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Einzelaktiendepot

Empfohlene Beiträge

supertobs
· bearbeitet von supertobs

Wir hatten vor einiger Zeit einige interessante Diskussionen zur Einzelaktiendepots. Ich möchte hier Gedanken und Ideen zu einem solchem Depot zusammenstellen. Das Depot soll möglichst breit diversifiziert sein, alle wesentlichen Branchen abdecken und aus Bluechips der entwickelten bestehen. Ich stelle mir vor, mit anfänglich 10 Aktien a 3000-4000 Euro pro Position zu beginnen. Dabei möchte ich die Aktien günstig einkaufen und lege Wert auf eine hohe Dividendenrendite deren Ausschüttungen sich möglichst über das Jahr verteilen sollen.

 

Das Depot ist erst mal rein theoretisch, investiert habe ich noch nichts. Es würde eine Ergänzung zur rein passiven Langfriststrategie darstellen, so im Verhältnis 80% ETFs zu 20% Einzelaktien. Gegenseitige Wechselwirkungen zum ETF-Depot sind ist noch zu überlegen. Ich möchte die Firmen kennen, d.h. Home- und Knowledge-Bias sind erlaubt. Verkauf ist auch erlaubt, komplizierte Rebalancing-Regeln soll es nicht geben.

 

 

Kriterien für die Aktienauswahl

Es sollen folgende Kriterien für die Diversifikation zur Anwendung kommen:

- Branchen

- Börsenkapitalisierung (Small, Mid, Large Cap)

- Regionen (Nordamerika, Europa, Pazific)

- Stil (Value, Blend, Growth)

 

Weiterhin möchte ich die Aktien wie folgt kaufen:

- geringes KGV (möglichst unter 10)

- hohe Dividendenrendite (soll aber nicht nur Value werden)

- Gut handelbar, Kauf mit geringen Spreads an mir zugänglichen Börsen

 

 

 

Links zu interessanten Threads im Forum

ETF-Replikationsmethoden:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/22984-etf-replikationsmethoden/

Zeigt einige Kriterien zur DIversifikation. Ist ansonsten etwas eingeschlafen. Mein Fazit: Gute Replikation eines Index ist doch deutlich aufwändiger.

 

Juro66 stellt seine Titanen-Weltdepots vor:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/25027-kernportfolio-aus-bluechip-einzelaktien-marktnah-langfristig/

Interessante Auswertungen und richtiger Ansatz um die Aktienanzahl langsam zu erhöhen.

 

Datenbanken und Quellen

Morningstar-Suche nach diversen Kriterien:

http://screen.morningstar.com/StockSelector.html

Gibt es nur auf Morningstar.com, nicht auf der deutschen Seite

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supertobs
· bearbeitet von supertobs

Aufteilung nach Branchen

Ich habe einige Menge Branchenaufteilungen schon im Netz gefunden. Fast jede Bank gibt bei Aktiensuchen entsprechende Suchfelder an. "Gute", d.h. fundierte Aufteilungen sind mir aber wichtig, also habe ich erst mal bei MSCI vorbeigeschaut.

 

MSCI und Standard & Poor's haben den Global Industry Classification Standard (GICS) entwickelt. Nach diesem gibt es 10 Sektoren, 24 Industriegruppen, 68 Industrien und 154 sub-Industrien.

 

Etwas EIgenwerbung von MSCI:

The GICS structure is:

 

Universal: The classification applies to companies globally.

Accurate: The structure accurately reflects the state of industries in the equity investment universe.

Flexible: The structure offers four levels of analysis, ranging from the most general sector to the most specialized sub-industry.

Evolving: Annual reviews are conducted by MSCI and Standard & Poor's to ensure that the structure remains fully representative of the universe.

 

Die GICS-Struktur habe ich mir erst mal heruntergeladen und das Sheet etwas gesäubert, da noch alte nicht mehr weiterverfolgte Strukturen drin sind. Den File gibt es hier:

http://www.mscibarra.com/products/indices/gics/gics_structure.html

 

 

Als Alternative zum GICS kann man auch den Industry Classification Benchmark (ICB) nehmen. Auf dieser Klassifizierung bezieht sich STOXX bei seinen Indices. Die Herangehensweise ist ähnlich:

There are four levels of classification ranging from broad to very detailed: 10 industries are broken down into 19 supersectors, 41 sectors and 114 subsectors.

 

Mit diesen Klassifizierungen hat man also eine immer feiner werdende Struktur, Beispiel ICB:

post-7927-1276933452,69.jpg

 

Die Frage ist also, welches System nehmen? Beide haben im Grunde dieselben 10 Industrien. Das heißt für den Anfang ist das erst mal egal. Wichtig wäre dann die Datenlage, das heißt welche Aktien, Stil, Region gehören zu einem Index etc. Bei STOXX kann man nach EInzelaktien suchen, weiterhin überwiegen doch bei den verfügbaren Branchen-ETFs die ETFs nach STOXX. Ich verspreche mir hier bessere Recherchemöglichkeiten wenn man mal in die Zusammensetzung eines ETFs auch reinschauen kann. Ich nehme also erst mal den ICB.

 

 

Kaufstrategie nach Branchen

Am Anfang würde ich je eine Aktien einer Industrie für ca. 3000 bis 4000 Euro kaufen. Diese Aktien ist ja auch im Supersektor, Sektor und Subsektor eingeteilt. Ich würde als mit 10 Aktien alle Industrien abdecken können und gleichzeitig 10 von 19 Supersektoren abdecken. Weitere Verfeinerung erfolgt dann durch Zukauf der fehlenden Supersektoren. Sollte sich eine Aktien im Wert verdoppeln, so würde ich die Hälfte verkaufen und in derselben Industrie einen fehlenden Supersektor dazukaufen. Mehr als 19 Aktien sollen es aber auch erst mal nicht werden. Das Cap wurde so bei 80.000 Euro liegen. Schwerpunkt sollte ja nach wie vor mein ETF-Portfolio sein.

 

Also, die ersten 10 Aktien sollen also in die folgenden Industrien nach ICB investiert werden:

INDUSTRY

0001 OIL & GAS

1000 BASIC MATERIALS

2000 INDUSTRIALS

3000 CONSUMER GOODS

4000 HEALTH CARE

5000 CONSUMER SERVICES

6000 TELECOMMUNICATIONS

7000 UTILITIES

8000 FINANCIALS

9000 TECHNOLOGY

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supertobs
· bearbeitet von supertobs

Aufteilung nach Marktkapitalisierung und Stil

 

Eine Analyse bei morningstar.de des iShares MSCI World ergibt folgende Aufteilung:

post-7927-1276936704,78.jpg

 

Die Anlagestile Value, Growth und Blend sind also ca. gleichverteilt. Weiterhin überwiegen die Large-Caps sehr stark. Der Anteil Mid-Caps liegt unter 10%. Konstruktionsbedingt fehlen die Small-Caps. Die Verteilung der 10 Aktien erfolgt also primär bei den Large Caps. 10% von 10 Aktien ergibt nur eine Aktie für Mid-Caps. Diese platziere ich mal in der goldenen Mitte bei "Blend"

 

Für die Aktienauswahl heißt das für mich erst mal:

- 3 Aktien Large-Cap und Value

- 3 Aktien Large-Cap und Blend

- 3 Aktien Large-Cap und Growth

- 1 Aktien Mid-Cap und Blend

 

