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Johennes

IRLAND EO-TREASURY BONDS 2009(14)

Empfohlene Beiträge

Johennes

Stammdaten

Restlaufzeit: 2.6 Jahre

Fälligkeit: 15.01.2014

Nominalzinssatz: 4% (fest)

Stückelung: 100

Anleihevolumen: 6 Mrd.

Zinstermin: 15.01.

Währung: EUR

WKN: A0T5SP

ISIN: IE00B3KWYS29

 

comdirect link

 

Hallo,

 

ich habe obige Anleihe am 10.12.2010 zum damaligen Kurs von 94.21% erstanden. Rückblickend muss man sagen, dass das aufgrund der relativ langen Laufzeit von (damals) knapp 3 Jahren und der unsicheren Lage in Irland wohl nicht die beste Entscheidung war. Ich muss dazu sagen, dass dies mein erster Trade war und ich mich nach wie vor als Anfänger bezeichnen würde. Da der Kurs der Anleihe nun in den letzten Wochen und Monaten deutlich eingebrochen ist (momentan ca. 77%) bekomme ich nun doch etwas weiche Knie und spiele mit dem Gedanken die Anleihe (verlustbringend) zu verkaufen. Andererseits bin ich eigentlich schon der Ansicht, dass die Lage in Irland in den Griff zu bekommen ist und über dies weit weniger prekär als in Griechenland ist. Wenn man also von einer (relativ) sicheren vollständigen Rückzahlung ausgeht, sollte man sich demnach vielleicht nicht von der Hysterie anstecken lassen und die Papiere einfach bis zur Fälligkeit halten.

 

Gibt es hierzu Meinungen von erfahreneren Tradern? Was würdet ihr in so einer Situation tun? Halten oder verkaufen und reinvestieren?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Stammdaten

Restlaufzeit: 2.6 Jahre

Fälligkeit: 15.01.2014

Nominalzinssatz: 4% (fest)

Stückelung: 100

Anleihevolumen: 6 Mrd.

Zinstermin: 15.01.

Währung: EUR

WKN: A0T5SP

ISIN: IE00B3KWYS29

 

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Hallo,

 

ich habe obige Anleihe am 10.12.2010 zum damaligen Kurs von 94.21% erstanden. Rückblickend muss man sagen, dass das aufgrund der relativ langen Laufzeit von (damals) knapp 3 Jahren und der unsicheren Lage in Irland wohl nicht die beste Entscheidung war. Ich muss dazu sagen, dass dies mein erster Trade war und ich mich nach wie vor als Anfänger bezeichnen würde. Da der Kurs der Anleihe nun in den letzten Wochen und Monaten deutlich eingebrochen ist (momentan ca. 77%) bekomme ich nun doch etwas weiche Knie und spiele mit dem Gedanken die Anleihe (verlustbringend) zu verkaufen. Andererseits bin ich eigentlich schon der Ansicht, dass die Lage in Irland in den Griff zu bekommen ist und über dies weit weniger prekär als in Griechenland ist. Wenn man also von einer (relativ) sicheren vollständigen Rückzahlung ausgeht, sollte man sich demnach vielleicht nicht von der Hysterie anstecken lassen und die Papiere einfach bis zur Fälligkeit halten.

 

Gibt es hierzu Meinungen von erfahreneren Tradern? Was würdet ihr in so einer Situation tun? Halten oder verkaufen und reinvestieren?

 

Die Lage in Irland ist bekanntlich weiterhin sehr angespannt einschl. trübe Aussichten.....

 

Irland bedrängt Gläubiger

Senior-Bond-Inhaber zweier Banken sollen bluten - EZB bislang dagegen

Die neue Regierung in Irland geht in der Frage einer Beteiligung von Gläubigern erstrangiger Schuldverschreibungen zweier gestrauchelter Banken an Verlusten auf Konfrontationskurs mit der Europäischen Zentralbank (EZB). Irlands Wirtschaft sei in einer "ganz anderen Lage" als die anderer Euroländer mit Haushaltsproblemen, sagte der stellvertretende Premierminister Eamon Gilmore.

