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Bärenbulle

Weltdepot – Was ist der beste Mix?

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Chemstudent

@troi65:

 

Eigentlich hatten doch auch andere zu deinen Überlegungen Feedback gegeben, das Rohstoffthema wurde doch diskutiert. :blink:

 

Oben bin ich darauf eingegangen, dort sind auch die rollierenden Renditen von vier Portfolios - MSCI ACWI und einmal "70:30" mit und ohne Rohstoffkomponente aufgetragen:

https://www.wertpapier-forum.de/topic/40809-weltdepot-%e2%80%93-was-ist-der-beste-mix/?do=findComment&comment=859923

 

Daran sieht man recht gut, dass die Rohstoffkomponente nicht zu einem Verhalten der Renditen führt, dass ein Depot mit höherem EM-Anteil hatte. Das 70:30 Depot ohne Rohstoffe weißt deutlich mehr Ähnlichkeit mit dem 70:30 Depot mit Rohstoffe auf, als mit dem "ACWI mit Rohstoffe". Das wäre so nicht der Fall, wenn man Rohstoffe weitgehend mit EM gleichsetzen könnte. Dann würde sich das ACWI-Rohstoffdepot deutlich ähnlicher zum 70/30 Depot verhalten.

Ebenso hatte ich das Alpha und Beta mal bestimmt. Dabei schnitt das "Regionen-BIP mit Rohstoffdepot" besser ab (mehr alpha, weniger beta), als das reine 70:30 Depot.

 

Hier ein Vergleich, wie ihn wohl Fondsanleger vorschlug (vielleicht liefert er uns noch passendere Daten):

X-Achse sind die rollierenden 3-Jahresrohstoffrenditen. (DJUBS)

Y-Achse ist die 3-jährige Out / Underperformance des MSCI EM ggü. dem World.

 

Seit 1990 ergibt sich dieses Bild:

 

post-8776-0-02955800-1387263007_thumb.png

 

Man sieht deutlich, dass hier ein ziemliches Chaos vorherrscht. Heißt also: Bei positiven 3-Jahresrohstoffrenditen (positiven X-Werten) traten sowohl EM Out-, als auch Underperformance auf.

 

Ab 2000 könnte man eine positive Beziehung unterstellen, aber die Streuung ist weiterhin sehr groß.

post-8776-0-51722400-1387263011_thumb.png

 

Und das ganze nochmal für die 5 Jahresrenditen:

post-8776-0-97929100-1387263273_thumb.png

 

post-8776-0-43450600-1387263274_thumb.png

 

Zum Einordnen hier die Beziehung der Renditen zwischen MSCI EM und MSCI World.

 

post-8776-0-35786400-1387263275_thumb.png

 

 

Man erkennt eigentlich sehr gut, dass die Out / Underperformance keineswegs derart mir den Rohstoffrenditen verknüpft sind, dass hier eine weitgehende Anrechnung der Rohstoffkomponente auf den EM-Anteil erfolgen muss.

 

Ich teile daher nicht die Überlegung, dass man beim einbeziehen einer Rohstoffkomponente eher nach MCap gehen sollten statt nach BIP. Dafür sind die Beziehungen viel zu wage und zu streuintensiv. Das nach 2000 man einen positiven Trend erkennen könnte kann viele Ursachen haben. Bspw. das Anlegergeld verstärkt auf die Themen "EMs" und "Rohstoffe" gegeben wurde. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Out/Underperformance und Rohstoffrenditen lässt sich jedenfalls nicht feststellen. Das würde mir auch theoretisch schwer fallen, weil Rohstoffe (und EMs) eine sehr heterogene Gruppe sind. Da mag das EM-Land A bspw. Öl stark exportieren und von steigenden Preisen profitieren, muss dafür aber Landwirtschaftliche Produkte, Metalle und Co. importieren.

Die grundsätzliche Idee von Fondsanleger ist per se aber m.M.n. keinesfalls "dumm" ;): Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bestimmte Rohstoffgruppen und deren Preisentwicklung mit den Aktienrenditen bestimmter EMs oder gar in Summe kausal zusammenhängen. (also bspw. Öl, Erdgas und Co bei Russland.) Das müsste man sich dann ggf. mal separat anschauen.