 

Aufteilung nach Regionen

Hier möchte ich nicht der Marktkapitalisierung folgen (Übergewicht USA) sondern grob nach der BIP-Strukur. Aus den BIPs nehme ich Frontier Markets udn Emerging Markets heraus. Damit bekomme ich folgende Aufteilung:

- 4 Aktien aus Europa (42% am berücksichtigten BIP)

- 4 Aktien aus Nordamerika (41% am berücksichtigten BIP)

- 2 Aktien aus Pazific (17% am berücksichtigten BIP)

 

post-7927-1276937252,81_thumb.jpg

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supertobs
· bearbeitet von supertobs

Die erste Aktie (Real) - Industrie Oil & Gas

 

Ich habe diese Woche für 2000 Euro BP gekauft. Das sind zwar nicht die oben erwähnten min. 3000 Euro pro Position und war auch erst mal ein kleiner Zock, trotzdem soll BP hier aber mal als Start dienen. Interessiert hat sie mich, weil das KGV unter 10 ist (2009: 7,55) und das KBV nur leicht über 1 (https://wertpapiere.ing-diba.de/DE/Showpage.aspx?pageID=25&ISIN=GB0007980591&)

 

BP ist laut morningstar.de:

- Large

- Europa

- Value

(siehe http://tools.morningstar.de/de/stockreport/default.aspx?Site=de〈=de-DE&id=0P000090MI&LanguageId=de-DE&SecurityToken=0P000090MI]3]0]E0DEU$$ALL)

 

Mit diesem ersten Kauf ist das Portfolio natürlich ziemlich schieflastig. Die obigen Kriterien sind wie folgt erfüllt:

post-7927-1276942362,71_thumb.jpg

 

Damit ist die Industrie "Oil & Gas" erst mal abgedeckt.

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Kezboard
· bearbeitet von Kezboard

Hallo supertobs,

 

im Grunde genommen ist die Idee mit den Einzelaktien eine gute. Allerdings gefällt mir der Top-Down-Ansatz nicht. Hier bist du immer im Zwang, in einen der Sektoren investieren zu müssen, auch wenn es gar nicht gut aussieht (Finanztitel, Automobile, Ölindustrie etc.). Außerdem wird dir von irgendeiner Institution ein Schema vorgegeben, dass ja keineswegs die wahren Anteile am Welt-BIP wiederspiegeln muss.

Die Aufteilung könnte man auch hinterfragen: Die Sektoren 0530 Oil & Gas Producers und 1770 Mining kann man beispielsweise zu einer Kategorie "Rohstoffe" zusammenfassen und die Industrien 6000 Telecommunications und 9000 Technology fassen sich sehr schön zu "Informations- und Kommunikationstechnologie" zusammen - zumal die Grenzen hier zunehmend verschwimmen und unter 9000 auch ein Subsektor 9578 Telecommunications Equipment auftaucht ...

 

Generell bevorzuge ich einen Bottom-Up-Ansatz und gehe erst von einem gut bewerteten Unternehmen aus und schaue mir ggf. dann weitere Unternehmen in der Branche an.

 

Als grobe Leitlinie zur Auswahl meiner zu untersuchenden Unternehmen befolge ich derzeit einen Ansatz, dass ich mir die Länder aus dem MSCI World (hohe Prio) und MSCI Emerging Markets (niedrige Prio) sowie deren Anzahl in den jeweiligen Indizes enthaltener Unternehmen herausgesucht habe. Zu jedem Land habe ich dann einen passend abdeckenden Aktienindex gesucht. Diese Indizes habe ich wiederum in Regionen eingeteilt (als Patriot zuerst Deutschland, dann Nordamerika, Westeuropa, Pazifik, BRIC, Osteuropa, Asien, Südamerika, Afrika) und für mich selber priorisiert (teils nach BIP-Ranglistenplatz). Diese Liste gilt es nun abzuarbeiten.

 

post-13451-1276948639,48_thumb.jpg

 

Bei ING-DiBa ist die Suchfunktion etwas eingeschränkt, muss mal schauen ob es woanders besser geht.

Dass dir als Suchergebnis nach Bergbauunternehmen die griechische Mytilineos Holdings angezeigt wird und keine BHP Billtion, Rio Tinto oder Vale spricht eigentlich für sich ... bei onvista solltest du z.B. fündig werden.

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supertobs

Allerdings gefällt mir der Top-Down-Ansatz nicht. Hier bist du immer im Zwang, in einen der Sektoren investieren zu müssen, auch wenn es gar nicht gut aussieht (Finanztitel, Automobile, Ölindustrie etc.). Außerdem wird dir von irgendeiner Institution ein Schema vorgegeben, dass ja keineswegs die wahren Anteile am Welt-BIP wiederspiegeln muss.

 

Ich möchte ja einigermaßen günstig einkaufen, das versuche ich über ein KGV von unter 10 zu definieren. Günstig heißt ja auch schlecht bewertet. Da mag man sagen, das es eh nicht so gut aussieht. Die Einzelaktien sollten auch nur einen Teil des Depots ausmachen.

 

Die Aufteilung könnte man auch hinterfragen: Die Sektoren 0530 Oil & Gas Producers und 1770 Mining kann man beispielsweise zu einer Kategorie "Rohstoffe" zusammenfassen und die Industrien 6000 Telecommunications und 9000 Technology fassen sich sehr schön zu "Informations- und Kommunikationstechnologie" zusammen - zumal die Grenzen hier zunehmend verschwimmen und unter 9000 auch ein Subsektor 9578 Telecommunications Equipment auftaucht ...

 

Das stimmt, da kann man sicher argumentieren. Weiterhin gibt es ja eine Menge Mischkonzerne. Die Arbeit der Zuordnung überlasse ich aber gerne den Indexanbietern. Primär soll mein Ansatz auch durchaus pragmatisch durchgeführt werden.

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supertobs
· bearbeitet von supertobs

Jetzt stellt sich die Frage: Schlecht diversifiziertes Seuchendepot oder irgendwie repräsentativ?

 

Lieber 0,3% TER bei den ETFs abdrücken und vollständig diversifiziert sein?

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Bärenbulle
· bearbeitet von supertobs

Jetzt stellt sich die Frage: Schlecht diversifiziertes Seuchendepot oder irgendwie repräsentativ?

 

Lieber 0,3% TER bei den ETFs abdrücken und vollständig diversifiziert sein?

 

Kommt wohl auf die Vola an. Vermutlich ist die noch ziemlich hoch. Ein Backtest dürfte das ja spielend aufzeigen.

 

Ich meine mich zu erinnern, dass man erst bei über 20 Aktien in einer stark gesättigten Kurvenregion vordringt, bei der eine weitere Diversifikation nur noch einen geringen Grenznutzen hat. Aber mit 25-30 Aktien sollte dieser Ansatz dem ETF-Ansatz überlegen sein.

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juro
· bearbeitet von juro66

Wir hatten vor einiger Zeit einige interessante Diskussionen zur Einzelaktiendepots. Ich möchte hier Gedanken und Ideen zu einem solchem Depot zusammenstellen. Das Depot soll möglichst breit diversifiziert sein, alle wesentlichen Branchen abdecken und aus Bluechips der entwickelten bestehen. Ich stelle mir vor, mit anfänglich 10 Aktien a 3000-4000 Euro pro Position zu beginnen. Dabei möchte ich die Aktien günstig einkaufen und lege Wert auf eine hohe Dividendenrendite deren Ausschüttungen sich möglichst über das Jahr verteilen sollen.

