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Schinzilord

Humankapital und Assetallocation in Abhängigkeit vom Alter, Einkommen, Sparrate, Beruf und der Risikoneigung

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Hallo!

 

Die letzte Zeit habe ich an der Realisierung eines umfassenden Ansatzes der Asset Allocation gefeilt.

Hierbei nehme ich Bezug auf folgende Veröffentlichung von Roger Ibbotson und Coautoren.

Das Modell deckt Kapital 2 ab, verzichtet also (noch) auf den Risikolebensversicherungsaspekt und beschränkt sich auf Humankapital und Assetallocation.

 

Kurzzusammenfassung:

In einem alles umfassenden Modell soll die Assetallokation zwischen risikofreien Anlagen und eines riskanten Portfolios (das in sich diversifiziert und "optimal" ist) vorgestellt werden.

Hierbei wird die asset allocation (der "alpha" Wert, also der prozentuale Anteil des riskanten Portfolios am Gesamtvermögen) in Abhängigkeit vom

  • Alter
  • vorhandenen Vermögen
  • Beruf (und der Korrelation zum Aktienmarkt (Beamter vs. Bankvorstand)
  • Einkommen
  • Sparrate
  • geschätzter Todeszeitpunkt
  • und persönlicher Risikoneigung

ermittelt.

 

Der Fragenkatalog zur Finanzberatung sollte die erforderlichen Angaben eigentlich schon einfordern, jedoch wird meines Erachtens zuwenig Wert auf die Einkommensstruktur und auf das Humankapital gelegt.

 

Was ist das Humankapital? Es ist der diskontierte Barwert jegliches zukünftigen Einkommens, welches noch zu verdienen ist.

Bei einem 30jährigen, der 50000€ netto verdient und dessen Einkommen inflationsbereinigt um 1% p.a. wächst, besitzt Humankapital in Höhe von 1.5 Millionen Euro (abdiskontiert mit 6%)

(Renteneintritt mit 65, Tot mit 90, 60% Rente vom letzten Einkommen, Rente steigt mit Inflation).

Im Laufe des Lebens nimmt der Anteil des Humankapital am Gesamtvermögen immer weiter ab, und bei einer konstanten relativen Sparrate nimmt das angesparte Vermögen immer weiter zu, sodass eine Substitution Humankapital -> Finanzvermögen stattfindet. (Abbildung 1)

post-9048-0-24318600-1301348818_thumb.png

Abbildung 1: Zusammensetzung des Gesamtvermögens aus Humankapital und angespartem Vermögen in Abhängigkeit vom Alter

 

Deshalb kann natürlich ein 30 jähriges eine viel höheren riskante Allokation haben als ein 62jähriger, welcher kurz vor Renteneintritt steht.

Hat ein Arbeiter z.B. mit 40 Jahren und geringem Einkommen durch eine Lottogewinn/Erbschaft deutlich mehr Vermögen als Humankapital, so rät einem das Modell natürlich zu einer geringen riskanten Exposition, einfach weil zu wenig Humankapital besteht, als dass Verluste auf dem Finanzvermögen noch ausgeglichen werden könnten.

 

Ich habe das oben genannte Modell (zu finden in der Publikation ab Seite 80) nachvollzogen und es in Octave(also Rechnergestützt) implementiert.

Es müssten nur obige Angaben gemacht werden und noch folgende Parameter abgeschätzt / aus der Vergangenheit extrapoliert werden:

Rendite und Risiko der riskanten Anlagen, Korrelation der Variation des Einkommens mit dem Aktienmarkt (Bonizahlungen an Konzerngewinn gekoppelt?), Wachstum und Schwankungsbreite des Einkommens und Abdiskontiertfaktoren festgelegt werden.

 

Das Modell (bzw. meine Implementierung) simuliert dann z.B. 10000 mögliche Kursverläufe und berücksichtigt hier die Korrelationen und Volatilitäten. In der ersten Version ist die Rendite nur Normalverteilt, jedoch lässt das Modell auch eine Renditeverteilung nach z.B. einem multifraktal-GARCH Modell zu, womit der Kritikpunkt der nicht realistischen Normalverteilung außer Kraft gesetzt werden kann.

Das "alpha" wird dann mittels des CRRA (constant relative risk aversion) Modells in einem Vermögensmaximierungsansatz bestimmt (mit eben den 10000 möglichen Kursverläufen pro Jahr).

Das CRRA Modell braucht als Inputparameter einen "risk aversion factor", welcher ungefähr 5 bei einem normal risikoaversen Menschen ist, und größer als 10 sein kann bei einem Sicherheitsfanatiker.

