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StinkeBär

Die Anti-Strategie (rein zufällig investieren)?

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Die Kapitalmärkte (und entsprechend auch ihre Indizes) enthalten in der Regel wertschöpfende gesunde bereits recht große Unternehmen (im Lebenszyklus Wachstum), sie werfen sie aber

auch rasch und gnadenlos wieder hinaus, sobald sie nachlassen oder es noch bessere Konkurenten gibt.

 

Unternehmen dagegen können sich nicht so rasch und umfassend umstellen wie Kapitalmärkte.

 

Folglich können sie auch langfristig nicht mit der Wertschöpfung von Märkten mithalten, weder im Umfang noch im Tempo.

 

Langfristig überlebende Unternehmen werden in der Regel nicht mit dem Wachstum der Märkte mithalten können und sei es allein wegen ihres vorsichtigeren Finanzgebahrens.

 

Wegen dieser turnusmäßigen Winnerselektion ist ein Index der Einzelanlage bei längeren Zeiträumen so extrem überlegen.

 

Diese Überlegenheit ist es, die mich letztlich an der langfristigen Einzelaktienauswahl ernsthaft zweifeln lässt. :unsure:

 

Ein Index ist prinzipiell eine sehr gute Bestenauswahl im Laufe der Zeit (lange Zeiträume). Kapitalerhöhungen verwässern auf Indexebene nicht, sondern tragen zum weiteren Wachstum noch bei.

 

Ich denke, der Schlüssel des Erfolgs bzw. die langfristige Überlegenheit / Vorteilhaftigkeit liegt tatsächlich in den Indexregelungen systematisch begründet!!!

Dies ist einfach ein sehr gutes Aktienauswahlverfahren.

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Herodot

 

 

Wegen dieser turnusmäßigen Winnerselektion ist ein Index der Einzelanlage bei längeren Zeiträumen so extrem überlegen.

 

 

 

Bei langfrist Index Anlagen stelle ich mir immer die Frage, wer macht den Index? Was ist wenn der Index geändert oder 'eingestellt' wird. Letzen Endes ist das ein Kunstprodukt, der von einer Firma erdacht wird. Wer sagt das es den Index in 50/100 Jahren noch gibt?

Und wenn der Index so überlegen ist, wer bietet einen ETF darauf an der dann mit Anlagen unterlegt sein muss die mehr Rendite (+mehr Risiko) oder gleiche Rendite liefern damit er die Performance des Index liefert? Da jeder Profit machen will, wird die ETF Performance nie ganz der des Indexes entsprechen, sondern immer einen Profit für den Anbieter liefern. Und wer sagt das sich diese Profitmarge nicht im Laufe der Zeit ändert?

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Schinzilord

Kosten / tracking error und Indexzusammenstellung sind ja transparent.

Wenn mich was stört, kann ich immer noch verkaufen...

Siehe ETF Portfolio Global was regelmässiges monitoring bringt.

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Bärenbulle

Wegen dieser turnusmäßigen Winnerselektion ist ein Index der Einzelanlage bei längeren Zeiträumen so extrem überlegen.

 

Ich denke, der Schlüssel des Erfolgs bzw. die langfristige Überlegenheit / Vorteilhaftigkeit liegt tatsächlich in den Indexregelungen systematisch begründet!!!

Dies ist einfach ein sehr gutes Aktienauswahlverfahren.

 

Da kommt mir Etherials Sticker in den Sinn: Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche).

 

Will sagen: wo sind Argumente für diese These? Fängt der Vorteil die TER auf? Ich sehe da bisher nicht klar.

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Es ist nur ein vorgeschlagener Erklärungsversuch zu dem Phänomen, dass nur wenige Unternehmen langfristig überleben und von den Überlebenden noch einmal nur sehr wenige es schaffen den Index outzuperformen dauerhaft.