 

Das Depot ist erst mal rein theoretisch, investiert habe ich noch nichts. Es würde eine Ergänzung zur rein passiven Langfriststrategie darstellen, so im Verhältnis 80% ETFs zu 20% Einzelaktien. Gegenseitige Wechselwirkungen zum ETF-Depot sind ist noch zu überlegen. Ich möchte die Firmen kennen, d.h. Home- und Knowledge-Bias sind erlaubt. Verkauf ist auch erlaubt, komplizierte Rebalancing-Regeln soll es nicht geben.

 

 

Kriterien für die Aktienauswahl

Es sollen folgende Kriterien für die Diversifikation zur Anwendung kommen:

- Branchen

- Börsenkapitalisierung (Small, Mid, Large Cap)

- Regionen (Nordamerika, Europa, Pazific)

- Stil (Value, Blend, Growth)

 

Weiterhin möchte ich die Aktien wie folgt kaufen:

- geringes KGV (möglichst unter 10)

- hohe Dividendenrendite (soll aber nicht nur Value werden)

- Gut handelbar, Kauf mit geringen Spreads an mir zugänglichen Börsen

 

Könntest du nochmal präzisieren welche Funktion die Einzelaktien mit 20% zu ETF 80% haben sollen. Wenn ich es richtig verstanden habe sollen die Einzelaktien nicht den Satelite in einem Core-Satelite-Portfolio darstellen sondern gemeinsam mit dem ETF-Portfolio den Kern darstellen. Ansonsten bräuchte man die geforderte Diversifikation nach diversen Kriterien in dem Masse bei weitem nicht.

 

 

Ein paar Fragen drängen sich mir noch auf:

 

  • Wird es bei dem 20% bleiben oder ist das erst mal vorläufig?
  • Soll das Einzelaktienportfolio dasselbe Risiko-/Chancenprofil wie der Aktienanteil im ETF-Portfolio haben?
  • Nach welchen Kriterien darf auch mal verkauft werden?
  • Ist das Einzelaktienportfolio langfristig ausgerichtet?
  • Gibt es weitere Kriterien bei der Aktienauswahl bzgl. Profitabilität/Rentabilität der Unternehmen?
  • Sollen die Aktien einfach nur billig bzgl. günstig bewertet sein oder sollten die Unternehmen auch eine gute Qualität aufweisen?

 

Wenn das Einzelaktienportfolio lediglich die Funktion eines gut diversifizierten Aktienportfolios aufweisen sollen ohne die Unternehmen genauer betrachten zu wollen, dann wäre so ein Top-Down-Ansatz (analog dem Kernportfolio-Thread) m.E. völlig ausreichend. Dann sollte man sich m.E. aber auf die Bluechips konzentrieren. Insbesondere bei B&H zu empfehlen. Ein konzentriertes Portfolio von 10 Aktien dürfte dann aber vielleicht ein wenig knapp bemessen sein. Bei B&H wären 20 Aktien aber m.E. völlig ausreichend (2 aus jeder Branche bei quasi-ETF-Ersatz).

 

Bei dem Hintergrund, dass bereits 80% marktbreit in ETF investiert sind, würde ich es mit den Einzelaktien nicht allzu genau nehmen, da sind 10 Aktien selbst bei BH völlig ausreichend.

 

***

 

Je mehr man die Unternehmen analysiert, desto weniger Diversifikation ist erforderlich. Der von Kezboard beschriebene Bottom-Up-Ansatz, wie ich es inzwischen auch halte. Inzwischen halte ich ein konzentriertes Portfolio von um die 10 Aktien, die aber im Vorfeld sowie in regelmässigen Abständen umso intensiver analysiert u. selektiert werden. Hierzu werden u.a. die Profitabilität u. Rentabilität der Unternehmen analysiert, auch rückwirkend für die letzten 10-12 Jahre.

 

Konnten die Umsätze, Gewinne, (Free-)Cash-Flow, Dividenden kontinuierlich von Jahr zu Jahr gesteigert werden. Wie hoch war das geometrische Wachstum in den letzten 10 Jahren bei Umsatz, Gewinn, CF. Hat das Unternehmen hohe CF-Margen bzw. Umsatzrenditen, EK-/GK-Renditen. Wie die Investitionen in % CF u. der Free-Cash-Flow. Wie sieht das Geschäftsmodell aus. Wie die Marktstellung. Taugt das Management was. Gibt der Markt zukünftiges Wachstum her. Hat das Unternehmen eine herausragende Stellung bzw. Marktfüherschaft im Markt. Sind die Bilanzen bzw. das Unternehmen solide. Ist das Unternehmen gering bis kaum verschuldet. Wie hoch ist die Eigenkapital-Quote, etc.

 

Erst wenn die Qualität stimmt kommt die Bewertung. Günstige Unternehmen nach KGV, KCV, KBV u. KUV bzw. hoher Dividendenrendite gibt es wie Sand am Meer. Diese Unternehmen sind zwar billig, aber die meisten sind den Preis nicht wert, da die Qualität nicht stimmt. Oftmals sind Unternehmen mit niedrigem KGV, etc. hoch verschuldet, haben negativen Free-Cash-Flow, keine oder nur geringe CF-Margen bzw. Umsatzrenditen, ein stagnierendes oder rückläufiges Geschäftsmodell, etc. Wenn man nach Qualität zum günstigen Preis schauen will muss man schon genauer hinschauen u. allzuviel bleibt auch nicht mehr übrig.

 

***

 

Wenn du ein Einzelaktienportfolio als Ersatz für ein Aktien-ETF-Porftolio aufbauen willst würd ich mich auf die Marktführer der Branchen konzentrieren u. ggf. grob nach Regionen/Ländern diversifizieren u. vielleicht ein paar mehr Aktien nehmen. Dann muss man auch nicht genauer auf die Unternehmen schauen, macht ein ETF ja auch nicht der market-cap-gewichtet. Mit KGV bzw. Dividendenrendite kommt man da nicht weit, allein diese Kriterien zu berücksichtigen kann m.E. zu falschen u. verzerrten Ergebnissen führen.

Marktführer/Bluechips muss man auch nicht ständig beobachten, bei Mid- oder Small-Caps dürfte das eher der Fall sein.

 

Wenn du bewusst Einzeltitel auswählen willst u. ein relativ konzentriertes Einzeltitel-Portfolio halten willst, reichen die von dir genannten Kriterien wie geringes KGV bzw. hohe Dividendenrenditen bei weitem nicht aus. Aktien mit KGV unter 10 wirst du eimerweise finden. In den meisten Fällen ist erfahrungsgemäss die niedrige Bewertung entweder branchenbedingt oder hat seinen Grund (s. Begründungen oben).

 

Bei aktiver Einzeltitelauswahl sollte man die Unternehmen ganz genau anschauen, mit den von dir genannten Kriterien kommt man da nicht weit. Die Gefahr ist gross, dass man sich da Ramsch einkauft bzw. hoch verschuldete Unternehmen, defizitäre Unternehmen, etc. Allein auf die Bewertung zu schauen ist m.E. fahrlässig.

