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marky2k

Langfristiges ETF Depot große Summe

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littleracer

Hallo,

 

ich habe mich nochmal ein bisschen mit dem Thema beschäftigt und das Forum durchstöbert. Eigentlich wollte ich es nun so machen: Erstmal werde ich nur 200k in die Hand nehmen und den Rest an meinen Anlageberater weiterleiten. Mit den 200k hatte ich folgendes vor:

 

- 10% Rohstoffe/Immos

- 30% Anleihen

- 60% Aktien

 

Die einzelnen Positionen wollte ich durch ETFs abbilden. Bei den Anleihen hatte ich vor 3 ETFs zu kaufen, die (sichere) Staatsanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten abbilden. Ich glaube, das nennt man "Laddering" und so wie ich es verstehe, dient es wohl der Minimierung von Zinsrisiken. Bei den Aktien wollte ich ETFs auf verschiedene Indizes in lokalen Märkten bzw. Segmenten, also z.b. Europa, Nordamerika, Emerging Markets, kaufen, so wie es hier auch oft empfholen wird. Das ganze gewichtet mit den anteiligen BIPs. Dabei soll mir glaube ich der BIPtizer helfen, allerdings habe ich den noch nicht so ganz verstanden. Mit. spezifischen ETFs habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber ich denke da werde ich einige Anhaltspunkte hier im Forum finden. Das wäre dann der nächste Schritt.

 

Nun wird hier allerdings geschrieben (https://www.wertpapier-forum.de/topic/36043-geiz-ist-geil-depots/), dass ab gewissen Anlagesummen ETFs möglicherweise nicht mehr optimal sind und man gleich einzelne Aktien ins Depot nehmen sollte. Ich denke mal, dann minimiert man noch mehr die laufenden Kosten p.a.. Meint ihr ab einer Summe von 200k macht das Sinn? Wenn ja, würdet ihr es einem blutigen Anfänger wie mir empfehlen oder kann ich auch ab der Summe mit den ganzen ETFs noch gut fahren? (Es geht um ein langfristiges Investment)

 

Dann noch ein paar allgemeine Fragen:

 

1) In genannten Thread wird auch gesagt, dass Festgeld höhere Renditen abwirft als Anleihen mit vergleichbarem Risiko, dafür aber (natürlich) weniger liquide ist. Ich brauche diese Liquidität eigentlich nicht, habe aber Angst davor bei zig Banken Konten zu eröffnen und mein Geld dann da hinzuschieben. Ich komme jetzt schon mit meinen ganzen Konten und dem Papierkram nicht klar und habe keine Übersicht. Wenn man sich für den Festgeldweg entscheidet, gibt es aber denke ich mal keine Alternative als wirklich dann bei den Banken Konten zu eröffnen oder?

 

2) Ich habe ein Problem mit den Währungen. Zum Beispiel wäre ich mir unsicher, ob ich mir bei den Anleihen nur ETFs auf europäische Werte holen sollte oder auch Werte, die in anderen Währungen denominiert sind. Einerseits setze ich mich durch weitere Währungen Wechselkursrisiken aus, andererseits diversifizere ich ja auch. Also einmal schaffe ich ein Risiko, einmal reduziere ich eins. Welcher Effekt überwiegt? Und ist es so wichtig zu diversifizieren, wenn ich nicht vorhabe viel in anderen Ländern zu konsumieren? Es ist ja eigtl. für mich egal, wenn der Euro gegenüber dem USD an Wert verliert, solange das Preisniveau im Euroland konstant bleibt und ich nichts in einem USD Land konsumieren will bzw. importieren will.

 

 

Danke sehr.

 

 

Die angedachte Assetverteilung (60,30,10) entspricht in keinster Weise der Überschrift des Threads "konservatives Depot kurz bis mittelfristig". Abgesehen davon ist man bei der Umsetzung mit ETF dem Markt ausgeliefert, gewinnen kann man da nur, wenn man A lang genug dabei ist und B auch noch Glück hat dass die Märkte in die richtige Richtung laufen. An eine Outperformance ist da gar nicht zu denken.

 

200K ist eine ganze Menge für die ersten eigenen Erfahrungen und auf Gesamtvermögensebene (900k) durchaus spürbar. Was passiert denn mit dem restlichen Geld wenn Du sagen wir mal 100K innerhalb der nächsten 12 Monate verbrennst? Du kriegst Panik, steigst aus (realisierst die Verluste) und gehst für eine ganz lange Zeit inst Festgeld oder TG und zwar mit dem Gesamtvermögen. Streich doch lieber für den Anfang eine 0 denn Psyhologie ist nicht zu unterschätzen.

