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zocker

Eurobonds - oder wie nutze ich leistungsstarke Länder aus?

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zocker

Vor dem heutigen Sondertreffen von Merkel und Sarkozy spricht sich auch der Chefvolkswirt der Deutschen Bank klar gegen Euro-Bonds aus. Sie würden Deutschland schaden.

 

 

Griechenland hat Jahrzehnte hemmungslos auf Pump konsumiert - und ist jetzt Pleite. Soll die BRD, Österreich, Finnland und Luxemburg diese Verschwendung jetzt auf Kosten ihrer Steuerzahler, denen manche Durststrecke zugemutet worden ist, bezahlen?

 

Italien und Spanien haben ebenfalls Konsum und Verschwendung praktiziert und wollen demnächst auch das Geld der Steuerzahler aus den sparsamen Ländern - findet Ihr das richtig?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Griechenland hat Jahrzehnte hemmungslos auf Pump konsumiert - und ist jetzt Pleite

 

Wo konsumiert - In Deutschland?

 

http://www.europa-auf-einen-blick.de/griechenland/export.php

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obx

klar das für sowas wieder ein eigener thread aufgemacht werden muss. da wird staaten und deren einwohnern doch tatsächlich unterstellt, sie wären nur in den euro eingetreten, um die "reicheren" staaten parasitär aussaugen zu können... tzzzz

 

aber das die gesamte finanzindustrie inkl. der meisten deutschen sparer und investoren die sog. piigs voll trunkenheit völlig falsch eingeschätzt haben spielt bei deiner analyse wohl keine rolle. von ratingagenturen haben sie für ihre verhältnisse viel zu positive bonitätseinstufungen und damit niedrigere zinsen bekommen. die ratings haben nicht die piigs, sondern die agenturen festgelegt. deutsche investoren, u.a. auch viele von uns, haben zwischen 2002 und 2008 für einen nie dagewesenen mittelabfluss aus deutschland gesorgt und die piigs so sehr mit geld überschwemmt, dass die gar nicht wussten wohin damit.

 

im übrigen hat kein land so sehr davon profitiert, dass die piigs im euro sind, wie die deutsche exportindustrie. guck dir mal die handelsbilanzüberschüsse deutschlands mit den piigs an.

 

statt mal eine saubere analyse zu liefern wird hier vollkommen überflüssig und einseitig neues öl ins feuer gegossen.

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Apophis

Ich bin für Auspeitschen, wenn sie dann um Gnade winseln, dürfen sie auf 1Drachmebasis unsere Schuhe putzen.

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WOVA1

Ich bin für Auspeitschen, wenn sie dann um Gnade winseln, dürfen sie auf 1Drachmebasis unsere Schuhe putzen.

 

* Ironie ein* :thumbsup::thumbsup:

Akropolis und Collosseum könnten noch in nette ADAC-Ferienhotels umgewandelt werden..

* Ironie aus*

 

Im Ernst: Das Risiko von Eurobonds sehe ich nicht so sehr rund um's Mittelmeer -

das Risiko liegt mE. eher darin, dass es politisch kaum noch möglich sein wird, die Haushalte in den

derzeitgen AAA-Ländern noch zu konsolidieren. Wozu Rente mit 67, wenn man eh' höhere Zinsen zahlen muss ?

Sarkastisch: deswegen sind die Sozis auch so dafür - man könnte dann Schröders Agenda 2010 endgültig beerdigen.

 

Die "sparsamen" Deutschen werden in diesem Jahr gerade mal dank eines lauen Konjunktur-Lüftchens das 3% Kriterium schaffen-

wobei nach den letzten Zahlen sich dieses Wunder gerade verflüchtigt. Von der 60% Grenze (Gesamtverschuldung/BIP)

ist Deutschland nur so knappe 20 % entfernt.

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Ramstein

Was ich bei dem Diskussionsstil vermisse, ist eine sachliche Gegenüberstellung der Alternativen Eurobonds und Euroschutzschirm/ESF/EZB kauft Ramsch. Ist es so klar, dass die Eurobonds für Deutschland die teuerste Lösung sind?