 

Divende muss versteuert werden und der Kurs wird am Ex-Tag um genau diesen Betrag festgestellt. Somit dürfte es besser sein wenn das Geld im Unternehmen verbleibt, sofern was sinnvolles damit angestellt wird. Unternehmen mit hoher Dividende gibt es massenweise, auch mit einem KGV unter 10. Aber nur ganz, ganz weniger Unternehmen hiervon würd ich kaufen. Desweiteren würd ich drauf schauen, dass die Dividende max. 60% des Gewinns ausmacht u. in keinem Falle aus der Substanz bezahlt wird. Ebenso dass gute Free-Cash-Flows erwirtschaftet werden.

 

Aktien mit hoher Dividendenrendite u. KGV unter 10:

 

  • France Telecom Div.-Rendite 2010: 8,5%, KGV 9,1
  • Posco Div.-Rendite 2010: 8,5%, KGV 3,9
  • Vivendi Div.-Rendite 2010: 7,6%, KGV 8,5
  • Telefonica 2010: 7,2%, KGV 9,1
  • Zurich Financial Services 2010: 7,0%, KGV 6,6
  • Aviva Div.-Rendite 2010: 7,0%, KGV 7,8
  • Banco Santander Div.-Rendite 2010: 6,5%, KGV 8,7
  • KPN Div.-Rendite 2010: 6,5%, KGV 9,6
  • Enel Div.-Rendite 2010: 6,5%, KGV 9,0
  • Deutsche Beteiligungs AG Div.-Rendite 2010: 6,3%, KGV 9,4
  • EON, Gas Natural, Royal Dutch Shell, ENI, Hannover Rück, Vodafone, BT Group, RWE, Total, AstraZeneca, Ele Lilly, Cham Paper Group, Esprit, Baloise Holding, Munich RE, Axel Springer, Repsol, Allianz, Pfizer, Sanofi-Aventis, Merck, Banco Bilbao, Benetton, etc., etc.

 

Nur ganz wenige würd ich bei Einzelselektion bzw. näherem hinsehen auch mitaufnehmen wenn ich ein konzentriertes Portfolio mit wenigen Werten halten wollte. Auch wenn eigentlich alle Unternehmen "optisch" günstig aussehen. Es gibt halt diverse Haken.

 

Denke auch, dass wenn man bewusste aktive Einzeltitelauswahl betreibt u. die Unternehmen ganz genau anschaut nicht alle Branchen braucht. Im Gegenteil, die Unternehmen stehen dann im Vordergrund. Manche Hauptbranchen überschneiden sich auch teilweise.

 

***

 

Style-Faktoren wie Value, Growth, Blend sind m.E. Humbug. Hatte mal diverse Einteilungen, u.a. morningstar näher angeschaut: click1, click2, click3.

 

Einteilung ist ziemlich schwammig u. kaum abgrenzbar. Ein Unternehmen, das grauselige Rentabilitätszahlen hat u. bspw. hoch verschuldet hat eine optisch günstige Bewertung nach KGV, KCV, etc. Dieses Unternehmen wird Value zugeordnet. Ein Unternehmen mit vielleicht derselben Bewertung aber sehr profitabel u. rentabel mit hohem Wachstum wird dann Growth zugeordnet. Ein Unternehmen wo beides gleich gut ist wird Blend zugeordnet, genauso wie ein Unternehmen wo beides grottenschlecht ist.

 

m.E. sind die Style-Faktoren rein Null aussagefähig. Würd ich gar nicht beachten. Kleinere Unternehmen nur wenn man sie sich sehr genau angeschaut hat, teilweise sind die Dinger unglaublich volatil u. auch risikoreich. Und wie gesagt als ETF-Ersatz bzw. wenn ich die Unternehmen nicht ausführlich analysieren bzw. beobachten will würd ich ausschliesslich auf Bluechips setzen. Diese sind in den marktbreiten Indizes mit hohem Anteil vertreten, sind idR repräsentative Branchenvertreter u. in sich diversifiziert.

 

***

 

Wenn man sich jedoch die Mühe machen will die Unternehmen in die man investiert ganz genau anschauen will, dann kann man im SC-Bereich tolle Unternehmen finden. Diese sollte man dann aber auch regelmässig beobachten. Bei Bluechips u. Diversifikation ist es m.E. nicht erforderlich die Unternehmen näher anzuschauen, wenn man einen quasi-ETF-Ersatz sucht. Ein ETF macht das auch nicht u. hat die Branchen u. Bluechips in ausreichend hohem Mass gewichtet. Bluechips sind auch idR repräsentative Branchenvertreter.

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Kaffeetasse

interessante sache, supertobs ;) die profis sind ja schon heftigst dabei, dich zu unterstützen.

ich würde z.b. folgende 10 titel nehmen:

bhp, j+j, nestle, p+g, telefonica, santander, basf, e.on, siemens, bat...mal relativ flott zusammengebraint :w00t:

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supertobs

O, o, da bekomme ich ja ganz schön mein Fett weg. Das habe ich schon etwas geahnt.... Die Auswahl der Aktien erfolgte wirklich nur oberflächlich.

 

Was man aber sehen kann, das man mit 10 Aktien durchaus ein recht breit abgedecktes Portfolio gestalten kann. Die Aktienauswahl ist sicher noch zu verbessern. Vielleicht gibt es zielführende Ratschläge? Ich könnte das Portfolio auch erst mal für Europa bauen. Diese Unternehmen kenne ich auch besser.

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Kaffeetasse

nimm am besten grosse, in sich schon stark diversifizierte konzerne mit starken marktanteilen. im prinzip ganz nach dem prinzip von juros kernportfolio.

wenn du dich auf europa beschränken möchte schlage ich mal folgende 10 werte vor:

bat, bhp, basf, banco santander,e.on, novartis, reckitt benckiser, siemens, telefonica, unilever

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juro
· bearbeitet von juro66

O, o, da bekomme ich ja ganz schön mein Fett weg. Das habe ich schon etwas geahnt.... Die Auswahl der Aktien erfolgte wirklich nur oberflächlich.

 

Nö, so war das nicht gemeint. Wollte lediglich ein paar konstruktive Hinweise geben bzw. potenzielle Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.

 

 

Was man aber sehen kann, das man mit 10 Aktien durchaus ein recht breit abgedecktes Portfolio gestalten kann. Die Aktienauswahl ist sicher noch zu verbessern. Vielleicht gibt es zielführende Ratschläge? Ich könnte das Portfolio auch erst mal für Europa bauen. Diese Unternehmen kenne ich auch besser.

 

Ja, mit 10 Aktien kann man sehr gut diversifzieren, ohne alle Hauptbranchen abdecken zu müssen. Würde mich jetzt nicht an Regionen festmachen, sondern an guten u. soliden Unternehmen, die zu einem einigermassen günstigen Preis zu kaufen sind. US-Aktien, etc. kann man genausogut beurteilen m.E. wie europäische Aktien.

 

 

Mit Johnson&Johnson (Pharma/Gesundheit) kann man als konservatives Investment wahrscheinlich nicht allzuviel falsch machen. Liefert seit mehr als 10 Jahre kontinuierliche u. überdurchschnittliche Free-CF, CF-Margen, Umsatzrenditen, EK-Renditen. Das Unternehmen hat eine hohe Eigenkapital-Quote. Es handelt sich hierbei um eines der grössten Unternehmen der Branche mit hohem Diversifizierungsgrad u. einem eher konservativen Investment. Die Bewertungen sind absolut ok. u. gemessen an der Profitabilität mehr als gerechtfertigt. Wachstum war in den letzten 10 Jahren überdurchschnittlich.