 

Zu glauben, dass man unabhängig von anderen Währungen im Euroland ist ist einfach naiv. Wieviele Produkte die man täglich konsumiert werden sonst wo auf der Welt hergestellt??? Es fängt doch schon beim Benzin an und endet sonstwo.

 

Man kann sicher noch den einen oder anderen Kritikpunkt finden, aber das sollte erstmal fürs Erste reichen.

 

Gruß

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marky2k
· bearbeitet von marky2k

Ich habe nochmal ein bisschen rumgelesen und nun einen konrketen Vorschlag. Ich habe mir ein Depot eingerichtet und würde gerne bald die Aufträge ausführen. Aber ich hätte gern nochmal ein letztes Feedback. Ich habe mich hauptsächlich an supertobs Musterdepot orientiert, bin aber noch nicht zu einem endgültigen Ergebnis gekommen, ob Rohstoffe oder EM-Anleihen als RK2. Also 70% Aktien, 20% sichere Anleihen, 10% RK2. Da würde ich gerne noch einmal selber Korrelationsanalysen etc. durchführen. Die 900k haben sich schließlich wie folgt verteilt:

 

- 500k sind nun im Depot bei meinem Anlageberater mit einem Aktienateil von ca. 40%.

- 200k sind in geschlossenen Fonds/Beteiligungen bzw. es ist geplant, soviel dafür zuzuteilen.

- 200k nehme ich selber in die Hand. (70% Aktienquote)

 

Die 200k sollen nun auch nicht mehr konservativ und kurzfristig, sondern risikobewusst und langfristig angelegt werden. Ich habe kein Problem mit der Psychologie. Ich bin geduldig und ich kann ziemlich viel Schwankungen aushalten, das musste ich schon öfter. Ist doof, aber man lebt weiter. Mir geht es viel eher um die Renditeerwartung. Solange die positiv ist, weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und bin mit mir im Reinen. Ich war selten bereit auf Rendite zu verzichten für weniger Varianz, mir ging es immer nur um die Rendite. Aber bei der jetzigen Summe, bei der es wohl nicht mehr um Vermögensaufbau geht, bin ich dazu bereit. Das Gesamtdepot wäre dann immer noch konservativ mit einem Aktienanteil von ca 48%. Mal abgesehen von den Beteiligungen, die auch nicht allzu risikoreich angelegt sein werden. Da gibt es auch noch Potential das nach oben zu fahren.

 

Der Depotvorschlag für den Aktienanteil ist angehängt. Ich habe ungefähr eine Allokation nach BIP vorgenommen, also 30/30/30/10 zwischen den Hauptregionen. Dann wiederum gemäß supertobs core 55%, small 25%, value 20%. Ich habe hoffentlich die billigsten und effektivsten ETFs rausgesucht (wenn nicht, Feedback please!). Ich habe wie man sieht kein Problem mit Swappern. MSCI NA statt S&P 500, da Kanada mit drin. STOXX 600 statt eurostoxx 50, da breiter gefächert. Für die USA habe ich keinen guten Value ETF gefunden und würde gerne Einzelaktien ausprobieren. Ich habe einfach ein bisschen im Forum rumgelesen und die meistgenannten Aktien für dieses Gebiet genommen. Ich denke, ich habe keine Edge, wenn ich da versuche groß zu analysieren. Da sind die Gegner zu stark und ich zu unerfahren. Einfach kaufen, Renditeerwartung ist ja positiv. Zu naiv?

 

Für RK1 würde ich gerne auch eine Direktanlage tätigen. Hauptsächlich, weil ich denke, es macht mehr Spaß und ich will ausprobieren und lernen. Ich würde einfach eine von vanity vorgeschlagene Leiter übernehmen. http://www.wertpapie...post__p__688305

Für meine Zwecke geeignet oder auch zu naiv? Sparbriefleiter o.ä. will ich eher nicht, da es zusätzlichen Aufwand bedeutet und ich nicht bereit bin für ein paar 100€/Jahr Liquidität einzubüßen und den Aufwand zu haben.

