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Boersifant

Die größten Pharmakonzerne weltweit

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teffi

.... Ich bin vielleicht etwas fixiert auf meine Werte (Pfizer), aber in diesem 10-Jahres-Chart sehen ich keine Blase..

Persektive ist alles. Hiermit vielleicht schon:

..

Da ist die Luft schon teilweise raus, erinnert ein wenig an die Telecoms.

 

Naja, Blase würd ichs jetzt nicht nennen, aber so hast Du's ja scheints auch nicht gemeint. Die Übertreibung ist dann wohl eher, dass Pharma nach 2000 nicht deutlicher eingebrochen ist..

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maush
· bearbeitet von maush

na ja, nennen wir's doch mal beim namen: was pfizer und co. die letzten 10 jahre abgeliefert haben, ist einfach grottenschlecht...die haben ihren aktionären heftigste verluste beschert - jeden, der da investiert war die letzten jahre, kann man nur bedauern. und warum sollte man grade jetzt den hebel umwerfen können?

Weil die letzten 10 Jahre für die zukünftige Entwicklung irrelevant sind. Leider, sonst wäre investieren viel einfacher. Gucke dir einfach den Chart von XYZ an und dann mache eine Zeitreise etwa ins Jahr 1998-1999. Du wirst genügend pros finden warum Pharma Werte auch zukünftig eine absolut "sichere Bank" sind. Nun ging es für die meisten 10 Jahre bergab, die KGVs sind wieder attraktiv aber die Investoren sehen mit schrecken die Kursverluste. Dadurch überwiegen jetzt die Bedenkenträger. Natürlich kann keiner sagen, wann Märkte wieder auf Pharmawerte stehen, aber der Zeitpunkt wird sicher kommen.

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XYZ99

... aber der Zeitpunkt wird sicher kommen.

Vielleicht brauch dieser Markt (ich spekulier mal) eine grundlegende Neuausrichtung unter Reduktion der Überkapazitäten. Der Wettbewerb ist geradezu ruinös, wenn x Unternehmen alle unabhängig voneinander x Mia in die Entwicklung der gleichen Medikamente stecken (wie zB gegen Krebs), mit dem der Markt nichts anfangen kann (zu teuer, wirkt schlecht).

In der "guten alten Zeit" konnte man sich auf die relativ preiswerte organische Chemie verlassen, daß sie genügend neue Substanzen mit hoher Wertschöpfung generieren konnte. Dies hat den guten Ruf der Pharmabranche geschaffen. In der neuen Welt der Biotechnologie sind aber diese Entwicklungskosten explodiert und heraus kamen Medikamente eher zweifelhaften Nutzens (natürlich auch echte Meilensteine wie rekombinantes Insulin). Hier hat mE strukturell ein Fehleinsatz von Kapital stattgefunden, der schmerzhaft abzuarbeiten würde. Die Zukunftshoffnungen in der "dot.com" und technobubble Zeit haben dann diese Firmen am Markt übertrieben kapitalisiert, Vorschußlorbeeren für eine Pharmarevolution, die nie stattgefunden hat und an die aber immer noch geglaubt wird.

Was mich betrifft, so hielte ich die Generikahersteller noch für das beste Investment im ganzen Sektor. Weil sie im härtesten Wettbewerb stehen und diese tech-Spirenzchen nur insoweit mitgemacht haben, als daß wirklich notwendig ist.

 

Übrigens wäre die mE notwendige Konsolidierung der Pharmaindustrie problematisch für die Allgemeinheit, so könnte unsere Schlagkräftigkeit gegen Infektionskrankheiten leiden. Unbedingt besteht ein strategisches allgemeines Interesse an einer funktionsfähigen Pharmaindustrie, nur sie ist in der Lage binnen kurzer Zeit Massenproduktionen akut benötigter Medikamente herzustellen. Insofern sind Spielchen wie das mit dem Impfstoff gegen das Vogelgrippevirus eher als notwendiges Manöver denn als "Geldverschwendung" zu sehen. Aber ich schweife ab. :o

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Stockinvestor

Hier noch was Aktuelles zum Thema aus Gurufocus:

http://www.gurufocus.com/news.php?id=102508

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juro

MM 03.09.2010 Pharmaindustrie in Schwellenländern

Dick im Geschäft

 

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Mit dem Wohlstand kommen die Krankheiten: Die aufstrebenden Schwellenländer ziehen nicht nur die Weltkonjunktur aus dem Sumpf, sondern bescheren insbesondere Pharmakonzernen und Medizintechnikherstellern beste Geschäftsaussichten. Deutsche Hersteller mischen im Geschäft mit den Wohlstandskrankheiten vorne mit.

