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m0ney

Allgemeine Fragen zu Kryptowährungen

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odensee
vor einer Stunde von mike4001:

Ich brauche mir nur die 20% für Wohnen inkl. Betriebskosten+Strom+Heizung im Warenkorb ansehen, dass die ganze Berechnung vollkommen unrealistisch ist.

Stimmt, vollkommen unrealistisch, ich hatte die letzten 5 Jahre keine Mieterhöhung (und hoffe, mein Vermieter liest nicht mit :w00t: ), für Strom zahle ich weniger als vor 5 Jahren (Check24 sei Dank...) und Betriebskosten inklusive Heizung ist, wie die Miete, gleichgeblieben.

 

Soviel zum Thema "gefühlte Inflation".

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Achim1
· bearbeitet von Achim1
Am 28.6.2019 um 15:51 von Chips:

 

Aus dem Focusartikel: "Dass der Golf eine bessere Ausstattung hat (was das Statistische Bundesamt bei seiner Berechnung inflationsmildernd berücksichtigt), nützt dem Verbraucher nichts. Er muss trotzdem mehr bezahlen."

Vergleich mal die beiden Autos? Was meinst du, würde ein Golf1 heute kosten, wenn man ihn kein Stück weiterentwickelt hätte. Gleiche PS-Anzahl, gleicher Verbrauch (ich glaub pro PS 3-5mal so viel), kein Airbag etc.

Ich meine, was bringt es dem Konsumenten, wenn er sich theoretisch von einem Monatseinkommen einen Neuwagen leisten kann, dieser aber unsicher und dreckig bleibt? Ja genau, nix. Der Konsument strebt ja nicht danach, immer günstigere Produkte zu bekommen.

 

@Chips

der Artikel meint es vielleicht so: Auch wenn der Verbraucher auf die bessere Ausstattung verzichten würde, kann er nicht.

Er ist gezwungen, den höheren Preis zu zahlen.

Stelle dir den Fall vor, es gäbe einen Verbraucher, der keinen Wert auf die bessere Ausstattung legt.    

Sie ist ihm egal. Er hat nichts davon.

So, der Nutzen des neuen Golf ist für ihn gleich wie der Nutzen des alten Golf.

Aber der Preis ist 4.000% teuer geworden. 

 

 

Am 28.6.2019 um 15:51 von Chips:

 

Mal anders gesagt: Wäre die offizielle Inflationsrate künstlich niedrig gerechnet, wäre das ein Skandal. Viele Köpfe würden rollen. Kein* Wirtschaftswissenschaftler zweifelt diese an.

Kein Wirtschaftswissenschaftler... ganz richtig ist es nicht. 

Du hast gerade einen Artikel zitiert, wo ein Wirtschaftswissenschaftler daran zweifelt. ;)

 

Hier findest du einen zweiten, HW Brachinger, Freiburg/Schweiz.

Die Interview ist vom Jahr 2011, aber da die Berechnungsmethoden dieselben geblieben sind, sind seine Ausführungen immer noch gültig.

https://www.nw.de/nachrichten/wirtschaft/4200082_Interview-Mathematik-Professor-Hans-Wolfgang-Brachinger-zur-Inflation.html.

 

Um zu erfahren, wer der war, kannst du seine Wikipedia-Seite lesen

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Wolfgang_Brachinger

 

Aber abgesehen davon, man sollte immer "die Wissenschaft" mit der eigenen Erfahrung prüfen.

 

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Chips
· bearbeitet von Chips
vor 2 Stunden von Achim1:

@Chips

der Artikel meint es vielleicht so: Auch wenn der Verbraucher auf die bessere Ausstattung verzichten würde, kann er nicht.

Er ist gezwungen, den höheren Preis zu zahlen.

Stelle dir den Fall vor, es gäbe einen Verbraucher, der keinen Wert auf die bessere Ausstattung legt.    

Sie ist ihm egal. Er hat nichts davon.

So, der Nutzen des neuen Golf ist für ihn gleich wie der Nutzen des alten Golf.

Aber der Preis ist 4.000% teuer geworden. 

Deswegen gibt es ja einen Dacia :) Abgesehen davon, dass heutige Autos auch staatliche Auflagen erfüllen müssen, musst du auch Eines bedenken. Wenn es einen Markt dafür gibt, gibt es das auch. Für einen 2000€ Neuwagen gibt es den in Deutschland offenbar nicht. Aber natürlich kannst du dir für 2000€ einen Gebrauchten kaufen. Kauft dir einen Mercedes von 1990. 