 

Ich habe gerade versucht, den Threadittel zu ändern. Hab's aber nicht hinbekommen, ist das für mich möglich? Falls nicht, könnte jmd. das ja in "Langfristiges ETF Depot große Summe" o.ä. umändern.

post-20452-0-01345400-1312216742_thumb.jpg

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sparfux

Für RK1 würde ich gerne auch eine Direktanlage tätigen. Hauptsächlich, weil ich denke, es macht mehr Spaß und ich will ausprobieren und lernen. Ich würde einfach eine von vanity vorgeschlagene Leiter übernehmen. http://www.wertpapie...post__p__688305

Für meine Zwecke geeignet oder auch zu naiv? Sparbriefleiter o.ä. will ich eher nicht, da es zusätzlichen Aufwand bedeutet und ich nicht bereit bin für ein paar 100/Jahr Liquidität einzubüßen und den Aufwand zu haben.

Das verstehe ich jetzt aber wirklich nicht. Bei einer Anleihenleiter ist der Aufwand doch mindestens genau so hoch, wie bei einer Sparbriefleiter. Die Titelauswahl macht wahrscheinlich sogar noch mehr Aufwand.

 

Bei einer Sparbriefleiter hast Du ca. 1.7% p.a. mehr Rendite. So einen Renditevorteil bei vergleichbarem (nicht genau gleichen!) Risiko muss man ersteinmal irgendwo finden. Einen Vergleich der Renditen Bundesanleihen/Pfandbriefe/Sparbriefe findest Du hier.

 

Persönlich wäre ich auch bei Deiner Anlagesumme skeptisch, was einen Anlageberater und geschlossene Fonds betrifft. Aber das muss jeder selber wissen.

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marky2k

Hm O.K. irgendwie hatte ich im Kopf, dass der Renditevorsprung nur knapp 1% war. Dann werde ich mir das nochmal überlegen.

 

Persönlich wäre ich auch bei Deiner Anlagesumme skeptisch, was einen Anlageberater und geschlossene Fonds betrifft. Aber das muss jeder selber wissen.

 

Kannst du das nochmal ausführen? Ich habe mir natürlich auch überlegt, das selber zu machen. Ich bin wie gesagt nicht sehr risikoscheu, habe aber nicht die Eier das alles beim ersten Mal selber in die Hand zu nehmen. Deswegen erstmal Anlageberater. Mittel- bis langfristig will ich es dann selber machen.

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vanity
· bearbeitet von vanity

Hm O.K. irgendwie hatte ich im Kopf, dass der Renditevorsprung nur knapp 1% war ...

Was auch eher hinkommt. Die 1,7 Pp bezogen sich auf Bundesanleihen, bei denen es immer noch zutrifft (die Differenz ist sogar größer geworden, allerdings hatten wir seit Anfang April einen heftigen Anstieg der Kurse).

 

Erweitert man den Kreis der in Frage kommenden Anleihen auf Triple-A allgemein, lässt sich die Differenz durchaus drücken. Beispiel DEXMA gegen bestes Angebot bei modern-banking:

 

3y 0,2 Pp (gegen Santander)

5y 1,5 Pp (gegen Fidor, die bieten tatsächlich 5%, allerings ohne EdB-Sicherung)

10y 0,35 Pp (gegen BKM)

 

Verzichtet man auf AAA und erweitert auf AA, ist es kein Problem die FG-Angebote von modern-banking zu toppen (und ist nicht schlechter aufgestellt als der Rententeil im hochgelobten Arero).

 

Für RK1 würde ich gerne auch eine Direktanlage tätigen. Hauptsächlich, weil ich denke, es macht mehr Spaß und ich will ausprobieren und lernen.

So ist es! Festgeld ist langweilig, das macht die höhere (?) Rendite auch nicht wett. :D

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Schinzilord

Rohstoffe 10% keine mehr? Waer ein passabler Inflationsschutz.

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sparfux

So ist es! Festgeld ist langweilig, das macht die höhere (?) Rendite auch nicht wett. :D

Der Satz ist ja OK - jeder muss selber wissen, ob ihm der Spaß 1% p.a. Wert ist - nur was soll das "?"? :P

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marky2k
· bearbeitet von marky2k
Was auch eher hinkommt. Die 1,7 Pp bezogen sich auf Bundesanleihen, bei denen es immer noch zutrifft (die Differenz ist sogar größer geworden, allerdings hatten wir seit Anfang April einen heftigen Anstieg der Kurse).

 

Erweitert man den Kreis der in Frage kommenden Anleihen auf Triple-A allgemein, lässt sich die Differenz durchaus drücken. Beispiel DEXMA gegen bestes Angebot bei modern-banking:

 

3y 0,2 Pp (gegen Santander)

5y 1,5 Pp (gegen Fidor, die bieten tatsächlich 5%, allerings ohne EdB-Sicherung)

10y 0,35 Pp (gegen BKM)

 

1) Ich kenne das Kürzel EdB nicht. Hat das was mit deutscher Einlagensicherung zutun?

