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Schloss Wachenheim AG

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In Bezug auf die Eigenkapitalquote bewegt sich Schloss Wachenheim inzwischen übrigens mehr oder weniger im Branchendurchschnitt (Stand 2013 - Angaben von Ariva.de):

Schloss Wachenheim: 45,84%

 

Und der aktuelle Stand beträgt bereits 52,6 %. Das Fremdkapital konnte um 12 Mio reduziert werden. Rechnet man mit 5% Zinsen, spart die SW dadurch also 0,6 Mio Euro, was immerhin 3 - 4 % des EBT ausmacht. Das ist doch eine ordentliche Verzinsung für mich für eine sichere Rendite. Meinen Dividendenanteil kann ich jedenfalls nicht sicher für 3-4% anlegen. Daher lasse ich das Geld also gerne im Unternehmen.

 

Zudem wird laut letztem Jahresbericht im jetzt laufenden Geschäftsjahr ein Großteil der Schulden (rund 75% = 76 Mio Euro) abzgl. Cashflow (zuletzt +22 Mio) umgeschuldet werden. Also rund 50 Mio. Auch hier wird eine hohe EKQ einen Vorteil bieten, weil die Banken niedrigere Zinssätze verlangen werden, wenn die EKQ hoch ist. Spart man durch die erhöhte EKQ nur 1 Prozentpunkt Zinsen, spart man also weitere rund 3% des EBT. Dann habe ich schon 6-7% sichere Rendite durch die Reinvestition. Wenn das mal nicht attraktiv ist...

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Die EKQ zu stärken halte ich langfristig für einen guten Weg. Bei einer EKQ von 27% wäre es meines Erachtens recht riskant gewesen, nach D, F und Pl im größeren Stil einen dritten Markt zu erschließen. Wenn es dabei Probleme gibt und gleichzeitig die Zinswende gekommen wäre, hätte man das Unternehmen durchaus gefährden können. Wenn die langfristigen Schulden weiter abgebaut werden (/kurzfristige sind aufgrund des Geschäftsmodells wohl unumgänglich, will man nicht ständig Liquididät vorhalten), investiert es sich viel ruhiger. Und bis es soweit ist, profitiert der Aktionär von geringeren Zinszahlungen - das ist eine Investition, die in jedem Fall funktioniert und bei der man deren sichere Rendite sogar bereits kennt. Wenn die SW z.B. 5% langfristige Zinsen zahlt, habe ich also eine sichere Rendite von 5%, wenn diese Schulden abgebaut werden. Als Privatperson sind solche sicheren Renditen im Zinstief unmöglich zu erreichen.

Würde man Deiner Argumentation folgen, dann wäre jede Eigenkapitalquote unterhalb von 100% falsch!? Ein Vergleich der Zinskosten eines Unternehmens (die per Definition ein Insolvenzrisiko beinhalten!) mit einer "sicheren" Rendite ist nicht zulässig. Zielführend ist vielmehr die tatsächliche Fremdkapitalrendite im Verhältnis mit der Eigenkapitalrendite von Schloss Wachenheim. Denn das sind die beiden Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten, die der Geschäftsleitung zur Verfügung stehen. Die Differenz zwischen Eigenkapitalrendite und Fremdkapitalrendite entscheidet darüber, wie attraktiv Fremdkapital (also Schulden) für die Aktionäre eines Unternehmens ist.

 

Schloss Wachenheim hat eine Bilanzsumme von 311,7 Mio. Euro (bestehend aus 158,91 Mio. € Eigenkapital und 152,78 Mio. € Schulden - wieso ergibt das eigentlich nur 41,94% Eigenkapitalquote? Wird da irgendwelcher Goodwill etc. nicht mitgezählt?) und erzielt 21,5 Mio. € operatives Ergebnis, also eine Gesamtkapitalrendite von 21,5 / 311,7 = 6,90%. Das ist eher mittelmäßg. Zum Vergleich: Diageo schafft mit 22964 Mio, GBP Bilanzsumme einen operativen Gewinn von 3111 Mio. GBP, also 3111 / 22964 = 13,55% Gesamtkapitalrendite. Tatsächlich liegt der Zinsaufwand von Schloss Wachenheim für 2014 jedoch bloß bei 3,6 Mio. €. Und das für 152,78 Mio. € Schulden! Wir reden also über ein Zinsniveau von 3,6 / 152,78 = 2,36% - was eine Tilgung dieser Schulden wenig attraktiv erscheinen lässt. Denn weil von 21,5 Mio. € operativem Gewinn lediglich 3,6 Mio. € an die Kapitalgeber von etwa 50% des Unternehmenskapitals in Form von Zinsen bezahlt werden müssen, dürfen die Aktionäre die restlichen 18 Mio. € (abzüglich Unternehmenssteuern sind das 16,4 Mio. €) als Gewinn behalten. Der Zinssatz der am längsten laufenden Kredite mag bei mehr als 3% liegen, was an meiner nachfolgenden Argumentation allerdings recht wenig ändert.

 

Zieht man die Unternehmenssteuer von 1,6 Mio. € ab, dann verbleiben im Unternehmen 3,6 + 16,4 = 20 Mio. € Gewinn. Die Fremdkapitalgeber erhalten dabei 3,6 / 20 = 18% der Erträge, während die Eigenkapitalgeber 16,4 / 20 = 82% der Erträge für sich beanspruchen dürfen. Die Fremdkapitalgeber (welche immerhin die Hälfte des Bilanzkapitals stellen) werden mit Brotkrümeln abgespeist - es läge somit nicht im Interesse der Aktionäre von Wachenheim, Schulden zu tilgen! Vielmehr sollte das Unternehmen meines Erachtens Aktien zurückkaufen und dadurch den Gewinn pro Aktie nachhaltig steigern, ähnlich wie IBM. Eine Expansion ins Ausland, selbst eine riskante, wäre jedoch zu bevorzugen, weil sie die einzige Möglichkeit darstellt, den Umsatz des Unternehmens und damit die Anzahl der Standbeine des Konzerns nachhaltig zu erhöhen. Die risikoscheuen Fremdkapitalgeber sind es nämlich, die es den Aktionären überhaupt erst erlauben, durch eine Hebelung ihres Geschäftsmodelles (das für sich genommen nur 6,91% brutto abwirft) um einen Faktor 2 eine Eigenkapitalrendite von 16,4 / 158,91 = 10,32% zu erreichen! Die Aktionäre erhalten 10,32/6,90 = 150% dessen, was das Geschäftsmodell hergibt, weil die Kreditgeber mit 2,36/6,90 = 34% dessen zufrieden sind, was das Geschäftsmodell hergibt.

 

Im Umkehrschluss bedeutet das: Würden Eigenkapitalrendite und Fremdkapitalrendite des selben Unternehmens nur einen geringen Unterschied aufweisen, dann würden die Eigenkapitalgeber für das von ihnen zu tragende zusätzliche Risiko (schwankender Erträge und vorrangiger Haftung im Verlustfall) unzureichend entlohnt. In diesem Fall wäre es aus Sicht der Anleger sinnvoller, Anleihen des Unternehmens zu kaufen als Aktien - und aus Sicht des Unternehmens richtig, Schulden zu tilgen und damit sein Anleihe-Rating zu verbessern (um zu günstigeren Konditionen bestehende Schulden verlängern zu können). Dieses Szenario liegt bei Schloss Wachenheim aber nicht vor: Die Differenz zwischen 10,32% Eigenkapitalrendite und 2,36% Fremdkapitalrendite macht die Aktie meiner Auffassung nach attraktiver als die Anleihen des selben Emittenten.