 

Hamburg - Fahrradfahrer haben in China einen immer schwereren Stand. Noch vor wenigen Jahren dominierten sie das Straßenbild in vielen Städten. Nun sind sie größtenteils an den Rand gedrängt und sind einer immer größeren Rußwolke ausgesetzt, die der stetig anschwellenden Autoverkehr verursacht. Kein Wunder, dass eine wachsende Zahl von Chinesen lieber gleich ins Auto steigt.

 

 

Die Einwohner Chinas und anderer Schwellenländer schwenken mit wachsendem Wohlstand nach und nach auf einen westlichen Lebensstil um, und die Konsequenzen werden immer deutlicher. Bereits einer von zehn Chinesen soll unter Diabetes leiden, fanden chinesische Forscher in diesem Jahr heraus.

 

Die im New England Journal of Medicine veröffentlichten Ergebnisse schlugen hohe Wellen. Bewegungsmangel, schlechte Ernährung, Übergewicht - die Gründe für die schnelle Verbreitung westlicher Zivilisationskrankheiten sind dieselben wie in Deutschland oder den USA.

 

In vielen Zentralen von Pharmakonzernen und Medizintechnikherstellern dürfte der Trend jedoch Zuversicht fürs eigene Geschäft ausgelöst haben. Denn ihre Arzneien und Geräte werden in den kommenden Jahrzehnten gefragt wie nie zuvor sein.

 

Zahl der Herzkranken dürfte sich in Indien bis 2025 verdoppeln

 

"Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Schlaganfall und chronische Lungenkrankheiten sind zu einem Hauptproblemen geworden - weil die Bevölkerung altert und ihr Verhalten ändert", diagnostiziert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Blick auf Indien. In rasantem Tempo versuchen nun auch deutsche Unternehmen ihr Wachstum zu steigern - vor allem in Asien.

 

Bayer setzt im Aufschwung voll auf Schwellenländer. Das "Wachstum dürfte zunehmend von Ländern wie China, Brasilien, Mexiko, Südkorea, Indien und Russland ausgehen", heißt es in Leverkusen mit Blick auf das Pharmageschäft. Auf dem indischen Markt ist der Pharmakonzern unter anderem mit seinen Blutzuckermessgeräten Contour und Ascensia vertreten. Auch mit einem Insulinprodukt ist Bayer vertreten.

 

Eine gute Ausgangslage für die erwarteten Geschäfte auf dem Subkontinent. "Der indische Markt umfasst 40 Millionen Diabetiker", schreiben Experten der Unternehmensberatung Accenture. Auch die Behandlung von Herzkrankheiten verspricht steigende Umsätze. 80 Millionen Inder leiden bereits jetzt. "Die Zahl dürfte sich bis 2025 verdoppeln."

 

Das Geschäft im gesamten asiatisch-pazifischen Raum wuchs bei Bayer auch im schwierigen Jahr 2009 deutlich, als der Umsatz in Nordamerika und Europa beinahe stagnierte. So erhöhte sich der Umsatz von Aspirin Cardio - einem Mittel zur Prävention von Herzinfarkt und Schlaganfall - vor allem aufgrund starker Zuwächse in China um 14,9 Prozent. Der Produktionsstandort Peking wird stetig erweitert.

 

"Ein wesentliches Element der Pharmastrategie ist der gezielte Ausbau unseres Geschäfts in den Schwellenländern", beschreibt das Unternehmen seine Strategie. Etwa ein Fünftel der Bayer-Investitionen entfällt inzwischen auf China. Auch bei Merck KGaA und Boehringer Ingelheim stehen die Schwellenländer - vor allem China - ganz weit oben, wenn es um Wachstum und neue Kundengruppen geht.