 

Was mich auch dann auch interessieren würde: wenn dann früher oder später die Eurobonds kommen (davon gehe ich mal aus) und ein Umtausch alter Staatsanleihen mit Abschlag in Eurobonds möglich ist: Welche Bonds sollte man tauschen? Wie sieht es mit der Default-Wahrscheinlichkeit der nicht getauschten Bonds aus?

 

Aber das ist jetzt sicher noch zu früh zu planen. Meine 2024er Griechen schaue ich aber schon etwas misstrauischer an.

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seventh_son

Was mich auch dann auch interessieren würde: wenn dann früher oder später die Eurobonds kommen (davon gehe ich mal aus) und ein Umtausch alter Staatsanleihen mit Abschlag in Eurobonds möglich ist: Welche Bonds sollte man tauschen? Wie sieht es mit der Default-Wahrscheinlichkeit der nicht getauschten Bonds aus?

 

Es wäre wohl davon auszugehen, dass der Markt sich auch für die nichtgetauschten Bonds beruhigt. Schließlich können sich die betroffenen Länder dann viel günstiger refinanzieren und somit fällt auch das Risiko für die "alten" Bonds. Vielleicht werden auch gar keine Bonds zum Tausch freigegeben, sondern nur die auslaufenden Anleihen werden dann als Eurobonds neu aufgenommen. Käme wohl deren Zinssatz (aus Sicht der Staaten) zugute.

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obx

Was ich bei dem Diskussionsstil vermisse, ist eine sachliche Gegenüberstellung der Alternativen Eurobonds und Euroschutzschirm/ESF/EZB kauft Ramsch. Ist es so klar, dass die Eurobonds für Deutschland die teuerste Lösung sind?

ja, eine vernünftige diskussion kommt leider nicht zustande. ich würde mir auch gerne ein objektives bild über die lage machen. ich finde das auf beiden seiten sture ideologie-verfechter sitzen die sich nicht einen hauch von ihrer meinung ablassen.

 

dieses phänomen beobachte ich aber nicht nur hier in dem forum. dieses phänomen einer absurden diskussion herrscht vor allem in politik und medien vor, was mich ziemlich nachdenklich stimmt. hier wird manipuliert, polemisiert und gehetzt, und zwar von beiden seiten. die eurobond-gegner a la merkel verweisen auf die schlechte arbeitsmoral von südländern. ein herr carstensen vom ifo rechnet aus, dass eurobonds mehrkosten für deutschland in höhe von 47 mrd euro pro jahr verursachen würde. ich weiß nicht wie dieser mann auf diese zahlen kommt. in 2011 wird der bundeshaushalt mit 37 mrd an zinszahlungen ausgeben. mit eurobonds sollen dann plötzlich mehr als doppelt so hohe zinszahlungen anfallen? die rechnerei scheint mit mehr eine auf manipulativer basis durchsetzende lobbypolitik zu sein, hat aber mit einer seriösen rechnung, in der mal alle alternativen gegenübergestellt werden wenig zu tun

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FrankY

die berechnung der vorteile ist halt nicht ganz so einfach wie die der höheren zinslasten, das dürfte schonmal das grundlegende problem sein.

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Ariantes

Ich halte die ganze Eurobonds Diskussion für Mumpitz, denn es würde in der Situation nur eine kurzfristige Erleichterung geben und dann haben wir die Probleme wieder, nur größer. Das Problem mit Eurobonds ist, das sie im Endeffekt zu noch mehr Verschuldung führen und nicht zu weniger. Eine etwaigen fiskalische, wirtschaftliche und soziale Integration alle EMU Staaten würde mindestens eine Dekade dauern; 10 Jahre, in denen schön ohne zentrale Kontrolle Schulden gemacht werden. Zudem würde die Erkenntnis in der Politik fehlen, das Schulden zu Konsequenzen führen. Wenn jemand unseriöse Finanzpolitik betreibt, soll er auch dafür haften.

 

Und die Argumente, das wir dafür verantwortlich sind, das die anderen Staaten verschuldet haben, ist einfach lächerlich. Niemand hat die PIIGS dazu gezwungen, weiter Schulden aufzunehmen. Das sie es getan haben, zeigt nur einmal mehr, das eine verantwortungsvolle Finanzpolitik in eben diesen Staaten in den letzten Jahren nicht erwünscht war. Wenn man sich daran zurück erinnert, wie andere europäische Länder über deutschlands Reformen zwischen ~ 1995 und 2005 schrieben/redeten, zeigt nur noch mehr, den unwillen, sich den Realitäten zu stellen.

