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Bärenbulle

RK2 Musterdepot - weltweit diversifiziert

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Kaffeetasse

Was spricht denn dagegen, bei Anleihen aus RK2 oder allgemein ähnlich zu verfahren wie bei den Standard-Aktienportfolios a la ARERO, Supertobs oder Kommer?

Sprich grob 30% Dollarraum/USA, 30% Europa querbeet, 30% EMs in Lokalwährung und 10% Japan und Co...

 

Ich würde die zukünftige Bedeutung der EMs auch im Anleihesegment nicht unterschätzen.

In Europa und den USA bekommt man real aktuell negative Renditen bei allen (vermeintlich^^) sicheren Anlagen.

In vielen EMs hat man hier immerhin noch ein Plus.

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Bärenbulle

Was spricht denn dagegen, bei Anleihen aus RK2 oder allgemein ähnlich zu verfahren wie bei den Standard-Aktienportfolios a la ARERO, Supertobs oder Kommer?

Sprich grob 30% Dollarraum/USA, 30% Europa querbeet, 30% EMs in Lokalwährung und 10% Japan und Co...

 

Ich würde die zukünftige Bedeutung der EMs auch im Anleihesegment nicht unterschätzen.

In Europa und den USA bekommt man real aktuell negative Renditen bei allen (vermeintlich^^) sicheren Anlagen.

In vielen EMs hat man hier immerhin noch ein Plus.

Dageggen spricht für Langfristanleger nicht allzuviel, im kurzfristigen Horizont aber schon eine ganze Menge, da die Wechselkursschwankung keine renditeerwartung hat, aber das Depot destabilisiert.

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finisher

Nochmal zu EMLE vs. lokal Währungs-ETFs:

 

Eigentlich dachte ich, dass die Lokalwährungs-ETFs die letzten 12 Monate besser abgeschnitten haben müssten, da der Euro abgewertet hat. Dies ist aber nicht so:

 

EMLE Performance 1 Jahr: +17,28%

EMLE Performance lfd. Jahr: +16,13%

 

SPDR EM local Performance 1 Jahr: +9,58%

SPDR EM local Performance lfd. Jahr +6,31%

 

Ishares EM local Performance 1 Jahr: 4,18%

Ishares EM local Performance lfd. Jahr: 11,59%

 

Gut, die Indexe bilden jetzt nicht genau die gleichen Länder ab, aber der Unterschied zum EMLE ist schon sehr groß. Woher kommt den dieser große Unterschied in der Performance? Oder liegt es nur an der Ländergewichtung im EMLE, die gerade zufällig die letzten 12 Monate besser performed hat?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Nochmal zu EMLE vs. lokal Währungs-ETFs:

 

Eigentlich dachte ich, dass die Lokalwährungs-ETFs die letzten 12 Monate besser abgeschnitten haben müssten, da der Euro abgewertet hat. Dies ist aber nicht so:

 

EMLE Performance 1 Jahr: +17,28%

EMLE Performance lfd. Jahr: +16,13%

 

SPDR EM local Performance 1 Jahr: +9,58%

SPDR EM local Performance lfd. Jahr +6,31%

 

Ishares EM local Performance 1 Jahr: 4,18%

Ishares EM local Performance lfd. Jahr: 11,59%

 

Gut, die Indexe bilden jetzt nicht genau die gleichen Länder ab, aber der Unterschied zum EMLE ist schon sehr groß. Woher kommt den dieser große Unterschied in der Performance? Oder liegt es nur an der Ländergewichtung im EMLE, die gerade zufällig die letzten 12 Monate besser performed hat?

 

Weichwährungen werten halt aufgrund Ihrer höheren Inflationsraten schneller ab als der Euro. Der Euro ist eine Hartwährung. Wie gesagt (vielleicht nicht deutlich genug): Attraktiv sind die lokal-Währungs-ETF mit 6% Rendite derzeit nicht wirklich. Es sei den die Inflation in den EMs sinkt und das Wirtschaftswachstum bleibt stabil.

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Karl Napf
Weichwährungen werten halt aufgrund Ihrer höheren Inflationsraten schneller ab als der Euro. Der Euro ist eine Hartwährung.
Im Prinzip ja, aber nicht in den vergangenen 12 Monaten (wegen der Euro-Krise). Da hat der Euro gegenüber den meisten Währungen (ausgenommen Brasilien) verloren.