 

2) Trickst du da nicht ein bisschen rum? Ich meine, welches Risiko haben denn die Festgeldanlagen? Bei liquiden Anlagen gilt doch immer noch mehr Rendite, mehr Risiko. Dass es eine Iliquiditätsprämie gibt habe ich ja mittlerweile gelernt. Entweder Festgeld hat das Risiko von Bundesanleihen oder das Risiko der durchschnittlichen Triple A Anleihe. Dementsprechend sollte dann auch nur eins von beiden der Vergleichsmaßstab sein. Oder gibt es genau über diese Risikoeinschätzung keinen Konsens?

 

Außerdem will ich eigentlich in RK1 wirklich eine quasi risikofreie Anlage. Wenn eine französische Staatsanleihe über einer deutschen notiert, dann ist sie mit Risiko behaftet. Der einzige Grund für mich solche eine Anleihe dann mitreinzunehmen ist Diversifikation (das würde sich auch erübrigen, wenn die deutsche wirklich komplett risikofrei wäre). Wenn man mehr Risiko wollte, könnte man ja auch dementsprechend den Aktienanteil erhöhen. Also für RK1 will ich erstmal nur Triple A.

 

 

 

 

Verzichtet man auf AAA und erweitert auf AA, ist es kein Problem die FG-Angebote von modern-banking zu toppen (und ist nicht schlechter aufgestellt als der Rententeil im hochgelobten Arero).

 

Der Arero nimmt doch den IBOXX Euro Sovereign AAA. Wieso ist man da nicht schlechter aufgestellt, wenn man noch AA reinnimmt (unter der Annahme gleicher Renditen)? Oder wie adjustierst du für das Risiko? Oder interpretier ich gerade ein bisschen viel in die Ratings hinein und es sind eher vernachlässigbare Unterschiede zwischen AAA und AA?!

 

 

Rohstoffe 10% keine mehr? Waer ein passabler Inflationsschutz.

 

mit 70% Aktien bin ich doch langfristig ziemlich gut gegen Inflation gewappnet oder nicht? Wie gesagt, ich will nochmal den Korrelationsthread durchgehen und selber nachrechnen. Dann entscheide ich, ob Rohstoffe, EM-Anleihen oder garnichts von beiden. Bin eigtl. von Rohstoffen auch nicht so überzeugt, da ich da keine langfristige Realrendite für mich als passiven Investor sehe. Evtl. macht es auch Sinn, in Startups zu investieren oder denen Geld zu leihen. Die müssten sich ja recht unabhängig vom Kapitalmarkt entwickeln. Aber da braucht es wohl ein bisschen mehr Expertise.

 

@Schinzilord: Habe gerade in deine Signatur gelunzt. Den Thread zu Commodity ETFs les ich mir nochmal durch. Dann evtl. mit neuer Meinung.

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Nudelesser
Also für RK1 will ich erstmal nur Triple A.

 

Dann bist Du im Moment mit einer Sparbriefleiter deutlich besser bedient als mit Anleihen. Warum eine 10-jährige Bundesanleihe mit einer Rendite von 2,57% (real also nach Steuern und Inflation entspricht das z.Zt einer Minusrendite von -0,51%) kaufen, wenn man bei Santander für einen 3-jährigen Sparbrief 4% bekommt?

 

Das mit dem Lernen-Wollen ist ja ein lobenswertes Motiv, aber dafür Geld verbrennen? Dann schmeiss doch lieber die 2 Aktien aus dem ETF Depot raus und richte Dir zusätzlich ein kleines Aktiendepot ein, um etwas über diese Anlagemöglichkeit zu lernen...

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marky2k

Wieso Geld verbrennen? Wenn die Märkte einigermaßen effizient sind, dann ist meine erwartete Rendite in jedem Fall positiv. Ich glaube, einfach Einzelaktien draufloskaufen kann garnicht so falsch sein. Man muss nur aufpassen als risikoaverser Investor, dass man sich des Risikos bewusst ist, dieses Risiko gewillt ist zu tragen und ordentlich diversifiziert. Mit Geld verbrennen hat das allerdings nichts zutun, da es nur um die Schwankungen geht, sowohl nach oben als nach unten, nicht aber um die erwartete Rendite.

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sparfux

Du verbrennst die 1,0 ... 1,7% p.a., die Du nicht bekommst.

 

Viele schauen nach 0,1% niedrigerer TER bei einem ETF aber lassen 1%+ bei Spabriefen liegen. Das meinte Nudelesser.

