? Wahrscheinlich zu konservativ aus deiner Sicht - so bin ich halt ;)

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Dagobert
Hey Dago, zufrieden mit den MF? Wahrscheinlich zu konservativ aus deiner Sicht - so bin ich halt ;)

 

Hey Juro, passt schon, ich denke das ist eine gute HF/MF Mischung die Du ausgewählt hast und a bisserl mehr Pfeffer geht ja dann immer noch über den flexiblen Teil :thumbsup:

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juro
· bearbeitet von juro66

nochmal zur 200-/38-Tage-Linie. Gerade in Zeiten mit hoher Volatilität / hohen Kursverlusten spielt die 200-/38-Tage-Linie ihre wahre Stärke aus - u. kann hohe Verluste erheblich begrenzen u. so einen wertvollen Beitrag zum MM beitragen. So ist auch in obiger Berechnung der hohe Renditeunterschied zu Buy&Hold zu erklären. Es gab in dieser Zeit halt 2 hohe Aktien-Crashs u. da ist so eine Strategie vielleicht nicht die verkehrteste - u. kann zur Verlustbegrenzung bzw. Renditesteigerung beitragen.

 

Ähnliches gilt für Managed-Futures (MF), die bei hoher Volatilität ein optimales Umfeld haben u. ihre Stärken ausspielen können. Deshalb eignen sie sich mE aus Diversifikations- u. Korrelationsgründen sehr gut als Beimischung zu Aktien im Portfolio - da hohe Kursverluste idR mit hoher Volatilität verbunden sind (s. zB 2008) - genau da haben MF ihre stärkste Phase.

 

 

Gesamtjahr 2008: Beispielsweise der konservative Dachfonds HI Varengold mit sehr geringer Volatilität (im HF/MF-Vergleich) in Relation zum Aktienmarkt:

 

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Aggressivere MF-Fonds hatten erheblich höhere Renditen hingelegt - teilweise aber auch mit unglaublicher Vola.

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juro
· bearbeitet von juro66

Asset-Klasse Hedgefonds / Managed Futures (HF/MF):

 

als Portfolio-Beimischung mE sehr interessant. Allerdings kann man hierbei auch sehr viel falsch machen!! (bspw. haben manche Fonds unverschämte Rücknahmegebühren, abartige Kosten, wahnsinnige Volatilität, Emmittentenrisiko, Hebel, etc.) D.h. man kommt definitiv nicht drumrum sich intensiv zu informieren - u. zwar vor dem Anlegen.

 

 

Empfehlenswerte Threads/Lektüre für die Interessierten u.a.:

 

> Dago goes Alternative, Teil 1: Managed Futures/CTA

Sehr lesenswerter Thread wo es um MF allgemein geht u. auch einzelne Produkte

Hier wurde mE hervorragende Aufklärungsarbeit geleistet. :thumbsup:

 

> DB X-Trackers Hedge Fund Index ETF, ISIN: LU0328476337, WKN: DBX1A8

In diesem Thread geht es explizit um den dbx HF

 

 

Man sollte sich bei MF schon gut informieren - manche Produkte haben eine Volatilität, da ziehts einem die Socken aus. zB die komischen Superfunds - die mag ich gar nicht. Hebel ohne Ende.

 

MF in Zertifikateform sind für mich auch ein absolutes NoGo. Es muss schon Sondervermögen sein.

 

Die Kosten für MF sind hoch - also nichts für strenge TERroristen. Ich achte normalerweise zwar auch auf die Kosten bin aber bei MF bzw. HF der Auffassung, dass hier auch wirklich richtig Outperformance erzielt werden kann gegenüber anderen Produkten dieser Assetklasse. Im Gegensatz bspw. zu Aktien.

 

 

Der MAN AHL Diversified PLC ist schon sehr lange auf dem Markt u. hat bisher eine Performance hinter sich die seinesgleichen sucht - hier im Vergleich seit 1996 mit dem Carmignac Investissement:

 

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Leider sind viele MF für den Privatanleger nur schwer investierbar - so zB der MAN AHL Diversified PLC. Mindestanlagesumme 30.000 USD + hohe Rücknahmegebühr. Für mich viel zu hohe Mindestanlagesumme.