In einer weiteren Ausführung würde ich dann typische Portfoliozusammensetzungen (CP, Ethna und Dachfonds etc.) einem Risikowert zuordnen.

 

 

Hier also ein Beispiel:

% 1. Einlesen Parameter (alle Renditen / Volatilitäten sind p.a.)

 

% Faktoren des Lebens

age = 30; % Alter

retire = 65; % Eintritt Rentenalter

dead = 90; % approximiertes Todesalter

rentenfaktor= 0.6; % Prozent staatliche Rente vom letzten Einkommen

w_start = 50000; % Anfangswohlstand in Euro

income_start= 50000; % Einkommen ausArbeit in Euro im ersten Jahr

 

% Faktoren der Rendite Wealth and Humancapital

rf = 0.02; % Riskfree yield

mu_risky = 0.07; % risky yield

s_risky = 0.25; % Volatilität risky asset

corr = 0.0; % Korrelation zwischen HC und risky Asset

mu_labor = 0.01; % Steigerungsrate Arbeitseinkommen

s_labor = 0.04; % Volatilität Arbeitseinkommenzuwächse

 

sr = 0.15; % saving rate = Sparrate

 

% Faktoren essentiell für das Modell

y = 5 ; % gamma factor des CRRA Modells (normal risikoavers)

zeta = 0.04; % discount rate of labor (~ illiquidity risk) (aus Literatur übernommen)

nmc = 10000; % Anzahl Montecarlo Simulationsdurchläufe

 

Heraus kommt folgende Verteilung:

post-9048-0-32615300-1301349047_thumb.png

Fallstudie 1

Der Riskante Portfolioanteil liegt am Anfang des Alters bei 100% und fällt dann kontinuerlich von Anfang 40 bis 65 auf 10% ab. Dies gilt für einen normal risikoaversen Menschen.

 

Ein anderer Anleger, der viel mehr auf Sicherheit bedacht ist (gamma = 20) bekommt ein geringeres alpha (welches schon ab Anfang 30 von 100% kontinuierlich fällt.

Der Startwert des alpha wurde im zweiten Fall auf 20% gelegt, jedoch rät einem das Modell zu einer hohen Anfangsalpha.

Man sieht auch schön, dass durch das geringere Alpha und der somit geringeren Aktienquote am Ende mit 65 Jahre weniger Vermögen rauskommt.

post-9048-0-54329800-1301350574_thumb.png

Fallstudie 2

 

Bei sehr hohem Anfangvermögen (1000000 Eur statt 50000Eur wie in Fallstudie 1, sonstige Parameter unverändert:

post-9048-0-16525400-1301350562_thumb.png

Das alpha wird sofort reduziert, da zu wenig Humankapital vorhanden ist, um Verluste wieder auszugleichen.

Die Schwankung des alphas kommt nur von der geringen Anzahl der Simulationen (nur 100 pro Jahr, ich musste Rechenzeit sparen, ist schon spät!)

 

 

Kritikpunkte:

- Inputparameter schwer zu bestimmen, v.a. gamma.

- Heraus kommt doch nur ein Daumen mal Pi wert, den man auch so hinbekommt (Aktienquote = 100 - Lebensalter oder dergleichen)

 

Vorteile:

- systematischer Ansatz

- wird von professionellen Vermögensverwalter verwendet (irgendwoher müssen die ja auch ihre Aktienquoten haben...)

- einfach zu implementieren, kann kontinuerlich geupdatet werden -> v.a. schnelles Reagieren auf veränderte EInkommensverhältnisse (Erbschaft, neuer Job, Arbeitslosigkeit).

Somit gibt einem ein einfaches Modell eine systematische Entscheidungshilfe in solchen SItuationen (das Risikoempfinden sollte sich dadurch ja nicht ändern, wie geht man aber mit einer Erbschaft um?)

- Auch möglich einen Hausbau in X Jahren zu implementieren (einfach einen "Renteneintritt" ohne nachgelagerter Rente festlegen = entspricht Termin, an dem das ganze Kapital ohne Risiko vorhanden sein muss).

 

Wenn Interesse besteht, werde ich gerne das Modell weiter ausführen und den Code zur Diskussion veröffentlichen.

Falls es aber in der Versenkung verschwindet (Wie andere zu mathematische Ausführungen) ist es auch OK, ich setze es jedenfalls um.

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Moneycruncher
· bearbeitet von Chemstudent
Unnötiges Zitat entfernt!