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marky2k

Ok, das hatte ich anders verstanden. Aber in Anleihen zu investieren statt Sparbriefen würde ich auch nicht "verbrennen" nennen. Je nach Nutzenfunktion eben in Abhängigkeit von Liquiditätspräferenzen, Rendite und Risiko. Ein weiterer Vorteil von Anleihen ist ja die niedrigere bzw. negative Korrelation zu Aktien. Die Kursschwankungen von Anleihen können also eine stabilisierende Wirkung aufs Portfolio haben, wenn Aktien fallen. Gibt es das irgendwo quantifiziert? Würde gerne mal sehen, ob und was das ausmacht.

 

Du schreibst auf der ersten Seite in deinem Thread an einer Stelle:

 

Wenn Du - wie ich auch - annimmst, dass das Kursrisiko auch bei meiner Strategie implizit da ist, kann es auch nicht sein, dass ich mich irgenwelcher Chancen beraube.

 

Das verstehe ich noch nicht ganz. Also angenommen Aktien fallen und die Leute investieren mehr Geld in Anleihen. Dann sinkt erstmal der Wert unseres Aktienanteils, das wird teilweise ausgeglichen durch einen steigenden Wert des Anleihenteils, da zusätzliche Nachfrage nach Anleihen. Ich habe noch nicht verstanden, wo dieser Preisanstieg de facto bei Festgeld stattfinden kann, sodass das Festgeld mehr wert wird.

 

Meine Erklärung wäre evtl., dass es irrelevant ist, was mit dem hypothetischen Kurs des Festgelds während der Laufzeit passiert, da man eh keine Kursgewinne o.ä. durch einen Verkauf einfahren kann. Abgerechnet wird am Ende. Und am Ende werden sowohl Anleihe als auch Festgeld zu 100% (Annahme: sichere Anleihe) zurückgezahlt. Man beraubt sich also der Möglichkeit evtl. Kursgewinne durch einen Verkauf während der Laufzeit einzufahren, wenn der Kurs der Anleihe steigt. Andererseits bleibt man in jedem Fall liquide. Meinst du das mit

 

Ich denke aber nicht, dass ich ein zusätzliches Risko dabei habe: Kursrisiko und Liquiditätsrisiko sind austauschbar.
?

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sparfux

Spiele mal mit dem beigefügten Excel. Da kannst Du den Wert eines Sparbriefes zum jeweils aktuellen Zinsniveau berechnen (Net Present Value). Da Du nicht verkaufen kannst, ist das natürlich nur ein Bilanzwert. Jede Firma/Bank macht das mit ihren illiquiden Assets aber auch so.

 

Bzgl. des 2. Punktes: Was weiß ich, was ich vor 3 jahren gemeint hatte :D

 

Ich denke so: Nehmen wir an, dass Du zu einem Zeitpunkt X Geld brauchst. 2 Szenarien: 1. Du hast Anleihen und 2. Sparbriefe

 

1. Anleihen: Du kannst zwar zum Zeitpunkt X verkaufen, hast aber das Risiko, dass die Anleihe im Minus ist und Du, obwohl Du sie zum laufzeitende zu 100% einlösen könntest, einen Verlust realisieren musst. --> Kusrisiko aber kein Liquiditätsrisiko

 

2. Sparbriefe: Hier kannst Du einfach nicht sofort zum Zeitpunkt X verkaufen. Du musst warten bis der Sparbrief ausläuft. Bei einer Leiter im Jahresrhytmus musst Du schnlimmstenfalls ein Jahr - 1Tag warten. --> kein Kursrisiko aber Liquiditätsrisiko

 

Das meinte ich wahrscheinlich mit "austauschbar".

Sparbrief NPV.xls

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vanity
· bearbeitet von vanity

1) Ich kenne das Kürzel EdB nicht. Hat das was mit deutscher Einlagensicherung zutun?

EdB ist die privat organisierte Einlagensicherung der deutschen Banken, zusätzlich zur gesetzlichen bis 100k. Die Sicherung durch den EdB ist wesentlich höher (abh. vom EK der jeweiligen Bank, i. d. R. Millionenbeträge pro Anleger)

 

2) Trickst du da nicht ein bisschen rum? Ich meine, welches Risiko haben denn die Festgeldanlagen? Bei liquiden Anlagen gilt doch immer noch mehr Rendite, mehr Risiko. Dass es eine Iliquiditätsprämie gibt habe ich ja mittlerweile gelernt. Entweder Festgeld hat das Risiko von Bundesanleihen oder das Risiko der durchschnittlichen Triple A Anleihe. Dementsprechend sollte dann auch nur eins von beiden der Vergleichsmaßstab sein. Oder gibt es genau über diese Risikoeinschätzung keinen Konsens?