 

Börsen-Zeitung, 17.6.2011

 

ste London - Irland habe viele Freunde in Europa und darüber hinaus, die die Position des Landes verstehen würden. "Deshalb sind wir heute in einer viel stärkeren Position als zu Beginn dieser Regierung und ganz bestimmt auch im November, um mit der EZB zu verhandeln." Die Absicht, Gläubiger ungesicherter Senior-Anleihen der verstaatlichten und vor der Abwicklung stehenden Anglo Irish Bank und Irish Nationwide Building Society an Verlusten zu beteiligen, entspricht einem Wahlversprechen der Regierung, die vor 100 Tagen ins Amt kam.

 

Vor dem Vize-Regierungschef hatte schon Finanzminister Michael Noonan erklärt, er habe Unterstützung für die irische Sichtweise beim Internationalen Währungsfonds (IWF) gefunden. Allerdings sei es noch schwierig einzuschätzen, welche Haltung die EZB einnehmen werde. Analysten vermuten, die zuletzt wieder verstärkten Turbulenzen in Griechenland könnten die bisherige Haltung der Zentralbank verhärten. Die EZB fürchtet einen Präzedenzfall. Die Finanzlage von Banken in anderen Euro-Ländern könnte sich verschärfen, wenn auch Inhaber erstrangiger Schuldtitel zur Abdeckung von Verlusten herangezogen würden. "Die EZB hat ihre Position sehr deutlich gemacht, und da Volatilitäten und Spannungen in der Eurozone weiter zunehmen, könnte jede Änderung der Haltung gegenüber Anglo Irish vom Markt als fundamentale Änderung des EZB-Standpunkts allgemein interpretiert werden", erklärte der Wertpapierhändler Glas Securities. Die neue Regierung Irlands hat bislang keine Ermäßigung der Verzinsung auf das milliardenschwere Hilfspaket aushandeln können, mit dem die Europäische Union (EU) und der IWF Irland im Herbst zur Hilfe kamen. Beobachter vermuten einen Zusammenhang mit der jetzigen Initiative gegen die Inhaber erstrangiger Bankanleihen.

 

Der frühere irische Finanzminister Brian Lenihan hatte bereits bei den Verhandlungen über das Hilfspaket die Möglichkeit einer Verlustbeteiligung von Senior-Anleihegläubigern erwähnt. Die Troika aus EU, IWF und EZB hatte dies aber zurückgewiesen. Anglo Irish kommt auf 3,2 Mrd. Euro erstrangige ungesicherte Anleihen, von denen 750 Mill. Euro Anfang November fällig werden. Irish Nationwide hat 600 Mill. Euro ausstehen, die im Juni zurückgezahlt werden müssen.

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Ramstein

Gibt es hierzu Meinungen von erfahreneren Tradern? Was würdet ihr in so einer Situation tun? Halten oder verkaufen und reinvestieren?

Ich würde halten. Im Gegensatz zu den o.g. Berichten ist dies eine Staatsanleihe, keine Anleihe einer "verstaatlichten" Bank.

 

Natürlich kann man nie sagen, was den Iren noch so alles einfällt ....

 

Falls (sobald?) es allerdings bei den Griechenbonds noch mal so richtig kracht, werden auch die anderen PIGS günstige Einstiegskurse bieten, erwarte ich bzw. warte ich drauf.

 

 

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Apophis

Man weiss aber was ihnen bisher schon eingefallen ist. Ich sage nur Anglo Irish Floater. Absolutes nogo, aber jeder muss selber wissen wo er sein Geld verbrennt

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Karl Napf

Im Dezember 2010 eine Irland-Anleihe zu kaufen, deren Laufzeit knapp außerhalb des Angela-Merkel-Versprechens liegt, bis Mitte 2013 sei ein Default innerhalb der Euro-Zone ausgeschlossen, war natürlich eine interessante Entscheidung. Deshalb liegt die Rendite des 2014er-Irland-Bonds derzeit mit 14,3% auch etwas höher als die Rendite aller anderen Laufzeiten (die WKN 841174 bis 18.4.2013 bietet derzeit aber auch schon 12,8% bei einem Kurs von allerdings 88,55%, da wäre im Falle eines Haircut doch einiges mehr an Luft nach unten).