 

Es ist für einen Manager eines solchen Großunternehmens echt schwierig in den sich ständig veränderten Verhältnissen die Leistungsfähigkeit auf Marktniveau zu halten. (Dax Wachstumsrendite ca. 10% durchschnittlich)

 

Zwar gelingt es anscheindend ein Teil durchaus mittels Anpassungsfähigkeit, managen mit Weitblick (also nicht nur shareholder value Gedanken), Innovation und soliden Finanzgebahren das Unternehmen langfristig am Leben zu halten, jedoch nur ein sehr geringer Anteil über Marktniveau.

 

Theoretisch kann ein Unternehmen grenzenlos wachsen, aber praktisch scheint es wirklich solche Lebenszyklusphasen zu geben. Rein dürften sie wohl auf einen Wachstumspfad kommen oder raus aus dem index durch Verlust der Marktkapitalisierung bspw. ausbluten (Dividendenabflüsse).

 

Große Unternehmen sterben ja meist nicht sofort sondern siechen oftmals langfristig dahin, manche schrumpfen sich auch wieder gesund um dann zu neuen Leben zu erwecken.

 

Wahrscheinlich sind Unternehmen nur bis zu einer gewissen Größe effizient (den Marktniveau entsprechend) steuerbar oder ab einer gewissen Größen wird es immer schwerer mit den Markt mitzuhalten.

 

Kurzum es ist keine Überzeugung, sondern eine plausible Mutmaßung für das in der Grafik zum Ausdruck gekommene Phänomen der wenigen langfristig überlebenden Outperformer.

Die (langfristigen) Risiken von ETFs kann ich nicht einschätzen, aber der Index an sich scheint auf lange Sicht der Einzelanlage überlegen.

 

Die Fälle wie Epcos sind wohl eher die Ausnahme, wegen der Gewichtung über lange Zeiträume ist der Einfluss solcher Effekte geringer als der das Wachstumsunternehmen aufgenommen werden und dann weiter wachsen bzw. stagnieren/schrumpfen dann Kapitalerhöhen und wieder weiter wachsen.

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Bärenbulle

Kurzum es ist keine Überzeugung, sondern eine plausible Mutmaßung für das in der Grafik zum Ausdruck gekommene Phänomen der wenigen langfristig überlebenden Outperformer.

Die (langfristigen) Risiken von ETFs kann ich nicht einschätzen, aber der Index an sich scheint auf lange Sicht der Einzelanlage überlegen.

 

Das ist alles Spekulation. Wir müssen wohl warten bis Schinzi mal ein paar zufällige ausgewählte Einzelaktienportfolios durchgerechnet hat.:-

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Kurzum es ist keine Überzeugung, sondern eine plausible Mutmaßung für das in der Grafik zum Ausdruck gekommene Phänomen der wenigen langfristig überlebenden Outperformer.

Die (langfristigen) Risiken von ETFs kann ich nicht einschätzen, aber der Index an sich scheint auf lange Sicht der Einzelanlage überlegen.

 

Das ist alles Spekulation. Wir müssen wohl warten bis Schinzi mal ein paar zufällige ausgewählte Einzelaktienportfolios durchgerechnet hat.:-

 

Eine weitere Spekulation meinerseits ist, dass der Zinseszinseffekt im Endstadium der Staatenverschuldung zu einer Beschleunigung der Veränderungserfordernisse führt. Beispielsweise werden die Abstände zwischen den Krisen gefühlt immer kürzer. Diese Beschleunigung des expotentiellen Kreditwachstums zum Ende hin könnte ursächlich für das Sinken der Lebensdauern für Unternehmen sein.

 

Dann müsste aber die durchschnittliche Lebensdauer von den S&P Unternehmen im Laufe der Zeit mit Zunahme der Staatsverschuldung gesunken sein, bin allerdings kein Marxist, so dass ich seine theoretischen Überlegungen und die Kritik am Kapital nicht vermitteln kann.