Natürlich ist das ein bisschen getrickst, aber sonst kann ich sparfux kein Paroli bieten. Genau das aber ist das Problem - was und nach welchen Maßstäben beurteilen wir noch als sicher? Ist Frankreich wegen AAA und trotz der höheren Rendite so sicher wie Deutschland ? - da machen bestimmt einige schon Abstriche. Ist britische Einlagensicherung so sicher wie deutsche? - auch da gibt es Zweifler. Warum zahlt Fidor einen absurd hohen 5J-Zins - ist das was nicht ganz koscher?

 

Außerdem will ich eigentlich in RK1 wirklich eine quasi risikofreie Anlage. Wenn eine französische Staatsanleihe über einer deutschen notiert, dann ist sie mit Risiko behaftet. Der einzige Grund für mich solche eine Anleihe dann mitreinzunehmen ist Diversifikation (das würde sich auch erübrigen, wenn die deutsche wirklich komplett risikofrei wäre). Wenn man mehr Risiko wollte, könnte man ja auch dementsprechend den Aktienanteil erhöhen. Also für RK1 will ich erstmal nur Triple A.

Das ist konsequent gedacht und wenn du es entsprechend umsetzt, orientierst du dich am Rating, an den CDS-Prämien und an der Marktrendite, um die am wenigsten risikobehaftete RK1-Anlage zu finden (wobei alle drei Kriterien noch anderen Einflüssen unterliegen). Im Bereich der Anleihen wirst du dann bei skandinavischen Papieren landen, vorzugsweise solchen aus Norwegen (die aber leider nicht in € denominiert sind - andere Baustelle). Leider muss man Spareinlagen (TG/FG) irgendwie nach eigenen Kriterien in das Schema einsortieren (ich persönlich würde die dt. Einlagensicherung für so sicher wie Bundesemissionen halten).

 

Der Arero nimmt doch den IBOXX Euro Sovereign AAA. Wieso ist man da nicht schlechter aufgestellt, wenn man noch AA reinnimmt (unter der Annahme gleicher Renditen)? Oder wie adjustierst du für das Risiko? Oder interpretier ich gerade ein bisschen viel in die Ratings hinein und es sind eher vernachlässigbare Unterschiede zwischen AAA und AA?!

Macht er nicht. Wenn die Angaben auf der Arero-Seite korrekt sind, bildet er den Rententeil durch den iBoxx €-Sov. TR (ohne Einschränkung auf AAA) ab. Das sind dann 60% AAA und 40% AA. Und die Renditespanne reicht dann (bei 10-jährigen) von 2,7% bis 5,8% (heute morgen, heute abend vermutlich noch etwas mehr). Soviel zum Thema vernachlässigbare Unterschiede. Aber der Arero ist nicht unbedingt das Maß aller Dinge.

 

So ist es! Festgeld ist langweilig, das macht die höhere (?) Rendite auch nicht wett. :D

Der Satz ist ja OK - jeder muss selber wissen, ob ihm der Spaß 1% p.a. Wert ist - nur was soll das "?"? :P

Das ? besagt, dass es durchaus Konstellationen geben kann, bei denen die Rendite nicht höher ist - je nach dem, wie man das Rahmenwerk festzurrt. Setzt man höchste Maßstäbe (wie marky2k es tut), gebe ich mich der Festgeld-Fraktion vorläufig geschlagen (sofern diese sich bei Renditevergleichen auf Produkte mit dt. Einlagensicherung beschränkt). <_<

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asche
- 200k sind in geschlossenen Fonds/Beteiligungen bzw. es ist geplant, soviel dafür zuzuteilen.

Don't!!

Du hast noch genug Zeit, das zu machen. Du bist Anfang 20 und hast noch viel vor im Leben (Ausland studieren / leben / arbeiten?). Du kommst aus geschlossenen vor 10-20 Jahren kaum raus. Da bist Du doppelt so alt wie jetzt... das bereust Du irgendwann.

 

Anfangen, Dich mit Geldanlagen zu beschäftigen - gut! Das ganze Pulver auf einmal verschiessen - schlecht! Wenn Du in geschlossene willst, kannst Du das in einem Jahr mit etwas mehr persönlicher Erfahrung immer noch machen.

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Zumal die Renditeerwartung bei dem Risikoprofil bei geschlossenen Fonds bei einer Investitionssumme von "nur" 200k€ fraglich sein dürfte.

