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Flughafen

Strategisch-taktische Überlegungen

Empfohlene Beiträge

dev
· bearbeitet von dev
vor 43 Minuten von finisher:

Bei einem Einzelaktien-Depot ist natürlich die Versuchung groß bestimmte Werte oder Branchen überzugewichten. Hier muss man seine Gier, Selbstüberschätzung und sein Ego, welches immer Recht haben will unter Kontrolle halten.

 

Du musst Dir klare Regeln setzen bzgl. Titelauswahl, Titelgewichtung, Branchenverteilung, etc. und Dich in jeder Marktlage stur daran halten.

Ich würde mehr auf die Fundamentaldaten und die längerfristige Entwicklung dieser achten!

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Schlumich
Am 20.6.2020 um 12:45 von Flughafen:

Hallo Leute,

 

ich werde ins ETF-Lager wechseln. Die Misserfolge mit Altria (zu teuer eingekauft, beim Wechsel zu schlechtem Management, welches Geld in überteuerte Übernahmen reinsteckte, nicht verkauft) und mit Wirecard (nicht ausreichend recherchiert, obwohl ich Kontakte in die Firma bis nach Dubai habe und das sehr wohl hätte machen können) haben mir gezeigt, dass ich aktuell keine Zeit für Einzelinvestments habe. Toni hat es seht gut beschrieben, dass man täglich über Jahre und Jahrzehnte 1-2 Stunden in Aktien reinstecken muss, wenn man überdurchschnittlich erfolgreich sein will. Diese Zeit habe ich nicht, sie fehlt.

Vielen Dank für die Transparenz in diesem Faden. Mir hat es immer viel Spaß gemacht, mitzulesen.

 

Ich kann die Entscheidung nachvollziehen und finde, dass das ganz alleine Deine Sache ist, wie Du hier weitermachen möchtest.

Ich habe mir vor ein paar Jahren mit (M)-Bonds (Portugal Telecom und KGT Agrar) zweimal die Finder verbrannt und zwei Positionen fast vollständig versenkt. Als Konsequenz daraus habe ich beschlossen, den Bereich Bonds bevorzugt über ETFs abzudecken.

Im Aktienbereich fahre ich nach wie vor eine "Blended-Strategie", also einen Mix aus dividendenstarken Einzelaktien und breiten ETFs (die ETFs sind dabei sowas wie das Sparschwein, wo das Geld reingeht, was kurzfristig "übrig" ist) und fühle mich sehr wohl dabei, weil das für meine Lebenssituation sehr gut passt (die Dividenden werden demnächst Teile meines CashFlow im Privatierdasein decken und die ETFs sind der Puffer für alles, was rechts und links des Weges kommen möge).

 

Wenn Du künftig schwerpunktmäßig in ETFs investieren möchtest, wird Dein Anlegerleben einfacher (und langweiliger). Aber wie gesagt, es muss für Deine Situation passen.

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

@Schlumich Danke für Deine Worte!

 

@Alle :

 

Ich bin heute über einen Artikel bei Börse Online gestolpert, der in Zahlen das zum Ausdruck bringt, was ich seit einigen Monaten fühle:

Zitat

Mit den Aktien im MSCI World Momentum Index hätten Anleger im ersten Halbjahr 2020 auf Dollar-Basis rund zwölf Prozent verdienen können. Das waren acht Prozentpunkte mehr als im MSCI World Index und sogar 31 Prozentpunkte mehr als im MSCI World Enhanced Value Index.

Das heißt die Unterperformance meines Depots ist nicht allein dem überteuerten Altria-Kauf und den Management-Fehlern von Altria + dem Wirecard-Debakel geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass die Tech-Werte aktuell heiß gelaufen sind. So verstehe ich sehr gut Warren Buffet, dass er sich zurück hält, die Situation ist ähnlich der Situation um das Jahr 2000, als die breiten Indizies wie der Russel 2000 bereits begonnen haben, zu fallen, und die engen Indizies aber noch weiter liefen. Wir sind aktuell in einer ähnlichen Situation, wenngleich die Bewertungen nicht so hoch sind, wie in 2000 und es durchaus sein kann, dass es zu keinem Crash kommt.

 

Unter dem Rebalancing-Gedanken wäre jetzt ein besserer Zeitpunkt, Value-Werte einzusammeln, als auf einen breiten und technologielastigen Marktindex wie den MSCI World zu setzen. Berkshire ist als Option auf Value-Werte grundsätzlich interessant. Weil Berskhire hat nicht soviel Schrott wie marktbreite Value-ETFs, die recht mechanisch nur nach Preis vorgehen, billig ist aber oft Schrott. Eigentlich müsste ich jetzt eine Berkshire-Position aufbauen. Die hat aber auch bestimmte Risiken (hohe Apple-Gewichtung, hoher Anteil an Finanz-Werten).