Die Renditen von Irland-Langläufern liegen momentan ebenfalls bei 11-12%, d. h. bei Irland wird im Wesentlichen tatsächlich noch das Investitionsrisiko bepreist (während bei Griechenland-Bonds bereits nur noch die Höhe des erwarteten Haircut die Kurse macht und kürzere Laufzeiten eine Wette darauf sind, dass der Default erst nach deren Tilgung stattfindet). Damit ähnelt die Bewertung von Irland-Bonds derjenigen von Rumänien-Bonds im Winter 2008/09, als der IWF Rumänien und andere Osteuropa-Staaten stützen musste; bei denen ist es damals gutgegangen, die Kurse der Osteuropa-Staatsanleihen haben sich ein Jahr später wieder bei 100% eingependelt.

 

Den Haircut für Bond-Halter der verstaatlichten Banken (Anglo Irish etc.) sehe ich insgesamt eher positiv für die Staatsanleihen, da Irland auf diese Weise die Rettung der Banken nicht allein dem Steuerzahler aufbürdet, sondern die Investoren in diese Banken zur Kasse bittet; sofern dies geht, ohne dabei selbst wiederum weitere Banken in den Abgrund zu treiben, die man dann ebenfalls retten müsste, ist das aus Sicht des irischen Steuerzahlers (und des Investors in irische Staatsanleihen) der richtige Ansatz (vor allem, wenn es sich um nachrangige Papiere mit Eigenkapitalcharakter handelte - die Aktionäre der Hypo Real Estate wurden schließlich auch enteignet).

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Johennes
Im Dezember 2010 eine Irland-Anleihe zu kaufen, deren Laufzeit knapp außerhalb des Angela-Merkel-Versprechens liegt, bis Mitte 2013 sei ein Default innerhalb der Euro-Zone ausgeschlossen, war natürlich eine interessante Entscheidung.

 

Zugegebenermaßen nicht unbedingt meine hellste Stunde, da hast du recht. Ich habe hier investiert ohne mich vorher ausreichend zu informieren.

 

Wie ich sehe ist das Urteil unter euch aber auch nicht ganz eindeutig. Bis hierhin erstmal danke für die Meinungen.

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Karl Napf

Du bist Dir bewusst, dass eine weitere Möglichkeit (verkaufen und sofort zurückkaufen) in Deiner Liste fehlt?

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BenGunn

Du bist Dir bewusst, dass eine weitere Möglichkeit (verkaufen und sofort zurückkaufen) in Deiner Liste fehlt?

 

Diese Möglichkeit ist wenigstens für Aktien höchstrichterlich nicht als Umgehungsgeschäft qualifiziert worden - wegen des zwischenzeitlichen Kursrisikos.:w00t:

 

Warum sollte IRL insolvent werden, wenn GR auch weiter besteht?:blushing:

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Bei marktengen Anleihen mit entsprechend hohem Spread (wie der hier vorliegenden) ist das weit mehr als nur ein "Risiko". Bei geeigneten Parametern kann es dennoch Szenarien geben, wo sich die Angelegenheit rechnen würde (natürlich nur als Alternative zu "halten").

 

Das besagte Urteil bezieht sich meines Wissens auf Wertpapiere im Allgemeinen, nicht nur auf Aktien im Speziellen.

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marky2k

@Johennes: die News ist aus dem Mai 2011. Also konntest du es im Dezember 2010 nicht wissen...

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Johennes

Du bist Dir bewusst, dass eine weitere Möglichkeit (verkaufen und sofort zurückkaufen) in Deiner Liste fehlt?

 

Das lohnt sich in meinem Fall wahrscheinlich nicht, da ich "nur" mit 2000 investiert bin. Bei den letzten Kursen aus Frankfurt (Geld 77.45% / Brief 79.24%) wären da also nur knapp 35 drinne, wovon nach Abzug der Ordergebühren von mindestens 2 mal 9.90 ja eigentlich gar nichts mehr übrig bleibt. Außerdem ist ja auch nicht sicher, dass der Trade zu diesen Kursen wirklich zustande kommt, oder?

 

 

 

@Johennes: die News ist aus dem Mai 2011. Also konntest du es im Dezember 2010 nicht wissen...

 

Ja, das ist auch wieder richtig. Damals war ich tatsächlich überzeugt ein gutes Geschäft zu machen. Die Frage ist ob man nach der jüngsten Entwicklung diese Annahme revidieren sollte.

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BenGunn

Bei marktengen Anleihen mit entsprechend hohem Spread (wie der hier vorliegenden) ist das weit mehr als nur ein "Risiko". Bei geeigneten Parametern kann es dennoch Szenarien geben, wo sich die Angelegenheit rechnen würde (natürlich nur als Alternative zu "halten").