 

In Indien sehen sich ist manche noch unterrepräsentiert. So identifiziert Merck ungehobene Marktpotenziale. "An Lösungen arbeiten wir", schrieb Chef Karl-Ludwig Kley im Frühjahr entschuldigend an die Aktionäre. In China ist er weiter. In den kommenden vier Jahren investiert Merck 150 Millionen Euro in den Aufbau eines globalen Zentrums für Forschung und Entwicklung.

 

Das bietet viele Vorteile. "Die Durchführung von Studien in China trägt nicht nur zur Beschleunigung der Patientenrekrutierung und zur Verkürzung der Medikamentenentwicklungszeit bei, sondern erleichtert den neuen Arzneimitteln auch den früheren Zugang zum chinesischen Markt", sagt die für Boehringer in China tätige Ärztin Vivian Gu.

 

Anders als beispielsweise in der Autoindustrie stehen die Pharmakonzerne bei der Erschließung der Schwellenländermärkte noch relativ am Anfang. China beispielsweise soll erst in 15 Jahren der größte pharmazeutische Markt der Welt sein, erwartet Boehringer Ingelheim. Dagegen ist China in einzelnen Monaten schon der weltgrößte Automarkt gewesen.

 

Branche steht am Anfang - und holt auf

 

Doch die Gesundheitsbranche holt in raschen Schritten zum Westen auf. Zweistellige Wachstumsraten sind in den vergangenen Jahren Standard. Für 2009 schätzt die deutsche Außenwirtschaftsagentur GTAI den Zuwachs der Gesundheitsausgaben im Vergleich zum Vorjahr auf 20 Prozent. Positiv wirkt sich dabei auch die steigende Zahl von Krankenversicherten aus.

 

"Ausländische Hersteller von Medizintechnik werden von dem positiven Trend weiterhin stark profitieren können", erwarten die Experten - vor allem deutsche. "Deutsche Lieferanten von Medizintechnik genießen in der VR China einen herausragenden Ruf." Aufgrund hoher staatlicher Investitionen wuchs dieser Bereich 2009 sogar um 30 Prozent.

 

Im Jahr zuvor kamen 22,5 Prozent aller chinesischen Importe in dem Bereich aus Deutschland, das in der Statistik damit Platz zwei hinter den USA belegt. Gefragt sind den GTAI-Experten zufolge insbesondere Apparate und Geräte der Elektrodiagnostik wie Ultraschalldiagnose und Magnetresonanzgeräte sowie Überwachungsapparate.

 

Die Nachfrage in den Schwellenländern zieht inzwischen den weltweiten Absatz in der Gesundheitsbranche schon jetzt deutlich nach oben. Das Marktforschungsinstitut IMS Health rechnet 2010 mit einem Wachstum von 4 bis 6 Prozent. Die größten Wachstumsraten gebe es auf den neuen Märkten, die zwischen 13 und 16 Prozent auf dann 160 bis 190 Milliarden Dollar anwachsen sollen. Dazu gehören die vier BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) sowie die Türkei, Südkorea und Mexiko.

 

Die Weltgesundheitsorganisation sieht das naturgemäß kritisch und wirbt in zahlreichen Aufklärungskampagnen in den einzelnen Schwellenländern beispielsweise für mehr Bewegung. In China scheint der Markt die Dinge inzwischen ein wenig in ihrem Sinne zu lenken. Weil die Straßen zunehmend verstopfen, erlebt das Zweirad eine kleine Renaissance, wenn auch mit Elektromotor. Strampeln muss der Fahrer zur Freude der Organisation aber trotzdem.

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TerracottaPie

Vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen, dass die Bilanzen vieler Pharma-Multis (Sanofi, Pfizer, aber auch Teva, wenn ich mich recht entsinne) auf der Aktivseite im Wesentlichen aus immateriellen Vermögenswerten (davon eine Menge Goodwill) bestehen. Ist das ein Problem?

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schinderhannes

Vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen, dass die Bilanzen vieler Pharma-Multis (Sanofi, Pfizer, aber auch Teva, wenn ich mich recht entsinne) auf der Aktivseite im Wesentlichen aus immateriellen Vermögenswerten (davon eine Menge Goodwill) bestehen. Ist das ein Problem?