 

Ich glaube aktuell weiß niemand wie es besser weiter geht. :)

 

Mit dem Gedanken, die meisten Einzelaktien in meinem Portfolio zu reduzieren, habe ich mich mittlerweile gut angefreundet. Ich werde diese Werte weiter beobachten und zu passenden Momenten reduzieren/verkaufen. Auf einen guten Ausstieg zu warten kann genuso spannend sein, wie auf einen guten Einstieg.

 

 

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No.Skill

Hin und her Tasche leer, denke ich als erstes.

 

Du must ja jetzt nicht mit Gewalt in techs investieren aber verkaufen der guten Positionen aus dem Depot. Halte das für keine gute Idee.

 

Wenn man gerade nicht weiter weiß, dann mach doch kurz pause und garnichts.

 

Nicht böse gemeint o:)

 

Grüße No.Skill 

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Dorfkind87

Passend zum Thema die Einschätzung der Lage von Andreas Beck:

 

 

Zusammengefasst: Von den größten Werten im MSCI World / MSCI All Country sind die wenigsten durch Corona schwer getroffen worden bzw. sind gar Profiteure. Die Branchen welche durch Corona am stärksten beeinflusst wurden sind nicht oder nur mit geringem Gewicht in diesen Indizes vertreten. Dies Unterscheidet die aktuelle Krise von der Bankenkrise 2008/09, da zu diesem Zeitpunkt der Bankensektor eine sehr große Gewichtung hatte.

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Walter White

Hey Flug, erst mal Danke für deine offenen Worte, das zeigt große Stärke. Wie dem auch sei, ich bin auch immer offen für neues und suche/suchte nach dem Sahnehäubchen in meinem Depot. Als ich das erste mal von ETFs las vor 6 Jahren, vorher hatte ich aktive Fonds, dachte ich das ist es. Und ich bin mir sicher damit gut zu fahren, denn ich aggiere mittlerweile mit ruhiger Hand, denn auch hier kann ich auf gute Kurse lauern und 2 bis 3 mal im Jahr zuschnappen. Aber auch das musste ich erst mal lernen, einfach mal Sitzfleisch zu haben. Vergangene Kriesen hatte ich einfach ausgesessen, aber das war auch dem nicht vorhandenem Internet geschuldet, und ich bekam ja eh nur einmal im Jahr ein Depot Auszug. Von daher dachte ich immer, ok, nächstes Jahr sehen wir weiter. :D Heute denke ich übrigens das Anleihen das Sahnehäubchen sind, mal gugge was ich in 5 Jahren als dieses erachte. -_-

 

Auch bei mir geht das Leben zu stressig zu als mich mit all dem Börsen Kram beschäftigen zu müssen, bzw. ich kann das in RUHE tun, während meine ETFs laufen. Und ich finde genau hier den springenden Punkt, denn ich bin im Markt und kann mich in Ruhe umsehen was es so gibt ohne auf etwas verzichten zu müssen. Daher kommen für mich Einzelanleihen und/oder Aktien , wie einst BASF , auch ins Depot, wenn es denn passt und alles seine Aufgabe im Depot übernimmt.. Das eine schließt das andere nicht aus. Das wichtige hierbei ist , und das sehen hier viele nicht, es geht entweder beides wunderbar, oder eben nur Aktien oder ETFs, immer im Hinblick das der Markt schlecht zu schlagen ist. Ich sage nicht unmöglich, aaaaaber die Story kennen wir ja alle schon lange.

 

Von daher nehme ich mal DEIN wunderbares Zitat:

 

"Das Streben nach dem perfekten Portfolio ist wie die Suche nach dem heiligen Gral." , aber ein MSCI World ETF ist schon so nah dran, das es brennt. Und das konnte auch ein Herr Woodford damals noch nicht riechen.

 

 

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

Urlaubsbedingt konnte ich mich viel mit meinem Depot und der zukünftigen ETF-Strategie beschäftigen. Habe zwei Bücher von Gerd Kommer gelesen, "Die Buy and Hold Bibel" und "Souverän investieren für Einsteiger, wie Sie mir ETFs ein Vermögen aufbauen." Das erste Buch ist mir zu wissenschaftlich und zu trocken, wie die meisten Bücher mit viel statistischen Tabellen. Das "Souverän investieren für Einsteiger" fand ich dagegen sehr gut, leicht verdaulich, übersichtlich und sehr praktisch und ich habe daraus Einiges gelernt.