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finisher

Der EMLE darf ja nur EM-Anleihen halten, die in Hartwährungen notieren:

Die Anleihen müssen folgende Kriterien erfüllen: die Anleihen müssen in Euro, Pfund Sterling, kanadischen Dollar, US-Dollar oder japanischen Yen zahlbar sein;

 

Dann kann ich mir den großen Performanceunterschied nur so erklären, dass EM-Anleihen in US-Dollar, etc., bei den Investoren beliebter waren und deswegen die Kurse stärker gestiegen sind.

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otto03
· bearbeitet von otto03

Nochmal zu EMLE vs. lokal Währungs-ETFs:

 

Eigentlich dachte ich, dass die Lokalwährungs-ETFs die letzten 12 Monate besser abgeschnitten haben müssten, da der Euro abgewertet hat. Dies ist aber nicht so:

 

EMLE Performance 1 Jahr: +17,28%

EMLE Performance lfd. Jahr: +16,13%

 

SPDR EM local Performance 1 Jahr: +9,58%

SPDR EM local Performance lfd. Jahr +6,31%

 

Ishares EM local Performance 1 Jahr: 4,18%

Ishares EM local Performance lfd. Jahr: 11,59%

 

Gut, die Indexe bilden jetzt nicht genau die gleichen Länder ab, aber der Unterschied zum EMLE ist schon sehr groß. Woher kommt den dieser große Unterschied in der Performance? Oder liegt es nur an der Ländergewichtung im EMLE, die gerade zufällig die letzten 12 Monate besser performed hat?

 

Woher sind die Performancedaten?

Zu welchem Termin?

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finisher
· bearbeitet von finisher

 

Woher sind die Performancedaten?

Zu welchem Termin?

Die ersten beiden am 29.09 von finanztreff.de abgelesen.

Die vom Ishares direkt von der Ishares-Seite heute:

http://de.ishares.com/de/rc/produkte/SEML/wertentwicklung

 

War vielleicht nicht so schlau.

 

Hier nochmal die Werte mit Quelle Factsheets der Fondsgesellschaften. Ergibt aber im Prinzip das gleiche Bild:

 

1 Jahres Performance:

EMLE: 17,97% Stand: 28.09.12

SPDR: 11.76% Stand: 30.09.12

Ishares: 4,67% Stand: 30.10.12

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Nudelesser

Weichwährungen werten halt aufgrund Ihrer höheren Inflationsraten schneller ab als der Euro.

 

Selbst wenn das so ist, warum sollte das den Anleger interessieren? Für diesen ist nur relevant, ob diese Entwicklung zum Kaufzeitpunkt eingepreist ist oder nicht.

 

Vereinfachtes Beispiel:

Bei Kauf einer mexikanischen Auslandsanleihe gilt:

Inflationserwartung Deutschland 2%

Inflationserwartung Mexiko: 5%

=> Abweichung 300 Basispunkte

 

Wenn wir halbwegs funktionierende Märkte haben, dann ist dieses Inflationsgefälle von 300 Bp zum Kaufzeitpunkt eingepreist. Ein Kursverlust (und eine Peso-Abwertung) wird sich dann einstellen, wenn die Abweichung deutlich anwächst. Ein Kursgewinn dann, wenn die Abweichung entsprechend kleiner wird.

 

Als Aktivanleger könnte man nun sicherlich Argumentationsketten dafür aufbauen, dass das Inflationsgefälle größer oder kleiner wird und sich entsprechend für oder gegen Lokalwährungen aussprechen. MMn wäre das allerdings eine lupenreine Währungsspekulation und hat mit eher passiver und langfristiger Geldanlage nicht mehr viel zu tun. Die Entscheidung für oder wider Lokalwährungen würde ich aus Sicht des nicht spekulativen Anlegers eher davon abhängig machen, welches Maß an Volatilität man ertragen will und ob man eine Diversifikation auf andere Währungen als und $ für sinnvoll hält.

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otto03
· bearbeitet von otto03

 

Woher sind die Performancedaten?

Zu welchem Termin?

Die ersten beiden am 29.09 von finanztreff.de abgelesen.

Die vom Ishares direkt von der Ishares-Seite heute:

http://de.ishares.com/de/rc/produkte/SEML/wertentwicklung

 

War vielleicht nicht so schlau.