 

In der Branche sind ausserdem Abbott Laboratories (US0028241000), Roche Holding, Sanofi-Aventis oder auch Teva Pharmaceuticals oder Novartis zu nennen. Merck, Pfizer, oder auch Glaxo-Smithkline sind zwar günstig bewertet, aber m.E. insgesamt die schlechtere Wahl.

 

Nestle bzw. P&G dürften auch keine schlechte Wahl sein.

 

British American Tobacco ist ebenfalls sehr gut aufgestellt u. ziemlich unzyklisch.

 

Eine China Mobile hat beeindruckende Zahlen u. ist ausserdem noch günstig bewertet u. hat eine sehr starke Marktstellung. Vodafone hat auch tolle Zahlen u. ist ausserdem günstig bewertet.

 

Pepsi könnte ggf. auch interessant sein. Gute Zahlen u. wesentlich günstiger bewertet als Coca-Cola.

 

Esprit könnte auch interessant sein. Gutes Zahlen bei rel. günstiger Bewertung.

 

Texas Instruments ist ebenfalls ne grosse Nummer mit sehr guten Profitabilitätszahlen u. Free-CF im Halbleiter-/Chipbereich. Das Schweizer Unternehmen Synthes ist im Medizintechnikbereich auch stark vertreten mit guten Rentabilitäskennzahlen, etc.

 

 

Wie man sieht die meisten Unternehmen aus dem eher nichtzyklischen Bereich bzw. Bereichen die vielleicht besser kalkulierbar sind als andere Bereiche (Finanzen, Automobilindustrie, etc.). Und Unternehmen mit guten Margen u. einigermassen Bewertung.

 

BP soll ein Zock sein, dann ist es ok., ansonsten sind die Zahlen von BP momentan aufgrund der Sondersituation nicht aussagefähig, da die Zukunft ziemlich unkalkulierbar ist. Zock kann grandios aufgehen aber auch nicht. Ist aber ok.

 

Von Extremzykliklern wie Arcelor-Mittal würd ich in einem Portfolio, bei dem ich Unternehmen nicht ausführlich u. regelmässig analysieren will die Finger lassen. Bringt hohe Vola u. Drawdowns rein u. die Lage kann sich auch schnell mal ändern. Nur sehr schwer kalkulierbar.

 

Die bisher ausgewählten Unternehmen find ich jetzt bis auf H&M nicht besonders, wobei H&M zwar gute Zahlen hat u. Geschäftsmodell u. solide ist, aber auch nicht mehr ganz günstig zu haben ist.

 

 

***

 

Unter dem Aspekt, dass der Einzelaktienanteil ergänzend sein soll, würd ich das Ganze relativ simpel halten u. nicht auf Biegen u. Brechen alle Branchen bzw. Regionen, etc. abdecken wollen. Einfach auf gute Unternehmen achten u. ganz grob diversifizieren.

 

Finde ein Direkt-Engagements in Aktien jedenfalls lobenswert. Reinheitsgebot hat schon was wenn man direkt ohne zwischengestaltete Institution am Unternehmen beteiligt ist.

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juro
· bearbeitet von juro66

Was man aber sehen kann, das man mit 10 Aktien durchaus ein recht breit abgedecktes Portfolio gestalten kann. Die Aktienauswahl ist sicher noch zu verbessern. Vielleicht gibt es zielführende Ratschläge? Ich könnte das Portfolio auch erst mal für Europa bauen. Diese Unternehmen kenne ich auch besser.

 

US-Firmen kann man oftmals sogar besser beurteilen als europäische Werte. IR - Investor Relationship (s. homepage) ist meist wesentlich ergiebiger als bei europäischen Werten. Von der Bilanzierung, etc. her bzw. Einschätzung mindestens genausogut bewertbar wie europäische Unternehmen m.E.

 

Bei asiatischen Werten bzw. EM-Werten wirds da teilweise schon schwieriger. Bilanzierungsrichtlinien, etc.

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Perdox

Hallo Supertobs,

nach Deinen super interessanten Musterdepots bin ich gespannt, was Du hier ausarbeitest! Freu mich darauf! Wie Juro schon gesagt hat würde ich allerdings wie er vorgehen. Was sind für Dich die besten Unternehmen und warum? Kann ich diese vielleicht günstig einkaufen? So würde ich dann langsam und kontinuierlich auf mein Depot kommen. Einer der größten Fehler die man aus meiner Sicht machen kann in der Aktienwelt ist es direkt 30 Werte zukaufen unabhängig welche Bewertung sie haben nur um zu diversifizieren. Die Zeit wo man den Wert den man gerne haben möchte günstig kaufen kann kommt immer irgendwann. Solange muss man halt warten. Kaufe nur Topunternehmen zu günstigen Preisen und irgendwann kommt die Diversifikation von alleine. Buffett ist mit seinem Portfolio mittlerweile aus meiner Sicht äußerst gut diversifiziert. Aber das kam nicht von heute auf morgen sondern ist das Ergebnis von jahrelanger extrem erfolgreicher konsequenter und harter Arbeit. Ansonsten wünsche ich Dir viel Glück und Erfolg für das Depot hier!

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Emilian

Der supertobs - als aktiver Fondsmanager, an den Gedanken muss ich mich erstmal gewöhnen. Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Glück und werde Deine Fortschritte hier mitverfolgen und wer weiß, vielleicht wird es ja das Sahnehäubchen obendrauf.

 

Gruß Emilian.

 

 

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otto03

Die Versuche "dem" Markt (welchem auch immer) durch geglaubte persönliche Infprmationsvorsprünge gegenüber den anderen Marktteilnehmern, besserer Einschätzung gegenüber den abertausenden natürlich schlechter informierten professionellen Spielern - oder durch an EMA/SMA MACD oder an was auch immer orientiertem Ein-/Ausstiegen ein Schnippchen zu schlagen (selbstverständlich nach Kosten) hören hoffentlich nie auf; irgendjemand muß ja für gehandelte Kurse sorgen (damit die Institutionellen nicht alleine(?) die Preissetzungsmacht haben und sich bei den passiven die Kurse bewegen...

 

Good Luck :thumbsup:

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Kaffeetasse

nichts ist leichter als das^^ einfach den dax ohne die deutsche telekom z.b. kaufen :lol:

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supertobs
· bearbeitet von supertobs

Vielleicht sollte ich einiges klar stellen. Es geht mir hier nicht darum, den Markt zu schlagen durch Stockpicking und Markettiming. Primär hat es mich interessiert, ein möglichst den Grundideen analog dem ETF Portfolio ein Einzelaktiendepot zu entwickeln das möglichst die Welt abdeckt. Hier könnte man auch rein statistisch vorgehen und mit Pfeilen auf Aktienlisten werfen. Ich wollte aber einige Mindestanforderungen, d.h. die Verteilung über Industrien, Regionen, Stil und Größe erreichen. Ich denke eine solche Aufteilung ist mir auch gelungen. Es sind also 10 Aktien zu finden die gleichzeitig die obigen Kritierien erfüllen. Das könnte schon gelingen, wobei ich vielleicht den Begriff "blend" wieder rausnehmen könnte um etwas mehr Freiheit zu bekommen.