 

1. Mir wurde die Bedeutung des Humankapitals in meinem Vermögenskorb bewußt. Dass Humankapital bis zur Rente mein grösstes Asset bleiben wird. Folglich muss ich mehr in dieses Asset "einzahlen", mich besser um meine Gesundheit kümmern, und darf berufliche Fortbildungen weiter nicht vernachlässigen.

 

2. Kommer denkt sehr strategisch, über das gesamte Leben eines Menschen. So wurde mir besser bewußt (vorher habe ich darüber nicht nachgedacht), dass Hauptziel des Sparens der Erhalt meines Lebensstandards im Rentenanlter ist. Nur wann beginnt die Rente? Mir gefällt die Denkweise von Bodo Schäfer: wenn jemand seine Arbeit nicht liebt, wieso macht er sie JETZT? Wenn jemand seine Arbeit aber liebt, weshalb soll er mit dem erreichen des gesetzlichen Rentenalters aufhören das zu tun, was er liebt? Ich liebe meine Arbeit, sie leistet einen wichtigen Beitrag zu meiner persönlichen Selbstverwirklichung und ich gebe darüber viel anderen Leuten, daher werde ich mit 67 nicht abrupt Arbeiten aufhören wollen. Und wenn ich weiter arbeiten werde, wird das Arbeitseinkommen zum Leben reichen, die Entnahmephase verschiebt sich nach hinten und ich kann dann noch ca. 25-30 Jahre sparen. Ich habe das mit meiner Frau besprochen, sie sieht es auch so und wir haben nun die zeitlichen Weichen so aufgestellt. An sich ist das eine sehr gute Nachricht, weil längere Sparzeit bringt mehr Geld.
Dank Kommer habe ich quasi das erste Mal mit meiner Frau eine Rentenplanung gemacht. :)

 

3. Wenn man eine bessere Rendite haben möchte, und die Schwankungen gut ertragen kann, sind Immobilien tabu. Das ist für mich eine Erleichterung, denn mein natürlicher Wusch nach Eigenheim hat schon immer mit meinem Wunsch nach finanzieller Freiheit kollidiert. Ich habe das Thema Immmobilien eigentlich ad acta gelegt, aber gelegentlich kommt in mir doch noch die Hoffnung hoch, dass es irgendwie geht, eine Eigenimmo mit guter Rendite zu verknüpfen, und ich freue mich über klare Hinweise, dass es doch nicht möglich ist.

 

4. Kommer hat das Konzept einer Zeitdiversifikation interessant erklärt. Auf dieses Konzept war ich neulich sebst gekommen, auch auf genau die 1-3 Jahre, über die man einen Einstieg sinnvollerweise "strecken" sollte, wenn man keinen Einstieg in teuren Märkten kurz vor einem immer möglichen Crash riskieren möchte. Auch die Risiken und Nachteile eines "gestreckten" Einstiegs hat er gut beschrieben. Da der S&P aktuell deutlich über dem langfristigen Durchschnitt liegt und stark im MSCI World mitspielt, fühle ich mich besser, wenn ich meinen Einstieg auf 3 Jahre strecke. Auch wenn mir bei der letzten Zahlung in 3 Jahren die Rendite für diese 3 Jahre wahrscheinlich entgeht. :) Habe nun den Sparplan für einen MSCI World ETF so eingerichtet, dass er den Cash-Bestand über 3 Jahre aufbrauchen sollte.

 

 

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PapaPecunia
Am 26.8.2020 um 14:47 von Flughafen:

Nur wann beginnt die Rente? Mir gefällt die Denkweise von Bodo Schäfer: wenn jemand seine Arbeit nicht liebt, wieso macht er sie JETZT? Wenn jemand seine Arbeit aber liebt, weshalb soll er mit dem erreichen des gesetzlichen Rentenalters aufhören das zu tun, was er liebt? Ich liebe meine Arbeit, sie leistet einen wichtigen Beitrag zu meiner persönlichen Selbstverwirklichung und ich gebe darüber viel anderen Leuten, daher werde ich mit 67 nicht abrupt Arbeiten aufhören wollen.