 

Zum Problem werden kann alles, auf jeden Fall ist es erklärbar.

Im Bereich Pharma spielen Patente nunmal eine wichtige Rolle, das liegt in der Natur der Sache.

Daher sollte man bei den Laufzeiten auch zweimal hinsehen.

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TerracottaPie

Zum Problem werden kann alles, auf jeden Fall ist es erklärbar.

Im Bereich Pharma spielen Patente nunmal eine wichtige Rolle, das liegt in der Natur der Sache.

Daher sollte man bei den Laufzeiten auch zweimal hinsehen.

 

Das ist es ja gerade: Patente erklären nur den kleineren Teil der immateriellen Güter. Bei Sanofi z. B. sieht es so aus:

 

Aktiva: 86 Mrd. Euro

Goodwill: 33 Mrd. Euro

I. Güter: 14,5 Mrd. Euro

 

Klar, die Pharma-Multis kaufen wie wild ein Unternehmen nach dem anderen, kein Wunder also, dass viel Goodwill in der Bilanz steckt. Aber ein Qualitätsmerkmal ist das nicht gerade, oder?

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Rotkehlchen
Klar, die Pharma-Multis kaufen wie wild ein Unternehmen nach dem anderen, kein Wunder also, dass viel Goodwill in der Bilanz steckt. Aber ein Qualitätsmerkmal ist das nicht gerade, oder?
Kommt ganz darauf an, wie man die aquirierten Unternehmen bzw. den aufgebrachten Kaufpreis einschätzt. Ein hoher Goodwill sagt über die Qualität eines Unternehmens relativ wenig aus. Mögliche zukünftige Wertberichtigungen sind natürlich ein Risiko und auch nur schwer abzusehen. Man kann auch darüber nachdenken, dass internationale Rechnungslegungsstandards den Zusammenschlüssen von großen Konzernen nicht unbedingt gerecht werden. Speziell in der Pharmabranche gab es da in den vergangenen Jahren ja einige Elefantenhochzeiten (Sanofi mit Aventis, Pfizer mit Wyeth).

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cktest
· bearbeitet von cktest

Offenbar haben diverse BWL-Fuzzies in den Firmen dieses Paper auch schon gelesen und feuern sukzessiv Leute. Jedenfalls ist in den letzten Jahren eine Konzentration auf bestimmte Krankheitsgebiete zu beobachten. Attraktiv sind zum einen chronische Krankheiten, weil man den Patienten dauerhaft Medikamente verabreichen kann (z.B. Diabetes), und zum anderen Krankheiten, die in Ländern der 1. Welt häufig auftreten, weil man da höhere Preise nehmen kann.

Über manche Statements kann ich nur den Kopf schütteln, z.B. "For a patient with metastatic lung cancer (or the physician that treats him/her), the knowledge that Company A has not just one, but several chemotherapy treatments for lung cancer, as well as drugs to treat the inevitable nausea and lethargy that typically result from chemotherapy, may lead the patient to trust this company more than Company B which only has one chemotherapy drug, and actually request Company A’s treatments." Ich kenne eigentlich niemanden, der weiß, von welcher Firma seine Medikamente sind. Ein Arzt verordnet vielleicht ein bestimmtes Medikament häufiger, weil ihm der entsprechende Pharmavertreter dafür eine nette Urlaubsreise beschert, aber nicht deshalb, weil die Firma A mehr Medikamente für eine bestimmte Indikation am Markt hat als die Firma B.