 

Interessanterweise ist seit ein paar Wochen der MAN AHL Trend (WKN: A0RNJ6) auf dem Markt der mW schon ab 1.000 EUR investierbar ist u. keine bzw. ganz geringe Rücknahmegebühr hat. Es handelt sich mW auch um Sondervermögen nach UCITS. Bin mir nur nicht ganz sicher ob er auf dem gleichen System des MAN AHL Diversified PLC basiert.

 

Jedenfalls ist er für mich neben dem HI Varengold (WKN: 532138) u. db x-tr. db Hedge Fd Index ETF (WKN: DBX1A8) erste Wahl. Bei diesen beiden handelt es sich um Dach-Hedge-Fonds.

 

Den Varengold gibt es ca. 3 Jahre u. hat bisher bei geringer Volatilität gut abgeschnitten. Er hat den Vorteil, dass er aktiv je nach Marktlage zwischen einzelnen HF-Stilen auswählen kann. So zB in 2009 wo im Gegensatz zu 2008 das Umfeld für MF nicht so toll war. Der Varengold hat sich dennoch gut geschlagen. Ein weiterer Vorteil ist, dass er ab 1.000 EUR investierbar ist u. er in HF investieren kann, die Privatanlegern nicht oder kaum zugänglich sind. Allerdings sollte man keine Traumrendite erwarten, eher Durchschnittsrenditen. Allerdings dürfte man im Gegensatz nach unten hin viel besser abgesichert sein als bei Anlage direkt in HF/MF.

 

Ähnliches trifft auf den db x-trackers HF zu - der ebenfalls Sondervermögen ist u. auch die sehr guten HF enthält wo normalerweise nicht oder nur schwer zugänglich sind. Den HF gibt es noch nicht solange - es bleibt abzuwarten wie er sich schlägt. Auch hier sollte nicht von Traumrenditen ausgegangen werden, dafür ist er aber sehr gut diversifiziert wie auch der Varengold. Im Gegensatz dürften beide nach unten hin gut abgesichert sein.

 

 

MF korrelieren idR gar nicht bis kaum mit Aktienmärkten u. können somit für den informierten Anleger aus Diversifikations- u. Korrelationsgesichtspunkten interessant sein. Renditeerwartung ist auch gut.

 

Gerade bei hohen Aktienmarkt-Kursverlusten / hoher Volatilität können gute MF ihre Stärke richtig ausspielen - wie zB zuletzt in 2008 u. eignen sich mE somit gut als Beimischung - für den informierten Anleger.

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juro

Asset-Klasse Renten / Anleihen / Pfandbriefe / Bundesschatzbriefe

 

 

Dieser Portfolioanteil soll den stabilisierenden Portfolioanteil darstellen - wo keine bzw. nur sehr geringe zwischenzeitliche Kursverluste akzeptiert werden - sondern stetige Renditen.

 

Nach unten hin ist kaum mehr Luft für weitere Zinssenkungen - dagegen ist die Gefahr von Zinsserhöhungen, insbesondere bei Inflationsgefahr nicht gerade gering.

 

Momentan kein so gutes Umfeld für Renten, da bei Zinserhöhungen teilweise höhere Kursverluste drohen - grade bei den Langläufern.

 

 

Für die nächsten Jahre hab ich mich somit für Bundesschatzbriefe Typ B ohne jegliche Kursschwankungen entschieden - bzw. Direktanlage in Staatsanleihen - da spielen zwischenzeitliche Kursverluste keine Rolle.

 

Bei den Buschas ist während den 6 Jahren Laufzeit eine Rendite von ca. 2,8 % möglich - ohne jegliches Risiko - zumindest nominal nicht. Egal ob die Zinsen auch zukünftig auf niedrigem Niveau bleiben. Bei der momentanen niedrigen Inflation keine schlechte (sichere) Rendite.

 

Wie gesagt diese Asset-Klasse soll den stabilisierenden Portfolioanteil darstellen - wo die Rendite nicht im Vordergrund steht sondern stetige Erträge, Sicherheit u. kaum zwischenzeitliche Verluste.