 

Genau diese Eigenkapitalrendite schrumpft allerdings, wenn die Eigenkapitalquote zunimmt, weil dadurch der Kredithebel kleiner wird! Schloss Wachenheim hatte vor 10 Jahren eine "Return on Equity" von über 12%, weil das Unternehmen damals mit nur 25% Eigenkapitalquote operierte (Grüße von der Sektkellerei J. Oppmann!). Und jetzt, wo die Zinsen so tief sind wie noch nie (und für längere Zeit wohl noch recht niedrig bleiben werden) und die Verschuldung von Schloss Wachenheim so gering ist wie nie zuvor, soll das Unternehmen weitere Schulden zurückzahlen? Es sollte stattdessen vielmehr gelten, das Eigenkapitalwachstum zu begrenzen, um bei der Eigenkapitalquote nicht immer weiter einzubrechen. Die Aktionäre wollen sich schließlich an einer Sektkellerei beteiligen und nicht an einem Sparstrumpf. Das ist auch der Grund, weshalb Aktienrückkäufe in diesem Fall sinnvoller wären als eine höhere Dividendenausschüttung. Denn an Letzteres würden sich die Aktionäre gewöhnen (und sich enttäuscht von der Aktie abwenden, falls eine hohe Dividende irgendwann in der Zukunft - z. B. bei einem steigenden Zinsniveau, das den Gewinnanteil der Aktionäre beschneiden würde! - gekürzt werden müsste). Aktienrückkäufe kann man bei niedrigem Zinsniveau permanent mitlaufen lassen (und dadurch den Gewinn pro Aktie viel schneller steigern als durch Schuldentilgung!) und bei einem beginnenden Zinsanstieg stoppen, um dann wieder auf Schuldentilgung umzuschalten (wenn man bei Neuemissionen höhere Coupons bezahlen müsste als bisher), ohne dass die vorwiegend auf die Dividendenhöhe fixierten Aktionäre irgendwas davon mitbekommen.

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
Die EKQ zu stärken halte ich langfristig für einen guten Weg. Bei einer EKQ von 27% wäre es meines Erachtens recht riskant gewesen, nach D, F und Pl im größeren Stil einen dritten Markt zu erschließen. Wenn es dabei Probleme gibt und gleichzeitig die Zinswende gekommen wäre, hätte man das Unternehmen durchaus gefährden können. Wenn die langfristigen Schulden weiter abgebaut werden (/kurzfristige sind aufgrund des Geschäftsmodells wohl unumgänglich, will man nicht ständig Liquididät vorhalten), investiert es sich viel ruhiger. Und bis es soweit ist, profitiert der Aktionär von geringeren Zinszahlungen - das ist eine Investition, die in jedem Fall funktioniert und bei der man deren sichere Rendite sogar bereits kennt. Wenn die SW z.B. 5% langfristige Zinsen zahlt, habe ich also eine sichere Rendite von 5%, wenn diese Schulden abgebaut werden. Als Privatperson sind solche sicheren Renditen im Zinstief unmöglich zu erreichen.

Würde man Deiner Argumentation folgen, dann wäre jede Eigenkapitalquote unterhalb von 100% falsch!?

Woraus schließt Du das? Ich habe nur gesagt, dass ich die Stärkung der EKQ vor dem Hintergrund ihrer langfristigen Auswirkungen sinnvoll fand. Das heißt längst nicht, dass das bis zu 100 Prozent durchgezogen werden sollte. Und erst recht nicht, dass alles andere falsch wäre.

 

Ein Vergleich der Zinskosten eines Unternehmens (die per Definition ein Insolvenzrisiko beinhalten!) mit einer "sicheren" Rendite ist nicht zulässig.

Ich drücke es klarer aus: Gemeint war die Sicherheit der Rendite VOR dem aktuellen Insolvenzrisiko. Die Reduktion der Zinslast bringt so betrachtet eine sichere Rendite, während eine Investition keine oder sogar eine negative Rendite bringen kann. Auch hier gilt: Ich bin absolut nicht grundsätzlich gegen Investitionen und Risiken. Wenn ich aber eine sichere Rendite (vor Insolvenzrisiko) von 6-7 % angeboten bekomme, muss ich das schon gegen das Chance-Risiko-Profil einer Investition abwägen. Und 6-7% sicher (v.IR.) sind ziemlich attraktiv, finde ich!

 

Schloss Wachenheim hat eine Bilanzsumme von 311,7 Mio. Euro (bestehend aus 158,91 Mio. € Eigenkapital und 152,78 Mio. € Schulden - wieso ergibt das eigentlich nur 41,94% Eigenkapitalquote? Wird da irgendwelcher Goodwill etc. nicht mitgezählt?) und erzielt 21,5 Mio. € operatives Ergebnis, also eine Gesamtkapitalrendite von 21,5 / 311,7 = 6,90%. Das ist eher mittelmäßg. Zum Vergleich: Diageo schafft mit 22964 Mio, GBP Bilanzsumme einen operativen Gewinn von 3111 Mio. GBP, also 3111 / 22964 = 13,55% Gesamtkapitalrendite. Tatsächlich liegt der Zinsaufwand von Schloss Wachenheim für 2014 jedoch bloß bei 3,6 Mio. €. Und das für 152,78 Mio. € Schulden! Wir reden also über ein Zinsniveau von 3,6 / 152,78 = 2,36% - was eine Tilgung dieser Schulden wenig attraktiv erscheinen lässt.

 

Sorry, aber so kann man das nicht rechnen. Zunächst einmal sind sinnvolle Vergleiche von Bilanzsummen und Kapitalrenditen bei zwei verschiedenen Unternehmen aus ganz verschiedenen Gründen fast unmöglich. Sie sind aber auch ohnehin kein gutes Qualitätskriterium für den Aktionär, denn der hat von einer z.B. 50% höheren Eigenkapitalrendite bei Unternehmen B gegenüber Unternehmen A überhaupt nichts, wenn er für jeden Euro Beteiligung am Eigenkapital auf Grund des hohen Aktienkurses von Unternhemen B mehr als 50% Aufpreis zahlt. Entscheidend aus Aktionärssicht ist das KGV (außer wenn das EK größer als der Kurswert ist, dann würde ich insbesondere das KBV mit einbeziehen, aber das nur am Rande). Bleiben wir lieber bei der SW als bei der Sinnhaftigkeit eines Bilanzsummen- und EKR-Vergleiches.

 

Aber Du schreibst ja auch nicht-vergleichende Dinge im oberen Absatz. Und auch hier muss ich sagen, dass ich mit der Rechnung nicht einverstanden bin:

Hier muss man sich mal ansehen, wie das Fremdkapital zusammengesetzt ist und in die Bilanz gucken. Erstens sehe ich dort, wie bereits beschrieben, dass Umschuldungen dieses Jahr nötig werden. Ein kluger Geschäftsmann sollte daher dringend eine Fallunterscheidung tätigen und sich an den künftigen und nicht an den zuletzt gezahlten Zinsen orientieren. Und diese künftigen Zinsen werden niedriger sein, wenn die EKQ höher liegt. Zweitens - und das ist der wichtigere Punkt - setzt sich das Fremdkapital aus sehr unterschiedlichen Teilen zusammen. Schau in den Jahresbericht, die Bilanz und weiter im Anhang 11-13: Hier wird deutlich, dass ein bedeutender Teil des Fremdkapitals aus Forderungen besteht, die überhaupt nicht verzinst werden (z.B. alleine 30 Mio "unverzinste finanzielle Verbindlichkeiten", kurzfristig, in Anhang 13, dazu "Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen" i.H.v. 37 Mio.) oder die andere kurzfristige Kredite sind, die nicht ganzjährig bestehen (für die aufs ganze Jahr gerechnet dann also ein sehr niedriger Zins anfällt)).