Sehr beeindruckend. Ich habe für mich allerdings entschieden, die Berechnung des alpha (=Aktienanteil) mit der beliebten Kinderformel "alpha = 100 - Lebensalter" zu bestimmen und dann je nach individueller Risikoneigung nach oben oder unten davon abzuweichen. Interessant ist, dass dein anspruchsvolles mathematisches Modell bzw. die Grafik gar nicht so weit von dieser "Kinderformel" entfernt ist. ;)

 

gruß, moneycruncher

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Hierbei nehme ich Bezug auf folgende Veröffentlichung von Roger Ibbotson und Coautoren.

Wo folgt die denn? Du hast wahrscheinlich den Link vergessen.

 

Kurzer Kommentar: Super Arbeit, keine Frage! Die Quintessenz hast Du ja aber schon selber zusammengefasst:

 

Heraus kommt doch nur ein Daumen mal Pi wert, den man auch so hinbekommt (Aktienquote = 100 - Lebensalter oder dergleichen)

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Edit: Veroeffentlichung wurde oben eingefuegt.

 

Ein 100-Lebensalter kann halt Feinheiten nicht beruecksichtigen wie vorgezogener Renteneintritt, Erbschaft etc. Dies sind alles Einflussfaktoren, die zwar nicht die gesamte Asset allocation auf den Kopf stellen, sich jedoch im Prozentpunktbereich bemerkbar machen.

Ebenso die Korrelation des Einkommens mit dem Aktienmarkt habe ich sonst noch in keinem Modell beruecksichtigt gesehen.

 

Oftmals werden die BIP Daten bis aufs zehntel nach dem Komma genau bestimmt und in der Aktienallocation Madagaskar noch beruecksichtigt, waehrend dann bei der viel viel wichtigeren gesamten AA nur auf 100-Lebensalter zurueckgegriffen wird :)

 

Also meines Erachtens liegt die Feinheit und Raffinesse im Detail, was es durchaus wert ist, mal laenger darueber nachzudenken.

Auch wenn man sich danach wieder fuer 100-Lebensalter entscheidet... :P

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boll
· bearbeitet von boll

Wenn Interesse besteht, werde ich gerne das Modell weiter ausführen und den Code zur Diskussion veröffentlichen.

Falls es aber in der Versenkung verschwindet (Wie andere zu mathematische Ausführungen) ist es auch OK, ich setze es jedenfalls um.

 

Hallo Schinzilord,

ein wirklich interessantes Modell hast du da entworfen! Es scheint mir als Laien doch kompliziert zu sein - oder ist es nur komplizierter als es wirklich ist? Gerne würde ich das Modell auch auf meine persönlichen Verhältnisse anpassen? Meinst du, dass ein Anfänger dies mit "etwas" Mühe schaffen könnte?

Edit: Sind noch weitere Angaben als die von dir genannten notwendig? Auf welcher Grundlage basieren die Daten? Spielt die Steuer in dem Modell mit?

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sparfux

Oftmals werden die BIP Daten bis aufs zehntel nach dem Komma genau bestimmt und in der Aktienallocation Madagaskar noch beruecksichtigt, waehrend dann bei der viel viel wichtigeren gesamten AA nur auf 100-Lebensalter zurueckgegriffen wird :)

Obwohl mit dem "BIPtiser" so ein Nachkommastellen-BIP-Allokationstool von mir stammt, gebe ich Dir Recht. Das macht genauso wenig Sinn. Eine grobe Aufteilung 30:30:30:10 reicht voll aus meiner Ansicht nach.

 

Es ist natürlich richtig, dass man durch die Beschäftigung mit so einem Thema im Detail einen ungeheuren Lerneffekt hat, von dem man dann profitiert, egal ob man das Tool bis zur Nachkommastelle benutzt oder nicht.

 

PS: Warum hast Du keine Umlaute auf Deiner Tastatur ;)

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zocker

....mich stört an solchen Betrachtungen immer etwas:

 

Die Zusammensetzung des Vermögens wird immer auf den eigenen Tod hin ausgerichtet - so nach dem Motto - tod=letzter Krümel weg.

 

Das ist aber doch total falsch. Denn:

 

1. Die Frau/der Mann lebt weiter und braucht ebenfalls Vermögen

2. Die Kinder/Enkel leben weiter - und sollen doch auch von dem Vermögen profitieren.

3. Vermögen ist also eine Familiensache, die über Generationen weitergegeben wird.

 

Regeln wie 100 minus Alter=Aktienquote sind aber bei solcher Betrachtungsweise Unfug.

