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Apophis

Italien der nächste Dominostein

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Leonhard_E

 

Ahh! Hatte komplett verdrängt dass der jetzt bei der ING DIBA ist.

 

Besonders problematisch finde ich, dass er sich für den Bailout ausspricht, weil das Risiko inakzeptabel ist. Mal kurz darüber nachdenken, was zu dieser No-Bailout Regel geführt hat.

 

Bei der Banca Monte dei Paschi di Siena wird ja schon laut darüber spekuliert, die nachrangigen Anleihen der Kleinanleger aus der Haftung zu kaufen. Dann sollten aber bitte meine Kleinanleger-T1-HSH-Anleihen auch zum Nennwert vom Steuerzahler erworben werden. tongue.gif

 

Überschätzt du nicht die Leistungsfähigkeit des Steuerzahlers ein wenig?

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Ramstein

Du meinst, der deutsche Steuerzahler soll nur für die italienischen "Kleinsparer" zahlen?

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Leonhard_E

Du meinst, der deutsche Steuerzahler soll nur für die italienischen "Kleinsparer" zahlen?

 

Weder noch.

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tom1956
· bearbeitet von tom1956

Du meinst, der deutsche Steuerzahler soll nur für die italienischen "Kleinsparer" zahlen?

 

Der Peer hat es eben schwer. Insbesondere hat er schon mal live in den Abgrund geblickt ! Wie ich von einem gewöhnlich gut informierten Journalisten aus Ffm. weiß, gab es damals (2008) eindeutige Signale seitens der Deutschen Bundesbank an die Regierung, daß binnen 2-3 Tagen die großen Scheinchen knapp werden könnten. So kam es zu dem bizarren Auftritt, bei dem er zusammen mit Merkel (im Oktober ?) "die Spareinlagen aller Deutschen für sicher" erklärte und "die Bundesregierung dies garantiere". Oder so ähnlich. Den genauen Wortlauf weiß ich nicht mehr. Putzig zwar (und schon formal-juristisch eher Unsinn), hat aber gewirkt. Nur: Wie groß muß damals die Verzweiflung schon gewesen sein, wenn man sich für so einen Auftritt hergibt !? Ganz dumm dürfte der Peer nämlich nicht sein. Denke, ein solches Erlebnis prägt - und dann fällt es vielleicht leichter, sich (mal wieder) über die europäischen Regeln hinwegzusetzen. Aus seiner Sicht: Immer noch besser als o. g. Entwicklung auszulösen und nochmals zu durchleben. Auf einen Regelbruch mehr oder weniger, kommt es ja beim Euro schon nicht mehr an. Und so könnte man eben diverse italienische Verwerfungen verhindern (Ärger der Kleinsparer, Bank-Run, politische Auswirkungen usw.). Zugegebenermaßen nur eine These, aber das könnte doch eine Erklärung sein, warum gerade der Peer so spricht ...?

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tom1956
· bearbeitet von tom1956

Der nächste Sündenfall "Monte dei Paschi" (MPS)...

 

Italien will/wird 20 Milliarden Staatsgeld für die Rekapitalisierung maroder Banken bereitstellen.

 

Marode Banken sollen nicht mehr mit dem Geld der Steuerzahler gerettet werden - war das nicht der Kernbestandteil (Bail-In) der erst in diesem Jahr implementierten Bankenunion !?

 

Who cares in Europe ! Die italienische Regierung kümmert es sicher nicht, ebenso wenig die EU-Kommission.

 

Man hat wohl auf politischer Seite Angst vor den vielen betroffenen Kleinsparern, die schlecht beraten worden sind (Nachranganleihen) und nun bluten müßten. Auch kann so eine Bank, wie die MPS, die eigentlich abgewickelt werden müßte, als Zombie weiter machen (die Untoten eben).

 

Wie mir ein Brüsseler Journalist schon vor einigen Wochen sagte, sei das formal-juristische Schlupfloch eine sog. "vorsorgliche Kapitalspritze" (gibt es eigentlich nur für im Kern gesunde Banken und darf nur einmalig vergeben werden). Bei der Gelegenheit werden dann wohl auch die nachrangigen Anleihen der Kleinsparer in vorrangige umgewandelt.