 

Das besagte Urteil bezieht sich meines Wissens auf Wertpapiere im Allgemeinen, nicht nur auf Aktien im Speziellen.

 

Beides trifft m.E. zu. Der unspezifische ('defensiv' gemeinte) Hinweis auf das BFH-Urteil erfolgte spontan mit der 'Hinterkopf-Erinnerung', dass Aktien im Spiel waren. Insofern: Danke - für den klarstellenden Link.

 

Die Frage, ob eine derartige Anleihe zu halten ist oder nicht, hängt wohl z.Zt. noch allein von wirtschaftspolitischen Entscheidungen und noch nicht von ökonomischen Notwendigkeiten ab. Wer meint, die Konservativen in den USA und GR wollen es 'Krachen-Lassen', sollte ALLES verkaufen und Bares horten; wer meint, dass die Ökonomie auf dem Schulden-Luftkissen weiter schwimmen kann, mag sich weiter mittreiben lassen. Zumindest die politischen Verlautbarungen der Regierungen der USA und Europas sprechen gegen eine Kamikaze-Stimmung.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
Das lohnt sich in meinem Fall wahrscheinlich nicht, da ich "nur" mit 2000 investiert bin.
In der Tat spielt das Anlagevolumen dabei eine Rolle, weil die Bankgebühren bei großen Paketen einen geringeren Teil der Rendite wegfressen würden. Tatsächlich ist aber bei marktengen Papieren der Spread meistens schlimmer als die Gebühren.

Hinzu kommt, dass die Laufzeit des "zinslosen Kredits", den das Finanzamt Dir de facto gewähren würde, im vorliegenden Fall zu kurz ist - bei einer längeren Laufzeit wäre der Hebel entsprechend höher.

 

Außerdem ist ja auch nicht sicher, dass der Trade zu diesen Kursen wirklich zustande kommt, oder?
Wenn eine Börse ein "Brief"-Angebot macht, dann sagt sie nicht nur einen Kurs zu, sondern auch ein Volumen für dieses Angebot. Hier ist eine kleine Paketgröße wiederum ein Vorteil: Hättest Du einen sechsstelligen Betrag angelegt, der die üblichen Geld/Brief-Paketgrößen von ca. 50.000 nominal übersteigen würde, dann wären Deine Bedenken berechtigt.

Konkret Deine Anleihe wird übrigens von Lang&Schwarz sogar im Sekundenhandel angeboten, was zwar höhere Spreads kostet (in der Regel ist eine der Parkettbörsen günstiger, es kommt aber immer auf den Einzelfall an), aber die Kalkulierbarkeit der Aktion etwas verbessert.

 

@Johennes: die News ist aus dem Mai 2011. Also konntest du es im Dezember 2010 nicht wissen...
Die Nachricht ist viel älter (sie stammt aus der Griechenland-Rettung im Frühjahr 2010), ich habe lediglich per Google einen relativ neuen Link mit konkretem Irland-Bezug erwischt.

 

Ach ja, der Vollständigkeit halber gäbe es auch noch eine fünfte Möglichkeit: Die Laufzeit verlängern. Die Idee dahinter wäre: Wenn es mit Irland gut geht, dann gehen die Kurse aller Irland-Anleihen wieder hoch, und Langläufer haben den höheren Kurshebel als Kurzläufer. Die Rendite für Kurz- und Langläufer ist bei Irland nahezu identisch; bei Griechenland bestünde diese Verlängerungs-Option nicht, weil dreijährige Griechenland-Bonds derzeit fast die doppelte Rendite von Griechenland-Langläufern bieten.

Bei Deiner Anlagesumme werden 2.000 nominal zu 79% zwar auch inklusive Steuergutschrift nicht ausreichen, um zu ca. 65% einen sogar höheren Nominalbetrag zu erwerben. Aber wenn Irland seinen Verpflichtungen tatsächlich dauerhaft nachkommen sollte, bestünde jetzt die Möglichkeit, sich die Rendite von ca. 12% langfristig zu sichern - das ist genug, um vor steigender Inflation keine Angst zu haben.

Dass das Risiko durch eine Verlängerung der Laufzeit nicht etwa geringer würde, versteht sich von selbst.