 

Ich gönne dir das, wenn es so kommt - aber das ist eine sehr optimistische Annahme. Aktuell sind ca. 20 % der Neurentner Erwerbsminderungsrentner - sprich diese müssen gesundheitsbedingt vorzeitig in Rente gehen. Da denken wir Büromenschen zwar gerne an den Handwerker mit Bandscheibenschaden (der aber auch gerne den Büromenschen befällt) - sehr häufig ist es aber auch die Psyche oder das leidige Thema Krebs. 

Hinzu kommen viele Fälle in denen nicht ganz so schlimme Zipperlein in den letzten Erwerbsjahren zunehmend die Freude am Beruf rauben. Darüber hinaus ist es natürlich auch nicht ausgeschlossen, dass einen - trotz Fortbildungen - die technische Entwicklung im Laufe eines Berufslebens überholt. Oder generationenbedingt der Draht zu 30-40 Jahre jüngeren Kollegen völlig verloren geht. Oder plötzlich ein halb so alter Vorgesetzter auf der Matte steht, der sich auf Kosten des "Silberrückens" in der Abteilung profilieren will.

 

Nochmal, ich hoffe das es bei mir auch so ist und es ist jedem zu gönnen, wenn es so kommt - dennoch ist es keineswegs sicher, dass man mit 67 noch arbeiten will und kann. 

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen
vor 15 Stunden von PapaPecunia:

 

Ich gönne dir das, wenn es so kommt - aber das ist eine sehr optimistische Annahme. Aktuell sind ca. 20 % der Neurentner Erwerbsminderungsrentner - sprich diese müssen gesundheitsbedingt vorzeitig in Rente gehen. Da denken wir Büromenschen zwar gerne an den Handwerker mit Bandscheibenschaden (der aber auch gerne den Büromenschen befällt) - sehr häufig ist es aber auch die Psyche oder das leidige Thema Krebs. 

Hinzu kommen viele Fälle in denen nicht ganz so schlimme Zipperlein in den letzten Erwerbsjahren zunehmend die Freude am Beruf rauben. Darüber hinaus ist es natürlich auch nicht ausgeschlossen, dass einen - trotz Fortbildungen - die technische Entwicklung im Laufe eines Berufslebens überholt. Oder generationenbedingt der Draht zu 30-40 Jahre jüngeren Kollegen völlig verloren geht. Oder plötzlich ein halb so alter Vorgesetzter auf der Matte steht, der sich auf Kosten des "Silberrückens" in der Abteilung profilieren will.

 

Nochmal, ich hoffe das es bei mir auch so ist und es ist jedem zu gönnen, wenn es so kommt - dennoch ist es keineswegs sicher, dass man mit 67 noch arbeiten will und kann. 

Die Psyche braucht auch ständig Pflege, man sollte sich um sie kümmern. Und Techniken nutzen, mit denen man Stress abbauen und die innere Ruhe finden kann. Eine Freundin von mir hat neulich eine Ausbildung zu Tai Chi Trainerin gemacht, das werde ich mir anschauen.

 

Krebs kann alle treffen, außer das ich berets nicht rauche, und ungerne sonne, kann ich wenig dagegen machen. Das genauso häufige Thema sind sicherlich die Herz-Kreislaufgeschichten und dagegen kann man mit richtiger Ernährung und Sport schon gut vorbeugen.

 

Wenn das eine oder andere Zipperlein das Erwerbsleben beinflusst, muss man es m.E. auch nicht weiter 40 Stunden die Woche machen. Mit 20-25 Stunden/Woche kann man das Berufsleben mit Ärztegängen doch kombinieren. Ich habe ein halbes Jahr halbstags gearbeitet, dazu noch oft im HomeOffice, und es blieb Zeit für wöchentliche Rückengymnastik für mich und ich habe meine Tochter wöchentlich zu ihrer Kampfkunst und ihrem Psychologen bringen können. Ich meine nicht, dass man bis 67 Vollzeit arbeiten muss, Teilzeit wäre bei meinem Gehalt (bin studierter Informatiker) auch ausreichend, um über die Runden zu kommen und nicht in die Entnahmephase zu wechseln. Während des halben Jahr halbtags habe ich es ausprobiert, - ich komme selbst mit einem halben Gehalt gut zurecht. Klar, kann ich in dieser Zeit nicht weiter sparen, musste aber auch nicht entnehmen.