 

Was mich immer wieder wundert. Warum implementiert man mit großem Aufwand solche Regeln, um sie bei erster Gelegenheit sofort wieder zu brechen !? Und wo wird das hinführen ?

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Ramstein
Was mich immer wieder wundert. Warum implementiert man mit großem Aufwand solche Regeln, um sie bei erster Gelegenheit sofort wieder zu brechen !?

Das nennt man Realpolitik.

 

Und wo wird das hinführen ?

Das nennt man EU.

 

tongue.gif

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Maikel
· bearbeitet von Maikel
Was mich immer wieder wundert. Warum implementiert man mit großem Aufwand solche Regeln, um sie bei erster Gelegenheit sofort wieder zu brechen !? Und wo wird das hinführen ?

Das ist wohl menschlich.

 

Wie oft schon haben verkaterte Partygänger sich vorgenommen, nie wieder soviel zu trinken? Und wie wenige halten das durch?

 

Passend auch zum nahenden Silvester und den guten Vorsätzen fürs nächste Jahr.

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
Was mich immer wieder wundert. Warum implementiert man mit großem Aufwand solche Regeln, um sie bei erster Gelegenheit sofort wieder zu brechen !? Und wo wird das hinführen ?

Das ist wohl menschlich.

 

Wie oft schon haben verkaterte Partygänger sich vorgenommen, nie wieder soviel zu trinken? Und wie wenige halten das durch?

 

Passend auch zum nahenden Silvester und den guten Vorsätzen fürs nächste Jahr.

 

Wenn man an einen Rechtsstaat die gleichen Maßstäbe anlegen muß, wie an verkaterte Partygänger ist - wohl nicht nur nach meinem Dafürhalten - eh Game over. Exakt so sehe ich auch die EU und den Euro ...

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Leonhard_E

Ifo-Chef Clemens Fuest: Italien könnte die Euro-Zone verlassen

 

Das derzeitige Wohlstandsniveau in Italien ist laut Clemens Fuest auf dem Niveau von 2000.

Wenn sich daran in Zukunft nichts ändert, fürchtet der Ifo-Chef, dass das Land langfristig die Euro-Zone verlassen könnte.

 

Herr Fuest scheint hier einen längeren Zeitrahmen anzunehmen.

Vorgezogene Wahlen in 2017 könnten den Prozess massiv beschleunigen.

 

Der italienische Präsident kann das Parlament auflösen. Die jetzige Legislaturperiode endet regulär im März 2018.

Die meisten Parteien haben sich jedoch für vorgezogene Wahlen 2017 ausgesprochen.

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Marfir

Oh je. Was wird dann aus dem riesigen Schuldenberg? Verbindlichkeiten ans Ausland lassen sich mit Lire noch schlechter tilgen. Da die target Salden nie in der Eurozone ausgeglichen wurden, müssten dann vielleicht Abschreibungen auf die Forderungen vorgenommen werden, weil Italien die Schulden niemals so bedienen können wird. Außer man macht den Trick mit den Anleihen ohne Laufzeitende.

Und wie soll dann die EZB mit ihrem Geldentwertungsprogramm weiter machen? Die haben sich schließlich auch italienische Staats- und Konzernanleihen ins "Portfolio" geholt, die sie dann nicht mehr brauchen.

 

Brexit oder Grexit sind, denke ich, nicht so tragisch wie ein Itexit. Das dürfte die Märkte ganz schön durch einander rütteln.

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tom1956

Neues von den Untoten: "EZB erlaubt Staatshilfen für Italiens Banken" (FAZ vom 6. April)

 

Die "EUdSSR" nimmt es ja bekannterweise mit ihren (eigenen !) Regeln nicht so genau. Selbst fundamentale Klauseln - von den Maastrichtkriterien bis hin zu Art. 125 AEU-Vertrag (No-Bailout-Klausel) - werden bei Bedarf gerne iund zügig in die Tonne getreten.

 

Nun sind die erst jüngst mühsam verabschiedeten Regeln zu Bankenabwicklung dran (BRRD EU-Abwicklungsrichtlinie). Danach (Art. 32 Abs. 4) ist eine "vorsorgliiche Rekapitalisierung durch den Staat" nur unter der Bedingung erlaubt, daß "keine Verluste oder wahrscheinliche Verluste ausgeglichen weren dürfen". Eine staatliche Rekapitalisierung aber, die durch faule Kredite ausgelöst wird, dient ja gerade dazu, Verluste abzudecken !