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Johennes

Wenn eine Börse ein "Brief"-Angebot macht, dann sagt sie nicht nur einen Kurs zu, sondern auch ein Volumen für dieses Angebot. Hier ist eine kleine Paketgröße wiederum ein Vorteil: Hättest Du einen sechsstelligen Betrag angelegt, der die üblichen Geld/Brief-Paketgrößen von ca. 50.000 nominal übersteigen würde, dann wären Deine Bedenken berechtigt.

 

Aha. Ich wußte bis jetzt nicht, dass diese Kurse verbindlich sind. Danke für die Aufklärung.

 

 

Ach ja, der Vollständigkeit halber gäbe es auch noch eine fünfte Möglichkeit: Die Laufzeit verlängern. Die Idee dahinter wäre: Wenn es mit Irland gut geht, dann gehen die Kurse aller Irland-Anleihen wieder hoch, und Langläufer haben den höheren Kurshebel als Kurzläufer. Die Rendite für Kurz- und Langläufer ist bei Irland nahezu identisch; bei Griechenland bestünde diese Verlängerungs-Option nicht, weil dreijährige Griechenland-Bonds derzeit fast die doppelte Rendite von Griechenland-Langläufern bieten.

Bei Deiner Anlagesumme werden 2.000 nominal zu 79% zwar auch inklusive Steuergutschrift nicht ausreichen, um zu ca. 65% einen sogar höheren Nominalbetrag zu erwerben. Aber wenn Irland seinen Verpflichtungen tatsächlich dauerhaft nachkommen sollte, bestünde jetzt die Möglichkeit, sich die Rendite von ca. 12% langfristig zu sichern - das ist genug, um vor steigender Inflation keine Angst zu haben.

Dass das Risiko durch eine Verlängerung der Laufzeit nicht etwa geringer würde, versteht sich von selbst.

 

Ok, das würde also heißen ich verkaufe meine 2.6-jährige Anleihe und erwerbe mit dem Erlös eine andere irische Anleihe länger Laufzeit, z.B. diese hier. Da die längere Anleihe einen niedrigeren Kurs hat als die kürzere erhöht sich also die nominale Anlagesumme (von der Stückelung und den Ordergebühren mal abgesehen). Wenn ich bei meiner anfänglichen Einschätzung, nämlich dass es mit Irland wieder bergauf geht, bleibe, würde sich so also die erzielte Rendite erhöhen. Hab ich das soweit richtig verstanden?

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
Aha. Ich wußte bis jetzt nicht, dass diese Kurse verbindlich sind. Danke für die Aufklärung.
Na ja, mit dem "verbindlich" ist das so eine Sache. Ich habe schon erlebt, dass eine Börse ihre Kurse angepasst hat, weil ich eine Order eingegeben hatte - insbesondere dann, wenn das Volumen der Order höher ist als das Volumen des vorherigen Geld- bzw. Brief-Kurses (in Deinem Fall dürfte das Risiko dafür gering sein). Wenn man ordentlich mit Limit arbeitet, dann kriegt man seine Order in diesem Fall einfach nicht ausgeführt.

Im Zweifelsfall sollte man von den beiden Aktionen diejenige zuerst durchführen, die schwieriger aussieht, also üblicherweise diejenige des Papiers mit der geringeren Liquidität. Weil dies auch der Kauf sein kann, ist in einem solchen Fall ein Wertpapierkredit für ein kurzfristiges Überziehen des Kontos gelegentlich sehr hilfreich.

 

Ok, das würde also heißen ich verkaufe meine 2.6-jährige Anleihe und erwerbe mit dem Erlös eine andere irische Anleihe länger Laufzeit, z.B. diese hier. Da die längere Anleihe einen niedrigeren Kurs hat als die kürzere erhöht sich also die nominale Anlagesumme (von der Stückelung und den Ordergebühren mal abgesehen).
Für eine Erhöhung des Nominalwertes ist das 2016er-Papier angesichts der Stückelung von 0,01 das richtige; die Rendite von 13% ist auch relativ hoch, wenngleich etwas niedriger als die 14,3% der 2014er. Auch vom Zinstermin her ist die 2016er-Anleihe eine gute Wahl, weil sie derzeit wenig Stückzinsen bindet.