 

Leider habe ich die Diskussion etwas in die falsche Richtung gedrückt durch KGV < 10 und möglichst bei Buchwert kaufen. Ich bin kein Value-Anleger und weit davon entfernt, wie kezboard und juro wirklich ernsthaft Aktienanalysen zu betreiben. Ich möchte eben Blue-Chips kaufen und diese auch nicht völlig "überteuert". DIe Argumente effizienter Markt und einhergehendes zu jeder Zeit "faires" Bewertungsniveau kenne ich. Wie juro es schön beschreibt "Qualitätsaktien zum günstigen Preis". Zwischenzeitlicher Verkauf wäre zugelassen, aber trotzdem sollte es mehr Buy & Hold werden also kein traden. Bei der Auswahl der Aktien könnte man relativ unbedarft rangehen (wie ich siehe oben), eine analytische Wahrheit läßt sich nicht finden.

 

Warum das ganze überhaupt? Das ETF-Portfolio läuft gut und ich folge den Regeln da nach wie vor. Ich brauch nichts mehr entscheiden, sondern gleiche Monat für Monat nur Soll/ist ab und kaufe zu. Das soll der Hauptteil bleiben. Mit einem Blue-CHip-Einzelaktiendepot wäre man noch etwas näher dran, verfolgt auch diese Firmen mehr, bekommt die Jahresbericht, direkte Dividendenzahlungen usw. Ist sicher interessant. Mehr als 10 Aktien kann man da eh nicht näher verfolgen.

 

Zeitlichen Stress habe ich keinen. Ich würde vielleicht alle 3-4 Monate mal eine Aktie direkt dazukaufen. Es muss eben passen in die obigen Kriterien. Ich werde deshalb die diversen Aktienmusterdepots und Analysen hier etwas mitverfolgen.

 

Als nächsten eindeutigen Kaufkandidaten habe ich die Münchener Rück ausgemacht. Das wäre Large, Europa und Value, KGV <10, Buchwert bei knapp 1. Zusatzinfo: Habe mich letztens erst mit ein paar Munich Re Managern unterhalten, die sich bitter über die schlechte Bewertung beschwert haben. Die haben aber auch bei 350 Euro noch gekauft ;-). Ansonsten werde ich da nichts übers Knie brechen.

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Sapine

Als nächsten eindeutigen Kaufkandidaten habe ich die Münchener Rück ausgemacht. Das wäre Large, Europa und Value, KGV <10, Buchwert bei knapp 1. Zusatzinfo: Habe mich letztens erst mit ein paar Munich Re Managern unterhalten, die sich bitter über die schlechte Bewertung beschwert haben. Die haben aber auch bei 350 Euro noch gekauft ;-). Ansonsten werde ich da nichts übers Knie brechen.

Du weißt, dass ich selbst auch einen halb passiven Ansatz verfolge bei meiner Einzelaktienauswahl (und ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat).

 

Ich will Dich aber ähnlich wie Juro66 - wenngleich nicht halb so fundiert - davor warnen, mit einfachen Kriterien wie niedrigem KGV, geringem Buchwert und hoher Dividendenrendite zu selektieren. Da hast Du wirklich ein hohes Risiko, faule Pflaumen einzusammeln. Entsprechend negative Erfahrungen habe ich schon lange hinter mir. Ich fand die kontinuierlich positive Entwicklung von Unternehmen beim zweiten Hinsehen bedeutend vertrauenerweckender als kurzfristig gute Einzelkennzahlen, die häufig gerade durch negative Ereignisse/Aussichten zustande kommen. Gerade, wenn man wie Du ja sagst, die Aktien nicht tagtäglich im Fokus haben möchte, ist ein "stabiles" Verhalten der Aktien von Vorteil.

 

Hohe oder niedrige Dividendenrendite ist für mich in erster Linie eine Frage, ob man laufende Erträge haben möchte oder nicht. Durch eine Übergewichtung von Dividendenwerten sollte aber auch eine einseitige Ausrichtung in Bezug auf Growth/Value entstehen. Da muss man bewusst gegensteuern, wenn die Ausgeglichenheit nicht leiden soll.

 

Über eines muss man sich mit einem Einzelaktiendepot aber im klaren sein... das private Postvolumen kann sich leicht vervielfachen und will gehandelt werden.

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juro
· bearbeitet von juro66

Du weißt, dass ich selbst auch einen halb passiven Ansatz verfolge bei meiner Einzelaktienauswahl (und ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat).

 

Ich will Dich aber ähnlich wie Juro66 - wenngleich nicht halb so fundiert - davor warnen, mit einfachen Kriterien wie niedrigem KGV, geringem Buchwert und hoher Dividendenrendite zu selektieren. Da hast Du wirklich ein hohes Risiko, faule Pflaumen einzusammeln. Entsprechend negative Erfahrungen habe ich schon lange hinter mir. Ich fand die kontinuierlich positive Entwicklung von Unternehmen beim zweiten Hinsehen bedeutend vertrauenerweckender als kurzfristig gute Einzelkennzahlen, die häufig gerade durch negative Ereignisse/Aussichten zustande kommen. Gerade, wenn man wie Du ja sagst, die Aktien nicht tagtäglich im Fokus haben möchte, ist ein "stabiles" Verhalten der Aktien von Vorteil.

 

Hohe oder niedrige Dividendenrendite ist für mich in erster Linie eine Frage, ob man laufende Erträge haben möchte oder nicht. Durch eine Übergewichtung von Dividendenwerten sollte aber auch eine einseitige Ausrichtung in Bezug auf Growth/Value entstehen. Da muss man bewusst gegensteuern, wenn die Ausgeglichenheit nicht leiden soll.

 

Über eines muss man sich mit einem Einzelaktiendepot aber im klaren sein... das private Postvolumen kann sich leicht vervielfachen und will gehandelt werden.

 

Hey Sapine, schön mal wieder was von dir zu lesen. Denke, dass die Bewertung so ziemlich als letztes kommen sollte.

 

Die Qualität hat oberste Priorität - messbar anhand von kontinuierlichem Wachstum wie Umsatz, Gewinn, (Free-)Cash-Flow. Gute Rentabilität u. Profitabilität wie Free-Cash-Flow-Marge, Umsatzrendite, Gesamtkapitalrendite, etc. Verschuldung sollte idR nicht zu hoch sein. Einigermassen EK-Quote.

 

Aber auch qualitativ wie z.B. gutes u. zukunftsträchtiges Geschäftmodell u. Marktstellung. Gute Zukunftsaussichten. Eingermassen kalkulierbar sollte das Unternehmen sein. Starke Produkte. Etc.

 

Die Bewertung kann man erst definieren wenn man die Qualität einigermassen einschätzen kann. Sonst ist das Ganze m.E. ein Blindflug. Extrem günstige Bewertungen haben fast immer einen Haken u. man holt sich wirklich Pflaumen ins Portfolio.

 

Entweder Top-Qualität günstig einkaufen oder mittlere Qualität zum Schnäppchenpreis. Schlechte Qualität niemals!! Das ist meine Vorstellung von Valueinvestor.

 

Die üblichen Definitionen wie von MSCI oder morningstar bzgl. Value haben m.E. nichts mit Value zu tun wie es z.B. auch Warren Buffett praktiziert. Value-Titel können extrem hohes Wachstum haben. Wachstum hat m.E. rein gar nichts mit Value zu tun. Die Qualität muss nur zu einem akzeptablen Preis kaufbar sein.