 

Man sollte sich daher also eher um Sinn / Unsinn einer Rohstoffkomponente und um die Art dieser Komponente Gedanken machen.

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troi65
· bearbeitet von troi65

@troi65:

 

Eigentlich hatten doch auch andere zu deinen Überlegungen Feedback gegeben, das Rohstoffthema wurde doch diskutiert. :blink:

 

Oben bin ich darauf eingegangen, dort sind auch die rollierenden Renditen von vier Portfolios - MSCI ACWI und einmal "70:30" mit und ohne Rohstoffkomponente aufgetragen:

http://www.wertpapie...post__p__859923

 

 

 

Man sollte sich daher also eher um Sinn / Unsinn einer Rohstoffkomponente und um die Art dieser Komponente Gedanken machen.

 

Jetzt wo Du es nochmal sagst, ist mirs auch aufgefallen ( das mit dem Feedback ).:-.

Guter Input wieder von Dir , der erst mal verdaut werden muss.:thumbsup:

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Bass-T.
· bearbeitet von Bass-T.

Ich finde eine BIP Gewichtung aktuell ziemlich risikoreich. Im letzten Jahr war sie von der Performance der MK Gewichtung unterlegen, aufgrund des Absturzes der Schwellenländer. Überhaupt sind die Emerging Markets zur Zeit eine ziemlich riskante Wette laut der Presse. Eben habe ich mir von Arero die aktuellen BIP Daten geholt und und komme nun leicht gerundet einen noch höheren EM Anteil:

 

Europa 25%

Nordamerika 30%

Pazifik 10%

Schwellenländer 35%

 

Also würde ich in diesen unsicheren Markt mit fallenden Kursen noch mehr Geld investieren. Antizyklisch zu investieren ist natürlich gut aber ein bisschen komisch dabei ist mir schon. Welche Gewichtung würdet ihr für 8000 Euro wählen? Die obige mit 4 Fonds oder nach MK 50% World, 30% Euro, 20% EM?

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farbfarbrik

Du wirst immer Zeiträume finden, wo MK, BIP oder EW besser sind. Deine Investitionsentscheidungen von ein paar wenigen Schlagzeilen der "Presse" abhängig zu machen - meinst du nicht, die Profis wissen das nicht auch schon längst, dass es dort ein paar Probleme gibt? Woher kommt bloß der Kursrückgang der letzten Monate?

50 World / 30 Europa / 20 EM wäre übrigens schon wieder ca. BIP-Verteilung. Wenn du strikt MK haben möchtest, nimm doch einfach einen MSCI ACW IMI und fertig.

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Bass-T.
· bearbeitet von Bass-T.

Ich versuche halt einfach gerade eine sinnvolle Gewichtung für meine Anlage zu finden und lese mich seit Wochen quer durch das Forum bezüglich meiner Anlage. Was man hier als Laie rauslesen kann:

 

- MK Gewichtung tendiert zu Übertreibungen der Weltregionen bei starken Märkten, anschließend kann der Kurs des Marktes stark fallen

- BIP Gewichtung federt das ab

- ein wachsendes oder fallendes BIP hängt nicht mit mit steigenden oder fallenenden Kursen zusammen

- In 10 Jahren wird ein EM BIP Anteil von über 50% erwartet, aber der EM Markt schwankt sehr

- Die USA ist zur Zeit vielleicht überbewertet, daher ihr Anteil mit 60% in einem MSCI World zu hoch

- EM sind zur Zeit vielleicht unterbewertet und daher ihr MK Anteil zu gering

- Eine statische Gewichtung stabilisiert das Depot

 

Also ergibt doch beides nicht wirklich Sinn.

Was haltet ihr von dieser Gewichtung für einen Aktienanteil von unter 10.000 im Depot?

