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ceekay74

Finanzplanung im Ruhestand

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ceekay74

Nach dem Thread zur "Asset Allokation im Ruhestand" beschäftigt mich aktuell die konkrete Finanzplanung für den Ruhestand und hier insbesondere die Planungsparameter

 

- Restlebenserwartung

- Inflation

- Steuern im Ruhestand

 

sowie deren mannigfaltige Wechselwirkungen.

 

Für angehende (Früh-) Ruheständler mit geplantem bzw. notwendigem Kapitalverzehr aufgrund begrenzter laufender Einkünfte - vulgo Versorgungslücke - bietet sich bei der Finanzplanung eine Szenarioanalyse an. Aufgrund guter (rein subjektiver) Erfahrungen mit einer Mischung aus Trendprojektion und "leicht optimistischem Worst-Case-Szenario" lege ich diese meiner persönlichen Finanzplanung zugrunde.

 

Restlebenserwartung

Ausgehend von den "Periodensterbetafeln für Deutschland 2009/2011" und dem ungebrochenen Trend der steigenden Lebenserwartung, plane ich mit einer Restlebensdauer gemäß Sterbetafel plus 5 bzw. 10 Jahre.

 

 

Inflation

 

Bei der Berücksichtigung der Inflation ist m.M.n. eine Differenzierung zwischen allgemeiner Preissteigerung (VPI) und Steigerung der KV-/PV-Beiträge sinnvoll.

 

Ein Blick in die "Langen Reihen ab 1948" und die "Turnusmäßige Überarbeitung des Verbraucherpreisindex 2013" zeigen je nach Betrachtungszeitraum eine Steigerung der deutschen Verbraucherpreise um 2,0 bis 2,5%. Für meine Planung unterstelle ich 2,5% bzw. 3,5% Inflation.

 

Bei der privaten KV/PV habe ich neben eigenen Erfahrungen aus den letzten 15 Jahren (4,6% p.a. plus Erhöhung SB, allerdings sehr niedrige Ausgangsbasis) nur wenig brauchbares Datenmaterial gefunden. Die "IGES Studie zum Wettbewerb in der Privaten Krankenversicherung" nennt Steigerungsraten zwischen 3,9% und 5,3%, aus Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) wurde ein jahresdurchschnittlicher Anstieg um 10,1% ermittelt.

 

Für die Trendprojektion unterstelle ich 4,5% und für das optimistische Worst-Case-Szenario 5,0% Steigerung in der PKV/PPV.

 

Gesetzlich Versicherte finden bei Wikipedia Angaben zur Entwicklung von PV- und KV-Beitragssatz und der Beitragsbemessungsgrenze für ihre eigene Planung.

 

 

Steuern im Ruhestand

In meiner Planung rechne ich mit dem Einkommensteuertarif 2013 (§32a EStG) und damit tenenziell zu hoch, da auch zukünftig mit Erhöhungen des Grundfreibetrages zu rechnen sein sollte.

 

 

 

Wer sich mit seiner persönlichen Finanzplanung im Ruhestand beschäftigen möchte, findet den RuhestandsPlaner eventuell hilfreich:

 

RuP_v2.xls

 

[mod]Edit: Aktualisierte Fassung RuP V5 (2021/22) hier![/mod]

 

Welche Eingaben benötigt der RuP (Eingabefelder sind grau markiert und mit einigen Hinweisen versehen)?

- Kapitalstock zu Beginn des Ruhestandes und die (mit der eigenen Asset Allokation erzielbare) durchschnittliche Renditeerwartung

- Anspruch von bis zu vier RV bei Beginn der Rentenzahlung, ggfs. vereinbarte Dynamik bzw. Erhöhung bei GRV, steuerpflichtiger (Ertrags-) Anteil

- Beitrag zur PKV und PPV und erwartete jährliche Steigerung

- Beitragsatz zur GKV und GPV, Beitragsbemessungsgrenze sowie jeweils die erwartete Steigerung

- Angaben zur KiSt und zum Splittingverfahren

- anfängliche monatliche Entnahme nach Steuern und KV/PV sowie die gewünschte Dynamik als Inflationsausgleich

 

Was/Wie (er-)rechnet der RuP?