 

Hier nochmal die Werte mit Quelle Factsheets der Fondsgesellschaften. Ergibt aber im Prinzip das gleiche Bild:

 

1 Jahres Performance:

EMLE: 17,97% Stand: 28.09.12

SPDR: 11.76% Stand: 30.09.12

Ishares: 4,67% Stand: 30.10.12

 

Sorry, aber das stimmt alles hinten und vorne nicht, hast du überprüft in welcher Währung die Performancedaten angegeben sind?

 

Ishares beispielhaft gibt die Performance auf seiner Homepage in der Regel in der Fondswährung an ( hier $US) etc etc etc

 

Auch Renditevergleiche sind wie fast alles in diesem Bereich nicht trivial.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Weichwährungen werten halt aufgrund Ihrer höheren Inflationsraten schneller ab als der Euro.

 

Selbst wenn das so ist, warum sollte das den Anleger interessieren? Für diesen ist nur relevant, ob diese Entwicklung zum Kaufzeitpunkt eingepreist ist oder nicht.

 

Vereinfachtes Beispiel:

Bei Kauf einer mexikanischen Auslandsanleihe gilt:

Inflationserwartung Deutschland 2%

Inflationserwartung Mexiko: 5%

=> Abweichung 300 Basispunkte

 

Wenn wir halbwegs funktionierende Märkte haben, dann ist dieses Inflationsgefälle von 300 Bp zum Kaufzeitpunkt eingepreist.

Das von Dir Geschriebene steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage/meinem Beispiel. Das heißt nämlich in Deinem Beispiel dann auch nur, dass die mexikanische Anleihe bei gleichem Risiko 3% (5%-2%) mehr Rendite abwerfen muss, weil der Peso (im Gleichgewicht) im Verlauf des nächsten Jahres dann um 3% gegenüber dem EUR/DM abwerten wird. Genau das haben alle Investoren rational bereits so prognostiziert. Bei beiden Anleihen erzielst Du dann (im Gleichgewicht) die gleiche Rendite.

 

Ich glaube Du mußt Dich mal davon lösen von der Annahme, hier sei etwas im Ungleichgewicht. Der Investor muss hier nicht zeitpunktbezogen komplizierte Annahmen über die Zukunft treffen. Alles ist im Gleichgewicht und doch wertet die weiche Währung kontinuierlich gegenüber der anderen ab (diesen Effekt hat die Inflation nun mal). Du scheinst hier irgendwie gedanklich nicht die Kurve von einer Zeitpunktbetrachtung zur zeitlichen Verlaufsbetrachtung zu bekommen. Die kontante Größe im Zeitverlauf ist nicht die Währung sondern die Kaufkraftparität der beiden Länder zueinander. Deshalb muss sich der Wechselkurs bei unterschiedlichen Inflationsraten beider Ländern im Zeitverlauf genau in der Höhe des Inflationsdeltas verändern. Inflation ist dabei immer auf einen Zeitraum bezogen, denn es heißt 3% p.a., also verändern sich auch die Währung zueinander um genau 3% pro Jahr (alles anderen Parameter als gleich unterstellt) .

 

Beispiel: Die Schweiz hat idR. eine geringe Inflation, Italien eine hohe. Nach 100 Jahren steht der Franken um Größenordnungen höher als die Lira. Die Kaufkraftparität der Länder zueinander ist aber immer noch in etwa dieselbe. Deswegen hätte ein Investor vor 100 Jahren, selbst wenn er dies vorausgesehen hätte (was vermutlich gar nicht so schwer war, da es in den 100 Jahren davor auch so war) nicht schon mal das 1000-fache für den Franken bezahlt. Vielmehr hätte er nur das Inflations-Delta als höheren Zins verlangt.

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser

Ich glaube Du mußt Dich mal davon lösen von der Annahme, hier sei etwas im Ungleichgewicht. Der Investor muss hier nicht zeitpunktbezogen komplizierte Annahmen über die Zukunft treffen. Alles ist im Gleichgewicht und doch wertet die weiche Währung kontinuierlich gegenüber der anderen ab (diesen Effekt hat die Inflation nun mal).

 

Kann Dir leider nicht ganz folgen. Habe einerseits den Eindruck, wir meinen das Gleiche, andererseits scheinen wir weit auseinander zu liegen.

 

Wo genau findet sich in meinem Beispiel ein Ungleichgewicht und wo sind die komplizierten Annahmen? Ich setze lediglich voraus, dass der Markt das Delta zwischen Heimat- und Fremdwährungsinflation über den Wechselkurs einpreist.

