Zum Inhalt springen
BondWurzel

7,000% Venezuela, Boliv. Republik EO-Bonds 2005

Empfohlene Beiträge

Karl Napf

Venezuela bleibt nur der radikale Währungsschnitt

 

Wie das Finanzministerium in Caracas mitteilte, müssen für einen Dollar statt bisher 4,4 nun 6,3 Bolivares bezahlt werden. Damit müssen 43,18 Prozent mehr für den Dollar ausgegeben werden.

 

Nach Schätzung der Bank HSBC ist Venezuelas gesamtes Staatsdefizit auf 116 Prozent des Bruttoinlandproduktes gestiegen, nimmt man die diversen Nebenhaushalte, über die Chávez seine politisch motivierten Hilfszusagen an die Bruderländer des "Sozialismus des XXI Jahrhunderts" finanziert, dazu.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Superhirn

Mal wieder sehr schöne aussagekräftige Grafiken.

 

Ich kann mich aber nicht überwinden in Anleihen eines Landes zu investieren zu deren Rückzahlung dessen Präsident sinngemäß sagt, er werde prüfen ob er die Anleihen bedient oder nicht.

 

Dann wieder so ein Artikel

Hugo Chavez und Goldman Sachs - eine unheilige Allianz

 

Chavez konnte es sich nicht zuletzt dank der steigenden Ölpreise leisten, den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Der Preis für ein Barrel Rohöl schnellte von 12 Dollar in 1998 auf derzeit etwa 97 Dollar hoch. Die Regierung wird in diesem Jahr mit Öl-Exporten etwa 81 Milliarden Dollar einnehmen - das ist das das Zehnfache der fälligen Anleihezinsen und Tilgungen, wie aus Zahlen der Citigroup hervorgeht

 

Die Netto-Staatsverschuldung ist laut Standard & Poor's mit 22 Prozent des Bruttoinlandsprodukts deutlich niedriger als das Niveau vergleichbarer Länder, das bei 36 Prozent liegt.

 

 

Diese Zahlungen erfolgen nach Ansicht von Simon Nocera, einem früheren Volkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF), auch deswegen, weil die Gläubiger sonst die Öl-Lieferungen des Landes beschlagnahmen lassen könnten. Und diese sorgen für 50 Prozent der Staatseinnahmen Venezuelas. Die Bond- Investoren könnten auch erwirken, dass venezolanische Vermögenswerte im Ausland eingefroren werden, wie beispielsweise Raffinerien und die US-Tankstellenkette Citgo Petroleum, die zum staatlichen Ölkonzern Petroleos de Venezuela SA (PDVSA) gehört.

 

„Chavez haut auf die Pauke, aber er wird sich niemals dazu hinreißen lassen, zu sagen, dass die Anleihen umgeschuldet werden“, sagt Nocera, der jetzt Chief Investment Officer bei Lumen Advisors ist. „Denn er weiß, wenn er das täte, kann er das einzige Produkt nicht mehr verkaufen, das sein Überleben garantiert. Wir müssen uns also keine Sorgen machen.“

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

„Chavez haut auf die Pauke, aber er wird sich niemals dazu hinreißen lassen, zu sagen, dass die Anleihen umgeschuldet werden“, sagt Nocera, der jetzt Chief Investment Officer bei Lumen Advisors ist. „Denn er weiß, wenn er das täte, kann er das einzige Produkt nicht mehr verkaufen, das sein Überleben garantiert. Wir müssen uns also keine Sorgen machen.“

:thumbsup:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Prospektständer

Brasilianische Bekannte haben vorhin geschrieben das Chavez gestorben ist..R.I.P.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Zinsen

Beeindruckende Persönlichkeit war er ja schon, trotz seiner Makel:

http://www.youtube.com/watch?v=b0bI9KQQ_fo

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Superhirn
· bearbeitet von Superhirn

Nüchtern betrachtet, eine Bilanz des völligen Versagens

 

Quelle

 

Heute sind es die Sozialisten, die in Caracas rauschende Partys feiern. Sie fahren die teuersten Autos, haben die schönsten Freundinnen und die neusten Smartphones. Der Ölreichtum des Landes macht es möglich.

 

Wie vor der Ära Chávez verschwinden auch heute wieder Milliarden in dunklen Kanälen. Chávez selbst war frei vom Makel der Korruption. Dem Revolutionsführer waren teure Statussymbole fremd, stattdessen suchte er stets die offene Bühne.