 

Der Sündenfall begann mit der "Monte dei Paschi" (drittgrößte Bank Italiens). Nun werden die Banken "Popolare di Vicenza" und "Veneto Banca" vom Staat "gerettet". Den beiden Banken "fehlen" 6,4 Milliarden. Grund sind faule Kredite in den Büchern (bei der Banca Populare di Vicenza sind 44% aller Forderungen faul; bei der Veneto Banca 47%).

 

Der wahre Hintegrrund: Der italienische Staat will wohl unbedingt verhindern, daß die einfachen (Klein)Sparer involviert werden, denn an diese hatte die italienischen Banken sog. Nachranganleihen verkauft, die in jedem Fall zur Abdeckung von Verlusten nach der BRRD (EU-Abwicklungsrichtlinie) herangezogen werden.

 

Wie beiden Banken nun in identischen Pressemitteilungen verlauren lasssen, habe die EZB ihnen über das italienische Wirtschafts- und Finanzministerium mitgeteilt, daß siei die Bedingungen für eine vorsorgliche Rekapitalisierung durch den Staat erfüllen. Die Banken werden von den Bankenaufsehern der EZB als solvent eingestuft ...

 

Neben einem weiteren massiven Regelbruch dürften damit Tür und Tor für weitere Bankenrettungen in Europa geöffnet sein. Womit wir bei den "Untoten" werden: Auf Kosten der Steuerzahler werden wieder nicht nur Banken gerettet sondern auch Zombiebanken geschaffen.

 

Gab es nicht ein Versprechen von Europas Politikern, daß niemals mehr ein Steuerzahler für eine marode Bank haften müsse !?:lol:

 

Auch diese Regeln sind mal wieder das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurden.

 

 

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Richie
vor 11 Stunden schrieb tom1956:

Neues von den Untoten: "EZB erlaubt Staatshilfen für Italiens Banken" (FAZ vom 6. April)

 

Die "EUdSSR" nimmt es ja bekannterweise mit ihren (eigenen !) Regeln nicht so genau. Selbst fundamentale Klauseln - von den Maastrichtkriterien bis hin zu Art. 125 AEU-Vertrag (No-Bailout-Klausel) - werden bei Bedarf gerne iund zügig in die Tonne getreten.

 

 

 

 

Schade, dass sich zu deinen an sich diskussionswürdigen Aussagen mit dieser Bezeichnung jegliche Diskussion erübrigt. Diese Gleichstellung der EU mit der UDSSR ist auf einem Niveau, das jegliche mit der europäischen Geschichte vertrauten Person gruseln lassen muss. Aber es scheint ja so zu sein, dass solch an den Haaren herbeigezogene Bezeichnungen/Vergleiche mittlerweile wieder salonfähig sind.

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tom1956
vor 57 Minuten schrieb Richie:

Schade, dass sich zu deinen an sich diskussionswürdigen Aussagen mit dieser Bezeichnung jegliche Diskussion erübrigt. Diese Gleichstellung der EU mit der UDSSR ist auf einem Niveau, das jegliche mit der europäischen Geschichte vertrauten Person gruseln lassen muss. Aber es scheint ja so zu sein, dass solch an den Haaren herbeigezogene Bezeichnungen/Vergleiche mittlerweile wieder salonfähig sind.

Die Anführungszeichen, die ich bei dieser Terminologie verwendet habe, hast Du aber schon wahrgenommen - oder vielleicht ganz bewußt übersehen ?

 

Mein konkretes Beispiel sollte nur veranschaulichen, daß man nach meinem Dafürhalten dauerhaft niemals Finanzstabilität durch Aufgabe der Rechtsstabilität erreichen kann. A la lounge wird man eher beides verlieren, zumindest wenn man so weitermacht.

 

Die zugegebenermaßen provokante Überzeichnung bringt m. E. aber recht treffend die zahlreichen evidenten Defizite der EU auf den Punkt: Da könnte man mit der signifikanten Verletzung des Subsidiaritätsprinzips beginnen, bei den zahllosen Vertrags- und Rechtsbrüchen weitermachen, zu den zentralistischen, etatistischen Tendenzen kommen und schließlich über die fehlkonstruierte Währung "Euro" beim massiven und strukturellen Demokratiedefizit der Europäischen Union enden - um nur einige Punkte zu nennen.