 

Das zu verzinsende Fremdkapital macht lediglich rund 68 Mio aus, davon nur 22 Mio langfristiges. Dann sieht die Rechnugn schon ganz anders aus: Für die langfristigen Kredite, um deren Rückzahlung es geht, liegt der Zinssatz daher wohl sicher deutlich über 5%. Damit würde sich auch die Tilgung nicht mehr mit 6-7% rentieren, sondenr noch stärker - und das (vor Insolvenzrisiko) als sichere Rendite.

 

-

 

In einem weiteren Punkt gebe ich Dir aber recht: Ein Aktienrückkaufprogramm wäre für die Zukunft sehr attraktiv. Rein renditetechnisch wäre es schon in der Vergangenheit scheinbar attraktiv gewesen. Dann hätte man aber noch nicht beachtet, dass die künftig günstige langfristige Finanzierung und auch der gestiegene Insolvenzschutz eben durch die Stärkung der EKQ erst dauerhaft verbessert werden konnten. Auch hier stehen handfeste Aktionärsinteressen hinter. Die Stärkung der EKQ war in der Vergangenheit daher für mich nachvollziehbar und richtig. Wenn jetzt in diesem Jahr die restlichen Kredite langfristig fixiert werden, dann wäre das Aktienrückkaufprogramm aber eine sehr attraktive Geschichte, wie Du zu recht beschreibst. Wenn der Vorstand den Plan ähnlich gestrickt hat, wie ich ihn nachvollziehe, vielleicht gibt es dann 2015 ja auch tatsächlich ein solches Programm - oder aber eine Auslandsinvestition. Der Weg für beides ist nun jedenfalls geebnet und gesichert. Beides dürfte steigende Kurse bedeuten, wenn es verkündet wird.

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Zunächst einmal sind sinnvolle Vergleiche von Bilanzsummen und Kapitalrenditen bei zwei verschiedenen Unternehmen aus ganz verschiedenen Gründen fast unmöglich. Sie sind aber auch ohnehin kein gutes Qualitätskriterium für den Aktionär, denn der hat von einer z.B. 50% höheren Eigenkapitalrendite bei Unternehmen B gegenüber Unternehmen A überhaupt nichts, wenn er für jeden Euro Beteiligung am Eigenkapital auf Grund des hohen Aktienkurses von Unternhemen B mehr als 50% Aufpreis zahlt. Entscheidend aus Aktionärssicht ist das KGV (außer wenn das EK größer als der Kurswert ist, dann würde ich insbesondere das KBV mit einbeziehen, aber das nur am Rande).

Das KGV ist auf jeden Fall eine sehr wichtige Kennzahl, allerdings auch nicht DIE einzig entscheidende. In Bezug auf die Profitabilität sind Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrendite und KBV ebenfalls sehr wichtig. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist der von Dir genannte Faktor in Bezug aufs Eigenkapital. Schauen wir uns diese Parameter doch mal nachfolgend für Schloss Wachenheim und die wichtigsten Unternehmen der Peer Group an (Stand 2013 - Angaben von Ariva.de):

 

Brown-Forman:

Eigenkapitalquote: 44,90%

Eigenkapitalrendite: 36,30%

Gesamtkapitalrendite: 16,30%

KBV: 8,30

 

Davide Campari:

Eigenkapitalquote: 42,14%

Eigenkapitalrendite: 10,76%

Gesamtkapitalrendite: 4,54%

KBV: 2,54

 

Diageo:

Eigenkapitalquote: 28,06%

Eigenkapitalrendite: 35,32%

Gesamtkapitalrendite: 9,91%

KBV: 7,36

 

LVMH:

Eigenkapitalquote: 47,95%

Eigenkapitalrendite: 12,87%

Gesamtkapitalrendite: 6,17%

KBV: 2,52

 

Pernod Ricard:

Eigenkapitalquote: 40,68%

Eigenkapitalrendite: 10,63%

Gesamtkapitalrendite: 4,33%

KBV: 2,09

 

Remy Cointreau:

Eigenkapitalquote: 48,23%

Eigenkapitalrendite: 11,92%

Gesamtkapitalrendite: 5,75%

KBV: 4,20

 

Schloss Wachenheim:

Eigenkapitalquote: 45,84%

Eigenkapitalrendite: 6,56%

Gesamtkapitalrendite: 3,01%

KBV: 0,62

 

Sektkellerei J. Eppmann:

Eigenkapitalquote: 24,22%

Eigenkapitalrendite: 20,31%

Gesamtkapitalrendite: 4,92%

KBV: 4,39

 

Tja, was soll ich dazu sagen? Schloss Wachenheim hat zwar eine mickrige Eigenkapitalrendite, wird dafür allerdings auch mit einem Abschlag auf den Buchwert von 38% (!) gehandelt. Warum ist das so? Die KBVs von Brown-Forman und Diageo sind sehr sportlich, die von Remy Cointreau und der Sektkellerei J. Eppmann sind ebenfalls noch recht hoch. Bis auf bei Remy Cointreau werden die Anleger dafür allerdings mit einer (sehr) attraktiven Eigenkapitalrendite belohnt. Aber auch wenn Schloss Wachenheim für ein (vermeintlich?) äußerst günstiges KBV zu haben ist: Was spricht dagegen, dass das Unternehmen versucht, seine Eigenkapitalrendite zu verbessern? Die ist schließlich schon seit Jahren lediglich im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Gesamtkapitalrendite habe ich der Vollständigkeit halber mit aufgeführt. Denn je höher die Eigenkapitalquote (bzw. je kleiner der Fremdkapitalhebel) ist, desto geringer fällt die Eigenkapitalrendite aus. Anhand der Gesamtkapitalrendite lässt sich erkennen, wohin die Reise gehen kann. Was veranlasst Schloss Wachenheim also dazu, seine Eigenkapitalquote systematisch zu erhöhen?

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ImperatoM

Wir verfolgen da ziemlich unterschiedliche Ansätze, aber dafür ist ein Forum ja da - und dadurch wird der Austausch auch erst interessant. Daher erstmal: :thumbsup:

Dennoch möchte ich gerne nochmal darauf hinweisen, dass ich weiterhin (wie oben begründet) keinen Anlass sehe, der EKQ eine besondere Wichtigkeit beizumessen.

 

Vielleicht nochmal ein Beispiel: Ein Unternehmen A mit Bilanzsumme n, MK 100 Mio, KGV 10, EK 30 Mio und ein Unternehmen B mit Bilanzsumme n, MK 100 Mio, KGV 10, EK 10 Mio. B hat eine dreimal so "attraktive" EKQ wie A - und die anderen Faktoren sind gleich. Ich hoffe, dass wir uns dennoch einig sind, dass wir für den gleichen Preis lieber Unternehmen A kaufen würden?