 

Da sollen sich klügere Köpfe Gedanken machen, das Ganze liegt außerhalb meines Kompetenzfeldes, risikoadjustiert sind die Aktienrendite aber gar nicht soviel besser wie die recht sicheren Anleihen, aber was nützt die Erkenntnis, man muss doch rein ins Haifischbecken, wenn das Vermögen nicht groß genug ist.

 

Weiterhin ziehen Geschäftfelder mit übermäßigen Wachstum sofort Konkurenten an, so dass es vielleicht schwer ist dauerhaft mit dem gleichen Geschäftsmodell Renditen über der 'Marktrendite zu erzielen, aber ich bin kein BWLer nur einer der versucht mit gesundem Halbwissen oder Menschenverstand sich die Welt selber zu erklären.

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StinkeBär

Ein gutes hat das Ganze ja, den vielen verschwundenen Unternehmen folgen viele neue bisher noch unbekannte Unternehmen. Die Zukunft bleibt also spannend. Einfach die allseits beliebten fetten Tanker zu kaufen muss nicht zielführend sein, genausogut kann ein neuer Wirtschaftszyklus ähnlich dem Informationszeitalter das Zeitalter der genetischen Veränderungen folgen oder das Zeitalter der Fusionskraftwerke wer weiß, warten wir es ab, was die Überflieger der Zukunft sein werden, vielleicht bleiben aber auch die bisherigen die zukünftigen Überflieger. :-

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StinkeBär
· bearbeitet von StinkeBär

Bleibt man bei dem vorläufigen Ergebnis, dass der aktive Affe (ohne Kosten) eine 50% Chance hat den passiven Affen zu schlagen, so könnte nach Kosten gelten, dass der Aktive durch einen minimalen Kostenvorteil bei der Direktanlage gegenüber dem ETF wegen TER einen winzig kleinen Vorteil besitzt pro Periode.

 

Letztlich muss jeder selbst entscheiden, ob er den sicheren Weg geht und die durchschnittliche Marktrendite nimmt oder die reale Chance unter Inkaufnahme des Risikos eingeht.

...

post-17757-0-19802500-1360057721_thumb.jpg

Irgendwie passt das Bild zum Themenbereich.

Ich wähle die Periode mal mit einer Länge von 41 Jahren.

500 treten an. Ca. 430 gehen pleite, 70 überleben und 12 sind besser als der Markt.

Also gab es nur ca. 2-3% Outperformer, wenn man nur lang genug wartet( ca.97% sind schlechter als der Markt).

 

Dies steht nicht im Widerspruch zum Affenmodel, denn die 50 % pro Periode bezog sich ja in meiner Annahme auf ein Jahr, das macht für 41 Jahre 0,5 hoch 41 also faktisch null, insofern ist die Quote von 12 zu 500 viel besser als sie theoretisch mathematisch sein dürfte. Der aktive Affe der jedes Jahr einmal wirft hat die 50% Chance, der faule der es stecken lässt hat im zweiten Jahr die 0,5*0,5 Chance usw.

 

Noch optimaler könnte es für den aktiven Affen sein den Betrag der Outperformance aus dem Spiel zu nehmen. *kopfkratz*

 

Kaufen und langfristig liegen lassen ist schon mal suboptimal. Also auch im Alter immer schön aktiv bleiben :lol:

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Maikel
· bearbeitet von Maikel
Wegen dieser turnusmäßigen Winnerselektion ist ein Index der Einzelanlage bei längeren Zeiträumen so extrem überlegen.

 

Dies ist einfach ein sehr gutes Aktienauswahlverfahren.

Sehe ich nicht ganz so optimistisch, gerade bei "Top"-Indizes wie dem DAX, aus dem es keine Aufstiegsmöglichkeit gibt.

 

Bevor ein Wert aus dem DAX genommen wird, muß er erstmal (tief) gefallen sein. Dieses Minus steckt dann auch im DAX

Um in den DAX aufzusteigen, muß ein Wert vorher (kräftig) gestiegen sein; davon hat der DAX nicht.