Genauso albern ist es, eine Firma wie Innocentive für die Lösung von Forschungsproblemen vorzuschlagen. Innocentive kann benutzt werden, um sehr spezifische Lösungen für sehr spezifische Probleme zu erhalten, und ist da auch recht erfolgreich. Innocentive ist aber völlig ungeeignet, um kostenintensive open-end-Probleme anzugehen. Schließlich steckt kein normal denkender Mensch viel Geld in ein Projekt, ohne vorher zu wissen, ob er es jemals wiedersieht. D.h. ich bearbeite ein Innocentive-Problem entweder rein theoretisch (dann entstehen mir nur wenige bis keine Kosten), oder ich weiß vorher schon, dass ich eine experimentelle Lösung für das Problem habe, die ich an den Seeker verkaufen kann.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Ich finde diese Branche sehr interessant, aber die Zukunft ist schwer einschätzbar. Pharmazeutika wird die Menschheit bestimmt auch noch in einigen Jahrzehnten benötigen, aber welche Pharmaunternehmen wird es dann noch geben? Der Konzentrationsprozess wie etwa in der Ölbranche ist noch lange nicht abgeschlossen. Problematisch ist, dass Milliarden in die Forschung gesteckt werden müssen und nicht sicher ist, ob sich die Investitionen später in barer Münze auszahlen werden. Des Weiteren sind die Hersteller von Generika ernstzunehmende Konkurrenz, sobald die Patente abgelaufen sind. In den Schwellenländern schert man sich auch um bestehende Patente herzlichst wenig: http://www.manager-m...l/a-891891.html

 

In der Tat kaufen viele Konsumenten Medikamente nicht nach Hersteller (außer vielleicht in Deutschland von Bayer), sondern aufgrund von Empfehlungen und wegen des Preises. Ich persönlich würde im Gesundheitsbereich nur auf breit aufgestellte Werte wie Johnson & Johnson, Novartis, Baxter und Fresenius setzen. Eine kleine Gesundheitssparte hat man im Übrigen z. B. auch bei Nestlé, BASF, Münchener Rück und Procter & Gamble.

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35sebastian

Jetzt sind wir fast wieder beim Thema : Die größten Pharmakonzerne der Welt : Pfizer, GSK. Roche, Novartis etc.

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cktest

Ich finde die Branche auch interessant, aber nicht unter Anlagegesichtspunkten :lol:

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BTX
· bearbeitet von BTX

Offenbar haben diverse BWL-Fuzzies in den Firmen dieses Paper auch schon gelesen und feuern sukzessiv Leute. Jedenfalls ist in den letzten Jahren eine Konzentration auf bestimmte Krankheitsgebiete zu beobachten. Attraktiv sind zum einen chronische Krankheiten, weil man den Patienten dauerhaft Medikamente verabreichen kann (z.B. Diabetes), und zum anderen Krankheiten, die in Ländern der 1. Welt häufig auftreten, weil man da höhere Preise nehmen kann.

Über manche Statements kann ich nur den Kopf schütteln, z.B. "For a patient with metastatic lung cancer (or the physician that treats him/her), the knowledge that Company A has not just one, but several chemotherapy treatments for lung cancer, as well as drugs to treat the inevitable nausea and lethargy that typically result from chemotherapy, may lead the patient to trust this company more than Company B which only has one chemotherapy drug, and actually request Company A’s treatments." Ich kenne eigentlich niemanden, der weiß, von welcher Firma seine Medikamente sind.

Ein Arzt verordnet vielleicht ein bestimmtes Medikament häufiger, weil ihm der entsprechende Pharmavertreter dafür eine nette Urlaubsreise beschert, aber nicht deshalb, weil die Firma A mehr Medikamente für eine bestimmte Indikation am Markt hat als die Firma B.

Ich würde gerne noch ein paar Punkte meinerseits dazu anmerken:

 

1. Patienten die an schwerwiegenden chronischen Krankheiten leiden (Krebs, Hepatitis, Rheumatische Athritis, etc.) kennen in der Regel die Medikamente, welche sie regelmäßig über einen bestimmten Zeitraum einnehmen, gut. Es gibt sogar Studien aus der Versorgungsforschung, die belegen, das der Wechsel von Medikamenten während einer Therapie, z.B. aufgrund neuer Rabattverträge der Krankenkasse, zu einer erhöhten Therapieabbruchrate aufgrund Verunsicherung, etc. führt. Ausgeschlossen sind natürlich die Allerwelts-Klassiker wie Analgetika, Antibiotika, etc.

 

2. Die zu früheren Zeiten gegenwärtigen "Geschenke" der Vertreter an die Ärzte sind heutzutage verboten. Da gibt es kein 4 Tage "Workshop" mehr auf den Kanaren, wenn man danach gelobt, das Medikament XY häufiger verschreibt.