 

Das Abschmelzen der Aktienquote im höheren Alter mag für Kleinstvermögen richtig sein, aber die haben doch eigentlich am Aktienmarkt sowieso nichts verloren ;)

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Schinzilord

 

ein wirklich interessantes Modell hast du da entworfen! Es scheint mir als Laien doch kompliziert zu sein - oder ist es nur komplizierter als es wirklich ist? Gerne würde ich das Modell auch auf meine persönlichen Verhältnisse anpassen? Meinst du, dass ein Anfänger dies mit "etwas" Mühe schaffen könnte?

Edit: Sind noch weitere Angaben als die von dir genannten notwendig? Auf welcher Grundlage basieren die Daten? Spielt die Steuer in dem Modell mit?

Das Modell ist so nicht von mir entworfen, ich habe es aus den Anmerkungen im Anhang der Veröffentlichung nachvollzogen und in octave implementiert.

Es ist nicht so schwer, wenn man sich damit beschäftigt hat. Wenn dir aber Utility functions und Maximierungsalgorithmen nix sagen, wird es wahrscheinlich schwer das alles nachzuvollziehen.

 

Selbstverständlich ist es möglich, es auf deine persönlichen Verhältnisse anzupassen. Ich werde dann mal den octave code dokumentieren und zum Download anbieten, dann hast du mehrere Möglichkeiten: Du bringst ihn selbst zum laufen und machst alles selbst, oder du gibts mir deine Daten (per PN) und ich lasse es mal durchlaufen. Du kannst natürlich auch die Werte beliebig skalieren (also Faktor 1000 oder 2000 draufrechnen).

 

Kurs gesagt: Wenn du es selbst zum Laufen bringst (indem du octave installieren kannst und das script ausführts), dann kannst du natürlich auch die parameter frei einstellen und an deine Bedürfnisse anpassen. Mit etwas Mühe ist dies schon zu schaffen.

 

Die Steuer kommt insofern rein, dass du einfach dein Nachsteuereinkommen und die Nachsteuerrendite nimmst.

 

Ein paar Werte der Daten (z.B. der Diskontsatz beim Humankapital) basiert auf den Daten des Papers (die zitieren auch jemanden, ich habs nicht nachvollzogen sondern blind vertraut).

 

Angaben brauchst du nur alle, die ich im Eingangspost gezeigt habe.

 

 

Obwohl mit dem "BIPtiser" so ein Nachkommastellen-BIP-Allokationstool von mir stammt, gebe ich Dir Recht. Das macht genauso wenig Sinn. Eine grobe Aufteilung 30:30:30:10 reicht voll aus meiner Ansicht nach.

 

Es ist natürlich richtig, dass man durch die Beschäftigung mit so einem Thema im Detail einen ungeheuren Lerneffekt hat, von dem man dann profitiert, egal ob man das Tool bis zur Nachkommastelle benutzt oder nicht.

 

PS: Warum hast Du keine Umlaute auf Deiner Tastatur ;)

Ein aufmerksames Auge :) Ich saß vor ner Ami-Tastatur.

Sonst hast du natürlich vollkommen Recht, ich betreibe das ja alles als Hobby. Ein paar Sachen kann ich dann schon in meine reale AA einfließen lassen.

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Schinzilord

....mich stört an solchen Betrachtungen immer etwas:

 

Die Zusammensetzung des Vermögens wird immer auf den eigenen Tod hin ausgerichtet - so nach dem Motto - tod=letzter Krümel weg.

 

Das ist aber doch total falsch. Denn:

 

1. Die Frau/der Mann lebt weiter und braucht ebenfalls Vermögen

2. Die Kinder/Enkel leben weiter - und sollen doch auch von dem Vermögen profitieren.

3. Vermögen ist also eine Familiensache, die über Generationen weitergegeben wird.

 

Regeln wie 100 minus Alter=Aktienquote sind aber bei solcher Betrachtungsweise Unfug.

 

Das Abschmelzen der Aktienquote im höheren Alter mag für Kleinstvermögen richtig sein, aber die haben doch eigentlich am Aktienmarkt sowieso nichts verloren ;)

In dem Modell ist es natürlich auch möglich, etwas vererben zu wollen.

Man kann es ja zweimal parallel laufen lassen. Einmal den Teil bis zu seinem eigenen Tod, und dann noch einen Vererbungsteil mit viel längerer Laufzeit. Dann braucht man ja nur Mitteln und hat seine AA.

 

Oder hast du das mit den Betrachtungen nur auf das "100-Lebensalter bezogen"?