 

Jedem dürfte klar sein, dass die Inflationsrate in EM tendenziell höher ist als in DM. Diese Erkenntnis allein sorgt aber nicht für Kursbewegungen oder sich in Luft auflösende Renditen. Der Wechselkurs und damit der Kurs der Fremdwährungsanleihe bewegt sich in Sachen Inflation nur dann, wenn sich die Erwartungen in Heimat- und Fremdwährungsland auseinanderentwickeln.

 

So weit scheinen wir uns einig zu sein. Nur verstehe ich dann nicht, womit Du Deine grundsätzliche Abneigung gegen Lokalwährungen begründest? Gehst Du davon aus, dass die Inflationsraten in den EM vom Markt konsequent unterschätzt werden?

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Wo genau findet sich in meinem Beispiel ein „Ungleichgewicht“ und wo sind die „komplizierten“ Annahmen? Ich setze lediglich voraus, dass der Markt das Delta zwischen Heimat- und Fremdwährungsinflation einpreist.

Trotzdem gilt:

 

Weichwährungen werten halt aufgrund Ihrer höheren Inflationsraten schneller ab als der Euro.

 

... was Du ja anscheinend bezweifelst, denn Du schreibst:

 

Selbst wenn das so ist, warum sollte das den Anleger interessieren? Für diesen ist nur relevant, ob diese Entwicklung zum Kaufzeitpunkt eingepreist ist oder nicht.

 

Es sollte ihn interessieren, weil die kontinuierliche (durch die Inflation verursachte) und erwartete Abwertung seine Rendite (in Höhe des Inflationsdeltas) auffrißt.

 

Jedem dürfte klar sein, dass die Inflationsrate in EM tendenziell höher ist als in DM. Diese Erkenntnis allein sorgt aber nicht für Kursbewegungen oder sich in Luft auflösende Renditen.

Doch die Rendite löst sich leider sehr wohl in Luft auf, da Sie in lokaler Währung erzielt wird, diese Währung aber gegenüber Deiner Währung (im Beispiel um 3%) gemäß der Erwartung der Marktteilnehmer abwerten wird.

 

Der Wechselkurs und damit der Kurs der Fremdwährungsanleihe bewegt sich in Sachen Inflation nur dann, wenn sich die Erwartungen in Heimat- und Fremdwährungsland auseinanderentwickeln.

Die Erwartungen sind in allen Ländern gleich (nämlich wie Du schreibst):

Inflationserwartung Deutschland 2%

Inflationserwartung Mexiko: 5%

=> Abweichung 300 Basispunkte

... wodurch der Peso in einem Jahr um 3% abwerten wird (was die Erwartung der Teilnehmer ist) und was natürlich nur passiert, wenn die Erwartung der Marktteilnehmer auch wirklich eintrifft.

 

So weit scheinen wir uns einig zu sein.

 

... wohl nicht so ganz.

 

 

Nur verstehe ich dann nicht, womit Du Deine grundsätzliche Abneigung gegen Lokalwährungen begründest?

Ich habe keine grundsätzliche Abneigung, aber ich muss das Inflationsdelta von der in der lokalen Währung dargestellten Renditeerwartung abziehen.

 

Gehst Du davon aus, dass die Inflationsraten in den EM vom Markt konsequent unterschätzt werden?

 

Nein, auch bei korrekter Einschätzung gilt das oben gesagte (sogar nur dann). Daher spreche ich auch von "im Gleichgewicht".

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cityhopper
· bearbeitet von cityhopper

Du vergisst zwei Sachen dabei vollkommen:

1) Solange die Produktiviteat in der LC um mehr steigt als die Inflation wird der Wechselkurs selbst bei einem hohen Inflationsdelta stearker und nicht schweacher.

 

2) haben die EM nicht nur den Vorteil von oben, sonderm zusaetzlich auch noch nicht den Nachteil einer riesigen Geldflut (die mittelfristig schwer zu absorbieren ist) und damit Verweasserung der Wahrung wie wir sie gerade beim €$¥£ erlebn. LC investments sind damit vor allem eines: eine Wette auf die gute Entwicklung eines Landes.

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser

 

 

Nur verstehe ich dann nicht, womit Du Deine grundsätzliche Abneigung gegen Lokalwährungen begründest?