- Der Kapitalertrag errechnet sich aus (Guthaben Jahresanfang - Entnahme x 0,5) x Rendite

- Bis zu vier RV x Erhöhung p.a.

- (PKV + PPV) x Erhöhung p.a.

- (GKV + GPV) x Erhöhung p.a. x Beitragssatz x (Kapitalertrag + GRV + PRV), maximal jedoch BBG x Erhöhung p.a.

- Das zu versteuernde Einkommen berücksichtigt alle Erträge inkl. des steuerpflichtigen Ertragsanteils der Renten nach §22 EStG und der KiSt des Vorjahres

- ESt. mit/ohne Splitting-Verfahren nach §32a EStG

- 5,5% SolZ plus ggfs. 8% oder 9% KiSt auf die EkSt

- Guthaben Jahresende als Ergebnis der vorstehenden Berechnungen

 

Was kann der RuP nicht?

- Günstigerprüfung Kapitalerträge (It's not a bug, it's a feature!)

- korrekte Steuerberechnung oberhalb der Progressionsstufe II

- Die GKV- und GPV-Beiträge von Pflichtversicherten in der KVdR berechnen (!)

- Den Zuschuss des Rentenversicherungsträgers zur KV von freiwilligen Mitgliedern der GKV und zur PKV berechnen

 

 

Disclaimer: Der RuP erhebt keinerlei Anspruch auf Fehlerfreiheit und die Ergebnisse sind daher gans und gar ohne Gewähr.

 

 

Obwohl das Ergebnis meiner Finanzplanung für den in immer weitere (?!) Ferne rückenden Ruhestand bereits ernüchternd genug und mir auch die Problematik der Fortschreibung vergangener Trends bewusst ist, wäre ich an Einschätzungen und konstruktiver Kritik bzgl. der Prämissen und Parameter sowie den Planungen anderer Foristi sehr interessiert.

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CHX

Schöner Thread :thumbsup:

 

Ggf. könntest du direkt im RuP noch Hinweise zu den Eintragungen geben, die vorgenommen werden müssen - ergo "idiotensicher" gestalten (wie z.B. für mich)... ;)

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Mir fallen spontan folgende Punkte ein, an die man denken sollte, die aber wohl nicht in dem Spreadsheet erfassbar sind:

 

Bei der PKV werden jetzt Altersrückstellungen gebildet; daher ist die Steigerungsrate in jungen Jahren (hoffentlich) kein absoluter Indikator für die Entwicklung im Rentenalter.

 

Ertragsraten, die man in fitten Jahren erwirtschaftet, können sich deutlich abschwächen, wenn man im Alter konservativer anlegt oder die Anlage gar einem Dritten überlassen muss.

 

Grundsätzlich sehe ich eine große Unbekannte in regulatorischen Änderungen: Bürgerversicherung, Vermögenssteuer/abgabe, Abgeltungssteuersatzerhöhung, etc. usw.

 

Kurz: Vorhersagen sind immer schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.

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Fondsanleger1966

Hallo Ceekay,

 

schönes Tool! Es bringt die wichtigsten Größen anschaulich auf den Punkt.

 

In den beschriebenen Annahmen sind allerdings einige dicke Bugs drin.

 

Das größte dürfte die Kalkulation der verbleibenden Lebenserwartung sein. Die Verwendung von Periodensterbetafeln ist dafür nicht sachgemäß, weil sie für andere Zwecke gedacht ist. Geeignet sind (Schätzungen für) Generationensterbetafeln mit ausreichend hohen Zuschlägen für den medizinischen Fortschritt.

 

Auch diese gelten nur für den Durchschnitt eines *typischen* Kollektiv. Bereits die erhöhte Lebenswahrscheinlichkeit bestimmter Berufe/Lebensumstände macht sie zur Makulatur.

 

Bei einem Akademiker würde ich mindestens die Sterbetafeln der privaten Rentenversicherungen für den Erwartungswert ansetzen, wenn es nicht nachhaltige Hinweise auf individuell erhöhte Risikofaktoren gibt (z.B. Eltern + Großeltern früh gestorben o.ä.). Und zumindest für ein Alternativszenario einen ausreichend großen Zuschlag auf diesen Erwartungswert, weil man ja auch älter werden kann als der Durchschnitt der Peer Group. Also z.B. die +5 oder +10 Jahre.