 

Paradebeispiel dafür ist Infineon in 2008/09: Im DAX kräftig abgestürzt, deshalb rausgeworfen; dann im MDAX(?) kräftig erholt, danach erst wieder in den DAX aufgenommen.

Summa summarum hat Infineon sich damit negativ auf den DAX ausgewirkt, auch wenn sie jetzt wieder auf gleichem Niveau wie vorher stehen.

 

Gruß, Michael

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Dies steht nicht im Widerspruch zum Affenmodel, denn die 50 % pro Periode bezog sich ja in meiner Annahme auf ein Jahr, das macht für 41 Jahre 0,5 hoch 41 also faktisch null, insofern ist die Quote von 12 zu 500 viel besser als sie theoretisch mathematisch sein dürfte. Der aktive Affe der jedes Jahr einmal wirft hat die 50% Chance, der faule der es stecken lässt hat im zweiten Jahr die 0,5*0,5 Chance usw.

 

Wieso 0,5 hoch 41? Die Aussage der Grafik ist ja nicht, dass die 12 den S&P jedes Jahr geschlagen haben (dann müßtest Du so rechnen) sondern die Aussage ist nur dass Sie den S&P am Ende der Zeitperiode geschlagen haben. Das ist was ganz anderes.

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Ragnarök

Die Kapitalmärkte (und entsprechend auch ihre Indizes) enthalten in der Regel wertschöpfende gesunde bereits recht große Unternehmen (im Lebenszyklus Wachstum), sie werfen sie aber

auch rasch und gnadenlos wieder hinaus, sobald sie nachlassen oder es noch bessere Konkurenten gibt.

 

Unternehmen dagegen können sich nicht so rasch und umfassend umstellen wie Kapitalmärkte.

 

Folglich können sie auch langfristig nicht mit der Wertschöpfung von Märkten mithalten, weder im Umfang noch im Tempo.

 

Langfristig überlebende Unternehmen werden in der Regel nicht mit dem Wachstum der Märkte mithalten können und sei es allein wegen ihres vorsichtigeren Finanzgebahrens.

 

Wegen dieser turnusmäßigen Winnerselektion ist ein Index der Einzelanlage bei längeren Zeiträumen so extrem überlegen.

 

Diese Überlegenheit ist es, die mich letztlich an der langfristigen Einzelaktienauswahl ernsthaft zweifeln lässt. :unsure:

 

Ein Index ist prinzipiell eine sehr gute Bestenauswahl im Laufe der Zeit (lange Zeiträume). Kapitalerhöhungen verwässern auf Indexebene nicht, sondern tragen zum weiteren Wachstum noch bei.

 

Ich denke, der Schlüssel des Erfolgs bzw. die langfristige Überlegenheit / Vorteilhaftigkeit liegt tatsächlich in den Indexregelungen systematisch begründet!!!

Dies ist einfach ein sehr gutes Aktienauswahlverfahren.

Das ist so ungefähr die Zusammenfassung des Buchs „Creative Destruction“ was ich mir gekauft habe, nachdem ich diese Grafik gesehen habe. Zusätzlich stellt der Autor dar, dass es einer zunehmenden „Unstetigkeit“ bezüglich der Lebensdauer von Unternehmen kommt. Wenn vor 100 Jahren Firmen noch 80 Jahre im Index bleiben konnten, werden sie heute (und in Zukunft) schon nach 10 bis 15 Jahren aus dem Index geworfen. Leider steht im Buch nichts über die Mechanismen, warum ein Index oft um so viel besser dasteht als Teile davon (Einzelaktiendepot).

 

Hier nochmal ein Beispiel, wie reale Depots sich im Bezug auf den Markt verhalten. Die meisten Depots von Anlegern sind unter der Linie. Ein Punkt in der Grafik ist ein Depot.

post-17757-0-28020400-1361354017_thumb.jpg

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StinkeBär

Höchst interessante Grafik und auch die Aussage hinsichtlich der Unstetigkeit bzw. Fluktuation aus nem Index, Ragnarök.

