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ramirez_asdf

ETF/Fonds Nachkäufe: Transaktionskosten gegenüber Zeitstreuung

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ramirez_asdf

So ich hab das gleiche für 2 andere ETFs (EM + EMU) gemacht.

 

60 Tage ist bei MSCI EM wieder Gewinner (sowohl 20 als auch 50 EUR Sparrate). Beim EM Value sieht es anders aus, die 10 und 30 Tage hat die negative Performance besser nach oben abgesichert. Was grundsätzlich auffällt ist schlechte Performance bei MSCI EMU Value, wenn man von Anfang an dabei war (2009 ist EMU extrem abgestürzt). Es zeigt einmal mehr, man muss bei Aktieninvestition einen sehr großen Zeitraum wählen (5 Jahre definitiv zu kurz).

 

Leider sind die historischen Daten der ETFs etwas kurz ~5 Jahre (lieber wären mir 10-20 Jahre)...

 

MSCI EM Lyxor

Sparrate 20 EUR/Tag (vorsicht title des bildes ist falsch):

11tvq1h.jpg

 

Sparrate 50 EUR/Tag

t813pz.jpg

 

MSCI EMU Value Lyxor

Sparrate 20 EUR/Tag

35n10cm.jpg

 

Sparrate 50 EUR/Tag

fuasf9.jpg

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ramirez_asdf
· bearbeitet von ramirez_asdf

Ich hab mal eine weitere historische Rechnung gemacht auf eine andere Wieder-Anlagestrategie. Inspiriert hat mich der Thread-Eintrag über Value Averaging:

  • Die Wiederanlage orientiert sich an eine feste Sparrate pro Tag
  • Ziel ist es, das Vermögen um einen absoluten Betrag zu erhöhen.
  • Gründsätzliches Problem ist die Reservebildung. Es wird daher nicht alles von der Sparrate angelegt, nur 80% liegen als offizielle Tranche vor. Die restlichen 20% kommen in Sparstrumpf (Tagesgeld) damit man zu Niedrig-Kurszeiten mehr Reserven hat.
  • Die Differenz des aktuellen Vermögens wird mit den der letzten Anlage verglichen (z.B. vor einem Monat war der Betrag 1000EUR, jetzt nur 900EUR), insgesamt -100EUR Minus
  • Falls der Betrag im Minus ist, wird mehr angelegt. Falls der Betrag positiv ist, wird von der Tranche mehr in den Sparstrumpf gezahlt.

 

Problem der Strategie der absoluten Vermögenserhöhung sind die fehlenden Cash-Reserven bei Niedrigzeiten (z.B. 100.000EUR auf 50.000EUR Crash, kaum einer wird hier Reserven haben um auf 103.000EUR zu erhöhen). Daher mache ich nen Sparstrumpf, wo 20% der Tranche reinkommen. Die Reserven sind bei absoluten Crash Zeiten nicht vorhanden, aber kleinere Kursrückgänge können zum Zukauf genutzt werden. Insgesamt kauft man mehr ein bei Niedrigkursen. Das liquide Cash-Geld liegt nicht brach, sondern wird bei Tagesgeldanbietern geparkt.

 

Ich hab das wieder mit Graphen geplottet. Interessant ist, dass die Höhe des Sparbetrags (20 vs. 50 EUR) nur minimalste Unterschiede gemacht hat (daher sind nur die 50EUR Graphen mit dabei). Anscheinend glättet der Sparstrumpf den Betrag. Man müsste das aber nochmal für andere Beträge nachmachen.

 

293dhs6.jpg

14nmyvc.jpg

u8zmo.jpg

 

Beobachtungen:

- MSCI EM: deutliche Rendite-Steigerungen bei allen Anlagezyklen

- MSCI EMU Value: Rendite-Verluste wurden besser begrenzt

- MSCI World: Rendite besser, aber nicht so deutlich wie bei EMU und EM. Allerdings war die negativste Rendite beim 60 + 90 Tag schlechter als bei der normalen Anlage

 

Ich bin aktuell echt am Überlegen, die Strategie der feste Erhöhung des Vermögens (mit Abstrichen zu großen Kurseinbrüchen zu verfolgen. Vorteil ist, ich kann kleinere Beträge als Sparraten haben und insgesamt sieht die Renditeverteilung besser aus. Dies wird auch im Thread-Post Value Averaging.

 

Was meint ihr?

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Emilian

Hallo Ramirez,

 

ich komm grad über den Hinweis im anderen Thread hier hinein: Kurze Gegenfrage zu Deiner Strategie --> Da der Kommer ja auch von der Regression zum Mittelwert spricht und Du mit Deiner Strategie ja auch wettest, dass irgendwann alles wieder unter Wasser steht (was natürlich auch wahrscheinlich ist) - warum dann nicht gleich bis dahin warten?