 

Zitat

 

 

Kein Wirtschaftswissenschaftler... ganz richtig ist es nicht. 

Du hast gerade einen Artikel zitiert, wo ein Wirtschaftswissenschaftler daran zweifelt. ;)

 

Hier findest du einen zweiten, HW Brachinger, Freiburg/Schweiz.

Die Interview ist vom Jahr 2011, aber da die Berechnungsmethoden dieselben geblieben sind, sind seine Ausführungen immer noch gültig.

https://www.nw.de/nachrichten/wirtschaft/4200082_Interview-Mathematik-Professor-Hans-Wolfgang-Brachinger-zur-Inflation.html.

 

Um zu erfahren, wer der war, kannst du seine Wikipedia-Seite lesen

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Wolfgang_Brachinger

 

Aber abgesehen davon, man sollte immer "die Wissenschaft" mit der eigenen Erfahrung prüfen.

 

Ich hab doch ein Sternchen gemacht. Du findest auch echte Biologen, die die Evolutionsbiologie ablehnen, und das ist eine Naturwissenschaft, keine Geistes/Sozialwissenschaft. Bei Letzterem ist Vieles nicht eindeutig und es gibt viele, sich widersprechende Strömungen. Die offizielle Inflationsberechnung stammt auch wohl schlecht aus einer Minderheitsmeinung der Wirtschaftswissenschaften. 

Wenn du mal einen "Offiziellen" fragst, dann wird der auch viel berichtigen. zB. verlangt(!) der Staat nach Zahlen zum Wirtschaftswachstum für nächstes Jahr, um besser kalkulieren zu können.

Staat: Um wieviel wächst das BIP 2020

Wissenschaftler: Können wir nicht sagen. Komplexe, dynamische System kann man nicht vorhersagen. 

Staat: Aber ich will es wissen!!

Wissenschaftler: Das Wetter ist deutlich weniger dynamisch, aber wenn man 1 Monat vorhersagen wollte, bräuchte man pro m³ auf der Erde 10 Messstationen und die 100Mio. fache Rechenleistung der Welt. 

Staat: Aber ich will, will,will. 

Wissenschaftler: Ok, mit einem Konfidenzinterfall von 50% liegt das Wachstum zwischen -0,2% und 4,0%. Mittelwert 1,9%.  Also mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% wird es unter -0,2% und über 4,0% liegen. 

Staat + Medien: Aha, Wirtschaft wächst nächstes Jahr um 1,9%, sagt die Wissenschaft und die müssen es ja wissen. 

 

Bei der Inflation ist das ähnlich. Staat und Medien wollen eine(nicht zwei, auch nicht zwei Sätze, einer!) knackige Zahl. 

 

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Bassinus

Jungs! Topic! Danke. 

 

Kurs bei 10.300€

Hält die Linie? Link

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mike4001
vor 11 Stunden von Bassinus:

Jungs! Topic! Danke. 

 

Kurs bei 10.300€

Hält die Linie? Link

nope ...

 

Wobei man sich nicht aufregen sollte, wenn man Bedenkt, dass wir vor ein paar Monaten noch bei 3000 USD waren ... ;-)

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Kaffeetasse

@Markgräfler: Ach du...das ist schon hart. 300 BTC besessen zu haben und dann die heutigen Kurse zu sehen...

Das spricht wieder mal klar für's gute alte 50/50 Prinzip oder "Einsatz rausnehmen, Gewinne laufen lassen!".

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Holzhirsch
· bearbeitet von Holzhirsch
vor 6 Stunden von Kaffeetasse:

Das spricht wieder mal klar für's gute alte 50/50 Prinzip oder "Einsatz rausnehmen, Gewinne laufen lassen!".

HODL light

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Kaffeetasse

Lieber light, als gar nich...

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Achim1

@Chips 

einverstanden.

 

Du fragst, "Was genau hat die Regierung (oder sonst) wer davon, da künstlich niedrig zu rechnen?"

a) Sie kann sich besser verkaufen: Wird eine möglichst geringe Inflationsrate angegeben, erscheint das Wirtschaftswachstum größer.