 

I.d.R. wird dadurch ein Entnahmeplan zu teuer. Zumindest die laufenden Ausgaben sollten über Rentenversicherungen abgedeckt werden.

 

5% für den Anstieg der PKV-Prämien sind für ein mittleres Szenario okay. Das untere Szenario sollte allerdings deutlich darüber liegen, falls man in einem Tarif steckt, der von einer überdurchschnittlichen Entwicklung betroffen ist.

 

Bei der restlichen Inflationsrate kommt es stark auf die individuellen Lebensverhältnisse an. Bei einem Eigenheim auf dem Land (Auto -> Benzin!) mit hohen Energiekosten und Warmwasser über Strom hat die Entwicklung der Energiekosten einen starken Einfluss auf die persönliche Geldentwertung. Zudem fallen im Alter oft auch die Anschaffungen mit sinkendem Preistrend weitgehend weg, weil man alles Nötige schon hat. Das erhöht die persönliche Inflationsrate ggü. dem Bevölkerungsdurchschnitt. Bleibt noch die Ernährung mit eher überdurchschnittlichem Preistrend für gesunde Nahrungsmittel, wobei ältere Leute eher dazu neigen, weniger zu essen. Vielleicht gleicht sich das aus. Für ein mittleres Szenario würde ich unter diesen Bedingungen insgesamt betrachtet eher 3,5% p.a. für die restliche Inflationsrate ansetzen. Im unteren Szenario ca. 1,0-1,5% p.a. mehr.

 

Bei einer gemieteten Wohnung mit Niedrigenergiestandard außerhalb der Top-Standorte, aber innerhalb eines städtischen Versorgunsgbereiches (Einkaufsmöglichkeiten, ÖPNV, kein Auto nötig) sieht es anders aus. Da könnten die historischen 2,7% p.a. seit den 1950er Jahren für das mittlere Szenario passen (oder vielleicht aucht die angesetzten 2,5% p.a.).

 

Generell würde ich dazu raten, sich weitere besondere Faktoren bei den Ausgaben anzusehen. Wie sieht es mit den im Alter eher steigenden Gesundheitskosten aus, die außerhalb der GKV-Versorgung anfallen? Sind die im PKV-Tarif abgedeckt? Braucht man ab ca. 65/70 Jahren verstärkte Hilfen im Haushalt und im Garten oder sogar Pflegepersonal? Oder ist man noch fit genug oder kann sich als Ehepaar gegenseitig unterstützen (ein Beispiel: der (Früh-)Demente schafft den schweren Teil der Hausarbeit und die Gartenarbeit unter Anleitung körperlich noch gut, der andere Partner ist zwar körperlich eingeschränkt, aber geistig noch völlig klar). Usw.

 

Ähnlich wichtig ist es, sich zu überlegen, wodurch man ggf. Einsparungen erreichen und/oder Einnahmen erzielen kann.

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boll

Hallo ceekay74,

 

wie gewohnt erstklassig aufbereitet und dargestellt!

 

Ich habe mir vergangenen Winter ähnliche Überlegungen gemacht, mich aber letztendlich davor gescheut, meine Gedanken hier öffentlich zu machen - insbesondere, weil der Rechner nicht finalisiert wurde :blushing:. Manche Ergebnisse daraus sind dann doch über Umwege hier gelandet, z.B. in den AV-Richtlinien.

 

In meinem Modell starte ich mit dem aktuellem Bruttojahreseinkommen (Arbeitnehmer), wovon Sozialbeiträge und Lohnsteuer + Soli + ggf. Reli abgezogen. Oben drauf kann man Werbungskosten und Sonderausgaben (wobei Altersvorsorgeaufwendungen und sonstige Vorsorgeaufwendungen automatisch berechnet werden) usw. angeben, so dass man ein Nettogehalt nach Einkommenssteuer erhält. Aufwendungen zur bAV bzw. zu Riester werden entsprechend berücksichtigt ("echte" Förderquoten nach ESt werden auch kalkuliert).

Das Jahresnetto abzgl. aller Ausgaben (fix, variabel, kalkulatorische) gibt einen Indiz auf eine mögliche Sparrate zur Vermögensbildung, so der Gedanke dahinter.

 

Eingeflossen sind auch Schnitzels bAV-Kalkulator und Riesterrechner, welche ich z.B. um die Steuerformel 2012 aktualisiert hatte.