Was bringt? Du wirst bei den geschlossenen Fonds selbst im optimalsten Fall nicht mehr als 3% p.a. mehr als bei Aktien bekommen, und das bei dem Liquiditäts- und Klumpenrisiko?

 

Meine Meineung: Geschlossenen Fonds (auch über Zweitmarkt) sind schon OK, wenn man wirklich wirklich weiß, was man tut und in was man investiert...

für dich gibt es da nicht den geringsten Grund, das Risiko einzugehen :)

 

Ich traue mir das nicht zu, und ich bin bestimmt kein Anfänger mehr...

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marky2k

Die geschlossenen Fonds wären auch über den Anlageberater, falls das nicht rübergekommen ist. Aber ich überlege mir das auch nochmal..

 

Bzgl Rohstoffe habe ich gemerkt, dass ich einfach keine Ahnung habe, wie die funktionieren. Von daher lasse ich da auch erstmal die Finger von.

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Schinzilord

Die geschlossenen Fonds wären auch über den Anlageberater, falls das nicht rübergekommen ist. Aber ich überlege mir das auch nochmal..

 

Bzgl Rohstoffe habe ich gemerkt, dass ich einfach keine Ahnung habe, wie die funktionieren. Von daher lasse ich da auch erstmal die Finger von.

Lieber nur in was investieren, was man auch versteht. Und der Anlageberater ist ein HonorarberateR? Oder verdient er z.B. an den üppigen Abschlusskosten?

 

Evtl. kannst du ja mal eine Umfrage starten, welche Erfahrungen hier im Forum Anleger in geschlossene Fonds gemacht haben (insbesondere realisierte langfristige Rendite unter Berücksichtigung aller Kosten.)

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sparfux

Geschlossene Fonds sind Provisionsmaschinen für Anlageberater. Du zahlst da 15-20% Kosten gleich am Anfang (d.h. das Geld wird garnicht erst investiert).

 

Das lohnt sich nur selten. Die meisten Anleger fallen auf die Nase damit.

 

 

Generell zum Anlageberater: Ich nehme mal an, dass Dein "Berater" nichts kostet. Wenn das so ist, solltest Du Dir klar sein, dass er Dich nicht wirklich berät, sondern Dir die Produkte verkauft, für die er die höchsten Provisionen bekommt. Er wird Dir auch häufig Umschichtungen empfehlen, weil er dafür neue Provisionen (die Ausgabeaufschläge der Fonds) kassieren kann.

 

An Deiner Stelle würde ich auf einen Anlageberater verzichten und das insgesamt selber machen. Die Anlageberater machen das auch nicht besser in den allermeisten Fällen. Da Du aber noch lernen musst, würde ich an Deiner Stelle ersteinmal SEHR konservativ anlegen. Sagen wir 30% in ein BIP Akten-ETF-Portfolio und 70% in sichere Papiere. Das kann dann eine Sparbriefleiter (sagen wir bis 5 Jahre) beinhalten oder von mir aus auch Staatsanleihen mit entsprechend weniger Rendite. Ausserdem würde ich einen gößeren Teil erstmal auf ein Tagesgeldkonto schieben und dann nach und nach (mit gesteigertem Wissensstand) investieren.

 

Auch wenn Du noch jung bist (bzw. gerade deshalb) würde ich maximal 50% in RK3 anlegen. Rohstoffe sind nebenbeibemerkt definitiv RK3. Die haben eine höhere Volatilität als Aktien. Der Grund ist ganz einfach: Was weisst Du was Du in 10 oder 15 Jahren machen möchtest? Ein größeres Haus kaufen? Irgendwo im Ausland leben? Eine eigene Firma gründen? Dann kann es sein, dass Du einen größeren Teil Deines Geldes brauchst und der Aktienmarkt gerade schlecht steht, d.h. Du müsstest bei einem hohen Aktienanteil Verluste realisieren.

 

Ein weiterer Grund spricht für relativ viel Geld in einer Sparbriefleiter (oder Anleihenleiter): Wenn ich mich recht erinnere bist Du Student. D.h. Du kannst ~10000 Pro Jahr einnehmen, ohne Steuern zahlen zu müssen. Du solltest schauen, dass Du diesen Betrag (musst Du mal in einem Steuerprogramm durchrechnen) beispielsweise durch die Zinsen von Sparbriefen auch jährlich einnimmst. Dieses steuerliche "geschenk" sollte man sich nicht entgehen lassen.