Kurze Überschlagsrechnung: Kaufpreis 94,21%, aktueller Kurs 79,12% (Umsatz Stuttgart), macht 15,09% von 2000 = 301,80 Kursverlust, ergibt 79,60 Steuergutschrift inklusive Soli. 79,12% mal 2000 nominal = 1582,40 Verkaufserlös; Stückzinsen 1,79726% von 2000 = 35,95 brutto = 26,47 netto. Erlöse insgesamt: 79,60 (Gutschrift) + 1582,40 (Erlös) + 26,47 (Stückzins) - 20 (Gebühren) = 1668,47 .

Die 2016er-Anleihe kostet allerdings 71,20% (Brief Berlin) bzw. 71,11% (letzter Umsatz Stuttgart); hinzu kommen Stückzinsen, und zwar 0,907% brutto bzw. 0,67% netto, zusammen also 71,87%. 1668,47 / 0,7187 = 2321,51 Nominalwert, also 16% mehr als bisher. (Die Rechnung stimmt nicht exakt, weil auch die Gebühren beim Kauf der 2014er-Anleihe steuerlich relevant sind und ich nicht weiß, ob die in Deinem Kaufkurs schon enthalten sind; die von mir berücksichtigten 20 Euro sind nur der Tausch.)

 

Wenn die Stückelung kein Problem wäre, dann wäre vom Timing her die A0TTZW = 4,4% Irland 18.6.2019 günstig, weil sie keine Stückzinsen enthält (bei gleicher Rendite kann man die Stückzinsen gleich mit optimieren). Die hat zwar bei einem Kurs von 64,16% (Berlin) nur eine Rendite von 11,5%, aber das Kapital würde für 2600 Nominalwert reichen. Am renditestärksten unter den Langläufern ist derzeit die A1AJLL = 5,9% Irland 18.10.2019 mit Kurs 67,80% und Rendite 12,28% (weil der Markt wegen der Default-Gefahr derzeit Anleihen mit hohen Kupons im direkten Vergleich unterbewertet), aber 4,09% Stückzinsen brutto bzw. 3,01% netto ergeben einen effektiven Kaufkurs von 70,81%, sodass das Kapital nur für 2356 Nominalwert reicht.

 

Wenn ich bei meiner anfänglichen Einschätzung, nämlich dass es mit Irland wieder bergauf geht, bleibe, würde sich so also die erzielte Rendite erhöhen. Hab ich das soweit richtig verstanden?
Nein, nicht die Rendite, die würde sogar geringer (die 2014er mit über 14% ist derzeit nicht zu schlagen). Aber sie würde über einen längeren Zeitraum fließen (wenn Irland seinen Verpflichtungen nachkommt). Wenn Du die hohe Rendite halten willst, müsstest Du dieselbe Anleihe zurückkaufen; entscheidend ist letzten Endes, ob der Effekt der Steuergutschrift höher ist als Spread + Gebühren, und das ist bei Stückelungsproblemen und kurzer Laufzeit eher unwahrscheinlich. Das Verfahren läuft ja letzten Endes darauf hinaus, sich vom Finanzamt einen zinslosen Kredit über 26,375% des Verlustes bis zur Endfälligkeit geben zu lassen und diesen zu reinvestieren; je länger die Restlaufzeit, desto mehr bringt dieser Kredit an Erträgen.

 

Die Frage ist: Wie legst Du das Geld der Irland-Anleihe nach deren Tilgung 2014 an? (Wir denken ja über eine Alternative zu "Halten" nach.) Bist Du bereit, auf einen Teil der Rendite zu verzichten, wenn Du diese dafür erheblich länger bekommst? Die Laufzeit von 2014 auf 2016 zu verlängern bedeutet, statt 2,55 Jahre 14,32% (= Faktor 1,4067) dann 4,81 Jahre 12,99% (Faktor 1,7990) zu bekommen, das wäre eine Wiederanlage-Rendite ab 2014 von 11,50% für weitere 2,26 Jahre (2,26-te Wurzel aus 1,7990/1,4067); die 5,9% Irland 2019 zu 12,28% über 8,32 Jahre (Faktor 2,6213) ergäbe eine Wiederanlage-Rendite ab 2014 von 11,39% für weitere 5,77 Jahre (5,77-te Wurzel aus 2,6213/1,4067), wobei ich hier in beiden Fällen sowohl die Stückelung als auch die Stückzinsproblematik vernachlässigt habe.