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juro
· bearbeitet von juro66

Assetklasse Immobilien

 

 

Diese Assetklasse decke ich mit Immobilienaktien / REITS ab - wobei die Meinungen auseinandergehen ob Immoaktien / REITS eine eigene Assetklasse darstellen oder in die Assetklasse Aktien einzuordnen sind. Swensen zählt Immobilienaktien als eigene Asset-Klasse u. empfiehlt dem Privatanleger einem Beimischung von ca. 20%. Ich hab sie nach dem Vorsichtsprinzip der Assetklasse Aktien zugerechnet - womit sich ein Aktienanteil von insgesamt 40% ergibt - bezogen auf das Gesamtportfolio.

 

Trotzdem erhoffe ich mir Diversifikationseffekte durch diese Beimischung - sobald die Finanz-/Immobilienkrise in den Hintergrund rückt u. Immoaktien wieder in ruhigere Fahrwässer kommen. Dann dürfte auch die Volatilität deutlich nachlassen. Die Ausschüttungen sind idR überdurchschnittlich.

 

Offene Immobilienfonds mochte ich noch nie besonders aufgrund der Bewertungsverfahren - da finde ich bewertungstechnisch Immobilienaktien marktnaher u. transparenter bewertet. Letztendlich machen offene Immofonds nichts anderes als Immobilienaktien - mit dem Unterschied dass bei offenen Immobilienfonds falscherweise Sicherheit suggeriert wird aufgrund der fast schnurgeraden Performances. Hinzu kommt die idR hohe Cash-Quote bei offenen Immobilienfonds. Aber das ist nur meine Meinung u. gehört hier nicht hin. Muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

Den asiatischen Immobilienmarkt finde ich sehr interessant u. zukunftsträchtig aufgrund Demographie, Wachstumspotenzial etc. - u. passt auch sehr gut zu meinem Portfolio da ich im Aktienbereich ausschliesslich in Unternehmen investiert bin die in den Industrieländern börsennotiert sind. Somit bietet sich in meinem Falle der ishares Asia Property (WKN A0LGQJ) gerade an:

 

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ficoach hatte vor kurzem mal interessante Analysen des australischen REIT-Markts gepostet:

 

link1

link2

 

Den chinesischen Immobilienmarkt (in Hongkong börsennotierte Immo-Unternehmen) finde ich auch sehr interessant u. zukunftsträchtig. Somit ist die Wahl auf den aufgeführten Immo-ETF gefallen.

 

Immobilien sind reale Vermögenswerte - anders als Papier- oder Buchgeld. Bei Hyperinflation besteht somit zumindest langfristig Kapitalerhalt.

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juro
· bearbeitet von juro66

Assetklasse Rohstoffe (keine Aktien)

 

 

Rohstoffe sind reale Vermögenswerte. Guter Schutz bei Hyperinflation - zumindest langfristig. Selbst wenn Geld nichts mehr wert sein sollte haben Rohstoffe einen REALEN Wert. Steigende Preise für Lebensmittel - Werterhalt. Physischer Besitz/Eigentum von Rohstoffen ist da sicher vorteilhaft - u. bei Gold / Krügerrand etc. auch realisierbar. Aber dann nicht im Bankschliessfach etc. sondern im Garten vergraben wo der Staat im Fall der Fälle keinen Zugriff hat. :thumbsup: Und beim Supergau wird sich der Staat seinen Anteil schon holen. ;) Kauf/Verkauf von physischem Gold ist teilweise mit hohen Kosten verbunden. Für die restlichen Rohstoffe ist eine physische Lagerung kaum bis gar nicht möglich. Insbesondere wenn man breit über Rohstoffe diversifizieren will.

 

 

Hier hab ich mich für den den db x-trackers Commodity Balanced OY (WKN: DBX1LC) entschieden - wo währungsgesichert ist u. Rolleffekte optimiert - bzw. sehr gut diversifiziert ist:

post-12545-1252785355_thumb.jpg

 

Die Kosten sind auch sehr akzeptabel. Gute u. relativ ausgeglichen Diversifikation über Metalle, Edelmetalle, Energie u. Agrarrohstoffe.

 

 

Auch Prof. Weber von der Uni Mannheim hat in langfristigen Studien nachgewiesen, dass Rohstoffe als Beimischung zur Diversifkation u. Renditesteigerung beitragen.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Ähnliches trifft auf den db x-trackers HF zu - der ebenfalls Sondervermögen ist u. auch die sehr guten HF enthält wo normalerweise nicht oder nur schwer zugänglich sind. Den HF gibt es noch nicht solange - es bleibt abzuwarten wie er sich schlägt.