Das ist ja eh schmarrn, weil warum soll ein 30 jähriger mit 35 Jahren Anlagehorizont kein 100% riskantes Portfolio machen? 70% Portfolio entspricht schon eher einem gemäßigtem Risikoprofil.

 

Nur damit keine Missverständnisse aufkommen:

Das riskante Portfolio setzt sich z.B. zusammen aus 40% Aktien (World und EM), 10% REITS, 10% Rohstoffe, 10% Hedgefunds/Alternative Anlagen und 30% Renten (Unternehmensanleihen, High Yield, Europa AAA Langläufer 25y+ etc.).

 

Der Risikolose Teil wäre dann eine Sparbriefleiter oder Triple-A Staatsanleihen / Tagesgeld je nach Zinsstrukturkurve.

 

Zusätzlich sollte natürlich immer eine angemessene TG Reserve vorhanden sein, die natürlich auch einen Autokauf in 4 Jahren mit abdecken soll.

Also sind 100% riskante Anlage immer nur auf den Teil bezogen, der zur langfristigen Anlage gedacht ist.

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Schinzilord

Hier also das Octave skript: (auf eine Erklärung zum Installieren von Octave verzichte ich hier, weil dies der "eingebaute" Härtetest ist, um das Skript modifizieren zu können :))

HCAA_Modell_Version1.zip

CRRAmax ist ein fertiges Skript, um die Utilityfunktion zu maximieren (und somit das optimale alpha zu generieren).

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zimt
· bearbeitet von zimt

Ich wäre prinzipiell am Octave-Code interessiert, wenn du in Zukunft vorhast, ihn zu veröffentlichen. Habe mit Octave wenig gemacht, allerdings an der Uni etwas mit Matlab gearbeitet. Bin privat an Python hängengeblieben, und möchte in den nächsten Wochen mal ein kleines Programm schreiben, welches verschiedene Sparplanansätze für passive ETF Depots an Daten der letzten Jahre testet. Habe momentan nur neben der Arbeit quasi keine Zeit :(

 

Edit: ok, du warst scheller :) Ich werd's mir am Wochenende mal anschauen.

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sparfux

Oh je, so viele for-Schleifen ;)

 

Habe bestimmt 10 Jahre kein Matlab mehr gemacht. Schaue mir das mal am Wochenende an.

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Ursus

Obwohl mit dem "BIPtiser" so ein Nachkommastellen-BIP-Allokationstool von mir stammt, gebe ich Dir Recht. Das macht genauso wenig Sinn. Eine grobe Aufteilung 30:30:30:10 reicht voll aus meiner Ansicht nach.

 

Es ist natürlich richtig, dass man durch die Beschäftigung mit so einem Thema im Detail einen ungeheuren Lerneffekt hat, von dem man dann profitiert, egal ob man das Tool bis zur Nachkommastelle benutzt oder nicht.

 

PS: Warum hast Du keine Umlaute auf Deiner Tastatur ;)

 

So handhabe ich das auch. Es ist zwar wirklich schön, dass hier im Forum Gedankenmodelle teilweise bis in Kleinste runterdekliniert werden, aber in der Praxis halte ich das mit dem BIP auch erstmal bei 30/30/30/10 und schaue alle ca. zwei Jahre, ob ich grob etwas anpassen muss bei den weiteren Zukäufen.

 

 

 

Es ist natürlich richtig, dass man durch die Beschäftigung mit so einem Thema im Detail einen ungeheuren Lerneffekt hat, von dem man dann profitiert, egal ob man das Tool bis zur Nachkommastelle benutzt oder nicht.

 

Auch das ist wahr. Mit jedem Modell, mit jeder Idee, das/die man sich anschaut, wächst das eigene Wissen und damit Selbstbewußtsein. Z.B. habe ich mir aus dem "Seasonal DAX"-Thread rausgezogen, dass ich zwar nicht hin- und herkaufe und -verkaufe, aber meine ETF-Nachkäufe lege ich z.B. teilweise Ende September und Ende März, um diese möglichen Effekte mitzunehmen.

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Schinzilord

 

 

So handhabe ich das auch. Es ist zwar wirklich schön, dass hier im Forum Gedankenmodelle teilweise bis in Kleinste runterdekliniert werden, aber in der Praxis halte ich das mit dem BIP auch erstmal bei 30/30/30/10 und schaue alle ca. zwei Jahre, ob ich grob etwas anpassen muss bei den weiteren Zukäufen.