 

 

 

Ich fand die kontinuierlich positive Entwicklung von Unternehmen beim zweiten Hinsehen bedeutend vertrauenerweckender als kurzfristig gute Einzelkennzahlen, die häufig gerade durch negative Ereignisse/Aussichten zustande kommen. Gerade, wenn man wie Du ja sagst, die Aktien nicht tagtäglich im Fokus haben möchte, ist ein "stabiles" Verhalten der Aktien von Vorteil.

 

Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Kontinuierlich positive Entwicklung der Zahlen. Das ist auch für mich ein ganz wichtiger Punkt u. ein Qualitätskriterium. Ist das Unternehmen einigermassen kalkulierbar. Einmaleffekte sollten vernachlässigt werden. Das sind dann auch sehr gute Unternehmen für Langfristinvestments, die man idR einfach laufen lassen kann. Es gibt keine Garantie für die Zukunft, aber starke Marken u. Marktstellung schrecken die Konkurrenz ab. Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass sich die Unternehmen auch zukünftig gegen die Konkurrenz behaupten werden.

 

Sehr gute Beispiele sind Coca-Cola, Nestle oder auch zB J&J oder PG (nur um ein paar wenige zu nennen). Richtige Schäppchen wird man hier wahrscheinlich nie machen können. Aber es gibt genügend Möglichkeiten günstig einzukaufen. Wobei das bei solchen Qualitätsunternehmen langfristig gar nicht so wichtig ist m.E. wenn man die Unternehmen langfristig halten will.

 

Aus dem DAX fallen mir momentan gerademal 3-4 Unternehmen ein, die solchen Kriterien entsprechen würden.

 

 

Über eines muss man sich mit einem Einzelaktiendepot aber im klaren sein... das private Postvolumen kann sich leicht vervielfachen und will gehandelt werden.

 

Wenn man regelmässig mit frischem Geld investieren will seh ich so ein Einzeltitelportfolio geradezu als optimal an. Perdox hat es schön beschrieben. Einfach immer Top-Unternehmen kaufen Zug um Zug, dann ergibt sich eine Diversifikation von selber.

 

Ich bin der Auffassung, dass man gar nicht alle Branchen haben muss. Im Gegenteil. Es gibt zu viele Branchen wo kaum Geld verdient wird u. die Qualität einfach nicht stimmt. Bzw. hohes Risiko bei begrenzten Chancen. Fokus liegt ganz klar bei guten Unternehmen. Bottom-Up.

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Kaffeetasse

stümmt...sorry für off topic, @supertobs.

 

ich sehe da aber im prinzip nicht wirklich n grosses problem drin, sich schnell ein einigermassen gut regional und nach branchen diversifiziertes welteinzelaktiendepot zu bauen: mach halt 30/30/30/10 nordamerika/europa/emerging markets/ pacific, genau wie im etf portfolio global oder im arero-aktienanteil. minimum kapitaleinsatz sollte so bei 10000 liegen. dann kuckst du noch, dass deine titel 8-10 verschiedenen branchen angehörn und solide grosse global player sind mit langfristiger guter geschäftsentwicklung, starken marken und guter marktstellung.

 

n bsp:

north america

1) procter+gamble (haushalts- und konsumgüter)

2) coca cola (getränke)

3) johnson+johnson (pharma und medizintechnik)

europe

4) siemens (technologie)

5) basf (chemie)

6) nestle (nahrungsmittel)

em

7) china mobile (telekommunikation)

8) infosys (software)

9) lukoil (öl/gas)

pacific

10) bhp billiton ltd (rohstoffe)

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supertobs

Habe heute eine Charge Münchener Rück gekauft. Damit Europa, Blend und Large abgedeckt. Für einen Finanztitel eine gute Wahl finde ich.

 

Als nächstes wäre ich mal an einer Aktie aus Pacific interessiert. Ich dachte an Australien / Rohstoffe oder Japan / Automobil oder Japan / Technologie. Jemand einen Tipp a la "Qualität zum günstigen Preis"?

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Kezboard

Als nächstes wäre ich mal an einer Aktie aus Pacific interessiert. Ich dachte an Australien / Rohstoffe oder Japan / Automobil oder Japan / Technologie. Jemand einen Tipp a la "Qualität zum günstigen Preis"?

Hallo supertobs,

 

probiere es doch mal wie folgt:

 

Für Australien / Rohstoffe kann ich dir Coal & Allied Industries empfehlen. Mehrheitseigner ist Rio Tinto, die EKR liegt in den letzten 5 Jahren im Schnitt bei 33%, die Umsatzrendite bei 19%. Schulden gibt es kaum, der Free Cash Flow ist ganz ordentlich und der Gewinn stieg bis zum Krisenjahr 2009 auch ganz gut an, kann sich mit fast 600 Mio. AUD aber immer noch sehen lassen.

 

Bei Japan / Automobil würde ich nicht direkt zu einem Autobauer raten (eine eher ungewisse Zukunft), sondern den zweitgrößten Baumaschinenhersteller der Welt, Komatsu, nehmen. EKR der letzten 5 Jahre 19%, Umsatzrendite 7%, stabiler Free Cash Flow, passable Verschuldung und ein relativ konstantes Gewinnwachstum bis zum Geschäftsjahr 2008/2009. Ist halt eine konjunkturabhängige Branche - wird viel gebaut, braucht man viele Bagger ;)

 

Als Technologietitel aus Japen würde ich zu NTT Docomo tendieren, die Aktie ist allerdings mit 1.300 EUR nicht ganz billig. EKR mit 14% zwar etwas niedrig, dafür eine Umsatzrendite von 12% jeweils im 5-Jahresschnitt. Verschuldungsgrad ist gut, Gewinnwachstum rel. konstant und der hohe Free Cash Flow lässt weiteres Kurspotenzial zu.

Als Alternative würde ich Canon nehmen, die auch eine relativ niedrige EKR von 12% haben und eine Umsatzrendite von annährend 9% ausweisen. Die Verschuldung ist mehr als zufriedenstellend, Gewinnwachstum ließ 2008 und 2009 konjunkturabhängig stark nach und der Free Cash Flow ist relativ stabil.

Ein weiterer - qualitativ hochwertiger - Favorit von mir wäre Fanuc, allerdings sind diese bereits sehr ambitioniert bewertet. Bis auf die (anscheinend sind japanische Unternehmen sehr gut mit Eigenkapital ausgestattet) niedrige EKR sind die anderen Werte alle Topp.

 

Ich hoffe, für dich ist was dabei. Ansonsten gilt: besorge dir so viele GB's wie möglich und lese dich in die Materie ein. Dann kannst du in der jeweiligen Peer Group einen guten Vergleich ziehen und weißt, wer profitabel arbeitet und wer nicht.

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supertobs
· bearbeitet von supertobs

Ein paar Fragen drängen sich mir noch auf:

 

  • Wird es bei dem 20% bleiben oder ist das erst mal vorläufig?
  • Soll das Einzelaktienportfolio dasselbe Risiko-/Chancenprofil wie der Aktienanteil im ETF-Portfolio haben?
  • Nach welchen Kriterien darf auch mal verkauft werden?
  • Ist das Einzelaktienportfolio langfristig ausgerichtet?
  • Gibt es weitere Kriterien bei der Aktienauswahl bzgl. Profitabilität/Rentabilität der Unternehmen?
  • Sollen die Aktien einfach nur billig bzgl. günstig bewertet sein oder sollten die Unternehmen auch eine gute Qualität aufweisen?