 

Die Folgen für das Land sind verheerend: Mord und Totschlag kosteten allein im vergangenen Jahr etwa 20.000 Menschen das Leben, Caracas ist die gefährlichste und unberechenbarste Hauptstadt des Kontinents. Die Polizei ist korrupt, die Aufklärungsrate ist erbärmlich. Das Problem ist zum Teil hausgemacht

 

Dazu noch katastrophale Umweltschäden, marode Infrastruktur, überall Korruption. Ob die extreme Linke, Rechte oder kleine Oberschicht regiert , die Folgen sind die gleichen, das Land wird ausgeplündert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Squirrel

Das Themenpapier jetzt eines der meistgehandelten in Stuttgart und wieder deutlich unter 100.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Karl Napf

...und hat ausnahmsweise sogar mal eine höhere Rendite als der noch kürzer laufende Dollar-Bond.

 

post-20305-0-87346100-1362660529_thumb.png

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chartwaves
· bearbeitet von Chartwaves

Okay, vielleicht bin ich doof und der Einzige der diese Charts nicht versteht.

Aber wie will man heute schon Aussagen bis ins Jahr 2032 machen? Oder versteh ich da was komplett falsch. Was gut sein kann.

 

Oder mit anderen Worten: Die Ereignisse, die auf den Kurs (und somit auch auf die Rendite, sofern die Anleihe bedient wird) Einfluss nehmen, kann man sowieso niemals vernünftig so weit in die Zukunft vorherzusehen versuchen. Was soll dann der konkrete Nutzen eines solchen Diagramms sein?

 

Oder noch mit anderen Worten: Die mathematische Formel möcht ich sehen, die genau diesen Kurvenverlauf mit all seinen vielen Zacken errechnet. ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher
· bearbeitet von finisher

Hehe, hast Du das nicht gewusst, Karl Napf kommt aus der Zukunft. ;)

 

Spaß beiseite, der Chart zeigt die Rendite der Papiere mit den entsprechenden Laufzeiten. Das Papier bis 2023 bringt z.B. derzeit 10,40%.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

Von einem regelrechten Sell-Off, den der Tod von H. Chavez ausgelöst hat, kann man kaum sprechen. Die EUR-Anleihe Venezuelas ist zwar auf 99% runtergeganen, aber liegt dabei immer noch nur ganz knapp unter dem 5-Jahres-Hoch.

 

Trägheit der Märkte oder Irrelevanz des Ereignisses?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Squirrel

Heute wieder was gelernt. Anscheinend hat die Ing-Diba nicht die Stückzinsen für ein Jahr in

Rechnung gestellt, sondern die für die nächste Woche rausgerückt...

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Heute wieder was gelernt. Anscheinend hat die Ing-Diba nicht die Stückzinsen für ein Jahr in

Rechnung gestellt, sondern die für die nächste Woche rausgerückt...

hat mit der Diba nix zu tun, der Kupon 2013 wurde schon generell getrennt...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Karl Napf
Von einem regelrechten Sell-Off, den der Tod von H. Chavez ausgelöst hat, kann man kaum sprechen. Die EUR-Anleihe Venezuelas ist zwar auf 99% runtergeganen, aber liegt dabei immer noch nur ganz knapp unter dem 5-Jahres-Hoch. Trägheit der Märkte oder Irrelevanz des Ereignisses?

Dass der 7%er-Euro-Bond bis 2015 sich kaum bewegt, liegt an seinem geringen Laufzeithebel. Eine Rendite von nun wieder über 7% ist allerdings doch recht hoch im Vergleich zu Ukraine 2015 (B-, 5.3%), Albanien 2015 (B+, 5.9%) und Portugal 2016 (BB-, 4.1%). Selbst Zypern 2015 (CCC-, 9.7%) zahlt nicht wesentlich mehr.

Die mittleren Laufzeiten in der Größenordnung von Chavez' geplanter Amtzeit, also bis ca. 2018-20, sollten eigentlich am ehesten auf das Ereignis reagieren; bei den ultralangen Bonds war die hohe Unsicherheit des Investments ja schon vorher eingepreist.

 

Jetzt gibt es erst einmal Neuwahlen, d. h. Maduro darf nicht einfach die Politik seines Mentors fortsetzen. Das wird zusätzliche Unruhe in das Thema bringen, aber möglicherweise auch neue Hoffnungen wecken, denn Capriles könnte mit den USA vermutlich ganz anders kommunizieren.

 

Allerdings hat Venezuela gerade eine heftige Abwertung hinter sich, welche den BIP-Verschuldungsgrad deutlich erhöht hat, die aber schon mittelfristig nicht ausreichen wird, wenn der Schwarzmarktkurs des Bolivar nur ein Drittel des neuen offiziellen Wechselkurses beträgt.

Selbst in Argentinien ist die Überbewertung der Landeswährung heute nicht annähernd so krass - 2002 jedoch lag sie in einer ähnlichen Größenordnung, und die entsprechende Abwertung um Faktor 3 war letzten Endes federführend für den Haircut in derselben Größenordnung, um die Verschuldung Argentiniens wieder tragfähig zu gestalten.