 

Wenn das nur nicht so langweilig wäre :)

 

Trotzdem ist die richtige Anpassung der Asset Allocation viel wichtiger als die Aufteilung innerhalb eines Assets (siehe hier zu auch letzter Absatz): Variation der Rendite kommt zu über 90% aus der Asset Allocation.

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Fondsanleger1966
Also spielt die Anlagedauer jetzt doch eine Rolle?

Natürlich spielt sie eine sehr wichtige Rolle. Z.B. verändert sich die Spannweite der Aktienrenditen mit der Anlagedauer sehr stark. Über 40 Jahre ist sie enger als über 1 Jahr. Siehe z.B. Dai-Renditedreieck: http://www.google.de...pYKp3TAhmIeglqg

 

Eine Depot mit einem Risikobudget (=Verlustbereitschaft) von z.B. 20% kann deshalb über längere Zeiträume höhere Aktienquoten aufweisen.

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Schinzilord
Also spielt die Anlagedauer jetzt doch eine Rolle?

Natürlich spielt sie eine sehr wichtige Rolle. Z.B. verändert sich die Spannweite der Aktienrenditen mit der Anlagedauer sehr stark. Über 40 Jahre ist sie enger als über 1 Jahr. Siehe z.B. Dai-Renditedreieck: http://www.google.de...pYKp3TAhmIeglqg

 

Eine Depot mit einem Risikobudget (=Verlustbereitschaft) von z.B. 20% kann deshalb über längere Zeiträume höhere Aktienquoten aufweisen.

Was aber hier keine Rolle spielt, da nur nach der CAPM angelegt wird.

 

Einzig die Verteilung zwischen einem risikofreien Depotteil (z.B. Tagesgeld, Festgeld) und der Gewichtung des riskanten Depotteils wird bei dem vorgestellen Modell vom Alter, Einkommen, Sparrate, Beruf und der Risikoneigung abhängig gemacht.

 

Sozusagen berücksichtigt man Änderungen in den Parameters (wie Alter oder Einkommen) in einer Neuberechnung der Quote des riskanten Depotteils.

 

Der riskante Depotteil selbst besteht wiederum aus einem diversifizierten Weltdepot über alle Assetklassen (z.B. 50% Aktien, 30% Anleihen, 10% Rohstoffe und 10% Reits).

 

Das, was Fondsanleger1966 meint, bezieht sich dann darauf, ob es Sinn macht, bei einer Restlaufzeit von z.b. nur 5 Jahren 50% des riskanten Depotteils in Aktien anzulegen. Es sollte (MUSS!) aber auch ein regelmäßiges Rebalancing innerhalb des riskanten Depots stattfinden.

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HeinzHarald

Wie könnten eigendlich die eigenen Kinder berücksichtigt werden? Diese sind zwar nicht bei uns aber bekanntlich in vielein anderen Ländern ja die Investition in die Rente. Würden diese auch als zusätzliche Assetklasse in die Vermögensanlage mit eingehen oder stellen diese eine Erweiterung des Humankapitals dar?

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randomwalk

:tdown:

 

Eigene Kinder als Assetklasse????? Wie menschenverachtend ist das denn! Fehlt als Gipfel eigentlich nur noch Daytrading mit Derivaten auf Kinder!

 

:wallbash:

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Kezboard

Eigene Kinder als Assetklasse

Es empfiehlt sich dringend, bei dieser Assetklasse zu diversifizieren. D.h. nicht alle ins Kohlebergwerk schicken, sondern auch mal den ein oder anderen Knirps zur Feldarbeit, zum Teppichknüpfen oder für die Textilmanufaktur "ermutigen".

 

Disclaimer: das sollte satirisch sein. Kinderarbeit ist grundsätzlich abzulehnen. Außerdem frisst diese Assetklasse einem in den ersten 18 Jahren (wenn's gut läuft!) die Haare vom Kopf, so dass von einem richtigen Benefit wahrscheinlich erst im hohen Alter auszugehen ist - es sei denn, man wird undankenswerterweise direkt ins Heim abgeschoben.

Ich würde Kinder daher eher unter "nichtmonetären" Gesichtspunkten sehen ;)

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HeinzHarald
Kinderarbeit ist grundsätzlich abzulehnen. Außerdem frisst diese Assetklasse einem in den ersten 18 Jahren (wenn's gut läuft!) die Haare vom Kopf, so dass von einem richtigen Benefit wahrscheinlich erst im hohen Alter auszugehen ist.