 

 

Schloss Wachenheim:

Eigenkapitalquote: 45,84%

Eigenkapitalrendite: 6,56%

Gesamtkapitalrendite: 3,01%

KBV: 0,62

Tja, was soll ich dazu sagen? Schloss Wachenheim hat zwar eine mickrige Eigenkapitalrendite, wird dafür allerdings auch mit einem Abschlag auf den Buchwert von 38% (!) gehandelt.

 

Richtig. Daher könnte man das EK tatsächlich theoretisch versilbern und über 50% Gewinn machen (0,5 * 0,62 = 0,93). Würde die Familie Reh nicht 70% am Unternehmen halten, wäre wohl schon ein Hedge Fonds auf den Zug aufgesprungen. Dahinter steckt: Ja, es ließe sich schneller mehr Geld verdienen, indem man das Unternehmen liquidiert. Und: Ja, als kühl kalkulierender Aktionär gefällt mir nicht, das Potential nicht voll auszuschöpfen. Aber: Das heißt nicht, dass der Teil, der bereits ausgeschöpft wird, nicht trotzdem noch ziemlich attraktiv sein kann - und das ist er.

 

je höher die Eigenkapitalquote (bzw. je kleiner der Fremdkapitalhebel) ist, desto geringer fällt die Eigenkapitalrendite aus. Anhand der Gesamtkapitalrendite lässt sich erkennen, wohin die Reise gehen kann. Was veranlasst Schloss Wachenheim also dazu, seine Eigenkapitalquote systematisch zu erhöhen?

 

Der oben beschriebene, sichere (v.IR.) Zinseffekt, die steigende Krisenfestigkeit - und vielleicht auch weitere Faktoren, die uns schlichtweg unbekannt sind, z.B. größere geplante Investitionen. Die ersten beiden reichen mir aber schon solange die Aktie nach KGV und KBV so günstig ist wie derzeit.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Wir verfolgen da ziemlich unterschiedliche Ansätze, aber dafür ist ein Forum ja da - und dadurch wird der Austausch auch erst interessant. Daher erstmal: :thumbsup:

Also sooo unterschiedliche Ansätze verfolgen wir meines Erachtens eigentlich gar nicht. Zwar setzt Du anscheinend eher auf einige wenige deutsche Nebenwerte und ich vielmehr auf mehrere internationale Standardwerte, aber vom Anlagestil her sehe ich schon zahlreiche Schnittmengen zwischen uns. Des Weiteren habe ich unter anderem ebenfalls einige deutsche Nebenwerte als Beimischung im Depot. Im Übrigen gibt es nicht DEN einen Anlagestil bzw. DIE eine Anlageklasse. Und eine Kombination verschiedener Anlagestile sowie Anlageklassen bietet sehr viele Vorzüge (auch wenn das manche User im Forum anders sehen). Die Mischung machts. Und in der Tat sind konstruktive Diskussionen für alle Seiten eine Bereicherung. thumbsup.gif

 

Dennoch möchte ich gerne nochmal darauf hinweisen, dass ich weiterhin (wie oben begründet) keinen Anlass sehe, der EKQ eine besondere Wichtigkeit beizumessen.

Was hältst Du von einem negativen Eigenkapital(?): http://www.ariva.de/...ktie/bilanz-guv

 

Vielleicht nochmal ein Beispiel: Ein Unternehmen A mit Bilanzsumme n, MK 100 Mio, KGV 10, EK 30 Mio und ein Unternehmen B mit Bilanzsumme n, MK 100 Mio, KGV 10, EK 10 Mio. B hat eine dreimal so "attraktive" EKQ wie A - und die anderen Faktoren sind gleich. Ich hoffe, dass wir uns dennoch einig sind, dass wir für den gleichen Preis lieber Unternehmen A kaufen würden?

! Wenn Unternehmen B mit der niedrigeren Eigenkapitalquote eine (deutlich) höhere Eigenkapitalrendite als Unternehmen A erwirtschaftet und/oder zu einem (wesentlich) günstigeren KBV zu haben ist, würde ich mich ganz klar für Unternehmen B entscheiden (vorausgesetzt, es handelt sich um ein nicht (zu) zyklisches Unternehmen). Deshalb würde ich mir zum Beispiel auch nicht Remy-Cointreau kaufen. Das Unternehmen weist mit 4,20 ein ähnlich hohes KBV wie die Sektkellerei J. Eppmann auf (4,39), erwirtschaftet allerdings nur eine Eigenkapitalrendite von 11,92%, während die Sektkellerei J. Eppmann auf stattliche 20,31% kommt. Davide Campari (10,76%), LVMH (12,87%) und Pernod Ricard (10,63%) wiederum erreichen zwar "nur" eine ähnlich hohe Eigenkapitalrendite wie Remy-Cointreau, sind dafür jedoch jeweils zu einem deutlich niedrigeren KBV von 2,54, 2,52 bzw. 2,09 zu haben.
!

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ImperatoM
Wir verfolgen da ziemlich unterschiedliche Ansätze, aber dafür ist ein Forum ja da - und dadurch wird der Austausch auch erst interessant. Daher erstmal: :thumbsup:

Also sooo unterschiedliche Ansätze verfolgen wir meines Erachtens eigentlich gar nicht. Zwar setzt Du anscheinend eher auf einige wenige deutsche Nebenwerte und ich vielmehr auf mehrere internationale Standardwerte, aber vom Anlagestil her sehe ich schon zahlreiche Schnittmengen zwischen uns. Des Weiteren habe ich unter anderem ebenfalls einige deutsche Nebenwerte als Beimischung im Depot. Im Übrigen gibt es nicht DEN einen Anlagestil bzw. DIE eine Anlageklasse.

Ich meinte gar nicht den Depotmix, sondern eher den Auswahlmechanismus der Werte. Du gehst häufig den Weg des Branchenvergleichs und magst die EKQ, während ich mich kaum für die Branche interessiere und das KGV mag :thumbsup:

 

Dennoch möchte ich gerne nochmal darauf hinweisen, dass ich weiterhin (wie oben begründet) keinen Anlass sehe, der EKQ eine besondere Wichtigkeit beizumessen.

Was hältst Du von einem negativen Eigenkapital(?): http://www.ariva.de/...ktie/bilanz-guv

Wichtig ist mir, dass das Unternehmen ausreichend kreditwürdig ist, um günstig genug Fremdkapital in ausreichender Menge aufzunehmen. Dann von mir aus mit einer EKQ von 90 oder auch von -90 (auch wenn es bei letzterem wohl ziemlich unwahrscheinlich würde...). Aber wenn die EKQ -90 beträgt, die Finanzierung langfristig geklärt ist und ein Top-Geschäftsmodell mit brillanten Gewinnen besteht: Warum nicht?

 

Vielleicht nochmal ein Beispiel: Ein Unternehmen A mit Bilanzsumme n, MK 100 Mio, KGV 10, EK 30 Mio und ein Unternehmen B mit Bilanzsumme n, MK 100 Mio, KGV 10, EK 10 Mio. B hat eine dreimal so "attraktive" EKQ wie A - und die anderen Faktoren sind gleich. Ich hoffe, dass wir uns dennoch einig sind, dass wir für den gleichen Preis lieber Unternehmen A kaufen würden?