 

3. Wir leben global gesehen nicht mehr in der goldenen Pharma-Zeit, wo Pharmaunternehmen riesige Heerscharen von Wissenschaftlern und Vertrieblern beschäftigen können. Heute ist der Vertrieb von Pharmafirmen stark "verschlankt" im Vergleich zu früher. Auch Forschung wird immer teurer, weshalb z. B. viele große Firmen eine Vielzahl von Produkten einlizensieren --> Stichwort Biotech-Branche

 

4. Mal über den Daumen gepeilt kostet die Entwicklung eines innovativen Medikamentes etwas über 1 Mrd. $. Mal mehr, mal weniger. Da ist es schon nachvollziehbar, das in erster Linie auf Krankheiten abgezielt wird, die das Potenzial haben diese Erträge auch wieder einzubringen. In der Regel werden diese Medikamente in Entwicklungsländern aber stark rabattiert, bzw. kostenlos abgegeben.

 

5. Wir sollten an dieser Stelle auch im Hinterkopf bewahren, dass die oben zitierte und verlinkte Publikation von 2004 ist. Inwieweit dies aktuell ist, sei jedem selber überlassen einzuschätzen.

 

Ich finde diese Branche sehr interessant, aber die Zukunft ist schwer einschätzbar. Pharmazeutika wird die Menschheit bestimmt auch noch in einigen Jahrzehnten benötigen, aber welche Pharmaunternehmen wird es dann noch geben? Der Konzentrationsprozess wie etwa in der Ölbranche ist noch lange nicht abgeschlossen. Problematisch ist, dass Milliarden in die Forschung gesteckt werden müssen und nicht sicher ist, ob sich die Investitionen später in barer Münze auszahlen werden. Des Weiteren sind die Hersteller von Generika ernstzunehmende Konkurrenz, sobald die Patente abgelaufen sind. In den Schwellenländern schert man sich auch um bestehende Patente herzlichst wenig: http://www.manager-m...l/a-891891.html

 

In der Tat kaufen viele Konsumenten Medikamente nicht nach Hersteller (außer vielleicht in Deutschland von Bayer), sondern aufgrund von Empfehlungen und wegen des Preises. Ich persönlich würde im Gesundheitsbereich nur auf breit aufgestellte Werte wie Johnson & Johnson, Novartis, Baxter und Fresenius setzen. Eine kleine Gesundheitssparte hat man im Übrigen z. B. auch bei Nestlé, BASF, Münchener Rück und Procter & Gamble.

 

Die fast alle Patienten nehmen das Produkt, welches ihnen der Arzt verschreibt, bzw. der Apotheker gibt (Stichwort: Aut idem und Rabattverträge der Krankenkassen mit den Pharmafirmen). die wenigsten fordern ein anderes Produkt. Das Patienten ihr Produkt selbst wählen kommt zudem in erster Linie auf den nicht-verschreibungspflichtigen Märkten vor.

 

Die Konkurrenz durch Generika ist natürlich da, allerdings hält sich diese mitunter auch in Grenzen (Stichwort: Generika vs. Biosimilar), so dass auch führende Generikafirmen wie z. B. Teva (hat 2011 Ratiopharm gekauft) einen größeren Fokus auf eigenentwickelte Produkte legen will. Die Patentsituation in Indien ist zudem so eine Sache für sich....

 

Der Thread geht ja eigentlich um Pharmaunternehmen. Da würde ich Firmen wie Fresenius nicht zwingend mit ins Boot nehmen....nur zum Schluß noch um Thema breit aufgestellt: Novartis hat kürzlich erst seine Blutdiagnostik- und seine Tiergesundheitssparte verkauft, um sich aufs Kerngeschäft zu konzentrieren.

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cktest

Reihenfolge 2013 (Quelle):

1. Novartis

2. Pfizer

3. Merck & Co.

4. Sanofi

5. Roche

6. Glaxo Smith-Kline

7. Astra Zeneca

8. Johnson & Johnson

9. Abbott

10. Teva

 

Da die Statistik im April veröffentlicht wurde, müssen wir bis zu aktuelleren Zahlen wohl noch ein bisschen warten.