 

Zu Deinem Glück mußt Du Dich diesen Fragen erst gar nicht stellen - da sich ja bei diesem bzw. meinem Niveau jede Diskussion erübrigt :lol:

 

Mit dennoch besten Grüßen

Tom

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Schildkröte

Der italienische Staatspräsident hat ein Dekret unterschrieben, um das Parlament aufzulösen und Neuwahlen möglich zu machen. Gewählt wird im kommenden Jahr am 4. März.

Hier der vollständige Artikel aus der Zeit

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Sucher
· bearbeitet von Sucher

Die Sachlage: http://www.tagesschau.de/ausland/fuenf-sterne-103.html

Fünf-Sterne-Bewegung in Italien - Populisten stimmen für Koalitionsvertrag

Stand: 19.05.2018 02:54 Uhr

Eine Hinwendung zu Russland, weg von der EU, mehr Schulden und weniger Migranten: Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung in Italien stimmt für einen Koalitionsvertrag mit der fremdenfeindlichen Lega.

 

"Beim Punkt Staatsverschuldung und Haushaltsdefizit ist davon die Rede, die europäischen Verträge "neu zu diskutieren". Eine neue Regierung wolle das Defizit zwar drücken, aber nicht durch eine Sparpolitik sondern durch Wirtschaftswachstum."

 

Die Pläne: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/italien-5-sterne-und-lega-wollen-milliarden-schuldenerlass-15592535.html

 

Ein Kommentar dazu: http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/italien-regierungsplaene-gefaehrden-den-euro-a-1208191.html

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Dividenden-Pirat
vor 3 Stunden schrieb Sucher:

Die Sachlage: http://www.tagesschau.de/ausland/fuenf-sterne-103.html

Fünf-Sterne-Bewegung in Italien - Populisten stimmen für Koalitionsvertrag

Stand: 19.05.2018 02:54 Uhr

Eine Hinwendung zu Russland, weg von der EU, mehr Schulden und weniger Migranten: Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung in Italien stimmt für einen Koalitionsvertrag mit der fremdenfeindlichen Lega.

 

"Beim Punkt Staatsverschuldung und Haushaltsdefizit ist davon die Rede, die europäischen Verträge "neu zu diskutieren". Eine neue Regierung wolle das Defizit zwar drücken, aber nicht durch eine Sparpolitik sondern durch Wirtschaftswachstum."

 

Die Pläne: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/italien-5-sterne-und-lega-wollen-milliarden-schuldenerlass-15592535.html

 

Ein Kommentar dazu: http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/italien-regierungsplaene-gefaehrden-den-euro-a-1208191.html

Diskutieren kann man ja bekanntlich alles... siehe einige Themen hier :D

 

Aber am Ende wird es ein Kompromiss wo beide Seiten etwas bieten... was hat Italien anzubieten? Trennung vom starken Norden vom schwachen Süden?

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Marfir
· bearbeitet von Marfir
vor 4 Stunden schrieb Sucher:

Die Sachlage: http://www.tagesschau.de/ausland/fuenf-sterne-103.html

Fünf-Sterne-Bewegung in Italien - Populisten stimmen für Koalitionsvertrag

Stand: 19.05.2018 02:54 Uhr

Eine Hinwendung zu Russland, weg von der EU, mehr Schulden und weniger Migranten: Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung in Italien stimmt für einen Koalitionsvertrag mit der fremdenfeindlichen Lega.

 

"Beim Punkt Staatsverschuldung und Haushaltsdefizit ist davon die Rede, die europäischen Verträge "neu zu diskutieren". Eine neue Regierung wolle das Defizit zwar drücken, aber nicht durch eine Sparpolitik sondern durch Wirtschaftswachstum."