„Wenn beispielsweise die Wirtschaft um 2 Prozent wächst, die Inflation tatsächlich aber bei 10 Prozent liegt, dann würde die Wirtschaft – grob vereinfacht ausgedrückt – eigentlich um 8 Prozent schrumpfen (2-10 = -8). Also benutzt man allerlei Tricks, um die Inflation beispielsweise auf nur 1 Prozent runterzurechnen, und schon hat man – statt den 8 Prozent Rückgang – ein Wirtschaftswachstum von immerhin 1 Prozent.“

https://www.epochtimes.de/wirtschaft/verbraucher/wie-hoch-ist-die-wahre-inflation-a2327179.html

 

b) Sie kann ihre Schulden real verringern: "Bei gleichbleibendem Nominaleinkommen bleibt auch die Einkommensteuer unverändert, jedoch verringert sich das Realeinkommen aufgrund der Inflation. Gleichzeitig verlieren die Staatsschulden real an Wert (dies gilt nur bei nicht inflations-indexierten Anleihen und einer unerwartet hohen Inflation, denn wenn eine bestimmte Inflationsrate erwartet wird, wird diese Inflationsrate in den verlangten Zins mit eingepreist). Der Staat entschuldet sich bei unerwartet hoher Inflation also ohne eigene Leistung."

https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation

 

Um die Inflationsrate zu manipulieren braucht man nicht, 123 mit 456 zu ersetzen.

Man kann Inflationsrate manipulieren, indem man a) die eine anstatt der anderen Methode anwendet, oder b) indem man Inflationsrate mit Verbraucherpreisindex gleichsetzt.

 

Inflation = Geldmengewachstum - Wirtschaftswachstum

"Die Geldentwertung hängt demnach nicht von einem Warenkorb oder vom Ölpreis ab, sondern von einer übermäßigen Ausweitung des Geldumlaufs im Verhältnis zur Produktion, oder - allgemeiner gesagt - zur gesamten Wirtschaftsleistung eines Landes oder eines Währungsraumes.

Steigt der Geldumlauf gleich schnell wie die Wirtschaftsleistung eines Landes, ist sozusagen alles im Lot und es herrscht theoretisch keine Geldentwertung, da allem neuen Geld auch neue Wirtschaftsgüter (Waren oder Dienstleistungen) gegenüberstehen. 

Steigt jedoch die umlaufende Geldmenge stärker als das Angebot an neuen Wirtschaftsgütern, verteilt sich mehr Geld auf die vorhandenen Waren und Dienstleistungen, deren Preise dann früher oder später steigen."

https://www.goldsilber.org/wahre-inflation.php

 

Das ist die wahre Inflationsrate

 
Besser-gerechnet.jpg
 
 
was hat das mit Bitcoin zu tun.
Bevor Bitcoin zu einem Mittel zum Zocken verkam, war er als eine Reaktion und eine Alternative zu Fiatwährungen entstanden, da sein Hauptmerkmal ist, dass die Anzahl der Bitcoins - im Unterschied zur Anzahl der Währungseinheiten der Fiatwährungen - nicht beliebig vermehrbar ist.
Die Geldentwertung und der Vertrauensverlust, die man im Bezug auf Fiatwährungen erlebt, sollte dadurch vermieden werden.
Ohne Geldentwertung, ohne den Kaufkraftverlust, dem Fiatwährungen unterliegen, wäre Bitcoin nie entstanden.
 

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Holzhirsch
vor 5 Stunden von Kaffeetasse:

Lieber light, als gar nich...

Sehe ich genauso.

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sigmabe
· bearbeitet von sigmabe
4 hours ago, Achim1 said:

 indem man Inflationsrate mit Verbraucherpreisindex gleichsetzt.

 

Inflation = Geldmengewachstum - Wirtschaftswachstum

 

Natürlich kann man prinzipiell Begriffe unterschiedlich definieren und dann die eigene Position hervorheben, indem man noch ein "wahre" vor den Begriff setzt.

 

Dennoch hat die Inflation als Erhöhung des Preisniveaus (gemessen an einem Warenkorb) größere realwirtschwaftliche bedeutung als deine "wahre Inflation". Eine erhöhte Geldmenge hat nämlich nur dann eine Auswirkung, wenn sie auch umläuft. Relevant als finanzwirtschaftliche Entsprechung des BIP (bzw. seiner zeitlichen Ableitung) ist auf finanzwirtschaftlicher Seite das Produkt von Geldmenge und Umlaufgeschwindigkeit (bzw. seiner zeitlichen Ableitung). Siehe dazu auch Quantitätsgleichung.

 

Trotzdem gibt es natürlich auch ein Problem, wenn M3 zu schnell wächst, ohne dass das Preisniveau mitzieht. Es wird dann irgendwo im System Geld gehortet. Wenn das passiert, funktioniert natürlich die übliche Geldpolitik nicht mehr, da man für die Zinssteuerung und Geldmengensteuerung des Preisniveaus eine stabile Umlaufgeschwindigkeit braucht.