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BondWurzel

Ich halte die ganze Eurobonds Diskussion für Mumpitz, denn es würde in der Situation nur eine kurzfristige Erleichterung geben und dann haben wir die Probleme wieder, nur größer. Das Problem mit Eurobonds ist, das sie im Endeffekt zu noch mehr Verschuldung führen und nicht zu weniger. Eine etwaigen fiskalische, wirtschaftliche und soziale Integration alle EMU Staaten würde mindestens eine Dekade dauern; 10 Jahre, in denen schön ohne zentrale Kontrolle Schulden gemacht werden. Zudem würde die Erkenntnis in der Politik fehlen, das Schulden zu Konsequenzen führen. Wenn jemand unseriöse Finanzpolitik betreibt, soll er auch dafür haften.

 

Und die Argumente, das wir dafür verantwortlich sind, das die anderen Staaten verschuldet haben, ist einfach lächerlich. Niemand hat die PIIGS dazu gezwungen, weiter Schulden aufzunehmen. Das sie es getan haben, zeigt nur einmal mehr, das eine verantwortungsvolle Finanzpolitik in eben diesen Staaten in den letzten Jahren nicht erwünscht war. Wenn man sich daran zurück erinnert, wie andere europäische Länder über deutschlands Reformen zwischen ~ 1995 und 2005 schrieben/redeten, zeigt nur noch mehr, den unwillen, sich den Realitäten zu stellen.

:thumbsup:

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chartprofi
· bearbeitet von chartprofi

Was ich bei dem Diskussionsstil vermisse, ist eine sachliche Gegenüberstellung der Alternativen Eurobonds und Euroschutzschirm/ESF/EZB kauft Ramsch. Ist es so klar, dass die Eurobonds für Deutschland die teuerste Lösung sind?

 

Was mich auch dann auch interessieren würde: wenn dann früher oder später die Eurobonds kommen (davon gehe ich mal aus) und ein Umtausch alter Staatsanleihen mit Abschlag in Eurobonds möglich ist: Welche Bonds sollte man tauschen? Wie sieht es mit der Default-Wahrscheinlichkeit der nicht getauschten Bonds aus?

 

Aber das ist jetzt sicher noch zu früh zu planen. Meine 2024er Griechen schaue ich aber schon etwas misstrauischer an.

 

als ob sozialismus je etwas gebracht hat ... der wettbewerb wird so vernichtet und alle leiden darunter ... nach der wende gab es im osten keinerlei maßstab für den wert von Firmen denn es gab in diesem bereich keinen wettbewerb (börse) ...

 

wenn es bald keinen wettbewerb und somit keinen maßstab (in form von zinsen) für vernünftiges haushalten gibt, dann wird auch nicht vernünftig gehaushaltet

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Apophis

 

das Risiko liegt mE. eher darin, dass es politisch kaum noch möglich sein wird, die Haushalte in den

derzeitgen AAA-Ländern noch zu konsolidieren.

 

Noch Tripple-A wolltest Du sagen. Bilde doch mal den nach BIP gewichteten Mittelwert der Ratings. Dann dreht sich die Abwärtsspirale unaufhörlich weiter.

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obx

Ich halte die ganze Eurobonds Diskussion für Mumpitz, denn es würde in der Situation nur eine kurzfristige Erleichterung geben und dann haben wir die Probleme wieder, nur größer.

die werden leider mumpitz werden. denn fangen italien und spätestens frankreich an zu wackeln, werden eurobonds mit einem lockeren schuss aus der hüfte schneller kommen als manche sich hier vorstellen können. und dann gehts sowieso schief, denn man führt nur die bonds ein ohne sich weitere gedanken zu machen.

 

es wäre viel eleganter wenn in der heutigen pk merkel und sarkozy folgendes verkünden würden:

"natürlich sind auch eurobonds ein thema! und natürlich liegen die pläne für eurobonds schon in den schubladen! und gerade heute sind alle wichtigen eckpunkte für die einführung von eurobonds abgestimmt worden. dazu gehört die eu-kommission, die mit den haushaltsausschüssen der länder grenzwerte für die neuverschuldung verbindlich vereinbaren... und und und"

 

was meint ihr wie schnell die spekulation auf pleitestaaten enden würde, wenn merkel und sarkozy dem markt klarmachen würden, dass ein verbindlicher plan über eurobonds existieren würde und man nicht davor zurückschrecken würde diesen einzusetzen.