Ich habe keine grundsätzliche Abneigung, aber ich muss das Inflationsdelta von der in der lokalen Währung dargestellten Renditeerwartung abziehen.

 

 

Das scheint der Punkt zu sein, wo wir nicht zusammenkommen. Um mein obiges Beispiel zu bemühen: Bei Kauf der Anleihe hat man das zum Kaufzeitpunkt eingepreiste Inflationsdelta von 300 Bp über den EUR/MXN Wechselkurs bereits bezahlt. Dieses noch einmal abzuziehen ist ungefähr so sinnvoll wie 2x die Abgeltungssteuer ans Finanzamt zu überweisen.

 

Nur wenn sich die Inflationserwartungen (und wie Cityhopper zu Recht ergänzt auch die Produktivitätserwartungen) insoweit ändern, als dass das Inflations-Delta größer/kleiner 300 Bp wird, dann wird dies renditewirksam indem sich der Wechselkurs und damit der Kurs der Anleihe und deren Nominalrendite ändert. Wenn man dann die Realrendite ermitteln will, dann ist von der jeweils aktuellen Nominalrendite jene Inflationsrate abzuziehen, die dort gilt, wo der Investor sein Geld ausgibt.

 

War das jetzt verständlich? Diese unseligen Währungsdiskussionen scheinen sehr dazu angetan zu sein, Unfrieden und Konfusion zu produzieren...

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Du vergisst zwei Sachen dabei vollkommen:

1) Solange die Produktiviteat in der LC um mehr steigt als die Inflation wird der Wechselkurs selbst bei einem hohen Inflationsdelta stearker und nicht schweacher.

Das ist doch jetzt völlig aus dem Kontext gerissen. Warum sollte die Produktivität in der LC schneller oder langsamer steigen, als in der Hart-Währung? Das mag ja alles sein. Genauso können aber auch die Gewinne, die Dividenden oder die Vola schneller steigen oder auch nicht. Das alles hat Einfluss, aber ich sehe keinen Zusammenhang zur der oben diskutierten Fragestellung.

 

2) haben die EM nicht nur den Vorteil von oben, ....

Welcher Vorteil ist gemeint?

 

2) ... , sonderm zusaetzlich auch noch nicht den Nachteil einer riesigen Geldflut (die mittelfristig schwer zu absorbieren ist) und damit Verweasserung der Wahrung wie wir sie gerade beim €$¥£ erlebn.

Die lokalen Zentralbanken inflationieren auch ganz schön fleissig mit. Das Resultat ist letztlich die Inflation, was ja oben bereits berücksichtigt ist. Wenn Du eine vom Markt abweichende Meinung hast und meinst die Hartwährung werden irgendwann zu Weichwährungen dann kannst Du Dich ja entsprechend positionieren. Das ist aber eine ziemlich gewagte Prognose und gehört somit eher in den "Wann stürzt der Dax wieder ab" Thread. Ich traue mir solche Prognosen nicht zu. :blushing: Und Dir übrigens auch nicht. :rolleyes:

 

2) LC investments sind damit vor allem eines: eine Wette auf die gute Entwicklung eines Landes.

Genau. Sie sind eine Wette. Aber das hat mit dem oben diskutierten Zusammenhang nichts zu tun. Genauso kann ich auf eine Erholung der Eurozone wetten. Was hat das alles mit dem Thema zu tun?

 

Zur Klarstellung: Ich habe rein gar nichts gegen ein Investment in lokale Währungen. Ich betreibe das selbst in bestimmten Situationen. Darum geht es hier aber gar nicht. Ich sage nur, dass eine Renditeerwartung in lokaler Währung mit hoher Inflation unbedingt um das Inflationsdelta normiert werden muss, um die Renditeerwartung in der eigenen Währung korrekt zu errechnen.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Das scheint der Punkt zu sein, wo wir nicht zusammenkommen. Um mein obiges Beispiel zu bemühen: Bei Kauf der Anleihe hat man das zum Kaufzeitpunkt eingepreiste Inflationsdelta von 300 Bp über den EUR/MXN Wechselkurs bereits bezahlt. Dieses noch einmal abzuziehen ist ungefähr so sinnvoll wie 2x die Abgeltungssteuer ans Finanzamt zu überweisen.