 

 

4 hours ago, Achim1 said:

Bevor Bitcoin zu einem Mittel zum Zocken verkam, war er als eine Reaktion und eine Alternative zu Fiatwährungen entstanden, da sein Hauptmerkmal ist, dass die Anzahl der Bitcoins - im Unterschied zur Anzahl der Währungseinheiten der Fiatwährungen - nicht beliebig vermehrbar ist.

 

Ist lustig, dass hier jetzt endlos im Bitcoinfaden über Inflation diskutiert wird. Ich glaube allerdings nicht, dass diese historische Darstellung korrekt ist. Bitcoin wurde vorgestellt als "a peer-to-peer electronic cash system", es ging aus meiner Sicht in erster Linie um ein Tauschmittel und nicht um ein Wertaufbewahrungsmittel. Und das bahnbrechend Neue daran ist definitiv nicht die Begrenztheit der Bitcoins, sondern die Verhinderung von double-spending bei einer Transaktion ohne Beteiligung einer Vertrauensinstanz. Für mich liest sich das Bitcoin Whitepaper so, als ob sich jemand in erster Linie mit sicherem, unveränderlichem Datenaustausch (Kryptographie, Byzantinischer Fehlertoleranz) und vielleicht auch noch mit Thermodynamik (PoW Idee) beschäftigt hat, die VWL allerdings nicht großartig beachtet wurde.

 

Denn gerade im Punkt der Inflation sind aus meiner Sicht einige Schwächen angelegt. Geld, das als Tauschmittel verwendet wird, muss inflationäres ("schlechtes") Geld sein, das durch eine Zentralinstanz in Umlauf gezwungen wird (man kann damit die Steuern zahlen), damit es nicht nicht gehortet wird. Außerdem haben die Erfahrungen mit Golddeckung auch in der Realität gezeigt, dass eine steuernde Geldpolitik einige Probleme verhindern kann. Somit kann der Bitcoin höchstens zur Wertaufbewahrung in Frage kommen, wie er mittlerweile ja auch von den meisten verwendet wird ("Spekulation").

 

Und es gibt noch eine weitere Schwachstelle in Bezug auf Inflation beim Bitcoin. Während eine geringfügige jährliche Erhöhung der Menge dauerhaft die Belohnung für die Blockbestätigung hätte bilden können und nur eine geringfügige Inflation dargestellt hätte (die man auch über Proof of Stake an die Benutzer hätte zurückgeben können), hat man hier sich möglicherweise noch ein "Tragik der Allmende"-Problem eingehandelt.

 

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Achim1

@ sigmabe,

der Verbraucherpreisindex ist für uns Verbraucher wichtiger als die Inflationsrate.

Die Inflationsrate spielt aber eine Rolle in dem Moment, als es divergierende Meinungen gibt, wie der Verbraucherpreisindex errechnet werden soll.

Der VPI ändert sich nämlich je nach dem, welche Methoden für die Erhebung der Daten verwendet werden.
 

"In der Praxis gibt es Probleme mit Preisindizes wie dem CPI, zum Beispiel, welche Preise gemessen werden und welche Güter wie „gewichtet“ werden.

Ein weiteres Problem ist der Umgang mit Qualitätsänderungen. Was tut man beispielsweise, wenn Apple ein neues und besseres iPhone zum Preis des Vorgängermodells auf den Markt bringt?

Um dieses Problem zu „lösen“, erhöhen die Statistiker der Regierung die Gewichtung der Güter, deren Preise fallen, und reduzieren die Gewichtung der Güter, deren Preise steigen. Steigt die Qualität eines Gutes, reduzieren die Statistiker das Preis des Gutes „hedonisch“.

Die meisten normalen Menschen werden die Art solcher Korrekturen als unfair betrachten."

https://www.misesde.org/?p=10064

 

Zum Beispiel, verwendet man für die US Daten dieselben Methoden, die vor Clinton verwendet wurden, steht der US VPI 3x höher als der offizielle.

Gilt vielleicht dasselbe für Deutschland?

Sind die Berechnungsmethoden des deutschen VPI in den letzten 50 Jahren dieselbe geblieben?

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Chips
Am 6.7.2019 um 19:34 von Achim1:

@Chips 

einverstanden.

 

Du fragst, "Was genau hat die Regierung (oder sonst) wer davon, da künstlich niedrig zu rechnen?"

a) Sie kann sich besser verkaufen: Wird eine möglichst geringe Inflationsrate angegeben, erscheint das Wirtschaftswachstum größer.