 

nach der wende gab es im osten keinerlei maßstab für den wert von Firmen denn es gab in diesem bereich keinen wettbewerb (börse) ...

oh doch, bloß zusammengefasst war der wettbewerb unter dem stichwort vereinigungskriminalität :lol:

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chartprofi
· bearbeitet von chartprofi

es wäre viel eleganter wenn in der heutigen pk merkel und sarkozy folgendes verkünden würden:

"natürlich sind auch eurobonds ein thema! und natürlich liegen die pläne für eurobonds schon in den schubladen! und gerade heute sind alle wichtigen eckpunkte für die einführung von eurobonds abgestimmt worden. dazu gehört die eu-kommission, die mit den haushaltsausschüssen der länder grenzwerte für die neuverschuldung verbindlich vereinbaren... und und und"

es ist egal was verbindlich vereinbart wurde ... bilaterale verträge innerhalb europas sind schall und rauch, denn wer sich nicht dran hält hat nicht mit sanktionen zu rechnen, weil es ein souveränes land ist. Oder wurde Griechenlands trickserei und lügerei sanktioniert indem sie die eurozone verlassen mussten ... nein ... es gibt kein mittel diese sanktion durchzusetzen

 

statt dessen wurde der vertrag gebrochen, auf deren grundlage die eu gegründet wurde ... da sieht man, dass jegliche "Verbindlichkeit" zum Scheitern verurteilt ist

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obx

es ist egal was verbindlich vereinbart wurde ... bilaterale verträge innerhalb europas sind schall und rauch,

nicht in diesem fall. einigen sich deutshcland und frankreich wird es zu 80% europäisch umgesetzt. im übrigen ist deutschland das einzige ernstzunehmende land in der eurozone welches sich gegen eurobonds ausspricht. schwenkt deutschland um, würden sie eingeführt werden

denn wer sich nicht dran hält hat nicht mit sanktionen zu rechnen, weil es ein souveränes land ist.

dazu gibt es bei der einführung von eurobonds keine alternative

Oder wurde Griechenlands trickserei und lügerei sanktioniert indem sie die eurozone verlassen mussten ... nein

mussten deutschland und frankreich, die wiederholt dagegen verstießen, auch nicht

sanktioniert indem sie die eurozone verlassen mussten ...

diese sanktion existiert doch gar nicht in den verträgen. selbst wenn wir wollten könnten wir sie nicht rausschmeißen. fände ich auch ein wenig komisch, wenn man länder wieder aus einer gemeinschaft schmeißen könnte. jetzt sind sie in einer gemeinschaft, also muss die gemeinschaft zusammen zusehen, wie man dieses problem gemeinschaftlich löst. mitgefangen, mitgehangen

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chartprofi

eben ... und genau so wird es keine sanktionen beim eurobond geben ... und selbst wenn, dann werden sie nicht hart genug sein ... hart genug um veränderungen zu erpressen ist einzig und allein der jetzige zustand mit der konsequenz, dass derjenige insolvent wird, der sich nicht an die spielregeln hält

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Apophis

was meint ihr wie schnell die spekulation auf pleitestaaten enden würde, wenn merkel und sarkozy dem markt klarmachen würden, dass ein verbindlicher plan über eurobonds existieren würde und man nicht davor zurückschrecken würde diesen einzusetzen.

 

Und die Spekualtionen gegen die vereinigten sozialistischen Staaten von Europa beginnen würden. Der Russe wird sagen, dann hätten wir ja gleich alles so lassen können. :D

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Ariantes
· bearbeitet von Ariantes

Ich halte die ganze Eurobonds Diskussion für Mumpitz, denn es würde in der Situation nur eine kurzfristige Erleichterung geben und dann haben wir die Probleme wieder, nur größer.

die werden leider mumpitz werden. denn fangen italien und spätestens frankreich an zu wackeln, werden eurobonds mit einem lockeren schuss aus der hüfte schneller kommen als manche sich hier vorstellen können. und dann gehts sowieso schief, denn man führt nur die bonds ein ohne sich weitere gedanken zu machen.