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Johennes

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Denke ich hab's jetzt. smile.gif

 

Eine letzte Frage noch: Wie berechnet sich dieser "Faktor"? Also z.B. 2,55 Jahre lang 14,32% Rendite macht einen Faktor von 1,4067.

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Karl Napf

Ich habe das einfach ausmultipliziert: 14,32% Rendite ergibt einen Wertzuwachs auf 114,32% pro Jahr, also Faktor 1,1432; für eine Laufzeit von 2,55% Jahren wären das 1,1432 hoch 2,55.

 

Ich unterstelle dabei also die Wiederanlage der Zinsen zu denselben Rendite-Konditionen, was keineswegs garantiert ist (im Gegensatz zu Zerobonds); genau deshalb aber ist eine Sicherung dieser Konditionen zumindest für das Kapital ein mögliches Thema.

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Johennes

Achso. Mist, hätt ich auch selbst drauf kommen können. blushing.gif

 

Danke nochmal!

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Archimedes
Gute Nachrichten vom Musterschüler unter den Euro-Schuldensündern: Irland will bereits 2012 wieder an den Kapitalmarkt zurückkehren und auf die Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm verzichten. Die Wirtschaft des Landes wartet derzeit mit einem rasanten Wachstum auf.
http://www.spiegel.d...,790612,00.html

 

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Zinsen
Ireland's public finances were thrown into turmoil yesterday after the European bailout fund was forced to delay fresh borrowings for the Exchequer.

 

The main European bailout fund (EFSF) had planned to raise 3bn to lend to Ireland as part of our bailout agreement. But it was called off after lenders demanded a higher interest rate, following the latest Greek crisis.

 

Ireland would suffer if that had happened, EFSF officials said, because the fund passes its cost of borrowing on to Ireland under the bailout terms. Taxpayers would have ended up picking up that tab.

 

Some of the cash was earmarked to pay off 4.39bn of Irish government debt that falls due on November 11.

 

Last night, the Government said it had more than enough money to cover the upcoming debt repayments, and the cost of running the country even if the bailout payment was delayed.

[...]

A spokesman for the Department of Finance said Ireland had 11.6bn of cash reserves at the end of October.[...]

http://www.independent.ie/business/irish/irish-finances-threat-after-efsf-bond-sale-delay-2924764.html

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Zinsen

Zwei drei Worte zu Irland, ausgehend von dieser Meldung:

Ein Jahr nach den Milliarden-Hilfen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds setzt die irische Regierung ihren harten Sparkurs fort. Vor dem Parlament in Dublin kündigte der Minister für öffentliche Ausgaben, Brendan Howlin, Einsparungen im nächsten Etat in Höhe von 2,2 Milliarden Euro an.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/irlandsparkurs100.html

 

Ohne Zinszahlungen und Bankenrekapitalisierung haben die immer noch ein Defizit von 7,1 Mrd. D.h. jeden fünften ausgegebenen Euro müssen sie sich leihen:

http://www.finance.gov.ie/documents/exchequerstatements/2011/excheqstatnov.pdf

Wenn das Programm so funktioniert, wie man sich das denkt, und die Annahmen erscheinen mir nachvollziehbar. Müsste man sich nur noch jeden zehnten ausgegebenen Euro leihen (Also mittelfristig wäre das zumindest ein einigermaßen tragbarer Primärhaushalt, wenn es mal wieder besser laufen sollte, alles wie geschrieben ohne Schuldendienst und evt. neuen Bankenrunden).

Positiv ist, dass im Pensionsfonds wieder 5 Mrd. sind, bei dem man ja schon bewies und beweist, dass man ihn zur Not plündert (Der ist nur noch ein Zombie), und wenn man sich den dritten Quartalsbericht anschaut, konnten Teile der Bank of Ireland sogar schon wieder verkauft werden, was darauf hindeutet, dass zumindest diese Bank aus dem Gröbsten heraus ist.

http://www.nprf.ie/Publications/pressReleases2011.htm

 

Die Zinslast beläuft sich auf 3,8 Mrd.

Der Zwölferbond ist überhaupt kein Problem, der dreizehner müsste mit dem Sparpaket eigentlich auch recht bequem hinhauen. Prinzipiell könnte es sogar tragbar sein. Die Frage ist, wieviel Müll noch in der Anglo Irish Bank liegt.