 

Bärrenbulle, deine Aussage ist richtig.

 

Maikel, diesen beschriebenen Effekt gibt es, doch wie stark der sich auswirkt ist fraglich, da solche Werte selten eine hohe Gewichtung im Index haben.

Wenn man sich den Daxkursindex anschaut, dann merkt man das ein ganzes Stück Performance den Dividendenzahlungen geschuldet ist, was ja zeigt ein stückweit, dass das Kapital für weiteres Wachstum nicht mehr wirklich sinnvolle Verwendung findet, ansonsten natürlich auch Dividendenpolitik.

 

Danke für die fruchtbringende Diskussion, auch wenn diese mich nötigt hinsichtlich meiner Anlagestrategie alles noch mal zu überdenken.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Das ist so ungefähr die Zusammenfassung des Buchs „Creative Destruction“ was ich mir gekauft habe, nachdem ich diese Grafik gesehen habe. Zusätzlich stellt der Autor dar, dass es einer zunehmenden „Unstetigkeit“ bezüglich der Lebensdauer von Unternehmen kommt. Wenn vor 100 Jahren Firmen noch 80 Jahre im Index bleiben konnten, werden sie heute (und in Zukunft) schon nach 10 bis 15 Jahren aus dem Index geworfen. Leider steht im Buch nichts über die Mechanismen, warum ein Index oft um so viel besser dasteht als Teile davon (Einzelaktiendepot).

 

Hier nochmal ein Beispiel, wie reale Depots sich im Bezug auf den Markt verhalten. Die meisten Depots von Anlegern sind unter der Linie. Ein Punkt in der Grafik ist ein Depot.

post-17757-0-28020400-1361354017_thumb.jpg

 

Das Bild trägt aus meiner Sicht nicht wirklich etwas zu der Fragestellung in diesem Thread bei. Es sagt nur, das aktive Anleger schlechter Performen als das Marktportfolio und das ist nun wirklich eine Binse.

 

Allerdings bringt mich das auf eine Idee. Markowitz liefert nämlich die Erklärung warum nur 12 Einzelaktien den Index schlagen. Der Grund ist ganz einfach. Er liegt in der Korrelation der Einzelaktien zueinander begründet, die kleiner 1 ist und somit die Vola senkt. Das wiederum bringt die Geometrische Rendite in Richtung der höheren Arithmetischen. Das da praktisch keine Einzelaktien eine Chance hat, liegt also auch auf der Hand. Für mich wäre das Rätsel damit gelöst. Das nach 41 Jahren viele Unternehmen umfirmiert, fusioniert oder Börse / Index gewechselt haben heißt keineswegs, dass es hier einen Verlust in dem vermuteten Außmaß gegeben hat. Außerdem sind das alles Effekte die auch das breit diversifizierte Depot mit 30 Einzelaktien genauso einfängt wie der Index.

 

Aber nochmal: Für die Annahme, dass ein Index besser sei als ein breit diversifziertes Einzelaktiendepot, existiert aus meiner Sicht nicht mal ein nennenswerter Verdachtsmoment. Denn sowohl der Index als auch das breit diversifizierte Einzelaktiondepot dürften in etwa eine ähnliche Vola / beta haben. Das ist glaube ich unstrittig. Daraus folgt aus meiner Sicht genauso schlüssig, dass Sie auch eine ähnliche Überperformance haben müssen. Alles andere ist Spekulation und nicht mal indikativ durch irgendein Indiz in diesem Thread belegt. Das eine einzelne Aktie gegen den Index und ein breit diversifiziertes Portfolio keine Chance hat ist doch klar. Das liegt schlicht an Markowitz und dem Korrelations-/Vola-Reduktionseffekt der sich auch auf die Performance auswirkt (bestes Beispiel hier DAX/RexP).