 

es wäre viel eleganter wenn in der heutigen pk merkel und sarkozy folgendes verkünden würden:

"natürlich sind auch eurobonds ein thema! und natürlich liegen die pläne für eurobonds schon in den schubladen! und gerade heute sind alle wichtigen eckpunkte für die einführung von eurobonds abgestimmt worden. dazu gehört die eu-kommission, die mit den haushaltsausschüssen der länder grenzwerte für die neuverschuldung verbindlich vereinbaren... und und und"

 

was meint ihr wie schnell die spekulation auf pleitestaaten enden würde, wenn merkel und sarkozy dem markt klarmachen würden, dass ein verbindlicher plan über eurobonds existieren würde und man nicht davor zurückschrecken würde diesen einzusetzen.

 

Sorry, aber das ist Unsinn. Ich weis nicht mal, wo ich anfangen soll, dagegen zu diskutieren...

 

1) Wir haben in den letzten Wochen und Monaten gesehen, wie lang die Halbwertszeit von Aussagen von Politikern an den Märkten ist, in einigen Fällen lag sie bei ca 1 Stunde. Aussagen bewirken gar nichts mehr, nur wirkliche Taten haben noch die Möglichkeit, die Märkte zu beschwichtigen.

 

2) Stellt sich die Frage, ob es überhaupt im Interesse der nordeuropäischen EMU Staaten ist, die Märkte zu beruhigen. Diese machen gerade die Arbeit, die sonst in langwierigen Verhandlungen erzwungen werden müssten, wie ebend eine Haushaltskonsilidierung in den PIIGS Staaten zu bewirken. Und das Ganze ohne das irgendwer sagen kann, Deutschland oder wer auch immer greift in die Souveränität anderer Staaten ein.

 

3) So wenig ich Trichets Entscheidungen in den letzten Wochen und Monaten leiden konnte, so hat er mit seinen zwei Briefen an Italien und Spanien (verfasst zusammen mit Draghi) gewissen Mut bewiesen. Kein europäischer Politiker hätte sich getraut, anderen Staaten so die Pistole aus die Brust zu setzen.

 

4) Wenn es nicht um ein politische Ideal bzw. eine politishce Idee ginge, wäre die sinnvollste Alternative ein Haircut von 50% oder so bei den PIIGS Staaten bei gleichzeitigen, zumindest vorübergehenden Austritt aus der EMU. Diese könnten ihre Wirtschaft- und Sozialpolitik dann konsilidieren, hätten eine eigene Währung mit eigenen Zinsen und mit zusätzlichen Hilfen der EU wäre es möglich die Wirtschaft dort wieder auf die Beine zu stellen. Sollte Banken in Schwierigkeiten geraten, so müsste man sie halt wieder staatlich unterstützen. Aber damit haben wir ja schon Erfahrung und man könnte dann diesmal auch dafür sorgen, das das Leverage der Banken sich in Grenzen hält. Das wäre gewiss nicht teurer als all die ganzen Bailouts und Eurobonds.

 

5) Eine Ankündigung von Eurobonds, in welcher Form auch immer, wie von dir vorgeschlagen, würde nur den gleichen Effekt haben wie wir ihn schon nach der Konferenz, bei der der ESFS überarbeitet wurde (vor einigen Wochen) gesehen haben. Zwei Tage später kündigte Berlusconi an, die Sparpakete wieder zu reduzieren (schlieslich würden sie ja in den Umfang nicht mehr gebraucht).

 

6) Würde eine Einführung von Eurobonds auch mindestens 1 Jahr dauern, wenn nicht länger. Denn Eurobonds heist: Aufschnüren der Verträge von Lissabon und Maastrich, Änderung des Grundgesetzes/der Verfassung in fast allen EMU Staaten, Volksabstimmungen in dem Großteil der EMU Staaten und nur wenn ALLE !!! zustimmen, könnten diese Anleihen eingeführt werden. Nun lass nur einen Staat per Volksabstimmung dagegen stimmen (Finnland?, Niederlande?, etc), dann verlängert sich die Einführung um rund ein Jahr. Und niemand garantiert, das nach einem Jahr es wirklich zu einer Zustimmung kommt.