 

USA 35%

Europa 35%

EM 20%

Japan 10%

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freesteiler

Was haltet ihr von dieser Gewichtung für einen Aktienanteil von unter 10.000 im Depot?

 

USA 35%

Europa 35%

EM 20%

Japan 10%

 

Bei unter 10k solltest du Japan einfach weglassen. Und ob du jetzt 35/35/30 oder 40/40/20 nimmst, ist völlig egal. Erstens sind die Beträge klein, zweitens weiß keiner wie sich EM entwickeln. Mach einfach das was du für richtig hältst, das kann dir keiner abnehmen.

 

 

 

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Bass-T.
· bearbeitet von Bass-T.

Japan habe ich halt bewusst mit rein genommen, da es nicht mit Europa/USA korreliert, ein Gegengewicht darstellt. Und wenn Prozentwerte im 10er Bereich nichts ausmachen, dann reicht auch ein jährliches grobes Rebalancing denke ich. Also passt das schon von den Gebühren, selbst wenn mein Japan Anteil nur 800 Euro beträgt, da ich einmal im Jahr max. Anteile für 2 ETFs nachkaufen muss. Sowie ich es verstehe würde ich das Depot einfach bei 35/35/20/10 halten. Grund: Ich halte den US Anteil der MK Gewichtung für zu hoch und den EM Anteil der BIP Gewichtung ebenfalls. Also suche ich mir aus beiden Gewichtungen die goldene Mitte und bilde einfach eine statische Gewichtung im Depot, auf die es ankommt um Höhen und Tiefen zu vermeiden. Außer ihr sagt etwas ganz anderes...

 

Wie gewichtet ihr? Und warum gewichtet ihr so wie ihr es macht?

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vanity

...

Wie gewichtet ihr? Und warum gewichtet ihr so wie ihr es macht?

Passt schon! Der 10%-Anteil JP sollte dich im Direkthandel bei einem Billig-Broker max. € 10 an Spesen kosten, das ist zu verschmerzen. Mit dem Rebalancing muss man es auch nicht so genau nehmen (1x im Jahr 2 Komponenten sollte reichen, selbst bei allen Vieren dürften es keine 40 € zusätzliche Kosten (= max. 0,4%) sein, wenn es durch neue Mittel zu bewerkstelligen ist).

 

Gewichtung meiner ETF entspricht ziemlich genau deinen Angaben (zzt. 37/33/19/11), eine wirkliche Begründung habe ich nicht, halt irgendwo zwischen KAP und BIP mit einer Übergewichtung vom Heimatmarkt (Europa). Ich gönne mir allerdings bei US und EU noch jeweils einen Small-Anteil (in Summe ca. 18%) und habe das Ganze durch CA und PAexJ abgerundet (alles oben eingerechnet). Letzteres ist aber eher Spielerei und wäre bei deiner Anlagesumme etwas zu pfriemelig.

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troi65
· bearbeitet von Chemstudent
Ausgliederung

Ausgliederung aus dem Thema: https://www.wertpapier-forum.de/topic/44178-vorschlagdiskussion-uber-geeignete-etfs-fur-kommer-weltportfolio-strategie-value-small-effekt/?do=findComment&comment=907827 - Chemstudent

 

Nur: diese Komplexität gilt auch für die BIP-Strategie, ob mit vier Regionenfonds oder mit denen und diversen Länder-/FM-Fonds oder als 70/30..... denn niemand sagt das dem Einsteiger, der kriegt nur 70/30 "vor den Latz geknallt".

 

Darum: sinnvoller Ausganspunkt für Überlegungen ist eine Anlage ähnlich dem Welt-Marktportfolio, ggf. mit währungsgesicherten Anleihen. Aktien <> Zinsen je nach Risikoprofil. Und natürlich abhängig von den verfügbaren Produkten. Einfache Möglichkeit: MSCI ACWI (IMI) + Barclays Euro Aggregate Bond. Was anderes macht, wer zumindest ahnt, was er tut.