 

Als besondere Konservativität habe ich mir für die Rente aus der GRV einen Demografie-Faktor kreiert. Wichtige Eingangsgröße ist dabei der Altenquotient (AQ). Wenn der AQ heute ca. 34% beträgt und dieser bis zu meinem Renteneintritt auf 56% steigt, können die Renten nicht gleich hoch sein wie heute, wenn der RV-Betragssatz und/oder die Beitragszahler konstant bleiben. Daher geht das Modell davon aus, dass der (aktuelle) Rentenwert bzw. die resultierende Brutto-Rente um den Demografie-Faktor (=34% / 56% = 61%) bereinigt werden müssen. Da davon auszugehen ist, dass der AQ im Laufe der Rentenzeit weiter steigt (z.B. auf 60%), geht damit auch eine Rentenkürzung einher, auch wenn das Renteneintrittsalter steigen sollte.

 

Das Ergebnis hat mich dann vom Hocker gerissen, soll heißen, selbst Beschäftigte um oder über der BBG werden kaum eine Netto-Rente (die in der Vollversion auch berechnet werden kann; Steuerformel 2012) erwarten können, von der man auskömmlich den Ruhestand genießen kann...

Demografiefaktor.xlsx

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BondWurzel

Die Rahmenbedingungen können sich auch jährlich verändern, was Grundfreibetrag, Renteneintrittsalter und Steuersätze angeht. Die Lebenserwartung kann individuell deutlich niedriger, aber auch deutlich höher sein als die gängigen Durchschnittswerte. Mit fortschreitendem Alter können jedoch auch erhebliche Kostenfaktoren fortfallen, da die Vitalität auf jeden Fall nachlässt bist hin zur Führerscheinabgabe. Bei der KV sollte man auf keinen Fall sparen, den Zähne und andere künstliche Körperteile können teuer werden bzw. auch besondere Medikamente. Für die Jüngeren leuchtet ja auch mal am Horizont ein möglicher Neuanfang in Form einer Währungsreform.

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Fondsanleger1966
Als besondere Konservativität habe ich mir für die Rente aus der GRV einen Demografie-Faktor kreiert. Wichtige Eingangsgröße ist dabei der Altenquotient (AQ). Wenn der AQ heute ca. 34% beträgt und dieser bis zu meinem Renteneintritt auf 56% steigt, können die Renten nicht gleich hoch sein wie heute, wenn der RV-Betragssatz und/oder die Beitragszahler konstant bleiben. Daher geht das Modell davon aus, dass der (aktuelle) Rentenwert bzw. die resultierende Brutto-Rente um den Demografie-Faktor (=34% / 56% = 61%) bereinigt werden müssen. Da davon auszugehen ist, dass der AQ im Laufe der Rentenzeit weiter steigt (z.B. auf 60%), geht damit auch eine Rentenkürzung einher, auch wenn das Renteneintrittsalter steigen sollte.

Wobei dieses Modell von einer stationären Wirtschaft ausgeht, bei der die reale Lohnsumme (als Bemessungsgrundlage für die Rentenbeiträge) nicht mehr wächst. Das halte ich schon für ziemlich pessimistisch. Siehe z.B. Bert Rürup "Fette Jahre: Warum Deutschland eine glänzende Zukunft hat".

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Sehr verdienstvoll, ceekay, danke!

 

Mit ähnlichen Überlegungen schlage ich mich schon länger rum. Da ich glaube, dass wir noch eine ganze Weile mit dem Risiko von negativen realen Nachsteuerrenditen leben müssen und daher alle, deren gesetzliche Rentenansprüche nicht dauerhaft die laufenden Ausgaben abdecken, mit Kapitalverzehr rechnen müssen, ist es mE unumgänglich, sich Rechenmodelle dafür zurechtzulegen. Und in jedem Fall mit sehr konservativen Schätzungen der Parameter zu arbeiten, wie du es mit deinem "optimistischen worst-case-Szenario" ja ebenfalls machst.