 

Die Pläne: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/italien-5-sterne-und-lega-wollen-milliarden-schuldenerlass-15592535.html

 

Ein Kommentar dazu: http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/italien-regierungsplaene-gefaehrden-den-euro-a-1208191.html

Das mit dem Wachstum ist doch vollkommener Schwachsinn, solange Italien und Deutschland die gleiche Währung haben. Am Ende gehen die Aufträge nach D., egal wie stark man den Euro abwertet (durch Schulden Aufblähung und QE). Man könnte immer noch die Eurozone in 2 Hälften teilen. Dann könnten die Länder ihren Südeuro abwerten und der Norden kann seinen Euro aufwerten. Erst dadurch würde Südeuropa wieder wettbewerbsfähig werden und man hätte noch den Vorteil eines größeren gemeinsamen Währungsraumes, im vergl. zu vielen Nationalwährungen. Eventuell bekäme man dann sogar GB dazu dem Nordeuro beizutreten.

Leider ist in Deutschland von den amtierenden Politikern nichts zu erwarten. Nicht mal Lösungsideen. Nur abwarten, vertuschen und beschönigen. Das amtierende Verwaltungspersonal ist einer Krise überhaupt nicht gewachsen.

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Sucher

Ich schätze die Situation für die Staaten tatsächlich als recht aussichtslos ein. Mittelfristig muss etwas Großes passieren, damit die Staaten ihre Handlungsvollmachten wieder zurück bekommen. Außer Inflation oder EZB-Abschreibung sehe ich keine Möglichkeiten, dies ohne Widerstand der Bürger durch zu bekommen.

 

Das Paradoxe an der Situation ist ja, dass die italienischen Privatleute vermögender sind als die Deutschen. Es sind nur die Staaten, die in ihrer Finanzsituation so weit auseinander liegen.

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Schwachzocker
vor 51 Minuten schrieb Sucher:

...

Das Paradoxe an der Situation ist ja, dass die italienischen Privatleute vermögender sind als die Deutschen. Es sind nur die Staaten, die in ihrer Finanzsituation so weit auseinander liegen.

Was ist denn der Unterschied zwischen Staaten und deren Bürgern?

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Sucher
Gerade eben schrieb Schwachzocker:

Was ist denn der Unterschied zwischen Staaten und deren Bürgern?

Da gibt es so einige.

 

Aber hier meine ich vor allem die Trennung in Staats- und Privatvermögen (bzw. Privat- und Öffentliches Recht). Auf bestehendes Privatvermögen hat der Staat (glücklicherweise?) nur sehr eingeschränkt Zugriff und es in Staatshände zu leiten ist technisch schwierig, sicherlich nur gegen Widerstände und teilweise auch gar nicht möglich. Beispielsweise dann, wenn das Privatvermögen aus Immobilien besteht. Andersherum ist es kein Problem Staatsvermögen in Bürgerhände zu transferieren.

 

Im Falle von Italien beispielsweise halte ich eine einseitige Erklärung des Staates, dass die Schulden nicht mehr bedient werden (oder nur noch zu 50% bspw.) für durchaus möglich, ohne dass vorher die eigenen vermögenden Bürger zu Sonderabgaben gezwungen werden.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Zu dem Thema gibt es derzeit anlässlich der italienischen Wahl/Regierungsbildung zahlreiche Artikel. Die darin vorgetragenen Argumente/Prognosen haben sich seit Griechenland 2010 nicht wirklich geändert. Im Gegensatz zu Griechenland gilt Italien als too big to fail. Somit besteht seitens Italiens ein gewisser Spielraum bei Verhandlungen mit der EU. Aber die düsteren Szenarien halte ich für überzogen. Würde man es übertreiben, würde man sich so für sehr lange Zeit vom Finanzmarkt abkoppeln. 

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Schwachzocker

Die Summe aller Bürger in einem Staatsgebiet sind der Staat. Und selbstverständlich haben die Bürger (also der Staat) Zugriff auf ihr eigenes Vermögen. Es scheitert daran, dass sie nicht darauf zugreifen wollen, sondern lieber auf das Vermögen anderer Staaten (also deren Bürger) zugreifen wollen. 

 

Zitat

...sicherlich nur gegen Widerstände und teilweise auch gar nicht möglich.

Gewiss, das ist aber eine Frage des Bürgerwillens. Wenn die Bürger es wollen, ist es möglich.

 

vor 5 Minuten schrieb Sucher:

...

Im Falle von Italien beispielsweise halte ich eine einseitige Erklärung des Staates, dass die Schulden nicht mehr bedient werden (oder nur noch zu 50% bspw.) für durchaus möglich, ohne dass vorher die eigenen vermögenden Bürger zu Sonderabgaben gezwungen werden.