 

Good Posting !:thumbsup:

 

Im Augenblick müssen die Einsteiger die 70:30 Nummer als einfache Möglichkeit wohl hinnehmen , die Ihnen von unserer Schwarmintelligenz "vor den Latz geknallt" wird. Hierzu schließe ich mich selbstverständlich mit ein .

 

Bin damals auch auf den BIP-Regionenzug aufgesprungen.

Heute frage ich mich manchmal , obs nicht ( noch ) einfacher gegangen wäre.

Für "einfacher" war damals aber auch die Produktpalette ( wie etwa ACWI IMI )

nicht so ausgereift.

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kohlehalde

Das Weltmarktportfolio ist doch auch nur Abbild des Anlageverhaltens aller Markteilnehmer. Ob dieses Abbild "optimal" ist scheint doch eher fraglich.

 

Sicherlich hast du recht mit dem, dass hier vieles verkompliziert wird ohne dass die Auswirkungen auf das Depot (Risiko, Rendite) beleuchtet wird oder auch beleuchtet werden kann. Da ist es schon einfacher den Experten hier zu folgen und darauf zu vertrauen, dass sie das schon richtig beurteilen und einordnen können.

Ob diese Schwarmintelligenz (ich bezweifle, dass Schwärme intelligent sind) in die richtige Richtung führt kann man ja aktuell nicht sagen, aber wenigstens ist man nicht allein.

 

Grundsätzlich bin ich bei dir, man soll sich nicht gegen den Markt stellen und so bleibt nur mit dem Markt zu gehen und das möglichst passiv in der Mitte des Stromes.

Die Optimierungen die wir vornehmen sollen lediglich verhindern, dass wir nach aussen gespült werden und Schaden nehmen oder die Strömung verlassen müssen.

 

Nur ist der Mensch nunmal anders. Sein Streben nach Individualiät und der Überzeugung anders, einzigartig und besser zu sein als Andere verhindert ein Eintauchen in eine Neutralität (wer will schon Durchschnitt sein?). Und wie im Leben entscheiden wir auch an der Börse nach bestem Wissen und schauen dann zu was draus wird.

Dieses "beste Wissen" ist nun der Dreh- und Angelpunkt. Wie komme ich dazu ohne alle (schlechten) Erfahrungen selber machen zu müssen ??

 

Und schon sind wir wieder hier bei unserem Schwarm. Damit ist es doch durchaus legitim von den Erfahrungen Gleichgesinnter zu profitieren ohne immer gleich erklären zu müssen warum das denn tatsächlich "gut" oder "schlecht" ist.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Der "Schwarm" ist aber der Markt, Kohlehalde. Ein dezentrales Suchsystem aller Marktteilnehmer, nicht nur das Suchsystem der WPF-Filterblase. Mag sein, dass dieser Markt nicht optimal ist, mag sogar gut sein. Darüber kann man diskutieren. Ich habe ja selber durchaus auch Sympathien für einen Value-Ansatz als Mix aus Rendite-für-Risiko und free lunch.

 

Der Witz ist nur, dass der WPF-Schwarm jahrelang gerade NICHT richtig beurteilen konnte, was eigentlich hinter z.B. der "BIP-Strategie" steckt. Die wurde als "Normalfall der Geldanlage" propagiert, und gleichzeitig auf "Value" geschimpft - weil "nur Glück", "böses aktives Management", "kann nicht dauerhaft funktionieren" usw. Außerhalb des WPF oder von einigen dt. Webforen war das nie popuär - warum sollte es auch? Oder Momentum - Teufelszeug, unbewiesener Quatsch, hieß es. usw

 

Und da soll jetzt ein Einsteiger beurteilen können, wer recht hat? Nee, der sichere Standardfall (Ausgangsbasis für Abweichungen) ist besser das globale Kapitalmarktporfolio, und nicht das, was gerade Mainstreammeinung im WPF ist.