Share capital 31 4,123 4,123 4,123

Share premium 1,156 1,156 1,156

Capital reserve 32 25,300 25,300 18,880

Other reserves 33 (150) (129) (150)

Retained earnings (27,025) (26,916) (17,484)

Shareholders' funds 3,404 3,534 6,525

Non-controlling interests - 1 1

Total equity 3,404 3,535 6,526

Total equity and liabilities 54,081 72,183 87,023

:blink:

http://www.ibrc.ie/About-Us/Reports/Interim_Report_2011/Interim_Results_2011.pdf

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Karl Napf

Brüssel (Reuters) - Die irische Regierung rechnet nach den Beschlüssen des EU-Gipfels mit einer einfacheren Rückkehr an den Kapitalmarkt.

 

Die Refinanzierung der Banken hätte den Staatsetat mit 30 bis 40 Milliarden Euro belastet, sagte Finanzminister Michael Noonan am Freitag in Brüssel. Nun könne die Refinanzierung erfolgen, ohne den öffentlichen Haushalt zu belasten. Das erleichtere die Rückkehr an den Kapitalmarkt. Irland war im Zuge der Schuldenkrise unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten beschlossen, dass sich Krisenbanken künftig direkt über den ESM rekapitalisieren können.

 

Zentralbankchef Patrick Honohan rechnet nicht damit, dass die Zinsen für irische Staatsanleihen rasch fallen werden. "Es dürfte eine Weile dauern, bis sich die Marktzinsen auf das gewünschte Niveau annähern, sagte Honohan.

 

Die Zinsen gaben allerdings am Nachmittag nach. Für zehnjährige irische Bonds fielen sie um 78 Basispunkte auf 6,37 Prozent, für fünfjährige Papiere um 100 Punkte auf 5,43 Prozent.

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Karl Napf

Do, 05.07.1213:29 - Irland: Erfolgreiche Rückkehr an den Finanzmarkt

 

London/Dublin (dpa) - Das schuldengeplagte Irland ist am Donnerstag mit einem zunächst vorsichtigen Gehversuch an die Finanzmärkte zurückgekehrt. Die staatliche Schuldenagentur NTMA platzierte erfolgreich Geldmarktpapiere mit einer kurzen Laufzeit von drei Monaten im Volumen von 500 Millionen Euro.

 

Irland muss für das Geld 1,8 Prozent Zinsen zahlen. Das ist weniger als die großen Krisenländer Spanien und Italien in dieser Laufzeit bieten müssen. Mit dem Interesse der Anleger war die NTMA zufrieden. Die Anleihe war 2,8 fach überzeichnet.

 

«Wir sind ermutigt von der starken Nachfrage, den wettbewerbsfähigen Zinssatz das internationale Interesse an dieser heutigen Auktion», sagte der Vorstandschef der Agentur, John Corrigan. «Dennoch ist uns auch bewusst, dass dies erst der erste Schritt ist auf dem Weg zu unserem Ziel, vollen Zugang zu den Kapitalmärkten zu erlangen.»

 

Irland war im Herbst 2010 als erstes Land unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft und hatte Kreditzusagen in Höhe von 67,5 Milliarden Euro von der Europäischen Zentralbank, vom Internationalen Währungsfonds und von der EU erhalten. Weitere 17,5 Milliarden Euro steuert Irland selbst aus einem Rentenfonds bei. Seitdem hatte Irland keine neuen Schulden mehr am Markt aufgenommen. Im Januar hatte es bereits einen erfolgreichen Versuch gegeben, als die Laufzeit einer Staatsanleihe verlängert werden konnte.

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Zinsen

Ich packs mal hier rein:

Irland lockert Insolvenzrecht.

 

 

The Bill includes a number of new non-judicial debt resolution processes including:

 

- a debt relief notice to allow for the write-off of qualifying debt up to 20,000, subject to a three year supervision period;

 

- a debt settlement arrangement for the agreed settlement of unsecured debt over 5 years;

 

- a personal insolvency arrangement for the agreed settlement of secured debt up to 3 million (though this cap can be increased) and unsecured debt over 6 years.

 

The Bill also provides for automatic discharge from bankruptcy, subject to certain conditions, after three years, compared to 12 years at present.

http://www.irishtimes.com/newspaper/breaking/2012/0629/breaking22.html

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