„Wenn beispielsweise die Wirtschaft um 2 Prozent wächst, die Inflation tatsächlich aber bei 10 Prozent liegt, dann würde die Wirtschaft – grob vereinfacht ausgedrückt – eigentlich um 8 Prozent schrumpfen (2-10 = -8). Also benutzt man allerlei Tricks, um die Inflation beispielsweise auf nur 1 Prozent runterzurechnen, und schon hat man – statt den 8 Prozent Rückgang – ein Wirtschaftswachstum von immerhin 1 Prozent.“

https://www.epochtimes.de/wirtschaft/verbraucher/wie-hoch-ist-die-wahre-inflation-a2327179.html

Ja, kommt drauf an, ob man Geldmengeninflation oder Preisinflation meint. Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Wenn die Geldmenge um 10% wächst, dann wächst der Preis nicht automatisch um 10%. Es geht ja auch um die Umlaufgeschwindigkeit. Wenn das zusätzliche Geld dann nur rumliegt, dann ändern sich Preise womöglich auch nicht. Und ja, ich bin mit der Ökonomie der Österreichischen Schule vertraut und sehe mich teilweise als Anhänger. Und ich denke eben nicht, dass die Wirtschaftswissenschaftler einen anderen Konsens haben als sie eigentlich selber glauben. In einer DDR hätte sowas vlt. geklappt, aber nicht in einer BRD ;) An der hedonistischen Methode kann man sicherlich Kritik üben, da es die Quantifizierung nun mal extrem erschwert. Wenn ein Bildschirm statt 30kg nur noch 3Kg wiegt, bei gleicher Größe und gleichem Preis, wie berücksichtigt man das?

 

 

Am 6.7.2019 um 19:34 von Achim1:

Das ist die wahre Inflationsrate + Grafik

Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Für 2012 gibt man ein Geldemngewachstum von 6,95% an und Wachstum 0,7%. Demnach läge die wahre Inflation bei 6,25%. Offiziell wären nur 2%.

Nach der Logik deines ersten Abschnitts müsste es aber eher so sein: Offiziell ist das BIP um 2,7% gewachsen, bei Inflation 2% ergibt das ein Wachstum von 0,7%. Tatsächlich lag die Inflation aber um 4,95%-Punkte höher als das wahre Wirtschaftwachstum bei minus 4,25%, oder?

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Achim1
Am 6.7.2019 um 22:27 von sigmabe:

Bitcoin wurde vorgestellt als "a peer-to-peer electronic cash system"

Wir nennen Bitcoin eine Kryptowährung.

Manche legen mehr Wert auf Krypto, andere auf Währung.

Für dich ist der Krypto-Aspekt (Umgehung von Vertrauensinstanzen) wichtiger, für andere den Währung-Aspekt.

Ich kann nicht leugnen, dass ich mit der Möglichkeit, Banken umzugehen, besonders sympathisiere, aber das können auch Kryptowährungen, deren beliebige Vermehrung (Inflation) möglich ist.

 

Vor deinem Posting hatte 2x über das Thema Inflation geschrieben.

Insgesamt waren 4 oder 5 Postings.

Wenn du das beschreibst, als ob "hier jetzt endlos im Bitcoinfaden über Inflation diskutiert wird", habe ich das Gefühl, dass du gerne übertreibst ;)

 

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Chips
Am 6.7.2019 um 22:27 von sigmabe:

Ist lustig, dass hier jetzt endlos im Bitcoinfaden über Inflation diskutiert wird. Ich glaube allerdings nicht, dass diese historische Darstellung korrekt ist. Bitcoin wurde vorgestellt als "a peer-to-peer electronic cash system", es ging aus meiner Sicht in erster Linie um ein Tauschmittel und nicht um ein Wertaufbewahrungsmittel. Und das bahnbrechend Neue daran ist definitiv nicht die Begrenztheit der Bitcoins, sondern die Verhinderung von double-spending bei einer Transaktion ohne Beteiligung einer Vertrauensinstanz. Für mich liest sich das Bitcoin Whitepaper so, als ob sich jemand in erster Linie mit sicherem, unveränderlichem Datenaustausch (Kryptographie, Byzantinischer Fehlertoleranz) und vielleicht auch noch mit Thermodynamik (PoW Idee) beschäftigt hat, die VWL allerdings nicht großartig beachtet wurde.