 

Die technische Entwicklung überholt einen in der IT ständig, das ist nicht neu. Die IT-Berufe werden immer vielfältiger, es entstehen immer neue Berufe und Du musst Dir ständig überlegen, was von dem Neuen Du gerade an der Seite liegen lassen wirst, weil die Zeit für alles nicht ausreicht. Man kann nicht auf allen Hochzeiten mittanzen und muss sich immer weter spezialisieren. Andererseits sind heute die Schulungsmöglichkeiten durch Online-Kurse und Videos so gestiegen, dass man sich in der IT beruflich deutlich besser fortbilden kann, als das noch vor 5 Jahren. OK, wie es mit meiner Lernfähigkeit mit 67 aussieht, kann ich nicht sagen. Aber ich denke, so ca. mit 57 loht es sich ein IT-System auszusuchen, welches mit Sicherheit auch noch mit 67 und später existiert und wenn man sich sehr eng spezialisiert, dann kann man lange von diesem Wissen zerren. Alte IT-Systeme laufen teilweise über 20 Jahre und Spezialisten dafür sind rar. Wir haben neulich einen gehabt und mussten ihm als Freiberufler ca. 100€ die Stunde zahlen, über ein Jahr lang. Und er hätte noch 2 Jahre bleiben können, hat aber zu einem anderen Arbeitgeber gewechselt.  

 

Gegen deutlich jüngere Vorgesetzte habe ich nichts einzuwenden, bin aber sicher, dass ich mir so einen Typ erziehen werde, falls er sich unkonstruktiv benehmen wird. Oder die Firma verlassen, wenn es mir nicht passt. Ich fühle mich nicht an eine Firma gebunden.

 

Meine Annahme kommt auch ein bißchen aus den Erfahrungen meiner Eltern, bin in einer medizinischen Familie aufgewachsen, da geht man mit Krankheiten ohne übermäßigen Respekt davor um. Mein Vater hat z.B. kaputte Gelenke, aber mit seinen 72 keine Lust, sich künstliche Gelenke machen zu lassen und er arbeitet täglich noch ca. 4 Stunden körperlich im Haus und Garten. Er könnte auch beruflich Halbzeit arbeiten, wenn ihm danach wäre, seine kaputten Knie würden ihn daran nicht hindern. Geistig ist er noch ganz fit.

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Stoiker
Am 26.8.2020 um 14:47 von Flughafen:

 

3. Wenn man eine bessere Rendite haben möchte, und die Schwankungen gut ertragen kann, sind Immobilien tabu. Das ist für mich eine Erleichterung, denn mein natürlicher Wusch nach Eigenheim hat schon immer mit meinem Wunsch nach finanzieller Freiheit kollidiert. Ich habe das Thema Immmobilien eigentlich ad acta gelegt, aber gelegentlich kommt in mir doch noch die Hoffnung hoch, dass es irgendwie geht, eine Eigenimmo mit guter Rendite zu verknüpfen, und ich freue mich über klare Hinweise, dass es doch nicht möglich ist.

Man sollte das Eigenheim meiner Meinung nach nicht rein unter Renditegesichtspunkten betrachten. Dem Punkt möchte ich widersprechen, dass der Erwerb von Immobilien mit dem Erreichen der finanziellen Freiheit im Konflikt steht. Im Gegenteil ich kenne deutlich mehr Menschen, die über Immobilien die finanzielle Freiheit erreicht haben. Auch bei uns tragen sie einen nicht unerheblichen Teil dazu bei. 

 

Der Erhalt der geistigen und physischen Gesundheit ist das A und O. Von daher finde ich Deine Überlegungen dazu sehr gut und sinnvoll. Weiterhin alles Gute! 

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen
vor 1 Stunde von Stoiker:

Man sollte das Eigenheim meiner Meinung nach nicht rein unter Renditegesichtspunkten betrachten. Dem Punkt möchte ich widersprechen, dass der Erwerb von Immobilien mit dem Erreichen der finanziellen Freiheit im Konflikt steht. Im Gegenteil ich kenne deutlich mehr Menschen, die über Immobilien die finanzielle Freiheit erreicht haben. Auch bei uns tragen sie einen nicht unerheblichen Teil dazu bei.

Ich habe mich vielleicht zu kurz ausgedruckt und diesen Widerspruch nur auf meine persönliche Situation bezogen, ohne sie zu konkretisieren.

 

Mir ist bewußt, dass Immobilien für Investoren auch Vorteile haben und durchaus zum Investieren geeignet sind. Den größten Vorteil, dass eine Immobilie durch regelmäßige Tilgungen zum Sparen zwingt (deswegen stehen laut Kommer viele Immobilieninvestoren am Ende gar nicht schlecht dar), kann ich aber nicht nutzen, weil ich spare eh bereits monatlich, einfach weil es mir gefällt. Und der zweite große Vorteil, dass man bei Immos nicht täglich den Preis seines Vermögens erfährt und nicht täglich verkaufen kann, nutzt mir auch wenig, ich bin gegenüber Preisschwankungen bereits abgehärtet. So habe ich (als Investor) nicht viel von den Immo-Vorteilen.