Ja, dann gibt es von außen aber kein frisches Geld mehr (jedenfalls muss man damit rechnen) und dann zahlt der eigene Bürger doch, auf die ein oder andere Weise.

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Sucher
vor 22 Minuten schrieb Schwachzocker:

Ja, dann gibt es von außen aber kein frisches Geld mehr (jedenfalls muss man damit rechnen) und dann zahlt der eigene Bürger doch, auf die ein oder andere Weise.

Dann werden neu ausgegeben Staatsanleihen eben besonders besichert / unter internationalem Recht ausgegeben. Selbst eine doppelt so hohe Verzinsung wie bei vergleichbaren Staaten wäre für Italien für eine Übergangszeit sehr leicht stemmbar, wenn der Schuldenstand nicht mehr 130%, sondern nur noch 30% beträgt.

 

Da gibt es sicherlich Möglichkeiten...

 

vor 24 Minuten schrieb Schwachzocker:

Die Summe aller Bürger in einem Staatsgebiet sind der Staat. Und selbstverständlich haben die Bürger (also der Staat) Zugriff auf ihr eigenes Vermögen. Es scheitert daran, dass sie nicht darauf zugreifen wollen, sondern lieber auf das Vermögen anderer Staaten (also deren Bürger) zugreifen wollen. 

So selbstverständlich ist das nicht. Der Einzelne hat definitiv Rechte gegen das Kollektiv, darunter das Recht auf Eigentum. Natürlich ist es möglich, entsprechende Gesetze zu erlassen, diese gibt es aktuell aber nicht (und sie sind auch nicht in Sicht / wurden auch in Griechenland nicht in wesentlichem Umfang erlassen). Schlussendlich liegt es am Unwillen, da gebe ich dir recht. Aber ein Staat wie Italien kann sich diesen Unwillen definitiv leisten und dann könnte es hässlich werden.

 

vor 24 Minuten schrieb Schildkröte:

Zu dem Thema gibt es derzeit anlässlich der italienischen Wahl/Regierungsbildung zahlreiche Artikel. Die darin vorgetragenen Argumente/Prognosen haben sich seit Griechenland 2010 nicht wirklich geändert. Im Gegensatz zu Griechenland gilt Italien als too big to fail. Somit besteht seitens Italiens ein gewisser Spielraum bei Verhandlungen mit der EU. Aber die düsteren Szenarien halte ich für überzogen. Würde man es übertreiben, würde man sich so für sehr lange Zeit vom Finanzmarkt abkoppeln. 

Italien hat aus meiner Sicht durchaus Chancen am "griechischen Weg" zu genesen, also gleichzeitige Strukturreformen + Sparpolitik + Krediterleichterungen. Ich denke aber nicht, dass sich die italienische Regierung das gefallen lassen wird. Wie du sagst, hat Italien ganz andere Druckmittel - und die wird es auch einsetzen, da bin ich mir recht sicher.

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permabull

Die hohe Staatsverschuldung Italiens bei zugleich hohen Vermögen der privaten Haushalte (deutlich höher als in Deutschland) dürften ja zwei Seiten einer Medaille sein. Wo die Schattenwirtschaft floriert, fließt nun einmal viel unversteuertes Geld in private Taschen. Der Staat kompensiert dies durch Kreditaufnahmen. Noch funktioniert das...

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WOVA1
vor 55 Minuten schrieb Sucher:

Im Falle von Italien beispielsweise halte ich eine einseitige Erklärung des Staates, dass die Schulden nicht mehr bedient werden (oder nur noch zu 50% bspw.) für durchaus möglich, ohne dass vorher die eigenen vermögenden Bürger zu Sonderabgaben gezwungen werden.

Ja, und diese Erklärung wäre auch noch bei den meisten Anleihen durch die Anleihenbedingungen gedeckt - man suche einfach nach dem Stichwort 'Dekret-Anleihen' (z.B. hier schön beschrieben

profitlich-schmidlin.de/italienische-dekret-anleihen)

 

Der Haken an der Sache ist dort auch genannt - ausser der EZB sind die größten Gläubiger halt die italienischen Banken. 

 

Daher wohl auch dieser nette Vorschlag, dass nur die EZB ihre italienischen Anleihen in den Shredder stecken soll.

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