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Chemstudent

Nee, der sichere Standardfall (Ausgangsbasis für Abweichungen) ist besser das globale Kapitalmarktporfolio, und nicht das, was gerade Mainstreammeinung im WPF ist.[/size]

So ist es. :thumbsup:

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Mr. Jones

und gleichzeitig auf "Value" geschimpft - weil "nur Glück", "böses aktives Management", "kann nicht dauerhaft funktionieren" usw. Außerhalb des WPF oder von einigen dt. Webforen war das nie popuär - warum sollte es auch? Oder Momentum - Teufelszeug, unbewiesener Quatsch, hieß es. usw

Wer hat geschimpft oder das als "Quatsch" abgetan?

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

etherial (Momentum/Technische Analyse). Ramstein (Value - okay nicht geschimpft, das stimmt. Aber "halte ich nichts von", gleichzeitig jedoch ein BIP-Musterdepot empfehlen, das garnichts mit Value zu tun hat whistling.gif). Alle gegen Fondsanleger1966/€-man. usw

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CorvusCorax
· bearbeitet von CorvusCorax

Streng genommen ist die BIP-Variante ja vieles, aber garantiert keine Gewichtung der Aktienmärkten nach BIP. Denn innerhalb der Regionen wird ja wieder nach Market-Cap gewichtet, dadurch werden z.B. UK und die Schweiz übergewichtet, Deutschland wiederum untergewichtet. Wenn man da nach einer Gewichtung nach BIP spricht, dann ist der Forumskonsens davon nur eine mehr schlecht als rechte und sehr ungenaue Umsetzung. Eher so ein wildes Mittelding aus Market-Cap und BIP eben.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Das lag/liegt aber vor allem daran, dass es keinen MSCI ACWI GDP-ETF gab/gibt (Kosten für Länder-ETFs).

 

Und ja, Weber beschreibt seine Regionenstrategie exakt als das: ein Mittelding zwischen RAFI/Fundamental Index und MK. Nur dummerweise völlig von den Aktienbewertungen abgekoppelt (da nicht K*V, sondern BIP).

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CorvusCorax

Ändert aber trotzdem nichts daran, dass Neulinge vielleicht doch glauben, dass sie eine BIP-Gewichtung bekommen. Was einfach nur bedingt der Realität entspricht.

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lurklurk

CC, das ist schon richtig, wenn jemand an eine Länder-BIP-Strategie denkt. Es ist doch aber regelmäßig in den Threads nur von "Regionen nach BIP" die Rede - und da passt der Name doch?

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kohlehalde

Hallo lurklurk

 

Wie gesagt, Schärme sind nicht unbedingt intelligent sondern alle machen das Selbe (wenn meist auch aus gutem Grund).

Trotzdem braucht der Neuling eine Orientierung und die etablierten Mitglieder eine Bestätigung (wie eine Selbsthilfegruppe), und bisher habe ich, außer deinem Einsatz für Small/Value, keine ernsthaften Stimmen gegen das Forenmantra BIP, oder für eine Alternative, gehört.

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CorvusCorax

CC, das ist schon richtig, wenn jemand an eine Länder-BIP-Strategie denkt. Es ist doch aber regelmäßig in den Threads nur von "Regionen nach BIP" die Rede - und da passt der Name doch?

Das stimmt natürlich. Ehrlich gesagt hatte ich den genauen Wortlaut jetzt auch nicht mehr im Kopf in den einzelnen Threads, dafür lese ich wohl nur zu selten im Forum. Mehr als 2-3 Stunden pro Woche verbringe ich hier nicht wirklich, wenn überhaupt. Dennoch finde ich den allgemeinen Konsens hin zu dieser Variante nicht unbedingt immer passend. Es ist ja keine Tautologie, dass diese Strategie immer besser laufen muss, als die allgemeine Marktmeinung. In den letzten 20 Jahren war es eben hauptsächlich eine starke Gewichtung der EM-Märkte, welche bei dieser BIP-Strategie zu einem besseren Ergebnis beisteuerte. Aber das impliziert eben nicht, dass dieser Umstand von uneingeschränkter Dauer sein muss.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Genau, CC! Deshalb empfehle ich ja auch den MSCI ACWI IMI (Weltaktienmarkt) als Normalfall/Ausgangspunkt für Aktien. thumbsup.gif

Insbesondere, wenn jemand noch nicht versteht, warum "BIP" bisher funktioniert hat - weil es in den letzten Jahrzehnten im Schnitt glücklicherweise auf eine globale, leichte Small-Value-Übergewichtung hinauslief + das in dieser Zeitperiode vergütete Mehrrisiko von EM/FM + einen kleinen Rebalancingvorteil durch (früher) niedrigere Korrelationen.