Wenn Unternehmen B mit der niedrigeren Eigenkapitalquote eine (deutlich) höhere Eigenkapitalrendite als Unternehmen A erwirtschaftet und/oder zu einem (wesentlich) günstigeren KBV zu haben ist, würde ich mich ganz klar für Unternehmen B entscheiden (vorausgesetzt, es handelt sich um ein nicht (zu) zyklisches Unternehmen).

 

Wow, das finde ich krass. Wieso würdest Du zu Unternehmen B gehen? Bei A bekommst Du doch ein deutlich geringeres Insolvenzrisiko...

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Also sooo unterschiedliche Ansätze verfolgen wir meines Erachtens eigentlich gar nicht.

Ich meinte gar nicht den Depotmix, sondern eher den Auswahlmechanismus der Werte. Du gehst häufig den Weg des Branchenvergleichs und magst die EKQ, während ich mich kaum für die Branche interessiere und das KGV mag.

Ich achte generell auf Kennzahlen. Das KGV ist eine sehr wichtige Kennzahl, aber wie schon gesagt meines Erachtens nicht DIE einzige. Profitabilität/Ertragsstärke, Wachstum, Konjunktur(un)abhängigkeit, Preissetzungsmacht (=Inflationsschutz) etc. sind mir ebenfalls sehr wichtig. Du betrachtest jedes Unternehmen allein für sich und die übrigen (relevanten) Branchenvertreter sind Dir egal? Was ist, wenn ein Wettbewerber (eine Billigmarke einführt und) einen Preiskrieg mit Schloss Wachenheim anzettelt? Wie groß ist eigentlich die Verhandlungsmacht von Schloss Wachenheim gegenüber dem Einzelhandel?

 

Was hältst Du von einem negativen Eigenkapital(?): http://www.ariva.de/...ktie/bilanz-guv

Wichtig ist mir, dass das Unternehmen ausreichend kreditwürdig ist, um günstig genug Fremdkapital in ausreichender Menge aufzunehmen. Dann von mir aus mit einer EKQ von 90 oder auch von -90 (auch wenn es bei letzterem wohl ziemlich unwahrscheinlich würde...). Aber wenn die EKQ -90 beträgt, die Finanzierung langfristig geklärt ist und ein Top-Geschäftsmodell mit brillanten Gewinnen besteht: Warum nicht?

Das Eigenkapital konnte Dir bisher gar nicht hoch genug sein und nun ist plötzlich auch ein negatives Eigenkapital okay?

 

Wenn Unternehmen B mit der niedrigeren Eigenkapitalquote eine (deutlich) höhere Eigenkapitalrendite als Unternehmen A erwirtschaftet und/oder zu einem (wesentlich) günstigeren KBV zu haben ist, würde ich mich ganz klar für Unternehmen B entscheiden (vorausgesetzt, es handelt sich um ein nicht (zu) zyklisches Unternehmen).

Wow, das finde ich krass. Wieso würdest Du zu Unternehmen B gehen? Bei A bekommst Du doch ein deutlich geringeres Insolvenzrisiko...

Das von Dir aufgeführte Beispiel mit jeweils gleich hohen KGVs wird es real wohl so nicht geben, weil der Markt Eigenkapital eben als geringeres Risiko bewertet. Das KGV des defensiveren Unternehmens wird vielmehr höher sein. Die Frage dabei ist nur, um wie viel? Weil die Meinungen diesbezüglich auseinander gehen, kaufen nicht alle Investoren die selbe Aktie. Für das doppelt so hohe Eigenkapital dürfte wohl kaum jemand ein KGV von 100 bezahlen, wenn es das riskantere Unternehmen für ein KGV von 10 gibt. Ein KGV von 12 oder 13 aber womöglich schon (bei ansonsten gleichen Parametern).

 

Aus diesem Grunde halte ich Schloss Wachenheim auch derzeit für attraktiver als Remy Cointreau: Bei gleicher Eigenkapitalquote ist das Geschäftsmodell bzw. die Gesamtkapitalrendite von Remy Cointreau zwar doppelt so rentabel, aber dafür muss man beim KBV das Siebenfache (!) für die Aktie auf den Tisch legen. Da ist die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben. Remy Cointreau ist im Moment schlichtweg zu teuer. Würde Remy Cointreau hingegen nur ein Drittel seines aktuellen Aktienkurses kosten, also das gut doppelte KBV Im Vergleich zu Schloss Wachenheim, dann hätten beide Unternehmen wiederum ein etwa gleich hohes KGV. Dann wäre eine Investition in die größere und nach Produkten und Märkten besser diversifizierte Remy Cointreau mit Sicherheit das geringere Risiko, weil in der nächsten Krise Smallcaps überdurchschnittlich stark ausverkauft werden und schwieriger an Kredite ihrer unter Umständen ebenfalls unter wirtschaftlichem Druck stehenden Bank kommen, während ein Riese wie Remy Cointreau zur Not neue Anleihen ausgeben kann.

 

Diageo kostet ungefähr das gleiche KGV wie die geringer gehebelte, also eigenkapitalstärkere Pernod Ricard. Das ist der Vorteil eines margenstarken Weltmarktführers, dem man ein höheres Kreditrisiko durchgehen lässt als der deutlich kleineren weltweiten Nr. 2 der Branche. Die um den Faktor 3,5 höhere Eigenkapitalrendite wird dabei durch das um den Faktor 3,5 höhere KBV ausgeglichen. Der Markt bewertet die Kurse so, dass für den Käufer einer Aktie in beiden Fällen eine jeweils ähnlich hohe Renditeerwartung besteht. Denn dieser bekommt schließlich nicht die Eigenkapitalrendite als solche, sondern stattdessen die Eigenkapitalrendite geteilt durch das KBV (was auf das Gleiche hinausläuft wie 100/KGV).

 

Es kommt auf das Verhältnis der Zahlen zueinander an, nicht auf eine einzelne Zahl. Vor allem in Grenzbereichen sind die Auswirkungen von Änderungen nicht linear: Ob ein Unternehmen 80% Eigenkapital hat oder 100%, ist vernachlässigbar, während der Unterschied zwischen 20% und 40% Eigenkapital einen zusätzlichen Kredithebel von 2 bedeutet. Das sollte sich dann in der Eigenkapitalrendite und im KGV auch entsprechend bemerkbar machen, denn bei einer mehr oder weniger gleich großernErtragsstärke kauft man in der Tat das kleinere Risiko.

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Ich achte generell auf Kennzahlen. Das KGV ist eine sehr wichtige Kennzahl, aber wie schon gesagt meines Erachtens nicht DIE einzige. Profitabilität/Ertragsstärke, Wachstum, Konjunktur(un)abhängigkeit, Preissetzungsmacht (=Inflationsschutz) etc. sind mir ebenfalls sehr wichtig. Du betrachtest jedes Unternehmen allein für sich und die übrigen (relevanten) Branchenvertreter sind Dir egal?

Zumindest relativ egal, ja. Es gibt zweifellos besondere Situationen, in denen man die Konkurrenzlage beachten sollte. Im Regelfall halte ich dies aber für nicht zielführend. Übrigens betrachte ich nicht nur das KGV, sondern ähnlich wie Du es unten beschreibst ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren - nur dass wir bei der Bewertung der EKQ offenbar Differenzen haben.

 

Was ist, wenn ein Wettbewerber (eine Billigmarke einführt und) einen Preiskrieg mit Schloss Wachenheim anzettelt?