Die Verhinderung des Double-Spend-Problem ist ja erst die Basis der Begrenztheit. Die VWL basiert viel auf den Theorien der Österreichischen Schule. Ich bin auch der Meinung, dass man theoretisch kein Geldmengenwachstum benötigt, auch wenn die Gütermenge wachsen will. Je stärker das Güterwachstum, desto stärker die Deflation. So wie zB. in der Gilded Age der USA. "Deflation" löst bei den Meisten die 3min Fachwissen aus, die man noch aus der Schule weiß. "Wenn der Kaffeepreis um 3% pro Jahr sinkt, warum sollte ich den Kaffee dann heute kaufen, da wart ich lieber ein Jahr". Oder "Klar, meine Baby kommt in einer Woche auf die Welt, aber wenn ich den Kombi/Kamera/Haus in 30 Jahren kaufe, dann sind die Preise viel niedriger, also warte ich natürlich". Äh nein.  Eine ständige Deflation führt genauso wenig zu Konsumzurückhaltung wie ein Sparbuch, dass über Inflation Zinsen abwirft (da würde sich ewiger Konsumverzicht auch ewig lohnen).

 

Am 6.7.2019 um 22:27 von sigmabe:

 

Denn gerade im Punkt der Inflation sind aus meiner Sicht einige Schwächen angelegt. Geld, das als Tauschmittel verwendet wird, muss inflationäres ("schlechtes") Geld sein, das durch eine Zentralinstanz in Umlauf gezwungen wird (man kann damit die Steuern zahlen), damit es nicht nicht gehortet wird. Außerdem haben die Erfahrungen mit Golddeckung auch in der Realität gezeigt, dass eine steuernde Geldpolitik einige Probleme verhindern kann. Somit kann der Bitcoin höchstens zur Wertaufbewahrung in Frage kommen, wie er mittlerweile ja auch von den meisten verwendet wird ("Spekulation").

Hand aufs Herz. Hättest du eine Geldanlage, die 2% über der Preisinflation abwerfen würde, würdest du dann für immer horten und mehr Vermögen anhäufen?

 

"Horten" tut man nur, wenn die Wirtschaft den Bach runter läuft und man womöglich den Job verliert. Stell dir vor, es gäbe gute 2% Inflation und man munkelt, dass man in deinem Unternehmen Jobs abbauen wird, womöglich auch Deinen. Du hast vor, einen schicken Neuwagen zu kaufen. Wirst du den Kauf verschieben und das Geld lieber auf die Seite legen? Ich meine, der Wagen kostet in einem Jahr 2% mehr. Sorry, aber ob nun 2% Delfation oder 2% Inflation, das hat keinerlei Einfluss darauf, ob du den Neuwagen kaufst.

 

Am 6.7.2019 um 22:27 von sigmabe:

Und es gibt noch eine weitere Schwachstelle in Bezug auf Inflation beim Bitcoin. Während eine geringfügige jährliche Erhöhung der Menge dauerhaft die Belohnung für die Blockbestätigung hätte bilden können und nur eine geringfügige Inflation dargestellt hätte (die man auch über Proof of Stake an die Benutzer hätte zurückgeben können), hat man hier sich möglicherweise noch ein "Tragik der Allmende"-Problem eingehandelt.

 

Nein. Die Miner bekommen die neuen Bitcoins + Transaktionsgebühren. Aktuell hat man 12,5BTC neu und nochmal etwa 1BTC Gebühren oben drauf.

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Achim1
vor 39 Minuten von Chips:

Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Für 2012 gibt man ein Geldemngewachstum von 6,95% an und Wachstum 0,7%. Demnach läge die wahre Inflation bei 6,25%. Offiziell wären nur 2%.

Nach der Logik deines ersten Abschnitts müsste es aber eher so sein: Offiziell ist das BIP um 2,7% gewachsen, bei Inflation 2% ergibt das ein Wachstum von 0,7%. Tatsächlich lag die Inflation aber um 4,95%-Punkte höher als das wahre Wirtschaftwachstum bei minus 4,25%, oder?

Schauen wir dann "meinen" ersten Abschnitt und lasset uns dort die Zahlen vom Jahr 2012 einsetzen

vor 39 Minuten von Chips:

"Wenn beispielsweise die Wirtschaft um 0,7% wächst, die Inflation tatsächlich aber bei 6,95% liegt, dann würde die Wirtschaft – grob vereinfacht ausgedrückt – eigentlich um 6,25% schrumpfen."

Das offizielle BIP-Wachstum sollte nicht 2,7 sondern 0,7 sein.