 

Schinzi scheint ja leider nicht rechnen zu wollen, daher bin ich nicht sicher ob und wie die konspirativen Vermutungen hier noch neuen Nährboden erhalten.:(

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Schinzilord

[

 

Schinzi scheint ja leider nicht rechnen zu wollen, daher bin ich nicht sicher ob und wie die konspirativen Vermutungen hier noch neuen Nährboden erhalten.:(

Will schon, hab mir sogar schon was überlegt. Zusammen bekommen wir das auch mit der Datenlage hin, mich interessierts brennend.

Ab heute hab ich auch wieder mehr Zeit, meine Dissertation wurde heute eingereicht :)

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Flemme

Allerdings bringt mich das auf eine Idee. Markowitz liefert nämlich die Erklärung warum nur 12 Einzelaktien den Index schlagen. Der Grund ist ganz einfach. Er liegt in der Korrelation der Einzelaktien zueinander begründet, die kleiner 1 ist und somit die Vola senkt. Das wiederum bringt die Geometrische Rendite in Richtung der höheren Arithmetischen. Das da praktisch keine Einzelaktien eine Chance hat, liegt also auch auf der Hand. Für mich wäre das Rätsel damit gelöst.

 

Das verstehe ich nicht so richtig. Mit der Erhöhung der geometrischen Rendite meint man normalerweise den Rebalancingeffekt. Der tritt bei einem nach Kapitalisierung gewichteten Index doch gar nicht auf. Und ist bei Markowitz die Rendite nicht einfach das gewichtete Mittel der Renditen der Komponenten? Das Senken der Volatilität an sich würde da zu keiner höheren Rendite führen.

 

Vielleicht müssen wir uns doch mit der Erklärung anfreunden, dass es in dem Index einfach weniger Outperformer als Underperformer gab, dafür waren die Outperformer aber extremer.

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Fondsanleger1966
meine Dissertation wurde heute eingereicht :)

Glückwunsch! :thumbsup:

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Das verstehe ich nicht so richtig. Mit der Erhöhung der geometrischen Rendite meint man normalerweise den Rebalancingeffekt. Der tritt bei einem nach Kapitalisierung gewichteten Index doch gar nicht auf. Und ist bei Markowitz die Rendite nicht einfach das gewichtete Mittel der Renditen der Komponenten? Das Senken der Volatilität an sich würde da zu keiner höheren Rendite führen.

 

Vielleicht müssen wir uns doch mit der Erklärung anfreunden, dass es in dem Index einfach weniger Outperformer als Underperformer gab, dafür waren die Outperformer aber extremer.

 

Das hat mit Rebalancing auch aber nur bedingt etwas zu tun. Rebalancing senkt die Vola idR. zusätzlich, da keine "schiefen" Gewichtungen / Klumpenrisiken entstehen. Der Haupteffekt ist aber überhaupt erstmal zu diversifizieren. Dadurch näher sich die geometrische Rendite der arithmetischen an (kann man im Excel auch leicht mal ausprobieren z.B. Aktien die immer abwechsend 60% Gewinn und 50% Verlust produziert wird mit einer negativ korrelierten Aktie dazu kombiniert die aber auch 60% Gewinn und 50% Verlust macht, nur eben um eine Periode versetzt => der Performancegewinn ist dramatisch/geometrische rückt Richtung arithmetischer Rendite).

 

Dabei ist bottom Line aber immer nur die Vola entscheidend. Als Näherungsformel (falls Ihr Fama&French mehr traut als mir:-):

 

post-12435-0-53963000-1361438315_thumb.jpg

 

Bsp. bezogen auf unsere Fragestellung:

Vola Einzelwert 30% = 0,3 => 0,3^2/2 = 4,5%

Vola diversifiziertes 30-Einzelwertdepot 15% = 0,15 => 0,15^2/2 = 1,25%

 

Performancegewinn: 4,5% - 1,25% = 3,25% p.a. (den Nachteil kompensieren auch von den besten Einzelwerten offenkundig nur 12)

 

Ob die Vola-Reduktion des Index-ETFs den TER-Nachteil zu einem 30-Wert- Einzealaktiendepot ausgleichen kann, das ist mMn die eigentliche entscheidende Frage.