 

Meine eigene Tabelle sieht allerdings viel chaotischer aus, weil sie ursprünglich ein anderes Ziel verfolgte und ich dann immer wieder irgendwo etwas angestrickt habe. Da sie von einem Dritten praktisch nicht nachvollzogen werden kann, werde ich sie auch nicht hochladen. Meine Fragestellung ist auch etwas anders: ich berechne, welche monatliche Entnahme ich ab dem nächsten Monat vornehmen könnte, wenn ich ab sofort kein Arbeitseinkommen mehr hätte (ich weiss, das geht mit deiner Tabelle auch - aber der Fokus ist halt ein anderer). Die Hauptvariablen sind dabei "geplante Lebenserwartung", "Steuersätze", "Inflationsrate" und "durchschnittlich erzielbare Nominalrendite"; mein Modell ist also wesentlich weniger ausdifferenziert. Es erlaubt aber (ebenso wie deine Tabelle) eine Art Sensitivitätsanalyse hinsichtlich der Annahmen - also Antworten auf Fragen wie "wie empfindlich reagiert mein Modell auf eine Veränderung der Steuersätze / Inflationsrate / Rendite?" Und das ist für mich der entscheidende Nutzen.

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slt63

Ich hab den RuP jetzt nicht angeschaut.

 

Für die Ermittlung der Restlebenserwartung wäre vielleicht das eine Alternative:

 

http://www.medical-t...r-longlife.html

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Schinzilord

Neben so einem Statistikrechner würde ich auf alle Fälle mein näheres Umfeld ((Groß)Eltern, Tanten, Onkel) etc. mit einbeziehen, um dann die Lebenserwartung zu korrigieren.

Bei mir kommt bei dem Rechner 87 Jahre raus, wobei z.B. meine Großeltern deutlich älter wurden.

Dann gibt man da halt noch ein paar Jahre Unsicherheit oben drauf.

Übrigens: Fleischkonsum Lebensalter -0.2 Jahre. Die knapp 3 Monate sind geschenkt!

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slt63
· bearbeitet von slt63

@ Schinzilord

 

Das ist sinnvoll aber u.U. auch schwierig:

Die Generation meiner Mutter (also sie und ihre Geschwister), sind/waren ziemlich langlebig (Ende 80- Mitte 90) und z.T. noch sehr fit.

Bei meinem Vater ist es so, daß keines der Geschwister die 70 erreicht hat.

 

Frage: "nach welcher Linie" kommt man selber?

 

P.S.: und die "gar nicht Trinker" sind richtig gearxxxt. :lol:

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

@ Schinzilord

 

Das ist sinnvoll aber u.U. auch schwierig:

Die Generation meiner Mutter (also sie und ihre Geschwister), sind/waren ziemlich langlebig (Ende 80- Mitte 90) und z.T. noch sehr fit.

Bei meinem Vater ist es so, daß keines der Geschwister die 70 erreicht hat.

in

Frage: "nach welcher Linie" kommt man selber?

Immer mit dem worst case rechnen, also Mutter.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966

Hier die Entwicklung des Mittelwertes der Lebenerwartung 65jähriger nach der amtlichen Periodentafel: http://www.bib-demog...ungen_node.html > "Lebenserwartung" > Link Nr. 2 .

 

Wie man leicht erkennt, steigt dieser Mittelwert seit Jahrzehnten kontinuierlich an. In den vergangenen 20 Jahren z.B. um ca 3,6 Jahre.

 

Wenn sich dieser Trend so fortsetzt, liegt der Mittelwert der Lebenserwartung meines Jahrganges, wenn wir 65 Jahre alt werden (also im Jahr 2031), nicht bei den zuletzt ausgewiesenen 83,6 Jahren, sondern schon bei 87,2 Jahren.

 

Diese bundesdeutschen Mittelwerte schwanken aber allein schon nach dem Bundesland um fast 2 Jahre! http://www.bib-demog...ungen_node.html > "Bundesländervergleich" > Link Nr. 2

 

Noch größer werden die Unterschiede bei Berücksichtigung soziooökonomischer Faktoren. Männliche Akademiker des Jahrganges 1966 mit gutem Einkommen aus Baden-Württemberg dürften da rasch auf einen Mittelwert von an die 90 Jahren kommen. Mittelwert!