Nö, wenn das wahr wäre dann müßtest Du heute bereits das fünfthundertfache für eine Pizza in der Schweiz bezahlen, weil der Franken im nächsten Jahrhundert vermutlich gegenüber dem Euro um den Faktor 500 aufwerten wird. Mußt Du aber nicht. Woher soll der aktuelle Wechselkurs Deinen Zurücktauschzeitpunkt kennen. Leg Dein Geld jetzt in einer Weichwährung an zu einem geringen Zins an und tausch es in 1 JAhr oder in hundert Jahren zurück. Nach 100 Jahren ist nichts mehr übrig, nach 1 Jahr aber schon.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Nur wenn sich die Inflationserwartungen (und wie Cityhopper zu Recht ergänzt auch die Produktivitätserwartungen) insoweit ändern, als dass das Inflations-Delta größer/kleiner 300 Bp wird, dann wird dies renditewirksam indem sich der Wechselkurs und damit der Kurs der Anleihe und deren Nominalrendite ändert.

 

Das ist nicht korrekt. Wenn die Inflationserwartung für den Peso über 100 Jahre 10% p.a. beträgt, und die für den Euro 1%. Dann muss sich an der Erwartungs rein gar nichts ändern. Im Gegenteil. Wenn die Erwartung exakt eintrifft ist der Peso nach 100 Jahren extrem entwertet gegenüber dem Euro. In dem Fall muss man Schubkarrenweise Pesos für einen Euro zahlen ohne das sich die Erwartung auch nur ansatzweise ändert.

 

Wenn man dann die Realrendite ermitteln will, dann ist von der jeweils aktuellen Nominalrendite jene Inflationsrate abzuziehen, die dort gilt, wo der Investor sein Geld ausgibt.

 

Die Realrendite ist sowieso immer gleich (sofern die Anleihen ein vgl. Risiko haben). In welcher Währung ist dabei egal. Zu deren Berechnung muss man nicht mal Wechselkurse kennen geschweige denn diesbzgl. Annahmen treffen. Wenn es anders wäre würde sofort ein Arbitrageeffekt einsetzen.

 

Diese unseligen Währungsdiskussionen scheinen sehr dazu angetan zu sein, Unfrieden und Konfusion zu produzieren...

... bin doch ganz friedlich und eigentlich nur ein kleines bisschen konfus. :w00t:

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Nudelesser

Du vergisst zwei Sachen dabei vollkommen:

1) Solange die Produktiviteat in der LC um mehr steigt als die Inflation wird der Wechselkurs selbst bei einem hohen Inflationsdelta stearker und nicht schweacher.

Das ist doch jetzt völlig aus dem Kontext gerissen. Warum sollte die Produktivität in der LC schneller oder langsamer steigen, als in der Hart-Währung?

 

Meine Güte! Gehts hier um eine freundliche, informierte und alle voran bringende Diskussion? Oder muss jedes noch so plausible Argument mit Spitzfindigkeiten vom Tisch gewischt werden, damit Du hier den King of the Koppel geben kannst? Ich jedenfalls habe keine Lust auf Deine Repliken einzugehen und wünsche zukünftig viel Spaß beim Subtrahieren des Inflations-Deltas.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Warum so dünnhäutig? Ich verstehe nur nicht woraus Ihr schliesst, das die Produktivitat im LC Land immer schneller steigen wird. Ich sehe da keinen zwingenden Zusammenhang, aber vielleicht verstehe ich ja auch etwas nicht, dann bitte ich aber um Erklärung.

Wenn Dir mein Diskussionsstil zu hitzig oder zu belehrend ist, dann nehme ich den Hinweis gerne zur Kenntnis. Allerdings finde ich, dass detaillierte Repliken eher ein Zeichen von Wertschätzung sind und auch dringend erforderlich, weil man sonst in der komplexen Fragestellung total aneinander vorbeiredet.

 

Es grüsst der

Oberstudienrad

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Die höhere Rendite der Mexiko-Peso-Anleihe gegenüber einer Anleihe in Euro liegt daran, dass der Peso um wahrscheinlich die Differenz zwischen beiden Renditen stärker abwerten wird. So betrachtet ist die Inflationsdifferenz in der Tat "eingepreist".

 

Das Problem ist aber, dass sich der Markt auch irren kann. Gerade wenn es darum geht, die Abwertung einer Währung zu schätzen, die ja oftmals politisch bedingt ist (Japan wertet seinen Yen ab, wo es kann, um seiner Exportindustrie Vorteile gegenüber dem Euro-Raum zu verschaffen; China wehrt sich aus demselben Grund gegen eine Aufwertung des Yuan gegenüber dem Dollar, den die USA dringend fordert, um ihr Außenhandelsdefizit zu verringern), könnten auch die großen Player durchaus daneben liegen - deshalb gibt es ja Währungsabsicherungen.