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Schinzilord

@Fondsanleger: Danke!

 

Ich will mir jetzt mal einen Überblick schaffen:

 

Hypothese:

Ein zufällig zusammengestelltes Portfolio aus n Einzelwerten (entnommen aus der Menge M) rentiert risikoadjustiert mindestens ebenso wie die Rendite der Gesamtheit der Menge M (= der Index).

 

Annahmen:

TA Kosten werden vernachlässigt, TER (respektive der Trackinger Error) wird vernachlässigt.

Beides kann am Ende pauschal von der Rendite abgezogen werden

Alternative: Man nimmt die Performance eines Index-ETFs und nicht den Index (von mir bevorzugt).

 

Die Hypothese wird verworfen, wenn risikoadjustiert der Index besser rentiert als der Mittelwert der Rendite aus m Einzelwertportfolios.

Auf die statistischen Spielereien gehe ich zu einem späteren Zeitpunkt ein.

 

Mögliche Durchführung:

- Menge M = DAX oder Eurostoxx 50

- wöchentliche Daten

- Indexänderungen müssen berücksichtigt werden

- Zeitraum: 2003 bis heute (über mindestens einen Konjunkturzyklus)

 

Komplexe Variante:

1. Für jeden Unterzeitraum (Halbjahr zwischen Indexanpassungen) werden die wöchentlichen Kursverläufe aller im Index enthaltenen Wertpapiere ermittelt (HJ 1,2,3,4.....20).

2. Am Beginn jeden Halbjahres werden numerisch zufällig n Wertpapiere ausgewählt und Kennzahlen (Risiko, Rendite) für das nächste Halbjahr errechnet.

3. Diese beiden Werte bestimmen die Rendite/Risiko des Portfolios im Zeitraum HJ x.

4. durch Aneinanderstückeln über alle Halbjahreszeiträume wird die Gesamtrendite/risiko berechnet

 

 

Einfache Variante:

1. zu einem gewissen Zeitpunkt werden alle Wertpapiere eines Index berücksichtigt -> Buy and Hold dieser Wertpapiere

2. etwaige Indexänderungen spielen keine Rolle, es wird an diesen Wertpapieren auch bei Abstieg / Wiederaufstieg in Index festgehalten.

3. es werden mittels Monte-Carlo Methoden m Durchläufe gestartet aus n Wertpapieren und die Rendite/Risikoverteilungen ermittelt.

 

Ergebnispräsentation: in Abhängigkeit von n (z.B. n= Anzahl(M)/10, Anzahl(M)/5, Anzahl(M)/3, Anzahl(M)/2), also bei DAX: n=3,6,10,15)

1. Histogramm:

x-Achse Rendite - y-Achse Anzahl über m Durchläufe (m>1000)

2. Rendite/Risiko/Häufigkeits-diagramm

3D-Plot: x-Achse Risiko, y-Achse Rendite, z-Achse Häufigkeit inkl. Kapitalmarktlinie/ebene

 

beide Diagramme für jedes n.

 

Umsetzung:

- Octaveskript liest wöchenliche Kursdaten der einzelnen Wertpapiere ein, gleicht Datensatz ab und speichert alles in Matrix (das ist die halbe Miete!)

- Octaveskript führt Monte-Carlo Simulation aus:

Pseudocode

---------------------------------

For n = 3,6,10,15:

 

For i = 1....m:

random n aus M (Lottospiel: Ziehung der Zahlen ohne Zurücklegen)

ermittle Rendite / Risiko der gleichgewichteten n Wertpapiere -> schreibe in Matrix 2 x m: Rendite(i)=XX, Risiko(i)=YY

end for i

 

end for n

 

Plot Daten gegen Indexrendite/risiko.