Da stimme ich zu. Ich habe aber auch gar keine Kinderarbeit gemeint, sondern die Arbeit von Erwachsenen. Falls ihr probleme mit dem Wort Kind habt, empfehle ich mal zu überlegen, was ihr seid: Ihr habt eine Mutter und einen Vater und seid damit das Kind eurer Eltern. Egal wie alt ihr seid. Auch wenn ihr selber 90 Jahre alt seid und eure Eltern schon tot sind, seid ihr noch immer das Kind eurer Eltern.

 

Erst mit der Einführung der Rentenversicherung wurden die eigenen Kinder (Erwachsene Arbeiter) nicht mehr für die Altersversorge benötigt. Wenn ihr alt seit, wo kommt dann eure Rente her? Sie wird von euren Kindern oder den Kindern anderer Menschen - die dann i.d.R. wohl über 40 Jahre alt erwirtschaftet. Also auch unser Rentensystem basiert einzig und allein auf der Arbeit von den Kindern der heutigen Rentner - also uns.

 

Ich hoffe ich konntee das jetzt klarer machen. Deshalb würde ich dieses Thema mal gerne empörungsfrei und rational diskutieren, einverstanden?

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Schinzilord

Wenn du jetzt ein Kind nicht als Verbindlichkeit, sondern als Asset siehst, würde ich es unter "Notversicherung" einordnen, d.h. im Normalfall reicht mein Vermögen aus bzw. ich passe meinen Lebensstil meinem Vermögen an, und nur wenn unerwartete Sachen passieren, helfen mir meine Kinder.

 

Was hast du dir genau vorgestellt? Denn eine Einrechnung eines fixen Betrages als Asset, den mir meine Kinder im Alter zukommen lassen würden, würde ich nicht machen.

Wenn man dies aber wünscht, dann halt einfach die Rentenzahlungen der Kinder an einen selbst auf den heutigen Tag abdiskontieren und dann noch mit einem Risikofaktor (Unsicherheitsfaktor) versehen, der dem Arbeitsrisikoprofil des Kindes entspricht. (Nüchtern gesprochen).

 

Also egal ob der Staat oder Riester oder das Kind einem die Rente zahlt.

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HeinzHarald

Wenn du jetzt ein Kind nicht als Verbindlichkeit, sondern als Asset siehst,

Ich wollte Kinder als Asset bzw. Humankapital betrachten und nicht als Versicherung. Meine theoretische Überlegung ist, ob man besser Geld in Unternehmen (Aktien) investiert oder in die Ausbildung der Kinder (Humankapital) investiert. Beide Optionen haben in der Anfangsphase negativen Cashflows (Einzahlungen). Es dauert eben viele Jahrzehnte bis man genug gesparrt hat bzw. bis die Kinder erwachsen und gut ausgeblidet sind. Ab dann gibt es positve Cashflows (Auszahlungen) durch die Arbeit der Kinder anderer (Aktien) oder die Arbeit der eigenen, je nachdem was man gemacht hat. Unter diversifikationsgesichtispunkten ist es ja wohl eindeutig besser in Aktien, also in die Arbeit der Kinder anderer zu investieren als sich nur auf die wenigen eigegen Kinder zu verlassen.

 

Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass man in der Vergangenheit mit einem Studium durchaus eine durchschnittliche "Lebensarbeitszeitrendite" von 6%-7%p.a. erhalten hat, weil das Gehalt nach einem Studium höher ist als ohne. Die Opportunitätskosten für die Zeit, in der man nicht gearbeitet sondern studiert hat, sind diesen Berechnungen zu grunde gelegt. Das zeigt aber auch, dass sich ein Studium nicht lohnt, wenn man am Kapitalmarkt die gleiche Rendite bekommen kann, da ich das Risiko einer investition in das eigene Humankapital bzw. das der Kinder für deutlich riskanter halte. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass investitionen in den Kapitalmarkt, der eigenen, als auch er Ausbildung der Kinder vorzuziehen ist. Kann das sein? Machen wir einen fehler wenn wir studieren gehen, statt sofort in einem schlechter bezahlten Job zu arbeiten und die Ersparnisse auf den Kapitalmarkt zu bringen?

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Schinzilord

Ich wollte Kinder als Asset bzw. Humankapital betrachten und nicht als Versicherung. Meine theoretische Überlegung ist, ob man besser Geld in Unternehmen (Aktien) investiert oder in die Ausbildung der Kinder (Humankapital) investiert. Beide Optionen haben in der Anfangsphase negativen Cashflows (Einzahlungen). Es dauert eben viele Jahrzehnte bis man genug gesparrt hat bzw. bis die Kinder erwachsen und gut ausgeblidet sind. Ab dann gibt es positve Cashflows (Auszahlungen) durch die Arbeit der Kinder anderer (Aktien) oder die Arbeit der eigenen, je nachdem was man gemacht hat. Unter diversifikationsgesichtispunkten ist es ja wohl eindeutig besser in Aktien, also in die Arbeit der Kinder anderer zu investieren als sich nur auf die wenigen eigegen Kinder zu verlassen.