 

Versteh mich nicht falsch, ich verurteile Strategie keinesfalls - aber stell Dir einfach mal auf 20 Jahre mehr oder weniger linear fair bewertete Indices vor, hast Du dann nicht jede Menge Geld verbrannt?

 

Gruß Emilian.

 

 

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ramirez_asdf
· bearbeitet von ramirez_asdf

@Emilian:

Das Warten auf "alles steht unter Wasser" ist spekulativ, da man den Tiefpunkt nicht kennt. Ich verstehe nicht ganz, was du mit Geld verbrennen meinst, die oben angesprochene Strategie ist immer noch regelmäßig anzukaufen, aber eben mit der kleinen Optimierung, dass man Geld für Niedrigkurse zurücklegt. Mit niedrigeren Kursen sind keine absoluten sondern relativ zur letzten Anlage gemeint.

 

Beispiel

Sparanlage (alle 2 Monate): 1000 EUR

Davon 20% in Sparstrumpf für Reserven: 200EUR

Davon 80% als Tranche: 800 EUR

 

Gewinn

Wert Mai 2010: 10.000 EUR

Wert Juni 2010: 10.100 EUR

Kursgewinn: 100 EUR

Investierte Tranche: 800 - 100 = 700EUR

Sparstrumpf = Sparstrumpf + 100 EUR

 

Verlust

Wert Mai 2010: 10.000 EUR

Wert Juni 2010: 9.500 EUR

Kursverlust (nicht realisiert, da kein Verkauf): -500 EUR

Investierte Tranche: 800 + 500 (aus Sparstrumpf) = 1300EUR

Sparstrump = Sparstrumpf - 500

 

 

Es gibt die angesprochene Regression zum Mittelwert, es ist nur die Frage zu welchen Kursen man seine Neuanlage investiert. Mit der absoluten Erhöhung (Value Averaging) versucht man in Hausse Zeiten (Kurve geht stetig steil nach oben) weniger anzulegen und in Baisse Zeiten mehr. Das weniger/mehr Verhältnis ist nicht radikal, da man immer noch regelmäßig Tranchen anlegt und sich das Reserven bauen/abbauen an der letzten Anlage orientiert.

 

Grundsätzlich will ich Strategien empirisch untermauern (Bauchgefühl, vermeintlich logische Schlüsse ziehen etc. vertraue ich nicht mehr). Natürlich ist mir hier die Datenbasis von 6 Jahren Horizont zu wenig, um ein Fazit zu ziehen. Ich will noch mehr Indizes aufspüren, die schon deutlich länger existieren. Wenn du da Tipps hast welche Indizes ich am besten wählen sollte, sag bescheid :)

 

Was ich sehr interessant finde ist, dass die Transaktionskosten bei der Strategie kaum eine Rolle mehr spielen. Die Kurven unterscheiden sich bei Anlagebeträgen 10 bis 100 EUR pro Tag minimalst, was bei der statischen Anlage ohne Sparstrumpf keineswegs so war. Besonders bei den 10-Tage Zyklus und niedriger Sparquote hatten die Transaktionskosten alles aufgefressen.

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ramirez_asdf

Ich hab mal den DAX genommen da längere Datenbasis und ein Index. Der DAX ist nur Deutschland und hat nur 30 Titel. Ich versuche nachzuziehen mit weiteren Indizes.

 

- DAX Kurs = Einkaufspreis

- Der DAX selbst ist "sehr teuer" (>1000Punkte). Ich hab den Index daher "billiger" gemacht (*0.2), damit die Einzahlungen auch real in Zyklen erfolgen (ansonsten müsste man sehr lange ansparen um sich einen Anteil leisten zu können).

- Datenbasis seit 1990

- Tagesinkrement als Starteinstieg bei 1000 Tage anstelle wie oben nur 180 Tage

 

 

Ohne Sparstrumpf:

2dakk7o.jpg

 

Mit Sparstrumpf:

b87go2.jpg

 

 

Der Vorteil mit Sparstrumpf-Strategie ist deutlich zu sehen und überrascht, ist aber wenn man exponentielles Wachstum betrachtet wohl korrekt (minimale jährliche Rendite-Vorteile schlagen sich langfristig immens aus). Außerdem bestätigt es, dass man die Finger von dem 180 Tagen Zyklus lassen sollte.

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ramirez_asdf
· bearbeitet von ramirez_asdf

Ich hab nochmal mit längerer Datenbasis gearbeitet (MSCI Index Datenbasis direkt +15 Jahre). Ergebnis war ein anderes: Fast immer hat die konventionelle Anlagestrategie "gewonnen", bei der konstant ein gleicher Betrag angelegt wird. Die Sparstrumpf-Strategie ist somit gescheitern und sollte nicht verfolgt werden! Anscheinend funktioniert Value-Averaging Strategie nur, wenn man sie ganz verfolgt, sprich immer komplette Reserven bei Kursstürzen mobilisieren kann.