Nun, Sekt ist ja nicht gerade eine neue Erfindung. Ein möglicher neuer Konkurrent, wie Du ihn konstruierst, hätte daher schon seit Jahrzehnten einsteigen können - es aber offenbar nicht getan - oder aber er hat der SW nicht schaden können. Ich sehe keine Veränderungen, die es plötzlich attraktiver für neue Konkurrenz, und damit gefährlicher für die SW, werden lässt - Du denn? Grundsätzlich finde ich Sorge vor Konkurrenz bei einem Unternehmen, das sich voll im Konkurrenzkampf befindet - und behauptet(!) - weniger angebracht als bei einem Unternhemen, das sich der Konkurrenz bislang aufgrund eiens vermeintlichen Premium-Status entziehen kann; denn dieser kann verloren gehen.

 

Wie groß ist eigentlich die Verhandlungsmacht von Schloss Wachenheim gegenüber dem Einzelhandel?

Da bin ich ganz pragmatisch: Offensichtlich groß genug. :thumbsup:

 

 

Wichtig ist mir, dass das Unternehmen ausreichend kreditwürdig ist, um günstig genug Fremdkapital in ausreichender Menge aufzunehmen. Dann von mir aus mit einer EKQ von 90 oder auch von -90 (auch wenn es bei letzterem wohl ziemlich unwahrscheinlich würde...). Aber wenn die EKQ -90 beträgt, die Finanzierung langfristig geklärt ist und ein Top-Geschäftsmodell mit brillanten Gewinnen besteht: Warum nicht?

Das Eigenkapital konnte Dir bisher gar nicht hoch genug sein und nun ist plötzlich auch ein negatives Eigenkapital okay?

Oben vermutest Du, dass ich nur das KGV betrachte und nun wunderst Du Dich, dass mich ein negatives EK nicht stört? Das wäre dann doch eigentlich nur logisch...

Es ist so: Ich halte ein hohes EK für gut, auch ein steigendes EK gefällt mir prinzipiell. Aber nur weil, das EK mir nicht passt, heißt das nicht, dass andere Faktoren nicht dazu führen könnten, dass eine Aktie dennoch attraktiv ist. Aktuelles Beispiel: Albis Leasing. Dort gibt es leider kaum Eigenkapital, aber die Gewinne gehen gerade dermaßen durch die Decke, dass sich das bald ändern wird. Die Aktie halte ich daher für sehr attraktiv.

 

Wow, das finde ich krass. Wieso würdest Du zu Unternehmen B gehen? Bei A bekommst Du doch ein deutlich geringeres Insolvenzrisiko...

Das von Dir aufgeführte Beispiel mit jeweils gleich hohen KGVs wird es real wohl so nicht geben, weil der Markt Eigenkapital eben als geringeres Risiko bewertet. Das KGV des defensiveren Unternehmens wird vielmehr höher sein.

Und dennoch sagst Du, dass das defensivere Unternehmen eigentlich nicht zu bevorzugen wäre? Für mich ist das ein Widerspruch.

 

 

Es kommt auf das Verhältnis der Zahlen zueinander an, nicht auf eine einzelne Zahl. Vor allem in Grenzbereichen sind die Auswirkungen von Änderungen nicht linear: Ob ein Unternehmen 80% Eigenkapital hat oder 100%, ist vernachlässigbar, während der Unterschied zwischen 20% und 40% Eigenkapital einen zusätzlichen Kredithebel von 2 bedeutet.

 

Hier stimme ich Dir voll zu, aber möchte ergänzen: Auch bei einem 80%-EK kann Schuldentilgung noch attraktiv sein: Nicht weil die Aktie mit einer größeren EKQ wesentlich besser bewertet würde, sondern einfach weil sich bei einem hohen Zinssatz eine ordentliche, sichere (v.IR) Rendite ergibt.

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Hallo hanseatischer Feldherr! 00000806.gif

 

Es gibt zweifellos besondere Situationen, in denen man die Konkurrenzlage beachten sollte. Im Regelfall halte ich dies aber für nicht zielführend. Übrigens betrachte ich nicht nur das KGV, sondern ähnlich wie Du es unten beschreibst ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren - nur dass wir bei der Bewertung der EKQ offenbar Differenzen haben.

Ich kann Dich nicht dazu zwingen, das Branchenumfeld eines Unternehmens zu beobachten. Empfehlen würde ich es Dir aber. Du brauchst die Wettbewerber "Deiner" Unternehmen ja nicht so intensiv zu beobachten (etwa ausführliches Lesen der Geschäftsberichte) wie Du es bei Deinen selbst machen würdest/solltest. Wichtige Unternehmensentwicklungen (etwa Einführung neuer Produkte oder die Übernahme eines Konkurrenten) sollte man allerdings im Auge behalten

 

Nun, Sekt ist ja nicht gerade eine neue Erfindung. Ein möglicher neuer Konkurrent, wie Du ihn konstruierst, hätte daher schon seit Jahrzehnten einsteigen können - es aber offenbar nicht getan - oder aber er hat der SW nicht schaden können. Ich sehe keine Veränderungen, die es plötzlich attraktiver für neue Konkurrenz, und damit gefährlicher für die SW, werden lässt - Du denn? Grundsätzlich finde ich Sorge vor Konkurrenz bei einem Unternehmen, das sich voll im Konkurrenzkampf befindet - und behauptet(!) - weniger angebracht als bei einem Unternhemen, das sich der Konkurrenz bislang aufgrund eines vermeintlichen Premium-Status entziehen kann; denn dieser kann verloren gehen.

Die mögliche Einführung einer neuen Billigmarke und die eventuelle Anzettelung eines Preiskrieges waren eher als theoretisches Beispiel gedacht (s. letzter Absatz). Ja, ein Premiumstatus kann verloren gehen. Deswegen muss man Marken und deren Image pflegen. Hierzu verweise ich auf einen etspr. Gastbeitrag von mir in Onassis´ Blog. Dafür haben, wie schon in diesem Thread erwähnt von mir, Premiumanbieter eine größere Preissetzungsmacht als Billigheimer.

 

Wenn Unternehmen B mit der niedrigeren Eigenkapitalquote eine (deutlich) höhere Eigenkapitalrendite als Unternehmen A erwirtschaftet und/oder zu einem (wesentlich) günstigeren KBV zu haben ist, würde ich mich ganz klar für Unternehmen B entscheiden (vorausgesetzt, es handelt sich um ein nicht (zu) zyklisches Unternehmen).

Wow, das finde ich krass. Wieso würdest Du zu Unternehmen B gehen? Bei A bekommst Du doch ein deutlich geringeres Insolvenzrisiko...

Das von Dir aufgeführte Beispiel mit jeweils gleich hohen KGVs wird es real wohl so nicht geben, weil der Markt Eigenkapital eben als geringeres Risiko bewertet. Das KGV des defensiveren Unternehmens wird vielmehr höher sein.

Und dennoch sagst Du, dass das defensivere Unternehmen eigentlich nicht zu bevorzugen wäre? Für mich ist das ein Widerspruch.

Bei der Berücksichtigung der Kennzahlen reden wir anscheinend aneinander vorbei. Wenn das defensive Unternehmen genauso profitabel ist wie das riskante oder zumindest nur etwas weniger rentabel, dann nehme ich natürlich das defensive. Ist das riskante(re) Unternehmen allerdings wesentlich profitabler als das defensive(re), entscheide ich mich für ersteres. Eine ähnliche Diskussion führe ich übrigens gerade im Thread zu IBM.