 

Wenn Du Dir nicht zutraust, das Geld komplett selbst zu managen - ist ja nciht gerade wenig - suche Dir einen Honorarberater. Den bezahlst Du für seine Beratungsleistung. Der verkauft Dir nicht einfach was, was ihm hohe Provisionen bringt. Such Dir aber einen, der ETFs auch in seine Beratung einschließt.

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marky2k

Mein Berater kostet schon was, 0,5%-0,85% vom Depotvolumen pro Jahr. Was er bei den Beteiligungen verdient, weiß ich nicht. Ausgabeaufschläge für Fonds zahle ich nicht. Umschichtungen gab es bis jetzt kaum welche. Steuerfreibetrag ist btw knapp 8k und ausgeschöpft bei mir. Dazu kommt, dass er rein aktive Fonds auswählt. Mir wurde halt in der Uni eingetrichtert, dass die Fondsmanager langfristig den Markt nicht schlagen. Hier fighte ich um jeden % TER und für die 500k im Depot zahle ich halt mal 2% :D Das stört mich schon.

 

Was mich bei den Beteiligungen stört ist, dass die Prospekte alle 200 Seiten lang sind und die einem eh immer Honig um den Mund schmieren. Da hat man das Gefühl jedes Projekt ist eine eierlegende Wollmichsau. Ich kann halt nicht unterscheiden, welche gut und welche schlecht sind und muss da blind vertrauen. Außerdem zahle ich da wiederum meist 5% Ausgabeaufschlag, das muss erstmal reingewirtschaftet werden.

 

Ich glaube nicht, dass mein Berater so schlecht ist, wie hier angenommen. Aber die Kosten von Berater + aktive Fonds sind einfach enorm. Ich habe mal die Depotperformance angehängt (inkl. aller Kosten). Habe auch versucht fürs Risiko zu adjustieren mit sharpe ratio. Mein Depot hat ca. 50% Aktien gehabt den größten Teil über. Aber zu hohe Standardfehler, da zu geringer Zeitraum.

 

 

Ich glaube, ich cancel die Beteiligungen, pack die 200k ins kurzfristge Tagesgeld/Festgeld, lasse das Depot über den Berater noch etwas weiterlaufen und schaue, dass ich das in 1-2 Jahren selber übernehme. Denke im nächsten Jahr kann ich nochmal einiges lernen.

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sparfux

Mein Berater kostet schon was, 0,5%-0,85% vom Depotvolumen pro Jahr. Was er bei den Beteiligungen verdient, weiß ich nicht. Ausgabeaufschläge für Fonds zahle ich nicht.

Garantiert er Dir, dass alle anderen Provisionen, die er erhält (z.B. Bestandsprovisonen der Fonds), an Dich ausgeschüttet werden? Ein richtiger Honorarberater würde das machen.

 

Das schlimmste sind die Berater, die sowohl Gled verlangen als auch Provisionen kassieren.

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Akaman

Außerdem zahle ich da wiederum meist 5% Ausgabeaufschlag, das muss erstmal reingewirtschaftet werden.

...

Ich glaube, ich cancel die Beteiligungen, pack die 200k ins kurzfristge Tagesgeld/Festgeld,

Da du nicht nur die 5% zahlst, sondern sogar noch wesentlich mehr (Stichwort: "Weichkosten"), ist das zweite eine gute Idee.

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marky2k

@sparfux. Nein, nicht dass ich wüsste. Ich zahle wie gesagt die Gebühren für den Berater und dann noch die Gebühren für die Fonds. Wobei ich noch nicht verstanden, wie die Gebühren der Fonds abgebucht werden. Also die Beratergebühren, da sehe ich, dass Transaktionen stattfinden aus meinem Depot heraus. Bei den Fonds habe ich keinen Schimmer wie die z.B. 1% abgerechnet werden.

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boll

@sparfux. Nein, nicht dass ich wüsste. Ich zahle wie gesagt die Gebühren für den Berater und dann noch die Gebühren für die Fonds. Wobei ich noch nicht verstanden, wie die Gebühren der Fonds abgebucht werden. Also die Beratergebühren, da sehe ich, dass Transaktionen stattfinden aus meinem Depot heraus. Bei den Fonds habe ich keinen Schimmer wie die z.B. 1% abgerechnet werden.

Die Kosten auf Seiten des Fonds werden kontinuierlich aus dem Fondsvermögen entnommen, sind also im Kurs bereits berücksichtigt.

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sparfux

Die Ausgabeaufschläge und ein Teil der jährlichen Fondskosten (ca. 0,3-0,6% p.a. je nach Fonds) gehen dann von der Fondsgesellschaft an Deinen Berater.

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