 

Habe ihn ja mal in hömopatischen Dosen gekauft. Aber bis jetzt liegt er wie ein Stein da, während die Aktien durch die Decke gehen. So richtig überzeugend finde den bisher nicht.

 

@Schickes Thema! Werde das interessiert verfolgen. Endecke da viele Gemeinsamkeiten mit meinen eigenen Überlegungen.

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juro
@Schickes Thema! Werde das interessiert verfolgen. Endecke da viele Gemeinsamkeiten mit meinen eigenen Überlegungen.

Freut mich, dass Money-Management auch für andere wichtig ist. :thumbsup: Beiträge, Verbesserungen, Kritik u. Anregungen sind gerne willkommen.

 

Wo wir schon dabei sind:

Mit welchem Tool pflegst du deine Muster-Depots?

Kannst du die Ausschüttungen wiederanlegen?

Werden Verkäufe als Cashbestand mitaufgeführt?

Kannst du die Tageskurse des Gesamtportfolios auch exportieren u. weiterverarbeiten zB für Benchmarkvergleiche?

 

Frage deshalb weil ich die Strategie hier in einem Musterdepot durchführen / posten will u. graphisch mit Benchmarks vergleichen möchte bzgl. Rendite, MaxDrawdown, Volatilität, etc.

 

Danke.

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juro
· bearbeitet von juro66

Inflationsindexierte Anleihen - als Unterklasse der Asset-Klasse Renten/Anleihen (als Assetklasse im Portfolio nicht berücksichtigt):

 

 

Inflationsindexierte Anleihen sollen gegen Inflation schützen. Irgendwie mag ich die Dinger nicht besonders, da mE ziemlich intransparent u. langfristig aus Renditegesichtspunkten nicht besonders prickelnd. In "normalen" Zeiten idR unterdurchschnittliche Performance im Vergleich zu Anleihen, bei Deflation wesentlich schlechter u. bei Inflation nicht wesentlich besser. So seh ich das zumindest - wobei ich zugeben muss, dass ich mich nicht besonders intensiv mit dem Produkt beschäftigt habe. Swensen empfiehlt dem Privatanleger inflationsindexierte Anleihen - nichtsdestotrotz. Mir erschliesst sich der Nutzen dieses Produktes nicht.

 

Delphin hat das schön formuliert - seh das ähnlich:

link

 

Es gibt auch explizit einen umfangreichen Thread dazu:

inflationsindexierte Anleihen

 

Kommt wirklich eine Hyperinflation helfen inflationsindexierte Anleihen mE nicht wirklich weiter - hierfür gibt es wesentlich sinnvoller Anlageklassen mE.

 

----------

 

EDIT/Nachtrag:

vanity hat soeben auf einen Beitrag von Torman aus dem linker-Thread verwiesen. Treffender kann man es nicht formulieren:

#200

Nach Aussage von vanity ist die Situation weiterhin unverändert. Danke für den Hinweis! :thumbsup:

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juro

Assetklasse Private Equity - (als Assetklasse im Portfolio nicht berücksichtigt)

 

 

Auch hier gehen die Meinungen auseinander ob Private Equity eine eigene Assetklasse ist - wenn man diesen Bereich mit börsennotierten Unternehmen (= Aktien) umsetzt, die Private Equity betreiben. Und somit diese Unternehmen dem Aktienmarkt unterliegen. Für Privatanleger ist dies wahrscheinlich die einzigste Möglichkeit in Private Equity anzulegen.

 

Vermögensstiftungen wie zB Yale (David Swensen) haben da ganz andere Möglichkeiten über zB Direktbeteiligungen etc. u. dementsprechend im Portfolio gewichtet. Diese Möglichkeiten hat der Privatanleger nicht.

 

Ich habe mich gegen Private Equity entschieden, da ich den Diversifikationsnutzen / Korrelationseffekt als eher gering einstufe. Zumindest für mich bringt das keinen Mehrwert. Die Volatilität ist idR weitaus höher als bei marktbreiten Indizes - bei hoher Korrelation.