 

Damit liegen diese schon auf - oder eventuell sogar über - dem Wert der DAV 2004R, der auch noch Sicherheitsabschläge beinhaltet -> siehe http://www.deutsche-...tle=Sterbetafel

 

Die wenigsten Autofahrer werden ihren Wagen bei einer Fahrt auf der Autobahn nur so voll tanken, dass der Treibstoff mit einer Wahrscheinlichkeit von gerade einmal 50% bis zur nächsten Tankstelle reicht. Auch 60 oder 70% wären ihnen vermutlich zu wenig.

 

Warum sollte man sich dann so etwas im Alter mit seinem Lebensunterhalt antun?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

was sind schon 2-3 Jahre mehr oder weniger...langsam ist auch "das länger Leben" ( also rein formal ) biologisch auch ausgereizt, es kommt ja auch auf die Qualität an und da sollte man bis 50 schon gut gelebt haben....so habe ich es gemacht, die vitalen Jahre bringen auch einen erheblichen höheren Genuß was Reisen, Sport usw angeht, spätestens ab 56/58 merkt man, dass einiges langsamer geht, wenn man gut trainiert ist, ansonsten fängt das schon früher an. Das biologische Alter kann man ja durch Nahrung und Sport etwas steuern.

 

http://diaet.abnehmen-forum.com/biologisches-alter.php

 

Es wirkt natürlich verjüngend, wenn man auf den Euro nicht zu schauen braucht und finanziell unbeschwert durch's Leben wandert.

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Akaman

Die wenigsten Autofahrer werden ihren Wagen bei einer Fahrt auf der Autobahn nur so voll tanken, dass der Treibstoff mit einer Wahrscheinlichkeit von gerade einmal 50% bis zur nächsten Tankstelle reicht. Auch 60 oder 70% wären ihnen vermutlich zu wenig.

 

Warum sollte man sich dann so etwas im Alter mit seinem Lebensunterhalt antun?

 

Deshalb immer schön mit dem worst case rechnen und am Schluss noch eine Sicherheitsmarge einbauen. Der Rest verfällt ja nicht, sondern er geht an die Erben oder einen anderen guten Zweck.

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Nudelesser

Interessanter Faden, dem ich ein langes Leben wünsche. Mich habt Ihr aber noch nicht überzeugt, es selbst mit einem solch extrem langfristigen Prognosemodell zu versuchen. Sehe ein wenig die Gefahr, dass man nach einer Menge Excel Geknödel bei Erkenntnissen (oder besser gesagt Modellaussagen) landet, die man eigentlich schon vorher hatte oder hätte haben können (Renten sinken, Kosten steigen, viel Geld ist besser als wenig...).

 

Frage speziell an die, die sich bereits an solchen Modellen versucht haben: Welche konkreten, für Euch neuen Konsequenzen habt Ihr daraus gezogen? Renteneintrittsalter verschoben? Sparquote erhöht? Asset Allokation verändert? Reiche Frau gesucht?

 

Wenn das Ergebnis nur das dumpfe Gefühl ist, dass man nicht so reich ist, wie erhofft und dass man im Rahmen seiner Möglichkeiten kaum etwas dagegen tun kann, dann kann ich mir gerade bei dem aktuellen Wetter angenehmere Gedankengänge vorstellen. Z.B. Seneca im Strandkorb lesen und sich daran erinnern, dass Geld nicht alles ist.

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Schinzilord

Wenn das Ergebnis nur das dumpfe Gefühl ist, dass man nicht so reich ist, wie erhofft und dass man im Rahmen seiner Möglichkeiten kaum etwas dagegen tun kann, dann kann ich mir gerade bei dem aktuellen Wetter angenehmere Gedankengänge vorstellen. Z.B. Seneca im Strandkorb lesen und sich daran erinnern, dass Geld nicht alles ist.

Wieviel ist die Erkenntnis wert?

Man kann natürlich jeden Sommer Seneca im Strandkorb lesen, und sich dann mit 65 Jahren wundern, dass man nicht in Rente gehen kann, weil das Geld nicht reicht :)

Allein die Beschäftigung mit der Sache ist ja schon der Mehrwert.

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Wenn das Ergebnis nur das dumpfe Gefühl ist, dass man nicht so reich ist, wie erhofft und dass man im Rahmen seiner Möglichkeiten kaum etwas dagegen tun kann, dann kann ich mir gerade bei dem aktuellen Wetter angenehmere Gedankengänge vorstellen. Z.B. Seneca im Strandkorb lesen und sich daran erinnern, dass Geld nicht alles ist.