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Schildkröte

Wieso steht meine Lieblingsaktie in der Statistik nur auf Platz 8?? Das Ranking richtet sich nach den Umsätzen in 2012. Der Umsatz von Johnson & Jonson (Dolormin, Hexoral, Nicorette etc.) betrug 2012 67,2 Mrd. $ und war damit höher als von Novartis, Pfizer, Merck etc.! Möglicherweise wurde nur die Pharmasparte berücksichtigt, da man auch noch in den Bereichen Medizintechnik (Weltmarktführer bei Contactlinsen) und Drogerieartikel (o. b., Listerine, Penaten etc.) vertreten ist.

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35sebastian

Wieso steht meine Lieblingsaktie in der Statistik nur auf Platz 8?? Das Ranking richtet sich nach den Umsätzen in 2012. Der Umsatz von Johnson & Jonson (Dolormin, Hexoral, Nicorette etc.) betrug 2012 67,2 Mrd. $ und war damit höher als von Novartis, Pfizer, Merck etc.! Möglicherweise wurde nur die Pharmasparte berücksichtigt, da man auch noch in den Bereichen Medizintechnik (Weltmarktführer bei Contactlinsen) und Drogerieartikel (o. b., Listerine, Penaten etc.) vertreten ist.

 

So ist es. Auch Bayer ist nur ein wenig Pharma.

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Kaffeetasse

Genauer schaut das dann so aus...(siehe unten)

Bayer

 

Übrigens geht die hauseigene Fußballmannschaft in der CL gerade ziemlich baden, aber das nur am Rande. :-

 

@Schildi: Gräm dich nicht, solche Ranglisten sind eh immer von gewisser Willkür geprägt. Man mache z.B.

einfach aus Pharma die Kategorie Gesundheit und schon rückt J&J nach oben. ;)

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cktest
· bearbeitet von cktest

Bayer Health Care: 2012 18,6 Mrd. EUR Umsatz (Quelle)

Teva: 2013 20,3 Mrd. USD Umsatz (Quelle). Das ist m.E. in EUR weniger.

J&J dürfte aufgrund der komplexen Firmenstruktur weniger leicht auszurechnen sein.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Bayer Health Care: 2012 18,6 Mrd. EUR Umsatz (Quelle)

Teva: 2013 20,3 Mrd. USD Umsatz (Quelle). Das ist m.E. in EUR weniger.

Die Umsätze bei Generikaherstellern sind aber mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da sie eine deutlich geringere Marge als die "klassischen" Pharmakonzerne aufweisen.

 

 

J&J dürfte aufgrund der komplexen Firmenstruktur weniger leicht auszurechnen sein.

Also das gesamte Ergebnis gliedert sich prozentual betrachtet grob folgendermaßen:

 

Pharma: 40%

Medizintechnik: 35%

Konsumgüter: 25%

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35sebastian
· bearbeitet von 35sebastian

Also das gesamte Ergebnis gliedert sich prozentual betrachtet grob folgendermaßen:

 

Pharma: 40%

Medizintechnik: 35%

Konsumgüter: 25%

 

 

Mein Link Seite 2

 

Ich nehme immer das Original, in diesem Fall den Jahresbericht 2013.

 

Korrigiert: Pharma und Medizintechnik ca. 40% , in diesem Jahr ist MT noch etwas höher als Pharma.

 

Consumer : ca. 20%.

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Schildkröte

Demnächst laufen viele Patente auf Biopharmazeutika ab: http://www.welt.de/wirtschaft/article125463561/Warum-auch-Hightech-Generika-teuer-bleiben.html

Somit ergeben sich neue Chancen auf dem Generika-Markt. Allerdings werden auch Bio-Generika nicht ganz billig sein, da für diese die Entwicklungskosten im Gegensatz zu "gewöhnlichen" Generika bei immerhin rund 200 Mio. € liegen.

 

Des Weiteren wollen auch Samsung in Fujifilm ins Pharma-Geschäft einsteigen.

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Dandy

Des Weiteren wollen auch Samsung in Fujifilm ins Pharma-Geschäft einsteigen.

Vielleicht machen die ja auch bald Unterhosen und Klobürsten w00t.gif

 

"Schuster, bleib bei deinen Leisten". Kennt Ihr einen erfolgreichen internationalen Multi der sowohl in Elektronik wie auch Pharma erfolgreich ist? Nur Geld reinpumpen löst auch keine Probleme.

 

 

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