 

7) In einigen Staaten, z.B. in Deutschland würden diese Änderungen zu klagen vor Gerichten führen, und wenn es mit der Einführung klappen sollte, müssten diese Klagen vor Einführung abgehandelt werden.

 

Diese ganzen Probleme und der ganze Aufwand für ein Projekt, das vielleicht einigen Politikern in ihren Wahlbezirken hilft, dessen Erfolg mehr als fraglich ist und in einigen EMU Ländern von der Bevölkerung zum Großteil abgelehnt wird, ist absolut unangemessen und lässt auf populistische Hintergründe schliessen.

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DonChristo

Was ich bei dem Diskussionsstil vermisse, ist eine sachliche Gegenüberstellung der Alternativen Eurobonds und Euroschutzschirm/ESF/EZB kauft Ramsch. Ist es so klar, dass die Eurobonds für Deutschland die teuerste Lösung sind?

 

:thumbsup: - die realen Kosten kennt niemand - nur vielleicht: ESF haben wir schon einige Zeit und das kollektive Kurzzeitgedächtnis vergisst die Gefahren im Handumdrehen. "Bisher hat's nichts gekostet - wird schon so bleiben!" Eurobonds dagegen sind das neue Böse! Dabei ist völlig unklar ob es nicht eigentlich schon vor Jahre Zeit dafür gewesen wäre und ob sie wirklich teurer sind.

 

Staaten, die mehr Kredite benötigen, sollen den Rest wie bislang über nationale Anleihen beschaffen. Dafür würden in den meisten Fällen höhere Zinsen fällig, was einen Anreiz zum Sparen bieten soll. Überdies sollen die nationalen Anleihen nach dem Bruegel-Modell nachrangig bedient werden. Das heißt: Falls ein Land in Zahlungsschwierigkeiten gerät, muss es zuerst die Eurobonds zurückerstatten. Die nationalen Anleihen würden dagegen mit sogenannten Collective Action Clauses (CAC) ausgestattet. Das sind vertragliche Vorkehrungen für eine Gläubigerbeteiligung. Investoren, die nationale Anleihen kaufen, hätten bei einer Staatspleite also keinen Rechtsanspruch auf eine vollständige Rückzahlung ihrer Forderungen. Diese Nachteile dürften dazu führen, dass Anleger für Investitionen in solche Papiere noch höhere Renditen fordern. Die Emission nationaler Anleihen würde für die Staaten also kostspieliger, der Rückgriff auf Eurobonds und die Einhaltung der Schuldengrenze von 60 Prozent umso attraktiver.

 

Das ifo-Institut bezifferte die Mehrkosten kürzlich auf bis zu 25 Mrd. Euro. Zugrundegelegt wurde dabei die Differenz zwischen den gegenwärtigen Zinskosten des Bundes und dem Durchschnittssatz aller Euro-Staaten.Bruegel-Forscher von Weizsäcker argumentiert dagegen, die Verzinsung von Eurobonds werde nach seinem Modell voraussichtlich deutlich geringer ausfallen als der gegenwärtige Durchschnitssatz für die Einzelstaaten. Schließlich sollten mit den Gemeinschaftsanleihen nicht die gesamten Verbindlichkeiten der Mitgliedsländer finanziert werden, sondern lediglich "die weitgehend risikofreie Sockelverschuldung". Hinzu kämen die Vorteile eines größeren und liquideren Anleihemarkts. Sollten tatsächlich Verbindlichkeiten in Höhe von 60 Prozent des Euro-Zonen-BIP über Eurobonds finanziert werden, so käme laut Bruegel-Institut ein Volumen von 5600 Mrd. Euro zusammen. Das wäre etwa das Fünffache des gegenwärtigen Volumens an Schuldtiteln der Bundesregierung. Die Vorteile eines großen Bond-Markts zeigen sich an US-Staatsanleihen: Trotz der Herabstufung der Vereinigten Staaten durch die Ratingagentur Standard & Poor's sind die Papiere weiterhin sehr gefragt

 

Infos von FTD

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Ramstein

Vielleicht würde die Diskussion auch etwas konstruktiver verlaufen, wenn das Hasswort "Eurobonds" mit konkretem Inhalt hinterlegt wird. Der Denktank Bruegel hat dazu ja schon ein recht umfassendes Konzept. Auch die FTD beschreibt eine mögliche Ausgestaltung der Eurobonds, inklusive Zuckerbrot und Peitsche für die Sünder.