 

 

Eine Möglichkeit Private Equity umzusetzen wäre zB der LPX MM® PRIVATE EQUITY INDEX ETF (WKN: DBX1AN):

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Wo wir schon dabei sind:

Mit welchem Tool pflegst du deine Muster-Depots?

Kannst du die Ausschüttungen wiederanlegen?

Werden Verkäufe als Cashbestand mitaufgeführt?

Kannst du die Tageskurse des Gesamtportfolios auch exportieren u. weiterverarbeiten zB für Benchmarkvergleiche?

 

Ich habe die Musterdepots überwiegend bei http://boerse.ard.de/. Aber der Weisheit letzter Schluss ist das auch nicht gerade, da Dividendenauszahlungen etc. nicht so leicht berücksichtigt werden können. Bei meinen Abgeltungsteuerdepots ist das unproblematisch, da es sich nur um thesaurierende Swapper handelt und somit Dividendenauszahlungen etc. nicht vorkommen.

 

Vielleicht ist Depotstar was für Dich. Dort steht unter http://www.infos.com/de/depotstar/pdf/ds_features.pdf:

Ausschüttungen werden automatisch eingetragen und bei der Kennzahlenberechnung berücksichtigt.

Hab es aber noch nicht ausprobiert.

 

Werden Verkäufe als Cashbestand mitaufgeführt?

Kannst du die Tageskurse des Gesamtportfolios auch exportieren u. weiterverarbeiten zB für Benchmarkvergleiche?

 

Sollte dort auch funktionieren.

 

PS: Aber hatte schon mal damit experimentiert und dann festgestellt, dass bestimmte Wertpapiere in der Auswahl fehlen. Man kann diese wohl dort anfordern und idR. wird einem wohl auch geholfen, aber mir war das zu kompliziert.

PPS: Mich würden geeignete, kostenlose Tools ebenfalls sehr interessieren.

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Norbert-54

Juro, Bärenbulle,

 

Depots kann man sehr gut in WISO Börse pflegen. Das Tool stellt einige sehr gute Auswertemöglichkeiten zur Verfügung, diese kann man nach Excel kopieren und dort nach individuellem Bedarf weiterbearbeiten.

 

Ich verwende die Professionelle Version, kostet allerdings ca. 96 Euro / Jahr incl. Kurspflege. Einarbeiten muss man sich auch, das hat mich ziemlch viel Zeit gekostet.

 

Eure Beiträge finde ich ich übrigens interessant und hilfreich, danke.

 

Norbert

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Die restlichen 20% bilden den flexiblen Portfolioanteil, wo das Risiko bzw. der MaxDrawdown aktiv gesteuert werden kann - neben obiger passiver Diversifikation über Assetklassen. Meinen MaxDrawdown bezogen auf das langfristige Gesamtportfolio hab ich mit 10-15% definiert. Durch Aufbau einer Short-Position (zB Short-ETF auf Eurostoxx50) kann so die Aktienquote (incl. Immobilienaktien) auf 20% reduziert werden. 2x gehebelt sogar auf unter 10%.

 

Short-Positionen können aufgebaut werden wenn das Gesamtportfolio zB um 5-10% gesunken ist (zur Erläuterung - auf den Aktienanteil bezogen bedeutet dieser Verlust idR über 10-20% - verleitet also nicht zu häufigem oder vorschnellen Short-Gehen). Oder aber wenn charttechnisch wichtige Unterstützungslinien bei den marktbreiten Aktien-Indizes fallen bzw. 200-Tages-Linie nachhaltig unterschritten wird.

 

Kommentar zum flexiblen Anteil:

 

Ich denke einen solchen flexiblen Anteil sollte jeder nutzen, um in Zeiten von extremen Überbewertungen von Märkten die Risiken zu reduzieren oder wahlweise, in Zeiten extremer Unterbewertungen von Märkten die Chancen zu steigern. Ich denke der wichtigste Schlüssel dazu ist die jeweilige Fundamentalbewertung des Aktienmarktes. Liegen 10-jährig gleitender KGV, aktueller KBV und KUV des Marktes deutlich unter ihren historischen Durchschnittswerten (wie z.B. Anfang diesen Jahres) dann sollte man im variablen Anteil zu 100% in Aktien gehen. Liegen Sie recht hoch, dann sollte man defensive Assetklassen bevorzugen (z.B. Staatsanleihen, Tagesgeld, Managed Futures). Das war beim Dotcom-Crash so und auch 2007 nicht anders. Dazu verweise ich mal auf diesen Thread wo ein ähnlicher Ansatz diskutiert wird: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...st&p=424014

Die Bewertung des Aktienmarkts alleine ist dabei aber etwas zu kurz gesprungen. Vielmehr ist auch die Betrachtung des Zinsniveaus im Verhältnis dazu (Stichwort: FED-Modell) von entscheidender Bedeutung sowie die Beobachtung der Anleihenmärkte.