 

Auch bei einem 80%-EK kann Schuldentilgung noch attraktiv sein: Nicht weil die Aktie mit einer größeren EKQ wesentlich besser bewertet würde, sondern einfach weil sich bei einem hohen Zinssatz eine ordentliche, sichere (v.IR) Rendite ergibt..

Das ist theoretisch richtig. Aber praktisch wird es wohl nicht passieren, dass bei einem Unternehmen mit 80% Eigenkapital die Fremdkapitalkosten auch nur ansatzweise so hoch sind wie die Gesamtkapitalrendite. Schließlich haben Kreditgeber wenig(er) Risiko, wenn dermaßen viel haftendes Eigenkapital zwischen ihnen und einer möglichen Insolvenz liegt.

 

Grüße von einem rheinischen Jecken! 00000781.gif

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ImperatoM

Heute grüße ich mal insbesondere die Braunschweiger Jecken, deren Karneval dieses Jahr ja ein ziemlicher Mist ist. Rheinische Necken und alle anderen seien aber ebenfalls gegrüßt!

 

Zur SW: Es gab heute die Halbjahreszahlen zum 31.12.

Insgesamt relativ langweilige Zahlen - wie man es für einen Genussmittelkonzern in ruhigen Phasen erwarten kann. Kein Jubel bricht aus, aber es gibt auch keinen Anass zur Trauer. Und das wichtigste: Die Aktie bleibt sehr günstig.

 

Schlechte Nachrichten:

- Die Verkaufszahlen gehen zurück

- Der Halbjahresüberschuss geht zurück

 

Gute Nachrichten:

- Nach den verkorksten Q1-Zahlen war bereits klar, dass das HJ nicht so klasse würde - das Q2 für sich betrachtet war jedoch gewinnmäßig leicht besser als das Q2 im Vorjahr -> positiver Trend

- Zuversichtlicher Ausblick unterstützt den positiven Trend

- Bereits 1,02 Euro EPS zum Halbjahr, zum Jahresende wird also wieder etwa ein 10er-KGV stehen. Damit ist die SW für Käufer nach den HJ-Zahlen wieder deutlich attraktiver geworden (Wegfall des Gewinnrisikos, das nach den Q1-Zahlen aufkam)

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM

Längere Zeit dümpelte die SW etwas vor sich hin, weil keine interessanten News kamen (typisch für die Somemrmonate bei der SW).

 

Heute wurden die Jahresergebnisse (Ende im Juni) verkündet - mit einer gelungenen Überraschung! Im Q4 erzielte man überraschend hohe Umsätze und machte einen ordentlichen Gewinn (für die Sommermonate ist Plusminus null typisch). So übertraf man nun die Jahreserwartungen und möchte die Dividende von 34 auf nun 40 Cent anheben.

 

Insbesondere der Markt mit alkoholfreien Kinderfeiergetränken boomt.

 

P.S.: Das EPS liegt mit 1,29 unterhalb des Vorjahres, aber über den letzten Erwartungen. Das KGV beträgt aktuell nur knapp 10. Die Umsätze sanken insgesamt, zogen in Q4 aber deutlich an. Etwa ein Drittel der Finanzverbindlichkeiten konnten abgebaut werden.

 

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ImperatoM

Da manch einer bei Wachenheim ja nur an Faber denkt, hier mal ein Bericht über die Qualitätsprodukte Wachenheims:

 

http://www.about-drinks.com/schloss-wachenheim-editions-sekte-holen-fuenf-goldmedaillen/

 

Die großen Umsätze holt man mit mit der Einstiegsmarke, aber wer etwas richtig Edles bekommen möchte, kann das offenbar ebenfalls bei Wachenheim bekommen.

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Schildkröte

@ ImperatoM:

 

Danke für den Link! thumbsup.gif Folgender Satz fiel mir auf:

 

Die Sektspezialitäten von Schloss Wachenheim, die nur in limitierter Edition vor Ort und Online unter www.schloss-wachenheim.de erhältlich sind, werden im traditionellen Flaschengärverfahren erzeugt.
Quelle: http://www.about-drinks.com/schloss-wachenheim-editions-sekte-holen-fuenf-goldmedaillen/

 

Fläschengärung hört sich gut an. Aber wenn diese Sektspezialitäten nur im Werksladen und online vertrieben werden, wie will man diese dann einem breiten Publikum anbieten? Oder will man diese gar keinem breiten Publikum anbieten? Dann dürfte sich der Anteil am Gesamtergebnis jedoch (auch weiterhin) in Grenzen halten.

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ImperatoM

Fläschengärung hört sich gut an. Aber wenn diese Sektspezialitäten nur im Werksladen und online vertrieben werden, wie will man diese dann einem breiten Publikum anbieten? Oder will man diese gar keinem breiten Publikum anbieten? Dann dürfte sich der Anteil am Gesamtergebnis jedoch (auch weiterhin) in Grenzen halten.

 

Grundsätzlich ist ein Online-Vertrieb heutzutage doch keine deutliche Einschränkung. Ich selbst stehe zwar mehr auf Kaffee als auf Sekt, aber meine Kaffeebohnen bestelle ich auch online, weil es so etwas feines nicht im Supermarkt gibt. Wieso sollte ein Sektliebhaber anders handeln?

 

Zwar sind Liebhaber als Zielgruppe nicht besonders große Umsatzbringer, aber die Rendite dürfte dafür umso besser sein. Meine Kaffeebohnen kosten jedenfalls deutlich mehr als die im Supermarkt ;)

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ImperatoM

Im aktuell erschienenen GB gibt es übrigens deutliche Hinweise auf eine abnehmende EKQ, so wie Du es Dir gewünscht hast :thumbsup:

 

Meine Spekulationen, dass die hohe EKQ zu Aktienrückkäufen oder Auslandsinvestitionen verwendet werden könnten, werden sich eher nicht erfüllen (für letzteres besteht eine Chance). Stattdessen wurde die Dividende deutlich erhöht (von 34 auf 40 Cent; Div-Rendite jetzt weider bei 3%). Und es finden interessante Investitionen statt:

 

Daneben planen wir im Geschäftsjahr 2015/16 weitere Investitionen – insgesamt rund EUR 12 Mio. – mit dem

Ziel, Qualität und Effizienz der Produktion dadurch zu optimieren. Im Mittelpunkt steht in Deutschland die

Neuanschaffung einer Abfüllanlage am Standort Trier, die die Effizienz unserer Füllprozesse bei höchster

hygienischer Sicherheit deutlich verbessert und darüber hinaus unsere Flexibilität zur Anpassung an sich

ändernde Marktbedingungen erhöht. Darüber hinaus werden wir auch am Standort Tournan-en-Brie/Frankreich

in eine neue Abfüllanlage investieren, mit deren Errichtung wir im laufenden Geschäftsjahr beginnen

werden. Schließlich sind wir auch für den weiteren Kauf von Marken und Unternehmen offen, sofern dies in

die Gesamtstrategie der Unternehmensgruppe passt.

 

Man setzt also auf Effizienzsteigerungen und evtl. auf Zukäufe falls sich entsprechende Chancen bieten.

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ImperatoM

Neue Zahlen der SW!