Und wenn es das dumpfe Gefühl ist, dass man sich eigentlich schon zur Ruhe setzen könnte und jetzt nur noch Arbeiten übernimmt, die einem viel Spass machen?

 

PS: Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.

 

PPS: Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück; es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.

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WOVA1

Die wenigsten Autofahrer werden ihren Wagen bei einer Fahrt auf der Autobahn nur so voll tanken, dass der Treibstoff mit einer Wahrscheinlichkeit von gerade einmal 50% bis zur nächsten Tankstelle reicht. Auch 60 oder 70% wären ihnen vermutlich zu wenig.

 

Warum sollte man sich dann so etwas im Alter mit seinem Lebensunterhalt antun?

 

Deshalb immer schön mit dem worst case rechnen und am Schluss noch eine Sicherheitsmarge einbauen. Der Rest verfällt ja nicht, sondern er geht an die Erben oder einen anderen guten Zweck.

 

Pardon, aber so ganz macht das keinen Sinn, vom schlimmsten anzunehmenden (Un-)fall auszugehen und

dann noch eine Sicherheitsmarge daraufzurechnen - dann war es nicht der Worst Case.

 

Überhaupt habe ich so meine Zweifel an Planungen über einen Zeitraum von 30, vielleicht 40 Jahren.

Aber, wie es so schön heisst: Planung ist der Ersatz des Zufalls duch den Irrtum ..

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Pardon, aber so ganz macht das keinen Sinn, vom schlimmsten anzunehmenden (Un-)fall auszugehen und

dann noch eine Sicherheitsmarge daraufzurechnen - dann war es nicht der Worst Case.

 

War wohl unscharf ausgedrückt. Ich meinte so etwas wie ceekays "optimistischer worst case". Es gibt ja Leute, die werden 120 Jahre alt; ich kalkuliere mit einem realistischeren "worst case". Seit einigen Jahren habe ich zB bereits mit leicht negativen realen Nachsteuerrenditen kalkuliert (und hier kürzlich nachjustiert).

 

Überhaupt habe ich so meine Zweifel an Planungen über einen Zeitraum von 30, vielleicht 40 Jahren.

Aber, wie es so schön heisst: Planung ist der Ersatz des Zufalls duch den Irrtum ..

 

Aus dem Grund arbeite ich auch mit etwas pauschaleren Annahmen als ceekay (und auch aus einer Kombination aus Unvermögen und Faulheit). Ich stimme dir zu, dass es eine Scheingenauigkeit vorgaukelt, wenn man zB Freibeträge €-genau berücksichtigt etc.

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BondWurzel
Überhaupt habe ich so meine Zweifel an Planungen über einen Zeitraum von 30, vielleicht 40 Jahren.
....ach über so lange Zeiträume geht es hier... :lol: ..das kann man sich sparen. aber.....

 

"Suchen Sie sich einen Wohnort aus, der sicher ist vor Überflutung!", lautet einer seiner vielen Ratschläge.

 

http://www.amazon.de/2052-neue-Bericht-Club-Rome/dp/3865813984

 

So schrecklich ist die Welt in 40 Jahren

 

also, besser Day by day leben... B)

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boll

also, besser Day by day leben... B)

Klaro, aber mir hat die Beschäftigung mit dem Thema ein besseres Gefühl gegeben, auch wenn ich mir bewusst bin, dass es sich nur um ein Modell handelt.

 

Ich wusste vorher nicht, wieviel Rente ich aus GRV, Betrieb, Riester, private RV (alles n. St. und SV-Beiträgen) erwarten könnte. Diese Erkenntnis i.V.m dem möglichen Kapitalaufbau sollte mir zeigen, ob ich im Alter von X meinem Chef die Meinung geigen kann bzw. ob ich es mir leisten, nur noch aus Spaß arbeiten zu gehen... Hintergrund: Ab wann könnte ich finanziell frei sein?