 

Natürlich ist das dann eine Form von Markettiming. Jeder halbwegs informierte Anleger weiß aber, dass Markettiming ausgesprochen schwierig bis unmöglich ist und - wenn überhaupt - nur in langfristigen Zeithorizonten erfolgreich sein kann, denn langfristig verhält sich der Markt wie eine Waage. Kurzfristig neigt er zu Über-/Untertreibungen.

 

Betreibt man also auf langfristiges Investieren ausgelegtes Markettiming, dann ist es deutlich zu kurz gesprungen sich nur an der 200 Tageslinie zu orientieren. Wichtiger ist da schon ein Beobachten diverser Indicatoren und vor allem die Beobachtung der Zinsstrukturkurve. Dazu sei dieser Thread empfohlen:

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...st&p=459088. Flacht die Kurve ab bzw. rentiert das kurze Ende über dem langen Ende, dann ist das ein Alarmzeichen allererster Güte und sollte zur Risikoreduzierung mahnen. Das gilt natürlich nur bei fundamentaler Aktienüberbewertung, also langfristig gleitendem KGV von z.B. >>15 und KUV >>1 etc.

 

Auch die Betrachtung der Volatilität (z.B. VIX) sollte dann hilfreich sein. Liegt der VIX z.B. deutlich unter seinem langjährigen Durchschnitt (z.B. <<20), ist der Einstieg in Managed Futures keine so schlechte Idee, denn die Wahrscheinlichkeit ist dann groß, dass die Vola steigt und das ist ein positives Umfeld für Managed Futures. Kommt es zum Crash, dann steigt die Vola sofort und MF und die Langläufer entfallten eine risikominimierende Wirkung im Depot. Den Kauf von Short wäre natürlich auch eine Option. Diese Bedarf jedoch einer Markettimingfähigkeit auf kurze Sicht. Hier habe ich so meine Zweifel, ob dass eine für mich geeignete Form ist, denn das kann auch teuer werden, denn Markettiming im Kurzfristhorizont traue ich mir (und so richtig eigentlich auch keinem anderen) zu.

 

Die Nutzung eines flexiblen Depotanteils (mit fixem Anteil am Gesamtportfolio) für diese Balancingthemen halte ich aus Disziplin-Gründen für eine perfekte Lösung und sehr gute Idee :thumbsup: .

 

Kritische Würdigung der Asset Allocation:

Die totale Abwesenheit von EM-Anteilen und Pacific-Anteilen in Deiner Aktien-Assetallocation halte ich für suboptimal. Ich weiß Du hast schon erläutert, dass weltweit agierende Unternehmen auch immer ein bisschen EM im Bauch haben etc.. Trotzdem finde ich die BIP-Allocation logischer und vor allem unter Korrelationsgesichtspunkten besser.

Den defensiven Replikationsansatz auf Einzelaktien hingegen finde ich - vor allem wegen der nichtexistenten TER - super (wenn auch nur geeignet für große Depots und Spielkatzen die viel Zeit in Aktienanalyse stecken wollen).

Ich persönlich würde auch noch den EMLE beimischen und ein paar andere Kleinigkeiten, aber insgesamt finde ich Deine Assetallocation gut.

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slade

hey juro, toller thread,...

 

 

 

was sagst du zur steuerlichen behandlung von etf- auf reits?...

 

 

gruß

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chartprofi

TER, BIP, EM-Anteile, MF. EMLE ...

 

nicht jeder Leser weiß diese Abkürzungen zu deuten ... ich schlage vor aus Asset Allocation AA zu machen und aus Aktien-Asset-Allocation AAA ... allerdings kann man des dann nicht von einem Rating unterscheiden :)

 

LMAA ( lächle mehr als andere )

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Gast
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