 

Zum 1. Quartal (Jul-Sep): 0,23€ EPS (nach 0,09 im VJ) sind eine deutliche Steigerung. Nun steht das immer außergewöhnlich starke Weihnachtsquartal bevor. Für das Gesamtjahr dürften 1,50 EPS nicht unwahrscheinlich werden, womit genau ein 10er-KGV erreicht würde. Nächste Woche gibt es oben drauf auch nochmal 40 Cent Dividende.

 

Charttechnisch steht der Kurs mit 15,05 gerade unmittelbar unter dem Allzeithoch.

 

Wenn Weihnachten nicht gerade ausfällt, könnte 2016 ein ziemlich schöens Jahr werden für die SW, da ja auch die neuen Produktionsanlagen Kostenvorteile mit sich bringen sollen. Ich bleibe jedenfalls an Bord.

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ImperatoM

Nächste Woche gibt es oben drauf auch nochmal 40 Cent Dividende.

Charttechnisch steht der Kurs mit 15,05 gerade unmittelbar unter dem Allzeithoch.

 

Nicht übel: Die Dividendenzahlung hat den Höhenflug nicht unterbrochen, das alte Allzeithoch ist geknackt. Mal schauen, wie weit es den Kurs jetzt noch nach oben treibt. Der 1-JAhres-Chart lässt einiges hoffen. Fundamental ist die Aktie ebenfalls günstig. Keine schlechte Mischung...

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castel

P.S.: Gibt es eigentlich gar keine Mitaktionäre hier?

 

 

Ich hatte mir die Aktie (und diesen Thread) vor ein paar Monaten aus heimatlichem Interesse mal angesehen. Bin aber nicht investiert, da ich noch nicht in Sachen Einzelaktien aktiv bin. Mir fehlt die Marktkenntnis um das Unternehmen sicher bewerten zu können und inwiefern es besser aufgestellt ist als die Konkurrenz, die in Trier ja mit Herres Sekt gleich am anderen Ende der Stadt sitzt.

 

 

Gerade als ich mir die Kennzahlen auf der Unternehmensseite angesehen habe, ist mir dieser Passus aufgefallen:

"Am 19. November 2015 hat die Hauptversammlung die Gesellschaft ermächtigt, bis zum 18. November 2020 einmal oder mehrfach über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots eigene Stückaktien (Stammaktien) zu bestimmten Konditionen zu erwerben. Die Gesellschaft darf aufgrund dieser Ermächtigung eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von bis zu insgesamt 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung oder – falls dieser Wert geringer ist – des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals erwerben. Weitere Einzelheiten enthält der Ermächtigungsbeschluss vom 19. November 2015. Von der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien wurde bislang kein Gebrauch gemacht." (vgl. http://www.schloss-wachenheim.com/cms/grundkapital_und_kapitalmassnahmen-1006.html)

 

Im Prinzip hat man damit ja den Weg für ein Aktien-Rückkauf-Programm frei gemacht. Wie ist das mit der (direkt darüber stehenden) Ermächtigung zur Ausgabe neuer Aktien zu bewerten?

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ImperatoM

[/i]Im Prinzip hat man damit ja den Weg für ein Aktien-Rückkauf-Programm frei gemacht. Wie ist das mit der (direkt darüber stehenden) Ermächtigung zur Ausgabe neuer Aktien zu bewerten?

 

In den letzten Jahren hat die SW keine überraschenden Aktionen mit ihren Aktionären gestartet und ich erwarte das daher auch nicht in Zukunft. Schon immer hat man sich aber Handlungsspielräume gesichert. Das ist sicherlich sinnvoll, um im Fall der Fälle nicht erst auf eine HV warten zu müssen. Ähnliche Risikovorsorge betreiben viele Unternehmen. Ich würde meinen Blick daher eher auf die tatsächlichen Erfahrungen und von der AG angekündigten Pläne als auf solche Reservemechanismen richten.

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Kolle

P.S.: Gibt es eigentlich gar keine Mitaktionäre hier?.

 

Doch, ich !;)

 

Bin derzeit in einer passiven Phase was Aktien betrifft. Die Hälfte meiner SWA liegt noch in meinem 2008-Alt-Depot mit ( für mich ) regionalen Unternehmen, die andere Hälfte hatte ich wieder zurückgekauft nachdem ich die Anzahl kurz zuvor auf Grund einer negativen Meldung halbiert hatte.

 

Im Moment setze ich andere Prioritäten, aber in zwei Jahren bin ich damit durch und vielleicht vergrößere ich dann meinen Aktienbestand wieder. Die Gewichtung mit SWA ist aber schon jetzt hoch, so dass ich meinen Bestand erst einmal mit anderen Unternehmen diversifiziere. Wenn überhaupt.

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ImperatoM

Zum 1. Quartal (Jul-Sep): 0,23€ EPS (nach 0,09 im VJ) sind eine deutliche Steigerung. Nun steht das immer außergewöhnlich starke Weihnachtsquartal bevor. Für das Gesamtjahr dürften 1,50 EPS nicht unwahrscheinlich werden, womit genau ein 10er-KGV erreicht würde. [...]

Wenn Weihnachten nicht gerade ausfällt, könnte 2016 ein ziemlich schöens Jahr werden für die SW, da ja auch die neuen Produktionsanlagen Kostenvorteile mit sich bringen sollen. Ich bleibe jedenfalls an Bord.

 

Leider scheint das Weihnachtsgeschäft doch unerwartet mau ausgefallen zu sein, heute erschien der Q2-Bericht. Auch bereinigt um die positiven Sondereffekte des Vorjahres (Grundstücksverkäufe) sinkt der Q2-Gewinn. Da Q2 das wesentliche Gewinnquartal bei der SW ist, ist damit auch meine Jahresprognose (s.o.) nicht mehr haltbar. Für wahrscheinlich halte ich nun ein EPS von 0,90 bis 1 Euro. Zum Aktienkurs von über 14 Euro ist die SW damit aber nicht mehr sonderlich attraktiv, so dass ich mein Engegement neu bewertet habe und heute morgen die Aktien abgestoßen habe.

 

Nach fast 3 Jahren konnte ich so einen schönen Batzen an Kursgewinnen (zzgl. Dividenden) mitnehmen. In dieser Zeit schätzte ich die SW sehr für die stets unaufgeregte, solide Geschäftstätigkeit, bei der man abseits der Quartalsberichte stressfreier Zuschauer bleiben kann. Insofern hoffe ich durchaus, später einmal zu günstigeren Kursen zurückkehren zu können. Persönliches Kursziel Ende 2016: 11 Euro.

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Schildkröte

Bisher hast Du bei dieser Aktie das KBV hervorgehoben und nun das KGV? ;)

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ImperatoM

Mh....? Das KGV ist fast immer meine ganz zentrale Kennziffer. In meinem Verkaufsbeitrag habe ich ja sogar meine KGV-Schätzung zitiert. Und auch im allerersten Beitrag des Threads spreche ich bereits vom KGV, nicht vom KBV.

 

In Beitrag 103 (S. 6) sage ich sogar ausdrücklich:

"Entscheidend aus Aktionärssicht ist das KGV (außer wenn das EK größer als der Kurswert ist, dann würde ich insbesondere das KBV mit einbeziehen, aber das nur am Rande)".

 

Mir scheint, da bringst Du etwas durcheinander ;)

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