 

Ob das renditemäßig auch in Zukunft so sein wird, ist offen, ja. Kann problemlos auch zu dauerhafter Underperformance führen. Bei den EM/FM; siehe meinen Link zu EM 1900-2013 weiter oben. Auch die S/V-Übergewichtung an sich kann gut laufen, oder schlecht. Sei es, weil Risiken tatsächlich auftauchen, oder es sich als wegarbitrierte bzw. überkaufte Anomalie der Vergangenheit herausstellt. Ebenfalls offen ist, ob "BIP" nicht in, sagen wir, 15 Jahren zu einer globalen Growthstrategie mutiert, wenn z.B. die USA dann vielleicht relativ niedrige Bewertungen haben, und die EM hohe. Den emotionalem Verkaufsdruck bei Underperformance ("jumping the ship") gibt's auch noch. Da sollte man schon wissen, warum wieso weshalb man anlegt, wie man anlegt.

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kohlehalde

Also gibt es keine passive Anlage ??

 

Aktuelle Trends wie die BRIC Welle oder Geldflüsse aufgrund geopolitischer Gegebenheiten oder auch die anstehende Zinstrendwende machen ein aktives Eingreifen in die Assetverteilung notwendig. Auch ein Smallcap Tilt ist in letzter Zeit nicht mehr zu beobachten (eher eine Bereinigung der hohen Bewertung).

Auch die Einteilung in DM, EM und FM ist irgendwo willkürlich und bringt einen nicht unbedingt weiter.

 

Also bleibt dein Vorschlag den "Weltmarkt" kapitalgewichtet abzubilden (passiv) und aufkommende Strömungen/Trends mit abzubilden (aktiv) ??

Dazu ein risikoloser Anteil um das Depotrisiko zu steuern und die möglichst risikolose Rendite abzugreifen ??

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Na, ich kenne auch keine bessere Lösung. Beim Marktportfolio ist klar, dass per Definition der arithmetische Mittelwert der Einzelrenditen herauskommt. Egal was passiert, egal ob der Kapitalmarkt voll effizient, ziemlich effizient oder eher ineffizient ist, Durchschnitt ist immer Durchschnitt (aber nicht mehr, klar). Man muss nichts weiter wissen, als dass es Unternehmen und Eigen-/Fremdkapital gibt und die langfristig Rendite bringen sollten. Totaler Autopilot möglich, einfach Aktien <> Zinsen/Anleihen-% festlegen. Bei allen anderen Anlagevarianten weiß leider man erst hinterher, ob man zur Gewinner- oder Verliererhälfte gehört.

 

Ich habe auch für die nächsten, sagen wir, 10-15 Jahre nichts gegen das,Portfolioresultat, das bei eine "BIP-Herangehensweise" herauskommt: weniger USA, mehr EM/FM. Das ist schon okay, weil es dem Erfolgsrezept der letzten Jahrzehnte folgt; vom ACWI (IMI) aus etwas Richtung Small/Value. Quasi ein MSCI ACWI (IMI) Value-Weighted Index. Der Witz ist ja, dass das (+ Momentum +Quality/Profitabillity) hinter den meisten funktionierenden Anlagestrategien steckt; hinter Equal-Weight, hinter diversen mathemetischen Portfoliooptimierungen, hinter den meisten Stockpickerfonds usw. Und das ist schon noch der Ansatz, dem ich am ehesten Erfolge zutraue. Nur ist das BIP als Kennzahl dafür recht unnötig und fehleranfällig, weil die Unternehmensfundamentalkennzahlen (wie KBV, KGV...) völlig aussen vor bleiben. Dafür müsste man wenn ein Verhältnis bilden, wie MK/BIP im historischen Verlauf eines Landes, oder Tobins Q nehmen o.ä. - aber so wird es ja nicht gemacht. Wozu das absolute BIP, wenn man doch "RAFI light" haben will? Wenn man weiß, was hinter dem Erfolg von "BIP" steckt, kann man kann sich auch einfach das jeweils billigste Instrument zur Umsetzung suchen - egal ob X Regionen-ETFs oder zusätzlich noch Länder-ETFs, oder vielleicht bald einen einzelnen, speziellen Strategie-ETFs/Fonds oder was mit Einzelwerten. Hauptsache Kosten und Zeitaufwand drücken.