 

Einer der Immo-Nachteile ist aber, dass die Rendite von Immobilien deutlich geringer ist, als von Aktien. Mit Aktien erreicht man die finanzielle Unabhängigkeit schneller. Erschwerend dazu kommt, dass ich bei München wohne und die Gegend hier wird von Immobilieninvestoren nicht für Investitionen zwecks Kapitalbildung genutzt, sondern zweckt Vermögenserhalt. Dafür sind die Investoren auch gerne bereit, eine negative Realrendite in Kauf zu nehmen, für ihre Zwecke rechnet sich das. Für einen Sparer, der die finanzielle Freiheit aber noch nicht erreicht hat, und Rendite statt Kapitalerhalt braucht, ist der münchner Immobilienmarkt keine Option zum Investieren.

 

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PapaPecunia

Deine Antwort hört sich verdammt gut an, ich merke du bist da schon ziemlich "ganzheitlich" dran. Damit solltest du die besten Voraussetzungen haben, dass dir das gelingt.

Ehrlich gesagt sind hier sehr viele mechanisch-mathematisch unterwegs, so dass ich sicherheitshalber darauf hinweisen wollte, dass sich das Leben nicht vorab "durchrechnen" lässt. Das habe ich persönlich und beruflich in den letzten Jahren sehr häufig mitgekriegt.

Aber ich lese heraus, dass dir das klar ist und du das bereits viel besser als ich umsetzt ;-)

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juliusjr

Wegen der first in - first out regel wäre es vielleicht sinnvoll in ein paar Jahren ein neues Depot aufzumachen - aber vielleicht kann man das auch nachträglich mit einem Depotübertrag von so und so viel Stücken eines Etf s....

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Flughafen
vor 6 Stunden von juliusjr:

Wegen der first in - first out regel wäre es vielleicht sinnvoll in ein paar Jahren ein neues Depot aufzumachen - aber vielleicht kann man das auch nachträglich mit einem Depotübertrag von so und so viel Stücken eines Etf s....

Ein sehr hilfreicher Gedanke, danke schön! Trotz der Vorabpauschale auf thesaurierende Fonds kann man so sicherlich trotzdem eine gewisse Steuerstundung erreichen. :pro:Ich hatte eh vor, mit 2-3 unterschiedlichen ETFs zwecks Anbieter-Diversifikation zu sparen, dazu noch in 2 Depots, von mir und meiner Frau. Werde die Spar-Reihenfolge jetzt so aufsetzen, dass die Fonds nich parallel, sondern nacheinander bespart werden. So kann man später nach dem Last In Last out Prinzip verkaufen und den ersten Fonds am längsten laufen lassen.

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Flughafen
vor 6 Stunden von PapaPecunia:

Ehrlich gesagt sind hier sehr viele mechanisch-mathematisch unterwegs, so dass ich sicherheitshalber darauf hinweisen wollte, dass sich das Leben nicht vorab "durchrechnen" lässt. Das habe ich persönlich und beruflich in den letzten Jahren sehr häufig mitgekriegt.

Geht mir auch so, habe enorme Änderungen in den letzten Jahren beruflich und privat erleben müssen. Unter anderem deswegen fühle ich mich mit Wertpapieren als Sparer deutlich wohler, als mit Immobilien, die Flexibilität läßt mich ruhiger schlafen. :) Drücke Dir die Daumen, dass bei Dir trotz der Turbulenzen am Ende auch alles gut läuft!

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Bassinus
vor 2 Minuten von Flughafen:

 enorme Änderungen in den letzten Jahren beruflich und privat erleben müssen.

Was per se nicht schlecht sein muss, auch wenn es sich in diesen Momenten eventuell so anfühlt.

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Flughafen
vor 3 Stunden von Bassinus:

Was per se nicht schlecht sein muss, auch wenn es sich in diesen Momenten eventuell so anfühlt.