Und die Vergangenheit lehrt, dass Abwertungen in Emerging-Marktes-Währungen gelegentlich ruckartig erfolgen, weil sie aus welchem Grund auch immer lange verzögert wurden (Argentiniens Peso-Dollar-Bindung bis zum Staatsbankrott 2002 ist nur ein Beispiel dafür); dies bewirkt, dass die Abwertungsgeschwindigkeit zeitweise sehr stark von den Inflationsdaten des Landes abweichen kann.

 

All dies sind Risiken, deren man sich bei Fremdwährungen bewusst sein muss. Und die Einschätzung, ob das wirklich alles eingepreist ist, muss jeder subjektiv treffen.

Investitionen in Fremdwährungen sehen also genau dann attraktiv aus, wenn die subjektive Einschätzung zum Ergebnis führt, dass zu viel eingepreist ist, also eine bestimmte Fremdwährungs-Investition mehr bringt, als sie fairerweise bringen sollte. Das kann bei marktengen oder "alternativlosen" Titeln der Fall sein, wo der Markt nicht perfekt funktioniert. Beispiel: Die 7% Venezuela 2015 in Euro ist alternativlos innerhalb dieser Währung und deshalb m. E. überbewertet im Vergleich zu US-Dollar-Varianten mittlerer Laufzeiten, während viele andere Emittenten derzeit in Euro und Dollar nahezu dieselben Renditen bieten.

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cityhopper

Bearenbulle, schau - ich behaupte nichts voraussehen zu koennen, aber was du scheinbar nicht verstehst oder wo du nicht meiner Meinung bist: ich glaube, dass einige EM ueber die naechsten 50 Jahre deutlich bessere volkswirtschaftliche Vorraussetzungen haben als die Eurozone und der Dollarraum und deshalb finde ich einen LC Anteil im Portfolio von c. 20-30% nicht schlecht. Ich behaupte auch nicht, dass der Euro und Dollar zu "Weichweahrungen" werden, dennoch glaube ich an mittelfristig hoehere Inflationsraten als wir sie ueber die letzten 20-30 Jahre hatten. Investieren ist immer einer Wette gleichzusetzen und natuerlich haben die Ueberlegungen zur Entwicklung gewisser Laender etwas mit dem zu tun.

 

Ich habe nicht vor dich zu belehren/dir meine Meinung aufzustempeln. Genau so wenig wie ich behaupte, dass meine oben erleauterte Erwartung mit Sicherheit eintritt - oder kurz gefasst: fuer mich ist die Wahrscheinlichkeit hoch genug um in LC zu investieren. Ich moechte auch nicht genauer meine Ueberlegungen dazu darlegen; wenn du anderer Meinung bist dann wirst du deine Gruende dafuer haben und gut ist.

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goa4711
· bearbeitet von goa4711

Kaufkraftparitäten zum USD lt. https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook / http://www.oecd.org:

 

Malayischer Ringitt (MYR) -45%

Chinesischer Remnibi (CNY) -38%

Ungarischer Forint (HUF) -32%

Polnischer Zloty (PLN) -31%

Mexikanischer Peso (MXN) -28%

Türkische Lira (TRY) -26%

Koreanischer Won (KRW) -25%

Südafrikanischer Rand (ZAR) -24%

Russischer Rubel (RUB) -23%

Tschechische Krone (CZK) -19%

US Dollar (USD) 0%

Britisches Pfund (GBP) 10%

Brasilianischer Real (BRL) 10%

Canada Dollar (CAD) 27%

Japanischer Yen (JPY) 33%

Neuseeländischer Dollar (NZD) 37%

Schwedische Krone (SEK) 51%

Dänische Krone (DKK) 60%

Australischer Dollar (AUD) 64%

Norwegische Krone (NOK) 81%

Schweizer Franken (CHF) 96%

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kleinerfisch

ja, man sieht deutlich, dass die Wechselkurse die Kaufkraftparität wiederspiegeln: keine einzige Zahl über 100%!

:-

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cityhopper

kleinerfisch, du vergisst dabei aber vollkommen, dass Mearkte super effizient sind und sich das langfristig immer ausgleichen muss...(;

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