Du gehst davon aus, dass das angegebene BIP-Wachstum (0,7) die Differenz zwischen dem, was du offiziellem BIP-Wachstum nennst (2,7) und Inflation (2) darstellt, aber ich denke nicht, dass es so ist.

 

Das gesagt, es kann sein, dass ich mich da irre.

In der Grafik in https://www.goldsilber.org/wahre-inflation.php wird zum Beispiel das M3-Wachstum für das Jahr 2012 mit 3,5% anstatt 6,95% angegeben 

:huh:

 

Wie auch immer, mein Punkt war, dass man den offiziellen Verbraucherpreisindex mit Vorsicht geniessen sollte.

Back zu Bitcoin!

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Chips
vor 1 Stunde von Achim1:

Schauen wir dann "meinen" ersten Abschnitt und lasset uns dort die Zahlen vom Jahr 2012 einsetzen

Das offizielle BIP-Wachstum sollte nicht 2,7 sondern 0,7 sein.

Du gehst davon aus, dass das angegebene BIP-Wachstum (0,7) die Differenz zwischen dem, was du offiziellem BIP-Wachstum nennst (2,7) und Inflation (2) darstellt, aber ich denke nicht, dass es so ist.

 

Das gesagt, es kann sein, dass ich mich da irre.

In der Grafik in https://www.goldsilber.org/wahre-inflation.php wird zum Beispiel das M3-Wachstum für das Jahr 2012 mit 3,5% anstatt 6,95% angegeben 

:huh:

 

Wie auch immer, mein Punkt war, dass man den offiziellen Verbraucherpreisindex mit Vorsicht geniessen sollte.

Back zu Bitcoin!

Also das sage ich auch. Vorsicht muss man da schon genießen. Va. da man ja auch einen persönlichen und keinen statistischen Warenkorb hat. Wer seit 20 Jahren in einem Eigenheim wohnt, dem sind Mietpreissteigerungen auch relativ egal.

 

Back 2 Bitcoin: Ich bin seit etwa 2012 im Thema. Eigentlich hätte sich Bitcoin schon länger etablieren müssen. Es sind nun 10 Jahre, sei es ihn gibt, und eigentlich nutzt keiner Bitcoin. Ich hab noch nie etwas mit Bitcoin gekauft, weil es für mich auch Sinn macht (abgesehen von "mal ausprobieren"). Was denkst du dazu?

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von Achim1:

...Wie auch immer, mein Punkt war, dass man den offiziellen Verbraucherpreisindex mit Vorsicht geniessen sollte.

Diese triviale Aussage wurde auch zur Kenntnis genommen. Mit dem Verbraucherpreisindex will man nicht die perönliche Inflationsrate von Achim1 abbilden. Das war nie der Sinn, und auch nicht die Absicht.

Die persönliche Inflationsrate von Achim1 kann eine ganz andere sein, die von Schwachzocker noch eine andere. Alles einfach zu verstehen.

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silentbob
vor 1 Stunde von Chips:

Es sind nun 10 Jahre, sei es ihn gibt, und eigentlich nutzt keiner Bitcoin. Ich hab noch nie etwas mit Bitcoin gekauft, weil es für mich auch Sinn macht (abgesehen von "mal ausprobieren").

Deine Aussage ist zu allgemein. Nutzt die Menschheit keine Bitcoins? 

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Chips
vor 24 Minuten von silentbob:

Deine Aussage ist zu allgemein. Nutzt die Menschheit keine Bitcoins? 

Deine Frage ist zu allgemein. Man müsste eher fragen: Trägt Bitcoin zu so viel Nutzen bei wie VISA - inklusive Zukuntsaussichten? (wenn man die Marktkapitalisierung vergleicht)

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silentbob
vor 6 Minuten von Chips:

Deine Frage ist zu allgemein. Man müsste eher fragen: Trägt Bitcoin zu so viel Nutzen bei wie VISA - inklusive Zukuntsaussichten? (wenn man die Marktkapitalisierung vergleicht)

Hey Chips, meine Frage zielt auf deine Aussage "eigentlich nutzt keiner Bitcoin". Ich belasse meine Frage so und hoffe, dass du sie noch beantwortet bekommst. Danke.

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sigmabe
5 hours ago, Chips said:

"Horten" tut man nur, wenn die Wirtschaft den Bach runter läuft und man womöglich den Job verliert.

Oder weil man auf geringere Kurse bei Vermögenswerten spekuliert. Kann man auch an unserem Depotgewichtungsfaden sehen etwa...

On 28.6.2019 at 11:29 AM, Bärenbulle said:

Starkes Übergewicht in Cash und möglichst breite Diversifizierung sind meiner Meinung nach derzeit die richtige Aufstellung.