--------------------------------------

 

 

Offene Fragen:

- Vorschläge zu Index?

- Einfache Variante zu einfach?

- Rebalancing bei Marktkapitalisierungsgewichtung nicht berücksichtigt

- zuerst würde ich die einfache Variante durchführen, entspricht buy and hold Anleger, der zu einem Zeitpunkt t diese Strategie verfolgt.

- später erst komplexere Variante.

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Schinzilord

Hier schon das erste Problem:

Ich hab mal die DAX Zusammensetzungen rekonstruiert.

Fragezeichen bei den rot unterlegten Punkten:

Was macht man bei vom Markt genommenen Unternehmen?

Schering, HVB, Altana?

Weglassen der Einfachheithalber?

Den Kursverlauf der Mutterkonzerne nutzen? also Bayer, unicredit und xx?

post-9048-0-56688500-1361444186_thumb.png

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Larry.Livingston

Irgendwie passt das Bild zum Themenbereich.

Ich wähle die Periode mal mit einer Länge von 41 Jahren.

500 treten an. Ca. 430 gehen pleite, 70 überleben und 12 sind besser als der Markt.

Also gab es nur ca. 2-3% Outperformer, wenn man nur lang genug wartet( ca.97% sind schlechter als der Markt).

 

Sorry für die späte Antwort: Jeremy Siegel / Jeremy Schwartz - The Long-term Returns on the Original S&P 500 Firms (dec 2004)

 

Ein Auszug:

 

Many in the financial community believe that the active updating of firms in the S&P 500 Index is

essential to obtain the high returns that this index has recorded over the past half century. This study

shows that this is not the case. We find that a portfolio of the original 500 stocks chosen by

Standard and Poor’s to formulate their index in 1957 have outperformed the standard, updated S&P

500 Index over the subsequent 46 year-period and with lower risk. Furthermore, the original firms in

nine of the ten GICS industry sectors have outperformed the new firms added to these sectors.[/Quote]

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Herodot

Ich lese da nicht ob sie den SP500 Preisindex oder den mit Dividenden-reinvestiert genommen haben. Das wäre schon wichtig :blink:

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Schinzilord

Hier mal ein kurzer Vorgeschmack, morgen gehts weiter mit der Auswertung:

Aktien wie oben beschrieben, Buy an dHold Anleger, der zufallsbasiert am 01.10.2013 genau 5 Aktien aus dem damaligen DAX gepickt hätte und sie bis heute laufen lässt gegenüber DAX Investment:

Monte Carlo, insgesamt 1000 Durchläufe:

post-9048-0-53748500-1361467464_thumb.png

Morgen genauere Auswertung

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Bärenbulle

Hier mal ein kurzer Vorgeschmack, morgen gehts weiter mit der Auswertung:

Aktien wie oben beschrieben, Buy an dHold Anleger, der zufallsbasiert am 01.10.2013 genau 5 Aktien aus dem damaligen DAX gepickt hätte und sie bis heute laufen lässt gegenüber DAX Investment:

Monte Carlo, insgesamt 1000 Durchläufe:

post-9048-0-53748500-1361467464_thumb.png

Morgen genauere Auswertung

 

Super.:thumbsup: Allerdings sind 5 Einzelaktien natürlich extrem wenig. Ich denke 15 sollten es mindestens sein. Sonst gibt es praktisch keinen Diversifikationseffekt. Da würde ich annehmen, dass die 5er Portfolios idR. deutlich hinter dem Index hermarschieren. Je länger der Zeitraum desto chancenloser werden diese sein. Alles andere wäre eine große Überraschung.

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Schinzilord

Kein thema, morgen kommen 15 Aktien. Wobei man dann ueber den sinn streiten muss, ueberhaupt 50% des Index zu kaufen....mach das mal beim stoxx 600..

 

Hast du vorschlaege zum survivorship bias? Was soll ich mit den anderen aktien machen?

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