Hast richtig geraten. :) Sie waren im ersten Moment sehr anstrengend, aber ich habe mich unter dem Strich gut entwickeln können und profitiere davon. Diese Veränderungen haben mir ein erstaunliches Gefühl der Freiheit gegeben, wie ich es früher nicht kannte. 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Interessante Überlegungen. Ich persönlich muss auch nicht zwangsläufig mit 6x in den Ruhestand gehen. Ich könnte mir etwa vorstellen, dann noch eine Weile in Teilzeit zu arbeiten. Wichtige Voraussetzungen dafür sind für mich, dass ich gesund bin und Spaß an der Arbeit habe. Es würde mich aber auch nicht überraschen, dass sich bis dahin die Prioritäten im Leben geändert haben. Daher arbeite ich weiter daran, dass ich mir einen vorzeitigen Ruhestand auf jeden Fall leisten kann. Komplett frühzeitig in den Sack zu hauen wird wohl etwas schwierig. Wenn ich es jedoch schaffe, einen vorzeitigen Renteneintritt bzw. Teilzeitarbeit ab 5x durch Erträge aus Wertpapieren, Miet-/Pachteinnahmen, abbezahltem Wohneigentum etc. zu finanzieren, ohne dass man sich deswegen zu sehr einschränken muss, hätte ich nicht so viel falsch gemacht.

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Bassinus
· bearbeitet von Bassinus

Die echte Wahl zu haben ist ja Freiheit. Ob ich dann weiterarbeite, Wechsel oder was anderes machen wonach mir der Sinn steht, ist ja dann meine freie Entscheidung. Wenn der Job super ist und man selbst fit, warum nicht bis 85? Mein Plan ist auch mit Ende 50 in Teilzeit zu können, da das Gesamtvermögen ausreicht und keine eigenen Sparleistungen erbracht werden müssen. Quasi kann ich mir dann die Arbeit des reinen sparens her auch "ersparen". Das wäre der erste Schritt. 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 48 Minuten von Bassinus:

Wenn der Job super ist und man selbst fit, warum nicht bis 85?

Warum nicht, nur irgendwann bringt die Beschäftigung mit dem Depot mehr ein als eine abhängige/nichtselbstständige Beschäftigung. Die hergebrachte Arbeit ist dann nur noch Hobby.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
Am ‎26‎.‎08‎.‎2020 um 14:47 von Flughafen:

 

... Ich liebe meine Arbeit, sie leistet einen wichtigen Beitrag zu meiner persönlichen Selbstverwirklichung und ich gebe darüber viel anderen Leuten, daher werde ich mit 67 nicht abrupt Arbeiten aufhören wollen. Und wenn ich weiter arbeiten werde, wird das Arbeitseinkommen zum Leben reichen, die Entnahmephase verschiebt sich nach hinten und ich kann dann noch ca. 25-30 Jahre sparen. ... An sich ist das eine sehr gute Nachricht, weil längere Sparzeit bringt mehr Geld.

 

Frage 1: Wie viele Jahre sind's bei dir noch bis 67?

Frage 2: Mehr Geld für was?

 

Zitat

3. Wenn man eine bessere Rendite haben möchte, und die Schwankungen gut ertragen kann, sind Immobilien tabu. Das ist für mich eine Erleichterung, denn mein natürlicher Wusch nach Eigenheim hat schon immer mit meinem Wunsch nach finanzieller Freiheit kollidiert.

Andere Meinung: Eine eigene Immobilie ist ein bedeutsamer Grundstock zur finanziellen Freiheit - auf dem baut man dann auf.

 

Zitat

4. Habe nun den Sparplan für einen MSCI World ETF so eingerichtet, dass er den Cash-Bestand über 3 Jahre aufbrauchen sollte.

 

:thumbsup:

 

vor 31 Minuten von reko:

Warum nicht, nur irgendwann bringt die Beschäftigung mit dem Depot mehr ein als eine abhängige/nichtselbstständige Beschäftigung. Die hergebrachte Arbeit ist dann nur noch Hobby.

Aus eigener Erfahrung:  wie bei jedem "Hobby" wird's irgendwann langweilig und dann stellt sich die Frage - warum mache ich das eigentlich noch?

 

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Flughafen
· bearbeitet von Flughafen

 

vor 4 Stunden von pillendreher:

Frage 1: Wie viele Jahre sind's bei dir noch bis 67?

Frage 2: Mehr Geld für was?

Ca. 20 Jahre. Mehr Geld für die Altersvorsorge. Wie diese genau aussehen wird, weiß ich zur jetzigen Zeit noch nicht.

vor 4 Stunden von pillendreher:

Andere Meinung: Eine eigene Immobilie ist ein bedeutsamer Grundstock zur finanziellen Freiheit - auf dem baut man dann auf.