 

Bei der Gewichtung von Staatsanleihen scheint mir das BIP schon sinnvoller (im Zusammenhang mit der Schuldentragfähigkeit der Staaten). Wobei auch da vielleicht eher Verhältniszahlen angezeigt wären wie Schuldenstand/BIP. Aber wie gesagt, für die nächsten 10-15 Jahre passt es. Danach sollte man jedoch kontrollieren, was das Portfolio tut (K*V, EM/DM).

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troi65
· bearbeitet von troi65

Also so schlecht wie Ramstein meint ^_^ , kann mein Auslöser in #36 für die aktuelle Diskussion um die Standardvorschläge im Forum nicht gewesen sein.

 

Wenn nun der ( bisherige ) Forenstandard "BIP" kritisch hinterfragt wird, dann ist/wird das doch eine interessante Diskussion.

Ob diese Diskussion vom Kommer-Fred abgespalten gehört oder dort bleiben kann, könnte modseits mal entschieden werden.

Kann natürlich sein , dass die Diskussionsfolgen die Sache für ETF-Neueinsteiger nicht leichter macht.

 

Bisher ist es doch so , dass ein ETF-Neuling sehr häufig mit seiner eigenen Vorstellungswelt ins Forum ging.

Nennen wir diese Welt des Einsteigers einfach mal Aspirin.:) Wenn man nun davon ausgeht, dass das Forum eine Apotheke ;) ist, dann befanden sich im Bestand der Apotheke immer schon Paracetamol ( = BIP-Verteilung ) und Ibuprofen ( = MK bzw. jetzt zusätzlich lurklurksches Weltdepot ) .

Vorwiegend ausgegeben am Apothekentresen wurde standardmäßig an den Neuling bisher Paracetamol , obwohl er selbst Aspirin wollte.

Aspirin hatte die Apotheke auch nicht im Angebot.

 

Was jetzt herauskommen könnte, wäre mal den Bestand an Ibuprofen für die Kunden der Apotheke zu verringern .

 

Welches von den drei Schmerzmitteln aber richtig ( gewesen ) wäre, könnte nur ein Arzt sagen; womöglich aber erst hinterher.Blöd dabei , dass es sämtliche Schmerzmittel rezeptfrei gibt.:P

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kohlehalde

10-15 Jahre ist für mich kein akzeptabler Zeitrahmen den ich vorplanen will und kann. Ich würde wetten dass hier niemand seit 10 Jahren ohne Änderungen (ausser Rebalancing) im eigenen Portfolio klargekommen ist.

 

Wenn ich die Systeme BIP und ACWI in den letzten Jahren vergleiche komme ich auf ein Kurssteigerung von ca 75% bei der BIP, und ca. 95% bei der ACWI Gewichtung. Auch im 3-Jahreszeitraum hat ACWI Vorteile. Nur in diesem Jahr "holt" die BIP-Gewichtung wieder auf wegen des Nachholbedarfes der EMs (die Kursentwicklung hier war in den letzten Jahren ja eher traurig).

 

Dazu kommt, dass die Aktiengewichtung im Weltmarkt aktuell nur um die 35% beträgt, dazu kommen 20% Unternehmensanleihen, 30% Staatsanleihen der Rest sind Immos, HY, Linker ... das zum Thema Weltportfolio.

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