 

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Günter Paul

Ja,wer weiß schon was ?? :'( ..wirklich nur Aussagen aufgd.eigener Erfahrung und Einschätzung,..und dennoch findet man in diesem Forum mehr Tiefgang,als bei den meisten der Politiker,die schlichtweg überfordert sind,Wirtschaft..Finanzen,..macht man eben nicht mal so nebenbei,da reicht es nicht in die Zeitung zu schaun und nachzuplappern..

Also ich denke,wenn dieses Europa Bestand haben soll,dann muss man Strukturen verändern,die eine Voraussetzung für Eurobonds rechtfertigen und ermöglichen ohne E-Bonds wird es wohl langfristig nicht funktionieren,ebenso bin ich überzeugt davon,dass man Griechenland herauskegeln wird,vielleicht auch Portugal,die Möglichkeit hat man durch die letzten Anleiheaktionen mit Griechenland geschaffen um den Bums nicht so massiv ausfallen zu lassen,Portugal ist zu klein um nachhaltig zu erschüttern ,erst dann,wenn man die Bauernopfer präsentieren kann, dürfte man die Politischen Voraussetzungen für die Durchsetzung geschaffen haben,wobei Frankreich die nächste Wahl im nächsten Jahr hat und Deutschland in 2013,beides m.E.zu kurzfristig,um so etwas durchzusetzen,deswegen spielt man noch auf Zeit ....aber ich denke mittelfristig wird es so kommen....

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Underdog

Ich geh mal davon aus, dass die Eurobonds so oder so kommen werden.

Also geht es doch nur noch darum den politischen Preis dafür hoch zu halten. Für mich heisst das eine gesamteuropäische Finanzpolitik durchzusetzen.

 

Letztendlich führt das vermutlich mehr zu einem wirklichen Europa als alle Massnahmen vorher.

Die staatliche Souveränität aufzugeben dürfte den meisten Ländern sicher schwer fallen,

aber entweder man will die "United States of Europe" oder man lässt es besser ganz bleiben.

 

Mal abgesehen vom politischen Nutzen ( Frieden seit 66 Jahren etc.) denke ich hat Deutschland wirtschaftlich enorm profitiert von der EU.

Gerade in den beiden letzten Jahren wäre ein D-Mark Kurs enorm in den Himmel geschossen ( 1 DM = 1.5 $ ?),

so dass unsere Wettbewerbsfähigkeit massiv gelitten hätte. Sollte man den PIIGs vielleicht sogar dankbar sein ?

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obx

Sorry, aber das ist Unsinn. Ich weis nicht mal, wo ich anfangen soll, dagegen zu diskutieren...

na, endlich mal ein tiefgehender beitrag. wie gesagt, flankierend müssen natürlich weitere maßnahmen, wie insb haushaltsregeln geschaffen werden. mit den ankündigungen... gut, was soll ich dazu sagen. bonds sind natürlich das ende des finanzpolitischen prozessen für die börsen. vorher waren wir beim kleinklein, mit bonds würde der große wurf gelingen.

 

mit den politischen auswirkungen kenne ich mich nicht aus. ich weiß nur, dass es jetzt schon eurobonds gibt. ich wüsste also keinen grund, warum man diese auch nicht weitläufiger anlegen kann. die haushaltspolitik in den mitgliedsstaaten sind alle parlamentssouveräne entscheidungen. die parlamente könnten also, wenn sie wollten, teile ihrer haushaltsplanungen aus der hand geben, mit brüssel im einzelnen abstimmen und erst später in den nationalparlamenten entsprechend der europäischen abstimmungen umsetzen.

 

ich weiß nicht wie du zu einer anderen einschätzung gelangst. faktisch sind eurobonds durch bilaterale bestimmungen durchsetzbar. deutschland kann, bilateral, jedem land der welt geld leihen und dafür schuldscheine erhalten. also kann deutschland auch geld gemeinsam am kapitalmarkt aufnehmen.

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Apophis

Die Eurobonds sind doch faktisch schon da, macht euch nichts vor, Griechenlandtauschaktion. So ein Piranha hört erst auf zu nagen, wenn keinerlei Fleisch mehr am Knochen ist.

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