Durchaus legitim. Man kann bedeutsame Grudstöcke auch in Rentenpapieren, Rohstoffen und Gold aufbauen, nicht nur in Immobilien oder Aktien. Alles Geschmackssache, abhängig von den jeweiligen Erfahrungen, Einstellungen, Renditeerwartungen und anderen Wünschen. Ich habe es übrigens mal geschafft, mit einer eigenen Immobilie einen Verlust von -60% zu schaffen. Mit Aktien kann ich etwas besser umgehen. Selbst die Wirecard hat nur 7% in mein Portfolio gerissen, das ist weniger, als die ca. 10% Transaktionskosten beim Kauf einer Eigenimmobilie. Ein interessanter Vegleich übrigens.

 

Wobei ich sicherlich @Schildkröte danken muss, dass meim Wirecard-Ausflug bei nur -7% aufs Gesamtportfolio endete. Er hat mich solange auf meine Diversifikationsschieflagen hingewiesen, dass ich bei Wirecard bereits vorsichtiger wurde und es nicht übertrieben habe.

 

Ich werde als Einzelkind wahrscheinlich auch die münchner Wohnung meiner Eltern irgendwann erben, auch deswegen sehe ich keinen Zwang, einen Immobilienstock aufzubauen. Abgesehen davon, dass mein Portfolio aktuell mehr Wert ist, als die Wohnung meiner Eltern. Wenn man im Notfall genug Geld hat, um eine Notunterkunft zu kaufen, sieht man das Nicht-Vorhandensein einer Immobilie im eigenen Portfolio gelassen.

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Flughafen

So ganz leicht ist es nicht, die angedachten Änderungen im eigenen Portfolio umzusetzen und von einem  reinen Einzelwerten auf ca. 70% Welt-ETF + 30% Einzelwerte zu migrieren.

Erstens, gibt es viele Versuchungen in Form von vermeintlichen oder tatsächlich günstigen Aktien. Und es  kribbelt in den Fingern, die gefallenen Öl- und Gaswerte anzuschauen. Und Xiaomi. :-) Zweitens, muss ich mir zugestehen, dass ich manche Werte, die ich habe, nicht nicht wirklich kenne. Auch wenn die Allianz sehr gut gelaufen ist, habe ich mir sie nie so detailliert angesehen gehabt, wie die MünichRe. Das sollte ich mir ehrlich gestehen. Und das ist schwierig, ehrlich zu sich selbst zu sein.

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 53 Minuten von Flughafen:

So ganz leicht ist es nicht, die angedachten Änderungen im eigenen Portfolio umzusetzen und von einem  reinen Einzelwerten auf ca. 70% Welt-ETF + 30% Einzelwerte zu migrieren.

Ja, man weiß was richtig wäre in der Theorie, aber die Umsetzung in der Praxis ist schwer.

Was ich schon seit einiger Zeit vor mir herschiebe ist, einen "Investment-Vertrag" aufzusetzen, so ähnlich wie Jason Zweig es in seinem Kommentaren im Buch "The Intelligent Investor" von Benjamin Graham vorschlägt. In diesem Vertrag würde z.B. bei Dir stehen, dass Du mittelfristig auf ein 70% ETF / 30% Einzelwerte-Verteilung kommen willst und wie Dein Sparplan aussieht. Diesen Vertrag unterschreibst Du dann und lässt ihn auch von Deiner Frau unterschreiben. Wenn Du dann mal wieder in Versuchung gerätst, Dich nicht an Deine Regeln zu halten, hole den Vertrag raus und lese ihn. Das sollte in der Theorie zumindest helfen, sich an seine selbst auferlegten Regeln zu halten. Ob das für einen in der Praxis funktioniert, muss aber jeder selbst rausfinden.

 

Der Beispiel "Investment Owner's Contract" aus dem Buch ist auch hier zu finden:

https://www.linkedin.com/pulse/investment-owners-contract-phillip-washington-jr-

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Flughafen

Ich bin auf Youtube über ein Video von Finanzwesir gestolpert. Es beschreibt den Weg der inneren Wandlung vom aktiven zum passiven Investor. Der Anfang seiner Karriere bei mir und ihm waren ziemlich unterschiedlich, aber dann waren seine Überlegungen sehr ähnlich. Passives Investieren spart durch seine Automatismen viel Zeit, die man in andere Lebensbereiche investieren kann. Unter dem Strich lohnt es sich, auf den Mehrertrag, den man durch das aktive Investieren bekommen kann, zu verzichten. Insgesamt hat man im Leben mehr, wenn man die Summe Zeit+Geld betrachtet. Das Video ist für fortgeschrittene Investoren zu langwierig, für Anfänger m.E. dennoch nützlich. Es ist hilfreich bei strategischen Entscheidungen.

 

 

 

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