Ich bin immer gerne fürs Abstrahieren, aber bei der Ausbildung meiner Kinder spielen solche Gedanken 0,0, gar keine, aber absolut gar keine Rolle. Sie sollen das machen was ihnen Spaß macht und ich sie dabei unterstützen kann (mit Grenzen natürlich).

Denn wenn ich sagen würde: Nein, mein Kind, ich investiere das Geld lieber in den Aktienmarkt als dir dein Studium und deinen Auslandsaufenthaltu zu finanzieren, weil da der Cashflow höher ist...also bitte, wo sind wir denn?

 

Machen wir einen fehler wenn wir studieren gehen, statt sofort in einem schlechter bezahlten Job zu arbeiten und die Ersparnisse auf den Kapitalmarkt zu bringen?

Selbst wenn ich bis zum Ende meiner Tage in der Gosse leben müsste, weil ich als promovierter Akademiker keinen Job finde und ich bisher nur mein / das Geld meiner Eltern in mich investiert habe, so würde ich es doch genauso wieder machen, weil das Lebensgefühl und die eigenenen Erfahrungen mit Geld nicht aufzuwiegen sind.

Und die wenigsten werden wohl ihr Studium schaffen, wenn sie es nur aufs Geldverdienen ausgelegt haben (weil dann die Motivation an einem Punkt einbricht).

 

Deine Gedanken kann ich so in dieser Form überhaupt nicht nachvollziehen bzw. fühle mich dazu gedrängt, mich von ihnen zu distanzieren.

 

Hast du selbst studiert / deine Kinder? Würdest du es wieder so machen? Sind die Konzepte, Methoden, das kritische Hinterfragen und die Arbeitsweisen, die du während deines Studiums gelernt hast, und die Erfahrungen, die du gemacht hast, nicht auch Assets, die sich in jeder Lage deines Lebens (auch nichtmonetär) bezahlt machen?

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HeinzHarald

Hast du selbst studiert / deine Kinder? Würdest du es wieder so machen? Sind die Konzepte, Methoden, das kritische Hinterfragen und die Arbeitsweisen, die du während deines Studiums gelernt hast, und die Erfahrungen, die du gemacht hast, nicht auch Assets, die sich in jeder Lage deines Lebens (auch nichtmonetär) bezahlt machen?

Ich habe Volks- und Betriebswirtschaftslehre studiert und ich würde es wieder tun. Allein der wissenschaftliche Blick auf die Welt ist das schon wert. Aber wie sagt der Volksmund so schön: "Was man nicht weiß, macht ein nicht heiß." Hätte ich nicht studiert, hätte ich auch nie gewusst wie es ist und würde auch nichts vermissen können. Nur kann man ja auch mal den eigenen Lebensweg kritisch hinterfragen und hier im Forum mache ich das nicht aus Gründen von Lebensglück sondern aus reiner pöser kapitalistischer Sichtweise. Ich finde die Frage schlichtweg spannend. Zumal, wenn alle sagen würden, dass sich der Kapitalmarkt besser rentiert hat als das investieren in die eigene Ausbildung und danach halndeln, dann wird wegen Mangel an Hochschulabsolventen die Wirtschaft und damit der Kapitalmarkt einbrechen. Das kann also gar keine Lösung für die Gesellschaft sein, sondern würde ins verderben führen.

Eigentlich dachte ich immer die Rendite des Humankapitals würde höher ausfallen als am Kapitalmarkt. Lernen bzw. studieren ist ja auch mit Aufwand verbunden und macht nicht immer Freude. Im Gegenteil ist es bei mir und meinen Freunden häufig sogar mit viel Anstrengung verbunden gewesen und das ist ja unter Neurowissenschaftlern als "emotionaler Schmerz" bekannt (workaholics mal außen vor). Dieser emotionale Schmerz ist der Gleiche wie bei der Angst vor Geldverlust. Deshalb sind die Renditen von Aktien ja auch viel höher als diese aus rationalen Gesichtsgründen sein dürften.

 

Aber o.k. wenn du dich da gar nicht hineindenken willst/kannst. Für mich bleibt diese Abstraktionseben spannend.

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