Dass Leute aktuell auf geringere Verbraucherpreise spekulieren, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn das eintritt, ist es wohl sowieso zu spät, dann nährt die Deflation sich selbst. Würde mich aber tatsächlich interessieren, wo das ganze Geld eigentlich ist, das durch die Giralgeldschöpfung und Anleihenkäufe auf den Markt gekommen ist. Irgendeiner muss es ja horten, sonst wäre die Inflation höher.

 

5 hours ago, Chips said:

Nein. Die Miner bekommen die neuen Bitcoins + Transaktionsgebühren. Aktuell hat man 12,5BTC neu und nochmal etwa 1BTC Gebühren oben drauf.

Verstehe den Bezug zu meiner Aussage nicht. Durch die beschränkte Anzahl an Bitcoins wird der Anteil der neuen Bitcoins an der Belohnung für die Blockbestätigung immer geringer. Schließlich werden die Gebühren überwiegen und dann hat man möglicherweise das angesprochene Problem, dass immer geringere Gebühren bezahlt werden und die Sicherheit im PoW schwindet.

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Bärenbulle
vor einer Stunde von sigmabe:

Dass Leute aktuell auf geringere Verbraucherpreise spekulieren, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn das eintritt, ist es wohl sowieso zu spät, dann nährt die Deflation sich selbst.

Cash ist bei Inflation innerhalb der RK1 Klasse den Bonds deutlich überlegen. Nach Commodities und Gold ist die Assetklasse "Cash" bei Inflation wirklich gut geeignet. Steigen die Zinsen, weil die Zentralbank auf die Inflation regiert, dann partizipiert man sofort (in etwa schafft man ergo einen realen Kapitalerhalt). Bei Aktien und Bonds dagegen wird man mit herben Verlusten rechnen müssen.

 

Signifikante Deflation entsteht sowieso allenfalls wenn es "knallt" und selbst dann idR. nur sehr kurz.

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Chips
vor 2 Stunden von silentbob:

Hey Chips, meine Frage zielt auf deine Aussage "eigentlich nutzt keiner Bitcoin". Ich belasse meine Frage so und hoffe, dass du sie noch beantwortet bekommst. Danke.

Ja und meine Aussage war übertrieben. Rhetorisches Mittel. Es gibt Menschen, die Bitcoins nutzen. Ich bin seit 7Jahren ein Fan und habe sie noch nicht genutzt (außer eben als Investment). 

vor einer Stunde von sigmabe:

Oder weil man auf geringere Kurse bei Vermögenswerten spekuliert. Kann man auch an unserem Depotgewichtungsfaden sehen etwa...

Klar. Kann man bei Allem. Wenn du noch ein Jahr wartest, bekommst du ziemlich sicher für deine 500€ eine bessere Kamera als heute. Jedoch musst du darauf dann noch ein Jahr warten. In der Zwischenzeit musst du mit deiner Aktuellen Vorlieb nehmen. 

 

vor einer Stunde von sigmabe:

Verstehe den Bezug zu meiner Aussage nicht. Durch die beschränkte Anzahl an Bitcoins wird der Anteil der neuen Bitcoins an der Belohnung für die Blockbestätigung immer geringer. Schließlich werden die Gebühren überwiegen und dann hat man möglicherweise das angesprochene Problem, dass immer geringere Gebühren bezahlt werden und die Sicherheit im PoW schwindet.

Die Gebühren wiederum nehmen doch immer weiter zu. Vlt sind diese mal mehr als die 12,5 neuen Bitcoins aktuell. Ich verstehe das Problem nicht...

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Chips
vor 19 Minuten von Bärenbulle:

Signifikante Deflation entsteht sowieso allenfalls wenn es "knallt" und selbst dann idR. nur sehr kurz.

Ja, nach Phasen von relativ hoher Inflation. In einer Aufschwungphase werde viele Kredite vergeben, die Geldmenge steigt, die Zinsen steigen, die Inflation steigt. Und wenn dann die Erwartungen zunehmend nicht erfüllt werden, nimmt die Nervosität zu und relativ schnell schlägt das Wetter um. Das führt zu Deflation. Die Blase platzt. Und dann sagt man, es läge an der Deflation, dass die Arbeitslosigkeit steige und der Konsum abnehme. Klar, warum sollte es auch einen kausalen Zusammenhang zwischen Jobunsicherheit und Konsumverhalten geben. Nein. Die 2% Deflation blockieren den Konsum. So rum ist es...

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