 

Aber evtl. weiß einer weiter: Intuitiv erschließt sich mir das Scheitern obiger Strategie nicht. Es sollte doch vorteilhaft sein, wenn man bei fallenden Kursen mehr Anteile kauft und bei steigenden weniger und stattdessen Reserven bildet für schlechtere Kurse. Insgesamt hat man im Schnitt dann einen geringeren Einstiegspreis, oder? Wo ist mein Denkfehler?

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Emilian
· bearbeitet von Emilian
Es sollte doch vorteilhaft sein, wenn man bei fallenden Kursen mehr Anteile kauft und bei steigenden weniger und stattdessen Reserven bildet für schlechtere Kurse

 

Diesen Effekt hast Du bei der konventionellen Strategie auch, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt. Weiterhin hast Du bei guten Kursen ja ein Teil Deines Geldes im Sparstrumpf und nicht im Depot. (Langfristig gesehen) Weniger Geld im Depot = weniger Risiko = weniger Rendite (sag ich jetzt mal rein intuitiv!)

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unbekannter

Kurze Zwischenfrage: Wenn man über Flatex außerbörslich ordert fallen doch bei vielen EFT keine Gebühren an? Oder habe ich da einen entscheidenden Nachteil übersehen?

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AlbertEinstein

Aber evtl. weiß einer weiter: Intuitiv erschließt sich mir das Scheitern obiger Strategie nicht. Es sollte doch vorteilhaft sein, wenn man bei fallenden Kursen mehr Anteile kauft und bei steigenden weniger und stattdessen Reserven bildet für schlechtere Kurse. Insgesamt hat man im Schnitt dann einen geringeren Einstiegspreis, oder? Wo ist mein Denkfehler?

 

Meine Vermutung: da längerfristig betrachtet die Kurse steigen (zB war das Tief 2009 deutlich über dem Tief 2003), ist es vorteilhafter früher zu investieren als später.

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Schinzilord

Was zum Thema:

Hat irgendwer jetzt bei den Verwerfungen der vergangenen Tage rebalanced?

Z.B. Japan -20% -> nachkauf Japan?

 

Mit den Schlusskursen vom Freitag (hatte leider unter der Woche keine Zeit), habe ich leider feststellen müssen, dass mein komplettes Depot gleichmäßig nach unten gegangen ist (also sowohl Aktien als auch Rohstoffe und REITS und meine HFs, so dass ich jetzt ein leichtes Übergewicht Anleihen im Depot habe. Werde das am Montag durch umschichten ausgleichen.

 

Mein Ziel ist irgendwann, nach einem massiven Crash wie letzt Woche in Japan dann gezielt die Japanallocation wiederherzustellen.

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ramirez_asdf
· bearbeitet von ramirez_asdf

Ja gute Punkte wg. "zu spät investieren" und Sparstrumpf als eigentliche liquide RK1 Position. Was mir dazu eingefallen ist, wenn man konsequent jährliches Rebalancing vornimmt (über alle RKs und einzelne RK3 Positionen selbst), hat man eigentlich schon einen guten Ausgleich was Hoch/Niedrigkurse angeht. Ingesamt ist festzuhalten, dass Rebalancing über RKs hinweg extrem wichtig ist!

 

 

@Schinzilord: Etwas OT, aber ja der MSCI Japan ist rasant nach unten gegangen. Als ich das gesehen hatte ich auch gedacht sofort zu kaufen. Aber die Frage ist wieder: Betreibt man damit nicht Market-Timing bzw. wie eingepreist ist der Kurs in Crash-Zeiten wirklich...? Ich hab aktuell keine direkten Japan Positionen (nur indirekt über MSCI World). Ich würde also ein neue RK3 Position aufmachen, was ich nicht gut finde. Insgesamt bin ich sehr unentschlossen was Einstieg in Japan das angeht (die Gier ist wohl menschlich veranlagt ;) Als passiver/rationaler Investor sollte man davon eigentlich die Finger lassen. Das Thema Crash-Zeiten und "jetzt erst recht und viel" wird u.a. besprochen in https://www.wertpapier-forum.de/topic/24595-re-balancing-versus-over-balancing/. Mir juckt es auch den Fingern bereits jetzt Rebalancing zu machen, aber meine Frist ist immer Ende des Jahres und man sollte Rebalancing nicht öfter betreiben.

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Emilian

@Schinzi: Ich hab die Woche nachgekauft (MSCI Pacific). Das wäre im nächsten Halbjahr eh dran gewesen, also hab ich zugeschlagen. Es gab also ein paar Anteile mehr fürs Geld.

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