 

Hallo juro,

 

ich habe die letzten Tage über den Ansatz viel nachgedacht und eifrig Deine Analysen im Musterdepot gelesen. Zu Deinen Fragen:

 

- Die 20% sind schon eher die obere Grenze. 20% bei 10 Aktien hieße 40K in 10 Titeln. Das will ich erst mal aufbauen.

 

- Ja, das Einzelaktiendepot soll meinen RK1/2/3 Ansatz und den RIsiken dort entsprechen. Ich will keinen Sattelite als Zock-Entschuldigung. Ich kann z.B. wunderbar Einzeltitel kaufen um die TER einiger Regionen-ETF zu senken. So wäre eine BHP Billiton für 0% TER eine nette Beimischung zum MSCI Pacific mit 0,4% TER. Ebenso gibt es ja immer noch keinen MSCI North America Value. Hier kann ich 2-3 Titel platzieren und so meine eigentliche Strategie umsetzen. Z.B. ist mein Kauf der Münchener Rück so ein Beispiel für MSCI Europe Value. Ebenfalls könnte ich selektiv bei RK1/2 EInzeltitel nehmen. Das Einzeltiteldepot muss für mich in das Hauptbild passen. Von etwas anderem a la Bottom-Up wäre ich überfordert,

 

- Verkaufen würde ich wohl bei KGV > 30 und völligem unverständlichen Abheben einer Modeaktie. Meiner Watchlist entsprechend aber unwahrscheinlich. Verkauf auch zulässig, wenn ich etwas Kapital brauche z.B. für ein Auto oder so.

 

- Ja, das EInzelaktiendepot ist langfristig ausgelegt

 

Die Auswahlkriterien sind Blue-Chip, "Qualität zum günstigen Preis" mit Wohlfühlfaktor wie Du es auch schön geschrieben hast.

 

 

Wenn das Einzelaktienportfolio lediglich die Funktion eines gut diversifizierten Aktienportfolios aufweisen sollen ohne die Unternehmen genauer betrachten zu wollen, dann wäre so ein Top-Down-Ansatz (analog dem Kernportfolio-Thread) m.E. völlig ausreichend. Dann sollte man sich m.E. aber auf die Bluechips konzentrieren. Insbesondere bei B&H zu empfehlen. Ein konzentriertes Portfolio von 10 Aktien dürfte dann aber vielleicht ein wenig knapp bemessen sein. Bei B&H wären 20 Aktien aber m.E. völlig ausreichend (2 aus jeder Branche bei quasi-ETF-Ersatz).

 

Wenn du ein Einzelaktienportfolio als Ersatz für ein Aktien-ETF-Porftolio aufbauen willst würd ich mich auf die Marktführer der Branchen konzentrieren u. ggf. grob nach Regionen/Ländern diversifizieren u. vielleicht ein paar mehr Aktien nehmen. Dann muss man auch nicht genauer auf die Unternehmen schauen, macht ein ETF ja auch nicht der market-cap-gewichtet. Mit KGV bzw. Dividendenrendite kommt man da nicht weit, allein diese Kriterien zu berücksichtigen kann m.E. zu falschen u. verzerrten Ergebnissen führen.

Marktführer/Bluechips muss man auch nicht ständig beobachten, bei Mid- oder Small-Caps dürfte das eher der Fall sein.

 

Wenn du bewusst Einzeltitel auswählen willst u. ein relativ konzentriertes Einzeltitel-Portfolio halten willst, reichen die von dir genannten Kriterien wie geringes KGV bzw. hohe Dividendenrenditen bei weitem nicht aus. Aktien mit KGV unter 10 wirst du eimerweise finden. In den meisten Fällen ist erfahrungsgemäss die niedrige Bewertung entweder branchenbedingt oder hat seinen Grund (s. Begründungen oben).

 

...

 

Denke auch, dass wenn man bewusste aktive Einzeltitelauswahl betreibt u. die Unternehmen ganz genau anschaut nicht alle Branchen braucht. Im Gegenteil, die Unternehmen stehen dann im Vordergrund. Manche Hauptbranchen überschneiden sich auch teilweise.

 

Style-Faktoren wie Value, Growth, Blend sind m.E. Humbug. Hatte mal diverse Einteilungen, u.a. morningstar näher angeschaut: click1, click2, click3.

 

Einteilung ist ziemlich schwammig u. kaum abgrenzbar. Ein Unternehmen, das grauselige Rentabilitätszahlen hat u. bspw. hoch verschuldet hat eine optisch günstige Bewertung nach KGV, KCV, etc. Dieses Unternehmen wird Value zugeordnet. Ein Unternehmen mit vielleicht derselben Bewertung aber sehr profitabel u. rentabel mit hohem Wachstum wird dann Growth zugeordnet. Ein Unternehmen wo beides gleich gut ist wird Blend zugeordnet, genauso wie ein Unternehmen wo beides grottenschlecht ist.

 

m.E. sind die Style-Faktoren rein Null aussagefähig. Würd ich gar nicht beachten. Kleinere Unternehmen nur wenn man sie sich sehr genau angeschaut hat, teilweise sind die Dinger unglaublich volatil u. auch risikoreich. Und wie gesagt als ETF-Ersatz bzw. wenn ich die Unternehmen nicht ausführlich analysieren bzw. beobachten will würd ich ausschliesslich auf Bluechips setzen. Diese sind in den marktbreiten Indizes mit hohem Anteil vertreten, sind idR repräsentative Branchenvertreter u. in sich diversifiziert.

 

Ich stimme Dir im Wesentlichen zu. Ich denke aber ein Top-Down-Ansatz wie meiner (jetzt mal abgesehen von Value/Growth-Style) kann wunderbar mit einem "Qualität zum günstigen Preis" kombiniert werden. Als Beispiel: Für den Finanzsektor habe ich die Münchener Rück gekauft. Das ist doch ein Finanz-Wohlfühltitel. Die größte Bank der Welt hingegen einfach als Marktführer zu kaufen sagt mir dann doch nicht so zu.

 

Ich habe Deine und Kezboards-Analysen gescreent und mich auch sonst noch etwas belesen. Für steht folgende Watchlist:

- BHP Billiton (klarer Kauf)

- Johnson & Johnson (klarer Kauf)

- China Mobile (muss noch grübeln)

- Procter & Gamble (muss noch grübeln)

(- Wincor Nixdorf (für Mid-Cap und TEchnologie) -> Nur wenn ich blind Kezboard vertraue .... (also, muss auch noch grübeln))

 

Zusammen mit BP, MuRe und meiner eigenen Firma (MA-Aktien, Blue-Chip) habe ich schon 7 Titel die fast perfekt auch die Weltregionen, 7 Industrien darstellen abdecken und zudem Valuelastig sind. Eben wie mein ETF-Portfolio.

 

Mit einem Top-Down-Ansatz, kombiniert mit ausgewählten Aktien ohne Zeitdruck und Kaufzwang fühle ich mich gut unterwegs. Nebenbei lerne ich eine Menge über die Firmen, Auslandsaktien etc. Meine TER könnte ich nebenbei noch um 20% senken.

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