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Ab wann könnte ich finanziell frei sein?
das hat mich auch immer beschäftigt und ich habe immer ausgerechnet, wieviel braucht man, deshalb ist es wichtig mit Kapital arbeiten zu können und sich nicht viel Balast an den Hals hängt und ständig neue Ideen und Chancen sucht. Die staatlichen Förderungen kann man kniggen, weil sie halt relativ wenig abwerfen. Das schönste war u.A. als mein Direktor mich ansprach: Herr BW, tun sie doch etwas an ihrem Image, wir müssen doch noch einige Jahre -als ich antwortete: Können Sie sich vorstellen, dass mir das wuarscht ist und wir uns trennen - blickte ich in einen offenen Mund, das Gefühl der Unabhängig vom Hamsterrad der Wirtschaft ist unbeschreiblich schön und macht einen sehr glücklich.

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CHX

Interessant erscheint im Ruhestand auch die Etappenstrategie (nach dem Modell Schweizer Pensionskassen), die im Idealfall ein Vermögen erhalten kann: 395902.pdf

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Kolle

Wer sich mit seiner persönlichen Finanzplanung im Ruhestand beschäftigen möchte, findet den RuhestandsPlaner (created by ceekay74, debugged and optimized by vanity) eventuell hilfreich.

 

 

 

Obwohl das Ergebnis meiner Finanzplanung für den in immer weitere (?!) Ferne rückenden Ruhestand bereits ernüchternd genug und mir auch die Problematik der Fortschreibung vergangener Trends bewusst ist, wäre ich an Einschätzungen und konstruktiver Kritik bzgl. der Prämissen und Parameter sowie den Planungen anderer Foristi sehr interessiert.

 

Das allerwichtigste an deinem RuP ist, dass du dich frühzeitig mit der finanziellen Situation im Alter beschäftigst. Die Sache kommt mir sehr bekannt vor aus meinen eigenen Überlegungen und Berechnungen vor 10 bis 15 Jahren. Inzwischen bin ich Rentner.

 

Bei mir standen noch deutlich höhere Kapitalgewinnerwartungen in der Tabelle als bei dir und inzwischen sehe ich deine kalkulatorische Basis als viel zu spekulativ an. Wer soll denn deine Kapitalgewinne erwirtschaften ? Die paar Jungen vielleicht, die schon am Anschlag der Belastungen für die Alten sind ?

 

Auch die Unsicherheit der Lebenserwartung bleibt und verhindert eine vernünftige Anlagenpolitik. Besser "unendlich" planen und auch den Kindern/Enkel was zu hinterlassen.

 

Wichtig im Arbeitsleben ist der Quotient Einkommen/Ausgaben. Er liegt beim Erwerbsbeginn vielleicht bei 1,1 und sollte mit dem Lebensalter ständig zunehmen bis mindestens 2 im Jahr vor der Rente. Auch im ersten Rentenjahr sollten der Faktor nicht unter 1,5 liegen und nur minimal abfallen ( 1,1 bei 100 Jahren ). Der Faktor signalisiert ob man unter oder über dem passenen Lebensstandard liegt. Natürlich müssen in den Faktor auch bilanzielle Dinge einfließen wie z.B. Vermögenszuwachs, Bildung von Wohnungseigentum oder Wertverlust von Haustechnik, Einrichtungen und Auto.

 

Ich bin kein Sachanlagenfetischist, aber die eigene belastungsarme Wohnung/EFH ist eine gute Grundlage gegen steigende Wohnungskosten. Investitionen in Energieeinsparungen gehen vor Schönheitsmodernisierungen.

 

Ein besonders sparsames Auto und eine Rentnerjahreskarte im ÖNPV reichen im Alter. Kleidung hält auch länger. Urlaub in der Nebensaison ist günstiger und man nimmt Familien mit Kindern nicht auch noch die günstigen Urlaubsquartiere weg.

 

Eigentlich reicht es aus, wenn man lebensstandardmäßig unter dem Mittel liegt, aber mit einem gewissen Abstand über der Grundsicherung. Für wirklich wichtige Dinge wie Kulturteilhabe usw. reicht es dann allemal.

 

Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, auch als Renter noch ( dieses Mal selbständig ) erwerbstätig zu sein solange es kräftemäßig geht. Mein Faktor Einkommen/Ausgaben liegt inzwischen bei 4. Das erleichtert die weitere Planung erheblich. Das wichtigste aber ist die realitätsnahe Teilhabe am wirklichen ungefilterten Leben, die ich einer realitätsfernen Renterurlaubsidylle vorziehe.

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