Würde Venezuela den Bolivar auf dessen aktuellen Schwarzmarkt-Kurs abwerten, dann läge die Verschuldung gemessen in Prozent des BIP etwa so hoch wie bei Griechenland oder Zypern; wie sollte Venezuela eine solche Schuldenlast bei Kupons um die 10% dauerhaft bedienen können?

 

Ich hatte eigentlich vor, bei einem Zwischen-Hoch des Euro gegenüber dem Dollar aus dem Euro-Bond in eine der mittleren Laufzeiten zu verlängern (der 2018er-Bond mit 9,99% Rendite wäre derzeit meine erste Wahl - dafür erstelle ich diese Kurve); nach den Erkenntnissen aus der aktuellen Abwertung erscheint mir inzwischen aber Auslaufen-Lassen des Euro-Bonds die wahrscheinlichere Alternative. Das könnte noch reichen, um das Thema "Venezuela" vor der nächsten Abwertung des Bolivar zu beenden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chartwaves

Hehe, hast Du das nicht gewusst, Karl Napf kommt aus der Zukunft. ;)

 

Spaß beiseite, der Chart zeigt die Rendite der Papiere mit den entsprechenden Laufzeiten. Das Papier bis 2023 bringt z.B. derzeit 10,40%.

 

Müsste der Chart dann aber nicht diskret sein anstatt stetig? Oder welchen Sinn soll es haben, die Punkte miteinander zu verbinden?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
vanity

Noch nie etwas von einer abschnittsweisen Regression 13-ter Ordnung gehört? :'(

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Karl Napf

Die entsprechende Mittelwertkurve zu berechnen, dafür habe ich die Mathematik nicht griffbereit; wo sie bei dieser Wolke ungefähr verlaufen würde, kann man dem Bild aber auch so entnehmen, weshalb ich den Aufwand nicht zu betreiben gedenke.

 

Die Linienverbindungen liefert OpenOffice mir hingegen kostenlos. Und die scharfen Zacken sind es, die ich sehen will - also die relativen Renditeabweichungen bei fast identischer Laufzeit.

 

Das Themenpapier sinkt derweil weiter:

 

post-20305-0-94953400-1362731597_thumb.png

 

Und knapp 8% für zwei Jahre beginnen langsam schon wieder, interessanter zu klingen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Chartwaves
· bearbeitet von Chartwaves

Noch nie etwas von einer abschnittsweisen Regression 13-ter Ordnung gehört? crying.gif

 

Kubische Splines find ich viel schicker. ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Squirrel

Das Themenpapier sinkt derweil weiter: Und knapp 8% für zwei Jahre beginnen langsam

schon wieder, interessanter zu klingen.

 

In FFM wieder zu 100 im Brief. Bei der kurzen Laufzeit hätte vermutlich "mehr" passieren müssen.

Wobei ich nicht sehe, ob Maduro oder Capriles einen Unterschied macht. Es geht ums Öl. So oder so.

Lese auch den Thread im Nachbarboard mit (manchmal etwas eindimensional).

 

Unabhängig von Venezuela ist das mit dem Dollar so eine Sache. Hatte "kurz" überlegt in

die neuen Dollar-Rumänen oder -Ungarn einzusteigen. Ist dann aber eher am Kleingeld

als an grundsätzlichen Überlegungen gescheitert. Auf die Dauer will ich aber so etwas

im Depot haben.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
Bei der kurzen Laufzeit hätte vermutlich "mehr" passieren müssen.

 

:huh: muss man das verstehen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Karl Napf
Unabhängig von Venezuela ist das mit dem Dollar so eine Sache. Hatte "kurz" überlegt in die neuen Dollar-Rumänen oder -Ungarn einzusteigen. Ist dann aber eher am Kleingeld als an grundsätzlichen Überlegungen gescheitert. Auf die Dauer will ich aber so etwas im Depot haben.

Ich "will" keine Dollars haben. Aber ab 2015 habe ich bei Venezuela keine Wahl mehr; bei Rumänien und Ungarn habe ich dagegen reichlich Auswahl in Euros.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Squirrel

Ich "will" keine Dollars haben. Aber ab 2015 habe ich bei Venezuela keine Wahl mehr;

bei Rumänien und Ungarn habe ich dagegen reichlich Auswahl in Euros.

 

Also: in dubio pro Euro? Oder liegt es an einer Abneigung gegenüber dem Dollar?

 

Mir ist klar, dass es eine Wette auf eine langfristige Aufwertung des Dollars wäre.

(Andere Währungen würde ich prinzipiell vermeiden wollen. Das ist mir zu komplex.

Aber vielleicht zahlt ganz Asien in zwanzig Jahren mit Renminbi...)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...